Kerncurriculum Kunst

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Hessisches Kultusministerium

Kerncurriculum
gymnasiale Oberstufe

KUNST
Hessisches Kultusministerium Kerncurriculum
Kunst gymnasiale Oberstufe

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Hessisches Kultusministerium
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Tel.: 0611 368-0
Fax: 0611 368-2096

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Internet: www.kultusministerium.hessen.de

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Kunst gymnasiale Oberstufe

Inhaltsverzeichnis

1 Die gymnasiale Oberstufe ............................................................................................4


1.1 Lernen in der gymnasialen Oberstufe ....................................................................4
1.2 Strukturelemente des Kerncurriculums ..................................................................6
1.3 Überfachliche Kompetenzen ..................................................................................7

2 Bildungsbeitrag und didaktische Grundlagen des Faches ...................................... 10


2.1 Beitrag des Faches zur Bildung ........................................................................... 10
2.2 Kompetenzbereiche .............................................................................................10
2.3 Strukturierung der Fachinhalte .............................................................................12

3 Bildungsstandards und Unterrichtsinhalte ............................................................... 14


3.1 Einführende Erläuterungen ..................................................................................14
3.2 Bildungsstandards ...............................................................................................15
3.3 Kurshalbjahre und Themenfelder ......................................................................... 17

Hinweis: Anregungen zur Umsetzung des Kerncurriculums im Unterricht sowie weitere Materi-
alien abrufbar im Internet unter: www.kerncurriculum.hessen.de

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1 Die gymnasiale Oberstufe

1.1 Lernen in der gymnasialen Oberstufe


Das Ziel der gymnasialen Oberstufe ist die Allgemeine Hochschulreife, die zum Studium an
einer Hochschule berechtigt, aber auch den Weg in eine berufliche Ausbildung ermöglicht.
Lernende, die die gymnasiale Oberstufe besuchen, wollen auf die damit verbundenen Anfor-
derungen vorbereitet sein. Erwarten können sie daher einen Unterricht, der sie dazu befä-
higt, Fragen nach der Gestaltung des eigenen Lebens und der Zukunft zu stellen und
orientierende Antworten zu finden. Sie erwarten Lernangebote, die in sinnstiftende Zusam-
menhänge eingebettet sind, in einem verbindlichen Rahmen eigene Schwerpunktsetzungen
ermöglichen und Raum für selbstständiges Arbeiten schaffen. Mit diesem berechtigten An-
spruch geht die Verpflichtung der Lernenden einher, die gebotenen Lerngelegenheiten in
eigener Verantwortung zu nutzen und mitzugestalten. Lernen wird so zu einem stetigen, nie
abgeschlossenen Prozess der Selbstbildung und Selbsterziehung, getragen vom Streben
nach Autonomie, Bindung und Kompetenz. In diesem Verständnis wird die Bildung und Er-
ziehung junger Menschen nicht auf zu erreichende Standards reduziert, vielmehr kann Bil-
dung Lernende dazu befähigen, selbstbestimmt und in sozialer Verantwortung, selbstbe-
wusst und resilient, kritisch-reflexiv und engagiert, neugierig und forschend, kreativ und ge-
nussfähig ihr Leben zu gestalten und wirtschaftlich zu sichern.
Für die Lernenden stellt die gymnasiale Oberstufe ein wichtiges Bindeglied dar zwischen
einem zunehmend selbstständigen, dennoch geleiteten Lernen in der Sekundarstufe I und
dem selbstständigen und eigenverantwortlichen Weiterlernen, wie es mit der Aufnahme ei-
nes Studiums oder einer beruflichen Ausbildung verbunden ist. Auf der Grundlage bereits
erworbener Kompetenzen zielt der Unterricht in der gymnasialen Oberstufe auf eine vertiefte
Allgemeinbildung, eine allgemeine Studierfähigkeit sowie eine fachlich fundierte wissen-
schaftspropädeutische Bildung. Dabei gilt es in besonderem Maße, die Potenziale der Ju-
gendlichen zu entdecken und zu stärken sowie die Bereitschaft zu beständigem Weiterlernen
zu wecken, damit die jungen Erwachsenen selbstbewusste, ihre Neigungen und Stärken
berücksichtigende Entscheidungen über ihre individuellen Bildungs- und Berufswege treffen
können. Gleichermaßen bietet der Unterricht in der Auseinandersetzung mit ethischen Fra-
gen die zur Bildung reflektierter Werthaltungen notwendigen Impulse – den Lernenden kann
so die ihnen zukommende Verantwortung für Staat, Gesellschaft und das Leben zukünftiger
Generationen bewusst werden. Auf diese Weise nimmt die gymnasiale Oberstufe den ihr in
den §§ 2 und 3 des Hessischen Schulgesetzes (HSchG) aufgegebenen Erziehungsauftrag
wahr.
Im Sinne konsistenter Bildungsbemühungen knüpft das Lernen in der gymnasialen Oberstufe
an die Inhalte und die Lern- und Arbeitsweisen der Sekundarstufe I an und differenziert sie
weiter aus. So zielt der Unterricht auf den Erwerb profunden Wissens sowie auf die Vertie-
fung bzw. Erweiterung von Sprachkompetenz, verstanden als das Beherrschen kulturell be-
deutsamer Zeichensysteme. Der Unterricht fördert Team- und Kommunikationsfähigkeit,
lernstrategische und wissenschaftspropädeutische Fähigkeiten und Fertigkeiten, um zuneh-
mend selbstständig lernen zu können, sowie die Fähigkeit, das eigene Denken und Handeln
zu reflektieren. Ein breites, in sich gut organisiertes und vernetztes sowie in unterschiedli-
chen Anwendungssituationen erprobtes Orientierungswissen hilft dabei, unterschiedliche,
auch interkulturelle Horizonte des Weltverstehens zu erschließen. Daraus leiten sich die di-
daktischen Aufgaben der gymnasialen Oberstufe ab. Diese spiegeln sich in den Aktivitäten
der Lernenden, wenn sie

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- sich aktiv und selbstständig mit bedeutsamen Gegenständen und Fragestellungen zent-
raler Wissensdomänen auseinandersetzen,
- wissenschaftlich geprägte Kenntnisse für die Bewältigung persönlicher und gesellschaft-
licher Herausforderungen nutzen,
- Inhalte und Methoden kritisch reflektieren sowie Erkenntnisse und Erkenntnisweisen
auswerten und bewerten,
- in kommunikativen Prozessen sowohl aus der Perspektive aufgeklärter Laien als auch
aus der Expertenperspektive agieren.
Schulische Bildung eröffnet den Lernenden unterschiedliche Dimensionen von Erkenntnis
und Verstehen. Bildungsprozesse zielen so auf die reflexive Beschäftigung mit verschiede-
nen „Modi der Weltbegegnung und -erschließung“, für die – in flexibler bzw. mehrfacher Zu-
ordnung – jeweils bestimmte Unterrichtsfächer und ihre Bezugswissenschaften stehen.
Folgende vier Modi werden als orientierende Grundlage angesehen:
(1) kognitiv-instrumentelle Modellierung der Welt (Mathematik, Informatik, Naturwissen-
schaften)
(2) ästhetisch-expressive Begegnung und Gestaltung (Sprache / Literatur, Musik / bildende
und theatrale Kunst / physische Expression)
(3) normativ-evaluative Auseinandersetzung mit Wirtschaft und Gesellschaft (Geschichte,
Politik, Ökonomie, Recht)
(4) deskriptiv-exploratorische Begegnung und Auseinandersetzung mit existentiellen Fragen
der Weltdeutung und Sinnfindung (Religion, Ethik, Philosophie)
Diese vier Modi folgen keiner Hierarchie und können einander nicht ersetzen. Jeder Modus
bietet eine eigene Art und Weise, die Wirklichkeit zu konstituieren – aus einer jeweils beson-
deren Perspektive, mit den jeweils individuellen Erschließungsmustern und Erkenntnisräu-
men. Lehr-Lern-Prozesse initiieren die reflexive Begegnung mit diesen unterschiedlichen,
sich ergänzenden Zugängen, womit das Ziel verbunden ist, den Lernenden Möglichkeiten für
eine mehrperspektivische Betrachtung und Gestaltung von Wirklichkeit zu eröffnen.
In der Verschränkung mit den o. g. Sprachkompetenzen und lernstrategischen Fähigkeiten
bilden diese vier Modi die Grundstruktur der Allgemeinbildung und geben damit einen Orien-
tierungsrahmen für die schulische Bildung. Darauf gründen die Bildungsstandards, die am
Ende der gymnasialen Oberstufe zu erreichen sind und als Grundlage für die Abiturprüfung
dienen. Mit deren Bestehen dokumentieren die Lernenden, dass sie ihre fundierten Fach-
kenntnisse und Kompetenzen in innerfachlichen, fachübergreifenden und fächerverbinden-
den Zusammenhängen verständig nutzen können.
In der Realisierung eines diesem Verständnis folgenden Bildungsanspruchs verbinden sich
zum einen Erwartungen der Schule an die Lernenden, zum anderen aber auch Erwartungen
der Lernenden an die Schule.
Den Lehrkräften kommt die Aufgabe zu,
- Lernende darin zu unterstützen, sich aktiv und selbstbestimmt die Welt fortwährend ler-
nend zu erschließen, eine Fragehaltung zu entwickeln sowie sich reflexiv und zuneh-
mend differenziert mit den unterschiedlichen Modi der Weltbegegnung und Welt-
erschließung zu beschäftigen,
- Lernende mit Respekt, Geduld und Offenheit sowie durch Anerkennung ihrer Leistungen
und förderliche Kritik darin zu unterstützen, in einer komplexen Welt mit Herausforderun-
gen wie fortschreitender Technisierung, beschleunigtem globalen Wandel, der Notwen-

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digkeit erhöhter Flexibilität und Mobilität, diversifizierten Formen der Lebensgestaltung


angemessen umgehen zu lernen sowie kultureller Heterogenität und weltanschaulich-
religiöser Pluralität mit Offenheit und Toleranz zu begegnen,
- Lernen in Gemeinschaft und das Schulleben mitzugestalten.
Aufgabe der Lernenden ist es,
- schulische Lernangebote als Herausforderungen zu verstehen und zu nutzen; dabei Dis-
ziplin und Durchhaltevermögen zu beweisen; das eigene Lernen und die Lernumgebun-
gen aktiv mitzugestalten sowie eigene Fragen und Interessen, Fähigkeiten und
Fertigkeiten bewusst einzubringen und zu mobilisieren; sich zu engagieren und sich an-
zustrengen,
- Lern- und Beurteilungssituationen zum Anlass zu nehmen, ein an Kriterien orientiertes
Feedback einzuholen, konstruktiv mit Kritik umzugehen, sich neue Ziele zu setzen und
diese konsequent zu verfolgen,
- Lernen in Gemeinschaft und das Schulleben mitzugestalten.
Die Entwicklung von Kompetenzen wird möglich, wenn Lernende sich mit komplexen und
herausfordernden Aufgabenstellungen, die Problemlösen erfordern, auseinandersetzen,
wenn sie dazu angeleitet werden, ihre eigenen Lernprozesse zu steuern sowie sich selbst
innerhalb der curricularen und pädagogischen Rahmensetzungen Ziele zu setzen und damit
an der Gestaltung des Unterrichts aktiv mitzuwirken. Solchermaßen gestalteter Unterricht
bietet Lernenden Arbeitsformen und Strukturen, in denen sie wissenschaftspropädeutisches
und berufsbezogenes Arbeiten in realitätsnahen Kontexten erproben und erlernen können.
Es bedarf der Bereitstellung einer motivierenden Lernumgebung, die neugierig macht auf die
Entdeckung bisher unbekannten Wissens, in der die Suche nach Verständnis bestärkt und
Selbstreflexion gefördert wird. Und es bedarf Formen der Instruktion, der Interaktion und
Kommunikation, die Diskurs und gemeinsame Wissensaneignung, aber auch das Selbststu-
dium und die Konzentration auf das eigene Lernen ermöglichen.

