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Dienstag, 10. Dezember 2024

Oates, Joyce Carol "Blond"

Oates, Joyce Carol "Blond" (Englisch: Blonde) - 2000

Es fällt mir schwer, diese Rezension zu schreiben. Ich liebe Bücher von Joyce Carol Oates, ich finde, sie verdient den Nobelpreis. Die Figur Marilyn Monroe fasziniert mich, ich habe vor Ewigkeiten das Buch "Marilyn Monroe" (Marilyn) (Goodreads) von Norman Mailer gelesen. Ich glaube, ich habe etwas in dieser Richtung erwartet.

Was ich bekam, war die Beschreibung eines Kindes, das keine Chance in der Welt hatte. Wie sie zu einer der größten Ikonen der Filmindustrie wurde? Das war ein langer und mühsamer Weg und er hat ihr keine Freude bereitet.

Ich musste mich oft daran erinnern, dass dies nur ein Buch war, das auf der wahren Lebensgeschichte des Filmstars basierte, obwohl viele Fakten wahr waren.

Es war eine lange und schwere Lektüre. Hat es mir genauso gut gefallen wie die anderen JCO-Bücher? Ich bin mir nicht sicher, aber ich bin froh, dass ich es gelesen habe.

Buchbeschreibung:

"Joyce Carol Oates' Blond ist ein Monumentalgemälde, ein Roman in Cinemascope, der das Leben der Marilyn Monroe als amerikanisches Epos des 20. Jahrhunderts erzählt. Geleitet von der Frage, wie sich die Schauspielerin selbst sah, bietet uns Joyce Carol Oates eine intime Nahaufnahme von Norma Jeane Baker. Die Mutter, die statt des sonntäglichen Kirchgangs mit ihr die Villen der Hollywoodstars abfährt, der Sohn des politisch geächteten Charles Chaplin, schließlich der 'Stückeschreiber' Arthur Miller oder Präsident Kennedy: Im Reigen der Bekanntschaften und Berühmtheiten geht es Joyce Carol Oates um die fragile Mitte des Menschen, der zur Ikone aufgeladen wurde, bis er zerbrach. In Blond zieht Joyce Carol Oates alle Register ihrer Kunst: In realistischen Tableaus zeigt sie Szenen aus einem heim-gesuchten Leben, in rhythmischen Passagen bildet ihre Sprache die ekstatische Atmosphäre einer Epoche nach. 'Einmal sah ich eine Fotografie der siebzehnjährigen Norma Jeane Baker, auf der sie ganz anders wirkt als die Marilyn Monroe, die zur Ikone wurde. Ich sah in ihr eines der Mädchen aus meiner Nachbarschaft, und ich hatte das Gefühl, daß sie keine Ahnung davon hatte, was das Leben für sie bereithalten sollte. Das stellte ich mir unter einem amerikanischen Epos vor. Ich wollte nicht unbedingt über den Mythos Marilyn Monroe schreiben, aber zeigen, wie sie innen war.' Joyce Carol Oates"

Donnerstag, 31. Oktober 2024

Funke, Cornelia "Tintenherz"

Funke, Cornelia "Tintenherz" - Inkheart - 2003

Ich bin kein großer Fan von Fantasy (sprich: Normalerweise versuche ich, diese Romane zu meiden), aber dieses Buch stand auf so vielen meiner Listen, wurde mir von so vielen Freunden empfohlen – und mein Sohn besitzt ein Exemplar. Also dachte ich, warum nicht. Schließlich mochte ich "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende. Und ja, diese Geschichte gefiel mir auch. Wahrscheinlich, weil es darin keine merkwürdigen Kreaturen gab, sondern nur um Magie und das Mittelalter ging, wo die Menschen an solche Sachen glaubten. Und - was noch wichtiger ist - ein Buch. Ich liebe alles an Büchern. Es gibt eine wunderschöne Bibliothek und einige interessante Charaktere, die die Geschichte fesselnd machen.

Jedes Kapitel wird mit einem Zitat aus einem anderen Fantasy- und/oder Kinderbuch eingeleitet. Das ist auch ein ziemlich interessanter Aspekt des Geschichtenerzählens.

Also, alles in allem ein großartiges Konzept und eine schöne Geschichte. Was kann man daran nicht mögen?

Buchbeschreibung:

"In einer stürmischen Nacht taucht ein unheimlicher Gast bei Meggie und ihrem Vater Mo auf. Er warnt ihren Vater vor einem Mann namens Capricorn. Am nächsten Morgen reist Mo überstürzt mit Meggie zu ihrer Tante Elinor ...

Elinor verfügt über die kostbarste Bibliothek, die Meggie je gesehen hat. Hier versteckt Mo das Buch, um das sich alles dreht. Ein Buch, das Mo vor vielen Jahren zum letzten Mal gelesen hat und das jetzt in den Mittelpunkt eines unglaublichen, magischen und atemberaubenden Abenteuers rückt - eines Abenteuers, in dessen Verlauf Meggie nicht nur das Geheimnis um Zauberzunge und Capricorn löst, sondern auch selbst in große Gefahr gerät."

Die Geschichte wird fortgesetzt in "Tintenblut" und "Tintentod".

Andere Bücher, die in "Tintenherz" erwähnt werden.

