Ab heute gibt es eine neue Rubrik hier: Kinderküche, die auch Großen schmeckt. Denn wer
kennt das nicht; das Kind ißt dies und jenes nicht, aber einem
selber kommen die 9,5 Varianten Kartoffeln mit Ei schon bei den
Ohren raus. Daher habe ich mich aufgerafft ab und zu ein kinder- und erwachsenentaugliches Rezept zu zeigen, welches hier im Hause großen
Anklang findet. Und keine Angst ich werde nicht jedes mal ein Märchen erzählen, aber vielleicht ;)
Habt einen
zauberhaften Sommer!
Übrigens ist das
Erbsenausschoten ist eine lustige Beschäftigung für Groß und Klein!
Es war einmal ein kleiner Ritter der
wollte so gerne auch mit den großen Rittern losziehen, wenn sie mit
ihren tollen Pferden losritten. Das war sicher sehr aufregend. Aber
er war noch zu klein und mußte noch auf der Burg bleiben. Eines
Tages aber rief ihn der Burgherr zu sich und sprach: „Nun, kleiner
Ritter, wie ich höre willst Du gerne mit den anderen mitreiten.
Stimmt das?“ „Ja“, sprach, da Wendelin“, das wünsche ich mir
schon soo lange.“ „Dann mußt Du Dich wohl bereitmachen, denn ab
heute bist Du ein großer Ritter und darfst mitziehen.“ Der kleine,
äh, großer Ritter, konnte es gar nicht glauben. Hatte er richtig
gehört? Er stand da und starrte den Burgherrn an. „Hat es Dir die
Sprache verschlagen?“, sagte der Burgherr. „Oh, nein, mhh, ja,
also...“stotterte da Wendelin. Er schaffte es gerade noch sich
artig zu bedanken und lief ganz eilig zu seiner Hütte. Dort zerrte
er seine Rüstung aus dem Schrank und polierte sie, bis er sich darin
spiegelte. Zufrieden besah er seine Arbeit. Dann ging er zu
seinem Pferd, streichelte es und begann es zu bürsten und zu kämmen.
Es sollte für den ersten Ausritt genauso prächtig aussehen wie er.
Es war schon spät Abends und so ging
er ganz aufgeregt zu Bett. Am nächsten Tag klingelt in aller Frühe
der Wecker: Zeit aufzubrechen. Wendelin schlüpfte in seine glänzende
Rüstung und bestieg sein geschmücktes Pferd.
Im Auftrag des Burgherrn zogen sie los, um herauszufinden warum es seit einigen Tagen so furchtbar heiß war. Es war kaum auszuhalten und jeden Tag wurde die Hitze größer. Der kleine Ritter begann schon in seiner Rüstung zu schwitzen, aber das störte ihn nicht. Er war endlich dabei!
Sie ritten lange durch Berge
und Täler, durch Bäche und Wälder und schwitzen alle ganz fürchterlich. Da hörten sie in
der Ferne ein tiefes Grollen. Zuerst dachten sie es wäre ein
Gewitter, aber da hörten sie auch ein wütendes Fauchen. Nein, nein,
das konnte unmöglich ein Gewitter sein. Je weiter sei ritten, desto
lauter wurden die Geräusche und die Erde bebte. Da bekamen sie es
mit der Angst zu tun. Was war das bloß? Aber es half nichts. Sie
mußten weiter.
Sie traten aus dem Wald, durch den sie
geritten waren und da sahen sie einen riesigen Berg vor sich, aus
dessen Mitte es qualmte und rauchte. „Das ist aber ganz schön
unheimlich“, dachte sich das der kleine Ritter. Sie blieben stehen
und überlegten gemeinsam, was zu tun war.
Was sie nicht wußten: in Inneren des
Berges war ein kleiner Feuerdrache. Der hieß Wetzel. Seit ein paar
Tagen spukte er unablässig Feuer und konnte nicht damit aufhören.
Es war so ähnlich wie ein Schluckauf nur viel viel schlimmer. Vor
lauter Zorn, nicht damit aufhören können, stampfte er immer wieder
mit seinen großen Füßen auf, dass der Boden nur so wackelte. Da
fauchte er ganz wütend, auch wenn es ihm dadurch nur noch heißer
wurde. Und dabei glühte der Berg schon von ihnen und außen.
Plötzlich machte es ganz laut
„Buuhhhh“, aus allen Richtungen. Die Ritter waren in den Berg
geschlichen und bewarfen nun den Drachen mit Erbsen, indem sie die
Schoten ganz schnell zusammendrückten, sodass die Erbsen wie kleine
Kanonenkugeln auf den Drachen trafen.
Überall bekam er die kleinen harten
grünen Dinger ab. Am Hals, am Schwanz, an der Wange, am Knie und
auf der Nase. Einfach überall.
Er war so erschrocken darüber, und
hatte gar nicht die Zeit „Aua“ zu rufen, als er bemerkte, dass
das Feuerspuken aufgehört hatte.
Auf einmal war es ganz still im Berg
und die Ritter schauten den Drachen an und der Drache die Ritter. Da
begann der kleine Drache sich zu freuen und um den Rittern das zu
zeigen begann er sich zu drehen und zu tanzen. Aber ganz plötzlich
gerieten seine Arme und Beine durcheinander, er stolperte und
strauchelte und fiel der Länge nach mit einem lauten
„Wummmms-Rumms-Plummmps“ hin. Die Erbsen, ja die Erbsen waren
schuld daran gewesen.
Schon hatten die Ritter Sorge, der
Drache würde wieder Feuer spuken, denn er war so außer Atem, dass
aus seinem großen Mund furchtbar heiße Luft kam. Aber der Drache
spukte nicht Feuer. Er begann zu lachen und da lachten auch die
Ritter mit und freuten sich, dass sie nicht mehr so viel schwitzen
mußten. Und der Drache sagte Tschüss zu den Rittern und freute sich, dass er nicht mehr Feuerspucken mußte.
P.S: Wir befinden uns seit Kurzem in der Saurier,- und Ritter-, und Drachen-Phase und jedem Abend muß ich mir eine "Saurer-Gezähle" oder "Ritter-Drachen-Gezähle" ausdenken, wobei das entstand ;)