1.2 Strukturelemente des Kerncurriculums


Das Kerncurriculum für die gymnasiale Oberstufe formuliert Bildungsziele für fachliches
(Bildungsstandards) und überfachliches Lernen sowie inhaltliche Vorgaben als verbindliche
Grundlage für die Prüfungen im Rahmen des Landesabiturs. Die Leistungserwartungen wer-
den auf diese Weise für alle, Lehrende wie Lernende, transparent und nachvollziehbar. Das
Kerncurriculum ist in mehrfacher Hinsicht anschlussfähig: Es nimmt zum einen die Vorgaben
in den Einheitlichen Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung (EPA) und den Beschluss
der Kultusministerkonferenz (KMK) vom 18.10.2012 zu den Bildungsstandards für die Allge-
meine Hochschulreife in den Fächern Deutsch und Mathematik sowie in der fortgeführten
Fremdsprache (Englisch, Französisch) auf. Zum anderen setzt sich in Anlage und Aufbau
des Kerncurriculums die Kompetenzorientierung, wie bereits im Kerncurriculum für die Se-
kundarstufe I umgesetzt, konsequent fort – modifiziert in Darstellungsformat und Präzisions-
grad der verbindlichen inhaltlichen Vorgaben gemäß den Anforderungen in der gymnasialen
Oberstufe und mit Blick auf die Abiturprüfung.
Das pädagogisch-didaktische Konzept der gymnasialen Oberstufe in Hessen, wie in Ab-
schnitt 1.1 gekennzeichnet, bildet den Legitimationszusammenhang für das auf den Erwerb
von Kompetenzen ausgerichtete Kerncurriculum mit seinen curricularen Festlegungen. Dies
spiegelt sich in den einzelnen Strukturelementen wider:

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Überfachliche Kompetenzen (Abschn. 1.3): Bildung, verstanden als sozialer Prozess fort-
währender Selbstbildung und Selbsterziehung, zielt auf fachlichen und überfachlichen Kom-
petenzerwerb gleichermaßen. Daher sind im Kerncurriculum für die gymnasiale Oberstufe
neben den fachlichen Leistungserwartungen zunächst die wesentlichen Dimensionen und
Aspekte überfachlicher Kompetenzentwicklung beschrieben.
Bildungsbeitrag und didaktische Grundlagen des Faches (Abschn. 2): Der „Beitrag des
Faches zur Bildung“ (Abschn. 2.1) beschreibt den Bildungsanspruch und die wesentlichen
Bildungsziele des Faches. Dies spiegelt sich in den Kompetenzbereichen (Abschn. 2.2 bzw.
Abschn. 2.3 Naturwissenschaften, Mathematik, Informatik) und der Strukturierung der
Fachinhalte (Abschn. 2.3 bzw. Abschn. 2.4 Naturwissenschaften, Mathematik, Informatik)
wider. Die didaktischen Grundlagen, durch den Bildungsbeitrag fundiert, bilden ihrerseits die
Bezugsfolie für die Konkretisierung in Bildungsstandards und Unterrichtsinhalte.
Bildungsstandards und Unterrichtsinhalte (Abschn. 3): Bildungsstandards weisen die Erwar-
tungen an das fachbezogene Können der Lernenden am Ende der gymnasialen Oberstufe
aus (Abschn. 3.2). Sie konkretisieren die Kompetenzbereiche und zielen grundsätzlich auf
kritische Reflexionsfähigkeit sowie den Transfer bzw. das Nutzen von Wissen für die Bewäl-
tigung persönlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen. In den vier Fächern, für die
Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife (Beschluss der KMK vom 18.10.2012)
vorliegen, werden diese i. d. R. wörtlich übernommen.
Die Lernenden setzen sich mit geeigneten und repräsentativen Lerninhalten und Themen,
deren Sachaspekten und darauf bezogenen Fragestellungen auseinander und entwickeln
auf diese Weise die in den Bildungsstandards formulierten fachlichen Kompetenzen. Ent-
sprechend gestaltete Lernarrangements zielen auf den Erwerb jeweils bestimmter Kompe-
tenzen aus i. d. R. unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Auf diese Weise können alle
Bildungsstandards mehrfach und in unterschiedlichen inhaltlichen Zusammenhängen erar-
beitet werden. Hieraus erklärt sich, dass Bildungsstandards und Unterrichtsinhalte nicht be-
reits im Kerncurriculum miteinander verknüpft werden, sondern dies erst sinnvoll auf der
Unterrichtsebene erfolgen kann.
Die Lerninhalte sind in unmittelbarer Nähe zu den Bildungsstandards in Form verbindlicher
Themen der Kurshalbjahre, gegliedert nach Themenfeldern, ausgewiesen (Abschn. 3.3).
Hinweise zur Verbindlichkeit der Themenfelder finden sich im einleitenden Text zu Abschnitt
3.3 sowie in jedem Kurshalbjahr. Die Thematik eines Kurshalbjahres wird jeweils in einem
einführenden Text skizziert und begründet. Im Sinne eines Leitgedankens stellt er die einzel-
nen Themenfelder in einen inhaltlichen Zusammenhang und zeigt Schwerpunktsetzungen für
die Kompetenzanbahnung auf. Die Lerninhalte sind immer rückgebunden an die übergeord-
neten Erschließungskategorien bzw. Wissensdimensionen des Faches, um einen strukturier-
ten und systematischen Wissensaufbau zu gewährleisten.

1.3 Überfachliche Kompetenzen


Für Lernende, die nach dem erfolgreichen Abschluss der gymnasialen Oberstufe ein Studi-
um oder eine Berufsausbildung beginnen und die damit verbundenen Anforderungen erfolg-
reich meistern wollen, kommt dem Erwerb all jener Kompetenzen, die über das rein
Fachliche hinausgehen, eine fundamentale Bedeutung zu – nur in der Verknüpfung mit per-
sonalen und sozialen Kompetenzen kann sich fachliche Expertise adäquat entfalten.

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Daher liegt es in der Verantwortung aller Fächer, dass Lernende im fachgebundenen wie
auch im projektorientiert ausgerichteten fachübergreifenden und fächerverbindenden Unter-
richt ihre überfachlichen Kompetenzen weiterentwickeln können, auch im Hinblick auf eine
kompetenz- und interessenorientierte sowie praxisbezogene Studien- und Berufsorientie-
rung. Dabei kommt den Fächern Politik und Wirtschaft sowie Deutsch als „Kernfächer“ eine
besondere Verantwortung zu, Lernangebote bereitzustellen, die den Lernenden die Möglich-
keit eröffnen, ihre Interessen und Neigungen zu entdecken und die gewonnenen Informatio-
nen mit Blick auf ihre Ziele zu nutzen.
Überfachliche Kompetenzen umspannen ein weites Spektrum: Es handelt sich dabei um
Fähigkeiten und Fertigkeiten genauso wie um Haltungen und Einstellungen. Mit ihnen stehen
kulturelle Werkzeuge zur Verfügung, in denen sich auch normative Ansprüche widerspiegeln.
Im Folgenden werden die anzustrebenden überfachlichen Kompetenzen in sich ergänzenden
und ineinandergreifenden gleichrangigen Dimensionen beschrieben:
Soziale Kompetenzen: sich verständigen und kooperieren; Verantwortung übernehmen und
Rücksichtnahme praktizieren; im Team agieren; Konflikte aushalten, austragen und lösen;
andere Perspektiven einnehmen; von Empathie geleitet handeln; sich durchsetzen; Toleranz
üben; Zivilcourage zeigen: sich einmischen und in zentralen Fragen das Miteinander betref-
fend Stellung beziehen
Personale Kompetenzen: eigenständig und verantwortlich handeln und entscheiden; wider-
standsfähig und widerständig sein; mit Irritationen umgehen; Dissonanzen aushalten; sich
zutrauen, die eigene Person und inneres Erleben kreativ auszudrücken; divergent denken;
fähig sein zu naturbezogenem sowie ästhetisch ausgerichtetem Erleben; sensibel sein für
eigene Körperlichkeit und psychische Verfasstheit
Sprachkompetenzen (im Sinne eines erweiterten Sprachbegriffs): unterschiedliche Zei-
chensysteme beherrschen (literacy): Verkehrssprache, Mathematik, Fremdsprachen, Natur-
wissenschaften, symbolisch-analoges Sprechen (wie etwa in religiösen Kontexten), Ästhetik,
Informations- und Kommunikationstechnologien; sich in den unterschiedlichen Symbol- und
Zeichengefügen ausdrücken und verständigen; Übersetzungsleistungen erbringen: Verstän-
digung zwischen unterschiedlichen Sprachniveaus und Zeichensystemen ermöglichen
Wissenschaftspropädeutische Kompetenzen: fachliches Wissen nutzen und bewerten;
die Perspektivität fachlichen Wissens reflektieren; Verfahren und Strategien der Argumenta-
tion anwenden; Zitierweisen beherrschen; Verständigung zwischen Laien und Experten initi-
ieren und praktizieren; auf einem entwickelten / gesteigerten Niveau abstrahieren; in Mo-
dellen denken und modellhafte Vorstellungen als solche erkennen
Selbstregulationskompetenzen: Wissen unter Nutzung von Methoden der Selbstregulation
erwerben; Lernstrategien sowohl der Zielsetzung und Zielbindung als auch der Selbstbe-
obachtung (self-monitoring) anwenden; Probleme im Lernprozess wahrnehmen, analysieren
und Lösungsstrategien entwickeln; eine positive Fehler-Kultur aufbauen; mit Enttäuschungen
und Rückschlägen umgehen; sich im Spannungsverhältnis zwischen Fremd- und Selbstbe-
stimmung orientieren
Involvement: sich (auf etwas) einlassen; für eine Sache fiebern; sich motiviert fühlen und
andere motivieren; von epistemischer Neugier geleitete Fragen formulieren; sich vertiefen,
etwas herausbekommen, einer Sache / Fragestellung auf den Grund gehen; etwas vollen-
den; (etwas) durchhalten; eine Arbeitshaltung kultivieren (sich Arbeitsschritte vornehmen,
Arbeitserfolg kontrollieren)

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Wertbewusste Haltungen: um Kategorien wie Respekt, Gerechtigkeit, Fairness, Kostbar-


keit, Eigentum und deren Stellenwert für das Miteinander wissen; friedliche Gesinnung im
Geiste der Völkerverständigung praktizieren, ethische Normen sowie kulturelle und religiöse
Werte kennen, reflektieren und auf dieser Grundlage eine Orientierung für das eigene Han-
deln gewinnen; demokratische Normen und Werthaltungen im Sinne einer historischen Welt-
sicht reflektieren und Rückschlüsse auf das eigene Leben in der Gemeinschaft ziehen;
selbstbestimmt urteilen und handeln
Interkulturelle Kompetenz (im Sinne des Stiftens kultureller Kohärenz): Menschen aus
verschiedenen soziokulturellen Kontexten und Kulturen vorurteilsfrei und im Handeln reflek-
tiert begegnen; sich kulturell unterschiedlich geprägter Identitäten, einschließlich der eige-
nen, bewusst sein; die unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechte achten und
sich an den wesentlichen Traditionen der Aufklärung orientieren; wechselnde kulturelle Per-
spektiven einnehmen, empathisch und offen das Andere erleben; Ambiguitätstoleranz üben

Mit Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen und die vielfältigen damit verbundenen Heraus-
forderungen für junge Erwachsene zielt der Erwerb fachlicher und überfachlicher Kompeten-
zen insbesondere auf die folgenden drei Dimensionen, die von übergreifender Bedeutung
sind:
Demokratie und Teilhabe / zivilgesellschaftliches Engagement: sozial handeln, politi-
sche Verantwortung übernehmen; Rechte und Pflichten in der Gesellschaft wahrnehmen;
sich einmischen, mitentscheiden und mitgestalten; sich persönlich für das Gemeinwohl en-
gagieren (aktive Bürgerschaft); Fragen des Zusammenlebens der Geschlechter / Generatio-
nen / sozialen Gruppierungen reflektieren; Innovationspotenzial zur Lösung gesellschaftlicher
Probleme des sozialen Miteinanders entfalten und einsetzen; entsprechende Kriterien des
Wünschenswerten und Machbaren differenziert bedenken
Nachhaltigkeit / Lernen in globalen Zusammenhängen: globale Zusammenhänge bezo-
gen auf ökologische, soziale und ökonomische Fragestellungen wahrnehmen, analysieren
und darüber urteilen; Rückschlüsse auf das eigene Handeln ziehen; sich mit den Fragen, die
im Zusammenhang des wissenschaftlich-technischen Fortschritts aufgeworfen werden, aus-
einandersetzen; sich dem Diskurs zur nachhaltigen Entwicklung stellen, sich für nachhaltige
Entwicklung engagieren
Selbstbestimmtes Leben in der mediatisierten Welt: den Einfluss von digitaler Kommuni-
kation auf eigenes Erleben und persönliche Erfahrungen wahrnehmen und reflektieren; den
medialen Einfluss auf Alltag und soziale Beziehungen sowie Kultur und Politik wahrnehmen,
analysieren und beurteilen, damit verbundene Chancen und Risiken erkennen; Unterschiede
zwischen unmittelbaren persönlichen Erfahrungen und solchen in „digitalen Welten“ iden-
tifizieren und auch im „online-Modus“ ethisch verantwortungsvoll handeln; einen selbstbe-
stimmten Umgang mit sozialen Netzwerken im Spannungsfeld zwischen Wahrung der Pri-
vatsphäre und Teilhabe an einer globalisierten Öffentlichkeit praktizieren; in der media-
tisierten Welt eigene Interessen und Bedürfnisse wahrnehmen

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2 Bildungsbeitrag und didaktische Grundlagen des Faches

2.1 Beitrag des Faches zur Bildung


In einer von Informations- und Kommunikationstechnologie bestimmten Gesellschaft und
angesichts der immer weiter zunehmenden Bedeutung des Bildes und der virtuellen Welten
ist ästhetische Bildung von außerordentlicher Bedeutung. Dem ästhetischen Lernen kommt
daher eine besondere Rolle für das Lernen im 21. Jahrhundert zu. Prinzipiell ist es in allen
Lernprozessen von Relevanz. 1
Die Erfahrung eines ästhetischen Zustands sowie aisthetischer Wahrnehmung 2, einer allge-
meinen Wahrnehmungswachheit, die gleichermaßen rational wie emotional zu verstehen ist,
findet im Kunstunterricht ihre notwendige Verortung.
Das Fach Kunst „will die Wahrnehmung von Bildern schärfen, ihre Funktion kritisch beleuch-
ten und ihre Wirkungszusammenhänge durchschaubar machen; es will zu ihrem aktiven,
kompetenten Gebrauch anregen und dabei auch Freude und Genussfähigkeit wecken.“ 3 Im
Zentrum des Unterrichts im Fach steht die Förderung der Lernenden hin zu kulturell kompe-
tenten Menschen, denen es ein Anliegen ist, ästhetische und kulturelle Bildung in ihr Werte-
system zu integrieren. Insbesondere für die ästhetisch-expressive Begegnung und
Gestaltung als eines Modus der Weltbegegnung und des Weltverständnisses 4 leistet das
Fach Kunst somit einen ganz eigenen und maßgeblichen Beitrag zur Bildung. Die Lernenden
entwickeln einen eigenen, begründeten Standpunkt zu künstlerischen Fragen, so dass sie
mit Sachverstand und Empathie die sie allgegenwärtig umgebende allgemeine visuelle Kul-
tur, womit Kunst und andere ästhetische Phänomene der gestalteten Umwelt gefasst sind,
erfassen und verstehen lernen.
Der Begriff „Bild“ wird im Kerncurriculum Kunst wie folgt definiert: „Bilder, verstanden als um-
fassender Begriff für zwei- und dreidimensionale Objekte, Artefakte, visuell geprägte Infor-
mationen, Prozesse und Situationen visueller Erfahrung“. 5