Anonymous "Arabische Nächte"
- "Tausendundeine Nacht, Vol. I. Allgemein als Unterhaltung aus Tausendundeiner Nacht bezeichnet"
- "Beowulf"
- "The Mabinogion"
Adams, Richard "Unten am Fluss" (Watership Down)
Andersen, Hans Christian "Alle Märchen"
Barrie, James M. "Peter Pan"
Basbanes, Nicholas A. "A Gentle Madness: Bibliophiles, Bibliomanes, and the Eternal Passion for Books"
Blades, William "The Enemies of Books"
Blake, William "The Four Zoas"
Boston, Lucy M. "The Children of Green Knowe" (Green Knowe #1)
Bradbury, Ray "Fahrenheit 451" (Fahrenheit 451)
Bury, Richard de "The Love of Books: The Philobiblon of Richard de Bury"
Carroll, Lewis "Alice im Wunderland" (Alice in Wonderland) (Alice's Adventures in Wonderland #1)
Celan, Paul "Engführung"
Collodi, Carlo "Pinocchio" (Pinocchio)
Cotroneo, Roberto "Wenn ein Kind an einem Sommermorgen" (Se una mattina d’estate un bambino. Lettera a mio figlio sull'amore per i libri)
Dahl, Roald "Sophiechen und der Riese" (The BFG)
- "Hexen hexen" (The Witches)
Dickens, Charles "Große Erwartungen" (Great Expectations)
- "Oliver Twist" (Oliver Twist)
Doyle, Arthur Conan "Der komplette Sherlock Holmes" (The Complete Sherlock Holmes)
Eagle, Solomon "Moving a Library"
Ende, Michael "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" (Jim Button and Luke the Engine Drive)
Goldman, William "Die Brautprinzessin" (The Princess Bride)
Grahame, Kenneth "Der Wind in den Weiden" (The Wind in the Willows)
Hertz, Wilhelm "Spielmannsbuch"
Homer "Odyssee" (Odyssey)
Ibbotson, Eva "Das Geheimnis von Bahnsteig 13" (The Secret of Platform 13)
Kästner, Erich "Emil und die Detektive" (Emil and the Detectives)
Kipling, Rudyard "Das Elefantenkind" (The Elephant's Child)
- "Das Dschungelbuch" (The Jungle Book)
- "Genau-So-Geschichten" (Just So Stories)
Larrabeiti, Michael de "Die Borribles" (The Borrible Trilogy)
Lewis, C.S. "Der König von Narnia" (The Lion, the Witch, and the Wardrobe) (Chronicles of Narnia #1)
Lindgren, Astrid "Mio, mein Mio" (Mio, my Son/Mio, min Mio)
Lofting, Hugh "Doktor Dolittle" (The Story of Doctor Dolittle) (Doctor Dolittle #1)
Manguel, Alberto "Eine Geschichte des Lesens" (A History of Reading)
Milne, A.A. "Pu der Bär" (Winnie-the-Pooh) (Winnie-the-Pooh #1)
Morrison, Toni "Dankesrede zur Verleihung des Nobelpreises" (Nobel Prize Acceptance Speech)
Nabokov, Vladimir "Vorlesungen zur Literatur" (Lectures on Literature)
Preußler, Otfried "The Satanic Mill" (Krabat)
Rabinowitz, Harold (Ed.) "A Passion for Books: A Book Lover's Treasury of Stories, Essays, Humor, Love and Lists on Collecting, Reading, Borrowing, Lending, Caring for, and Appreciating Books"
Sendak, Maurice "Wo die wilden Kerle wohnen" (Where the Wild Things Are)
Shakespeare, William "Der Kafumann von Venedig" (The Merchant of Venice)
- "Der Sturm" (The Tempest)
Silverstein, Shel "Wo der Gehweg endet" (Where the Sidewalk Ends)
Singer, Isaac Bashevis "Naftali the Storyteller and His Horse Sus and Other Stories"
Stevenson, Robert Louis "Entführt" (Kidnapped) (David Balfour #1)
- "Der seltsame Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde" (The Strange Case of Dr. Jekyll and Mr. Hyde)
- "Die Schatzinsel" (Treasure Island)
Tolkien, J.R.R. "Die Gefährten" (Herr der Ringe #1) (The Fellowship of the Ring/(The Lord of the Rings #1)
"Die zwei Türme" (Herr der Ringe #2) "The Two Towers" (The Lord of the Rings #2)
"Die Wiederkehr des Königs" (Herr der Ringe #3) "The Return of the King" (The Lord of the Rings #3)
- "Der Hobbit" (The Hobbit
Twain, Mark "Die Abenteuer des Tom Sawyer" (The Adventures of Tom Sawyer) (Tom Sawyer & Huckleberry Finn #1)
- "Die Abenteuer des Huckleberry Finn" (The Adventures of Huckleberry Finn) (Tom Sawyer & Huckleberry Finn #2)
Walton, Evangeline "Die vier Zweige des Mabinogi" (Mabinogion tetralogy)
White, E.B. "Wilbur und Charlotte" (Charlotte's Web)
White, T.H. "Das Schwert im Stein" (Der König auf Camelot, #1) (The Sword in the Stone) (The Once and Future King #1)
- "Das Buch Merlin" (Der König auf Camelot, #5) (The Book of Merlyn) (The Once and Future King #5)
Wilde, Oscar "Der selbstsüchtige Riese" (Selfish Giant)

Dienstag, 8. Oktober 2024

Clarke, Susanna "Jonathan Strange & Mr. Norrell"

Clarke, Susanna "Jonathan Strange & Mr. Norrell" (Englisch: Jonathan Strange & Mr. Norrell) - 2004

"Zwei Zauberer werden in England erscheinen. Der erste wird mich fürchten, der zweite wird sich danach sehnen, mich zu sehen. Vor Jahrhunderten, als es in England noch Zauberei gab, war der größte Zauberer von allen der Rabenkönig."

Wenn ich von mir sagen würde, dass ich nicht gerade der größte Fan von Fantasy bin, wäre das eine gewaltige Untertreibung. Ich mochte Märchen als Kind und bin immer noch ganz angetan von ihnen, aber das war es auch schon.

Als der Online-"Chunky Book Club" (Club der dicken Wälzer) diesen Titel auf seine Liste setzte, war ich mir nicht ganz sicher, ob ich ihn nicht sogar überspringen sollte. Aber mein Sohn hatte ihn bereits in seinem Regal (er liebt Fantasy) und deshalb dachte ich, was kann es schon schaden, ich kann ihn ja immer noch beiseitelegen. Aber - obwohl ich es nicht zu meinem Lieblingsbuch des Jahres erklären würde - las ich es weiter, alle 1.024 Seiten.

Es ist eher ein Märchen der Gebrüder Grimm mit ein bisschen viktorianischer Note als ein Fantasy-Roman im Stil von J.R.R. Tolkien. Es ist auch eher ein alternatives Geschichtsbuch mit vielen Bezügen zu nicht existierender Literatur. Es fühlt sich fast an wie ein Roman von Dickens. Eigentlich ziemlich unterhaltsam.

Zwei Zauberer wollen die Magie nach England zurückbringen. Wir treffen historische Figuren wie den Herzog von Wellington oder Lord Byron sowie einige berühmte fiktive Bewohner des Märchenlandes. Wir können viele Zitate aus den Büchern über Magie lesen, die vermutlich von einem der beiden Protagonisten oder anderen Zaubererfiguren aus dem Buch geschrieben wurden. Ich hätte mir gewünscht, dass sie mindestens so groß gedruckt wären wie der Rest, da es viele Zitate gibt, manchmal enthalten sie ganze Geschichten für sich.

Wie in so vielen Fantasybüchern ist das Hauptthema der Kampf zwischen Gut und Böse, wer wird die große Schlacht gewinnen?

Als England-Fan war ich jedenfalls nicht enttäuscht von dem Buch, auch wenn dies nicht mein Lieblingsgenre ist und es auch nie sein wird. Aber Susanna Clarke hat einen interessanten Schreibstil, ich werde mir auch ihre anderen Werke ansehen.

Das Buch erhielt zahlreiche Preise und Nominierungen, unter anderem stand es 2004 auf der Longlist für den Booker Prize.

Buchbeschreibung:

"Jonathan Strange & Mr. Norrell ist ein phantastischer Roman, und das in doppeltem Sinne. Denn zum einen hat er einen phantastisch gut ausgedachten Plot. Und zum anderen ist er mit seiner Mischung aus historischem Realismus mit gruseligem Fantasy-Einschlag auch phantastisch gut geschrieben.

Jonathan Strange & Mr. Norrell spielt im England des 19. Jahrhunderts, in einer Zeit also, in der das Zaubern schon nichts mehr geholfen hat -- ganz im Gegensatz zu jener verloren gegangenen Epoche, als der ebenso große wie dunkle Rabenkönig das ganze Land mit seiner Magie überzog. Jonathan Strange ist ein junger Zauberer, der sich von der rätselhaften Macht seines Vorgängers verzaubern lässt -- sehr zum Ärger seines brillanten Lehrmeisters Mr. Norrell, der sogar Steine zum Sprechen bringen kann. Zwischen dem eifersüchtigen Norrell und seinem merkwürdigen Schüler kommt es zum Duell der Giganten, bei dem mehr auf dem Spiel steht als ihre Partnerschaft.

