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Samstag, 26. Juli 2014

sommerliebe // gazpacho















 
Dem Sommer wohnt eine Leichtigkeit inne. Die Luft ist zwar oftmals schwer, aber die Kleidung ist leicht, manchmal nur ein Hauch von Nichts. Man ist barfuß unterwegs, am Strand, auf der Wiese, zu Hause. Spürt die flirrende Hitze und auch den leichten verführerischen Lufthauch im Nacken. Die Sonnenstrahlen tauchen morgens ins Innere und lassen eine bunte Sommerwiese erblühen. Ein Seufzer, ein Atmen, zu mehr ist man oft nicht in der Lage.

Für manche ist die Hitze quälend. Für mich bedeutet sie Leben und Unbeschwerheit. Dazu gehört auch unbeschwert im Schatten nichts zu tun. Höchstens einen Schluck Wasser zu sich zu nehmen. Oder einen Tinto de Verano. In südlichen Ländern gibt es den schönen Brauch der Siesta. Dann rattern solidarisch um 13 Uhr die Rollläden herunter. Nun gibt man sich der Ruhe und Kühle der vier Wände hin. Dafür dauert dann der Nachmittag auch gerne bis 20 Uhr...bis es langsam in den Abend übergeht. 

Für mich bedeutet Sommer, nicht im Schatten frieren zu müssen und ich geniesse es dann mit jeder Faser. Ich atme den Sommer. Er geht bei mir durch und durch. Meine Lebensgeister, meine Kreativität, meine Lebenslust sind in Höchstform, etwas gedrosselt von meiner Physis, die sich erst an die Hitze gewöhnen muß. Hat sich aber (mein) Körper erst man an eine hohe Temperatur gewöhnt, ist mit mir gut Gazpacho essen. Das auf und ab, belastet mich mehr und stresst mich physisch und psychisch. Ja, ich bin ein ausgesprochen wetterabhängiges Etwas, abhängig von Sonne und Wärme. Und ja, es ist etwas unpraktisch mit diesen körperlichen Gegebenheiten in einem Land zu leben, in dem es länger kalt, ungemütlich, windig und regnerisch ist, als eben warm, heiß, flirrend, wohlig, leicht und schwer zugleich. Als ich für einige Zeit in Sevilla war, wo einem Hitze immer und überall begegnet und man frischgeduscht im 18 Uhr sofort schweißgebadet (ich mit einem verschwitzten Lächeln auf dem Gesicht) in die nächste schattige Gasse flüchtet, begibt man sich gerne in die nächste Bar, um Tinto de Verano und Gazpacho (oder Tapas) zu bestellen. Herrlich!

Gazpacho, diese hier süß-scharfe Variation, bringt den Kreislauf ein bißchen in Fahrt. Keine Achterbahnfahrt, eher ein sachtes Schaukeln in der Hollywoodschaukel. Schön gekühlt muß sie sein. Fantastisch mit Eiswürfel darin.

Mich hat die Gazpacho dazu inspiriert diesen Text abends bei 30 Grad zu schreiben. Liegend auf dem Fußboden ohne zu frieren. Hach, wie schön ist doch der Sommer. Ich süßes, wahres Sommerkind.

Mittwoch, 4. Dezember 2013

erster advent und heisse suppe auf dem sofa












 
Ruhe kehrt ein, wenn ich diese Suppe essen, denn diese Suppe esse ich mit Genuss alleine. Zwar nicht am Tisch, wie sich das gehört, sondern auf dem Sofa. Ich bin jetzt grad auch keine Mama, sondern eine, die es sich auf dem Lammfell auf dem Sofa bequem macht, die ihre kalten Füße unter die Kissen steckt, und die laut schlürfend Suppe isst. Denn die ist heiß und scharf! Hauptsächlich deswegen esse ich sie auch alleine, denn irgendwie ist mir der Cayennepfeffer ausgerutscht und erst dachte ich mir noch nichts dabei, bis ich die Suppe kostete...Aha! Schön scharfes Süppchen, die Sahne hat nicht so viel gebracht, also empfehle ich Euch beim Cayennepfeffer Vorsicht walten zu lassen. Aber so alleine essen ist auch mal schön, denn dann fallen Dinge weg wie zehnmal Aufstehen bei Gemütsäußerungen wie „Ich hab Durst“, „Ich möchte noch einen Toast“, weitere zehnmal Aufstehen für andere Dinge wie Serviette holen um den Mund abzuwischen oder „Ich muß Pipi-Helfen-beim-Hose-aufmachen-ecetera“ und Sätze wie „Bitte setz Dich hin“ oder „Teilen-wir-das-Frühstücksei-ja-oder-nein-Diskussionen“. Ich muß nicht reden beim Suppeessen und auch nicht aufstehen. Luxus!

Und das wollen wir doch eigentlich alle sehnlichst im Advent. Verschnaufen. Ausatmen und Einatmen ohne in Atemnot zu geraten. Innenhalten. Besinnlich werden. Den Duft von abgebrannten Streichhölzern und Weihnachtsbäckereien wahrnehmen und geniessen.