2.2 Kompetenzbereiche
Die im Folgenden als Bezeichnung der Kompetenzbereiche verwendeten Begriffe Bilder-
schließung und Bildgestaltung schließen alle Ebenen der ästhetischen Erfahrung und der
sinnlichen Erkenntnis mit ein. Im Zusammenhang von Bilderschließung und Bildgestaltung
setzen sich Lernende schwerpunktmäßig mit historischen und zeitgenössischen Werken der
Kunst- und Kulturgeschichte sowie mit Phänomenen der allgemeinen visuellen Kultur ausei-
nander. Analyse und Interpretation von Bildern, im Sinne der Bilderschließung, sowie die
eigene gestalterische Praxis, im Sinne der Bildgestaltung, stellen gleichwertige Kompetenz-
bereiche dar. Die Entwicklung von Kompetenzen in beiden Bereichen ist auf das Ziel ausge-
richtet, dass Lernende unterschiedliche Bildsprachen 6 theoretisch verstehen und praktisch
verwenden können. Die Strukturierung in zwei Kompetenzbereiche – Bilderschließung und

1
vgl. u. a. Sievert, A.: Ästhetische Erziehung – ästhetisches Lernen. In: BDK Info Hessen 1/08,
Kunstpädagogische Positionen in Hessen. So far, so good. So what?, S. 9
2
vgl. ebenda
3
Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung (EPA) Bildende Kunst, Beschluss der
Kultusministerkonferenz vom 01.12.1989 i. d. F. vom 10.02.2005, S. 4
4
vgl. Abschnitt. 1.1 (Bildungsverständnis)
5
EPA Bildende Kunst, S. 4
6
vgl. Abschnitt 2.3 (Strukturierung der Fachinhalte: Bildsprachen und Wirkungen)

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Bildgestaltung – orientiert sich an den Vorgaben der Einheitlichen Prüfungsanforderungen in


der Abiturprüfung (EPA) Bildende Kunst. Die im Kerncurriculum für die Sekundarstufe I 7 für
das Fach Kunst formulierten vier Kompetenzbereiche gehen in diesen auf.
Der Kompetenzbereich Bilderschließung kennzeichnet einen Komplex von Kompetenzen,
die erforderlich sind, um Bilder sach- und fachgerecht erfassen, analysieren und interpre-
tieren zu können. Eine Eigenart künstlerischer Darstellungen wie auch solcher aus dem Be-
reich der visuellen Kultur besteht darin, bekannte oder vertraute Regeln der Bildgestaltung in
Frage zu stellen, mit diesen zu spielen, sie in paradoxer Weise zu verwenden und damit kal-
kuliert Freude, Aufregung, Überraschung, Irritation oder Nachdenklichkeit beim Betrachter
hervorzurufen. Die Analyse von Bildern intendiert daher einerseits die Bestimmung regel-
konform verwendeter Sprachmittel, andererseits zielt sie aber auch auf die Kennzeichnung
erkennbarer Abweichungen von vertrauten Regeln, die Überwindung von Konventionen und
auf experimentelle Gratwanderungen ab. Für die Interpretation ist von den Lernenden neben
den Analyseergebnissen auch Kontextwissen (z. B. aus den Bereichen Kunstgeschichte,
Kunstwissenschaft, Wahrnehmungspsychologie) miteinzubeziehen.
Der Kompetenzbereich Bildgestaltung kennzeichnet einen Komplex von Kompetenzen,
die erforderlich sind, um Bilder sach- und fachgerecht darstellen zu können. Eine Besonder-
heit bei der Entwicklung und Ausarbeitung eines Bildes ist – neben diesbezüglich objektiven
Aspekten (z. B. sachangemessene und korrekte Verwendung von zeichnerischen Mitteln) –
die Entfaltung subjektiver Qualitäten. Um im Rahmen gestalterischer Prozesse ein eigenes
Sprachgefühl entwickeln zu können, ist neben der absichtsvollen Gestaltung und der damit
verbundenen Kenntnis und sachangemessenen Anwendung bildsprachlicher Regeln auch
ein spielerischer und genussvoller Umgang mit visuellen ästhetischen Erfahrungen erforder-
lich. Vor dem Hintergrund der sinnlichen Erfahrung von Lust und Unlust können Lernende
die Wirkung sinnlicher Erfahrungen anderer antizipieren, die intersubjektive Wirksamkeit von
Bildsprachen erleben und ihre eigenen Gestaltungen darauf abstellen. Entsprechend erwer-
ben die Lernenden die Fähigkeit, Gestaltungprozesse angeleitet oder selbstständig zu be-
wältigen und dabei einen individuellen Ausdruck zu entwickeln.
Beide Kompetenzbereiche überlagern sich im Umgang mit Inhalten des Kunstunterrichts in
vielfacher Weise. So können bildsprachliche Regeln, gestalterische Verfahren und Qualitäts-
kriterien, die bei der Werkanalyse erschlossen werden, bei der eigenen Gestaltung praktisch
angewendet werden. Umgekehrt können eigene Gestaltungsbemühungen und Gestaltungs-
lösungen zum Ausgangspunkt für das Nachvollziehen von Bildern aus dem Bereich der Bil-
denden Kunst und der allgemeinen visuellen Kultur werden.

Kompetenzerwerb in fachübergreifenden und fächerverbindenden Zusammenhängen

Fachübergreifende und fächerverbindende Lernformen ergänzen fachliches Lernen in der


gymnasialen Oberstufe und sind unverzichtbarer Bestandteil des Unterrichts (vgl. § 7 Abs. 7
OAVO 8). In diesem Zusammenhang gilt es insbesondere auch, die Kompetenzbereiche der
Fächer zu verbinden und dabei zugleich die Dimensionen überfachlichen Lernens sowie die
besonderen Bildungs- und Erziehungsaufgaben, erfasst in Aufgabengebieten (vgl. § 6 Abs. 4
HSchG), zu berücksichtigen. So können Synergiemöglichkeiten ermittelt und genutzt wer-
den. Für die Lernenden ist diese Vernetzung zugleich Voraussetzung und Bedingung dafür,

7
Bildungsstandards und Inhaltsfelder. Das neue Kerncurriculum für Hessen. Sekundarstufe I / Gym-
nasium
8
Oberstufen- und Abiturverordnung (OAVO) in der jeweils geltenden Fassung

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Kompetenzen in vielfältigen und vielschichtigen inhaltlichen Zusammenhängen und Anforde-


rungssituationen zu erwerben.
Damit sind zum einen Unterrichtsvorhaben gemeint, die mehrere Fächer gleichermaßen be-
rühren und unterschiedliche Zugangsweisen der Fächer integrieren. So lassen sich z. B. in
Projekten – ausgehend von einer komplexen problemhaltigen Fragestellung – fachübergrei-
fend und fächerverbindend und unter Bezugnahme auf die drei herausgehobenen überfach-
lichen Dimensionen komplexere inhaltliche Zusammenhänge und damit Bildungsstandards
aus den unterschiedlichen Kompetenzbereichen der Fächer erarbeiten (vgl. Abschn. 1.3).
Zum anderen können im Fachunterricht Themenstellungen bearbeitet werden, die – ausge-
hend vom Fach und einem bestimmten Themenfeld – auch andere, eher benachbarte Fä-
cher berühren. Dies erweitert und ergänzt die jeweilige Fachperspektive und trägt damit zum
vernetzten Lernen bei.

2.3 Strukturierung der Fachinhalte


In der gymnasialen Oberstufe verfolgt der Unterricht im Fach Kunst das Ziel, der Auseinan-
dersetzung der Lernenden mit Bildern aus dem Bereich der Bildenden Kunst und der allge-
meinen visuellen Kultur zunehmend Struktur zu verleihen, das eigene künstlerisch-
gestalterische Handeln zu vertiefen, verstärkt zu reflektieren und ein differenziert visuelles
Weltverständnis auszubauen. Den Zusammenhang der Kompetenzbereiche Bilderschlie-
ßung und Bildgestaltung sichern im Unterricht dabei folgende fachliche Konzepte 9:

Herstellungsbedingungen und -prozesse von Bildern


Bilder sind bestimmt durch Material, Gestalt, Bedeutung, Wirkung und Verwendung. Sie un-
terliegen darüber hinaus historischen oder zeitgenössischen Herstellungsbedingungen. Die-
se Aspekte stehen in einer Wechselbeziehung und tragen zur Konstituierung des
vielschichtigen Herstellungsprozesses eines Bildes bei. Die Komplexität von Herstellungsbe-
dingungen und -prozessen begreifen und bearbeiten die Lernenden sowohl im theoretischen
als auch im praktischen Nachvollzug eines Bildes. In einem kumulativen Prozess erweitern
die Lernenden genauso ihre praktischen Fertigkeiten und Fähigkeiten wie ihre Kenntnisse
materialer Voraussetzungen der ästhetischen Produktion und ihr Reflexionsvermögen im
handelnden Umgang mit diesen. Sie erlangen Einsichten in Interessenzusammenhänge
(z. B. weltanschauliche, soziokulturelle oder ökonomische) von Herstellungsbedingungen
und machen Erfahrungen mit gestalterischen Vorgaben, insbesondere mit denen des De-
signs und der Architektur.

Bildsprachen und deren Wirkungen


Der Begriff „Bildsprache“ kennzeichnet bildhafte Ausdrucksformen, die sich visuell wahr-
nehmbarer zwei- oder dreidimensional fixierter oder beweglicher Formen, Farben, Abbilder,
Symbole oder Konnotationen sowie deren anschaulicher, ästhetisch kalkulierter oder alea-
torischer Anordnung, Zuordnung und Strukturierung bedienen. Sprachmittel der verschiede-
nen Bildsprachen sind als Erfahrungswissen von Gestaltenden der freien und angewandten

9
in Anlehnung an die EPA Bildende Kunst, S. 7

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Künste sowie als wissenschaftlich ermittelte Gesetze oder Regeln der Wahrnehmung greif-
bar. Je nach Bildgattung und Untersuchungsgegenstand unterscheiden sich dabei fach-
sprachliche Kennzeichnungen bildsprachlicher Phänomene. Dies betrifft insbesondere
Unterschiede in der Fachsprache von Malerei, Grafik, Plastik, Fotografie, Grafikdesign, Ar-
chitektur und Produktdesign sowie Wahrnehmungspsychologie. Gattungsübergreifende
Phänomene wie Komposition, Farbgestaltung, Körperlichkeit und Räumlichkeit sind in meh-
reren Bildsprachen wirksam, werden aber teilweise unterschiedlich bezeichnet und verwen-
det.

Bedeutungen und Funktionen von Bildern


Die verschiedenen Bildsprachen korrespondieren mit charakteristischen Bildfunktionen.
Während Bilder der Malerei, Grafik, Plastik und freien Fotografie eher Funktionen der freien
Kunst oder der Auftragskunst erfüllen, richten sich Architektur und Produktdesign eher auf
das Erfüllen von Gebrauchsfunktionen, Werbegrafik und Werbefotografie zielen auf Manipu-
lation, indem sie Bedürfnisse wecken und Images etablieren.
Dem wird in den verschiedenen Kurshalbjahren jeweils schwerpunktmäßig nachgegangen,
wobei auch Berücksichtigung findet, dass Bildern im Sinne der Polyfunktionalität vielfach
verschiedenartige Funktionsdimensionen eigen sind.

Bilder in ihren historisch-gesellschaftlichen und aktuellen Bezügen


Für das Verständnis und die Verortung insbesondere auch zeitgenössischer Kunst sowie
weiterer Zeugnisse visueller Kultur ist Basis- und Überblickswissen erforderlich, das beson-
ders in den verpflichtend zu bearbeitenden Themenfeldern der jeweiligen Kurshalbjahre auf-
gebaut werden kann.
Der Beispielcharakter der ausgewählten Bilder spielt im Hinblick auf deren künstlerisch-
visuelle Qualität, geschichtliche und aktuelle Bedeutung sowie deren Relevanz für Zeit-
strömung, Stil, Gattung, Kunstrichtung, Motiv und Funktion eine entscheidende Rolle. Bei der
Auswahl ebenso wichtig ist aber auch die Bedeutung der Bilder für die Lebenswirklichkeit der
Lernenden (z. B. lokale Beispiele von Bauwerken, aktuelle Ausstellungen, Atelierbesuche bei
Künstlerinnen und Künstlern) bezogen auf ihre Mit- und Umwelt sowie auf menschliche
Grundprobleme. Eine Ausbalancierung von lebensweltlichem Erfahrungswissen und kunst-
und kulturgeschichtlichem Wissen ist daher anzustreben.

