Grammatik

Diese quantitativ-qualitative Studie soll einen Beitrag zur textsortenorientierten Grammatikvermittlung leisten. Die Grammatikvermittlung wird dabei in aktuellen Lehrwerken für Deutsch als Fremdsprache anhand von Kleinen Texten untersucht. Einer quantitativen Studie über die Verteilung von prototypischen Kleinen Texten in grammatischen Übungen von Lehrwerken folgt eine qualitative Studie über die Grammatikvermittlung anhand von drei ausgewählten kleinen Texten: Museumsschilder, Werbesprüche und Zeitungsüberschriften.

Die Arbeit beschreibt die humanistische Reform des 'Triviums', d.h. der grammatischen, dialektischen (d.h. logisch-argumentativen) und rhetorischen Ausbildung, wie sie sich in dem Zeitraum von 1480 bis 1540 an Schulen und Universitäten durchsetzte. Die Arbeit ist dabei sowohl historisch wie systematisch angelegt, indem sie die Lehrinhalte der jeweiligen Kunst an ausgewählten Lehrbüchern darstellt, gleichzeitig aber unter ständigem Rückbezug auf die scholastisch-mittelalterliche Tradition die humanistischen Neuerungen davon abgrenzt. Im Zentrum stehen Werke von Lorenzo Valla, Rudolf Agricola, Erasmus, Juan Luis Vives und Philipp Melanchthon. Es stellt sich dabei heraus, dass die humanistischen Neuerungen in erster Linie die Praxisbezogenheit des Triviums betreffen, erst aus dieser ergeben sich dann die inhaltlichen Neuerungen. Unter Praxisbezogenheit ist dabei sowohl die Ableitung von Grammatik, Dialektik und Rhetorik aus der Beobachtung ihrer immer schon vorgängigen Anwendung zu verstehen, als auch ihre Anwendung zum Zweck der sprachlichen, argumentativ-logischen und rhetorischen Analyse. D.h. das grammatische, dialektische und rhetorische Regelwerk wird auf deskriptivem Wege gewonnen, um wiederum in der Analyse auf die Praxis zurückgewendet zu werden. Dieser Analyse werden dabei von alltäglichen Äußerungen, politischen, religiösen oder sonstigen sachlichen Texten bis hin zu literarischen Werken alles unterzogen. In einem letzten Teil stellt die Arbeit drei solcher Analysen vor und versucht sich schließlich selbst an einer dialektisch-rhetorischen Analyse dreier dramatischer Bearbeitungen der Parabel vom verlorenen Sohn.

Der Sinn einer Satzgliedanalyse ist, Sätze zu strukturieren, um sie dem Autor entsprechend verstehen zu können. Satzglieder sind zusammengehörende Einheiten im Satz, die u.a. das handelnde Subjekt, das Objekt der Handlung und die Satzaussage, d.h. das Prädikat, ausmachen. Im weiteren Verlauf wird versucht, die im Deutschen und Griechischen gemeinsamen Merkmale anhand erst des Deutschen zu klären. Die Einordnung lässt sich auch auf andere Sprachen übertragen. Die Systematik ist also sprachübergreifend und ermöglicht eine Analyse des vorliegenden Satzes, sodass man die darin enthaltene Ordnung erkennen kann und verstehen und interpretieren kann.
Die Satzgliedanalyse wird anhand des Neuen Testaments dargestellt, ist aber auch allgemein und für andere Sprachen anwendbar.

Der Aufsatz widmet sich dem adversarienförmigen Briefwechsel zwischen Jacob Grimm und Georg Friedrich Benecke und präsentiert eine Auswahl von für die Entwicklung der (nicht nur historisch-vergleichenden) Sprachwissenschaft relevanten Entdeckungen Jacob Grimms, wie sie in dem Briefwechsel dokumentiert sind: der deutsche i-Umlaut, Notkers Anlautgesetz und die deutsche Auslautverhärtung. Die Adversarien werden zudem aus praxeologischer Perspektive hinsichtlich ihrer Begriffsgeschichte, Materialität und Kommunikationsfunktion vorgestellt. In ihrem nicht für die Öffentlichkeit bestimmten schriftlichen Fachgespräch können Unterschiede zwischen Benecke und Grimm hinsichtlich ihrer linguistischen Theorie und philologischen Praxis besonders detailliert studiert werden.

