Dienstag, 30. Juni 2015

Von Ruhe und einem Sturm

Von Ruhe und einem Sturm

Still war es im Büro. Totenstill. Eine Stille, die dem Fräulein Grete Meier so langsam gehörig auf die Nerven ging. Planlos drückte sie auf den Knöpfen des Radios herum. Doch selbst das gab keinen Ton von sich. Nichtmal ein Rauschen. "Blödes Ding", knurrte die Grete und schob das Radio so weit es eben ging von sich. Dabei stieß sie das Telefon um. Es rutschte von der Schreibtischkante und fiel zu Boden. Lautlos, denn der dicke Teppich unter Gretes Schreibtisch verschluckte jedes Geräusch. Grete bückte sich seufzend, hob es auf und starrte es an. "Selbst du mein Freund Brutus ...", rutschte es ihr heraus. Doch trotz dieser an sich schon mahnenden Worte, dachte das Telefon nicht daran zu klingeln. Grete stellte den Apparat an seinen Platz zurück und setzte sich wieder. Ob Eido vielleicht ...? Grete verwarf den Gedanken sofort wieder. Ramadan. Da verkroch sich Eido in der Mittagspause immer. Und auch sonst war in diesen vier Wochen Fastenzeit nicht viel mit ihm los. Das aber auch ausgerechnet dieses Jahr fast alle gleichzeitig Urlaub haben. Naja, bis auf Susi. Die hat wohl eher Zwangsurlaub. Wegen dem Baby. Und Heidi Seelig und der Chef waren auf einer Tagung. Grete zog eine Schublade auf und kramte darin herum. Bevor sie das letzte Ultraschallbild von Susi fand, fiel ihr noch ein angeknabberter Riegel Mars in die Hände, den sie sich sofort in den Mund schob. Immerhin, dachte sie. Während sie die süße Masse auf ihrer Zunge genoss, betrachtete sie das Bild mit Susis Baby. Alles war klar zu erkennen. Der Kopf, Körper, Arme und Beine. Sogar das Näschen. Was heute so alles möglich ist. Gretes Gedanken drohten abzudriften. Dorthin wo versunkene Sehnsüchte lagerten. NEIN. Nicht heute. Grete riss sich zusammen. Das Bild landete wieder in der Schublade, die das Fräulein Grete Meier energisch zuschob.
Ein surrendes Geräusch durchschnittt die Stille. Der Fahrstuhl. Grete lauschte. Ja, da war es. Das quietschen der Fahrstuhltür. Schritte näherten sich. Es klopfte. Und mit dem Klopfen wurde auch gleichzeitig die Bürotür geöffnet. Ein Wagen schob sich durch die Tür.
"Mann, haben sie mich erschreckt!" Die Grete lachte, als sie hinter dem hoch beladenen Wagen den Boten erkannte, der täglich die Post brachte. Nun, täglich ist gut. In den letzten Wochen war so gut wie keine Post angekommen, durch den Streik. "Wohin damit, Frau Meier?" Der Bote sah sie fragend an. Grete wurde blass. "Wie jetzt, ist das etwa alles für mich?" Der Bote lachte. "Na Frau Meier, sehen Sie hier etwa noch jemanden? Vielleicht den heiligen Geist? Natürlich ist das alles für Sie. Also, wohin?"
Ehe Grete antworten konnte, klinglete das Telefon. Grete griff nach dem Hörer und bedeutete dem Boten mit einer Handbewegung, alles auf dem Schreibtisch abzuladen. "Eido, wie nett. Was kann ich für dich tun?"

Grete zog genervt an ihrer Zigarette. "Und dann, ich kann ihnen sagen, lieber Herr Heinevetter. Nix mehr mit Ruhe. Der Teufel war los. Nicht nur ich hatte einen Berg Post, der arme Eido ist fast in Päckchen erstickt. Da die Berta ja immer noch in Urlaub ist, muss er zur Zeit auch die Wareneingangskontrolle vom Einkauf übernehmen. Die Seelig ist ja mit dem Chef unterwegs. Der ist fast in die Luft gegangen, der arme Kerl. Das waren mehr als 100 Päckchen. Teilweise haben die zwei Wochen bei der Post gelegen. Blöder Streik, blöder. Was denken die sich denn. Wie gut, dass es sich nicht um verderbliche Waren handelt bei uns. Dennoch. Einfach alles auf einmal liefern. Ich bin total geschafft. Und das bei der Hitze. Wie gut, dass die Klimaanlage gestern repariert wurde. Gestern erst, das müssensse sich mal vorstellen. Vor drei Wochen habe ich den Klimafritzen schon bestellt. Diese Handwerker heutzutage. Nu sagense doch auch mal was!"
Herr Heinvetter hielt sich mit der rechten Hand den Kopf. "Später  Frau Meier, später. Ich hab Kopfschmerzen von der Hitze. Ich brauch Ruhe. Also, so haltense doch in Gottes Namen mal den Schnabel. Ihr Genöle ist ja fürchterlich!"