Methoden der Rezeption und Verfahren der Produktion von Bildern


Unterschiedliche Ansätze der Werkanalyse zeigen auf, dass der Prozess der Erschließung
durch eine Vielzahl von Aspekten zu unterschiedlichen Bewertungen und Interpretationen
führen kann. Daher ist es ein Anspruch des Unterrichts im Fach Kunst, dass Lernende sich
mit einem breiten Spektrum an Werkzeugen zur Erschließung von Bildern vertraut machen.
In dem Maße, wie Lernenden Möglichkeiten der absichtsvollen und spielerischen Nutzung
von künstlerischen Verfahren aufgezeigt werden, gelingt es sie dabei zu fördern, in ihren
Gestaltungsvorhaben zunehmend einen eigenen Ausdruck zum Tragen bringen zu können.

13
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Kunst gymnasiale Oberstufe

3 Bildungsstandards und Unterrichtsinhalte

3.1 Einführende Erläuterungen


Nachfolgend werden die am Ende der gymnasialen Oberstufe erwarteten fachlichen Kompe-
tenzen in Form von Bildungsstandards, gegliedert nach Kompetenzbereichen (Abschn. 3.2),
sowie die verbindlichen Unterrichtsinhalte (Abschn. 3.3), thematisch strukturiert in Kurshalb-
jahre und Themenfelder, aufgeführt. Diese sind durch verbindlich zu bearbeitende inhaltliche
Aspekte konkretisiert und durch ergänzende Erläuterungen didaktisch fokussiert.
Im Unterricht werden Bildungsstandards und Themenfelder so zusammengeführt, dass die
Lernenden in unterschiedlichen inhaltlichen Kontexten die Bildungsstandards – je nach
Schwerpunktsetzung – erarbeiten können. Mit wachsenden Anforderungen an die Komplexi-
tät der Zusammenhänge und kognitiven Operationen entwickeln sie in entsprechend gestal-
teten Lernumgebungen ihre fachlichen Kompetenzen weiter.
Die Themenfelder bieten die Möglichkeit – im Rahmen der Unterrichtsplanung didaktisch-
methodisch aufbereitet – jeweils in thematische Einheiten umgesetzt zu werden. Zugleich
lassen sich, themenfeldübergreifend, inhaltliche Aspekte der Themenfelder, die innerhalb
eines Kurshalbjahres vielfältig miteinander verschränkt sind und je nach Kontext auch aufei-
nander aufbauen können, in einen unterrichtlichen Zusammenhang stellen.
Themenfelder und inhaltliche Aspekte sind über die Kurshalbjahre hinweg so angeordnet,
dass im Verlauf der Lernzeit – auch Kurshalbjahre übergreifend – immer wieder Bezüge zwi-
schen den Themenfeldern hergestellt werden können. In diesem Zusammenhang bieten die
fachlichen Konzepte (vgl. ausführliche Darstellung in Abschn. 2.3) Orientierungshilfen, um
fachliches Wissen zu strukturieren, anschlussfähig zu machen und zu vernetzen.
Die Bildungsstandards weisen ein grundlegendes Niveau (Grund- und Leistungskurs) aus. In
den Kurshalbjahren der Qualifikationsphase werden die Fachinhalte nach grundlegendem
Niveau (Grundkurs und Leistungskurs) und erhöhtem Niveau (Leistungskurs) unterschieden.
Die jeweils fachbezogenen Anforderungen, die an Lernende in Grund- und Leistungskurs
gestellt werden, unterscheiden sich wie folgt: „Grundkurse vermitteln grundlegende wissen-
schaftspropädeutische Kenntnisse und Einsichten in Stoffgebiete und Methoden, Leistungs-
kurse exemplarisch vertieftes wissenschaftspropädeutisches Verständnis und erweiterte
Kenntnisse“ (§ 8 Abs. 2 OAVO).

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Kunst gymnasiale Oberstufe

3.2 Bildungsstandards

Kompetenzbereich: Bilderschließung (BE)

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Die Lernenden können
BE1  subjektive Bildeindrücke und -erfahrungen bei der Betrachtung von Bildern
angemessen versprachlichen,
BE2  Sachverhalte, Merkmale und Bestandteile von Bildern erfassen sowie sachgerecht
versprachlichen,
BE3  die Wechselwirkung von Bildgestaltung und Bildwirkung als Bedeutungskomplex
wahrnehmen und erläutern,
BE4  methodische Prinzipien der Analyse und Interpretation unterscheiden, einschätzen
und den Erkenntnisprozess darauf aufbauend mit sachgerechten
Lösungsstrategien selbstständig strukturieren,
BE5  relevante Motive, Themen und Merkmale in Bildern vergleichen und in ihre
Erschließung einbeziehen,
BE6  ihr Bildverständnis argumentativ durch Kontextwissen (z. B. Kenntnisse über
Kunstepochen, Künstlerinnen, Künstler) stützen,
BE7  Bilder im Zusammenhang ihrer Entstehungs- und Wirkungsgeschichte auch unter
Nutzung selbstständig erschlossener kunstbezogener Wissensquellen
interpretieren,
BE8  Bilder als Ausdruck individuellen und gesellschaftlichen Weltverständnisses im
historischen und gegenwärtigen Kontext einordnen und interpretieren,
BE9  die in Bildern enthaltenen Herausforderungen und Fremdheitserfahrungen kritisch
zu eigenen Wertvorstellungen, Welt- und Selbstkonzepten in Beziehung setzen,
BE10  in einer gegliederten Form, mit einer benennbaren Intention und unter
Verwendung von Fachterminologie Ergebnisse der Erschließung von Bildern
darstellen und präsentieren,
BE11  die Erschließung von Bildern dokumentieren und reflektieren.

Kompetenzbereich: Bildgestaltung (BG)

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Die Lernenden können
BG 1  Werkzeuge, Materialien und künstlerische Verfahren unter Berücksichtigung deren
jeweiliger gestalterischer Möglichkeiten zur Lösung eines entsprechenden
gestalterischen Problems sachgerecht, sensibel und einfallsreich verwenden,

15
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Kunst gymnasiale Oberstufe

BG2  grundlegende bildnerische Mittel der Gestaltung zur Lösung eines entsprechenden
gestalterischen Problems kreativ und planvoll, also unter Berücksichtigung von
Form, Inhalt, Ausdruck und Bedeutung, verwenden,
BG3  Bildelemente und Merkmale von Bildern sachgerecht bildnerisch herausarbeiten,
BG4  Wirklichkeitseindrücke auffassen, bildnerisch klären und im Spannungsfeld
zwischen Wiedergabe und Interpretation des Erscheinungsbilds, zwischen Abbild
und Abstraktion gestalterisch darstellen,
BG5  Gestaltungen an Bildfunktionen, Darstellungstendenzen, eigenen Geschmacks-
vorstellungen, der Kommunikabilität der Darstellung und den beabsichtigten
Wirkungen ausrichten und entsprechende Darstellungsmittel dafür einzusetzen,
BG6  individuelle Bildideen kreieren und skizzieren,
BG7  Bildideen nach selbstgewählten oder gegebenen Kriterien auswählen, daraus
bildnerische Gestaltungen entwickeln und mit einer benennbaren Intention
gestalterisch ausarbeiten,
BG8  eigene Imaginationen entwickeln und in gestalterischen Prozessen produktiv
entfalten,
BG9  den Prozess eigener Gestaltungsvorhaben dokumentieren, reflektieren und das
Arbeitsergebnis präsentieren.

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Kunst gymnasiale Oberstufe

3.3 Kurshalbjahre und Themenfelder


Dem Unterricht in der Einführungsphase kommt mit Blick auf den Übergang in die Qualifi-
kationsphase eine Brückenfunktion zu. Zum einen erhalten die Lernenden die Möglichkeit,
das in der Sekundarstufe I erworbene Wissen und Können zu festigen und zu vertiefen bzw.
zu erweitern (Kompensation) sowie Neigungen und Stärken zu identifizieren, um auf die
Wahl der Grundkurs- und Leistungskursfächer entsprechend vorbereitet zu sein. Zum ande-
ren werden die Lernenden an das wissenschaftspropädeutische Arbeiten herangeführt. Da-
mit wird eine solide Ausgangsbasis geschaffen, um in der Qualifikationsphase erfolgreich zu
lernen. Die Themenfelder der Einführungsphase sind dementsprechend ausgewählt und
bilden die Basis für die Qualifikationsphase.
In der Qualifikationsphase erwerben die Lernenden eine solide Wissensbasis sowohl im
Fachunterricht als auch in fachübergreifenden und fächerverbindenden Zusammenhängen
und wenden ihr Wissen bei der Lösung zunehmend anspruchsvoller und komplexer Frage-
und Problemstellungen an. Dabei erschließen sie Zusammenhänge zwischen Wissensberei-
chen und erlernen Methoden und Strategien zur systematischen Beschaffung, Strukturierung
und Nutzung von Informationen und Materialien. Der Unterricht in der Qualifikationsphase
zielt auf selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen und Arbeiten sowie auf die Wei-
terentwicklung der Kommunikationsfähigkeit; der Erwerb einer angemessenen Fachsprache
ermöglicht die Teilhabe am fachbezogenen Diskurs. Durch die Wahl von Grund- und Leis-
tungskursen ist die Möglichkeit gegeben, individuelle Schwerpunkte zu setzen und auf unter-
schiedlichen Anspruchsebenen zu lernen. Dementsprechend beschreiben die Bildungs-
standards und die verbindlichen Themenfelder die Leistungserwartungen für das Erreichen
der Allgemeinen Hochschulreife.

Verbindliche Regelungen zur Bearbeitung der Themenfelder


Einführungsphase
In der Einführungsphase sind je Kurshalbjahr die Themenfelder 1–3 verbindliche Grundlage
des Unterrichts. Die „z. B.“-Nennungen in den Themenfeldern dienen der inhaltlichen Anre-
gung und sind nicht verbindlich. Soweit sich eine bestimmte Reihenfolge der Themenfelder
nicht aus fachlichen Erfordernissen ableitet, kann die Reihenfolge frei gewählt werden. Für
die Bearbeitung der verbindlichen Themenfelder sind etwa zwei Drittel der gemäß OAVO zur
Verfügung stehenden Unterrichtszeit – i. d. R. ca. 12 Unterrichtswochen – vorgesehen. In
der verbleibenden Unterrichtszeit ist es möglich, Aspekte der verbindlichen Themenfelder zu
vertiefen oder zu erweitern oder eines der nicht verbindlichen Themenfelder zu bearbeiten.

Qualifikationsphase
In den Kurshalbjahren Q1 bis Q3 sind die Themenfelder 1 und 2 verbindliche Grundlage des
Unterrichts. Ein weiteres Themenfeld wird durch Erlass verbindlich festgelegt. Im Hinblick auf
die schriftlichen Abiturprüfungen können durch Erlass Schwerpunkte sowie Konkretisierun-
gen innerhalb dieser Themenfelder ausgewiesen werden. Im Kurshalbjahr Q4 sind zwei
Themenfelder – ausgewählt durch die Lehrkraft – verbindliche Grundlage des Unterrichts.
Die „z. B.“-Nennungen in den Themenfeldern dienen der inhaltlichen Anregung und sind
nicht verbindlich. Soweit sich eine bestimmte Reihenfolge der Themenfelder nicht aus fachli-
chen Erfordernissen ableitet, kann die Reihenfolge frei gewählt werden. Für die Bearbeitung
der verbindlichen Themenfelder sind etwa zwei Drittel der gemäß OAVO zur Verfügung ste-

17
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Kunst gymnasiale Oberstufe

henden Unterrichtszeit – i. d. R. ca. 12 Unterrichtswochen – vorgesehen. In den Fächern, für


die auf der Grundlage der OAVO die Schule entscheiden kann, ob der Unterricht zwei- oder
dreistündig angeboten wird, bezieht sich diese Regelung auf den dreistündigen Unterricht. In
der verbleibenden Unterrichtszeit ist es möglich, Aspekte der verbindlichen Themenfelder zu
vertiefen oder zu erweitern oder eines der nicht verbindlichen Themenfelder zu bearbeiten.

