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Deutsche Schule Thessaloniki

SCHULPROGRAMM

verabschiedet am 3. Februar 2010

von der Gesamtlehrerkonferenz der DST

Koordination: Dr. Christian Ohler aktualisiert: 28. Februar 2012


2

Inhaltsverzeichnis
1. Kurzes Schulportrait...........................................................................................4
2. Das Leitbild der Deutschen Schule Thessaloniki............................................5
3. Die Rahmenbedingungen für das Pädagogische Qualitäts-Management
(PQM)........................................................................................................................7
3.1 Deutsche Abteilung......................................................................................................7
3.2 Griechische Abteilung..................................................................................................7
3.3 Die Struktur des PQM-Prozesses.................................................................................8
3.4 Der Ablauf des PQM-Prozesses.................................................................................12
4. Grundsätzliche Schwerpunkte........................................................................15
4.1 Begegnungsunterricht.................................................................................................15
4.2 Spracherwerb im deutschsprachigen Fachunterricht, DFU........................................15
4.3 Interkulturelles Lernen außerhalb des Unterrichts.....................................................16
4.4 Erziehung zu selbstverantwortlichem Lernen............................................................19
4.5 Beratung der Schüler und Eltern durch die Schule....................................................19
4.6 Das Personalmanagement an der DST.......................................................................20
4.7 Das Fortbildungskonzept der DST.............................................................................21
4.8 Die Öffentlichkeitsarbeit der DST.............................................................................22
5. Kindergarten und Grundschule......................................................................23
5.1 Der Kindergarten........................................................................................................23
5.2 Die Grundschule.........................................................................................................25
5.3 Vorkurse und Aufnahmeprüfung für das Gymnasion (griechische Abteilung).........28
6. Fachspezifische Schwerpunkte.....................................................................30
6.1 Deutsch.......................................................................................................................30
6.2 Englisch......................................................................................................................30
6.3 Französisch.................................................................................................................31
6.4 Neugriechisch in der deutschen Abteilung.................................................................31
6.5 Mathematik.................................................................................................................32
7. Ständige Arbeitsfelder......................................................................................33
7.1 Begegnungsunterricht.................................................................................................33
7.2 Austausch und Klassenfahrten...................................................................................34
7.3 Methodencurriculum..................................................................................................34
8. Arbeitsschwerpunkte für das Schuljahr 2011/12...........................................40
3

Vorwort

Dieses Schulprogramm der Deutschen Schule Thessaloniki vom 3. Februar 2010, welches
hier in einer aktualisierten zweiten Überarbeitung vorliegt, verfolgt die nachfolgend
aufgeführten Zielsetzungen:

• Als Schulprofil gibt das Programm Einsicht in den Aufbau und die Struktur sowie
in die pädagogische Gesamtphilosophie der Deutschen Schule Thessaloniki.

• Darüber hinaus leistet dieses Dokument einen Beitrag zur Schulgeschichte. Denn
die strukturelle Darstellung des Schulprofils wird ergänzt durch Rückblicke auf die
Schulentwicklung, die ein besseres Verständnis der aktuellen Situation
ermöglichen.

• Vor allem dient das Schulprogramm jedoch als Schulentwicklungshandbuch, das


über den aktuellen Schulentwicklungsprozess informiert und die
Arbeitsschwerpunkte aufzeigen soll. Diese Aspekte werden im Arbeitsteil
dargestellt, der regelmäßig aktualisiert wird.

In der Fortschreibung wurden folgende Punkte aktualisiert und ergänzt:

• Arbeitsschwerpunkte für das Schuljahr 2011/2012


• Weiterentwicklung des Methodencurriculums
• Neues Konzept für Vorschule und Grundschule
• Aktualisierung der vorhandenen Daten

Wir wünschen allen Lesern interessante Einblicke in das Profil und die Entwicklung der
Schule.

Deutsche Schule Thessaloniki, 2. November 2011

Angela Drewek-Marr Sabine Weihert und Daniela Karlseder


(Schulleiterin der DST) (Leitung der Steuergruppe)
4

1. Kurzes Schulportrait

Die Deutsche Schule Thessaloniki hat als deutsche Auslandsschule eine über 120-jährige
Tradition – der Unterricht begann am 13. Februar 1888. Seitdem ist die DST Bestandteil
der ‚Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik’ Deutschlands in ihren verschiedenen For-
men: Kaiserreich (bis 1918), Weimarer Republik (1918-1933), faschistische Diktatur
(1933-1945) und schließlich bundesdeutsche Demokratie (seit 1949) haben auf je eigene
Weise den Unterricht und die Erziehung an der DST maßgeblich beeinflusst und damit
auch die Wahrnehmung als private Bildungsinstitution vor Ort geprägt. Heute besitzt die
DST einen exzellenten Ruf; sie gilt als eine der besten Privatschulen der Region und in
Griechenland. Ihre Absolventen erreichen nach Abschluss von Studium und Berufsaus-
bildung häufig einflussreiche Positionen in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft in
Griechenland. Viele haben zudem in Deutschland studiert und tragen damit wesentlich
dazu bei, das Band zwischen den beiden Ländern zu stärken.
Als Privatschule wird die Deutsche Schule Thessaloniki vom Schulverein getragen. Die
Bundesrepublik Deutschland unterstützt die Arbeit durch die Vermittlung von deutschen
Lehrkräften sowie durch Personal- und Sachkostenzuschüsse; das von Deutschland finan-
zierte neue Schulgebäude in Pilea wurde 1996 eröffnet.
Die DST besteht aus zwei Abteilungen. In der deutschen Abteilung mit Kindergarten,
Primar- und Sekundarstufe (Klassen 1 – 12) lernen die Schüler nach bundesdeutschen
Bildungsstandards für das deutsche Abitur. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Ver-
mittlung von Sprache und Kultur des Gastlandes Griechenland. Die griechische Abteilung
umfasst das Gymnasion (Klassen 7–9) und das Lykeion (Klassen 10–12). Hier bereiten
sich die Schüler zum einen nach griechischen Lehrplänen auf die Panhelladischen Prüfun-
gen vor, zum anderen setzen sie sich intensiv mit der deutschen Sprache und Kultur aus-
einander und erwerben durch die Ergänzungsprüfung am Ende ihrer Schulzeit die allge-
meine deutsche Hochschulreife. Diese besondere Struktur ist eine große Herausforderung
für das Zusammenleben und Arbeiten in der Schule. Die Deutsche Schule Thessaloniki
sieht darin eine Chance für Schüler, Eltern und Lehrer.
Als integrierte Begegnungsschule verfolgt sie das Ziel, die Schüler
- durch sehr guten Unterricht
- durch eine an Offenheit, Toleranz und Leistung orientierte Ausbildung
- durch gezielte individuelle und soziale Förderung
zu einem optimalen Schulabschluss zu führen. Dabei ist der deutsch-griechische Charakter
Ausgangspunkt und Basis aller Arbeit. Die Begegnung zwischen den beiden Kulturen,
ihren Lebenskonzepten und Traditionen sowie zwischen den Menschen in ihren Gesell-
schaften ist deshalb besonders wichtig. Im alltäglichen Unterricht findet das seinen stärks-
ten Ausdruck: Griechisch- und deutschsprachige Schüler werden von griechischen und
deutschen Lehrern unterrichtet – teilweise in gemischten Lerngruppen. Das fordert von
allen Beteiligten großen Einsatz: Kenntnis bzw. Erwerb der deutschen und der griechi-
schen Sprache sowie die Bereitschaft, sich auf die andere Kultur einzulassen und die
Begegnung im schulischen Alltag zu realisieren.
5

Auf dieser Grundlage bereiten sich an der Deutschen Schule Thessaloniki etwa 600 Schü-
ler auf ein Leben in Griechenland, in Deutschland und in einem gemeinsamen Europa vor.

2. Das Leitbild der Deutschen Schule Thessaloniki

Im Leitbild ist die Bildungs- und Erziehungsphilosophie der Schule festgeschrieben. Es


entstand in den Jahren 2005 und 2006. In einer Umfrage konnten sich Schüler, Eltern und
Lehrer zur Schule, zum Unterricht, zum Erscheinungsbild und zum Zusammenleben und
-arbeiten äußern. Daraus entstand – koordiniert und begleitet von Steuergruppe und Schul-
leitung – ein Entwurf, der unter Beteiligung aller Gruppen fortentwickelt und beschlossen
wurde. Am 20. Februar 2006 setzte der Schulvereinsvorstand das Leitbild in Kraft. Seit-
dem dient es als Ausgangspunkt und Zielperspektive der Schulentwicklung.

Unsere Perspektive ist Europa

Die Deutsche Schule Thessaloniki ist eine vom deutschen Staat geförderte, traditionsreiche
und moderne Privatschule in Griechenland, die der Vielfalt der europäischen Kulturen
offen und aufgeschlossen gegenüber steht und das Zusammentreffen von deutschen und
griechischen Mentalitäten und Bildungssystemen als Chance betrachtet, eine europäische
Denkweise zu entwickeln. Unsere Schüler öffnen sich gegenüber anderen Kulturen und
werden auf ein Leben in einem geeinten Europa vorbereitet.
Die DST ist eine Begegnungsschule mit einer deutschen und griechischen Abteilung, die
eine tragfähige Synthese zwischen dem deutschen und griechischen Bildungssystem
anstrebt. Wir bereiten unsere Schüler gezielt auf die griechische als auch auf die deutsche
Abschlussprüfung vor. Schüler beider Abteilungen arbeiten im Begegnungsunterricht in
verschiedenen Fächern und Jahrgangsstufen zusammen. Unser Fernziel ist ein gemein-
samer Schulabschluss in integrierten Klassen aus beiden Abteilungen.
Wir erziehen die Schüler zu aktiven europäischen Bürgern. Deshalb spielen nicht nur die
Auseinandersetzung mit der deutschen Kultur und Sprache, sondern auch der Fremd-
sprachenunterricht im Allgemeinen und der Fachunterricht in beiden Unterrichtssprachen
an unserer Schule eine zentrale Rolle.
Werte wie gegenseitige Toleranz, Respekt vor dem Andersdenkenden und Aufgeschlossen-
heit gegenüber Fremdem stehen bei uns an oberster Stelle.

Wir helfen unseren Schülern, selbstständige sowie selbst- und


verantwortungsbewusste Menschen zu werden.
6

Wir legen Wert auf eigenverantwortliches Arbeiten und kritisches Denken, aber auch auf
soziales und umweltbewusstes Verhalten. Dazu bedarf es der (Selbst-) Disziplin, der
Bereitschaft zu Engagement und Leistung, der Teamfähigkeit und der Fähigkeit Konflikte
friedlich und konstruktiv zu lösen.
Wir vermitteln den Schülern ein fundiertes, praxisnahes Fachwissen und eine breite
Allgemeinbildung.
Darüber hinaus geben wir den Schülern die Möglichkeit, das erlernte Wissen in außer-
unterrichtlichen Aktivitäten wie Projekttagen, Exkursionen, Sport- und Austauschfahrten
sowie in Berufspraktika anzuwenden und zu vertiefen.

Der hervorragende Ruf unserer Schule beruht auf einer hohen Unterrichts-
qualität; dieses auch zukünftig zu sichern, ist uns Verpflichtung.

Alle Lehrer arbeiten zur Sicherung einer hohen Unterrichtsqualität eng zusammen und
streben einen schülerzentrierten und auf Methodenkompetenz abzielenden Unterricht an,
in dem die Schüler auch fächerübergreifendes Denken lernen.
In unseren anspruchsvoll ausgestatteten informationstechnischen und naturwissenschaft-
lichen Fachräumen, den modernen Kunst- und Musikräumen sowie auf den großzügigen
Sportanlagen eignen sich unsere Schüler nicht nur theoretisches Wissen an, sondern
werden auch praktisch und kreativ tätig.
Unsere Konzepte und Ziele werden durch regelmäßige Lehrerfortbildung und kontinuier-
liche Evaluation sichergestellt.

Wir pflegen eine offene Schulkultur, in der jeder Verantwortung trägt.