Bis 2003 war die britische Schriftstellerin Susanna Clarke Kochbuchlektorin im renommierten englischen Kochbuchverlag Simon & Schuster; Jonathan Strange & Mr. Norrell ist ihr erster Roman. Und dieses Debüt ist absolut erstaunlich. Denn Clarke mixt die Zutaten ihres zauberhaften Mixes derart professionell, dass man nur staunen kann. So hat Clarke mit Jonathan Strange & Mr. Norrell ein blendend geschriebenes und mit magischen Einfällen gespicktes Debüt über die Macht der Worte und die Kunst teils gefährlicher Verführung aus dem Hut gezogen, die sich nicht von ungefähr im Umfeld der Kriege gegen Napoleon entlädt. Große, opulente, zauberhafte -- und von Anette Grubert gemeinsam mit Rebekka Göpfert ausgezeichnet ins Deutsche tradierte -- Erzählliteratur, die sich nicht nur der narrativen Strategien des 19. Jahrhunderts bedient, sondern dieses auch lebendig vor den Augen des Lesers wieder auferstehen lässt."

Dienstag, 10. September 2024

Eschbach, Andreas "Eine Billion Dollar"

  

Eschbach, Andreas "Eine Billion Dollar" - One Trillion Dollars - 2001

Dies war ein weiteres Buch aus meinem Stapel Ungelesener Bücher, das ich noch lesen musste, und das vor Ewigkeiten für unseren Lesekreis vorgeschlagen wurde.

Die Geschichte regt zum Nachdenken darüber an, was man tun könnte, wenn man alles Geld der Welt hätte. Was würde man tun, um die Welt zu retten? Das ist eine schwierige Frage, und wenn es eine Antwort darauf gibt, zeigt dieses Buch, wie schwer es ist, eine Antwort zu finden.

Obwohl mir die Idee des Buches und die Geschichte als solche gefallen, war mir der Roman nicht wirklich mein Ding. Es gab keine sympathischen Charaktere und der Schreibstil selbst war nicht mein Fall. Und ich kann nicht einmal einem Übersetzer die Schuld geben, da ich es im deutschen Original gelesen habe.

Jedenfalls nicht uninteressant, aber es verleitet mich auch nicht dazu, weitere Bücher dieses Autoren zu lesen.

Buchbeschreibung:

"Ein hübsches Gedankenspiel: Hätte einer unserer Urahnen vor 500 Jahren ein paar Florin angelegt, könnten wir heute dank Zins und Zinseszins ein Vermögen einstreichen, das für mehr als ein sorgenfreies Leben ausreichen würde. Für John Fontanelli, den armen Schustersohn aus New York, wird dieser Traum Wirklichkeit: Am 23. April 1995 erfährt er, dass sein Vorfahre Giacomo Fontanelli ihm, dem derzeit jüngsten Fontanelli-Spross, über Eine Billion Dollar hinterlassen hat. Gestern fuhr John noch Pizza aus, heute ist er reicher als die zweihundert reichsten Menschen der Welt zusammen. Und trotzdem nicht glücklich.

Denn die Sache hat -- wie kann es anders sein -- einen Haken. In seinem Testament berichtet Giacomo Fontanelli von einer Vision. Sein Erbe soll dank des Vermögens den Menschen ihre verlorene Zukunft zurückgeben. Für John eine drückende Verantwortung : Er, ein Ex-Pizzalieferant, als Retter der Menschheit? Da meldet sich ein mysteriöser Fremder und behauptet zu wissen, wie die Prophezeiung erfüllt werden kann."

Donnerstag, 1. August 2024

Dickens, Charles "David Copperfield"

 Dickens, Charles "David Copperfield" (Englisch: David Copperfield) - 1850

Vollständiger Titel: Die persönliche Geschichte, Abenteuer, Erfahrungen und Beobachtungen von David Copperfield dem Jüngeren von Blunderstone Rookery (die er auf keinen Fall veröffentlichen wollte)

Jedes Mal, wenn ich ein neues Buch von Charles Dickens lese, habe ich den Eindruck, dass dies definitiv mein Lieblingsbuch ist. Aber ich glaube, ich habe jetzt das beste Buch aller Zeiten gefunden. Es soll das Leben von Charles Dickens von all seinen Büchern am besten widerspiegeln.

Irgendwo habe ich gelesen: "In meinem tiefsten Herzen habe ich ein Lieblingskind, und sein Name ist David Copperfield." Dem kann ich nur zustimmen.

Ich liebte alle netten Charaktere und hasste alle bösen, so wie es sein sollte, aber dies war wirklich eine Geschichte, in die man eintauchen konnte. Die Sprache ist so schön wie der Fluss der Geschichte, die Details so großartig wie die englische Landschaft. Wir können unserem Helden von seiner Kindheit bis ins Erwachsenenalter folgen und jeden kennenlernen, der in seinem Leben wichtig ist. Obwohl das Buch über 150 Jahre alt ist, können wir immer noch seine Schritte zurückverfolgen, mit dem Protagonisten und seinen Gefährten mitfühlen. Das ist es, was einen echten Klassiker ausmacht.

Wie immer sind seine Namen immer urkomisch. Aber keiner übertrifft Uriah Heep!

Der Nachteil beim Lesen eines so dicken Buches mit 1.000 Seiten ist natürlich immer, dass man sich fühlt, als hätte man einen Freund verloren, wenn man es zu Ende gelesen hat.

Ich muss mir unbedingt bald mein nächstes Buch von Dickens besorgen!

Auch wer nicht so auf Klassiker oder dicke Bücher steht: Wer jemals erwogen hat, einen Roman von Dickens zu lesen, sollte dieses nehmen.

Buchbeschreibung:

"Kein Autor hat sich so sehr in die Perspektive eines Kindes versetzen können wie Dickens. Ich mag etwa neun gewesen sein, als ich zum erstenmal David Copperfield las. Die Atmosphäre der Anfangskapitel leuchtete mir so unmittelbar ein, dass es mir vorkam, als wären sie von einem Kind geschrieben. Und doch, wenn man das Buch als Erwachsener wiederliest und Charaktere wie etwa die Murdstones von gigantischen Figuren zu halb-komischen Monstern schrumpfen sieht, so haben diese Stellen nichts eingebüßt. Dickens konnte die kindliche Psyche von innen wie von außen darstellen, so dass dieselbe Szene wilde Burleske oder düstere Realität sein kann, je nach dem Alter, indem man sie liest. George Orwell."

Freitag, 21. Juni 2024

Weiler, Jan "Das Buch der 39 Kostbarkeiten"

Weiler, Jan "Das Buch der 39 Kostbarkeiten" [The Book of 39 Precious Things] - 2011

Wer Jan Weiler und seine Bücher kennt, muss ihn einfach mögen. Ob er von seiner angeheirateten Familie oder seinen Kindern, den Pubertieren, erzählt, einen beschäftigten Kommissar beschreibt oder durch unser Land reist, alles ist interessant, lustig, und zuweilen auch nachdenklich.

