Es wird mal wieder Zeit, ein Lebenszeichen von uns zu geben. Diejenigen, die uns auf Facebook kennen, wissen schon wo ich (Ute) mich rumtreibe.
Ich hatte mich sehr, sehr kurzfristig auf einen Job in Vacouver beworben, da ich ja im Winter flexibel bin. Nur aus Jux und Dollerei hatte ich ein E-Mail-Anschreiben aufgesetzt und der Firma meinen Lebenslauf zugesandt. Ich war sehr überrascht, nach nur ein paar Stunden einen Anruf zu bekommen (das war auch gleichzeitig das telefonische Vorstellungsgespräch):
- "Wann kommst du? Ich brauche dich."
- "Ähm, ähm, wann du willst. Ich muss nur noch Flug und Unterkunft klarstellen."
So saß ich ein paar Tage später, also am 20.November im Flieger nach Vancouver. Am Wochenende davor machten wir noch einen Spaziergang im Park und so entstand bei Sonnenschein und milden Herbsttemperaturen im November das letzte gemeinsame Foto mit Harry. Wann wir uns wiedersehen, war ungewiss..... Ich hatte mich für 6 Wochen bei dem neuen Job verpflichtet.
Mein neuer Job war am deutschen Weihnachtsmarkt in Vancouver. Genauer gesagt bei Käthe Wohlfahrt im Zelt.
(In diesem Beitrag wurden 99% der Bilder mit dem Handy gemacht, da ich nie meine Kamera in die Arbeit mitgenommen hatte)
Die erste Woche vor der Eröffnung bestand darin, die Artikel aus den Kartons zu nehmen und aufzubauen oder aufzuhängen.
Am letzten Tag, also kurz vor der Eröffnung stand dann alles bereit für die Kunden...
Der deutsche Weihnachtsmarkt bietet alles Mögliche an deutschem Essen an. Schnitzel, Schweinshaxe, Bratwurst, Pretzel....
Da ich dort arbeite, gehe ich meistens auch dort essen. Ich habe schon einige Sachen ausprobiert. Das Essen ist unverschämt teuer, aber ich bekomme einen ganz kleinen Rabatt. Meistens $2. Bratwurst gibt es kostenlos...
Die Zeit vergeht schnell es ist kurz vor Weihnachten und ich habe nun nur noch 2 Wochen vor mir.
Vancouver ist sehr wechselhaft und meine Aussicht aus der Arbeit ist diese hier... Nein, es regnet nicht nur in Vancouver. Ich habe Glück, auch ein paar Sonnentage zu genießen.
Bei einem meiner Spaziergänge an meinen freien Tagen, entdeckte ich diesen blühenden Baum. Ja ist den schon Frühling? Ich war so begeistert beim Fotografieren und eine Dame lief an mir vorbei und meinte nur, das wäre normal. Es ist ein spezieller Kirschbaum, der zur Weihnachtszeit blüht. Verrückte Welt...
Die Anzahl der Regentage im Vergleich zu Sonnentagen waren bis jetzt natürlich höher, denn das ist in Vancouver normal, dass es viel regnet. Und ich habe mich schon daran gewöhnt, mit dem Regenschirm durch die Stadt zu laufen....
Ich sagte dann irgendwann zu meinen Kollegen, dass ich den Schnee aus Calgary und den Rocky Mountains vermisse.... Eines Morgens dann wachte ich nicht mehr zu Regen auf, sondern zu diesem hier (vom Balkon fotografiert).
Ui, mein Wunsch wurde erhört....
Am nächsten Tag hatte ich frei, es war strahlend blauer Himmel.... und ich fuhr mit dem Bus hoch zum Burnaby Mountain (nur 10km von wo ich wohnte), um die Schneelandschaft zu genießen. Wuuuunderschööööön.
Auf höheren Lagen hatte es Vancouver ganz schön erwischt. Es lag viel, viel Schnee. Mit soviel Schnee sind die Vancouveraner überfordert.
Manchmal hatte es der Schnee sogar nach Downtown geschafft... Es schneite sozusagen auf Meereshöhe. Hier ein paar HDR-Handy-Bilder.
Ach ja, ich habe ja vergessen zu erwähnen: Im Koffer war kein Platz mehr für meine Winterstiefel. Ich laufe seit 4 Wochen in meinen Sportschuhen rum. Bis jetzt sind aber meine Füße trocken geblieben. Die Zehen frieren nur etwas.
Im Moment haben wir eine extrem kalte Wetterfront, die kalte Luft aus dem Norden bringt. In der Nacht wird es bis zu -9 Grad kalt, was sehr ungewöhnlich für Vancouver ist. Es ist nasskalt. Bei -9 Grad in Calgary schaufeln die Kanadier Schnee in kurzen Hosen. Hier in Vancouver zieht die nasse Kälte bis in die Knochen. Brrrr.