Dienstag, 23. Juni 2015

Von abendlichen Gedanken und einem Kinderhasser

Von abendlichen Gedanken und einem Kinderhasser 

"Wo das alles noch hinführen soll ... na, ich weiß nicht." Das Fräulein Grete Meier zupfte wahllos Blüten aus ihren Geranien. "Aber egal, ich geh jetzt erstmal rein und mache mir ein Butterbrot." Sie nickte Herrn Heinevetter noch kurz zu und verließ den Balkon Richtung Küche.
Während die Grete ihr Abendbrot zubereitete, dachte sie kurz daran, das Lieschen per Skype anzurufen. Dann fiel ihr aber ein, dass diese mit ihrem Herrmann für drei Tage verreist ist. Nach Prag dieses Mal. Das machten die zwei öfter. Städtereisen. Insgeheim beneidete die Grete ja das Lieschen darum. Aber wirklich nur insgeheim. Und nur ein kleines Bisschen. Sagen würde sie das aber nie. Denn im Grunde wusste die Grete gar nicht so genau warum. Wegen der Zeit, die die beiden dafür haben, weil Herrmann ja schon in Rente ist, oder darum, dass Lieschen eben nicht alleine ist. Jedenfalls, Lieschen stand zur Zeit nicht für einen Schwatz zur Verfügung. Und mit Herrn Heinevetter hatte sie ja nun schon alles durchgekaut, was ihr heute so auf der Seele brannte. Immerhin, er war ausnahmsweise mal der gleichen Meinung wie sie gewesen. Zumindest bei dieser einen Sache.
Grete biss in ihr Schinkenbrot. So ganz ließ sie der Gedanke an diesen Zeitungsartikel dann eben doch nicht los. Kinderhasser hatte es in der Überschrift geheißen. So ein Blödsinn. Wo der Mann doch selber Kinder hat. Und auch wenn er nicht bereits Vater wäre, wegen so etwas ist man kein Kinderhasser. Nur weil man in seinem eigenen Restaurant einen Teilbereich zur kinderfreien Zone erklärt hat. Wohlgemerkt wirklich nur einen Teilbereich. Und dazu noch einen, der geradezu einlädt, sich zurückzulehnen und den Alltag mal draußen zu lassen. Mit Liegestühlen und son Kram. 
Natürlich ist man über den Besitzer hergefallen. Wie er denn nur könnte, Kinder wären das Wichtigste überhaupt ... usw.  Dabei haben Sie nicht berücksichtigt, dass alles anderen Bereiche des Gastronomiebetriebes sogar sehr kinderfreundlich eingerichtet sind. Erstmal druff... volle Kanne.
Der Mann hat nichts gegen Kinder ans sich, wie er betont. Er hat nur etwas gegen Eltern, die es nicht schaffen, ihren Kindern die einfachsten Höflichkeits- und Benimmregeln beizubringen. Grete ist da ganz bei ihm. Wie oft hatte sie es schon erlebt, dass in Restaurants und in Biergärten, Kinder über Stühle und Bänke springen, laut kreischen, andere Gäste ärgern, und die Eltern währenddessen seelenruhig an ihrem Wein nippen und ihre Pasta essen. So manches Mal hatte sich die Grete da schon gewünscht, der Kellner würde die Bande rausschmeißen. 
Grete schüttelte wieder und wieder den Kopf. Kinderhasser! Wattn Quatsch. Ein Kompromiss isses, mit dieser kinderfreien Zone. Und ein guter und diplomatischer, findet die Grete. So kann jeder wie er will. Naja, fast zumindest. Liegestühle is eben nich. Aber, dachte die Grete belustigt, man kann eben im Leben nicht alles haben. Ist so ähnlich wie mit dem Lieschen. Die hat zwar den Herrmann und ihre Reisen, aber wenn das Fräulien Grete Meier ganz in sich geht ... ohne ihre Arbeit, das Büro, den Chef und ihre tolle Hausgemeinschaft und das tägliche Schwätzchen mit Herrn Heinevetter, wäre sie ganz sicher nicht so ein zufriedener Mensch. Nur der Holzmann, auf den könnte sie gut verzichten. Ne, Grete, auf den ganz bestimmt! Wo der doch so undurchsichtig ist ...








