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Samstag, 14. September 2024

Meine 37. Kalenderwoche 2024

"Der Kopf. 
Manche Leute neigen ihn, 
manche verstecken ihn, 
manche verlieren ihn. 
Ich bevorzuge diejenigen, die ihn benutzen."
Rita Levi-Montalcini (1909-2012)

"Die persönliche Perspektive ist immer begrenzt. 
Ich muss akzeptieren, 
dass Menschen anders
 auf die Welt schauen als ich."
Jürgen Wiebicke, Journalist & Schriftsteller

"... was Faschismus auf der emotionalen Ebene ist: 
eine verzweifelte Flucht vor Verletzlichkeit."
Gabor Maté,  Suchttherapeut




Seit bald einem Dreivierteljahr war ich nicht mehr dort. Viel ist inzwischen passiert, und ich habe mal wieder meinen Blick auf die Welt verändern müssen. Aber gefahren bin ich jetzt, um praktische Hilfe beim Start in ein neues Schuljahr zu leisten. Das kriegt ja meine Altersklasse gar nicht mehr mit ( es sein denn, sie gehört zu den Großeltern und ist als Notstopfen gefordert ), was für eine Zumutung unser Bildungswesen inzwischen ist. Und das, wo von den Müttern erwartet wird, sich der Wirtschaft & dem Erwerbsleben voll zur Verfügung zu stellen. Ein Brechreizthema für mich - dazu weiter unten mehr.



Aber so hatte ich meine Enkelinnen um mich. Und im Verlaufe der Woche ein paar andere nette Kinder dazu.































Am Dienstag habe ich auch meinen Lieblingsfloristen vor Ort aufgesucht und zugeschlagen: Drei wunderbaren jungen Frauen wollte ich zum Eintritt in eine neue Lebensphase Blumen überreichen.



Durchs Viertel bin ich auch etwas geschlendert...



... und habe gelernt, was eine "Sommerstraße" ist, und dass frau in der bayrischen Hauptstadt auch ganz schnell in Kontakt zu anderen stolzen Omas kommen kann.

Die Idee, mit großen Blumenkübeln und bequemen Gartenstühlen öffentlichen Raum für die Begegnung der Stadtbewohner zu schaffen statt für wärmespeichernde Blechkisten, gefällt mir sehr.





Perspektivwechsel aus dem siebten Stock

Der Mittwoch mit meinem Ausflug auf den Ostfriedhof kann am Sonntag im Blog als Monatsspaziergang nachvollzogen werden. Und der Donnerstag ist schon bei "12 von 12" verbloggt. Bleibt noch der Freitag:

Ich freu mich über Sterne, ich freu mich über Schornsteinfeger ( auch wenn sie hier eher Kaminkehrer heißen ). 



Ich kam auch mit dem Regen klar, der am Freitag lange nicht so intensiv war, wie angekündigt, aber mit einer Temperatur von maximal 9° C auch nicht wirklich spielplatzkompatibel.



Es bröckelt an allen Ecken & Enden des Landes, doch für die Politiker*innen hier bei uns gibt es in letzter Zeit nur ein einziges Thema, das zählt, und das ist Migration und Asyl. 

Ich erlebe gerade hautnah, wie desinteressiert so angebliche Wichtigkeiten wie Kinder und Schule bzw. Bildung angegangen werden am Beispiel meiner Enkelin in einer Münchner Grundschule. Dort wurde bereits zu diesem Schuljahr offiziell die Offene Ganztagsschule eingeführt, die verbindlich erst im August 2026 ( und dann zunächst nur für die Erstklässler des Schuljahres 2026/27 ) kommen soll. Das Gesetz besagt, dass an mindestens vier der fünf Wochentage ab Unterrichtsende bis grundsätzlich 16 Uhr verlässliche Bildungs- und Betreuungsangebote für die Kinder, deren Eltern es wünschen bzw. aufgrund ihrer beruflichen Situation benötigen, angeboten werden. 

Bisher gab es an dieser Schule eine Übermittagsbetreuung, organisiert von der Caritas, die gut funktioniert und durchaus sehr liebevolle Mitarbeiter beschäftigt hat. Warum die Schule diese Möglichkeit gecancelt hat, ist nicht mit den Eltern der Schule kommuniziert worden.