Advent ist heute nicht mehr die stillste Zeit im Jahr, dass sage ich jetzt ohne moralisch werden zu wollen, ich nehme mir auch immer recht viel vor, manchmal denke ich, es ist ein bißchen wir vor einer Geburt (hahaha) – alle wollen einen „noch sehen“ und „dies und das mit einem unternehmen“, als würde man „danach“ nicht mehr existieren. ;) So ist das auch im Advent, man will bis Weihnachten (also in drei Wochen) tausend Dinge machen, die man in seinem Geiste mit einem schönen Weihnachten verbindet und das ist meist zu viel des Guten. Was kann man dagegen tun? Ich werde wieder mal in mich gehen und versuchen, etwas (!) ruhiger und gelassenen zu sein, weniger (mit dem Kind) schimpfen, weniger Ungeduldigsein, weniger Hetzen, der Stille nachhorchen (ich liebe Stille!) und:

Ich werde mir in den kommenden drei Wochen ein paar mal den Luxus gönnen und alleine essen, denn dann kann ich das Essen wahrlich mehr geniessen - auch wenn ich Essen in Begleitung meines kleine Sohnes sehr liebe, wie ich das hier angedeutet habe.

Macht's Euch gemütlich!

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Freitag, 25. Januar 2013

winter-schnee-und-rodel-glück























Aus einer alpinaffinen Familie stammend habe ich 37 Jahre gebraucht, um den Weg nach nebenan ins Sauerland zu finden. Es hat sich gelohnt, auch wenn ich schmunzelnderweise einwerfen muß, dass die ausgewiesenen Skigebiete oftmals nur einen einzigen (!) Schlepplift auszeichnen. Aber auch wenn wir hier „nur“ vom Mittelgebirge sprechen, so liegt doch ausreichend Schnee, um Ski zu fahren, ganz zu schweigen von den tollen Rodelliften, die ich aus dem Hochgebirge NICHT kenne.

Es war äußerst töricht nicht schon früher diese läppischen zwei Stunden Autofahrt auf uns genommen zu haben. Denn es ist wahrhaft schön dort und so idyllisch, dass mein Skifahrer-Schnee-und-Berge-Herz gleich höher schlug bei so viel weißem Pulverschnee auf Dächern und Straßen. Susanne im Glück! Dazu noch eine gemütliche Bauernhof-Pension im traditionellen Fachwerk-Bau, die wir gaaanz spontan vor Ort im Touri-Büro bekamen. Unser kleines Zimmerchen unterm Dach war so unendlich gemütlich, dass ich mich nach ausgiebigen Rodeln erst mal Schlafen legen mußte, während sich Kind und Mann die Tiere im Stall ansahen.

Ich war wahrscheinlich so müde weil – und jetzt muß ich was beichten – ich noch nie richtig Rodeln war. Vielleicht stand ich zu früh auf den Skier. Mit vier Monaten lag ich im Fellsack auf dem Schlitten, mit eineinhalb Jahren saß ich im Rucksack auf dem Rücken meines Vaters während er die Pisten runterfuhr und später mit 4 sauste ich (irgendwie) selber bergab. Rodeln fand ich bis zum letzten Wochenende immer langweilig, die Hügel fand ich immer zu flach und die Rodelwege zu kurz. Das Sauerland hat mich nun auf den Geschmack gebracht. Mit dem Rodel auf den Dach fuhren wir ins Hochsauerland. Mit dicken Taschen voller Schneebekleidung für Drei. Da kommt schon was zusammen: 2 Schneeboots, 1 normale Schuhe mit Überziehern, 3 wattierte Hosen, 1 Skijacke, 1 Daunenjäckchen, 1 dicker Lammfellmantel, Handschuhe, Mützen, Schals, Strumpfhosen und lange Unterhosen ;) dicke Pullis und Fleecejäckchen. Und ich hab natürlich trotzdem wieder gefroren.

Das lag wohl daran, dass Mama dreißig Minuten in der Schlange bei gefühlten -10 Grad stand um die Rodelliftkarte zu kaufen, während Papa mit Sohn den Berg raufeilte, um die Rodelstrecke zu testen. Um mich aufzuwärmen, lief ich im Anschluß auf den Berg hoch. Im Ernst ich lief und fror. Untenrum, währen ich obenrum schwitzte. Pech und Schwefel. Oben angekommen löste ich den Vater ab, der mit dem Söhnchen den Lift heraufgefahren kam. Während wir zwei uns auf den Schlitten setzten, fragte ich noch so nebenher, wie man das denn macht. Der Hügel war schon ganz schön steil und lang. „Einfach mit den Haken bremsen“. Aha. Wir sausten los, Julius schrie - erst vor Freude - dann wurde es ihm zu schnell und zu kalt im Gesichtchen. Ich schlug meine Haken ins schneebedeckte Gras und siehe da es funktionierte und machte einfach nur höllisch Spaß! Der Einkehr-Rodelschwung brachte uns in die Hütte zu einem heißen Kakao und Pommes (klar!!!).

Abends saßen wir noch vor dem Kamin, in dem angenehm das Feuer prasselte. Das Ende eines wunderschönen Tages. Schmacht – und das NUR sagenhafte 2 Stunden von Köln entfernt. Ich bin selig. Ganz klar, das machen wir noch mal. Vielleicht haben wir das nächste Mal sogar etwas Sonne.

Passend zu kalten Temperaturen hab ich hier ein paar leckere Süppchen für Euch zubereitet. Habt ein wunderschönes Wochenende im Schnee oder wo auch immer ihr seid!

Alles Liebe
Eure la petite cuisine