Dieses Buch bietet eine enorme Ansammlung seines Könnens. Kurzgeschichten, Reportagen, Auszüge aus seinen Büchern, jede einzelne Geschichte ist einfach faszinierend. Ich habe mich insbesondere über das letzte Interview mit Vico von Bülow gefreut, aber auch die Frage, warum Männer verwahrlosen, wenn man sie allein lässt, die Krise auf dem Weg nach Goslar und Europa aus dem Kopf, waren total köstlich. Aus der ein oder anderen Kurzgeschichte könnte man eigentlich auch ein gutes Buch machen.

Auf jeden Fall ein Muss für jeden Weiler-Fan.

Buchbeschreibung:

"Die schönsten Kolumnen, Erzählungen und Gedichte der letzten 20 Jahre.

Ein nerviger Patient im Kleinkrieg mit einer hartgesottenen Sprechstundenhilfe, ein eskalierender Ehestreit im Auto auf der Fahrt zur Schwiegermutter, der Leidensbericht eines Nichtschwimmers.

Dieser Band verfsammelt die besten Texte aus zwanzig Jahren. Lustiges steht neben Wissenswertem, Popkulturelles neben Absurdem, Journalistsiches neben Persönlichem.

Erstmals das ganze Spektrum des Autors Jan Weiler sichtbar."

Mittwoch, 12. Juni 2024

Frisch, Max "Homo Faber"

Frisch, Max "Homo Faber" - Homo Faber - 1957

Ich habe keine Ahnung, warum ich dieses Werk nie gelesen habe. Vielleicht, weil die meisten Schüler in Deutschland jede Art klassischer Literatur hassten, wobei klassisch bedeutet, dass sie etwa zehn Jahre vor unserer Schulzeit geschrieben wurde.

So viele Themen sind in diesem Buch. Max Faber ist Schweizer und arbeitet weltweit als Ingenieur. Seine Kollegen nennen ihn Homo Faber, was so viel heißt wie "der Mann, der Dinge herstellt", eine direkte Übersetzung aus dem Lateinischen.

Man merkt, dass er ein logischer Denker ist, aber seine Welt ist alles andere als logisch. Seine Gedanken wandern vom Zweiten Weltkrieg zur Liebe seiner Jugend oder vielleicht sogar zur Liebe seines Lebens. Seine Reise nach Mexiko endet in einer Vielzahl von Zufällen, die wir, wenn sie uns im wirklichen Leben passieren würden, niemals glauben würden. Max auch nicht. Und das macht ihn blind und lässt ihn das Offensichtliche ignorieren.

Wie auch immer, dieses Buch ist ein philosophisches, ein Denkerbuch. Wir reisen mit Walter durch Zeit und Raum, begleiten ihn aber auch auf seinem Weg zur Weisheit, in den "der, der sehen kann"-Teil seines Lebens.

Eine interessante Geschichte, eine gute Lektüre, ein toller Schreibstil.

Buchbeschreibung:

"Max Frischs Homo faber ist eines der wichtigsten und meistgelesenen Bücher des 20. Jahrhunderts: Der Ingenieur Walter Faber glaubt an sein rationales Weltbild, das aber durch eine 'Liebesgeschichte' nachhaltig zerbricht. Kein anderer zeitgenössischer Roman stellt derart ehrlich wie hintergründig die Frage nach der Identität des modernen Menschen."

Max Frisch hat 1976 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten.

Ich habe ebenfalls "Biedermann und die Brandstifter" (The Arsonists) vom gleichen Autor gelesen.

Freitag, 3. Mai 2024

Melandri, Francesca "Alle, außer mir"

Melandri, Francesca "Alle, außer mir" (Italienisch: Sangue giusto) [Right Blood or Everyone but me] - 2017

Wieviel wissen wir von Äthiopien? Dass es in Nordostafrika liegt, am Horn von Afrika. Dass die Hauptstadt Addis Abeba ist. Dass es mal Abessinien hieß. Das die Italiener dort eine Kolonie hatten. Dass der letzte Kaiser Haile Selassie hieß. Und damit hört es dann auf, das ist dann wohl schon viel.

Ich hätte das Buch vielleicht nicht gefunden, hätte es nicht den Buchpreis der unabhängigen Buchhandlungen bekommen. Ich habe bisher alle als Taschenbuch erschienenen Bücher gelesen und fand sie alle fantastisch.

Was ist nun mit diesem? Eine interessante Erzählweise. Die Geschichte einer italienischen Familie, die mehr in die Geschichte Äthiopiens/Abessiniens verstrickt ist, als sie vermuten.

Ich habe mit diesem Buch viel über die Geschichte dieses Landes erfahren. Das war schon sehr gut.  Die Personen haben mich nicht wirklich gefesselt, irgend etwas fehlte. Würde ich es trotzdem weiterempfehlen? Unbedingt.

Ein Zitat muss ich aber noch erwähnen:

"Ich glaube, mein Vater hatte wie alle Menschen, die einen Krieg erlebt haben, ganze Räume mit Büchern in sich, in die er nie wieder hineingeschaut hat. Und wir Nachgeborenen, die diese Kriege nicht erlebt haben, hätten sie, selbst wenn wir sie gelesen hätten nicht verstehen können. Denn sie sind einer Sprache geschrieben, die uns fremd ist, ein Vehikel weit zurückliegender Erlebnisse."

Buchbeschreibung:

"Der große Roman der römischen Autorin Francesca Melandri: eine Familiengeschichte, ein Porträt Italiens im 20. Jahrhundert, eine Geschichte des Kolonialismus und seiner langen Schatten, die bis in die Gegenwart reichen.

Kennen Sie Ihren Vater? Wissen Sie, wer er wirklich ist? Kennen Sie seine Vergangenheit? Die vierzigjährige Lehrerin Ilaria hätte diese Fragen wohl mit 'ja' beantwortet, und auch ihre Angehörigen glaubte sie zu kennen - bis eines Tages ein junger Afrikaner auf dem Treppenabsatz vor ihrer Wohnung in Rom sitzt und behauptet, mit ihr verwandt zu sein. In seinem Ausweis steht: Attilio Profeti, das ist der Name ihres Vaters … Der aber ist zu alt, um noch Auskunft zu geben.

Hier beginnt Ilarias Entdeckungsreise, von hier aus entfaltet Francesca Melandri eine schier unglaubliche Familiengeschichte über drei Generationen und ein schonungsloses Porträt der italienischen Gesellschaft. Und sie holt die bisher verdrängte italienische Kolonialgeschichte des 20. Jahrhunderts in die Literatur: die Verbindungen Italiens nach Äthiopien und Eritrea bis hin zu den gegenwärtigen politischen Konflikten verknüpft Melandri mit dem Schicksal der heutigen Geflüchteten - und stellt die Schlüsselfragen unserer Zeit: Was bedeutet es, zufällig im 'richtigen' Land geboren zu sein, und wie entstehen Nähe und das Gefühl von Zugehörigkeit?"

