Posts mit dem Label Slowakei werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Slowakei werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 16. Juli 2008

Unsere Reise. Tag 6.

Wir haben uns ungern von der gemütlichen Pension verabschiedet. Heute sehen wir Bratislava, aber heute verlassen wir die Slowakei. Unsere nächste Übernachtung ist in Wien, und der Weg ist ziemlich weit...
Johanna übt das Herunterklettern, und zwar nach hinten.
Es klappt ziemlich gut. Noch vor drei Tagen konnte sie das noch nicht...
Bratislava ist nicht groß. Man kann Vieles zu Fuß erreichen. Hier ist ein Wachenappel vor dem Presidentenpalast.
Die alte Burg Pressburg wird restauriert, die Besichtigung ist nicht möglich... ich freue mich sogar - alles immer das Gleiche...
Und laufen würde man uns dort auch nicht erlauben... Aber hier - eine tolle Möglichkeit!
Von oben sieht man die Stadt - sie ist etwa 100 Jahre alt, die alten Häuser und die alte Stadtmauer hat man längst abgetragen, die Kirchen und Sinagogen durften nicht restauriert werden...
An diesem Tag hatte Johanna wenig "Auslauf" - wie soll das in einer Großstadt gehen...
Die Wartezeit am Bahnhof war für mich die schwierigste: Johannas Versuche, alles anzufassen und Einiges in den Mund zu stecken, waren für mich schon ganz grenzwertig...
Im Zug schlief sie ein...
... aber nicht für lange Zeit...
Mit einem Buch konnten wir sie davon abhalten, alles wieder mal zu untersuchen...
Das mit den Büchern, Geschichten, Gedichten geht leider anders, als wir es mit unseren anderen Kindern hatten... es ist schwer, Johannas Aufmerksamkeit über längere Zeit aufrecht zu erhalten... sie behält wenig und reagiert auf bekannte Dinge nicht spontan... da kann man nichts machen...
Unser Weg zum Hotel in Wien haben wir zu Fuß zurückgelegt. Es befand sich in der Nähe des Südbahnhofs, in einem offensichtlich balkanischen Viertel. So hatten wir wieder viele slawische Sprachen um uns herum - als ob wir Bratislawa nicht verlassen hätten...
Gute Nacht Wien, morgen wollen wir Vieles sehen!

Dienstag, 15. Juli 2008

Unsere Reise. Tag 5.

Aus dem Fenster des alten Hotels, in dem wir übernachteten, hatten wir einen wunderschönen Blick auf einen See. Der See ist auf der Karte nicht vermerkt, so haben wir ihn hier auch nicht vermutet.Johanna bekommt wieder mal ein Stück Käse zum Frühstück. Wenn ich - auch vorsätzlich - vergesse, für den Nachschub in ihrer Hand zu sorgen, meldet sie sich ziemlich deutlich: Käse!
In diesem Hotel - im einzigen aus allen unseren Unterkünften - gab es einen PC mit der Internet-Nutzung. In einem Schulungsraum, als Papa und Mama ihre mails abholten, konnte Johanna sich frei bewegen - Luxus während der Reise!
Unser Ziel an diesem Tag - die Burg Trencin, die wir auf dem Weg Richtung Bratislava kurz besichtigen wollten. Aus dem "kurz" wurde NIX - wie früher, sind alle Zugänge gesperrt und der Haupteingang befand sich viel zu stufenreich für unseren Buggy...
Den Eindruck konnten wir trotzdem bekommen - im Wald an der Burg konnten wir einen der alten Eingänge entdecken.
Im Wald fanden wir auch ein Cafe, in dem man uns einen Kuchen nach einem alten Nationalrezept serviert hat (wir haben diese Art Torte in vielen Cafes gesehen). Der Kaffe wird nach wie vor "auf türkische Art" zubereitet.
Es gibt noch viele Burgen, die meisten sind Ruinen... Die Bänder von der Hochzeit haben wir noch nicht abgenommen, sie fahren mit. Wir fahren nach Süden, zum Donau, Richtung Bratislava, wir wollen aber uns ein Hotel außerhalb der Stadt suchen und die Stadt erst morgen anschauen.
Die Felder sind unendlich lang - eine Art Landwirtschaft, die man in Deutschland nur selten sehen würde. Alles Monokulturen, es wird intensiv gewirtschaftet.
Mit Schwierigkeiten - keine Straße, keine Wegweiser - erreichen wir Donau. Auf der Karte sah man eine reiche Wasserlandschft mit vielen Ärmeln. So dachten wir, mit Leichtigkeit eine Unterkunft und ein gemütliches Restaurant zu finden. Fehlanzeige. Alles tote Hose hier... Nur ein Häuschen der ehemaligen Grenzkontrolle - na klar, hier ist doch die Grenze mit Ungarn, früher streng überwacht...
Soweit das Auge reicht, ist kein Gebäude am Donauufer zu sehen. Wie wird es hier in 10 Jahren wohl aussehen?