Twentieth-century readers have not always admired the elaborate literary artifice with which Alan of Lille, the twelfth-century theologian, poet, and philosopher, composed his prosimetrum Deplanctu naturae. 'Those who have read it to the end — a small company — and those only, can understand how speedily amused contempt turns into contempt without amusement, and how even contempt at last settles into something not far removed from a rankling personal hatred of the author', claims C. S. Lewis. During his own age, Alan was judged very differently. Both De planctu naturae and Anticlaudianus, his epic poem, were copied in hundreds of manuscripts during the thirteenth and fourteenth centuries, and were studied and used by
vernacular authors such as Jean de Meun, Dante, and Chaucer. In his scholarly and lucid monograph, Jan Ziolkowski helps the modern reader to understand and share this appreciation of Alan's work by introducing him to an area of culture familiar to a medieval audience, but now obscure: the study of grammar. Many of the most apparently rebarbative passages in De planctu naturae turn out to be elegant wit once their relation to Alan's central grammatical conceit is grasped. Impropriety in grammar (and versification) stands for sexual impropriety. For homosexuality —which it is Alan's particular purpose to decry — there are a number of especially appropriate grammatical metaphors: in using 'Venus's grammar', some men 'embrace only the masculine gender'; the 'active sex' degenerates into the 'passive'; the same term 'is both subject and predicate'.

After a chapter devoted to a detailed examination of such metaphors in De planctu, Professor Ziolkowski broadens the scope of his survey. First, he shows that the figurative use of grammatical terms to describe sexual relationships was not an idiosyncrasy of Alan's: it is found in the writings of many places and periods, from ancient Greece and Rome to medieval Islam and the medieval West, where it was particularly popular among Alan's near-contemporaries, such as the poet Walter of Chatiilon and the literary theorist Geoffrey of Vinsauf. Grammatical metaphors were common in those cultures because in all of them the study of grammar was an important part of education. So Ziolkowski goes on — in a wide-ranging survey — to describe the role of grammar in the school curriculum of Alan's time. Then, by considering the relations between grammar and twelfth-century theology, he brings his broader discussion back to Alan. Although theologians were highly trained in grammar, they were aware of its limitations within their subject: the Bible's Latin is sometimes faulty, but its authority is irrefragable; and, indeed, some mysteries of the faith (such as the Trinity, which is both one and many) seem to defy normal grammar. Alan shared this ambivalent attitude and, as Professor Ziolkowski illustrates, this made grammatical metaphors an important tool for him in describing divine things: just as he likens sexual aberrance from natural order to grammatical solecism, so be compares God's miraculous deviation from the rule of nature to grammatical novelty. When God becomes incarnate, 'a new trope is created . . . a new construction. A new rhetorical color appears in this compounding, a new metaphor'.

Professor Ziolkowski does more than merely illuminate an interesting but particular aspect of a talented and influential twelfth-century writer. He also provides an excellent, brief, general introduction to medieval ideas about grammar and to the work of Alan of Lille. Both subjects have often suffered in recent presentations from the narrowness of modern scholarly disciplines: grammar is viewed, for instance, exclusively in the context of medieval interest in the classics, or exclusively in the context of logical and semantic theories; Alan is seen either as a poet, or as a philosopher, or as a theologian. By contrast, Ziolkowski shows how the literary, logical, ethical, and theological implications of grammatical study were interrelated in the twelfth century, and how they were brought together in many of Alan's writings. Had C. S. Lewis lived to read this study, perhaps he would have found his attitude to Alan much altered and rancour replaced hy understanding and even admiration." --John Marenbon, Modern Language Review, 1988