Nun hat das Schuljahr seit vergangenem Dienstag begonnen. Für die Kinder, die der Ganztagsbetreuung bedürfen, gab es diese Woche nur eine Notbetreuung, warum auch immer. O. K., kann passieren. Aber was jetzt folgt ist für mich als ehemalige Grundschullehrerin ( auch in Leitungsfunktionen ) nicht nachvollziehbar: Keine Liste, wer notbetreut wird. Stattdessen weinende Kinder, die nach Unterrichtsschluss pauschal da behalten werden, also erst einmal nicht gehen dürfen, bis das geklärt ist & die Angst bekommen, ihre Erwachsenen würden inzwischen nicht mehr draußen auf sie warten. Weinende Kinder, die nicht wissen, wie ihre Betreuer heißen und wer von denen als Ansprechpartner für sie zuständig ist und ihnen klare Ansagen machen kann. Kein Mittagessen ( nur Ravioli aus der Dose ), keine Aufsicht, wenn die Kinder nachmittags auf dem Schulhof sind ( den jeder von der Straße betreten kann ), so gut wie kein Spielzeug drinnen wie draußen ( ein Ball, ), kein Bastelmaterial oder andere Möglichkeit der Beschäftigung wie Brettspiele.

Und folglich dann auch verunsicherte Mütter ( und ja: auch Väter ), die nun nicht wissen, ob sie sich verlassen können, ihrem Beruf oder ihrer Ausbildung nachzugehen. Meine Tochter hat gerade nach langer Familienzeit hoffnungsfroh & engagiert eine Rückkehr ins Erwerbsleben initiiert. Das geht mir alles nahe, lässt aber auch meinen Hals anschwellen, denn es zu regeln, ist doch wahrlich eine einfache Übung, die vor Schuljahresbeginn hätte erledigt werden können, wie ich aus eigener langjähriger Erfahrung weiß. Und ehrlich gesagt, auch Aufgabe einer „hoheitlichen Einrichtung“.

Liegt alles an der Migration, klar. Für mich ist das mal wieder ein weiteres, kleines Beispiel für die allgegenwärtige Dysfunktionalität in öffentlichen Bereichen, für Gleichgültigkeit bzw. Kopf-in-den-Sand-Stecken, Kontrastprogramm zu den vollmundigen Bekundungen von Politik & Verwaltung, Sonntagsreden statt wirklichem Interesse daran, dass die Menschen in diesem Land gut leben können.

Die eingestürzte Dresdener Brücke ist da nur ein weiteres kleine Puzzleteil. Und wer ist schuld? Migranten? Asylanten? Die Grünen? ( Nicht überraschend, dass in den social media in diesem Zusammenhang mit einer üblen Fotomontage wieder gegen Ricarda Lang unter der Überschrift "Teileinsturz der Carolabrücke" gehetzt  - und reichlich geherzt - wird. Der Angriff auf ihr Aussehen verfolgt einzig & allein das Ziel, sie als Mensch zu erniedrigen, anstatt sich mit ihren politischen Positionen oder denen ihrer Partei auseinanderzusetzen. Einen Teufel werde ich allerdings tun, so eine Niedertracht zu verlinken oder hier zu zeigen. ) Vergessen, dass wir seit Jahr & Tag Verkehrsministerien unter CSU - Führung hatten? Einschlägigen Kreisen ist der Verursacher ohnehin klar: Der Islamismus! Ist doch am Jahrestag von nine eleven passiert. ( „Denk doch mal nach!“, heißt es gleich wieder. )

Wenn ich momentan nicht so von meinen Liebsten umgeben wäre: Ich könnte irre werden an dieser Welt und an etlichen Mitmenschen…

                                        

Ich verlinke trotz mieser, da sorgenvoller Stimmung diesen Post mit Andrea Karminrots Samstagsplausch. Dann geht es zu Nicole/niwibo und ihrem neuen Monatsthema & zu Andrea, der Zitronenfalterin, und ihren Sonntagsschätzchen wie dem Mosaic Monday von Heidrun.