"Alle, außer mir" wurde 2018 von den Deutschen Unabhängigen Buchhandlungen zum "Lieblingsbuch der Unabhängigen" gewählt.

Donnerstag, 25. April 2024

Calvino, Italo "Wenn ein Reisender in einer Winternacht"

Calvino, Italo "Wenn ein Reisender in einer Winternacht" (Italienisch: Se una notte d'inverno un viaggiatore) - If on a Winter's Night a Traveller - 1979

Eines der seltsamsten - aber auch interessantesten - Bücher, die ich je gelesen habe. Ein Leser versucht, ein Buch mit dem Titel "Wenn ein Reisender in einer Winternacht" zu lesen. Das Buch handelt teilweise vom Leben des Lesers und teilweise von den Büchern, die er zu lesen versucht.

Ein interessantes Konzept, so ein Buch habe ich noch nie gelesen. Ich mag keine Kurzgeschichten, aber das sind keine Kurzgeschichten, das sind die Anfänge langer Geschichten, aber wir hören nie das Ende, also müssen wir sie selbst erfinden. Bringt den Leser zum Nachdenken.

Eines meiner Lieblingsbücher.

Buchbeschreibung:

"Wenn ein Reisender eine Buchhandlung betritt und nach dem neuen Roman von Italo Calvino fragt, dann kann er allerhand erleben. Er kauft das Buch und merkt beim Lesen, dass sich die Handlung an der spannendsten Stelle wiederholt. Auch hat die Buchbinderei versehentlich Druckbogen eines anderen Buches mit hineingebunden. Also kauft er das neue Buch und schon ist er mittendrin in einem brillanten Verwirrspiel, bei dem er von einer Geschichte in die nächste gerät, immer auf der Suche nach dem neuen Roman von Italo Calvino.

Dienstag, 19. März 2024

Taschler, Judith W. "bleiben"

Taschler, Judith W. "bleiben" [stay] - 2016

Wir hatten ja im Lesekreis bereits zwei Bücher von Judith W. Taschler gelesen, "Die Deutschlehrerin" und "Sommer wie Winter". Und eines unserer Mitglieder lieh mir jetzt einen anderen Roman dieser großartigen Autorin.

Genau wie ihre anderen Geschichten, hat "bleiben" mehrere Protagonisten. Die vier jungen Leute, die sich zufällig auf einer Reise begegnet waren, Max, Paul, Felix und Juliane. Wir treffen sie Jahre später wieder. Jeder erzählt seine Geschichte. Ich mag solche Aufstellungen ja sehr. Man bekommt verschiedene Blickwinkel der gleichen Geschichte. Judith W. Taschler schafft es außerdem alles extrem spannend zu beschreiben.

Ein herrlicher Roman. Mit jedem Kapitel erfährt man etwas mehr über die Menschen und ihre Geschichte, den Zusammenhang zwischen gestern und heute. Faszinierend, spannend bis zum Schluß.

Buchbeschreibung:

"Es ist eine kurze, zufällige Begegnung auf der Reise nach Italien: Max, Paul, Felix und Juliane - vier junge Leute, voller Träume für die Zukunft, treffen im Nachtzug nach Rom aufeinander.

Juliane und Paul werden heiraten, Max und Felix sich auf eine Weltreise begeben.

Nach zwanzig Jahren trifft Juliane Felix zufällig in einer Galerie wieder und die beiden beginnen eine leidenschaftliche Affäre, die er jedoch ohne jede Erklärung abbricht. Juliane fühlt sich grenzenlos in ihrer Liebe gekränkt. Erst Monate später erfährt Juliane - ausgerechnet von ihrem Mann -, warum Felix die Affäre beenden wollte.

Die Wahrheit ist furchtbar und lässt das Leben aller eine dramatische Wendung nehmen."

Montag, 30. Oktober 2023

Voltaire "Candide oder der Optimismus"

 

Voltaire "Candide oder der Optimismus" (Französisch: Candide, ou l'Optimisme) - Candide, or Optimism - 1759

Eine interessante Sicht auf das Zeitalter der Aufklärung.

Candide ist ein junger Mann, der in Deutschland lebt. Er verliebt sich in ein Mädchen, kann sie aber wegen ihrer Eltern nicht heiraten. Er nimmt die Philosophie "Alles ist zum Besten" an und reist mit dieser Überzeugung um die Welt.

Er stößt wahrscheinlich auf ebenso viele Probleme wie Homers Odysseus in der "Odyssey" (Odyssee) und bekämpft sie fast mit der gleichen Energie.

Der Roman verspricht, lustig zu sein, und das ist er auch. Ich habe oft während der Lektüre gelacht. Wie kann ein Buch gleichzeitig lustig und philosophisch sein? Es überrascht mich nicht, dass Voltaire auch mehr als zwei Jahrhunderte später immer noch ein so renommierter Autor ist. 

Dieser Roman erinnerte mich ein wenig an Eichendorffs "Aus dem Leben eines Taugenichts", obwohl es umgekehrt sein sollte, da dieses hier früher geschrieben wurde. Anders als im deutschen Roman konnte ich in diesem Buch mehr Philosophie erkennen.

Buchbeschreibung:

"Mit viel Witz und Ironie entlarvt der französische Philosoph Voltaire (1694 - 1778) in diesem Klassiker der Aufklärung jedes Paradies auf Erden als Illusion. Ein phantastisches Lehrstück über die Grausamkeiten der Welt und die einfachen Wege zum Glück.

In Voltaires scharfsinniger Satire werden Utopien, Heilslehren und jedes Paradies auf Erden als Illusionen entlarvt. Das Buch wurde nach Erscheinen 1759 in Genf öffentlich verbrannt und vom Vatikan auf den Index gesetzt."

Montag, 23. Oktober 2023

Mercier, Pascal "Das Gewicht der Worte"

Mercier, Pascal "Das Gewicht der Worte" [The Weight of the Words] - 2020

Dieses war mein viertes Buch dieses großartigen Autoren, der während meiner Lektüre verstarb. Zum Glück hat er noch mehr Bücher geschrieben, die noch auf meiner Wunschliste stehen, aber traurig ist es natürlich trotzdem.

Wie in allen seinen Büchern kommt die Philosophie nicht zu kurz. Die Geschichte regt zum Nachdenken über den Sinn des Lebens an. Eine hervorragende Erzählung. Was ist uns wirklich wichtig? Was ändert sich, wenn wir mit dem Tod konfrontiert werden?

Aber auch die Sprache und ihre Bedeutung sind ein wichtiger Bestandteil des Buches. Immerhin ist der Protagonist ein Verleger.

Ohne mich wiederholen zu wollen, Pascal Mercier hat immer eine wunderbare Sprache, tiefgehende Gedanken, und seine Geschichten führen uns auch immer in interessante Länder. Ich denke, man kann dieses Buch mehrfach lesen und immer wieder in den Worten schwelgen.

Ein paar Zitate aus dem Buch:

"Poesie, sie hat mit der Erfahrung von Zeit zu tun. Sie ist eine Art, die Gegenwart ganz Gegenwart sein zu lassen." Vielleicht bin ich deshalb nicht der größte Freund von Gedichten, aber in diesem Zitat beschreibt der Autor das schon hervorragend.