Schüler, Eltern und Lehrer sowie alle anderen am Schulleben Beteiligten arbeiten
engagiert zusammen und begegnen einander vertrauensvoll und hilfsbereit. Schüler, die
den Besuch unserer Schule als Chance für sich selbst begreifen, können sich bei uns wohl
fühlen.
Verfahren und Entscheidungswege sollen in klarer Zuständigkeit geregelt sein. Zeitnahe,
umfassende gegenseitige Information und Aussprache über Probleme und Anliegen der
Schulgemeinde betrachten wir als wichtige Grundlagen unserer Zusammenarbeit.
Alle Mitglieder der Schulgemeinschaft wirken im Rahmen ihrer jeweiligen Zuständigkeit
an der Schulentwicklung im Sinne dieses Leitbildes mit.
7

3. Die Rahmenbedingungen für das Pädagogische Qualitäts-


Management (PQM)

Der Schulentwicklungsprozess orientiert sich an der schulischen Realität der DST. Ideen,
Konzepte und auch Schwierigkeiten des Pädagogischen Qualitäts-Management stehen
deshalb immer im Kontext der gleichzeitigen Arbeit mit den beiden Bildungssystemen.
Zum besseren Verständnis sollen an dieser Stelle die Strukturen kurz vorgestellt werden:

3.1 Deutsche Abteilung


Die einzügige deutsche Abteilung umfasst den Kindergarten, die Grundschule (Klassen 1-
4) sowie das Gymnasium (Klassen 5-12), in dem auch Schüler mit Orientierung Realschule
bzw. Hauptschule ihren Platz haben. Derzeit besuchen etwa 120 Kinder den Kindergarten
und die Grundschule und 160 Schüler das Gymnasium, die meisten von ihnen haben die
doppelte Staatsangehörigkeit. Die Unterrichtssprache ist Deutsch. Der Unterricht orientiert
sich an den Bildungsstandards von Baden-Württemberg bzw. Thüringen. Mögliche
Abschlüsse sind der Hauptschulabschluss (nach Klasse 9), der Fachoberschul-Abschluss
(Mittlere Reife nach Klasse 10) sowie die allgemeine Hochschulreife (nach Klasse 12).

3.2 Griechische Abteilung


Die griechische Abteilung besuchen etwa 360 Schüler, die eine Hälfte das Gymnasion
(Klassen 7-9), die andere Hälfte das Lykeion (Klassen 10-12). Die Schüler haben die
griechische Grundschule (Klasse 1-6) durchlaufen und die Aufnahmeprüfung für die DST
bestanden. Da die griechische Abteilung der Kontrolle des griechischen Staates unterliegt,
wird hier nach den griechischen Lehrplänen unterrichtet, der Unterricht erfolgt in der
Regel auf Griechisch. Abweichend davon werden mit einer Sondergenehmigung die
mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer und Kunst von deutschen Lehrern (im
Gymnasion mit deutschen Schulbüchern) unterrichtet. Darüber hinaus haben die Schüler
sechs Stunden Deutsch pro Woche.
Im Gymnasion werden in jedem Jahrgang zwei Parallelklassen mit je 30 Schülern unter-
richtet. Im Lykeion sind die Klassen 11 und 12 in drei Lerngruppen aufgeteilt mit mathe-
matisch-naturwissenschaftlichem bzw. philologischem Schwerpunkt. Der Unterricht ist
hier stark auf die ‚Panhelladikes‘ ausgerichtet, d.h. die landesweiten Aufnahmeprüfungen
für die Universität. Eine Konsequenz davon ist, dass bei der Unterrichtsgestaltung – vor
allem in Klasse 12 – lehrerzentrierte Unterrichtsformen dominieren. Im Lykeion werden
durchgängig griechische Lehrwerke eingesetzt.
An der Deutschen Schule bereiten sich die Schüler auf die Ergänzungsprüfung vor, die die
allgemeine deutsche Hochschulreife beinhaltet und damit den direkten Zugang zu einem
Studium in Deutschland ermöglicht. Dafür erhalten die Schüler Zusatzunterricht in den
8

Ergänzungsfächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Erdkunde; in diesem Bereich legt


die Deutsche Schule großen Wert auf moderne und schülerorientierte Unterrichts- und
Sozialformen.

3.3 Die Struktur des PQM-Prozesses


Der PQM-Prozess ist eingebettet in die komplexe Struktur der Deutschen Schule Thessa-
loniki. Im Folgenden werden zunächst die beteiligten Gruppen und Gremien benannt und
anschließend der Ablauf dargestellt:

Die beteiligten Gremien


• Konferenzebene (Lehrer):

- Gesamtkonferenz
- Abteilungskonferenzen (deutsche Abteilung, Gymnasion, Lykeion)
- Fachkonferenzen
- Klassenkonferenzen
• PQM-Organisationsgremien:

- Steuergruppe (mit Schulleitung, Vertretern von Schülern und Eltern)


- Projektgruppen, Arbeitsgruppen, Fachgruppen (mit Beteiligung von Eltern und
Schülern)
- Kooperationsausschuss (Schüler, Eltern, Lehrer, Schulleitung)

Die Steuergruppe
Die Steuergruppe wird zu Beginn des Schuljahrs von der Gesamtkonferenz mit der
Planung und der Koordinierung des Schulentwicklungsprozesses beauftragt. Sie setzt sich
aus mindestens sieben und (in der Regel) maximal zehn Mitgliedern zusammen:
- die Steuergruppenleitung
- ein Mitglied des Schulleitungs-Teams
- ein Vertreter der Grundschule
- der Fortbildungskoordinator
- mindestens je ein Vertreter der griechischen OLK, der deutschsprachigen OLK und
der ADLK
- ein Vertreter der Schüler (gewählt von der Begegnungs-SV)
- ein Vertreter der Eltern (gewählt von den Elternvertretern)
Die Mitglieder der Schulleitung sind als Gäste stets willkommen; sie erhalten Einladungen
zu den Sitzungen sowie die Protokolle. Die Leitung der Steuergruppe wird im
Einvernehmen von Schulleitung und Gesamtkonferenz ernannt. Die Steuergruppe trifft
sich mindestens viermal pro Jahr:
9

Im 1. Halbjahr: Erste Woche im September und im Dezember


Im 2. Halbjahr: Anfang März und Ende Juni sowie nach Bedarf
Am Ende des Schuljahrs findet ein ausführlicher Bilanz- und Planungstag statt.
Die Steuergruppe koordiniert – in enger Abstimmung mit der Schulleitung – den
Schulentwicklungsprozess. Dabei orientiert sich die Steuergruppe am Leitbild der
Deutschen Schule Thessaloniki. Die aktuellen Arbeitsfelder ergeben sich aus Anregungen
von außen sowie regelmäßiger Situationsanalyse. Das weitere Vorgehen ist im Kapitel
„Der Ablauf des PQM-Prozesses“ dargestellt.
Die Arbeit der Steuergruppe und damit auch der PQM-Prozess können nur dann
erfolgreich sein, wenn alle am Schulleben beteiligten Gruppen und Gremien diesen Prozess
mittragen und mitgestalten können. Daher ist die Steuergruppe angewiesen auf und offen
für Anregungen.

Der Kooperationsausschuss (KOOP)

Im Kooperationsausschuss sind alle am Schulleben beteiligten Gruppen vertreten. Im


Einzelnen sind das:
- die Schulleitung (Schulleiter, Lykeiarch und Gymnasiarch) sowie ein Mitglied des
Schulvereinsvorstands
- der Vorsitzende des griechischen und der Vorsitzende des deutschen Elternbeirats
- je ein Schülervertreter von Gymnasion, Lykeion sowie der deutschen Abteilung
- der Vorsitzende des Lehrerbeirats
- ein gewählter Vertreter der ehemaligen Schüler
Als ständige Gäste nehmen teil:
- der Beauftragte für die Öffentlichkeitsarbeit
- die Leitung der Steuergruppe
- der Vorsitzende des Fördervereins
Der KOOP trifft sich in der Regel dreimal im Jahr und tagt grundsätzlich öffentlich. Nach
der Satzung vom 5. Mai 2003 hat er die Aufgabe, die Kommunikation innerhalb der
Schulgemeinschaft zu verbessern. Er dient außerdem „der Planung einer konstruktiven
Zusammenarbeit aller Gremien bei der Gestaltung des außerunterrichtlichen Schullebens.
Schließlich sollen Schulträger und Schulleitung durch den Ausschuss in ihrer Verant-
wortung für die Qualitätsentwicklung der Schule unterstützt und beraten werden.“1
Die Gremienvertreter wirken als Multiplikatoren und können Empfehlungen aussprechen.
Die Mehrheit der Gremienvertreter im KOOP kann zudem Anträge an die zuständigen Ent-
scheidungsorgane (z.B. Gesamtkonferenz, Schulverein, …) formulieren, die auf der
nächsten ordentlichen Sitzung als Tagesordnungspunkt behandelt werden.

1
Geschäftsordnung des KOOP der Deutschen Schule Thessaloniki vom 5. Mai 2003, Absatz 2.
10

Die beteiligten Gruppen


- Die Schulleitung besteht aus einem deutschen Schulleiter2 mit Gesamtverantwor-
tung sowie den griechischen Abteilungsleitern für das Gymnasion (Gymnasiarch)
bzw. das Lykeion (Lykeiarch).
- Etwa 60 Lehrer arbeiten an der DST, darunter aus Deutschland entsandte Lehrer
(ADLK‘s) und Ortslehrkräfte, die sowohl deutschem als auch griechischem Dienst-
recht unterliegen. Die Interessen der Lehrer vertritt ein gewählter Lehrerbeirat.
- Die Schüler haben sowohl in der deutschen als auch in der griechischen Abteilung
je eigene Schülervertretungen.
- Die Eltern der deutschen Abteilung sind im deutschen Elternbeirat organisiert, der
sich mit Klassenpflegschaft und Gesamtelternbeirat an den Strukturen in der
Bundesrepublik orientiert. Der griechische Elternverein wird durch den Vorstand
repräsentiert.
- Der Schulverein der DST ist der Träger der Schule. Sein Vorstand umfasst sieben
Personen; jährlich werden zwei Mitglieder neu gewählt.
- Der Förderverein der DST unterstützt ideell und finanziell die Deutsche Schule.
Mit Blick auf die komplexe Struktur der Deutschen Schule Thessaloniki werden im
Folgenden einige Gruppen und ihre Aufgaben kurz vorgestellt.

Gesamtverantwortung der deutschen Schulleitung

Der deutsche Schulleiter leitet die DST im Sinne der auswärtigen Kulturpolitik der
Bundesrepublik Deutschland. Er ist der Vorgesetzte aller an der Schule Beschäftigten;
Weisungen an das Schulpersonal ergehen ausschließlich über ihn. Ein Kernziel seiner
Arbeit ist es, im Gastland positives Interesse und Aufgeschlossenheit für die Bundes-
republik, ihre freiheitliche demokratische Grundordnung sowie die deutsche Kultur zu
wecken. Dadurch soll die Verständigung und die Begegnungsbereitschaft zwischen den
Menschen in Griechenland und in der Bundesrepublik Deutschland gefördert werden.
Im Rahmen dieser Vorgaben ist er allein verantwortlich für die pädagogische Führung der
Schule im Sinne des Förderrahmens des Auswärtigen Amtes und im Rahmen seiner
Dienstordnung, der inneren Ordnung der Schule und der örtlichen Bestimmungen. Zentrale
pädagogische Aufgaben (u.a.) sind:
- die leitende Koordination des Schulentwicklungsprozesses
- die Erarbeitung und Weiterentwicklung der Lehrverfassung
- die Unterrichtsverteilung und der Stundenplan
- die Leitung der Lehrplanarbeit
- die Führung und Anleitung des Lehrerkollegiums in Konferenzen
- das Personalmanagement

2
Entsandt aus Deutschland für sechs bis acht Jahre.
11

Pflichten und Zuständigkeiten der griechischen Direktoren

Die griechische Abteilung mit Gymnasion und Lykeion arbeitet auf der Grundlage des
griechischen Gesetzes – mit Abweichungen nach Maßgabe des Kulturabkommens
zwischen Griechenland und Deutschland.3 Leiter der griechischen Abteilung sind der
Gymnasiarch (für das Gymnasion) bzw. der Lykeiarch (für das Lykeion). Deren Pflichten
und Zuständigkeiten legt das griechische Gesetz fest. Die beiden Schulleiter …
- sind zuständig für die pädagogische und fachliche Arbeit in den griechischen
Klassen
- achten auf die Einhaltung des griechischen Lehrplans
- sind verantwortlich für die Anwendung der griechischen Gesetze
o in allen schulischen Belangen (Konferenzen, Noten, Anzahl und Qualität
der Klassenarbeiten …)
o bei den Arbeitsverträgen der Lehrer
- vertreten die griechische Abteilung gegenüber der Schulbehörde, den Fachberatern,
den Elternvertretern u.a.
Die Verantwortung für das Schulgebäude und das Sekretariat liegt – im Gegensatz zu den
öffentlichen Schulen in Griechenland – nicht bei den griechischen Direktoren sondern
beim Verwaltungsleiter der DST.