In diesem Beitrag wird zwei Fragestellungen im Zusammenhang mit dem doppelten Perfekt  und dem doppelten Plusquamperfekt nachgegangen. Zum einen wird am Beispiel dieses in den maschinenlesbaren Textkorpora niederfrequenten Phänomens gezeigt, welche methodischen Schlussfolgerungen sich ziehen lassen, wenn man für die Untersuchung verschiedene Textkorpora heranzieht. Ausgewertet wurden die IDS-Korpora, das DWDS-Kernkorpus und das ZEIT-Korpus. Zum anderen wird – nach einem Blick in die historische Entwicklung der doppelten Perfektkonstruktionen – gezeigt, dass doppelte Perfektkonstruktionen mit dem Auxiliar sein einem syntaktischen Reanalyseprozess unterworfen sind, der dafür spricht, dass es sich hier nicht um doppelte Perfektkonstruktionen (wie bei Konstruktionen mit dem Auxiliar haben) handelt, sondern um einfache Perfektkonstruktionen der Kopula sein mit einem prädikativen Partizip II.

Abstrak: Pengembangan G-lernen berbasis flash bertujuan untuk menghasilkan produk media pembelajaran mengenai Sprachbaustein berupa kuis interaktif yang dikemas secara menarik untuk dipelajari di dalam kelas maupun secara mandiri. Prosedur pengembangan ini dilakukan melalui tujuh langkah. Data diperoleh melalui angket dari 36 subjek uji. Data angket dianalisis dengan teknik presentase dan diuraikan menggunakan metode deskriptif kualitatif. Hasil pengembangan menunjukkan bahwa media Glernen berbasis flash dapat memotivasi mahasiswa untuk mempelajari Sprachbaustein. Dengan demikian, media pembelajaran G-lernen berbasis flash sangat layak digunakan sebagai alternatif media pembelajaran pada matakuliah ZiDS-Vorbereitung.

Ausgehend von der Engelschen Auffassung der Situativergänzungen wird hier an die Adverbialia mittels neu vorgeschlagener analytischer Verfahren herangegangen. Diese Studie leistet zum einen eine einheitliche Beschreibung bestimmter Verben -stattfinden, gebären, sterben, geschehen, anfangen,öffnen und beginnen -und bietet zum anderen syntaktische, semantische, morphosyntaktische und kommunikative Unterscheidungsmittel für strittige Fälle bei der Unterscheidung zwischen adverbialen Ergänzungen und adverbialen Angaben. Das in diesem Aufsatz Dargestellte kann akzeptiert oder revidiert werden, aber der empirische Teil zeigt eindeutige Ergebnisse. This article proposes a new analytic approach to adverbials on the basis of Engel's concept of the adverbial component. The study first gives a unified description of certain verbs -stattfinden, gebären, sterben, geschehen, anfangen,öffnen and beginnen -and then proposes syntactic, semantic, morphosyntactic and communicative means for differentiating between adverbial complements and adverbial adjuncts. The description offered in this article can either be accepted or modified, but the empirical part shows very clear results.

Fremdsprachenlernen als Konstruktionslernen - Chancen des Grammatikerwerbs auf der Basis eines grundlegenden selektiven mentalen Satzkorpus. In: Bürgel, Christoph / Paul Gévaudan / Dirk Siepmann (Hrsg.): Sprachwissenschaft und Fremdsprachendidaktik: Konstruktionen und Konstruktionslernen. Tübingen: Stauffenburg 2021, 195-217.