Samstag, 7. September 2024

Meine 36. Kalenderwoche 2024

 "Es gibt schlechterdings keinen bedeutenden Gedanken,
den die Dummheit nicht anzuwenden verstünde,
sie ist allseitig beweglich 
und kann alle Kleider der Wahrheit anziehen.
Die Wahrheit dagegen hat jeweils nur ein Kleid
und einen Weg 
und ist immer im Nachteil."
Robert Musil (1880-1942)
"Straßen, Häuser und Fabriken
 kann man in wenigen Jahren wieder neu
 und schöner aufbauen.
 Die Schäden, 
die eine Diktatur in den Seelen anrichtet, 
verschwinden langsamer."
.....
"Schämen muss sich nur, 
wer immer dieselben Fehler macht."
Wolf Biermann



Am vergangenen Sonntag hat ja dann mit dem ersten Septembertag der Herbst angefangen, meteorologisch gesehen. Ich halte von dieser die Datenverarbeitung vereinfachenden Regelung nichts, für mich beginnt der Herbst mit der entsprechenden Tag-Nacht-Gleiche. Passt für mich meist auch vom Gefühl her besser. 

Der Tag brachte ja dann auch hochsommerliche Temperaturen von 32°C. Aber morgens war es noch schön luftig & duftend, wie ich es mag. So starte ich jedenfalls immer lieber in den Tag. Verbracht habe ich ihn mit diversen Telefonaten mit der Familie & einem Besuch durch den Bruder.  Dem hab ich einen Eiskaffee nach Art des Hauses gemacht. War gut so.


Die klimatischen wie die politischen Bedingungen zu Beginn der Woche boten allerlei Grund für Kreislaufstörungen. Am späten Montagnachmittag, als ich zum Sporteln im Aquafitness-Kurs sollte, brach dann ein Gewitter über uns herein. 

Auch am nächsten Tag fühlte es sich kaum besser an, was - wird jetzt niemanden mehr wundern: Meine neuestes Wetterinteresse! - am Taupunkt bei 18°C lag. Nachmittags schlenderte ich dann auch eher gemächlich zu meinem letzten Physiotherapie - Termin nach zwei Jahren Behandlung.  




Ein Temperatursturz zum Mittwoch ( und ziemlich viel Regen: 44 Liter pro Quadratmeter )! Die Gleditschie wirft mehr als eifrig ihre Blättchen ab.




Die Hortensien hingen nach dem Regen sozusagen in den Seilen. Deshalb wurden ein paar für die Vase abgeschnitten. 



Die Lieblings-Ex-Kollegin wollte mich am Nachmittag mit Kuchen & Geplausche verwöhnen. Hab's genossen. Und sie auch.




Das Wetter schlug auch in den nächsten Tagen Kapriolen: Der Sommer in den letzten Tagen ging mir, ehrlich gesagt, jetzt eher auf die Nerven, so sehr er mir in diesem Jahr sonst gefallen hat. Am Donnerstag war es auf einmal wieder über zehn Grad wärmer als am Vortag, am Freitag ging das Thermometer schließlich wieder runter auf 24 °C. Vertrag ich einfach nicht mehr gut, so ein Hin und Her.

Warum die Vorhersagen so verwirrend waren, erklärt dieser Artikel. Warum so manche Mitmenschen die massiven Klimaveränderungen nicht wahrhaben wollen ( dieser August war der heißeste, seit das Wetter aufgezeichnet wird; und das Jahr ist auf dem besten Wege, ein ebensolches zu werden. ) lässt mich  - noch - boshafte Fantasien spinnen. Aber bald kann ich mich da nicht mehr zügeln. Klar, ICH MUSS DAS NICHT BIS ZUR BITTEREN NEIGE MITMACHEN, denn ich bin alt. Aber dass so auch solche denken, reden oder schreiben, die Enkelkinder haben, geht über meinen ( Werte- ) Horizont.