Die Schülervertretungen (SV)

Die Schüler der beiden Abteilungen wählen je eigene Schülervertreter. In der deutschen
Abteilung bestimmt die Versammlung aller Klassensprecher den Schulsprecher und seinen
Stellvertreter.
In der griechischen Abteilung wählen die Schüler des Gymnasion bzw. des Lykeion in
Vollversammlungen je einen fünfzehnköpfigen Schülerrat, der einen Präsidenten, einen
Vizepräsidenten und einen Kassenwart bestimmt.
Im Schuljahr 2011/2012 wird erstmals eine Begegnungs-SV ins Leben gerufen, in der
sechs Schüler der deutschen Abteilung (je einer für die Klassen 7a bis 12a) und sechs
Schüler der griechischen Abteilung (je einer für die Klassenstufen 7 – 12) vertreten sein
werden. Die Begegnungs-SV entsendet ein ständiges Mitglied in die Steuergruppe und
achtet besonders auf Fragen, die die gesamte Schulgemeinschaft betreffen.
Die Schüler-Vertretungen nehmen die Interessen und Anliegen der Schüler gegenüber der
Schulleitung und anderen Gremien wahr; sie sind im Kooperationsausschuss vertreten.
Darüber hinaus gestalten sie aktiv das schulische Leben mit. Die Schülervertretungen
haben von Beginn an konstruktiv am Schulentwicklungsprozess mitgewirkt und werden
auch weiterhin daran beteiligt.

3
Vgl. Griech.-dt. Kulturabkommen vom 17. Mai 1956 - http://www.ifa.de/pdf/abk/bilat/griechenland.pdf.
12

Die Elternvertretungen beider Abteilungen

Der deutsche Elternbeirat besteht aus den Klassenelternvertretern der deutschen Abteilung.
Sie wählen ein fünfköpfiges Leitungsteam; der Vorstand vertritt den Elternbeirat nach
außen (z.B. gegenüber dem Konsulat) und nach innen (z.B. gegenüber dem Schulvereins-
vorstand, der Schulleitung…).
Dem griechischen Elternverein gehören die Eltern der griechischen Abteilung an; bei der
Einschreibung ihrer Kinder entrichten sie den Mitgliedsbeitrag. Der siebenköpfige Eltern-
rat wird alle zwei Jahre von der Elternvollversammlung gewählt und ist dieser rechen-
schaftspflichtig. Nach griechischem Recht beraten die Elternvertreter die Schulleitung und
arbeiten mit dieser bei auftretenden Problemen zusammen.
Beide Elternvertretungen unterstützen bedürftige Schüler bei Klassenfahrten und beteiligen
sich aktiv an Schulveranstaltungen. Sie sind ebenfalls im Kooperationsausschuss vertreten.
Sie wirken aktiv am Schulentwicklungsprozess mit. Die Elternvertreter bestimmen ein
ständiges Mitglied in der Steuergruppe.

Der Förderverein

Der Förderverein der Deutschen Schule Thessaloniki ist ein gemeinnütziger Verein mit der
Aufgabe, die verschiedenen Aktivitäten der Deutsche Schule ideell zu begleiten und
finanziell zu unterstützen, die hier erbrachten Leistungen hervorzuheben und damit die
Schule im gesellschaftlichen Umfeld zu verankern. Die dafür notwendigen Mittel stammen
aus Einnahmen bei Veranstaltungen, Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Der Förderverein
trifft seine Entscheidungen im Einvernehmen mit der Schulleitung und dem
Schulvereinsvorstand.

3.4 Der Ablauf des PQM-Prozesses


Der PQM-Prozesses ist eingebettet in die hier aufgeführten komplexen Rahmen-
bedingungen. Sie machen die Schulentwicklung zu einer großen Herausforderung. Das
betrifft sowohl die konzeptionelle Arbeit als auch die Kommunikation des Prozesses in alle
Ebenen der Schule. Daher bestimmt in der Regel das einzelne Projekt den Ablauf, ein
einheitliches Verfahren lässt sich nicht realisieren. Dennoch sollen Leitlinien für
Organisation und Struktur des PQM-Prozesses aufgezeigt werden:
• Sach- und Projektbearbeitung
Die Steuergruppe legt die Arbeitsschwerpunkte fest, leitet daraus Projekte ab und
begleitet deren Entwicklung. Dafür erstellt die Steuergruppe Projektaufträge;
diese geben die Rahmenbedingungen und Zielsetzungen vor. Die Arbeitsgruppen
ihrerseits erstellten auf dieser Grundlage je eigene Arbeitspläne.
13

Die Steuergruppe reflektiert die Entwicklung und präzisiert bzw. ergänzt bei
Bedarf die Aufträge. In der Regel erfolgt die Sach- und Projektbearbeitung in
einem Zyklus.
• Information / Kommunikation
Das Ziel der Steuergruppe ist es, alle beteiligten Gruppen (Schüler, Lehrer, Eltern,
Schulleitung und Schulverein) über den PQM-Prozess regelmäßig zu informieren.
Dies soll durch Informationen auf der Homepage, das Informationsbrett im
Lehrerzimmer, durch Eltern- und Schülerbriefe, den KOOP-Ausschuss sowie auf
Eltern- und Schülerversammlungen erreicht werden.
• Implementierung / Entscheidung
Die Steuergruppe bereitet gemeinsam mit der Schulleitung die Umsetzung von
PQM-Projekten vor. Die Entscheidung für die Projekte fällen die Gesamt-
konferenz und – sofern dadurch finanzielle Belastungen entstehen – der Schul-
vereinsvorstand. Bei Zustimmung wird aus dem Baustein des Schulprogramms
ein neuer Bestandteil des Schulprofils der DST. Soweit notwendig werden fest
eingeführte Bausteine von einem „Pfleger“ betreut und regelmäßig aktualisiert.
14

Schema: Der Kreislauf des PQM-Prozesses an der DST

Gesamtkonferenz /
Schulvereinsvorstand
(Information, Beratung,
Diskussion, Entscheidung:
Implementierung)

Steuergruppe /
Schulleitung
KOOP-Ausschuss Bei Bedarf:
(Information, Beratung,
(Information, Beratung, Abteilungskonferenzen Koordination, Ressourcen:
Anträge) Fachkonferenzen Projektauftrag)

Projektgruppen/
Arbeitsgemeinschaften:
(Arbeitsplan für
Projektentwicklung /
Projekterprobung,
Projektinformation)
15

4. Grundsätzliche Schwerpunkte

Ziel der Schulentwicklung ist es, einerseits Bewährtes und für unsere Schule Typisches
beizubehalten, andererseits für innovative pädagogische Konzepte bei Lehrern, Schülern
und Eltern zu werben, sie vorsichtig anzuwenden und zu evaluieren, um sie dann fest zu
implementieren. Im Folgenden werden die Leitlinien vorgestellt, die Umsetzung findet im
Arbeitsteil mit den aktuellen Arbeitsschwerpunkten ihren Niederschlag.

4.1 Begegnungsunterricht
Zentrales Anliegen der Deutschen Schule Thessaloniki ist der Kontakt und der Austausch
zwischen den beiden Ländern und Kulturen. Die DST wird sich in den kommenden Jahren
zu einer voll integrierten Begegnungsschule entwickeln. Bis dahin müssen die Schüler der
griechischen Abteilung für die Zulassung zu einer griechischen Universität das einheitliche
Lykeion durchlaufen und an den Panhelladischen Prüfungen teilnehmen. Im Rahmen der
Möglichkeiten findet bereits Begegnungsunterricht statt.
Im Begegnungsunterricht lernen sich die Schüler der beiden Abteilungen besser kennen;
sie kommunizieren auf Deutsch und öffnen sich dabei für die Besonderheiten des jeweils
anderen Bildungssystems sowie für die Unterschiede beim Lehren und Lernen. Dadurch
kann sich auch eine Offenheit und Toleranz gegenüber der europäischen Vielfalt ent-
wickeln. Dabei erwerben die Schüler in den DFU-Fächern einen soliden Fachwortschatz
und helfen sich gegenseitig bei der Aneignung von fachspezifischen Kompetenzen. Als
Beispiele seien genannt:
- Übungsphasen im Mathematikunterricht
- Experimente im Physik- und Chemieunterricht
- Diskussionen und Projektarbeit im Deutschunterricht
So können die Schüler eigenverantwortliches Arbeiten praktizieren, kritisches Denken
einüben und Teamfähigkeit erwerben. Zugleich sollen die Schüler der beiden Abteilungen
möglichst viel miteinander agieren.
Im schulischen Alltag lässt sich der Begegnungsunterricht am besten im Gymnasion
(Klassen 7-9) und in den Eingangsklassen des Lykeions verwirklichen, da sich hier die
fachspezifischen Vorgaben der beiden Länder am ehesten vereinbaren lassen. Der aktuelle
Stand des Begegnungsunterrichts wird im Arbeitsteil dargestellt.

4.2 Spracherwerb im deutschsprachigen Fachunterricht, DFU


Die Schüler der griechischen Abteilung werden in einigen Fächern – nach griechischen
Lehrplänen – auf Deutsch unterrichtet. Sie müssen das deutsche Fachvokabular lernen und
gleichzeitig das griechische pflegen, um sowohl die griechische Abschlussprüfung als auch
16

die deutsche Ergänzungsprüfung meistern zu können. Dies ist eine besondere


Herausforderung für Schüler und Eltern. Die Lehrer der DST gehen sensibel mit Fragen
und Sorgen bei Schülern und Eltern um, versuchen Ängste zu nehmen und die
bestmögliche Hilfestellung beim Erlernen der – und Lernen mit der neuen Sprache zu
geben. Dabei orientieren sich die Lehrer am DFU-Konzept des Deutschen Schule
Thessaloniki, das in regelmäßigen Abständen überprüft und an neue Herausforderungen
angepasst wird.
Das DFU-Konzept basiert auf der Methodik des Sprachsensiblen Fachunterrichts nach
Josef Leisen.4 „Die Grundthesen des Sprachsensiblen Fachunterrichts zur individuellen
Förderung von Lernenden lauten:
- Die Lerner werden in fachlich authentische, aber bewältigbare Sprachsituationen
gebracht.
- Die Sprachanforderungen liegen knapp über dem individuellen Sprachvermögen.
- Die Lerner erhalten so wenige Sprachhilfen wie möglich, aber so viele, wie
individuell zum erfolgreichen Bewältigen der Sprachsituation nötig.“5
Im Fachunterricht wird also eine offensive Spracharbeit betrieben und auf den Einsatz
übermäßig vereinfachter Lernmaterialien, die die sprachliche Entwicklung der Lernenden
oft nur mäßig fördern,6 bewusst verzichtet. Vielmehr kommen authentische, dem Alter
angemessene deutschsprachige Lehrbücher und Lernmaterialien zum Einsatz. Zur
Erschließung notwendige sprachliche Hilfen werden angeboten. Dabei verwenden die
Lehrer eine Sprache, die dem Inhalt angemessen ist und sich am Sprachniveau der
Lerngruppe orientiert. Dabei sollen die Schüler Gelegenheit haben, sich regelmäßig
mündlich und schriftlich auszudrücken.
Gezielte Fortbildungen sichern die hohe Qualität des DFU-Unterrichts an der Deutschen
Schule Thessaloniki; ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Arbeit der
Jahrgangsteams der Klassen 7 und 8. Dort treffen sich die DFU- und Deutschlehrer der 7.
bzw. 8. Klassen des Gymnasion, um das fachsprachliche und methodische Arbeiten
abzustimmen; zugleich werden so fächerübergreifend soziale Kompetenzen gefördert. Auf
diese Weise wird ein einheitliches Erziehungskonzept über die Fachgrenzen hinaus
gesichert.
Die Organisation und Betreuung des Deutschsprachigen Fachunterrichts liegt in den
Händen des DFU-Koordinators.