"Sprachliche Zeichen sind das Mysterium des Geistes."

"Wörter haben auf der einen Seite eine sachliche, auf der anderen eine musikalische Bedeutung."

Und noch eines von Cesare Pavese

"Schreiben ist schön, weil es die beiden Freuden vereint: zu sich selbst und zugleich zu vielen anderen zu sprechen."

Buchbeschreibung:

"Ein ärztlicher Irrtum wirft den Übersetzer Simon Leyland aus der Bahn - und eröffnet ihm am Ende die Möglichkeit, sein Leben noch einmal völlig neu einzurichten. Pascal Merciers großer philosophischer Roman handelt von der Freiheit, unser Leben zu gestalten, und von der Freiheit, die uns die Literatur verspricht."

Montag, 28. August 2023

Arnim, Elizabeth von "Verzauberter April"

Arnim, Elizabeth von "Verzauberter April" (Englisch: The Enchanted April) - 1922

Ein Lesekreisbuch. Mein allererster Roman von Elizabeth von Arnim.

Das Buch wirkt teilweise etwas veraltet, aber w
ir hatten eine ausgesprochen nette Unterhaltung darüber. Es ist lustig, hat den Leserinnen sehr gut gefallen, und wir lesen vielleicht bald noch ein Buch von ihr.

Die Autorin hat ein interessantes Leben geführt, zuerst die Ehe mit einem preußischen Adlingen, dann eine Affäre mit H.G. Wells, danach eine zweite Ehe mit einem englischen Adligen. Ihre Geschichte liest sich wie ein Roman.

Zu dem Buch, ich konnte mich nicht wirklich mit den Charakteren identifizieren, aber sie lebten ja auch vor einem ganzen Jahrhundert.

Vier Engländerinnen, die sich kaum kennen, machen gemeinsam Urlaub. Sie mieten zusammen ein Haus und verstehen sich natürlich überhaupt nicht, da jede andere Vorstellungen hat.

Natürlich haben sich die Zeiten geändert - glücklicherweise - und Frauen sehen sich nicht erst dann als vollständig, wenn sie einen Mann in ihrem Leben haben.

Buchbeschreibung:

"'An jene, die Glyzinien und Schonnenschein zu schätzen wissen. Kleines mittelalterliches Castello an der italienischen Mittelmeerküste für den Monat April zu vermieten. Z, Postfach 1000, The Times.' Auf diese Anzeige hin brechen vier ernsthafte englische Damen aus ihrem Alltagsleben auf und entdecken nicht nur die Verzauberungskraft der italienischen Natur, sondern ganz beiläufig auch sich selbst."

Dienstag, 30. Mai 2023

Ibrahimi, Anilda "Rot wie eine Braut"

Ibrahimi, Anilda "Rot wie eine Braut" (Italienisch: Rosso come una sposa) - [Red Like a Bride] - 2008

Wir haben dieses Buch in unserem internationalen Online-Lesekreis im Mai 2023 gelesen.

Über Albanien hat man lange Zeit kaum etwas erfahren. Man wusste, dass das Land abgeschieden war, das niemand herein- und noch weniger herauskamen.

In diesem Buch wird uns von dem Leben hinter dem Vorhang erzählt. Wir lernen vier Frauengenerationen kennen, angefangen mit Saba, die mit 15 Jahren mit dem Witwer ihrer Schwester verheiratet wird und neun Kinder von ihm bekommt, fünf Mädchen und vier Jungs.

Der Krieg verändert die Stellung der Frau, sie bekommen eine Ausbildung und werden selbständiger, auch auf dem Land. Wir durchleben die verschiedenen Generation bis zu Dora, die die Geschichte erzählt.

Der Titel spielt auf die Tradition an, dass eine Braut in Albanien ganz in Rot gekleidet wurde.

Eine interessante Geschichte über das Leben in einem Land, von dem wir immer noch nicht viel wissen. Gut geschrieben, flüssig zu lesen. Mir hat es sehr gut gefallen.

Die Gruppe hatte eine wirklich gute Diskussion darüber, das Buch gefiel allen sehr gut, sowohl aus der interessanten Perspektive der albanischen Geschichte und Kultur als auch aufgrund der verschiedenen Geschichten, die sich im Buch entlang des Lebens der Frauen, von denen die Geschichte erzählte, bis hin zur Neuzeit bewegen, wie das Leben weitergeht und zusammenhängt. Die Gruppe hielt es für eine qualitativ hochwertige Lektüre, würde es wärmstens empfehlen und vergab 5 von 5 Punkten.

Buchbeschreibung:

"Vier Generationen von Frauen, eine Truhe voller Erinnerungen, der Aufbruch in ein neues Leben

Die junge Dora hat ihre Heimat Albanien verlassen, um in Italien ein besseres Leben zu beginnen. In der Ferne erscheinen ihr die Erinnerungen an ihre Familie, die in dem kleinen Bergdorf Kaltra seit Generationen ein einfaches und von archaischen Traditionen bestimmtes Leben führt, mit einem Mal wie aus einer anderen Zeit. Doch immer, wenn sie die Truhe öffnet, die ihr von Saba, der Großmutter, geblieben ist, sie Sabas roten Hochzeitsschleier in die Hände nimmt und ihr der altvertraute Geruch von Quitten in die Nase steigt, wird die Vergangenheit vor ihren Augen lebendig …
"

Dienstag, 11. April 2023

Lagerkvist, Pär "Barabbas"


Lagerkvist, Pär "Barabbas" (Schwedisch: Barabbas) - 1950 - Barabbas

Für den Classics Spin #33 bekamen wir #18, und das war mein Roman:


Fast eine Novelle, aber dieser Roman braucht nicht mehr Seiten. Wir alle kennen Barabbas, den, an dessen Stelle Jesus gekreuzigt wird. Aber was wissen wir von ihm, außer seinen Namen?

Hier hat sich Pär Lagerkvist Gedanken gemacht und erzählt, was mit Barabbas passiert sein könnte.

Die Geschichte ist glaubwürdig, viele frühe Christen gingen den Weg, den Barabbas im Buch geht. Da ist der Wunsch zu glauben, der Zweifel, die Unfähigkeit, mit dem, was passiert, fertig zu werden. Etwas, das, glaube ich, auch heute noch in jedem Christen steckt.

Und selbst wenn dies überhaupt nicht das ist, was mit dem Protagonisten passiert ist, ist es ein interessanter Gedanke zu sehen, was hätte sein können.

Man hat sogar einen Film aus der Geschichte gemacht, Barabbas wurde von Anthony Quinn porträtiert.

Buchbeschreibung:

"Barabbas ist der Freigesprochene; der Mann, dessen Leben mit dem von Jesus von Nazareth ausgetauscht wurde, der auf dem Hügel von Golgatha gekreuzigt wurde. Barabbas ist ein Mann, der dazu verdammt ist, keinen Gott zu haben. 'Christos Iesus' ist in die Scheibe eingraviert, die an seinem Hals hängt, aber er kann seinen Glauben nicht beteuern. Er kann nicht beten. Er kann nur sagen: 'Ich möchte glauben.'"