Auch wenn wir im Zelt arbeiten und einen Heizer in einer Ecke haben, frieren wir. Das untere Foto zeigt meine Arbeitskleidung. Schal, Handschuhe und dicke Fleecejacke (von der Firma gestellt). Es ist so kalt, manchmal sieht man seinen Atem. Wenn ich in meiner Pause so dasitze und mich in Gedanken verliere, denke ich an die Zeit in Calgary. Und es wird mir immer wieder bewusst, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben, uns in Calgary nieder zu lassen anstatt Vancouver.
Das untere Foto entstand als ich eine Kundin beim Fotografieren erwischt hatte. Ich hatte es ihr dann doch erlaubt, weil sie unscharfe Fotos machte, in denen man die einzelnen Artikel nicht erkennen konnte. Sie hatte ihre Kamera auch auf mich gerichtet und ich setzte mein Kundenlächeln auf.... Als Entschädigung habe ich natürlich nach einer Kopie dieses Bildes gefragt....
Die momentane Aussicht aus meiner Arbeit ist wundervoll mit blauem Himmel...
Die Sonnenuntergänge am Meer sind auch nicht zu verachten.
Noch ein paar Tage bis Weihnachten und Harry versucht, eine Tour nach Vancouver zu bekommen, damit wir gemeinsam Weihnachten verbringen können. Das weiß er leider immer nur ein paar Tage vorher.... Also heißt es H O F F E N.
Drückt uns die Daumen.
Und wo treibt sich Harry im Moment rum?
Er hatte mich neidisch gemacht indem er mir 20 Grad (plus) warme Grüße aus Texas zusandte. Hier sein Foto.
Donnerstag, 15. Dezember 2016
Samstag, 5. November 2016
Übergangszeit in den Rockies
Die Übergangszeit in den Rocky Mountains ist toll anzusehen. Es ist die Zeit, wo sich der Herbst verabschiedet aber der Winter noch nicht eingekehrt ist. Es ist die Zeit in der die farbigen Blätter der Bäume schon auf dem Boden liegen, die Nächte knackig kalt werden, der Frühreif die Landschaft beherrscht, die Flüsse wenig Wasser führen und wenn die Natur Gang für Gang zurückschaltet, bis alles mit der ersten Schneedecke zum Stillstand kommt.
Harry und ich waren im Sommer sehr beschäftigt und konnten sehr selten zwei Tage miteinander irgendwohin fahren. Nur zu gut, dass sein LKW an diesem Wochenende Ende Oktober in die Werkstatt musste und die Reparatur zwei Tage in Anspruch nahm. Somit war sichergestellt, dass wir beide Zeit für uns hatten. Sehr spontan hatte ich ein Hotel in Jasper gebucht. Ein Hotel in dem ich schon immer übernachten wollte, aber der Preis unerschwinglich war.
Los ging es am Sonntag-Morgen mit ein paar Stopps unterwegs.....
Unter anderem ein Stopp am Lake Louise. Ich wollte unbedingt sehen, wie weit der See gefroren war.
Bei der Auffahrt auf den Icefields Parkway noch schnell die Straßenverhältnisse prüfen....Alles im Grünen und freie Fahrt. Im Sommer wird diese Tafel beim Eingang ganz gerne ignoriert, aber im Winter entscheidet sie, ob man überhaupt den Icefields Parkway fahren darf.
Aber wir mussten uns keine Sorgen machen, denn die gesamte Strecke über hatten wir super, super gute Straßenverhältnisse. Mit super, super meinte ich, dass auch kaum Autos unterwegs waren und die Fahrt sehr angenehm machte. Auch auf den Parkplätzen der Attraktionen waren maximal 1-2 Autos.
Nur auf dem Weg zum Peyto Lake hatten wir plötzlich Schnee. Juhuuuu, der erste dicke Schnee diese Saison..... Der Wanderweg ging 1km auf der Straße entlang.
Und dann kurz vor Jasper mussten wir unbedingt an unserem geheimen Favorit halten: Horseshoe Lake. Kein Mensch weit und breit und am See herrschte absolute Stille. Es war so ruhig und so unheimlich, dass ich von einem hüpfenden Eichhörnchen im Baum hinter uns so erschreckt wurde, dass ich mit ihm schimpfen musste... Tz, tz, ich bin sowieso etwas schreckhaft....Man weiß ja nicht, was bei dieser Menschenleere in den Büschen lauert.
Das Wasser verschwindet hier jedes Jahr in einem der größten unterirdischen Flusssysteme der Erde. Es ist vergleichbar mit einer Badewanne. Im Frühling und Sommer wenn die Schneeschmelze einsetzt, füllt sich der See wieder und hat etwa 30 Meter Tiefe wenn er am vollsten ist.
Es dauert nur noch ein paar wenige Wochen, bis in den Rocky Mountains alles schneebedeckt ist und dieser Stillstand 4 Monate anhält. Ende Dezember 2015 waren wir im tiefsten Winter in Jasper und hatten eine fabelhafte Zeit. Falls ihr Lust habt, könnt ihr die Winterbilder HIER ansehen.
Hier in Calgary lässt der Winter noch auf sich warten obwohl wir es nur 1 Stunde Fahrt bis in die Berge haben. Die Temperaturen für die nächste Woche sind für November ungewöhnlich hoch.