4.3 Interkulturelles Lernen außerhalb des Unterrichts


Der Begegnungscharakter der Deutschen Schule Thessaloniki wird durch eine Vielzahl
von außerunterrichtlichen Veranstaltungen verstärkt. Dabei entstehen Kontakte zwischen

4
Vgl. Leisen, Josef: Handbuch des Deutschsprachigen Fachunterrichts (DFU). Didaktik, Methodik,
Unterrichtshilfen. Bonn: Varus 1994 bzw. Leisen, Josef: Handbuch Sprachförderung im Fach.
Sprachsensibler Fachunterricht in der Praxis. Bonn: Varus 2010.
5
Leisen (2010), S. 6.
6
Vgl. Leisen (2010), S. 33.
17

den beiden Abteilungen, mit anderen Schulen in Thessaloniki und Griechenland. Ein
besonderer Schwerpunkt liegt dabei naturgemäß auf dem Austausch mit Deutschland.
… in Arbeitsgemeinschaften an der DST
Die Deutsche Schule Thessaloniki legt großen Wert auf altersgerechte, außerschulische
Angebote, die den Schülern ab der Vorschule ermöglichen, persönlichen Neigungen nach-
zugehen, eigene Fähigkeiten zu erproben und zu entwickeln und dabei ungezwungen mit-
einander zu kommunizieren. Regelmäßige Angebote sind:
- Sport-AGs: Fußball, Basketball, Volleyball, griechische Volkstänze
- Musik-AGs: Kammerorchester, Band
- Politik-AG: MUN (Model United Nations)
- Theater-AGs: deutsches, griechisches, englisches Theater

… auf der Skifreizeit der 8.Klassen


Die Schüler der beiden Abteilungen verbringen eine Woche zusammen in den Bergen. Das
gemeinsame Erlebnis bietet die Chance, sich privat besser kennen zu lernen und mehr Ver-
ständnis füreinander zu entwickeln.

… beim Schüleraustausch und Sportbegegnungen


Der Schüleraustausch ist ein zentraler Bestandteil der Begegnung und des interkulturellen
Lernens an der Deutschen Schule.
- Klasse 9 bzw. 10 (griechische Abteilung): Austausch mit Partnerschulen in
Deutschland.
- Sportbegegnungen mit anderen (internationalen) Schulen
Die DST ist offen für neue Schulpartnerschaften, der aktuelle Stand ist dem Arbeitsteil zu
entnehmen. Der Austausch wird durch Briefkontakte gezielt vorbereitet. Beim Besuch an
der Partnerschule bekommen unsere Schüler dann Einblick in Leben und Sitten des
Gastlandes. Gemeinsame Aktivitäten vertiefen das gegenseitige Kennenlernen. Für viele
griechische Schüler ist der Austausch die erste Begegnung mit Deutschland.

… auf Klassenfahrten
Auf Klassenfahrten werden die Schüler gezielt mit griechischer und deutscher Kultur und
Geschichte konfrontiert, um so ein Bewusstsein für die europäische Dimension zu ent-
wickeln. Im Einzelnen finden regelmäßig folgende Fahrten statt:
- Klasse 10 (deutsche Abteilung): Athen und Ägina
- Klasse 11 (deutsche Abteilung) und Klasse 12 (griechische Abteilung):
Abschlussfahrt nach Berlin
18

In Berlin entdecken die Schüler die deutsche Hauptstadt in ihren typisch deutschen und
gleichzeitig multikulturellen Facetten. Sie setzen sich mit dem politischen System der
Bundesrepublik auseinander und begegnen der jüngeren deutschen und internationalen
Geschichte.

… beim Musizieren
Auch über die genannten AGs hinaus gibt es Angebote für Musikinteressierte. Dazu zählt
der Wettbewerb „Jugend musiziert“. Schüler der beiden Abteilungen können teilnehmen
und sich für den Regionalwettbewerb „Östlicher Mittelmeerraum“ qualifizieren. Im
Erwachsenenchor treffen sich Lehrer und Eltern der beiden Abteilungen.

… bei Wettbewerben
Die Deutsche Schule legt großen Wert darauf, den Schülern die Teilnahme an schul-
internen und schulübergreifenden griechischen, deutschen und internationalen Wettbewer-
ben zu ermöglichen. Hier können gerade gute und leistungsstarke Schüler ihre Fähigkeiten
erproben und sich der fachlichen Herausforderung stellen. Als Beispiele seien an dieser
Stelle genannt:
- Deutsch: schulinterner Vorlesewettbewerb
- Mathematik: Känguru, Thales
- Physik: Dillenburg-Projekt

… bei Schulveranstaltungen
Die traditionellen Schulfeiern und Veranstaltungen auf dem Gelände der Deutschen Schule
leisten einen wichtigen Beitrag zur Begegnung von griechischer und deutscher Kultur und
Tradition und tragen so zur Schaffung einer Schulidentität bei. Wichtige Etappen innerhalb
des Schuljahrs sind u.a.
- der Agiasmos: Feierliche Eröffnung des Schuljahrs
- die Einschulungsfeier für die 1. Klasse
- die Feier zum 3. Oktober: Tag der Deutschen Einheit
- die griechischen Nationalfeiertage (28. Oktober / 17. November / 25. März)
- der Laternenumzug mit dem Martinstheater für Kindergarten und Grundschule
- die Theateraufführungen
- das Weihnachts- und Sommerkonzert.
Eine herausragende Stellung – gerade mit Blick auf die Außenwirkung – haben zudem
öffentliche Veranstaltungen auf dem Gelände der Deutschen Schule. Dazu zählen
- das Oktoberfest
- der Weihnachtsbasar der Evangelischen Gemeinde.
19

4.4 Erziehung zu selbstverantwortlichem Lernen


Die Deutsche Schule Thessaloniki sieht es als zentrale Aufgabe, neben der Vermittlung
von Fachwissen und –methoden die Schüler zu selbstständigem und eigenverantwortli-
chem Lernen anzuleiten. Diese Schlüsselkompetenz soll sie befähigen, Problemstellungen
durch eigene Recherchen, Aufbereitung von Informationen und die Auswertung von
Ergebnissen zu lösen. Dafür üben die Schüler, selbständig zu planen und zu arbeiten,
bewusste Prioritäten zu setzen, kritisch zu argumentieren und mit anderen konstruktiv und
ergebnisorientiert zusammenzuarbeiten. Dies verschafft ihnen langfristig größere
Handlungskompetenz und ist Grundlage für ein späteres Studium. Die Umsetzung dieser
weitreichenden Ziele erfolgt über das Methodencurriculum, das im Arbeitsteil vorgestellt
wird.

4.5 Beratung der Schüler und Eltern durch die Schule


Die Deutsche Schule Thessaloniki legt großen „Wert auf eigenverantwortliches Arbeiten
und kritisches Denken, aber auch auf soziales und umweltbewusstes Verhalten. Dazu
bedarf es (Selbst-)Disziplin, der Bereitschaft zu Engagement und Leistung, der Team-
fähigkeit und der Fähigkeit, Konflikte friedlich und konstruktiv zu lösen.“ So ist es im
Leitbild festgeschrieben. Diese Zielsetzung gewinnt vor dem aktuellen politischen und
gesellschaftlichen Umfeld an Bedeutung. Im alltäglichen Miteinander kann es jedoch auch
zu Auseinandersetzungen einzelner Schüler, zwischen verschiedenen Klassen, zwischen
den Abteilungen und auch zwischen Schülern und Lehrern kommen. In den meisten Fällen
sind Schüler und Lehrer in der Lage, die im Schulalltag entstehenden Konflikte selbständig
zu lösen. Doch auch die anderen Probleme müssen angegangen und dabei neue Wege für
gegenseitiges Verstehen und künftiges Zusammenleben gefunden werden. Dafür wurde ein
Konzept zu verbindlichen Umgangsregeln an der DST erarbeitet und von allen am
Schulleben beteiligten Gruppen (Schüler, Lehrer, Eltern) verabschiedet.
Im Folgenden werden einzelne Beratungsangebote für Eltern und Schüler vorgestellt:

Mediation
Die DST folgt dem Konzept, dass Auseinandersetzungen am ehesten im gegenseitigen
Einvernehmen gelöst werden können. Dafür bedarf es oft einer guten Vermittlung. Diese
bieten ausgebildete Mediatoren (Lehrer und Schüler) in festen Sprechstunden und nach
Bedarf an. Die Mediatoren unterstehen der Schweigepflicht und müssen in allen Fällen
Neutralität bewahren. Dadurch können sie auch in schwierigen Fällen Sicherheit und
Vertrauen geben.
Seit dem Schuljahr 2007/2008 werden regelmäßig Schüler und Lehrer zu Mediatoren an
der DST ausgebildet; inzwischen ist das Angebot fest etabliert und wird von Schülern,
Eltern und Lehrern positiv aufgenommen.
20

Vertrauenslehrer
Die Vertrauenslehrer werden jedes Jahr von den Schülern gewählt und bieten regelmäßige
Sprechstunden an. Sie sind neutrale Ansprechpartner für die Schüler, informieren und
tragen vermittelnd dazu bei, auch in schwierigen Situationen zu konstruktiven Lösungen zu
kommen. Darüber hinaus unterstützen sie die Schülervertretung bei ihren Aufgaben.

Schulpsychologische Beratung
Von großer Bedeutung für Schüler, Eltern und Lehrern, die vor besonderen
Herausforderungen stehen, ist die schulpsychologische Beratung. Seit dem Schuljahr
2009/2010 arbeitet eine ausgebildete Psychologin an der Schule, die regelmäßige
Sprechstunden anbietet, Schüler, Eltern und Lehrer beraten und begleiten kann und mit
einzelnen Schülern sowie Klassen gezielte Projekte durchführt.

Schullaufbahnberatung
Schüler und Eltern der Unter- und Mittelstufe (Klassen 5–9) der Deutschen Abteilung wer-
den von den Klassenlehrern sowie vom Sek-I-Koordinator beraten, um die individuell
angepasste Orientierung als Haupt-, Real- oder Gymnasialschüler zu finden. Informationen
und Beratung zur Abitur- bzw. Ergänzungsprüfung bietet der Oberstufenkoordinator.

Studien- und Berufsberatung


Die Ausbildungs-, Studien- und Berufswelt unterliegt derzeit einem starken Wandel. Des-
halb benötigen Schüler eine gezielte Studien- und Berufsberatung. Gerade im Hinblick auf
die Nachhaltigkeit der Auslandsschularbeit ist es dabei von Bedeutung, dass die
Absolventen die Angebote und Chancen des Wissenschafts- und Studienstandortes
Deutschland kennen. Sämtliche Angebote in diesem Bereich koordiniert der Studien- und
Berufsberater. Dazu gehören u.a.
- ein Berufspraktikum für die Schüler der 9. Klasse der deutschen Abteilung
- ein Praktikumsaustausch mit Deutschland für Schüler der 11.Klassen
- Informationsveranstaltungen, etwa durch Vertreter deutscher Hochschulen
- eine Berufs- und Studienberatungswoche durch Vertreter der Bundesagentur für
Arbeit in Nürnberg an unserer Schule
- die Teilnahme an einer Fahrt zur Studien- und Berufsberatung nach Deutschland
Darüber hinaus werden Schüler und Eltern bei Bedarf individuell beraten.

4.6 Das Personalmanagement an der DST


Die Personalgewinnung und die Personalförderung gehören zu den wichtigsten Aufgaben
der Schulleitung, denn Unterricht und Erziehung der Schüler werden entscheidend von den
Lehrkräften geprägt; den Rahmen für ein erfolgreiches Arbeiten schaffen die Angestellten
21

in Verwaltung und Organisation der Deutschen Schule. Handlungs- und Bezugsrahmen für
das Handeln der Schulleitung ist auch in diesem Bereich das Leitbild.
Das wichtigste Ziel des Personalmanagements ist, dass der Deutschen Schule Mitarbeiter
in ausreichender Anzahl (quantitative Ebene) mit der erforderlichen Qualifikation (qualita-
tive Ebene) zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Das verlangt neben der Siche-
rung des aktuellen Bedarfs auch eine mittel- bis langfristige Planung. Hier gilt es, die sich
ändernden Anforderungen und die daran angepassten Verantwortungsbereiche personell
vorzubereiten und umzusetzen. Die Entscheidungen orientieren sich dabei am Geschäfts-
verteilungsplan sowie am Funktionsstellenplan der DST. Neben der Gewinnung von
neuem Personal gilt es, Lehrkräfte und Mitarbeiter durch geeignete Fortbildungen auf die
Veränderungen im Berufsalltag vorzubereiten. Das Fortbildungsprogramm orientiert sich
dabei zum einen individuell an den Bedürfnissen der Mitarbeiter und zum anderen am
Schulentwicklungsprozess.
Der konkrete Einsatz des Personals soll schließlich so erfolgen, dass die Belastung durch
Unterricht und Erziehung sowie sonstige Aufgaben (Schulentwicklung, Veranstaltungen,
Fortbildungen) möglichst gleichmäßig auf die Lehrkräfte verteilt sind. Dadurch sollen
Überforderungen und damit verbundene Qualitätseinbußen vermieden werden. Besonders
Engagement soll ausdrücklich honoriert werden, um die Berufszufriedenheit der
Mitarbeiter und damit das Schulklima insgesamt zu erhöhen.