Wir finden doch eine Pension, alles neu und frisch - jemand riskiert und rechnet doch damit, dass diese Region wachsen wird...
Ein sehr besonderer Koch bereitet uns eine tolle Suppe zu: ungarische Fischsuppe Halaszle.
Danach gibt etwas noch Schöneres: Geflügelleber mit frischen Äpfeln gebraten. Johanna probiert von allen Gerichten.
Und danach gibt es für Johanna ein Geschenk von der netten Kellnerin: eine runde Waffel mit Schokoladenfüllung! - Johannas ERSTE Erfahrung mit so viel Schokolade auf einmal (sie bekam mal einige Krümel).
Sie hällt sie ganz geschickt - obwohl alles schmilzt...
Papa versucht, die Waffel in eine Serviette zu wickeln. Johanna denkt, es wird ihr jetzt alles weggenommen... Oh je...

Ich schaue zu, wie der Pullover verschmiert wird und schreibe ihn ab.
So einen Spaß will man ja nicht verderben!

Unsere Reise. Tag 4.

Unser Wecker holt uns wie immer früh aus dem Bett...Wir fahren weiter nach Norden, zur Grenze mit Tschechien.
Unser Mietwagen sollte klein und sparsam sein - aber die Vermietung hatte kein kleineres... So fuhren wir diesen schönen geräumigen Wagen... zum Preis vom kleinen...
Wollte keiner diesen Wagen haben?
Bei der nächsten tankstelle haben wir verstanden, warum: die Spritkosten hauen uns um - es ist teurer, als in Deutschland!!!
Im nächsten kleinen Restaurant an der Strasse bekommen wir Frühstück: es gibt einen Käse-Wurst-Teller, aber man kann auch eine frische Gemüsesuppe bestellen - wie viele andere Gäste dies tun...
Johanna bekam von allen dingen etwas ab. Am besten schmeckte ihr die Suppe und der Käse.
Das ist unser Wort Nr. 20: Käse!
Wir fahren nach Süden, zum Schloß Bojnice. In einer kleinen Stadt Martin machen wir eine kurze Pause - ein Storchennest und ein Kirschbaum inklusive. In einem kleinen Lädchen kann ich Johannas mittagessen kaufen: ein Obstgläschen, einen Joghurt und ein dunkles Brötchen - etwa für 1,00 €. Ich sehe Männer, die in der Mittagspause eben schnell eine Flasche Vodka holen - das Geld passend abgezählt aus der Hand, auf´s Fahrrad und davon...

Die Burg Bojnice und seine Geschichte sind alt - von einer slawischen Festung bis zu einer ziemlich modernen Anlage.