http://www.stauffenburg.de/asp/books.asp?id=1516

Hyperparadigms
an investigation of paradigmatic interplay in Danish mood systems

Ph.D.-dissertation, September 2006
by Tanya Karoli Christensen

This dissertation defends the view that a paradigmatic perspective is necessary for the analysis and description of grammar, and that the concept of a paradigm – traditionally used about sets of inflexional endings – can also be construed and generalised to cover oppositions of word order and semilexical systems of particles. Paradigmatic organisation is a far more pervasive feature of the language system than previously thought.
The concept of a grammatical paradigm elaborated in the dissertation is functional in that the content side of paradigms, their coded meaning potential, is considered crucial. A thorough investigation of Hjelmslev’s writings on morpheme categories (1935, 1942, 1972) leads to an adaptation of his model to a wider conception of grammatical paradigms than his own, i.e. not only to morphological (flexional) paradigms, but also to topological (word order) paradigms, and even further to subgroups of lexical classes (the members of which share grammatical properties).
On the basis of such a broad concept of paradigms, the notion of hyperparadigms is proposed to account for certain relations between different domains or mo¬dules of gram-mar. Two different types of hyperparadigms are considered: One, the synthetic (i.e. com-bining to a whole) hyperparadigm, combines forms from two formally different basic paradigms into a complex whole, a new sign system. The other, the parallel hyperpara-digm, simply encompasses different basic paradigms grammaticalising the same domain of meaning, or in Hjelmslevian terms: the same conceptual zone (cf. Chapter 2).
The theory is applied to a number of different basic paradigms in Danish, all related to the substance domain of modality, thereby coding mood. The investigation applies to verbal mood (indicative vs. imperative), two word order based moods (the two general word order patterns in Danish and the option empty vs. filled first position in the marked instance of these), and to several groups of modal particles. The paradigms are first analysed and described individually, and then their hyperparadigmatic status is discussed and evaluated.

Türkische Kinder zeigen beim Erwerb des Deutschen als Zweitsprache häufig Schwierigkeiten mit der Zuordnung von Nomina zu ihrer jeweiligen Genusklasse (Femininum, Maskulinum oder Neutrum) - einer grammatischen Kategorie, die ihre Muttersprache nicht kennt. Da das nominale Genusmerkmal an verschiedenen syntaktischen und lexikalischen Verarbeitungsprozessen beteiligt ist, könnte die Förderung des Genuserwerbs bei diesen Kindern einen wichtigen Ansatzpunkt für die Unterstützung des sprachlichen Strukturaufbaus darstellen. Bisher liegt allerdings kaum Evidenz zu der Frage vor, ob und mit welchen Förder- bzw. Trainingsmethoden die Verarbeitung von Genusmerkmalen effektiv unterstützt werden kann und ob alle türkisch-deutschen Kinder von den gleichen Methoden optimal profitieren. In der hier beschriebenen Pilotstudie wurde versucht, den Genuserwerb von acht Zweitund Drittklässlerinnen bzw. -klässlern mit türkischer Erstsprache mit zwei unterschiedlichen sprachlichen Trainingsmethoden zu un...

Long-text generation remains a challenge. The difficulty of generating coherent long texts lies in the fact that existing models overwhelmingly focus on the tasks of local word prediction, and cannot make high level plans on what to generate or capture the high-level discourse dependencies between chunks of texts. Inspired by how humans write, where a list of bullet points or a catalog is first outlined, and then each bullet point is expanded to form the whole article, we propose SOE, a pipelined system tha involves of summarizing, outlining and elaborating for long text generation: the model first outlines the summaries for different segments of long texts, and then elaborates on each bullet point to generate the corresponding segment. To avoid the labor-intensive process of summary soliciting, we propose the reconstruction strategy, which extracts segment summaries in an unsupervised manner by selecting its most informative part to reconstruct the segment. The proposed generation system comes with the following merits: (1) the summary provides high-level guidances for text generation and avoids the local minimum of individual word predictions; (2) the high-level discourse dependencies are captured in the conditional dependencies between summaries and are preserved during the summary expansion process and (3) additionally, we are able to consider significantly more contexts by representing contexts as concise summaries. Extensive experiments demonstrate that SOE produces long texts with significantly better quality, along with faster convergence speed.