4.7 Das Fortbildungskonzept der DST


Schule und Unterricht unterliegen einem starken Wandel. Angestoßen und verstärkt durch
internationale Schulstudien wie TIMSS und PISA ist eine neue Dynamik im Bildungs-
sektor entstanden. Die Deutsche Schule Thessaloniki steht diesen Veränderungen offen
gegenüber und bemüht sich, positive Anregungen aufzugreifen und angepasst auf die Ver-
hältnisse vor Ort umzusetzen. Von entscheidender Bedeutung dabei ist die kontinuierliche
Aus- und Weiterbildung der Lehrer. Diese beruht im Wesentlichen auf drei Säulen:
- die Fortbildungsangebote des griechischen Staates
- die Schulinternen Lehrer-Fortbildungen (SCHILF)
- die Regionalen Lehrerfortbildungen (REFO)
Die Fortbildungsangebote des griechischen Staats im Rahmen der Lehrplanentwicklung
stellen sicher, dass unsere Lehrer auf dem neuesten methodisch-didaktischen Stand der
griechischen Schulentwicklung sind. Die übrigen Fortbildungen werden vom Fortbildungs-
koordinator der DST betreut. Zu den Schulinternen Lehrer-Fortbildungen (SCHILF)
gehören beispielsweise pädagogische Tage, die Arbeit in den Fachkonferenzen sowie
schulinterne Sonderveranstaltungen und Ausbildungen, die gezielt die Schulentwicklung
begleiten. Schließlich bieten Regionale Lehrerfortbildungen (REFO) der Deutschen
Schulen im östlichen Mittelmeerraum (Istanbul, Athen und Thessaloniki) wichtige Anstöße
für die Schul- und Unterrichtsentwicklung. Die Ergebnisse dieser Tagungen werden
innerhalb der DST im Rahmen einer SCHILF, der Fachkonferenzen oder der Projekt-
22

gruppen präsentiert und so für die Schule fruchtbar gemacht. Das Programm der REFOs
orientiert sich dabei an den aktuellen Bedürfnissen der beteiligten Schulen.
Die DST legt Wert darauf, in Thessaloniki Regionale Fortbildungen zu organisieren und
durchzuführen. Zudem fördert die Schule den Einsatz unserer Lehrer als Referenten in
externen Fortbildungen, weil sie darin eine Anerkennung für die hohe Qualität unserer
Lehrer sieht. Schließlich ist die Deutsche Schule Thessaloniki offen für Lehramts-
studenten, die ein mehrwöchiges Schulpraktikum absolvieren wollen. Dadurch kann und
will die DST einen Beitrag zur Ausbildung künftiger Kollegen leisten.
Das aktuelle Fortbildungskonzept der Deutschen Schule Thessaloniki wurde von der
Gesamtkonferenz am 9. März 2011 verabschiedet.

4.8 Die Öffentlichkeitsarbeit der DST


Die DST verfolgt mit großem Interesse die Entwicklungen in Wissenschaft, Kultur,
Literatur, Wirtschaft und Technik. Zahlreiche Veranstaltungen ermöglichen Schülern,
Lehrern und Eltern Einblicke in aktuelle Diskussionen. Genannt seien an dieser Stelle die
Besuche von Kulturschaffenden, Politikern und Wissenschaftlern aus Deutschland,
Griechenland und dem übrigen Europa. Damit wird deutlich, dass sich die Deutsche Schule
nicht nur auf den Unterricht beschränkt, sondern darüber hinaus Anregungen geben und
Impulse von außerhalb bekommen möchte.
Ein zentrales Anliegen der DST ist der Dialog mit dem Gastland Griechenland. Dafür
arbeitet unsere Schule eng mit den deutschen Institutionen in Thessaloniki zusammen.
Dazu gehören:
- das deutsche Generalkonsulat
- das Goethe-Institut
- die Volkshochschule an der DST
- die deutsch-griechischen Handelskammer
- die Organisationen rund um die DST, u.a. der Verband der Ehemaligen SAGES,
der Förderverein und die Alumni-Organisationen
Die vielfältigen Projekte und Veranstaltungen (Diskussionen, Konzerte, Theaterauf-
führungen) sollen dabei der Öffentlichkeit in Thessaloniki in Tageszeitungen und im
Fernsehen präsentiert werden. Darum kümmert sich u.a. ein Journalist, der ein ehemaliger
Schüler der DST ist und für die Öffentlichkeitsarbeit an der DST angestellt ist. Eine
herausragende Rolle in diesem Kontext spielt die Homepage unserer Schule (www.dst.gr),
die in Deutsch und Griechisch regelmäßig über die Ereignisse an unserer Schule berichtet.
23

5. Kindergarten und Grundschule

Kindergarten und Grundschule sind wichtige Bestandteile des Bildungsangebots der


Deutschen Schule Thessaloniki. Die beiden Einrichtungen sind räumlich getrennt und
arbeiten inhaltlich weitgehend selbständig. Die verstärkte Aufnahme von Kindern mit
sprachlich griechischem Hintergrund gibt dem Sprachunterricht jedoch eine sehr große
Bedeutung. Deshalb arbeiten Kindergarten und Grundschule im Bereich der
Sprachförderung bzw. der Vorschule eng zusammen, um so einen optimalen Übergang zu
ermöglichen. Auch darüber hinaus wird die die Chance zur Zusammenarbeit und zum
Austausch intensiv genutzt.
Kindergarten und Grundschule sind verlässlich, d.h. die Kinder werden jeden Tag
zuverlässig von 8.00 bis 13.10 Uhr betreut bzw. unterrichtet. Zusätzlich gibt es ein
Betreuungsangebot bis 15.00 Uhr.

5.1 Der Kindergarten


Pädagogische Zielsetzungen
Mit dem Eintritt in den Kindergarten verlassen viele Kinder erstmals den engen Kreis der
Familie und integrieren sich in die Gemeinschaft von Gleichaltrigen. Das bietet ihnen
wichtige Impulse für ihre weitere persönliche Entwicklung. Im Kindergarten erhalten die
Kinder dabei eine optimale Förderung, die sich vor allem an den Bedürfnissen der Kinder
ausrichtet:
- jedes Kinder wird dort ‚abgeholt‘, wo es steht
- die Balance zwischen Bekanntem und Neuem wird gehalten
- die Kinder erhalten Sicherheit und Orientierung
- ihre Lernfreude und Motivation wird gefördert
- ihre Sprachkompetenz wird systematisch ausgebaut
Im Kindergarten gibt es drei Gruppen („Bären“, „Igel“ und „Pinguine“), die in je eigenen
Gruppenräumen betreut werden. Zugleich legt der Kindergarten großen Wert auf
gruppenübergreifendes Arbeiten, um den Kindern so vielfältige Erfahrungs- und
Lernmöglichkeiten zu bieten. Die Aktivitäten im Kindergarten werden flexibel gestaltet
und weitgehend von den Gruppenprozessen bestimmt. Dies wird durch die Anlehnung an
den Situationsorientierten Ansatz umgesetzt.

Sprachförderung im Kindergarten: KIKUS und Murmel


Die Sprachkenntnisse der Schüler sind beim Eintritt in den Kindergarten bzw. in die
Grundschule sehr unterschiedlich; das reicht vom sehr guten Sprachniveau bis zu Schülern
(fast) ohne Deutschkenntnisse. Eine Gesetzesänderung im Herbst 2009 erleichtert es
griechischen Eltern, ihre Kinder in den Kindergarten bzw. die Grundschule der DST
24

einzuschulen. Seitdem sind die Anmeldungen von Kindern mit rein griechischem
Hintergrund stark angestiegen. Vor diesem Hintergrund kommt der Sprachförderung ein
entscheidender Stellenwert zu. Sie beginnt im Kindergarten und wird in der Vor- und
Grundschule verstärkt fortgeführt.
Die Sprachförderung im Kindergarten erfolgt durch das KIKUS-Konzept, das sich an
Kinder ab 3 Jahren richtet. Das Programm umfasst u.a.:
- gezielte, spielerische Sprachförderung
- Arbeit in Kleingruppen und gruppenübergreifende Aktivitäten
- besonderes Lernmaterial (u.a. Montessori-Material)
Ziel der Sprachförderung ist es, die Kinder so früh wie möglich und so lange wie nötig,
spielerisch und stressfrei, aber gezielt und systematisch im Erwerb der deutschen Sprache
zu unterstützen.
Die musikalische Früherziehung („Murmel“) ist ein wesentlicher Bestandteil der
ganzheitlichen Entwicklung eines Kindes. Angesteckt von der natürlichen Begeisterung
der Kinder zu singen, findet einmal wöchentlich in jeder Gruppe ein Singkreis statt. Dabei
ist „Murmel“ ein Biber, der unsere Singkreise regelmäßig begleiten wird. Die Singkreise
tragen sichtlich dazu bei, den Spracherwerb zu fördern.

Der Übergang vom Kindergarten zur Grundschule: Die Vorschule


Der Übergang vom Kindergarten zur Grundschule wird gezielt vorbereitet. Die künftigen
Erstklässler haben jeden Tag in den Räumen der Grundschule Vorschulunterricht –
insgesamt fünfzehn Stunden pro Woche. Dort lernen sie spielerisch und altersgemäß
Fertigkeiten und Fähigkeiten, die sie in der Grundschule benötigen. Dazu zählen
Selbstständigkeit und Verantwortung, (Fein-) Motorik und Konzentrationsfähigkeit ebenso
wie das Erfahren, Erfassen und Erkennen von Symbolen und mathematischen
Grundbegriffen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die gezielte, systematische Förderung der
Sprachentwicklung. Die Vorschule nimmt bewusst an vielen Aktivitäten der Grundschule
teil. Im zweiten Schulhalbjahr besuchen die Vorschüler stundenweise den Unterricht der
1. Klasse.
Ein Schwerpunkt der Sprachförderung in der Vorschule ist das Sprachliche Handeln. Die
Kinder üben und lernen, Äußerungen anderer zu verstehen und sich selbst verständlich
mitzuteilen. Dabei geht es nicht nur um sprachliche Fähigkeiten, sondern zugleich um
sozial gerichtete Handlungen. Zugleich wird gezielt der Gebrauch der Schriftsprache
vorbereitet: Die Schüler lernen Laute und Lautverbindungen zu hören und zu
unterscheiden, mit Lauten und Wörtern zu spielen und den Silbenrhythmus eines
gesprochenen Wortes zu erkennen.
25

5.2 Die Grundschule


Das Schulleben
Für die Grundschule ist die interkulturelle Begegnung ein wichtiger Baustein im
Schulleben. Die Traditionen aus Deutschland und aus Griechenland, aber auch die anderer
Länder finden hier ihren Platz. Dies zeigt sich bei den bewährten Veranstaltungen und
Ritualen, die immer wieder durch neue Angebote ergänzt werden. Grundlage für das
Schulleben bleibt dabei der Jahresablauf mit seinen traditionellen Feiern. Neben den Feiern
für die gesamte Schulgemeinschaft seien hier als wichtige Eckpfeiler genannt:
- die Einschulungsfeier für die 1. Klasse (dabei übernehmen die Schüler der vierten
Klasse die Patenschaft)
- der Laternenumzug mit dem Martinstheater und vielen Musikeinlagen
- die Weihnachtsfeier (mit Aufführungen)
- die Faschingsfeier
- die Spiel- und Spaßolympiade
- die Abschlussfeier zum Schuljahresende
- die Verabschiedung der 4. Klasse mit dem „Grundschulabitur“
Bei allen Veranstaltungen arbeitet die Grundschule intensiv mit den Eltern und
Elternvertretern zusammen. Wichtig für die Schüler sind darüber hinaus die regelmäßigen
Zusammenkünfte:
- das Adventssingen im Dezember an jedem Montag-Morgen
- die Präsentationen, bei denen eine Klasse ihre Arbeitsergebnisse vorstellt
- die jahrgangsübergreifende Begegnung: Ältere Schüler lesen jüngeren Geschichten
vor oder helfen ihnen bei verschiedenen Aufgaben
Schließlich legt die Grundschule Wert darauf, die Schüler mit ihrer Umgebung vertraut zu
machen und Anregungen und Hilfestellungen für den Alltag zu bieten. Dies geschieht
zumeist in der Form von Projekten, u.a.:
- der Fahrradführerschein für die 4. Klasse
- das gemeinsame Erkunden der Stadt Thessaloniki (3. und 4. Klasse)
- Theaterbesuche
- zwei Wandertage pro Schuljahr
Soweit sinnvoll möglich werden Vorschüler und Kindergartenkinder in die Aktivitäten der
Grundschule eingebunden. Ebenso wichtig ist die Zusammenarbeit mit Lehrern und
Schülern der 5. Klasse.