Es gibt alles, was zu einer Burg gehört: eine uralte Linde
und ein Riesentor.
Ab hier darf man keine Fotos machen.
Und der Kinderwagen kommt nicht mit.
Man erklärt uns, dass es mehr als 600 Stufen gibt...
Dieses Foto habe ich doch gemacht.
Johanna hat uns mit ihren antrainiereten Krabbelkünsten ganz positiv überrascht. Sie kletterte hoch wie ein Weltmeister und krabbelte durch die Prunksäle schnell zum Ziel. Zwar waren wir immer die Letzten in der Gruppe, aber auch die strengen Burghalter, die auf ihren Feirabend warteten, konnten sich beim Anblick von Johanna nicht wegen der Verzögerung ärgern.
Danach wollten wir Schwäne füttern.
Johanna haben wir beigebracht, wie man die Stückchen ins Wasser wirft...
Man sieht, sie hat alles verstanden. Das Teilen ist gut, aber an sich muss man ja schließlich auch denken!
Unsere Unterkunft in dieser Nacht war nicht so schön, aber es war kalt und feucht, an das zelten wollte man nicht denken...

Unsere Reise. Tag 3.

Am nächsten Morgen nach der Hochzeit hatten wir einen Wecker im Zimmer, der immer gleich geht: um ca. 6:30 ging es nicht mehr mit dem Schlafen... Vor dem Frühstück übte Johanna fleißig die Treppe herunter krabbeln. Es ist nicht einfach, aber sie macht das doch lieber nach vorne.
... und danach geht es wieder hoch...
Wir verabschiedeten uns von der Hochzeitsgesellschaft.
Nun fahren wir drei los!
Ein schönes Land erwartet uns.
Die viel zu kurze Nacht läßßt und eine kleine Pause anzulegen.
Der kleine Fluß neben der Straße rauscht beruhigend.
Diese Herrschaften kann jetzt keiner aufwecken.
Jetzt sind wir an Ziel unserer ersten Route: ein kleines Dörfchen Vlkolinec, das es geschafft hat, von UNESCO geschützt zu werden. Die alten Blockhäuser, alle aus dem vorletzten Jahrhundert, sind bewohnt, die Bauauflagen für neue Häuser sind streng, das Fotografieren ist verboten, es sei denn, gegen Gebühr... Na gut, ich fotografiere keine historischen Objekte... Aber Johanna und Papa am Wasser muss ich knipsen.
Das Wasser ist sehr kalt. Dies ist die Frischwasserversorgung des Dörfchens.
Das Wasser schmeckt Johanna.Am frühen Abend konnten wir an einer hübschen neuen Kolyba (eine Art Taverne) nicht vorbei fahren.

Für Johanna, die schon zwei Tage nicht viel "Auslauf" hatte, hat sich die Pause schon gelohnt - eine tolle Terrasse mit einer Spielwiese bot uns allen etwas an.
Wer hier länger liest, weiß, dass wir uns immer freuen, die Küche des Landes zu testen. Diese Kolyba hat uns mit seinem Menü - lauter Nationalküche - schwer beeindruckt.
Für mich gab es eine Kohlsuppe
und Teigklöße mit geschmolzenem slowakischen Schafskäse - zum Trinken bekam ich saure Milch.
Johanna hat von allen Gerichten gekostet - es schmeckte hervorragend. Mit ihrer guten alten Gartenhose ist sie schon wieder auf der Spielwiese.
Es wird kühler, aber sie findet alles toll und möchte nicht zu uns auf die Terrasse.
Wenn aber der Papa ein Eis bestellt - dann ist sie sofort da!
Der Himmel sah nicht besonders freundlich aus. Eigentlich wollten wir zelten, aber bei einem Donner, der immer näher kommt, wollten wir doch lieber ein Dach über dem Kopf haben. In der Kolyba gab es sogar ein Fremdenzimmer, ganz neu und frisch, und frei. So konnte Johanna erst das warme Bad genießen
und dann, vom Regenrauschen beruhigt, schnell einschlafen.

In dieser Nacht wird bald etwas ganz Trauriges geschehen: eine vierköpfige Familie, die mit kleinen Kindern irgendwo in der Nähe zeltet, verliert zwei Mitglieder. Darüber werden wir morgen im Radio hören...