War nicht meine Woche, die Laune ziemlich launisch. Aufgebaut haben mich solche "Begegnungen" wie die mit dem zu Zeitpunkt des Konzertes 80jährigen Seiji Ozawa ( leider ist es nur direkt bei YouTube anzuschauen ). Soviel Menschlichkeit in seinem Gesicht, soviel Hingabe! Davon abgesehen, dass mir die Musik von Ludwig van Beethoven auch sehr gut getan hat: Ich vermisse einen solchen Umgang in unserer Gesellschaft im Großen & Ganzen. Der Anreiz für politische Akteure wird immer größer, Gefühlspolitik statt Sachpolitik zu betreiben, was vor allem für Polarisierungsunternehmer inzwischen ein wichtiges Geschäftsfeld geworden ist. Es wird gelogen, was das Zeug hält, und der Parteienwettbewerb ist nur noch von einer grundsätzlicheren Spaltungslinie aufgrund der Infragestellung der liberalen Ordnung bestimmt, statt dass es darum geht, eine gute Arbeit, die der GANZEN Gesellschaft mit ALLEN ihren Mitgliedern zu Gute kommt, gemeinsam zu erledigen und die tatsächlichen Probleme anzupacken. Und jetzt kommen noch solche Kaderorganisationen mit handverlesenen Mitgliedern zu dem "gärigen Haufen" mit faschistischen Vorstellungen von Gemeinschaft hinzu! Alles etwas trostlos...

Wie jeden Samstag verlinke ich diesen Post mit Andrea Karminrots Samstagsplausch. Dann geht es zu Nicole/niwibo und ihrem neuen Monatsthema & zu Andrea, der Zitronenfalterin, und ihren Sonntagsschätzchen wie dem Mosaic Monday von Heidrun.

 

Samstag, 31. August 2024

Meine 35. Kalenderwoche 2024

 „Nix es esu schlääch, datt et nit för jett joot es.“
Franz Meurer, Pfarrer in Köln-Höhenberg &-Vingst
"Religion kann ein positiver Glaube sein,
der Menschen hilft und ermutigt
und sie in Zeiten von Schwierigkeiten tröstet,
oder sie kann ein Hammer sein,
mit dem man Menschen 
auf den Kopf schlägt."
Margaret Atwood, kanadische Autorin 
"Ich mag Leute, die gern und ausgelassen
lachen, die nicht mit sich geizen;
ich habe meist herausgefunden, 
dass die Verschwender 
mehr Reserven haben
als die Krämer, 
die ihr Gesicht ängstlich hüten,
ihre Kraft und Empfindung rationieren."
Brigitte Reiman, Schriftstellerin 


Warum ich schon um sechs Uhr wach war? Ich weiß es nicht. Vielleicht in Erwartung des achten Hitzetages dieses Sommers? Das Gebot der Stunde war dann auch ein Einkauf beim Obst-& Gemüsestand, bin ich doch wieder in der Lage, normal zu essen.




Sehr angenehme, knappe 22°C am Sonntag ( das lag auch am niedrigen Taupunkt, hab' ich gelernt ) ließen mich den Tag genießen bei anregender Lektüre. Mit Elsa Morante war ich auf Procida im Golf von Neapel ( "Arturos Insel" ), mit Tove Jansson auf einer winzigen Insel im finnischen Meerbusen ( "Das Sommerbuch" ) und mit Ludwig Tieck in den Cevennen ( "Aufruhr in den Cevennen" ). Das alles auf dem schönsten, bequemsten Lieblingsplatz mit Eiskaffee und überhaupt und mit vielen, vielen Fotos von der Ostsee auf dem Smartphone.




Überhaupt die letzten sommerlichen Augusttage! Das war ganz nach meinem Geschmack in der ersten Wochenhälfte, die Hundstage sind ja vorbei. Da ist frau gerne im Veedel und darüberhinaus unterwegs. Die Madln bevorzugten allerdings weiterhin den Ostseestrand.




Trauriges Erinnern war auch wieder angesagt: Seit acht Jahren bin ich jetzt schon ein Waisenkind, und auch der Tag damals war ein angenehm temperierter Sonnentag, erinnere ich mich.