Unterricht und pädagogische Schwerpunkte


Neben der Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten ist ein wichtiges Ziel der
pädagogischen Arbeit, entsprechend dem Leitbild der DST, die individuelle Persönlichkeit
der Schüler zu stärken und sie zu selbständigen, verantwortungsbewussten und sozialen
Menschen zu erziehen. Deshalb legt die Grundschule großen Wert auf anregende,
26

strukturierte und offene Lernsituationen, die an vorhandenes Wissen und Können der
Kinder anknüpfen. Die Inhalte und Themen gehören – soweit möglich – zur
Lebenswirklichkeit der Kinder und sind fächerübergreifend konzipiert. So können die
Schüler Zusammenhänge klarer erkennen und vernetztes Wissen erwerben.
Durch aktive Mitwirkung der Schüler strebt die Grundschule an, die Gemeinschaft zu
stärken und die gegenseitige Hilfsbereitschaft und Akzeptanz zu fördern. Dies geschieht
u.a. durch die Klassensprecher, den Klassenrat in Klasse 3 und 4, die Klassenämter und die
Mitverantwortung beim Planen und Gestalten des Unterrichts.
Eine weitere Aufgabe der Grundschule besteht darin, die Schüler an selbständiges sowie
kooperatives Lernen und Arbeiten heranzuführen und sie individuell zu fordern und zu
fördern. Dafür werden methodische Schwerpunkte gesetzt.

… offene Unterrichtsformen
Der offene Unterricht stellt die Kinder vor Aufgaben und Anforderungen, die ihnen helfen,
eigene Stärken und Schwächen einzuschätzen und die Interessen und Fähigkeiten ihrer
Mitschüler als Bereicherung zu akzeptieren. Misserfolge und Irrtümer sind dabei ein
notwendiger Schritt, um zu Lösungen und Erfolgen zu kommen. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, dass so individuelles Lernen – je nach Stärken und Schwächen – möglich ist.
Beispiele dafür sind Wochenplanunterricht, Freiarbeit, Lernen an Stationen,
Werkstattunterricht und Projektarbeit.

… Sprachförderung in der Grundschule


Um das aktive Sprechen zu fördern, findet gezielt Unterricht in kleinen Gruppen statt. Im
„Tandemunterricht" wird dafür die Klasse geteilt und von zwei Lehrern betreut. Diese
Aufteilung ermöglicht einen individualisierten Unterricht und eine intensive Förderung der
Sprachkompetenz. Kinder, für die Deutsch eine Fremdsprache ist, werden dabei von einem
DaF-Lehrer unterrichtet. Dieses Konzept wird schrittweise ab dem Schuljahr 2010/11
eingeführt und schließlich alle Klassen der Grundschule umfassen.
Zusätzlich wird seit dem Schuljahr 2010/11 ein „Sprachbad“ angeboten. Hier setzen sich
die Kinder spielerisch mit der deutschen Sprache auseinander, um so einen positiven
Zugang zum deutschsprachigen Unterricht zu bekommen. Dabei werden gezielt
spielerische und angeleitete kreative Tätigkeiten, wie Bastelarbeiten zum Fühlen und
Tasten, Malen und Singen eingesetzt. Alles in Allem … ein Sprachbad der Sinne.
27

… Neugriechisch
Das Fach Neugriechisch wird in allen vier Klassen der Grundschule mit vier Stunden pro
Woche unterrichtet. Hier lernen Schüler die Sprache ihres Gastlandes bzw. die
zweisprachigen Kinder lernen Griechisch schreiben und lesen – parallel zum
Schriftspracherwerb in Deutsch. Wegen der unterschiedlichen Voraussetzungen werden
die Klassen in zwei der vier Unterrichts-Stunden geteilt. Zusätzlich wird in jeder Klasse
eine Stunde Sachunterricht auf Neugriechisch unterrichtet. Die inhaltlichen Schwerpunkte
sind dabei – soweit möglich – an die aktuelle Thematik im Sachunterricht angepasst, was
auch für einen Großteil der anderen Neugriechischstunden gilt.

… Englisch
Der Unterricht im Fach Englisch erfolgt zweistündig ab Klasse 3 und orientiert sich an den
Bildungsstandards von Baden-Württemberg. Im Zentrum des Unterrichts steht dabei die
Kommunikation und Interaktion; dazu kommen erste Erfahrungen mit der Schriftlichkeit.7

… Musik
Der Musikunterricht in der Grundschule – Singen, Musizieren und Hören – hat vielfältige
Funktionen: Er unterstützt beim Spracherwerb, fördert durch gemeinsames Musizieren den
Zusammenhalt und wird bewusst fächerübergreifend eingesetzt. Beispiele dafür sind das
Malen nach Musik oder das rhythmische Sprechen von Versen im Deutschunterricht.
Darüber hinaus werden die Schüler ermuntert, bei Veranstaltungen mit und ohne
Instrument aufzutreten. Das stärkt die Motivation und fördert das Selbstbewusstsein.
Gemeinsame Konzertbesuche vertiefen schließlich das Musikerleben.
Die Chor-AG ist ein weiteres wichtiges Element. Das vielseitige Erleben von Musik im
Chor steht auch den Vorschulkindern offen. Das gemeinsame Singen von Liedern aller Art
wird ergänzt durch Spiele mit der Stimme, Tanz und Bewegung. Besonderer Wert wird auf
die richtige Atmung und regelmäßige Stimmübungen gelegt.

… Sport und Bewegung


Bewegung ist ein Grundbedürfnis aller Kinder und fundamentaler Bestandteil ihrer
Entwicklung. Sie erkunden, entdecken und gestalten auf diese Weise ihre Welt. Die in
diesem Alter erworbenen motorischen und koordinativen Fähigkeiten sind grundlegend für
die weitere Entwicklung.8 Deshalb macht die Deutsche Schule den Kindern ein
reichhaltiges Bewegungsangebot.
Dies geschieht zunächst im Sportunterricht, den voll ausgebildete Sportlehrer erteilen – in
der 1. und 2. Klasse mit je 5 Stunden pro Woche, in der 3. und 4. Klasse sind es je 3
7
Vgl. www.bildung-staerkt-menschen.de/schule_2004/bildungsplan_kurz/grundschule
8
Vgl. Bildungsplan Grundschule, S. 112 – ebd.
28

Stunden. Der große Sportplatz und die Turnhalle bieten dafür ausgezeichnete
Rahmenbedingungen. Zusätzlich werden Sport-AGs angeboten.
Großen Wert legen Kindergarten und Grundschule auch auf ein reichhaltig strukturiertes
Pausengelände, das den Kindern vielfältige und abwechslungsreiche Möglichkeiten zur
Bewegung bietet. Ergänzt wird das Angebot durch eine große Spielkiste. Höhepunkte all
dieser Aktivitäten sind jedoch die verschiedenen Wettkämpfe:
- die Spaß-Olympiade mit Stationen zum Mitmachen für alle
- der Leichtathletik-Vierkampf
- das Grundschulabitur, ein bewegungs- und spielorientierter Spaßwettkampf

Der Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe I (deutsche


Abteilung)
Der Übergang zwischen den beiden Schulen gestaltet sich durch die räumliche Nähe, die
gemeinsamen Veranstaltungen und übergreifende Arbeitsgemeinschaften in der Regel
unproblematisch. Neues wird eng verknüpft mit dem Vertrauten. Das hilft den Schülern,
die neuen Herausforderungen mit guter Aussicht auf Erfolg zu bewältigen. Auch die gute
Kooperation und der intensive Austausch zwischen den Lehrkräften der beiden
Schulformen tragen zu einem guten Gelingen bei; einige Kollegen sind in beiden
Schulformen eingesetzt – in Englisch, Neugriechisch sowie der Hausaufgabenbetreuung.
Zum Abschluss der Grundschulzeit finden Beratungsgespräche mit den Eltern statt; die
Einstufung der Schüler in Haupt-, Realschule bzw. Gymnasium erfolgt jedoch erst nach
der 5. Klasse.

5.3 Vorkurse und Aufnahmeprüfung für das Gymnasion


(griechische Abteilung)
Die Vorbereitungskurse sind von besonderer Bedeutung, da sich aus ihnen die meisten
Schüler der Deutschen Schule Thessaloniki rekrutieren. Zweimal pro Woche werden mehr
als 100 Schüler aus den 6. Klassen verschiedener griechischer Grundschulen an der DST
unterrichtet; 58 bis 60 von ihnen können in die griechische Abteilung aufgenommen wer-
den. Grundlage dafür ist eine Rangliste, die sich aus den Noten für die schriftlichen und die
mündlichen Leistungen in den beiden Kurshalbjahren sowie den Ergebnissen der schrift-
lichen Abschlussprüfung ergibt.
Die Lehrer erteilen einen modernen, abwechslungsreichen und kommunika-
tionsorientierten Unterricht in einer möglichst wenig konkurrenzbetonten Unterrichts-
atmosphäre. Dabei sind die Kurse leistungsorientiert, zugleich aber kindgerecht und folgen
aktuellen pädagogischen Prinzipien. Wir wünschen uns motivierte, intelligente, fröhliche
Kinder mit Selbstvertrauen und Mut zur sprachlichen Äußerung, die angstfrei lernen und
bei allem Leistungsdruck Spaß am Unterricht haben.
29

Die Aufgabe der Vorbereitungskurse ist es, die Kinder – die bereits über Grundkenntnisse
in der deutschen Sprache verfügen (durch vorherigen Privatunterricht) oder Deutschunter-
richt an griechischen Grundschulen – auf den Eintritt in das Gymnasion so vorzubereiten,
dass sie dort ohne fremde Hilfe bestehen können. Dies betrifft nicht nur den Deutschunter-
richt, sondern auch den deutschsprachigen Fachunterricht in Biologie und Mathematik, und
später auch in Physik und Chemie.
30

6. Fachspezifische Schwerpunkte

Die inhaltliche und methodische Arbeit an der deutschen Schule richtet sich
- in der deutschen Abteilung nach den Vorgaben der Kultusministerkonferenz der
Bundesrepublik Deutschland (KMK)
- in der griechischen Abteilung nach den einheitlichen griechischen Lehrplänen
Eventuell notwendige Anpassungen im Hinblick auf den Begegnungsunterricht werden
von den Fachkonferenzen vorgenommen. Eine Übersicht über die aktuellen Curricula
befindet sich auf der Homepage der DST.
Im Folgenden stellen einzelne Fächer ihre Leitideen vor:

6.1 Deutsch
Der Deutschunterricht vermittelt Kindern und Jugendlichen sprachliche, literarische und
mediale Bildung. Hier lernen die Schüler Sprache und Literatur, mit denen sie sich ver-
ständigen und die Welt erfassen, analysieren und beschreiben.9 Dies trifft in besonderem
Maße auf die Deutsche Schule Thessaloniki zu, denn ein zentrales Anliegen ist die Ver-
mittlung und Pflege der deutschen Kultur und Sprache.
Deutsch wird in beiden Abteilungen als Hauptfach unterrichtet, ist dabei aber nicht an
einen griechischen Lehrplan gebunden. Zudem werden in der griechischen Abteilung
Mathematik, Physik, Chemie und Biologie als deutschsprachiger Fachunterricht (DFU)
erteilt. Das schafft die Grundlage für die schriftliche und mündliche Ergänzungsprüfung,
mit der die Schüler die Allgemeine deutsche Hochschulreife erwerben können.
Als Schwerpunkte der Arbeit im Deutsch-Unterricht sind zu nennen:
- die Förderung der Sprachkompetenz (Grammatik, mündlicher und schriftlicher
Ausdruck)
- die Behandlung von mindestens einer literarischen Ganzschrift pro Schuljahr
- die kritische Auseinandersetzung mit der modernen Medienwelt
- die Einübung von neuen Methoden im Einklang mit dem Methodencurriculum

6.2 Englisch
Im zusammenwachsenden Europa wird die Fremdsprachenkompetenz immer wichtiger.
Dabei ermöglicht Englisch globale Kommunikation – gerade auch via Internet. So ist diese
Sprache ein wichtiges Instrument zum Austausch untereinander, vielfach auch die Grund-
lage für persönliche Weiterentwicklung und beruflichen Erfolg.

9
Vgl. Bildungsstandards Baden-Württemberg – Deutsch, www.bildung-staerkt-menschen.de
31

Unsere Schüler erleben bei vielen schulischen Projekten und im Alltag die Notwendigkeit
von Kommunikation über die Sprachgrenzen hinweg. Dafür bietet ihnen der Englisch-
Unterricht eine wichtige Stütze. Als Schwerpunkte der Arbeit im Englisch-Unterricht sind
zu nennen:
- Erwerb und Ausbau der eigenen Sprachkompetenz (Kommunikation, Grammatik,
schriftlicher Ausdruck)
- Einführung in die Landeskunde
- die Behandlung von Texten aus Alltag und Literatur
- die kritische Auseinandersetzung mit der modernen Medienwelt
- die Einübung von neuen Methoden im Einklang mit dem Methodencurriculum
Dabei werden die Schüler durch geeignete Methoden aktiviert und zur Kommunikation
untereinander angeleitet. Als Unterrichtssprache dient Englisch; Deutsch kommt nur in
Ausnahmefällen zum Einsatz.