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Übersicht über die Themen der Kurshalbjahre und die Themenfelder

Einführungsphase (E)

E1 Sprache der Künste I


Themenfelder
E1.1 Formen der Werkanalyse
E1.2 Nutzung von Ausdrucksmitteln der Malerei und Grafik für die eigene
gestalterische Darstellung
E1.3 Wandel der Darstellung eines Bildthemas im Übergang vom Mittelalter zur
frühen Neuzeit
E1.4 Prozess der visuellen Wahrnehmung
E1.5 Wahrnehmung als Selbstwahrnehmung anhand von Beispielen künstlerischer
Selbstdarstellung
verbindlich: Themenfelder 1–3

E2 Sprache der Künste II


Themenfelder
E2.1 Formen der Werkanalyse
E2.2 Nutzung von Ausdrucksmitteln plastischer Gestaltung für die eigene
gestalterische Darstellung
E2.3 Wandel der Darstellung eines Bildthemas im Übergang vom 18. ins 19.
Jahrhundert
E2.4 Bedeutung von Wegbereitern der Kunst
E2.5 Bildgenre Porträt nach 1945
verbindlich: Themenfelder 1–3

Qualifikationsphase (Q)

Q1 Klassische Bildkünste (Malerei, Grafik und Plastik)


Themenfelder
Q1.1 Ausdrucksmöglichkeiten von Malerei und Zeichnung am Beispiel des
Wandels von der gegenständlichen zur ungegenständlichen Kunst
Q1.2 Nutzung malerischer, grafischer und plastischer Ausdrucksmittel für die
eigene gestalterische Darstellung
Q1.3 Plastik im Vergleich mit einer anderen Bildgattung – epochentypische Merkmale
von Menschendarstellungen
Q1.4 Brechung von Konventionen
Q1.5 Zitat als künstlerische Strategie

19
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Kunst gymnasiale Oberstufe

verbindlich: Themenfelder 1 und 2 sowie ein weiteres aus den Themenfeldern 3–5, durch
Erlass festgelegt; innerhalb dieser Themenfelder können durch Erlass Schwerpunkte sowie
Konkretisierungen ausgewiesen werden

Q2 Medien (Fotografie, Grafikdesign)


Themenfelder
Q2.1 Ausdrucksmöglichkeiten von Fotografie – Hinterfragung der Wirklichkeit
Q2.2 Nutzung fotografischer und gebrauchsgrafischer Ausdrucksmittel für die
eigene gestalterische Darstellung
Q2.3 Manipulation in Bildmedien am Beispiel von Werbung
Q2.4 Bildsprache und Typografie
Q2.5 Montage und Collage als künstlerische Strategie
verbindlich: Themenfelder 1 und 2 sowie ein weiteres aus den Themenfeldern 3–5, durch
Erlass festgelegt; innerhalb dieser Themenfelder können durch Erlass Schwerpunkte sowie
Konkretisierungen ausgewiesen werden

Q3 Gestaltete Umwelt (Architektur, Produktdesign)


Themenfelder
Q3.1 Ausdrucksmöglichkeiten von Architektur im Spannungsfeld von
Weltverständnis und künstlerischem Anspruch
Q3.2 Nutzung von architektonischen Ausdrucksmitteln für die eigene
gestalterische Darstellung
Q3.3 Zwischen Utopie und Wirklichkeit
Q3.4 Produktdesign am Beispiel von Gebrauchsobjekten
Q3.5 Architektur und Raumgestaltung im Spannungsfeld von Kunst und Alltag
verbindlich: Themenfelder 1 und 2 sowie ein weiteres aus den Themenfeldern 3–5, durch
Erlass festgelegt; innerhalb dieser Themenfelder können durch Erlass Schwerpunkte sowie
Konkretisierungen ausgewiesen werden

Q4 Prozess und Innovation


Themenfelder
Q4.1 Gegenüberstellung von künstlerischen Positionen – zweimal deutsche Kunst nach
1945
Q4.2 Nutzung gattungsübergreifender Ausdrucksmittel für die eigene gestalterische
Darstellung
Q4.3 Kunst und Leben
Q4.4 Konzeptionelle Kunst
Q4.5 Grenzüberschreitungen in der Gegenwartskunst
verbindlich: zwei Themenfelder aus 1–5, ausgewählt durch die Lehrkraft

20
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Kunst gymnasiale Oberstufe

Im Zusammenhang der Bearbeitung der Themen der Kurshalbjahre und der Themenfelder
des Faches lassen sich vielfältig Bezüge auch zu Themenfeldern anderer Fächer (innerhalb
eines Kurshalbjahres) herstellen, um sich komplexeren Fragestellungen aus unter-
schiedlichen Fachperspektiven zu nähern. Auf diese Weise erfahren die Lernenden die Not-
wendigkeit und Wirksamkeit interdisziplinärer Kooperation und erhalten gleichzeitig
Gelegenheit, ihre fachspezifischen Kenntnisse in anderen Kontexten zu erproben und zu
nutzen. Dabei erwerben sie neues Wissen, welches die Fachdisziplinen verbindet. Dies be-
reitet sie auf den Umgang mit vielschichtigen und vielgestaltigen Problemlagen vor und för-
dert eine systemische Sichtweise. Durch fachübergreifende und fächerverbindende Themen-
stellungen können mit dem Anspruch einer stärkeren Lebensweltorientierung auch die Inte-
ressen und Fragestellungen, die junge Lernende bewegen, Berücksichtigung finden. In der
Anlage der Themenfelder in den Kurshalbjahren sind – anknüpfend an bewährte Unterrichts-
praxis – fachübergreifende und fächerverbindende Bezüge jeweils mitgedacht. Dies erleich-
tert die Kooperation zwischen den Fächern und ermöglicht interessante Themenstellungen.

21
Hessisches Kultusministerium Kerncurriculum
Kunst gymnasiale Oberstufe

E1 Sprache der Künste I

Die Bildsprache der Malerei als eine zentrale und die europäische Kunstgeschichte
wesentlich prägende Ausdrucksform der bildenden Kunst wie auch die Bildsprache der
Grafik bzw. der Zeichnung werden im ersten Kurshalbjahr ins Zentrum der Auseinander-
setzung gerückt. Als Ausdrucksformen der bildenden Kunst ermöglichen Malerei und Grafik,
darunter insbesondere auch die Zeichnung, einen spontanen Zugang sowohl in der Rezep-
tion als auch in der eigenen Gestaltung. Beim Malen oder Zeichnen werden über die bloße
Wiedergabe von Bildzeichen hinaus vielfältige intersubjektiv bildwirksame Mitteilungen und
Anmutungen wie Stimmungen, Klänge, Harmonien oder Bewegungserlebnisse übermittelt.
Indem sich die Lernenden im Bereich der bilderschließenden Kompetenzen mit grundlegen-
den Verfahren der Werkanalyse am Beispiel von Malerei und Grafik auseinandersetzen,
werden sie in die Lage versetzt, in die Welt der Bildrezeption systematisch vorzudringen und
sich mit verschiedenen Lesarten von Bildern vertraut zu machen (Themenfeld 1). Im Zuge
dessen erschließen sich die Lernenden modellartig Prinzipien der ästhetischen
Kommunikation, die im Verlauf des Oberstufenunterrichts anhand weiterer Bildsprachen
wieder aufgegriffen werden. Damit wird das Verständnis für deren Wirksamkeit vertieft und
differenziert. Im Bereich der bildgestalterischen Kompetenzen entwickeln die Lernenden am
Beispiel von Malerei und Grafik ihre Fähigkeit zur Gestaltung eigener Bilder so weit, dass sie
in Grundzügen einen eigenen Ausdruck entfalten können (Themenfeld 2). Den Auftakt zur
Sicherung von Kompetenzen im Umgang mit Bildsprachen bilden die Fachsprachen der
Malerei und Grafik, da hier elementare Erfahrungen modellartig gefördert und Kompetenzen
der Bildgestaltung entwickelt werden, die auf andere Bildsprachen übertragen oder für diese
nutzbar gemacht werden können. Durch die Verknüpfung von Erkenntnissen aus der
Erschließung und der Gestaltung von Bildern erwerben die Lernenden die grundlegende
Fähigkeit, eigene und fremde Bilder am Beispiel von Malerei und Grafik hinsichtlich ihrer
Eigenart und ihrer individuellen Qualitäten kritisch und sachkundig zu würdigen und zu
beurteilen.
In Themenfeld 3 setzen sich die Lernenden mit der Bedeutung exemplarischer Bilder aus
Mittelalter und Neuzeit auseinander und erschließen epochentypische Merkmale, die
nachhaltig die Kunst- und Kulturgeschichte bis zur Gegenwart prägen. Im weiteren Verlauf
des Oberstufenunterrichts wird die kunsthistorische Chronologie in einzelnen Themenfeldern
immer wieder aufgegriffen und bis in die Gegenwart hinein fortgesetzt. Die Themenfelder 4
und 5 ergänzen in theoretischer und praktischer Hinsicht den Pflichtbereich um den Bereich
der visuellen Wahrnehmung, deren Gesetzmäßigkeiten und Umsetzungen in künstlerischen
Selbstdarstellungen. Inhalte und bildsprachliche Mittel, welche die Lernenden dabei
kennenlernen, können sie für den eigenen Ausdruck nutzen und ihre Erkenntnisse aus der
Bilderschließung auf ihre eigene visuelle Erlebniswelt übertragen und Gegenwartsbezüge
herstellen.
Da die Lernenden individuell ausgeprägte Könnensstände mitbringen, kommt dem Unterricht
der Einführungsphase die Verantwortung des Diagnostizierens und Kompensierens zu.
Daher dient die Bearbeitung der ersten drei Themenfelder dem Aufbau von Basis- und
Überblickswissen zu fachspezifischen Inhalten, Arbeitsweisen und wesentlicher Fach-
terminologie.

22
Hessisches Kultusministerium Kerncurriculum
Kunst gymnasiale Oberstufe

Bezug zu den fachlichen Konzepten: Bei der Bearbeitung des Halbjahresthemas sind die
inhaltlichen und strukturierenden Aspekte der fünf fachlichen Konzepte – Herstellungs-
bedingungen und -prozesse von Bildern, Bildsprachen und deren Wirkungen, Bedeu-
tungen und Funktionen von Bildern, Bilder in ihren historisch-gesellschaftlichen und
aktuellen Bezügen, Methoden der Rezeption und Verfahren der Produktion von Bildern
(vgl. Abschn. 2.3) – als didaktische Perspektiven angemessen und unter entsprechender
Schwerpunktsetzung zu berücksichtigen.

Themenfelder

verbindlich: Themenfelder 1–3

E1.1 Formen der Werkanalyse


angeleitete Bilderschließung an Beispielen aus Malerei und Grafik
– grundlegende Herangehensweisen des hermeneutischen und werkimmanenten Ansatzes
– Berücksichtigung weiterer kunstwissenschaftlicher Methoden (z. B. biografischer Ansatz,
ikonografische Gesichtspunkte)
– grundlegende Ausdrucksmittel der Malerei und Grafik (Komposition, Farbe, Form)

E1.2 Nutzung von Ausdrucksmitteln der Malerei und Grafik für die eigene
gestalterische Darstellung
angeleitete Bildgestaltung
– Entwickeln einer Bildlösung zu einem gestalterischen Problem (z. B. ein Bildthema,
Berücksichtigung künstlerischer Beispiele auch aus anderen Gattungen): Findung eigener
plausibler, begründeter Bildideen (in Form von Skizzen, Notizen), Ideenauswahl und
Realisierung (auch skizzenhafter Entwurf)
– Nutzung einer grundlegenden künstlerischen Strategie (z. B. Erzeugung von Illusion,
Abstraktion, Verfremdung)
– Verwendung grundlegender Ausdrucksmittel der Malerei und Grafik (Komposition, Farbe,
Form)

E1.3 Wandel der Darstellung eines Bildthemas im Übergang vom Mittelalter zur
frühen Neuzeit
Bilderschließung
– charakteristische Bildbeispiele zu einem Bildthema (z. B. Alltag, Spiritualität,
Repräsentation) unter Berücksichtigung des kunst- und kulturhistorischen Kontexts
(z. B. epochentypische Ausdrucksmittel aus dem Feld der Körper- und Raumdarstellung)
Bildgestaltung
– Körper- und Raumdarstellung (z. B. eigene Auslegung des bearbeiteten Bildthemas durch
die Lernenden, experimenteller Umgang)
– Entwickeln eigener Bildideen zu einem Bildthema (z. B. Alltag)

23
Hessisches Kultusministerium Kerncurriculum
Kunst gymnasiale Oberstufe

E1.4 Prozess der visuellen Wahrnehmung


Bilderschließung
– Gesetzmäßigkeiten der visuellen Wahrnehmung
– kulturelle, psychologische und soziologische Bedingungen der Wahrnehmung
– Bildgestaltung
– Entwickeln eigener Bildideen zu einem Bildthema (z. B. Wahrnehmung als Bildinhalt,
Berücksichtigung wahrnehmungspsychologischer Gesetzmäßigkeiten)

E1.5 Wahrnehmung als Selbstwahrnehmung anhand von Beispielen künstlerischer


Selbstdarstellung
Bilderschließung
– Reflexion von Ähnlichkeit, Psychologisierung der Person, gesellschaftlicher Rolle, Maske,
Idealisierung
– Reflexion der künstlerischen Ausdruckskraft
Bildgestaltung
– Spannungsfeld zwischen Wiedergabe und Verfremdung
– Entwickeln eigener Bildideen zu einem Bildthema (z. B. Selbstinszenierung, indirektes
Porträt)