Pär Lagerkvist erhielt den Nobelpreis für Literatur 1951 "für die künstlerische Kraft und tiefe Selbständigkeit, womit er in seiner Dichtung die Antwort auf die ewigen Fragen des Menschen sucht".

Ich wirke an dieser Seite mit: Read the Nobels und Ihr könnt alle meine Blog-Einträge über Nobelpreisträger und ihre Bücher hier finden.

Samstag, 18. März 2023

Ortheil, Hanns-Josef "Im Licht der Lagune"

Ortheil, Hanns-Josef "Im Licht der Lagune" [In the Light of the Lagoon] - 1999

Ein geheimnisvolles Buch, die Herkunft des Protagonisten scheint unerklärlich (bis zum Schluss), die Erzählung kommt einem etwas kitschig vor.

Trotzdem ist das Buch lesenswert. Eine schöne Sprache, ein interessanter Hintergrund. Man kann einiges über die Geschichte und Kunstgeschichte Venedigs lernen, wie man im Jahre 1786 dort gelebt hat und wie sich die Kunst parallel entwickelte. Das hat mir besonders gut an diesem Roman gefallen.

Buchbeschreibung:

"Venedig im ausgehenden 18. Jahrhundert: ein junger Künstler im Sog dieser faszinierenden und geheinmnsivollen Stadt und im Bann seiner schönen Herin, die ihn als Reisebegleiter engagiert hat.

Nach Faustinas Küsse, dem hoch gelobten Roman um Goethe in Rom, bezaubert Hanns-Josef Ortheil seine Leserinnen und Leser mit einem Roman, der in Venedig spielt und in betörender Weise von der Malerei und von der Liebe erzählt.
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Mittwoch, 15. Februar 2023

Magnani, Franca "Mein Italien"


Magnani, Franca "Mein Italien" [My Italy] - 1997


Die Inhaltsangabe sagt eigentlich schon viel über das Buch aus. Es ist ein sehr schönes Lesebuch, und nicht nur für Italien-Begeisterte. Franca Magnani war eine wunderbare Journalistin. Wenn ich in meiner Jugend etwas über Italien erfahren habe, kam das häufig von Franca Magnani. Sie konnte so schön erzählen, dass man einfach Lust auf mehr hatte.

In diesem Buch erfahren wir viel über das Italien ihrer Zeit, seine Menschen, seine politischen Probleme, sein Leben. Die Gesetze, oft von der katholischen Kirche beeinflusst, die das Leben in Italien prägten, die Traditionen, die sich ganz, ganz langsam wandelten.

Auch heute sind ihre Artikel noch hochinteressant.

Inhaltsangabe:

"In der Tat wird man selten so unbeschwert und mit diskretem Tiefsinn in ein Land eingeführt.

'S
ie konnte Geschichten erzählen und Walnüsse im angewinkelten Ellbogen knacken, sie konnte Kühe melken und wie ein Straßenjunge schrill auf zwei Fingern pfeifen. Am meisten aber bestaunten wir sie wegen der Leichtigkeit, mit der sie den Stengel einer Kirsche im geschlossenen Mund nur mithilfe der Zunge zu verknoten wusste.' Dies schreibt Sabina Magnani-von Petersdorff über ihre Mutter Franca Magnani, die über 30 Jahre aus Italien für die ARD berichtete und so zur 'Stimme Italiens' wurde.

Die wichtigsten Beiträge sind in diesem persönlichen Italienbuch zusammengestellt. Franca Magnani vermittelte darin in der für sie so unverwechselbaren Art ein unkonventionelles, liebevolles und kenntnisreiches Panorama ihrer Heimat. Menschen - prominente und ganz einfache -, Landschaften, Ereignisse, die große Politik, den Alltag der Italiener erfasste sie mit ihrem genauen Blick.

'
Das Lesebuch für Italien-Begeisterte!' FAZ"

Samstag, 28. Januar 2023

Oelker, Petra "Das glücklichste Jahr"

Oelker, Petra "Das glücklichste Jahr. Das Leben der Eva Lessing" [The Happiest Year] - 2015

Eva Lessing wird gleich auf dem Umschlag als außergewöhnliche Frau beschrieben. Das kann man wohl sagen. Viele Frauen hatten damals ein hartes Leben und kämpften sich durch. Eva Lessing, verwitwete König, geborene Hahn) brachte nicht nur die obligatorischen acht Kinder zur Welt (und musste vier davon zu Grabe tragen), sie übernahm auch die Leitung einer fast bankrotten Firma, nachdem ihr erster Mann verstarb.

Aber dies ist nicht nur eine Biographie der Eva Lessing, es ist auch eine Beschreibung der damaligen Zeit. Ich habe wenig gelesen über Deutschland in der Mitte des 18. Jahrhunderts, hier findet sich viele Informationen dazu. Auch die Geschichte und Entwicklung Hamburgs und Wien ist enthalten.

Ihre Bekanntschaft mit und Liebe zu Gottholf Ephraim Lessing nimmt eigentlich nur einen verschwindend kleinen Teil ihres Lebens ein, aber wir lernen damit auch den großen Dichter kennen.  Obwohl ich natürlich "Nathan der Weise" gelesen habe, wusste ich dennoch sehr wenig von ihm.

Ein gutes Buch.

Buchbeschreibung:

"Das Porträt einer außergewöhnlichen Frau: Eva Lessing.

Als der Seidenfabrikant Engelbert König 1769 zu einer Reise aufbrach, bat er seinen Freund Gotthold Ephraim Lessing, sich seiner Frau und der vier Kinder anzunehmen, sollte ihm etwas zustoßen. Tatsächlich starb er wenig später in Venedig. Lessing hielt sein Versprechen, und aus der Freundschaft zu Eva König wurde schnell Liebe. Doch bis zur Hochzeit sollten noch Jahre vergehen: Eva zog nach Wien, um dort die König'schen Fabriken zu leiten.

Erst im Oktober 1776 heirateten die beiden. Das Glück währte nur kurz: Im Januar 1778 starb Eva am Kindbettfieber. Ein Schicksalsschlag, von dem Lessing sich nie wieder erholte.

Anhand von Briefen, Dokumenten und genauen Recherchen zeichnet Petra Oelker eine der größten Liebesgeschichten der deutschen Literaturgeschichte nach.
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Von Petra Oelker habe ich bislang nur "Zwei Schwestern" gelesen, aber sie hat noch mehr Bücher dieser Art geschrieben, die jetzt auf meiner Wunschliste stehen.

Mittwoch, 25. Januar 2023

Ondaatje, Michael "Der englische Patient"

Ondaatje, Michael "Der englische Patient" (Englisch: The English Patient) - 1992

Ich habe "Anil's Ghost" (Anils Geist) und "Warlight" (Kriegslicht) von Michael Ondaatje gelesen, die mir beide sehr gut gefallen haben. Ich hatte mich schon seit Ewigkeiten darauf gefreut, dieses Buch zu lesen, und als ich kürzlich darauf stieß, beschloss ich, dass es endlich an der Zeit war, es zu lesen.