Ich war schon kulinarisch verwöhnt mit einem neuen Rezept von Kitchenachim, als ich abends unterwegs war. So hat es mich nicht gestört, dass sämtliche Lokale auf meinem Weg voll besetzt waren.


Es war aber auch ein zu schöner lauer Sommerabend! Auch der nächste Morgen begrüßte einen mit frischer Luft & wolkenlos, bevor es dann wieder schwül - warm wurde ( ja, der Taupunkt! Der lag dann am Mittwoch bei 17°C. ). Das wurde dann der neunte Hitzetag im diesjährigen Sommer hier in meiner Stadt - war in den Vorjahren schon schlimmer!




Abends wurden die neuen Hörgeräte noch einmal auf die Probe gestellt bei einem Konzert in der Kulturkirche an "meinem" Plätzchen. Dort war noch viel los.  


Ich weiß ja nicht, wie andere Bloggerinnen das machen: Haben die immer einen Fotoapparat bereit liegen? Ich jedenfalls nicht, wenn ich im Bett liegend noch meine Zeitungs-Abos studiere und ein Eichhörnchen mich besuchen kommt ( manchmal wuselt es sogar durch den Blumenkasten und die Fensterlaibung hoch ).  Na ja, mehr war mit dem Handy nicht drin. Anzeichen für den Herbst finde ich vermehrt in der Magnolie.

Den blöden Plastikzipfel von einem Teil der Verpackung hab ich beim Fotografieren übersehen...
Donnerstagmittags überreichte mir der DHL-Bote ein Päckchen: Ein Care - Paket aus dem Ländle, fast wie einstmals von meiner Ma selig. Aber diesmal von Karin, eine so begnadete, begeisterte, geduldige und kreative (Nutz- ) Gärtnerin, hat mir ganz besondere Gemüse geschickt, alle im Farbspektrum zartviolett, dunkelrot bis dunkelpurpur, dazu rosa Schnittlauchessig und Rosensalz. Und - ganz klar - Rosenwasser, alles eingebettet in farblich passende "Zauberwatte". Verzaubert war dann auch ich... 

... und abends habe ich mir damit eine frugale Mahlzeit bereitet und bei 25°C auf meiner Terrasse verspeist. Erstaunt war ich nur, dass die ( leckeren ) Bohnen nach dem Kochen grün waren. Kenn mich halt nicht so aus wie Karin. Nochmals vielen Dank!



Ich hab übrigens jetzt auch die alte Herr-K-Sitte mit dem "Obsttellerchen" für mich reaktiviert. Die genieße ich jetzt auch täglich, ebenso die vielen Fotos von meiner Tochter, zum Schluss aus Hamburg. Elbstrand hätte mir bei der Hitze auch gefallen... 




Freitagabend bin ich in die Innenstadt gefahren und durch die Hahnentorburg zu einer Galerie gegangen.




Dort wurde eine Ausstellung mit den neuesten Werken meines lieben Nachbarn Rolf Schanko eröffnet.


Wie jeden Samstag verlinke ich diesen Post mit Andrea Karminrots Samstagsplausch. Dann geht es zu Nicole/niwibo und ihrem neuen Monatsthema & zu Andrea, der Zitronenfalterin, und ihren Sonntagsschätzchen wie dem Mosaic Monday von Heidrun.

Maat et joot!             
                                                                         

Mittwoch, 28. August 2024

12tel Blick August 2024

 Ich fand, dass im Rahmen meiner Terrassenreihe 
auch in diesem Jahr ein Foto mit
abendlicher Beleuchtung dabei sein muss:




Die lauen letzten Augustnächte waren prädestiniert dafür.

Das erhoffte Regenbild für meine Straßenszene
konnte ich auch in diesem Monat nicht "schießen",
denn geregnet hat es, wenn, dann nachts.
Und beim Gewitter am letzten Samstag 
mochte ich dann auch nicht draußen unterwegs sein.
Also eines mit "Resten" der Abendsonne:






Es sind nur noch wenige Menschen auf der Einkaufsstraße unterwegs.
Die bevölkern jetzt lieber die Lokale in den Seitensträßchen.