24
Hessisches Kultusministerium Kerncurriculum
Kunst gymnasiale Oberstufe

E2 Sprache der Künste II

Die Bildsprache der Plastik, als Ausdruckform mit ihrer Erweiterung auf den Raum als dritte
Dimension und ihren eigenen Sprachmitteln, steht im Zentrum des Kurshalbjahrs. Dabei
knüpfen die Lernenden einerseits an die grundlegenden Verfahren der Erschließung von
zweidimensionalen Bildern an, ergänzen diese aber um Aspekte des plastischen und
räumlichen Gestaltens. Dadurch erweitern sie ihre Kompetenz im systematischen Umgang
mit Bildern im Bereich der raumplastischen Wahrnehmungen und Gestaltungen.
Im Bereich der bilderschließenden Kompetenzen setzen sich die Lernenden mit
grundlegenden Verfahren der Werkanalyse am Beispiel raumplastischer Gestaltung als
zentralem Phänomen dreidimensionaler Bildsprachlichkeit auseinander, um systematisch in
die Welt raumplastischer Bilder vordringen zu können und sich mit Verfahren ihrer
Erschließung vertraut zu machen (Themenfeld 1). Im Zusammenhang der bildgestalterischen
Kompetenzen entwickeln die Lernenden am Beispiel raumplastischer Bilder ihre Fähigkeit
zur Gestaltung eigener Bilder so weit, dass sie in Grundzügen einen eigenen Ausdruck
entfalten können (Themenfeld 2). Sie erweitern damit die erworbenen grundlegenden
Fähigkeiten zur flächigen Gestaltung um Fähigkeiten in der Gestaltung dreidimensionaler
Gebilde. Diese grundlegenden Fähigkeiten werden in Q3 im Zusammenhang mit dem Auf-
bau von Kompetenzen zur Gestaltung von Architekturgebilden, Bauwerken und Design-
objekten wieder aufgegriffen und vertieft. Gegebenenfalls kann in Q1 die grundlegende
Fähigkeit zur dreidimensionalen Gestaltung bei der Lösung von Gestaltungsaufgaben
ebenfalls genutzt, differenziert und vertieft werden. Durch die Verknüpfung von Erkennt-
nissen aus der Erschließung und der Gestaltung raumplastischer Bilder entfalten die
Lernenden ihre Fähigkeit, eigene und fremde Bilder aus dem Bereich raumplastischer
Gestaltungen zu beurteilen.
In Themenfeld 3 setzen sich die Lernenden mit der Bedeutung exemplarischer Bilder aus
dem 18. und 19. Jahrhundert auseinander und erschließen sich epochentypische Merkmale,
die die Kunst- und Kulturgeschichte bis zur Gegenwart nachhaltig prägen, wodurch die
Lernenden für sich den Erwerb von Überblickswissen fortsetzen. Auch die weitere
chronologische Erschließung in Q1 ist damit vorbereitet. Indem die Lernenden Inhalte und
bildsprachliche Mittel, welche sie dabei kennenlernen, für eigenen Ausdruck nutzen,
beziehen sie ihre Erkenntnisse aus der Bilderschließung auf ihre eigene visuelle Erlebniswelt
und stellen Gegenwartsbezüge her.
Ergänzende Perspektiven eröffnen sich in der Auseinandersetzung mit Wegbereitern der
Moderne (Themenfeld 4) und mit der Porträtkunst (Themenfeld 5), wodurch ein erster
Einblick in Strömungen der Moderne bzw. in die zeitgenössische Kunst möglich wird. Die
Lernenden gewinnen Einsichten in das Ringen, überkommene Kunstauffassungen zu
überwinden.
Bezug zu den fachlichen Konzepten: Bei der Bearbeitung des Halbjahresthemas sind die
inhaltlichen und strukturierenden Aspekte der fünf fachlichen Konzepte –
Herstellungsbedingungen und -prozesse von Bildern, Bildsprachen und deren
Wirkungen, Bedeutungen und Funktionen von Bildern, Bilder in ihren historisch-
gesellschaftlichen und aktuellen Bezügen, Methoden der Rezeption und Verfahren der
Produktion von Bildern (vgl. Abschn. 2.3) – als didaktische Perspektiven angemessen und
unter entsprechender Schwerpunktsetzung zu berücksichtigen.

25
Hessisches Kultusministerium Kerncurriculum
Kunst gymnasiale Oberstufe

Themenfelder

verbindlich: Themenfelder 1–3

E2.1 Formen der Werkanalyse


selbstständige Bilderschließung an Beispielen der Plastik
– Vertiefung der Herangehensweisen des hermeneutischen und werkimmanenten Ansatzes
– Berücksichtigung weiterer kunstwissenschaftlicher Methoden (z. B. biografischer Ansatz,
ikonografische Gesichtspunkte)
– grundlegende Ausdrucksmittel der Plastik (Komposition, Verhältnis von Positiv- und
Negativraum, Statik, Gewichtsverteilung, Textur)

E2.2 Nutzung von Ausdrucksmitteln plastischer Gestaltung für die eigene


gestalterische Darstellung
Bildgestaltung
– Entwickeln einer Bildlösung zu einem gestalterischen Problem (z. B. ein Bildthema,
Berücksichtigung künstlerischer Beispiele): Findung eigener plausibler und begründeter
Ideen (in Form von Skizzen, Notizen), Ideenauswahl und Realisierung (auch in Form
projektartigen Arbeitens)
– Nutzung einer grundlegenden künstlerischen Strategie (z. B. Naturstudium, Erzeugung
von Illusion, Verfremdung, Abstraktion)
– Verwendung grundlegender Ausdrucksmittel der Plastik (Komposition, Verhältnis von
Positiv- und Negativraum, Statik, Gewichtsverteilung, Textur) oder anderer
raumplastischer Darstellungsweisen (z. B. Installation, Performance)

E2.3 Wandel der Darstellung eines Bildthemas im Übergang vom 18. ins
19. Jahrhundert
Bilderschließung
– charakteristische Bildbeispiele zu einem Bildthema (z. B. Alltag, Spiritualität, Natur) unter
Berücksichtigung des kunst- und kulturhistorischen Kontexts (z. B. Bestimmen
naturalistischer, realistischer, idealisierender, symbolischer Anteile der Gestaltung)
Bildgestaltung
– Körper- und Raumdarstellungen
– Entwickeln eigener Bildideen zu einem Bildthema (z. B. Berücksichtigung naturalistischer
und realistischer Anteile)

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Hessisches Kultusministerium Kerncurriculum
Kunst gymnasiale Oberstufe

E2.4 Bedeutung von Wegbereitern der Moderne


Bilderschließung
– charakteristische Bildbeispiele unter Berücksichtigung des kunst- und kulturhistorischen
Kontexts
– Aufhebung formaler Konventionen der Bildsprache
– vom Abbild zum Gebilde
Bildgestaltung
– Anknüpfung an die theoretische Arbeit (z. B. Gestaltung im Sinne bestimmter Aspekte der
Abstraktion)
– Entwickeln eigener Bildideen zu einem Bildthema

E2.5 Bildgenre Porträt nach 1945


Bilderschließung
– Bedeutung des Porträts (z. B. Männer- und Frauenbilder, Repräsentation)
– Berücksichtigung des kunst- und kulturhistorischen Hintergrunds
Bildgestaltung
– das Porträt im Spannungsfeld zwischen Identität, Maske und Rolle
– Entwickeln eigener Bildideen zu einem Bildthema (z. B. Männer- und Frauenbilder)

27
Hessisches Kultusministerium Kerncurriculum
Kunst gymnasiale Oberstufe

Q1 Klassische Bildkünste (Malerei, Grafik und Plastik)

Mit den Bildsprachen von Malerei, Grafik und Plastik als Ausdrucksformen der klassischen
Bildkünste beschäftigen sich die Lernenden in diesem Kurshalbjahr in vertiefter Weise. Die
Auseinandersetzung mit einer bedeutenden Umbruch- und Entwicklungssituation in der
bildenden Kunst ist für das grundlegende Verständnis von Kunstrezeption und -produktion
relevant. Dieses bildet die Voraussetzung für die Interpretation vorangegangener wie auch
zukünftiger Kunstströmungen und Epochen, ermöglicht den Lernenden durch die
thematische Schlüsselfunktion insbesondere einen Zugang zu moderner und zeit-
genössischer Kunst und kann Anregung für deren eigene bildnerische Praxis bieten. Die
Lernenden erschließen sich vor dem Hintergrund des kunstgeschichtlichen Kontexts
konkrete inhaltliche und formale Merkmale dieser Umbruch- und Entwicklungssituation, die
die Kunst- und Kulturgeschichte bis zur Gegenwart nachhaltig prägt (Themenfeld 1).
In den Kompetenzbereichen der Bilderschließung und Bildgestaltung bringen die Lernenden
individuell ausgeprägte Könnensstände zu Kunst und Kultur im Spannungsfeld von
Veränderung und Konstanz mit, welche sie aktivieren und mittels spezifischer Verfahren der
Werkanalyse und der Interpretation anhand exemplarischer Bilder ergänzen und vertiefen.
Im Rahmen eigener Gestaltungen erwerben sie die Fähigkeit, unter verschiedenen
Ausdrucksmöglichkeiten der klassischen Bildkünste zu wählen und diese gezielt für den
eigenen Ausdruck zu verwenden. Im Bereich der bildgestalterischen Kompetenzen
entwickeln die Lernenden am Beispiel eines ausgewählten Genres wie dem Stillleben oder
der Landschaftsmalerei eigene gestalterische Lösungen zu einem konkreten gestalterischen
Problem – auch unter Bezug auf künstlerische Beispiele. Dabei nutzen und erweitern sie ihr
Repertoire an Ausdrucksmitteln und Strategien bestimmter klassischer Bildkünste so weit,
dass sie einen eigenen differenzierten Ausdruck entfalten können (Themenfeld 2). Durch die
Verknüpfung von Erkenntnissen aus der Erschließung und der Gestaltung von Bildern aus
dem Kontext klassischer Bildkünste erwerben die Lernenden die Fähigkeit, eigene und
fremde Bilder aus der Perspektive der Betrachtung von Konstanz und Wandel hinsichtlich
ihrer Eigenart und ihrer individuellen Qualitäten kritisch und sachkundig zu würdigen und zu
beurteilen (Themenfelder 1 und 2).
In den Themenfeldern 3 bis 5 ergeben sich für die Lernenden Chancen, die Bedeutung von
Wandel und Konstanz in der Kunst aus unterschiedlichen Perspektiven zu erschließen.
Diese Themenfelder ergänzen das angestrebte kunsthistorische Basis- und
Orientierungswissen in enger Verknüpfung mit spezifischen Fähigkeiten der Bildgestaltung
aus Malerei, Zeichnung und Plastik. Toleranz, Individualität und Kontinuität sind über-
geordnete Qualitäten, die Lernenden – insbesondere im Zusammenhang der Untersuchung
gattungsüberreifender Themen, des Zitierens und der Brechung von Konventionen –
Orientierung in ihrer Lebenswelt geben.
Bezug zu den fachlichen Konzepten: Bei der Bearbeitung des Themas des Kurshalbjahres
sind die inhaltlichen und strukturierenden Aspekte der fünf fachlichen Konzepte –
Herstellungsbedingungen und -prozesse von Bildern, Bildsprachen und deren
Wirkungen, Bedeutungen und Funktionen von Bildern, Bilder in ihren historisch-
gesellschaftlichen und aktuellen Bezügen, Methoden der Rezeption und Verfahren der
Produktion von Bildern (vgl. Abschn. 2.3) – als didaktische Perspektiven angemessen und
unter entsprechender Schwerpunktsetzung zu berücksichtigen.

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Kunst gymnasiale Oberstufe

Themenfelder

verbindlich:
Themenfelder 1 und 2 sowie ein weiteres aus den Themenfeldern 3–5, durch Erlass
festgelegt; innerhalb dieser Themenfelder können durch Erlass Schwerpunkte sowie Konkre-
tisierungen ausgewiesen werden

Q1.1 Ausdrucksmöglichkeiten von Malerei und Zeichnung am Beispiel des Wandels


von der gegenständlichen zur ungegenständlichen Kunst

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bilderschließung
– charakteristische Bildbeispiele von Künstlerinnen und Künstlern des späten 19. und
frühen 20. Jahrhunderts, deren Werk die Grundlagen für die moderne Kunst bilden;
Berücksichtigung des kunst- und kulturhistorischen Kontexts
– Abkehr vom Bild als illusionistisches Abbild
– Eigendynamik von Form und Farbe
– Kultivierung der Skizze und der fragmentarischen Gestaltung

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bilderschließung
– Rolle von Farb- und Gestaltungstheorien (z. B. Cézanne, Kandinsky, Itten)
– Abkehr von der illusionistischen Darstellungsweise – weltanschaulicher Hintergrund (z. B.
Turner, Mondrian)

Q1.2 Nutzung malerischer, grafischer und plastischer Ausdrucksmittel für die eige-
ne gestalterische Darstellung

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bildgestaltung
– anhand eines Genres (z. B. Stillleben, Landschaft, Porträt) und eines entsprechenden
Bildthemas (z. B. Landschaftsdarstellung als subjektive Wahrnehmung von Raum;
Stillleben als Festhalten eines Zustandes, der auf einen Prozess verweist;
Figurendarstellung als Deutung menschlicher Verhaltensweisen)
– kalkulierte und differenzierte Verwendung grundlegender und fortgeschrittener
Gestaltungsmittel (z. B. Figur-Grund-Problem; Darstellung von Tiefenraum; bildhafte
Darstellung körperhaften Ausdrucks)
– Entwickeln einer Bildlösung zu einem gestalterischen Problem (z. B. Interpretation eines
Bildthemas, eines künstlerischen Beispiels): Findung eigener plausibler, begründeter
Ideen (in Form von Skizzen, Notizen), Ideenauswahl und Realisierung
– Nutzung einer künstlerischen Strategie (z. B. Herausarbeiten der autonomen Wirkung von
Formen und Farben; Nutzung von Bearbeitungsspuren als Veranschaulichung des
Gestaltungsakts)

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Kunst gymnasiale Oberstufe

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bildgestaltung
– entwickeln von Varianten (z. B. unterschiedlicher Gestaltungslösungen oder -versionen)

Q1.3 Plastik im Vergleich mit einer anderen Bildgattung – epochentypische Merk-


male von Menschendarstellungen

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bilderschließung
– Werke einer Stilepoche (z. B. Expressionismus, Neue Sachlichkeit) hinsichtlich des
Ausdrucks von Weltanschauung
– Berücksichtigung epochentypischer Ausdrucksmittel (z. B. naturalistische Wiedergabe,
Idealisierung, expressive bzw. sachliche Formgebung)
Bildgestaltung
– Umgestaltung von oder experimenteller Umgang mit Figurendarstellung
– Entwickeln eigener Bildideen (z. B. Bezugnahme auf die Wechselbeziehungen der
untersuchten Werke)

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bilderschließung
– Vergleich gattungsübergreifender Merkmale verschiedener Epochen

Q1.4 Brechung von Konventionen

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bilderschließung
– charakteristische Beispiele für Brechung (z. B. inhaltliche, gesellschaftliche, formale
Konventionen)
– Brechung mittels veränderter Sichtweisen (z. B. expressive Formgebung statt Stilisierung
als Ausdruck gewandelter Weltanschauung)
– Berücksichtigung des kunst- und kulturhistorischen Kontexts
Bildgestaltung
– Entwickeln eigener Bildideen zu einem Bildthema (z. B. vorbildhafte Werke umgestalten,
bildnerisch-experimentelles Erforschen)
– Verwendung von Ausdrucksmitteln der klassischen Bildkünste

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bilderschließung
– Berücksichtigung biografischer Implikationen des Konventionsbruchs (z. B. individueller
Widerstand, Aufbegehren)

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Q1.5 Zitat als künstlerische Strategie

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bilderschließung
– anhand einer Kategorie des Zitierens (z. B. Motivzitat, Stilzitat, Gattungszitat)
– Berücksichtigung des kunst- und kulturhistorischen Kontexts
– Deutung der Art und Weise der Umgestaltung eines Vorbildes (z. B. Hommage,
Paraphrasierung, Parodie)
Bildgestaltung
– Umgestaltung eines Vorbildes, Entwickeln eigener Bildideen zu einem Bildthema (z. B.
Transponieren in ein Medium anderer Art, Aktualisierung eines Zitats)
– Verwendung von Ausdrucksmitteln der klassischen Bildkünste

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bilderschließung
– Appropriation Art (die Kopie als Zitat) in Abgrenzung zu Kopie, Replik, Plagiat, Fälschung
– unterschiedliche Kategorien des Zitierens

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Q2 Medien (Fotografie, Grafikdesign)

Im Fokus des Kurshalbjahrs stehen die Bildsprache der Fotografie und des Grafikdesigns,
um einen Einblick in den Bereich der Bildmedien zu gewährleisten, die starken Einfluss auf
die Lebenswelt der Lernenden nehmen. Allgegenwärtig sind die Lernenden von
dokumentarischer wie auch inszenierter Fotografie umgeben, sei es durch Bildquellen bei
der Berichterstattung oder Werbung in Printmedien. Die dahinter verborgenen
gestalterischen, ästhetischen und manipulativen Strategien der Fotografie und des
Grafikdesign gilt es zu erkunden, damit die Lernenden in die Lage versetzt werden, derartige
Strategien zu entschlüsseln und einen kritischen Standpunkt gegenüber Bildmedien zu
entwickeln.
Indem die Lernenden das Spannungsfeld zwischen fotografischem Abbilden, Auslegen und
Inszenieren ausloten und sich mit grundlegenden Ausdrucksmitteln der analogen und
digitalen Fotografie vertraut machen, welche die Medienwelt nachhaltig prägen, erschließen
sie Fotografien in ihrer gesellschaftlichen und künstlerischen Bedeutung. Die Lernenden hin-
terfragen die Macht und Funktion von Bildern und deren künstlerische und gesell-
schaftspolitische Dimension in einer von Bildmedien immer stärker geprägten Welt. Die
Lernenden setzen sich insbesondere mit dem ästhetischen Phänomen der Wirkung von
Bildmedien auf Bewusstsein, Einstellungen und Werthaltungen auseinander (Themenfeld 1).
Im Bereich der bildgestalterischen Kompetenzen entwickeln die Lernenden am Beispiel
eines ausgewählten fotografischen Genres eigene gestalterische Lösungen zu einem
konkreten gestalterischen Problem, auch unter Bezug auf künstlerische Beispiele. Dabei
nutzen und erweitern die Lernenden ihr Repertoire an Ausdrucksmitteln und Strategien der
Fotografie und des Grafikdesign so weit, dass sie diese in einem aufklärerischen Sinne
nutzen und in Grundzügen einen eigenen Ausdruck entfalten können (Themenfeld 2). Durch
die Verknüpfung von Erkenntnissen aus der Erschließung und der Gestaltung von
Fotografien erwerben die Lernenden die Kompetenz, eigene und fremde Fotografien
hinsichtlich ihrer Eigenart und ihrer individuellen Qualitäten kritisch und sachkundig zu
würdigen und zu beurteilen (Themenfelder 1 und 2).
Die Themenfelder 3 bis 5 fokussieren darüber hinaus weitere inhaltliche wie auch formale
Dimensionen von Bildmedien bzw. Wechselbeziehungen zu anderen Bildgattungen. Daraus
ergeben sich für die Lernenden Chancen, vertiefende Einsichten in inhaltliche und
gestalterische Aspekte des Kommunikationsdesigns am Beispiel des Grafikdesigns im
Spannungsfeld zwischen den manipulativen Funktionen von Werbeanzeigen (Themenfeld 3),
der erzählenden Funktion von Typografie (Themenfeld 4) sowie der künstlerischen Funktion
des Prinzips von Montage und Collage (Themenfeld 5) zu erlangen. Dadurch eröffnet sich
ihnen die Gelegenheit, diese im Rahmen eigener gestalterischer Vorhaben zu erproben.
Bezug zu den fachlichen Konzepten: Bei der Bearbeitung des Themas des Kurshalbjahres
sind die inhaltlichen und strukturierenden Aspekte der fünf fachlichen Konzepte –
Herstellungsbedingungen und -prozesse von Bildern, Bildsprachen und deren
Wirkungen, Bedeutungen und Funktionen von Bildern, Bilder in ihren historisch-
gesellschaftlichen und aktuellen Bezügen, Methoden der Rezeption und Verfahren der
Produktion von Bildern (vgl. Abschn. 2.3) – als didaktische Perspektiven angemessen und
unter entsprechender Schwerpunktsetzung zu berücksichtigen.

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Themenfelder

verbindlich: Themenfelder 1 und 2 sowie ein weiteres aus den Themenfeldern 3–5, durch
Erlass festgelegt; innerhalb dieser Themenfelder können durch Erlass Schwerpunkte sowie
Konkretisierungen ausgewiesen werden

Q2.1 Ausdrucksmöglichkeiten von Fotografie – Hinterfragung der Wirklichkeit

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bilderschließung
– charakteristische Bildbeispiele unter Berücksichtigung des kunst- und kulturhistorischen
Kontexts
– dokumentarische Fotografie (z. B. Cartier-Bresson, Klemm, Goldin)
– inszenierte Fotografie (z. B. Avedon, Wall, Leibovitz)
– grundlegende Ausdrucksmittel der Fotografie (Komposition, Bildausschnitt, Blickwinkel,
Schärfe, Ausleuchtung / Licht)

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bildererschließung
– Überprüfen und Beurteilen der Kategorisierung von Fotografien

Q2.2 Nutzung fotografischer und gebrauchsgrafischer Ausdrucksmittel für die


eigene gestalterische Darstellung

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bildgestaltung
– Erstellen einer inszenierten Fotografie und Einbindung in ein Layout (z. B. Plakat,
Fotoreportage, Darstellung von Mode)
– Entwickeln einer Bildlösung zu einem gestalterischen Problem (z. B. ein Bildthema,
Berücksichtigung künstlerischer Beispiele): Findung eigener plausibler, begründeter
Ideen, Ideenauswahl und Realisierung (wenigstens ein skizzenhafter Entwurf)
– Verknüpfung grundlegender fotografischer und gebrauchsgrafischer Ausdrucksmittel
– analoge oder digitale Fotografie (Komposition, Bildausschnitt, Blickwinkel, Schärfe,
Ausleuchtung / Licht)
– Grafikdesign (Farbe und Form von Schrift und Bildelementen sowie ihre flächige
Komposition)

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Kunst gymnasiale Oberstufe

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bildgestaltung
– Entwurf eines komplexen medialen Produkts (z. B. Gestaltung einer Broschüre, einer
interaktiven Benutzeroberfläche, einer anspruchsvollen fotografischen Inszenierung)

Q2.3 Manipulation in Bildmedien am Beispiel von Werbung

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bilderschließung
– Strategien der Werbung am Beispiel von Printmedien oder von Layouts für Webauftritte
– Motiv, Wirkung und künstlerischer Ausdruck unter Berücksichtigung der Ausdrucksmittel
der analogen oder digitalen Fotografie und des Grafikdesigns
Bildgestaltung
– Entwickeln eigener Bildideen (z. B. Erstellung einer Werbeanzeige; Verfremdung von
Werbegrafik, Werbeclips, werbende Websites)
– Verwendung von Ausdrucksmitteln der analogen oder digitalen Bildbearbeitung

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bilderschließung
– Manipulation in politischer Werbung (z. B. Wahlkampfplakate)
Bildgestaltung
– Entwickeln von Varianten eines Bildentwurfs und Ausarbeiten einer endgültigen Fassung

Q2.4 Bildsprache und Typografie

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bilderschließung
– Verbindung von Bild und Schrift anhand von Printmedien (z. B. Zeitungs-, Magazinseite,
Comic, z. B. daily strip) oder Beispiel für Grafikdesign aus den neuen Medien (z. B. Flash-
Anwendungen) oder von Layouts für Webauftritte
– Berücksichtigung der Ausdruckmittel des Grafikdesigns (Ausdrucksqualitäten der Schrift
und des Layouts)
Bildgestaltung
– Entwickeln eines einfachen Layouts (z. B. Layout einer Bildergeschichte, einer Seite für
die Schülerzeitung, künstlerische Verfremdung einer Layoutvorlage, Gestaltung eines
Webauftrittes)
– Verwendung grundlegender Ausdrucksmittel des Grafikdesigns

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bildgestaltung
– Entwurf eines anspruchsvollen Layouts (z. B. für einen Magazinartikel, ein Buchobjekt,
Episoden einer Graphic Novel, ein Leporello, einen Webauftritt)

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Q2.5 Montage und Collage als künstlerische Strategie

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bilderschließung
– charakteristische Bildbeispiele (z. B. klassische Formen von Montage und Collage in Film
und Grafik, Umsetzungen in den Neuen Medien) unter Berücksichtigung des kultur- und
kunsthistorischen Kontexts
– grundlegende Ausdrucksmittel der Montage und Collage (Verwendung von Versatz-
stücken (z. B. vorgefundenes Material aus Bildmedien), Überschneidung, Spiel mit
Proportionen)
– Erzeugung von Irritation
Bildgestaltung
– Entwickeln eigener Bildideen zu einem Bildthema (z. B. Medienwirklichkeit, experimen-
teller Umgang)
– Verwendung grundlegender Ausdrucksmittel der Montage oder Collage (z. B. im Kontext
des Screendesigns)

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bilderschließung und Bildgestaltung
– Dreidimensionalität der Montage und Collage (z. B. Assemblage, Environment, digitale
3-D-Gestaltung)

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Q3 Gestaltete Umwelt (Architektur, Produktdesign)

Die Bildsprachen der Architektur und des Produktdesigns in ihrer zweidimensionalen und
dreidimensionalen Ausprägung stellen wesentliche bildsprachliche Erscheinungsformen
unserer Gesellschaft dar. Im Zusammenhang des Kurshalbjahres können Fragestellungen
zu Weltverständnis und -orientierung der Lernenden differenziert erörtert und im komplexen
Kontext der eigenen Lebensbedürfnisse bearbeitet werden. Aufgrund der bisher erworbenen
Kompetenzen und Kenntnisse sind die Lernenden nunmehr in Grundzügen auf die – für die
Thematik notwendige – multiperspektivische Zugangsweise vorbereitet.
Indem die Lernenden den epochalen Wandel der Architektur in Renaissance und Barock
sowie zwischen moderner und nachmoderner Architektur ausloten und sich grundlegende
Ausdrucksmittel der Sprache der Architektur, welche unsere Umwelt nachhaltig prägen, in
ihrer gesellschaftlichen und künstlerischen Bedeutung erschließen, schärfen sie ihr
Verständnis für die Funktion von Ästhetik in der Gesellschaft. In der Betrachtung des
Spannungsfeldes von praktischer Funktionalität, Weltverständnis und künstlerischem
Anspruch von Architektur werden die Lernenden sowohl für die individuellen als auch
gemeinschaftlichen Interessen, die der Architektur oder dem Produktdesign zugrunde liegen,
sensibilisiert (Themenfeld 1). Am Beispiel von ausgewählten, einfachen, modellartigen Bau-
oder Designaufträgen entwickeln die Lernenden eigene gestalterische Lösungen zu einem
konkreten gestalterischen Problem. Dabei nutzen und erweitern die Lernenden ihr Repertoire
an Ausdrucksmitteln und Strategien der Architektur und des Design, was sie zu
interdisziplinärem Denken und Handeln anregt (Themenfeld 2). Im Spannungsfeld zwischen
gesellschaftlichen, weltanschaulichen und ästhetischen Anforderungen an Architektur- und
Designgestaltung bringen die Lernenden individuell ausgeprägte Könnensstände zu
Architektur und Design mit, welche sie mittels spezifischer Verfahren der Werkanalyse und
der Interpretation anhand exemplarischer Objekte entfalten und vertiefen können. Im
Rahmen eigener Gestaltungen erwerben sie die Fähigkeit, Gestaltungsmittel der Architektur
und des Designs für den eigenen Ausdruck in Grundzügen zu verwenden. Durch die
Verknüpfung von Erkenntnissen aus der Erschließung und der Gestaltung von
Architekturentwürfen kann es den Lernenden gelingen, eigene und fremde Gestaltungen
hinsichtlich ihrer Eigenart und ihrer individuellen Qualitäten kritisch und sachkundig zu
würdigen und zu beurteilen (Themenfelder 1 und 2).
In den Themenfeldern 3 bis 5 ergeben sich für die Lernenden Chancen, spezifische
Kenntnisse zum inhaltlichen und formalen Anspruch an Architektur- und Designgestaltung im
Spannungsfeld zwischen Utopie und Wirklichkeit sowie den konkurrierenden Erfordernissen
gelungener Produkt- sowie Baugestaltung (zwischen Kunst und Alltag) aufzubauen und
eigene korrespondierende Gestaltungen zu entwickeln.
Bezug zu den fachlichen Konzepten: Bei der Bearbeitung des Themas des Kurshalbjahres
sind die inhaltlichen und strukturierenden Aspekte der fünf fachlichen Konzepte –
Herstellungsbedingungen und -prozesse von Bildern, Bildsprachen und deren
Wirkungen, Bedeutungen und Funktionen von Bildern, Bilder in ihren historisch-
gesellschaftlichen und aktuellen Bezügen, Methoden der Rezeption und Verfahren der
Produktion von Bildern (vgl. Abschn. 2.3) – als didaktische Perspektiven angemessen und
unter entsprechender Schwerpunktsetzung zu berücksichtigen.

