Nur wenige Tage nach unserem letzten Besuch im Toggenburg starten wir überraschen auf der Hulftegg zu einer weiteren Wanderung (Die Hulftegg ist ein Passübergang im voralpinen Toggenburg auf 953 m ü. M. zwischen Mühlrüti und Steg im Tösstal.).......ein Postauto hat uns von Bütschwil (dem Startpunkt unsere letzten Wanderung) auf die Anhöhe gebracht, die die Wasserscheide von Thur und Töss bildet......was für ein Ausblick ins Toggenburg mit dem Alpsteinmasiv......und die Hügellandschaft des Zürcher Obelandes...........ganz gute Augen sehen auf dem rechten Hügel sogar die Wallfahrtskirche St.Iddaburg im Hinter Thurgau (Geschichte: Idda von Toggenburg).......ein wunderbarer Höhenweg um die Seele baumeln zu lassen......vermutlich sind es die Glarner Alpen die uns da grüssen.......kaum vorzustellen, dass unten im Mittelland seit Tagen zäher Nebel liegt......heute gehören wir wieder einmal zu Spezies "Glückskinder"........ Hörnli und Chlihörnli, zeigen sich eher unscheinbar vor unserer Nase....
...vorbei am Dreiländerstein steigen wir nun da hoch (Grenzpunkt der Kantone Zürich, St. Gallen und Thurgau. Er kann als höchster Punkt des Kantons Thurgau bezeichnet werden. Ehemaliger Schulstoff von Frauchen, die ja Thurgauer Wurzel hat).....
...kurz steil hoch und wir werden auf 1133 m mit phantastischem Panorama belohnt, stehen bleiben und einfach staunen........und die Gastfreundschaft des Berghauses Hörnli geniessen.......sowie in den vielfältigen Aussichten schwelgen.......unter der Nebelbank dürfte sich der Zürichsee verstecken...........und eine weiterer, wunderbarer Blick in den Alpstein mit dem markanten Säntis (Helga, dich grüsst er besonders)......derweil wir über den Jörlischopf in Richtung Tanzplatz weiter bummeln ........ und weiter mit ansprechender Landschaft belohnt werden....... einfach wunderbar die Fernsichten vor unserer Nase.......grossartig was die Natur da zu bieten hat......nicht nur wir, sondern auch das Grauvieh scheint den Traumtag am Hörnli zu geniessen.................Herbststimmung vom Feinsten..........wir lassen es uns gut gehen und umrunden die beiden Hönli........mit vielfältigen Blicken ins Tösstal mit seinem typischen Landschaftsmuster im Wechsel von dicht bewaldeten Steilhängen und Tobeln, mit gerodeten Weideflächen .......auf bequemen Pfaden wie sie uns heute sehr gefallen........so kommen wir bei den vielen sehenswerten Ausgucken weniger ins Stolpern ......Sternenberg, die Bezeichnung passt zu dieser lieblichen Hochebene und seinen verstreuten Weilern..........sowie zu seinen enorm reichen Landschaftsbildern (ein Himmelsblick der zu Heidi in die Galeria zieht),....
....unser Abstieg ins Tösstal führt entlang dem Teufanbach in eine spannende Schlucht .........mit dem Hagherrenloch, dieses Jahr geht es einfach nicht ohne Höhlenbesuch........der hintere Teil der Höhle ist zerfallen und ein Tümpel versperrt den Weg ins Berginnere. Aber gerade dort bestanden in alten Zeiten viele Gewölbe und Gänge. Der Hintergrund dieses beeindruckenden Höhlenkomplexes ist fesselnd. (Über die Jahrhunderte hinweg ranken sich zahlreiche Sagen um das Hagheerenloch. Belegt ist, dass sich im Loch die Täufer und Täuferinnen der Gegend versteckten, wenn sie wieder einmal von der Obrigkeit gejagt wurden.)........unweit überrascht uns ein riesiger Gubel mit gleich zwei Gissen, herrlich ist es - mit dem ganz frischem Wasser vom Fall den Durst zu löschen.........eine Plantsch Gelegenheit in der Töss wird als letzte Zugabe geboten, bevor wir die Heimreise in Bauma antreten.
Tourenplan: Eine wunderbare Herbst Wanderung vom Toggenburg übers Hörnli ins Tössttal mit traumhaften Aussichten.
Im St.Galler Toggenburg soll heute die Sonne zu finden sein. Also sind wir in die Ostschweiz gefahren um die Landschaft entlang der Thur zu erkunden........wir starten in Bütschwil und steigen sogleich ins Thurtal ab....
... da gilt es den Fluss über eine als "wippend und charmant" beschriebene Hängebrücke zu queren. (Eine schönet in die Natur integrierte 64-Meter lange Flusshängebrücke)......