Und zuletzt wieder die Übersichten:































Ich freue mich wieder auf die Fotos der anderen Teilnehmer*innen im August, 
die Eva Fuchs am Freitag wieder auf ihrem Blog sammeln wird.



Samstag, 24. August 2024

Meine 34. Kalenderwoche 2024

 "Kein Wechsel, kein Wanken,
Zum ruhigen Glück
Fliehn alle Gedanken
Der Ferne zurück."
Ludwig Tieck  (1773-1853)

"Wir sind aus solchem Stoff wie Träume sind,
und unser kleines Leben 
ist von einem Schlaf umringt."
William Shakespeare (1564-1616)


Am letzten Sonntag jährte sich zum zweiten Mal der Tag, an dem ich spätabends im Beisein zweier Töchter meinen Lebensmenschen in jene Gefilde, die mir nicht bekannt sind, ziehen lassen musste. Ich bin nicht mehr der Mensch, der ich damals war. Und ich mag diese Person.



Ich hab mich zuletzt viel zurückgesehnt nach unseren Sommern in der Provence, bin aber zur Gewissheit gelangt, dass ich dort nicht mehr hin muss: Es wird nicht mehr so sein, wie es war, trotz aller vergoldeten Erinnerungen. 




Ich bin jetzt viel mehr "Ich" und habe so viel Freiheit, wie in meinem ganzen vorherigen Leben nicht. Nicht, dass mich diese soziale Abhängigkeit von anderen Menschen gestört, belastet, eingeschränkt hätte. Es war meine Entscheidung und hat mein Leben enorm bereichert. Vor allem bin ich dankbar, dass ich so eine Liebe (er)leben durfte.




Aber jetzt bereichere ich mich selber. Es ist nicht so, dass ich als Eremitin lebe. Ich fühle mich gut eingebunden in Familie, Nachbarschaft, Freundeskreise. Aber ich stelle auch immer wieder fest, dass ich gut & gerne allein sein kann. Ich habe Zeit, mein Leben zu reflektieren, wie ich geworden bin, was ich bin, meine Wurzeln, die Einflüsse, die mich geprägt haben als Kind von Kriegskindern oder bis zum Abitur durch Bildungseinrichtungen katholisch Sozialisierte. 



Ich habe täglich die Möglichkeit, mich dem zuzuwenden, was mich gerade interessiert oder zur Beschäftigung reizt. Und da bin ich sehr spontan ( was wohl die Eigenschaft an mir war, die mein Mann am meisten an mir geschätzt hat, die ich selbst aber jetzt richtig genießen kann ).


Ich bin am Sonntag ganz alleine zum Grab gefahren und habe meinem Mann einen Kranz in dem Blau seiner Augen gebracht. An seine Augenfarbe erinnert mich auch der Topas an meinem Witwenring, den ich seitdem täglich trage. 



Nach diesen zwei Jahren kann ich sagen: Ich hab die Kurve genommen, habe etliche gesundheitliche Turbulenzen alleine überstanden, eine große persönliche Enttäuschung verarbeitet, den Verlust akzeptiert. Meine Resilienz hat mir dabei geholfen. 







Jetzt liegt wohl der letzte Lebensabschnitt vor mir. Vorgestellt habe ich mir den so allerdings nie. 

Ich habe an diesem Tag über die diversen Kanäle viel Zuspruch & Aufmunterung erfahren, durch die Familie, Freund*innen, Bloggerinnen & Instagramerinnen. Dafür möchte ich an dieser Stelle 
  
                                                                                   
sagen.
Das ist einfach schön. 





Am Dienstag durfte ich nach zwei Monaten endlich wieder einmal die jüngsten Enkelkinder in den Arm nehmen und verwöhnen, die auf der Durchreise zu den deutschen Küsten in Köln Station gemacht haben.




Am Mittwoch dann hat zum zehnten Mal hier bei uns ein Schuljahr begonnen, ohne dass ich dabei bin. Freu! Das muntere Quasseln & Trapsen der Kinder auf ihrem Schulweg unter meinem Schlafzimmer habe ich diesmal nicht mitbekommen, denn ich habe mit meinen Enkelinnen noch fest geschlafen. Für die Enkelin einer Freundin, die am Tag darauf in den neuen Lebensabschnitt gestartet ist, hatte ich ein paar Kleinigkeiten "eingetütet" und vorbeigebracht und anschließend noch etwas Midi-Stimmung am Bouleplatz in der Nähe getankt.