6.3 Französisch
Das Fach Französisch hat an der DST eine besondere Stellung. Die Sprache wird aus-
schließlich in der deutschen Abteilung ab Klasse 6 unterrichtet und tritt hier als zweite
Fremdsprache neben Englisch auf.
Schüler, die Neugriechisch als zweite Muttersprache führen und für die Französisch die
vierte Sprache ist, haben nach vier Jahren die Wahl, das Fach weiterzuführen oder abzu-
wählen. Falls sie Französisch abwählen, wird Griechisch als Hauptfach fortgeführt. Ob-
wohl Französisch für Realschüler nicht versetzungsrelevant ist, beteiligen sie sich aktiv am
Unterricht.
Als Schwerpunkte der Arbeit im Französisch-Unterricht sind zu nennen:
- Erwerb und Ausbau der Kommunikationsfähigkeit (mündlicher und schriftlicher
Ausdruck)
- Einführung in die Landeskunde
- Behandlung von Texten aus Alltag und Literatur
Im Einklang mit dem Methodencurriculum werden diese Schwerpunkte anhand neuer
Methoden eingeübt. Mit Blick auf die besonderen Rahmenbedingungen (keine Vorkennt-
nisse der Sprache aus der Grundschule und wenig Möglichkeit sie außerschulisch
anzuwenden) kommen dabei Motivation und Differenzierung im Französisch-Unterricht
ein besonderes Gewicht zu.
32

6.4 Neugriechisch in der deutschen Abteilung


Mit Blick auf die sehr unterschiedlichen Lernvoraussetzungen wird Neugriechisch bis
Klasse 9 jeweils in parallelen Gruppen angeboten:
- NaF – Neugriechisch als Fremdsprache
- NaZ – Neugriechisch als zweite Muttersprache
Dabei ist das wichtigste Ziel, allen Schülern durch das Erlernen der Landessprache einen
Zugang zur griechischen Kultur und Lebensweise zu ermöglichen.
Der NaF-Unterricht läuft bis Klasse 4 jahrgangsübergreifend, im Gymnasium bis Klasse 9
in zwei Gruppen, in der Regel binnendifferenziert. Für Sprachanfänger wird ein zusätz-
licher Förderkurs angeboten. Im NaF geht es verstärkt um Kommunikationsfähigkeit, den
Umgang mit Texten sowie die griechische Landeskunde. Ab Klasse 10 können die Schüler
entweder NaZ und Französisch oder eine von beiden Sprachen fortführen.

6.5 Mathematik
Der Mathematik-Unterricht vermittelt den Schülern mit Blick auf die spätere Berufswelt
unverzichtbare mathematische Kompetenzen und leistet darüber hinaus einen Beitrag zur
Vermittlung überfachlicher Kompetenzen, die sich unter den Schlagworten „Lernen,
Begründen, Problemlösen, Kommunizieren“ zusammenfassen lassen.10 Zugleich werden
im Mathematik-Unterricht (deutsche Abteilung bzw. im Ergänzungsfach) gezielt
technische Hilfsmittel eingesetzt – dazu zählen sowohl Computerprogramme als auch
grafikfähige Taschenrechner. Damit erhalten die Schüler Einblick in moderne
Arbeitsmethoden und können auch komplexere praxisorientierte Aufgaben gezielt
bearbeiten. Mit Blick auf die klare Struktur bietet sich der Mathematik-Unterricht dabei für
den Begegnungsunterricht an.

10
Vgl. Bildungsplan Baden-Württemberg, S. 92 – ebd.
33

Arbeitsteil

7. Ständige Arbeitsfelder

Im Hauptteil des Schulprogramms wurden Grundsätze, Leitlinien und Rahmen-


bedingungen für die Arbeit der Deutschen Schule Thessaloniki vorgestellt. Diese prägen
die fachliche und pädagogische Arbeit und das Zusammenleben an unserer Schule.
Darüber hinaus gibt es Bereiche, die einer regelmäßigen Veränderung unterliegen und
daher immer wieder verändert und angepasst werden. Im Folgenden werden wichtige
variable Bausteine unseres Schullebens vorgestellt:

7.1 Begegnungsunterricht
Die Deutsche Schule Thessaloniki will als Begegnungsschule möglichst viel gemeinsamen
Unterricht der beiden Abteilungen ermöglichen. Die gesetzlichen Vorgaben der beiden
Länder setzen diesem Anliegen jedoch Grenzen. Daher muss der Umfang regelmäßig
überprüft und gegebenenfalls den neuen Vorgaben angepasst werden. Im Fach Mathematik
führen die neuen, zentralen Prüfungen nach Klasse 9 (Hauptschule) bzw. Klasse 10 (Real-
schule) in der deutschen Abteilung dazu, dass der Begegnungsunterricht eingeschränkt
werden muss.
Derzeit findet in Mathematik, in den Naturwissenschaften und in Sport das ganze Schul-
jahr Begegnungsunterricht statt; im Fach Deutsch beschränkt sich das – gestaffelt nach
dem Kenntnisstand der Schüler der griechischen Abteilung – auf einen zeitlich begrenzten
Projektunterricht. Dabei schreiben die Schüler – mit Ausnahme der Klassen 7 und 8 – in
Deutsch gemeinsame Klassenarbeiten.
34

7.2 Austausch und Klassenfahrten


Die Schüler der Deutschen Schule Thessaloniki können – wie im Schulprogramm
beschrieben – im Laufe ihrer Schulzeit an verschiedenen Austauschprojekten und Klassen-
fahrten teilnehmen. Derzeit werden folgende Projekte angeboten.

Klasse 6a (dt. Abt.) Fahrt in die nähere Umgebung Thessalonikis

Klassen 8a-c Gemeinsame Skifreizeit in Griechenland

Klassen 9b-c (griech. Abt.) Schüleraustausch mit einer deutschen Partnerschule

Klasse 10a (dt. Abt.) Studienfahrt nach Athen und Ägina

Klasse 11a (dt. Abt.) Studienfahrt nach Berlin

Klasse 11b-d (griech. Abt.) Projektfahrt innerhalb Griechenlands11

Klasse 12b-d (griech. Abt.) Studienfahrt nach Berlin

7.3 Methodencurriculum
Die Erarbeitung des aktuellen Methodencurriculums begann im Schuljahr 2006/07. Seit
der Erstellung der ersten Fassung, werden die Erfahrungen im Unterricht genutzt, dieses
Curriculum fortzuentwickeln. Die Einführung, Übung und Vertiefung neuer Methoden
erfolgt dabei in zwei Schritten:
1. An Methodentagen erarbeiten Fachlehrer zusammen mit einer Schülergruppe neue
Methoden und üben diese gezielt ein.
2. Anschließend werden die neuen Methoden gezielt im Fachunterricht eingeübt,
weiterentwickelt und vertieft.
Das Methodencurriculum der Deutschen Schule Thessaloniki muss den ändernden
Bedingungen angepasst werden. Dies erfolgt auf einer kurzen Evaluationssitzung – in der
Regel am Ende des Schuljahres – mit allen Kollegen, die im abgelaufenen Schuljahr
Methodentage abgehalten haben. Bei dieser Gelegenheit werden – soweit sinnvoll – auch
notwendige Änderungen im Curriculum vorgenommen.

Folgende methodische Arbeitsschwerpunkte hat sich die DST gesetzt:


Unterstufe (Klasse 5 – 6/7):

11
Diese Fahrten finden nicht in jedem Jahr statt.
35

In der Unterstufe werden die Schüler beider Abteilungen mit vielen neuen Fächern und
Anforderungen konfrontiert. Deshalb benötigen sie Hilfestellungen für selbständiges
Arbeiten, strukturiertes und nachhaltiges Lernen und die gezielte Wiedergabe von erlern-
tem Methoden und Wissen.
Mittelstufe (Klasse 7-9):

In der Mittelstufe geht es verstärkt um selbständiges Erarbeiten und Aneignen von Wissen
und Fähigkeiten (allein und in Gruppen) sowie deren strukturierte Wiedergabe.
Oberstufe (Klasse 10-12):

In der Oberstufe bereiten sich die Schüler auf die Reifeprüfung bzw. die Ergänzungs-
prüfung vor. Hier wird den Schülern in besonderem Maße Methodenkompetenz
abverlangt, insbesondere bei den Präsentations- und Debattenprüfungen. Darauf werden
die Schüler gezielt vorbereitet.
Die im Methodencurriculum genannten Zielsetzungen müssen durch geeignete Unterrichts-
formen unterstützt werden. Deshalb sehen wir eine wichtige Aufgabe darin, unsere Unter-
richtskultur in diesem Sinne fortzuentwickeln. Guter Unterricht bedeutet für uns mehr, als
ein weitverbreiteter Wunsch: ‚Der Lehrer soll den Stoff so gut aufbereiten und ihn dann so
„kosumgerecht“ präsentieren, dass die Schüler ihn nur noch aufnehmen und anwenden,
d.h. reproduzieren müssen.‘
Sicherlich kommt diese Art Unterricht den Schülern im griechischen Lykeion entgegen,
die sich in den letzten beiden Schuljahren auf die sehr anspruchsvollen ‚Panhelladikes‘
vorbereiten. Dafür müssen sie eine gewaltige Menge an Wissen erwerben, Methoden-
kompetenz spielt für sie dabei nur eine untergeordnete Rolle. Das gewaltige Arbeits-
programm lässt oft kaum Zeit für eigenständige Recherchen. Aufgaben, die zur Selbst-
ständigkeit führen sollen, wälzen Schüler oft notgedrungen auf Nachhilfelehrer ab.
Dennoch sehen wir eine wichtige Aufgabe der Schule darin, auch hier methodisches
Arbeiten zu vertiefen. Deshalb wollen wir versuchen, Arbeitsformen wie Stationen-Lernen,
Gruppenarbeit, Projektarbeit und Präsentationen stärker in den Unterricht selbst ein-
zubauen. Mit Blick auf die neue, an der DST entwickelte Form der Ergänzungsprüfung 12
bzw. mündlichen Reifeprüfung erhält diese Zielsetzung zusätzlich an Bedeutung. Die
Schüler müssen hier in besonderem Maß ihr fachliches Wissen methodisch gut einbringen.
Dafür benötigen sie Kommunikationsfähigkeit und Methodenkompetenz. Mögliche
Prüfungsformen sind dabei – abhängig vom Fach – die Einzelprüfung, die Präsentations-
prüfung oder die Gruppenprüfung (Pro- und Contra-Debatte).

