Wenn ich morgens in aller Frühe das Haus verlasse um zur Arbeit zu fahren, ziehen bereits dichte Nebelschwaden über den Fluß und über die angrenzenden Felder. Dieses Schauspiel finde ich so atemberaubend schön, dass ich am Liebsten anhalten möchte, um in diese Kulisse zu steigen. Ich möchte mich in diesem Augenblick verfangen, und aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommen.
Es ist der nahende Herbst, der die schönsten Bilder malt und bei ihrem Anblick, steigt bei mir die Vorfreude auf Tee trinken und Bücher lesen, auf den Duft von frisch gebackenen Apfelkuchen und abgebrannten Zündhözern, denn eine dicke Kerze brennt bereits am Abend in den Fenstern, um auf den dunklen Straßen ein wenig das Gefühl von Frieden zu verbreiten.
Natürlich beschäftige auch ich mich mit der Frage, ob wir aufgrund der Gaskrise in diesem Herbst arg werden frieren müssen (ich bin ja eine enorme Frostbeule). Aber trotzdem sollten wir es nicht vergessen, es uns uns zu Hause behaglich zu machen.
Einfach und schön.
Ich nippe an meinem Tee und denke: Warum soll ich nicht schon jetzt den Herbst begrüßen und alles das tun, was mir seine Ruhe näher bringt?
Wie man unschwer erkennen kann, hat bei mir bereits der herbstliche Nestsbau eingesetzt und ich habe mich mit der Freundin verabredet, um Kürbisse aus Gips zu werkeln. Zugegeben, es war schon eine ziemliche Schweinerei, in meiner Küche sah es aus wie auf einer Baustelle.
Aber für das schöne Ergebnis hat sich der Aufwand wie ich finde schließlich gelohnt. Die Gipskürbisse sind richtig schön geworden und, wie ich behaupte, definitiv geglückt. Das DIY ist easy, und selbst für Nicht Handwerker* innen gut zu bewerkstelligen. Das Prinzip der Herstellung ist so ähnlich wie das meiner Kürbisbrötchen.
Kürbisse aus Gips
Die benötigen Zutaten:
- Gips oder schnell trocknenden Zement, Wasser
- ein Behältnis zum Anrühren
- Nylonstrümpfe, Haushaltsgummis
- eine Unterlage und Einmalhandschuhe
Das how to make:
Legt die Balstelunterlage aus und streift euch die Handschuhe über. Nun rührt ihr den Beton (wir haben Gips genommen), und rührt ihn mit Wasser nach Anleitung (oder Gefühl) an.
Füllt nun die Masse in den Nylonstrumpf, und knotet ihn oben zu. Hier müßt ihr zügig arbeiten, da die Masse sehr schnell fest und somit unbrauchbar wird. Nun bindet ihr die Gummis sternförmig über den Strumpf, so dass die typisch kürbisähnlichen Einkerbungen entstehen.
Den Kürbis gut trocknen lassen, und vorsichtig den Strumpf entfernen. Nun könnt ihr noch Holzstückchen mit Heisskleber als Stängel ankleben, schön finde ich aber auch Kordel oder gezwirbelten Draht.
Zu schmutzig aufwendig findest du? Dann wäre vielleicht der Butterbrotbeutelkürbis genau das Richtige für dich. Der wirbelt bei der Herstellung nicht so viel Staub auf und ist in wenigen Minuten hergestellt:
Kürbisse aus Papierbeutel
Die benötigten Zutaten:
- braune Papiertüten
- Füllwatte (oder das Innere von einem alten Kissen)
- Kordel, einen Haushaltsgummi
- Sprühlack
Das how to make:
Nehmt eine braune Papiertüte und zerknittert sie mit euren Händen. Nun wird die Tüte zur Hälfte mit der Watte ausgetopft und oben mit einem Gummi verschlossen. Ihr könnt nun den Kürbis in eurer Wunschfarbe ansprühen. Nach dem Trocknen das obere Ende der Tüte verzwirbeln und mit Kordel, Band oder Stroh zusammenbinden.
Fertig.
Alternativ hätte ich noch den dicken Buchseitenkürbis im Angebot. Auch eine hübsche Bastelei für einen freien Nachmittag.
Ich bin die größte Kürbisliebhaberin auf diesem Planeten. Meine Vermutung ist ja, das ich als Kind einmal in einen Topf mit Kürbissuppe gefallen bin. Eine andere Erklärung will mir nicht einfallen.
"Der Herbst ist der Frühling des Winters"
- Henri de Toulouse-Laitrec -
Alles Liebe und bis ganz bald, xxx Meisje