Am Donnerstag hieß es wieder, Termine zu meinen derzeitigen Baustellen zu absolvieren. Die Zahnsache hat sich gut entwickelt, ruht jetzt aber erst einmal bis November, denn die Implantatkörper müssen gut einwachsen. Was die Hörgeräte anbelangt, will ich noch einmal ein anderes Fabrikat ausprobieren. 





Der Freitag stand dann zu meiner freien Verfügung. Und so habe ich einen Ausflug ins Weyertal unternommen. Dort war ich schon seit knapp sieben Jahren nicht mehr.








In Sülz wollte ich einen alten Bekannten besuchen, der seit einiger Zeit zu einer Instagram - Berühmtheit ( inzwischen über hunderttausend Follower ) mit seinem Antiquariat geworden ist bzw. seinen fundierten Aussagen zur Literatur der letzten Jahrhunderte. Inzwischen hat sich rund um diesen Account eine kleine Gemeinde von Enthusiasten gebildet, die die Anregungen zur Lektüre gerne aufgreift und mit eigenen Vorschlägen ergänzt.


Ich selbst habe seitdem auch immer wieder in der umfangreichen Bibliothek klassischer Literatur, die ich quasi von meinem Mann geerbt habe, nach Büchern gesucht, die ich noch nicht gelesen habe, die Klaus Willbrand aber empfohlen hat. Nicht vorhandene habe ich mir anderweitig antiquarisch dazugekauft.



Das Weyertal ist eine baumbestandene Idylle mit vielen kleinen Lokalen und noch mehr jungen Leute, da in Uni- bzw. Nähe zu zwei Gymnasien, aber auch mit weniger ästhetischen Aspekten, wie dem über allem dräuenden Uni - Center.


Trotz all meiner kleinen Lebensthemen, die meinen Kopf in der vergangenen Woche ausgefüllt haben, gehen mir auch immer wieder mal übergeordnete Fragen durch den Sinn. Solche beispielsweise, wie sie in den letzten Tagen Jürgen Wiebicke in einem Radiobeitrag ausgesprochen hat. 
"Die Lebensform, die wir im Moment genießen dürfen, hat unseren Vorfahren viele Kämpfe gekostet. Es hat Jahrtausende gedauert, eine Lebensform zu finden, die Freiheit der Einzelnen möglich macht und gleichzeitig für möglichst gerechte Verhältnisse sorgt. Wir stehen auf den Schultern von Riesen. Was wir haben, ist uns in den Schoß gefallen, wir haben nichts dafür tun müssen. Das Errungene sollten wir nicht leichtfertig wieder aufgeben – das wäre die Blamage."
Es passt auch ganz gut meiner augenblicklichen Stimmung & Verfasstheit, die von Dankbarkeit und Ausgeglichenheit gekennzeichnet ist, und mich manchmal nur fassungslos auf das Treiben mancher Mitmenschen in den social media schauen lässt. Als ob WWW. nur bedeutet: "Wut, Wut, Wut" ( gerade dieser Patron meint ein Recht darauf zu haben und seinen mentalen Zustand anderen aufdrücken zu müssen ). Wie sich Leute so verrennen können! Das geht von kleingeistiger Bitterkeit bis zur offenen Menschenverachtung, ja Haß auf alles und jeden. Das gilt inzwischen auch für vereinzelte Blogs und immer mehr für Instagram. Ich halt's da lieber mit Margaret Atwood, die eines ihrer Gedichte so beendet:

Es ist spät, allzu spät;
zu spät zum Tanzen.
Und doch, sing was du nur kannst.
Dreh die Lichter auf: Sing weiter,
sing: Weiter.

                                                         


Verlinkt wird dieser Post wieder bei Andrea Karminrots Samstagsplausch, Nicole/niwibo sucht, Andreas Sonntagsschätzchen und Heidruns Mosaic Monday