12
Die aktuelle Fassung der Prüfungsordnung ist veröffentlicht: www.kmk.org/dokumentation/beschluesse-
der-kmk/beschluesse-aus-dem-bereich-des-auslandsschulwesens.html
36

Zur Vorbereitung und Durchführung der Methodentage gibt es an der Deutschen Schule
Spezialisten, die interessierten Kollegen Informationen und Hilfestellungen bieten:

Team Methodentag Thema

Maltsidou, 1. Methodentag 7b/c und Arbeitsorganisation: Heftführung, Hausauf-


Papageorgiou gaben, Checkliste für den nächsten Tag
1. und 2. Methodentag 5a

Dieter, Frisch 1.Methodentag 6a Wiederholung: Arbeitsorganisation,


(KL) Vorbereitung für Klassenarbeiten

Petridou, 2. Methodentag 6a und Lesetechniken, Texterschließung


Karlseder 2. Methodentag 7b/c

Dietrich-P. 1. Methodentag 7a und Redetechnik, Körpersprache,


Petsa 7b/c im Unterricht erster freier Vortrag auf Deutsch
(D, Ek, Bio)

Hamm, 1. Methodentag 8a/b/c Informationssammlung, Recherche, Stoff


Mavroudi sammeln und Exzerpieren
Folien, Plakate und Tafelanschrieb gestalten,
Mindmapping

Dietrich-P., 9a/b/c an das Leitfach Arbeitsteilige Gruppenarbeit –


Kabatnik Kunst gebunden Idee, Arbeitsweise, Vorteile
(Hamm)

Liolios, 9a/b/c und 10a/b/c im Arbeitstechniken


Vidali Chemieunterricht

Strecker, 5a, 7a, 9a sowie Präsentieren mit Powerpoint,


Galonakis 7b/c und 8b/c im Vortragstechniken
Informatikunterricht

Asal, Methodentag 10a/b/c Rhetorik


Athanasiadou

Rosenthal, 11a/b/c Leitfach Deutsch Debatte


Müller

Hones, Methodentag 11a/12a Selbst- und Zeitmanagement


(Gebauer)
37
Deutsche Schule Thessaloniki Stand: 22.6.2011
Methodencurriculum für die Unterstufe

Jg. Leitfächer
Arbeitsorganisation:
2 Methodentage 2 – 1. Unterrichtswoche Beide Klassenlehrer
Heftführung / Hausaufgaben / Checkliste für den nächsten Tag
Unterricht 1 Effektiv üben; Lernwege, Lerntypen ENG, MAT, NGR

5 Unterricht 1
Unterricht
Lesetechniken I
Erste Hinführung zu Power-Point
DEU, BIO, ERD
ITB
Unterricht 1 Mindmapping ENG, BIO
Unterricht 1 Gesprächsführung I (Einfache Gesprächsregeln einführen und einüben) DEU bzw. Klassenlehrer

Wiederholung der in Klasse 5 eingeführten Methoden;


1 Methodentag – 1. Unterrichtswoche Beide Klassenlehrer
Vorbereitung für Klassenarbeiten
1 Methodentag – 3. Unterrichtswoche Beide Klassenlehrer
6 Fortführung im Unterricht
1
Lesetechniken II; Texte strukturieren
GES, DEU, MAT
Unterricht Einüben Mindmapping: Brainstorming; Ober- und Unterbegriffe; Mindmap BIO, ERD, DEU
1
Unterricht Gesprächsführung II GES, ETH bzw. Klassenlehrer

1 An eine Unterrichtseinheit des Lehrplans gebunden, die von den Fachkonferenzen festzulegen ist. Aus dieser Festlegung ergibt sich der ungefähre Zeitpunkt
bzw. –rahmen

2 Methodentag = jeweils 3 – 4 Unterrichtsstunden


38

Deutsche Schule Thessaloniki Stand: 22.6.2011


Methodencurriculum für die Mittelstufe
Jg. Deutsche Abteilung Griechische Abteilung
1
Methodentag 1 Arbeitsorganisation: Heftführung / Hausaufgaben /
X
(nur gr. Abteilung ) Checkliste für den nächsten Tag
Methodentag1 2
Lesetechniken, Texterschließung X
(nur gr. Abteilung )
Unterricht Mindmapping GES
7 Unterricht Effektiv üben X
Redetechnik, Körpersprache,
Unterricht X X
erster freier Vortrag auf Deutsch
ITB: Bezug zu Powerpoint ITB – an Leitfächer angebunden
Unterricht Informatik
Recherche, Präsentationsvortrag aus Leitfach (Themen aus D/E/BIO/ERD/GES)

Unterricht Präsentation mit Power-Point X

8
Informationssammlung, Recherche ( v.a. Bibliothek ), Stoff
2 sammeln und Exzerpieren als Grundlage für: Einführung in DEU Einführung in einem
Methodentag 1
Folien gestalten; Plakate gestalten; Karteikarten; Tafelanschrieb vertieft in Leitfächern philologischem Fach
gestalten

ITB – Themen: Richtige Recherche im Internet; Themenorientierte


Unterricht „perfekte Präsentationen“ mit Powerpoint; Einüben mündlicher Vortragseinübung in GES/DEU/Fremdsprache

9
Vortrag
Unterricht Arbeitsorganisation X X
Unterricht Arbeitsteilige Gruppenarbeit – Idee, Arbeitsweise, Vorteile Leitfach Kunst

1 Methodentag = jeweils 3 – 4 Unterrichtsstunden

2 Auf zwei Tage zu je 3 Schulstunden verteilt – innerhalb einer Schulwoche.


39
-
Deutsche Schule Thessaloniki Stand: 22.6.2011
Methodencurriculum für die Oberstufe

Jg. Deutsche Abteilung Griechische Abteilung

10
1 2
Methodentag Rhetorik X X2
Fachunterricht Arbeitstechniken CHE CHE

Methodentag Selbst- und Zeitmanagement X


Debatte DEU DEU
11 Fachunterricht Präsentationstechniken (EP) ERG. Fach
Präsentationstechniken (RP) DEU, MAT, ENG

Simulation von mündlichen Prüfungen Prüfungsfächer ERG. Fach / DEU

12 Fachunterricht
Arbeitsorganisation / -technik für die RP X X
Methodentag Selbst- und Zeitmanagement

1 Methodentag = jeweils 3 – 4 Unterrichtsstunden

2 Leitfächer DEU, NGR


40
8. Arbeitsschwerpunkte für das Schuljahr 2011/12

Die Deutsche Schule Thessaloniki steht neuen Entwicklungen aufgeschlossen gegenüber. Aus dem
Wunsch, unsere Arbeit zu verbessern und die gegebenen Rahmenbedingungen möglichst gut zu
nutzen, haben wir auch im vergangenen Jahr Projekte angepackt und umgesetzt:
- Klassenlehrerkonzept: erarbeitet und eingeführt.
- Vereinbarung zwischen Schülern, Eltern und Lehrern: erarbeitet und eingeführt.
- Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen: ein einheitliches Verfahren wurde erarbeitet und
verabschiedet.
- Mentorenkonzept für neue Kollegen ohne Berufserfahrung: erarbeitet und vom Vorstand der
DS Thessaloniki in geänderter Form genehmigt.
- Fortbildungskonzept: erarbeitet und verabschiedet.

Sicherung der Nachhaltigkeit


Um die Nachhaltigkeit von wichtigen Bausteinen der Schulentwicklung zu sichern, hat die
Deutsche Schule Thessaloniki „Pfleger“ für zentrale abgeschlossene Projekte benannt, die eine
langfristige Begleitung erfordern. Die Pfleger planen und koordinieren die dauerhafte Arbeit an und
mit den Konzepten. Dazu gehört:
- die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen sicherzustellen
- die Nachhaltigkeit in geeigneter Form zu evaluieren
- die neuen Kollegen mit den Maßnahmen vertraut zu machen

Baustein Pfleger

Methodencurriculum Mavroudi

Klassenlehrerkonzept Papathanosopoulou

Feedback-Kultur:
Asal, Tzoulis
- kollegiale Hospitation
- Schülerfeedback
Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen Liolios

Für das kommende Schuljahr 2011/2012 hat die Gesamtkonferenz am 24. Juni 2011 folgende
Arbeitsschwerpunkte beschlossen:
41

Deutsche Schule Thessaloniki


Arbeits- und Entwicklungsprogramm für das Schuljahr 2011/2012
Ständige Arbeitsfelder (hohe Priorität)

Nr. 1 Einarbeitung neuer Kollegen (LB: Enge Zusammenarbeit aller Lehrer) QR


Ausgangslage Ziel Maßnahmen Indikatoren

großer personeller einen guten Start für - Informationen im Vorfeld Gespräch mit 1.4.3
Wechsel zum alle ermöglichen Personalvertretun Arbeitsbedingungen
- Einarbeitungsphase im September für Lehrer
Schuljahrsbeginn (OLK - Kontinuierliche Begleitung und Beratung im g und 5.2.1
und ADLK) Schulleitung Lehrerkooperation
ersten Schuljahr an der DST
Nr. 2 DFU, DaF und mehr: Jahrgangsteams in Klasse 7 und 8 (LB: Auseinandersetzung mit deutscher Kultur QR
und Sprache)
Ausgangslage Ziel Maßnahmen Indikatoren

allgemeines DFU- effizienten Unterricht - Jahrgangsteams unter Leitung des DFU- Feedback von 2.1.4
Konzept genügt nicht in positiver Schülern, Eltern, Förderung der
Koordinators arbeiten gemeinsam und Deutschkompetenz
für die Herausforde- Arbeitsatmosphäre fächerübergreifend auf methodische und Kollegen 5.2.1
rungen in Klasse 7 und sicherstellen Teamarbeit der Lehrer
soziale Kompetenzen der Schüler hin
8 der griechischen
Abteilung

Nr. 3 Fortführung von Methodencurriculum und Feedback-Kultur (LB: Methodenkompetenz) QR


Ausgangslage Ziel Maßnahmen Indikatoren

Methodencurriculum Sicherstellung der - Pfleger koordinieren die Arbeiten Ordner mit 2.1.2
und Feedback-Kultur Fortführung dieser Feedback-Bögen Methodencurriculum
- neue Kollegen werden in diese Bausteine 4.3.2 Feedback und
sind eingeführt; die wichtigen Bausteine intensiv eingearbeitet Evaluationskultur
Evaluationen waren 4.5.3
positiv Kollegiale Hospitation
42

Deutsche Schule Thessaloniki


Arbeits- und Entwicklungsprogramm für das Schuljahr 2011/2012
Kurzfristige Zielsetzungen (hohe Priorität)

Nr. 4 Intensivierung der Fachschaftsarbeit (LB: Enge Zusammenarbeit der Lehrer; Wissensvermittlung) QR
Ausgangslage Ziel Maßnahmen Indikatoren

Kerncurriculum und zielgerichtete - Erarbeiten der notwendigen Curricula Verabschiedung 2.1.1


künftiges Regional- Vorbereitung der - Anpassung der verwendeten Materialen, der neuen Schuleigenes
Curriculum
abitur (dt. Abteilung) Schüler auf die Methoden, … an die neuen Herausforderung Curricula für die
Abschlussprüfungen - Intensivierung der Zusammenarbeiten über die Klassen 10-12
Neuorganisation des
sicherstellen Abteilungen hinweg
griech. Lykeions?

Nr. 5 Studien- und Berufsberatung (LB: Vorbereitung der Schüler auf ein Leben im geeinten Europa) QR
Ausgangslage Ziel Maßnahmen Indikatoren

Immer mehr Schüler Anpassung der - Erarbeitung eines neuen Konzepts zur Bilanz am Ende 1.3.2
der DS Thessaloniki Beratungsangebote an Studien- und Berufsberatung des Schuljahrs Vorbereitung auf
Hochschulstudium
haben Interesse an diese verstärkte
einem Studium in Nachfrage 3.4.3 Berufs- und
Studienberatung
Deutschland

Nr. 6 Schülervertretung neu (LB: DST als „Begegnungsschule“) QR


Ausgangslage Ziel Maßnahmen Indikatoren

Gymnasion, Lykeion Bessere Vernetzung / - Einbeziehung der Vertrauenslehrer Bilanz am Ende 1.1.1
und Deutsche Zusammenarbeit der - Projektauftrag an die Schülervertretung des Schuljahrs Demokratieerziehung
Abteilung haben je Schülervertretung: - Einbeziehung eines Schülervertreters in die 3.2.1 Mitwirkungs-
eine eigene einheitliche Steuergruppe möglichkeiten
Schülervertretung Schülervertretung 3.6.1 Interkulturelle
Begegnung
43

Deutsche Schule Thessaloniki


Arbeits- und Entwicklungsprogramm für das Schuljahr 2011/2012
Mittelfristige Zielsetzungen

Nr. 7 Förderkonzept (LB: hohe Unterrichtsqualität; gezielte Vorbereitung der Schüler auf ihren Abschluss) QR
Ausgangslage Ziel Maßnahmen Indikatoren

die DS Thessaloniki Erarbeitung eines Förder- - REFO zu pädagogischer Diagnostik Zwischenschritte 2.2.1
möchte eine konzepts im Kontext von - Arbeitsgruppe übernimmt die Koordination (vgl. Arbeitsplan Individuelle Förderung
Förderkonzept Methodenkonzept, und Planung der Projektgruppe) 2.4.1
entwickeln und Individualisierung von Lernstandsanalyse
einführen Unterricht und päda-
gogischer Diagnostik

Langfristige Zielsetzungen

Nr. 8 DST neu: Begegnung als Chance (LB: „Fernziel … gemeinsamer Schulabschluss“) QR
Ausgangslage Ziel Maßnahmen Indikatoren

neue Gesetzeslage in Erarbeitung einer - Planungen von Schulvereinsvorstand,


Griechenland langfristigen Perspektive Schulleitung in Zusammenarbeit mit dem
für die DS Thessaloniki Konsulat

Nr. 9 DST als integrierte Begegnungsschule QR


Ausgangslage Ziel Maßnahmen Indikatoren

Neuorientierung von Integration von - Fortbildungen für die betroffenen Kollegen Feedback,
Kindergarten und griechischsprachigen - Erarbeitung von Konzepten für KiGa und GS Beobachtungen,
Grundschule Kindern in die deutsche Anmeldezahlen
Abteilung
44

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