Harry und ich waren im Sommer sehr beschäftigt und konnten sehr selten zwei Tage miteinander irgendwohin fahren. Nur zu gut, dass sein LKW an diesem Wochenende Ende Oktober in die Werkstatt musste und die Reparatur zwei Tage in Anspruch nahm. Somit war sichergestellt, dass wir beide Zeit für uns hatten. Sehr spontan hatte ich ein Hotel in Jasper gebucht. Ein Hotel in dem ich schon immer übernachten wollte, aber der Preis unerschwinglich war.
Preis im Hochsommer |
Unser Schnäppchenpreis |
Castle Mountain |
Unter anderem ein Stopp am Lake Louise. Ich wollte unbedingt sehen, wie weit der See gefroren war.
Noch kein Zeichen von Eisschicht. Kaum zu glauben, dass man hier in einem Monat Schlittschuhe laufen kann. |
Der Gletscher am Lake Louise war wolkenbedeckt aber die Sonne zauberte ein tolles Fotomotiv. |
Bei der Auffahrt auf den Icefields Parkway noch schnell die Straßenverhältnisse prüfen....Alles im Grünen und freie Fahrt. Im Sommer wird diese Tafel beim Eingang ganz gerne ignoriert, aber im Winter entscheidet sie, ob man überhaupt den Icefields Parkway fahren darf.
Aber wir mussten uns keine Sorgen machen, denn die gesamte Strecke über hatten wir super, super gute Straßenverhältnisse. Mit super, super meinte ich, dass auch kaum Autos unterwegs waren und die Fahrt sehr angenehm machte. Auch auf den Parkplätzen der Attraktionen waren maximal 1-2 Autos.
Der Bow Lake chillt ruhig vor sich hin.... |
Nur auf dem Weg zum Peyto Lake hatten wir plötzlich Schnee. Juhuuuu, der erste dicke Schnee diese Saison..... Der Wanderweg ging 1km auf der Straße entlang.
Auch Peyto Lake lag still in der verschneiten Landschaft, und war auch noch nicht zugefroren. |
Kurzer Stopp am Mistaya Canyon |
Zufällige Aufnahme am Straßenrand. Ich finde Spiegelungen toll. |
Keine Touristen mehr. Das Icefield Centre ist seit Wochen schon zu und der Gletscher kann sich erholen. |
Athabasca Falls |
Und dann kurz vor Jasper mussten wir unbedingt an unserem geheimen Favorit halten: Horseshoe Lake. Kein Mensch weit und breit und am See herrschte absolute Stille. Es war so ruhig und so unheimlich, dass ich von einem hüpfenden Eichhörnchen im Baum hinter uns so erschreckt wurde, dass ich mit ihm schimpfen musste... Tz, tz, ich bin sowieso etwas schreckhaft....Man weiß ja nicht, was bei dieser Menschenleere in den Büschen lauert.
Kein einziger Windstoß störte die Oberfläche des Horseshoe Lake |
Mit dieser tollen Aussicht ging unser Tag auch zu Ende. Im Herbst/Winter hat man in den Rocky Mountains nur begrenztes Tageslicht. Und wegen der hohen Gipfel verschwindet die Sonne ziemlich schnell.....Die Sonne geht erst um 9 Uhr auf und so ab 15 Uhr hat man nur noch Schatten.
Ich war so froh, dass ich im Pyramid Lake Resort das Zimmer gebucht hatte. So konnten wir am nächsten Morgen dort auch frühstücken und hatten einen wundervollen Blick auf den See. Hier gleich drei Fotos nur vom Pyramid Lake.
Es war so ruhig und soooooo schön, ich hätte ein paar Tränen vergießen können. Dieses Foto ist nur ein kleiner Ausschnitt von dem 180 Grad Panorama, das wir vor uns hatten. |
Es war richtig kalt am See. Hier habe ich den Frühreif mit eingefangen. |
Frühreif auf den Bäumen. |
Nebel auf dem Lake Annette |
Medicine Lake. Ich habe den See noch nie so leer gesehen. In der Mitte konnte man ihn zu Fuß überqueren. |
Wo ist der See hin? Die gesamten 20km des Sees sieht man nur dieses hier. |
Rechts im Bild bildet sich schon eine sehr dünne Eisschicht. Der Anfang vom nahenden Winter. |
Die Tangle Falls haben über Nacht den größten Kälteschub abbekommen. Am Tag vorher bei der Hinreise war noch nichts vom Eis zu sehen. |
Auf dem Heimweg noch ein letztes Foto vom Waterfowl Lake. Hier zeigen sich erste Eisspuren und es dauert nicht mehr lange.... der Winter klopft tatsächlich an die Tür. |
Hier in Calgary lässt der Winter noch auf sich warten obwohl wir es nur 1 Stunde Fahrt bis in die Berge haben. Die Temperaturen für die nächste Woche sind für November ungewöhnlich hoch.
Abonnieren
Posts (Atom)