...und gleich überrascht uns ein erster Wasserfall an der Thur Aue. (Auf der heutigen Tour begleitet uns wieder mein Wanderkumpel Loki mit seinem Herrchen, die ja in der Ostschweiz zu Hause sind.).........zügig folgen wir dem Pfad in Richtung "Bruedertöbeli"........bestaunt von Rindern die sich wohl fragen, was wir da entlang ihrer Weiden suchen.......das Dorf Bütschwil, eingebettet in grünen Weiden und einer sanften Hügellandschaft .......
........und schon zeigt sich uns der nächste spannende Ort, .........die Brudertöbeli Kapelle (Maria-Magdalena Kapelle), mit einem alten Pilgerhauskeller. Sie soll an die Klause der Waldbrüder, die ehemals weiter oben in der Schlucht gehaust haben, erinnern...... unser Pfad führt nun duch's steile Tobel hoch......in einer Waldlichtung über einem weitern Wasserfall wird über die ehemaligen Waldbrüder informiert. Heute erinnert bei der Schonung nur noch eine Tafel an die ehemalige Einsiedelei und ihre Bewohner. (Doch ihre Geschichte und das Leben der Menschen, die dort gelebt haben, bleiben ein wichtiger Teil der regionalen Geschichte und ein Zeugnis vergangener Zeiten)......Frauchen komm hurtig, ich habe eine weitere spannende Entdeckung gemacht......die auf einem sicheren Pfad leicht zu erreichen ist...........eine riesige Höhle die wir unbedingt genauer erschnuppern müssen...
.......ein Wasserfall stürzt wie ein Vorhang vor der Höhle in die Tiefe (erinnert uns ein wenig an den Brandenfels, den wir vor einigen Wochen besucht haben) ............ wieder ein ganz besonderes Wunderwerk der Natur. Einfach gucken, staunen und die besondere Stimmung geniessen .......abenteuerlich geht es weiter die Schlucht hoch.......nach dem steilen Aufstieg "würde" man/hund bei Sonnenschein von einer wunderbarer Aussicht belohnt (die Sonne ist und bleibt uns wohl heute untreu) .....
...wir bummeln, bei eingeschränkter Fernsicht, über die Anhöhe von Aewil........auch so bietet sich manches schöne Herbstbild.......bevor wir in die Schlucht des Tobelacker Baches absteigen......um gleich wieder hochzusteigen zur Burg Rüdberg, wo wir unsere Mittagspause verbringen. (Sie erzählt uns spannendes aus der Geschichte des Toggenburgs) .............und schon führt unser Pfad ins nächste Tobel..........an die Thur, die uns mit diesem Anblick überrascht........die Thur ein Fluss mit vielen Gesichtern, die manchmal gehörig toben kann und Hochwasser bis in den Thurgau bringt.......ihr entlang wandern wir in Richtung Lichtensteig.......und machen noch einen Abstecher in die Äuli Schlucht.......zu einem Naturwunder der Sonderklasse..........einfach gucken und staunen..............ganz schön verschlungen und unübersichtlich führt ein Pfad durch dieses Felsental, die Äulischlucht entpuppt sich als richtige Abenteuerwelt.....
.....wie in einer Märchenwelt zwängt sich der Flusslauf der Thur zwischen steil abfallenden Felswänden durch, die von zahlreichen Geheimnissen umsponnene Äuli-Schlucht... ...einige Fussgänger wollen in dunklen Nächten aus einer schmalen Felsspalte ein unheimliches Fauchen vernommen haben. (Ein Bauer von Gurtberg erzählte gar vom "Äuli Hund", einem grossen, schwarzen mit spitzen Krallen bewehrter Hund, "ähnlich der Dogge im Toggenburger-Wappen", mit feurigen Augen habe er ihn einst beim Vorübergehen an der Felsspalte am Nähertreten gehindert habe.)
Eine Sage beschreibt den Äuli Hund als schwarzes Untier: "Er soll hier schon seit wohl mehr als hundert Jahren den Geldsack eines ehemaligen Lichtensteiger Kaufmanns bewachen. Dieser hatte vor Zeiten durch unredliches Geschäftsgebahren sich Reichtum erworben und den zusammengerafften Schatz soll in der Äuli-Schlucht versteckt und vergraben haben. Seine Seele aber fand nach dem Tod nicht den Weg in den Himmel. Sie wird erst erlöst, wenn jemand den Schatz tapfer sucht und mit dem gefundenen Reichtum Armut und Not seiner Mitmenschen lindert".....es lohnt sich da weiter etwas zu schnuppern .......denn in der Auenlandschaft fühlt sich nicht nur der Biber wohl..........das Dessert ist eindeutig dieser Wasserfall bevor wir die besondere Schlucht wieder verlassen..
...und weiter bummeln wir zum historische Städtchen Lichtensteig, von wo uns der Zug wieder an den Jura zurück bringt..Routenplan: Auch wenn uns das Wetter im Toggenburg etwas im Stich gelassen hat , die Wanderung in angenehmer Gesellschaft war Vielfältig, Spannend und Erlebnisreich.