Es mag einen Grund gegeben haben, warum ich es nicht früher angegangen bin. Ich war damit nicht so zufrieden wie mit den anderen. Vielleicht hätte ich alleine deshalb davon Abstand halten sollen, weil es den Booker Prize bekommen hat, ich mag die selten und ich habe keine Ahnung warum.

Es war teilweise ziemlich verwirrend. Von wem spricht der Autor? Zu welcher Zeit spricht er? Vor dem Krieg? Während des Krieges? Nach dem Krieg? Spielt die Handlung gerade in Italien oder in Ägypten, in Kanada oder Indien? Und warum kommt dieses englische Paar in der Geschichte vor? Ich weiß, ich weiß, sie haben den englischen Patienten schon einmal getroffen, aber es ist trotzdem seltsam, es passt irgendwie nicht.

Ich habe eine Rezension gesehen, in der jemand sagte, die Leute in dem Buch würden nicht wie die Menschen in den 1940er Jahren sprechen. Das könnte auch einer der Gründe sein.

Was mich aber am meisten gestört hat, war, dass man die Leute nicht richtig kennengelernt hat, sie bleiben seicht, trivial, oberflächlich.

Diese Geschichte hätte mir vielleicht mehr Spaß gemacht, wenn ich seine anderen Bücher nicht gelesen und geliebt hätte und daher einen brillanten Roman erwartet hätte. Dies ist ein guter Roman, aber das ist alles. Also werde ich wohl noch eine Weile warten, bis ich das nächste Buch dieses Autors lesen werde.

Buchbeschreibung:

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Oberflächlich gesehen erzählt der Roman die Geschichte von vier Personen, die 1945 bei Kriegsende in einer zerbombten, toskanischen Villa gestrandet sind und versuchen, wieder ein normales Leben aufzunehmen. Da ist Hana, eine kanadische Krankenschwester, die sich um den verbrannten Mann kümmert, der mit seinem Flugzeug in der Wüste abgestürzt war. Täglich wäscht sie seinen Körper und unterhält sie beide mit dem Vorlesen von Rudyard Kipling und Stendhal.

Wenige Tage nach ihrem Einzug in die verfallene Villa taucht Caravaggio - der Dieb - auf, dem die Deutschen die Daumen abgehackt haben. Hana und Caravaggio kennen sich noch aus der Zeit vor dem Krieg. Der Vater Hanas war mit Caravaggio befreundet. Als Caravaggio hört, dass sie mit einem Verwundeten allein in der Villa lebt, beschließt er zu ihrem Schutz zu bleiben. Zu diesen Dreien gesellt sich Kip, ein junger Inder, der ein Meister im Bomben entschärfen ist - als in Hiroshima und Nagasaki Bomben fallen, mit denen auch er es nicht mehr aufnehmen kann, gibt er sich geschlagen und kehrt verzweifelt in seine Heimat zurück. Jede der Personen ist in ihrer Biographie gebrochen, wurde tief verletzt durch den Krieg. Sie treffen sich an diesem Ort der Welt, um auszuharren, zu verschnaufen, Luft zu holen und um letztlich wieder auseinander zu gehen.

Michael Ondaatje schildert in Rückblenden und Traumsequenzen die erlittenen Wunden und Demütigungen. Doch keine Angst, es handelt sich dabei nicht um einen jener modernen Romane, bei denen der Leser ein riesiges Puzzle in die Hand bekommt, das schon der Autor nicht zusammensetzten vermochte und aus dem der Leser nun einen verständlichen, tiefsinnigen Text kreieren soll.

Bruchstückhaft erzählt der '
englische Patient' Hana und Caravaggio, wie er in der libyschen Wüste mit seinem Flugzeug abstürzte, dabei seine große Liebe verlor und sich nun selbst nur durch Morphium an sein Leben erinnert. 'Manche der Geschichten, die der Mann ruhig in das Zimmer hinein erzählt, gleiten wie Falken von Schicht zu Schicht.'

Es ist schon etwas ganz Besonderes, wie Ondaatje über die Wüste schreibt, das Leben der Nomadenstämme, wie die Arzneifläschchen am Körper des Medizinmannes klirren, so dass seine Erscheinung an einen Erzengel erinnert. Oder die Wüstenwinde, wie sie sich ankündigen, den Tag verhüllen und mit gewaltigen Sandmassen vorbeirauschen, tänzeln oder sich auslöschen - sich auflösen, mit allem, was sie eingehüllt haben. Diese Szenen bleiben beim Leser wie auch beim Kinofreund unvergessen. Der Roman ist keine einfach gestrickte Unterhaltungslektüre, nichts geschieht zufällig, alles wurde von Ondaatje wohl komponiert. Er verlangt jedoch von seinem Leser, dass er genau hinhört, konzentriert liest. Nur so entfaltet das Buch seine unvergleichliche Poesie. In der Malerei wäre dieses Werk ein Bild aus weichen, hellen Pastelltönen mit fein verwischten Konturen, gerade noch erahnbar unter einer dichten Schicht aus Staub.
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Ich habe das englische Original gelesen.

Samstag, 14. Januar 2023

Kermani, Navid "Dein Name" - 2011

Kermani, Navid "Dein Name" [Your Name] - 2011

Navid Kermani ist ein Deutsch-Iranischer Schriftsteller, Orientalist, Gewinner des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Ich dachte also, das könnte ein gutes Buch werden. Und irgendwie war es das auch. Allerdings war ich selten so erleichtert, ein Buch zu beenden. Noch nicht einmal "Ulysses" war so eine große Herausforderung.

Der Autor hat die Geschichte seines Großvaters, seiner Großmutter, seiner eigenen, seiner Familie, seiner Freunde und seiner Familie geschrieben und über alle Bekannten berichtet, die gestorben sind. Er hätte gut und gerne fünf Bücher aus diesem einen machen können, dann hätte man sich eher auf das eine Thema, die eine Person konzentrieren können.

Dennoch, wir lernen viel über das Leben im Iran, das Leben eines Iraners in Deutschland, die west-östlichen Beziehungen

Als Autoren fand ich ihn sehr gut, ich habe auch noch mehr von ihm gelesen, aber ich würde dieses Buch wahrscheinlich nicht als erstes empfehlen.

Inhaltsangabe:

"Am 8. Juni 2006 beginnt Navid Kermani sein neues Buch, und es wird einer der ungewöhnlichsten Romane unserer Zeit. Hier schreibt einer über alles, was es zu wissen gibt über sein Leben und das Leben überhaupt: die Gegenwart und die Vergangenheit seiner Familie, die Erinnerung an gestorbene Freunde und die mitreißende Lektüre Jean Pauls und Hölderlins. Die Geschichte seines Großvaters, der von Nahost nach Deutschland ging, wird zum Herzstück des Romans. Immer wieder drängt sich dem Romancier der entscheidende Moment dazwischen: der des Schreibens. 'Dein Name' ist ein Roman, der das Privateste ebenso in den Blick nimmt wie die Geschichte, in der wir leben - ein Buch, das unser Bild der Gegenwart nachhaltig verändern wird."

Navid Kermani hat 2015 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten.