Richtlinien Pruefung Interkant. Zulassungskurs 2019 06 05

Als pdf oder txt herunterladen
Als pdf oder txt herunterladen
Sie sind auf Seite 1von 3

Obergericht des Kantons Zürich

Fachgruppe/Zentralstelle Sprachdienstleistungen

Richtlinien
zur Prüfung des Interkantonalen Zulassungskurses Behörden- und
Gerichtsdolmetschen (für den Kanton Zürich)

(gestützt auf § 3 Abs. 1 lit. f der Sprachdienstleistungsverordnung vom 19. Dezember


2018 / 7. Januar 2019)

1. Allgemeines
Der Zulassungskurs Behörden- und Gerichtsdolmetschen wird interkanto-
nal, d.h. für sämtliche Partnerkantone, angeboten. Jeder Partnerkanton
erlässt eigene Richtlinien zu den Gebühren sowie zur Abmeldung bzw. zu
den Annullationsbedingungen, welche im Verhältnis zwischen dem Partner-
kanton und den durch ihn angemeldeten Kandidatinnen und Kandidaten
gelten.

2. Zeitpunkt und Voraussetzungen


2.1. Die Prüfung findet im Anschluss an den Interkantonalen Zulassungskurs
statt, in der Regel frühestens drei Wochen und spätestens zehn Wochen
nach dem Zulassungskurs.
2.2. Die Ablegung der Prüfung setzt den Besuch sämtlicher Kurstage voraus,
unabhängig von Ausbildung oder beruflichem Hintergrund der Kandidatin
oder des Kandidaten.

3. Zweck
Das Bestehen der Prüfung ist eine der Voraussetzungen für die Akkreditie-
rung für das Sprachdienstleistungsverzeichnis des Kantons Zürich.

4. Umfang
4.1. Die Prüfung beinhaltet einen Dolmetsch- und einen Rechtsteil.
4.2. Der Dolmetschteil ist mündlich und dauert ca. 15 Minuten.
4.3. Der Rechtsteil ist schriftlich und dauert 30 Minuten.

5. Durchführung
5.1. Die mündliche Prüfung besteht aus zwei Teilen:
• Teil I: Berufspraxis und ethische Grundsätze für Behörden- und Ge-
richtsdolmetscher/-innen (ca. 5 Minuten)
• Teil II: Konsekutives Dolmetschen deutsch/deutsch (ca. 10 Minuten)
Bei den vorgelegten Texten handelt es sich um Zeitungstexte, die einen
einfachen juristischen Sachverhalt zum Inhalt haben. Sie stammen z.B.
aus der Rubrik "Unfälle und Verbrechen". Die Prüfer/-innen tragen den
Text vor, er umfasst ca. 150 Wörter. Die darauf folgende Wiedergabe
der Kandidatin oder des Kandidaten kann anhand von Notizen und/oder
der Gedächtnisleistung erfolgen. Die Kandidatinnen und Kandidaten
sind selber für das Mitbringen von Papier und Schreibzeug verantwort-
lich.
5.2. Die schriftliche Prüfung besteht aus einem Multiple-Choice-Test mit 70
Fragen zum Fachbereich Recht gemäss den abgegebenen schriftlichen
Unterlagen.

6. Bewertung
6.1. Bei der mündlichen Prüfung werden die Sprachkompetenzen in der
deutschen Sprache, der korrekte Wortschatz/Satzbau, die Kenntnisse der
Fachsprache, die Aussprache, das Textverständnis, die inhaltliche Rich-
tigkeit und Vollständigkeit der Wiedergabe sowie die Konzentrationsfähig-
keit und die Kenntnisse der Rolle/Funktion des Dolmetschenden beurteilt.
Die mündliche Prüfung kann auf einen Tonträger aufgenommen werden.
Die Tonträger können nicht eingefordert werden.
6.2. Bei der schriftlichen Prüfung wird die Richtigkeit der Antworten beurteilt.
Pro Frage kann ein Punkt erzielt werden. Für das Bestehen der Prüfung
sind 46 Punkte notwendig.

7. Prüfungsorgane
Die mündliche Prüfung wird von einer Expertin oder einem Experten aus
dem Bereich Dolmetschen sowie von zwei Vertreterinnen oder Vertretern
von Behörden und Gerichten durchgeführt, wobei mindestens eine oder
einer davon aus dem Kanton Zürich kommt (bspw. aktive oder ehemalige
Fachgruppen- oder Zentralstellenmitglieder oder Verbindungspersonen). Die
Expertin oder der Experte aus dem Bereich Dolmetschen hat nur beratende
Stimme.

8. Kosten
Die Prüfungskosten sind in den Kosten für den Interkantonalen Zulassungs-
kurs inbegriffen. Deren Höhe ergibt sich aus den Richtlinien zu den Gebüh-
ren des Akkreditierungsverfahrens.

9. Wiederholung
Die Prüfung zum Zulassungskurs kann einmal wiederholt werden. Die Ko-
sten für die Wiederholungsprüfung gehen zu Lasten der Kandidatin oder des
Kandidaten. Die Höhe dieser Kosten ergibt sich aus den Richtlinien zu den
Gebühren des Akkreditierungsverfahrens.

10. Abmeldung
10.1. Die zum Zulassungskurs angemeldeten Kandidatinnen und Kandidaten kön-
nen sich bis spätestens acht Tage vor dem Prüfungstermin schriftlich von
der Prüfung abmelden. Kandidatinnen und Kandidaten für die Wiederho-
lungsprüfung sowie Kandidatinnen und Kandidaten, welche die Prüfung
nicht im Turnus ihres Kursbesuchs ablegen, können sich bis zum im Prü-
fungsanmeldeformular angegebenen Anmeldeschluss schriftlich abmelden.
Vorbehalten bleibt eine kurzfristigere Abmeldung aus nachgewiesenen,
zwingenden Gründen.
10.2. Bei zu später Abmeldung, unentschuldigtem Fernbleiben oder ungebührlich
spätem Erscheinen gilt die Prüfung als nicht bestanden.

Richtlinien genehmigt von der Fachgruppe am 5. Juni 2019.

Das könnte Ihnen auch gefallen