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Kunst gymnasiale Oberstufe

Themenfelder

verbindlich: Themenfelder 1 und 2 sowie ein weiteres aus den Themenfeldern 3–5, durch
Erlass festgelegt; innerhalb dieser Themenfelder können durch Erlass Schwerpunkte sowie
Konkretisierungen ausgewiesen werden Inhalte und erläuternde Hinweise

Q3.1 Ausdrucksmöglichkeiten von Architektur im Spannungsfeld von Weltver-


ständnis und künstlerischem Anspruch

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bilderschließung
– charakteristische Bauten in Renaissance und Barock sowie Moderne und Postmoderne
anhand von Grund- und Aufrissen
– Berücksichtigung ihrer praktischen, ästhetischen und symbolischen Funktion sowie des
kunst- und kulturhistorischen Kontexts
– Konzepte der Versinnbildlichung weltanschaulicher und künstlerischer Haltungen und
Überzeugungen
– grundlegende Merkmale der Baugestaltung
– Baukörper (z. B. Wand, Dach, Öffnung und Durchdringung von Räumen)
– Oberflächengestaltung (z. B. Innen- und Außenwandgestaltung, Dekor)
– Erschließung (Zugangswege)

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bilderschließung
– charakteristische Bauten in Romanik und Gotik

Q3.2 Nutzung von architektonischen Ausdrucksmitteln für die eigene gestalteri-


sche Darstellung

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bildgestaltung
– entwickeln einer Bildlösung (z. B. Fassade, Innenraum; Berücksichtigung von Architektur-
Beispielen) in Form von Grund- und Aufrisszeichnungen
– Findung eigener plausibler, begründeter Ideen unter Berücksichtigung der ästhetischen,
symbolischen und praktischen Funktion
– Verwendung grundlegender Elemente der Baugestaltung (Baukörper,
Oberflächengestaltung, Erschließung)
– Nutzung künstlerischer Strategien (z. B. stilisieren, zitieren, verfremden)

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Kunst gymnasiale Oberstufe

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bildgestaltung
– Erstellung einer aussagefähigen Entwurfsgrafik oder eines dreidimensionalen Modells

Q3.3 Zwischen Utopie und Wirklichkeit

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bilderschließung
– Wohn- und Gesellschaftsbauten zweier Stilepochen (z. B. Moderne, Postmoderne)
– Berücksichtigung des kultur- und architekturhistorischen Kontexts sowie epochentypischer
Ausdrucksmittel
Bildgestaltung
– Anknüpfung an die theoretische Arbeit (z. B. Entwurf eines Gebäudes, Umgestaltung,
Weiterentwicklung, auch Dokumentation von Architektur)
– Verwendung geeigneter Ausdrucksmittel der Architektur

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bilderschließung und Bildgestaltung
– Aspekte sozialer und städtebaulicher Entwicklung

Q3.4 Produktdesign am Beispiel von Gebrauchsobjekten

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bilderschließung
– charakteristische Beispiele (z. B. Möbel, Geschirr, Elektrogeräte) einer Schule /
Stilepoche (z. B. De Stijl, Postmoderne) unter Berücksichtigung des kunst- und
kulturhistorischen Hintergrunds
– Verwendung von Elementen des Produktdesigns (Form, Proportion, Material, Dekor,
Farbe)
– ästhetische, repräsentative und praktische Funktion
Bildgestaltung
– Anknüpfung an die theoretische Arbeit (z. B. Entwurf oder Umgestaltung von
Gebrauchsgegenständen, experimenteller Zugang)
– Verwendung geeigneter Gestaltungsmittel des Produktdesigns

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bilderschließung und Bildgestaltung
– Konzepte der Versinnbildlichung weltanschaulicher und künstlerischer Haltungen und
Überzeugungen (z. B. Idee der universellen Formensprache im Bauhaus,
programmatische Abkehr in der Postmoderne)

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Kunst gymnasiale Oberstufe

Q3.5 Architektur und Raumgestaltung im Spannungsfeld von Kunst und Alltag

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bilderschließung
– anhand zweier charakteristischer Beispiele unterschiedlicher Ausprägungen des
künstlerisch-skulpturalen Bauens (z. B. in Postmoderne, Dekonstruktivismus) oder
raumgreifender Installationen im jeweiligen kulturellen Kontext
– Brechung von und Spiel mit Konventionen
– Infragestellung von ästhetischer, praktischer und symbolischer Funktion von Architektur
(z. B. durch Konflikt, Provokation, Irritation)
Bildgestaltung
– Anknüpfung an die theoretische Arbeit (z. B. Spiel mit Außen- und Innenraum,
Fassadenschmuck, Denkmal)
– Verwendung geeigneter Ausdrucksmittel der Architektur

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bilderschließung und Bildgestaltung
– Aufbrechen von Gattungsgrenzen zwischen Architektur, Kunst und Design
– Kunst im öffentlichen Raum

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Kunst gymnasiale Oberstufe

Q4 Prozess und Innovation

Die Auseinandersetzung der Lernenden mit der Bildsprache moderner und zeitgenössischer
Kunstströmungen steht im Zentrum des Kurshalbjahres. Die inhaltliche Ausgestaltung kann
als Erweiterung der kunstgeschichtlichen Themen und Motive der vorangegangenen
Kurshalbjahre verstanden werden. Insbesondere die Kenntnisse und Kompetenzen, Kunst
als Weltdeutung zu begreifen, stehen im Fokus. Die Lernenden können ihr erworbenes
Kunstverständnis überprüfen, erweitern und eine neugierig kritische Haltung gegenüber
Erscheinungen der neueren Kunstszene entwickeln.
Die Themen eröffnen den Lernenden darüber hinaus die Perspektive, Verständnis und
Beurteilungskriterien von Originalität, Erfindungsgabe und von spektakulären, innovativen
oder individuellen Bildlösungen auf dem Hintergrund ihrer bereits erworbenen Kenntnisse
neu zu diskutieren. Damit einhergehend haben die Lernenden die Chance, am Ende der
Qualifikationsphase grundlegend den tiefgreifenden Wandlungsprozess von Kunst zu
erfassen.
Indem sich die Lernenden mit exemplarischen Positionen der Kunst in Deutschland nach
1945 auseinandersetzen, gewinnen sie eine Vorstellung von den Entfaltungsmöglichkeiten
bildender Kunst in zwei unterschiedlichen gesellschaftlichen Systemen ihres Kulturraumes
und von den damit einhergehenden Herausforderungen, Chancen und Risiken für
Künstlerinnen und Künstler wie auch dem damit einhergehenden Anspruch auf die
Deutungshoheit von Kunst (Themenfeld 1). Im Bereich der bildgestalterischen Kompetenzen
entwickeln die Lernenden eigene gestalterische Problemstellungen zur Gestaltung
gattungsübergreifender Bilder, wie sie typisch sind für die zeitgenössische Kunst. Dabei
knüpfen die Lernenden an das im Laufe des Oberstufenunterrichts erworbene Repertoire an
Ausdrucksmöglichkeiten unterschiedlicher Bildsprachen an, entwickeln diese über die
bekannten bildsprachlichen Mittel hinaus weiter und verbinden sie nach Maßgabe ihrer
eigenen Vorstellungen (Themenfeld 2).
In den Themenfeldern 3 bis 5 ergeben sich für die Lernenden Chancen, spezifische
Problemfelder zeitgenössischer Kunst – der Anspruch der Vereinigung von Kunst und Leben
(Themenfeld 3), die Realisierung konzeptioneller Kunst (Themenfeld 4) sowie das Prinzip der
Grenzüberschreitung (Themenfeld 5) – auszuloten, diese auch in eigene gestalterische
Vorhaben einzubringen und im Spannungsfeld von subjektiver und intersubjektiver
Wirksamkeit zu beurteilen.
Die Auseinandersetzung mit den wechselnden Problemfeldern der zeitgenössischen Kunst
stärkt die Lernenden zudem in ihrer Kritikfähigkeit und ihrer Möglichkeit, am kulturellen
Leben der Gegenwart teilzunehmen.
Bezug zu den fachlichen Konzepten: Bei der Bearbeitung des Themas des Kurshalbjahres
sind die inhaltlichen und strukturierenden Aspekte der fünf fachlichen Konzepte –
Herstellungsbedingungen und -prozesse von Bildern, Bildsprachen und deren
Wirkungen, Bedeutungen und Funktionen von Bildern, Bilder in ihren historisch-
gesellschaftlichen und aktuellen Bezügen, Methoden der Rezeption und Verfahren der
Produktion von Bildern (vgl. Abschn. 2.3) – als didaktische Perspektiven angemessen und
unter entsprechender Schwerpunktsetzung zu berücksichtigen.

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Hessisches Kultusministerium Kerncurriculum
Kunst gymnasiale Oberstufe

Themenfelder

verbindlich: zwei Themenfelder aus 1–5, ausgewählt durch die Lehrkraft

Q4.1 Gegenüberstellung von künstlerischen Positionen – zweimal deutsche Kunst


nach 1945

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bilderschließung
– charakteristische Bildbeispiele künstlerischer Positionen aus Ost und West
– Vielfalt künstlerischer Ausdrucksformen und -mittel in unterschiedlichen Gesellschafts-
systemen
– Spannungsfeld zwischen künstlerischer Freiheit und politischer Einflussnahme

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bilderschließung
– künstlerische Freiheit im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlicher Akzeptanz und
künstlerischer Ambition

Q4.2 Nutzung gattungsübergreifender Ausdrucksmittel für die eigene gestalteri-


sche Darstellung

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bildgestaltung
– Lösung eines selbst entwickelten gestalterischen Problems der eigenen kulturellen
Lebenswelt
– Verwendung grenzüberschreitender Ausdruckmöglichkeiten oder traditioneller Bildmedien
der Kunst (z. B. Film, Perfomance, Installation) nach Maßgabe der eigenen
Gestaltungsvorstellung

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bildgestaltung
– entwickeln von Varianten

Q4.3 Kunst und Leben

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bilderschließung
– anhand einer künstlerischen Position (z. B. Beuys, Vostell)
– der erweiterte Kunstbegriff (z. B. Fluxus, Happening)
– Wechselwirkung von künstlerischem Schaffen und Kunstmarkt
Bildgestaltung
– Gestaltungsprozess als Reaktion auf gesellschaftspolitisch relevante Themen oder
tagespolitische Ereignisse

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Kunst gymnasiale Oberstufe

– Entwickeln eigener Fantasien in Anlehnung an Praktiken grenzüberschreitender Kunst

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bilderschließung
– Kunst von Grenzgängern

Q4.4 Konzeptionelle Kunst

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bilderschließung
– anhand einer künstlerischen Position (z. B. Kawara, Calle, Weiwei) oder eines Themas
(z. B. Zeit, Alltag, Reflexion über die Kunst)
– das Konzept der "Entmaterialisierung" des Kunstwerks und seine Grenzen
Bildgestaltung
– Fantasien zur Entfaltung eines eigenen Konzeptes
– Entwürfe zur Umsetzung des Konzeptes

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bilderschließung und Bildgestaltung
– Land Art
– entwickeln, umsetzen und präsentieren eines ausgearbeiteten Konzeptes in geeigneten
Darstellungsformen (ggf. als Modell)

Q4.5 Grenzüberschreitungen in der Gegenwartskunst

grundlegendes Niveau (Grundkurs und Leistungskurs)


Bilderschließung
– anhand einer künstlerischen Position (z. B. Nauman, Abramović) oder einer
künstlerischen Strategie (z. B. Videokunst, Installation)
Bildgestaltung
– bildhafte Darstellung oder performative Inszenierung im Spannungsfeld zwischen Wahren
und Überschreiten von Grenzen

erhöhtes Niveau (Leistungskurs)


Bildgestaltung
– Definieren und Infragestellen des eigenen Kunstbegriffs in einer praktischen Umsetzung

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