Angesichts der Außentemperatur von 30 plus möchte ich gerne noch einmal das Thema Sommer aufgreifen. Ich mag zwar gut im Verdrängen sein, aber ich weiß das sich die Jahreszeiten ändern und mit ihnen die Innendekoration. Jetzt im Sommer muß ganz klar die Leichtigkeit im Vordergrund stehen.
In meinem Zuhause finden in der Regel keine großen Veränderungen statt. Nein, ich stelle hier nichts mehr auf den Kopf, da ich es um mich herum mittlerweile so übersichtlich und reduziert mag. Im Grunde könnten noch einige Dinge weg, aber an manchem hängt neben meinem Herz auch Erinnerung.
Ich habe im Laufe der Jahre zig Wohnstile hinter mir gelassen, angefangen von einer Rosa- und Blauphase über Kiefer (gelaugt und geölt) bis hin zum Shabby Chic war fast alles dabei. Nun bevorzuge ich ganz bestimmte und ausgelesene Dinge, die meinen Rückzugsort zu meiner Festung machen. Die persönliche Handschrift, an der man die Person die hier wohnt wiederkennt, ist das was eine Wohnung doch letztendlich ausmacht. Dieses ganz spezielle Flair. Ich muß oft schmunzeln wenn Besucher kommen, die bereits beim Eintreten der Wohnung sagen: "Ich konnte gleich von außen schon erkennen, in welcher Wohnung du wohnst."
Wir laufen häufig hinunter zur Lahn oder zum Rhein, weil ich einfach gerne Zeit am Wasser verbringe. Weil ich so gerne mit meinen nackten Füßen in die Fluten hineintauche, wenn die Hochsommermarke wieder einmal geknackt wurde. An den Ufern sorgen ausladende Weiden und Pappeln für erfrischenden Schatten und die Blätter über mir rascheln wie Pergamentpapier im Wind.
Mit etwas Glück kann man an der Lahn einen Graureiher beobachten und schauen, wie er ganz still und bewegungslos dasteht und seine Fischbeute unter der Wasseroberfläche anpeilt. An der Lahn leben viele Schwäne, die mit großer Vorliebe unter alten Brückenpfeilern ihre Nester bauen.
Es gibt sogar Wasserschildkröten, die sich mit größter Vorliebe auf den warmen Ufersteinen sonnen und um die festgezurrten Boote schwimmen Seerosen, um die Libellen surren. Die Lahn ist in meinen Augen ein herrlich idyllischer und urtümlicher Landstrich. Für mich hat sie immer etwas von Tom Sawyer und Huckleberry Finn.
Der Rhein hingegen wird von Steilhängen und malerischen Weinbergen umarmt, und seine zahlreichen Burgen und Schlösser sorgen mit ihren Sagen und Geschichten rund um den Fluß für eine mittelalterliche Romantik. Ich bin in einem kleinen Dorf am Rhein aufgewachsen, vielleicht ist genau darum eine fürchterliche Romantikerin aus mir geworden. So jedenfalls meine Vermutung.
Wir lassen gerne flache Steine übers Wasser springen, und wer die meisten "Hüpfer" schafft, der ist Tagessieger und bekommt vom Verlierer den nächsten Eisbecher bezahlt. So lautet jedenfalls die Regel. Meistens bin ich der Velierer, bekomme aber trotzdem meinen Eisbecher bezahlt ;-)
Ja, ich liebe es einfach sehr am Wasser zu sein, aber wahrscheinlich habe ich das schon oft genug
erwähnt.
Durch die heißen Tage haben die Flüße derzeit sehr mit Niedrigwasser zu kämpfen und es wird kein Holz angeschwemmt. Aber es gibt einige Plätze, wo noch viel Treibholz herumliegt. Hier halte ich immer Ausschau nach hübschen Holzstücken, mit denen sich später etwas werkeln lässt. In den Tiefen des www bin ich auf dieses Segelboot-DIY gestoßen, und es hat mir so lange keine Ruhe gelassen, bis ich endlich mit dem Werkeln loslegen konnte. Die Idee dieses Bootes ist nicht in meinem Kopf entstanden, das möchte ich ausdrücklich betonen. Aber jedes selbstgemachte Stück ist nun einmal ein Einzelstück. Ein Unikat, welches die Einrichtung einer Behausung so individuell und zu etwas besonderem macht. Dem ganz persönliche Fingerabdruck.
DIY | Segelschiff aus Treibholz
Du benötigst:
zwei Stück Treibholz, je eins für den Rumpf und für den Segelmast
ein langer, dünner Nagel
Hammer
Schnur/ Kordel
Reste eines Leinenstoffs, ein ausgedientes Küchenhandtuch geht aber auch
Fixiere zunächst den Schiffsmast mithilfe eines Nagels an dem Schiffskörper. Da ich noch nicht ganz so viel Kraft in der Hand habe, musste der Mann unter meinem Kommando ein wenig mithelfen.
Schneide dann aus dem Stoff die beiden Segel aus. Ich habe sie an den Rändern mit einer Nadel etwas ausgefranst das es so aussieht, als habe der Wind ihnen zugesetzt.
Schneide mit der Scherenspitze vorsichtig in die Segelecken jeweils ein kleines Loch, um die danach mit der Kordel den Mast und den Schiffskörper zu verbinden. Falls du eine Nietenzange besitzt, kannst du diese natürlich einsetzten. Du kannst auch eine Wimpelkette am Mast befestigen, die du dann individuell beschriftest. Das stelle ich mir auch sehr hübsch vor.
Schau mal, am Abend wird mein Segler sogar beleuchtet. Wie gut das ich einmal Ordnung in der Weihnachtskiste hatte. Das macht sich sogar im mitten Hochsommer bezahlt.
Der Sommer ist am Meer am schönsten, richtig? Falsch! Der Sommer ist immer dort am schönsten, wo ich gerade bin ;-)
Ich wünsche euch eine fabelhafte und gute Sommerwoche. Alles Liebe, xox, Meisje