Mittwoch, 17. Juni 2015

Gretes Senf am Mittwoch (17.06.15)

Gretes Senf am Mittwoch (17.06.15)

Ich hab sie satt. Die Sorte Mensch, für die es nur schwarz oder weiß gibt. Die "Allesingutundböseeinteiler". Wobei das Böse meist bei den anderen überwiegt. Böse böse böse, wer Fleisch isst. Böse, böse, böse, wer Plastiktüten kauft, statt mit einem handgeflochteten Weidenkorb seine  Einkäufe nach Hause zu schleppen. Noch böser, wenn man es offen zugibt. Soll doch jeder wie er mag. Mich stört es doch auch nicht, wenn jemand sich nur vegan ernährt. Ist doch seine Sache. Ich dränge niemandem Fleisch auf. Warum will man es mir im Gegenzug aber ständig madig machen? Und die Plastiktüten? Es sind meine 30 Cent. Und ich verwende sie dann, bis sie kaputt sind.
Bleiben wir mal beim Fleisch. Denn da gibt es etwas, was mir schon lange auf der Seele brennt. Warum um alles in der Welt gibt es vegane Schnitzel oder Gehacktes. Von Wurst mal ganz abgesehen. Die Werbung dafür? Vom Allerfeinsten. Da wird eine vegane Bockwurst angepriesen mit unschlagbarer Konsistenz, authentischstem Geschmack und stilgemäßer Optik! Ich kann nicht mehr, wenn ich das lese. Kein Fleisch essen, aber auf den Geschmack nicht verzichten wollen? Für mich klingt das dermaßen falsch, dass mir mittlerweile die Galle hochkommt, wenn ich die Weidenkörbchendamen vor den Supermarktregalen sehe, die all diese leckeren Fleischalternativen beherbergen. 
Ja, ich bin gegen Massentierhaltung. Gegen Gengemüse und gegen Antibiotika in Fleisch und Eiern. Dafür muss man eine Lösung finden auf Dauer. Und ja, ich bin vorsichtiger und esse deshalb weniger Fleisch. Aber, ich esse es. Und das auch noch gerne und mit Genuss. Böse bin ich also. Böse, böse, böse. Aber sowas von.
Dabei ist doch alles so einfach. Eine gute Freundin ernährt sich vegan. Soll sie, wenn es ihr gut tut, es ihr schmeckt und sie sich damit wohl fühlt. Ich habe aber noch nie erlebt, dass sie mich schief anschaut, wenn ich in ihrer Gegenwart Fleisch esse. Sie hat auch nie versucht, mir ihre Einstellung zum Essen aufzudrängen. Also liebe Leute da draußen. Geht doch.


Gruß vonner Grete









Dienstag, 16. Juni 2015

Das Fräulein Grete Meier ist angeschlagen

Das Fräulein Grete Meier ist angeschlagen 

Das Fräulein Grete Meier saß auf der Bettkante in ihrem Schlafzimmer und betrachtete ihren linken Fuß, der rot und mehr als angeschwollen war. Und haderte. Mit sich und der Welt. Mit der Berta und überhaupt. Brandenburg, Brandenburg ... und dann auch noch auf einem Campingplatz. Direkt an einem See. Was musste die Berta auch auf so eine dusselige Idee verfallen. Grete grummelte. Der Fuß juckte, ebenso die rechte Wade. Grete angelte die Antibiotikasalbe aus der Verpackung, öffnete den Verschluss und fing an ihren Fuß damit einzureiben. Vorsichtig, damit die eitrige Blase, die mittendrin in der Rötung zu sehen war, nicht aufplatzte. Aufpassen, Frau Meier, hatte der Arzt gesagt. Mit Kriebelmückenstichen ist nicht zu spaßen. Das kann leicht eine Sepsis geben. Schön die Finger davon lassen, auch wenn es juckt. Nicht kratzen.
Na, der hatte gut reden. Die rechte Wade juckte dermaßen, dass die Grete sich auf die Lippen biss. Biste selber schuld, Grete, hättste ja nicht mitfahren brauchen. Aber nein, du musstest ja wieder mal nachgeben. Und nur, weil die Berta so gejammert hat, dass sie nicht alleine fahren will. 
Grete klebte noch Pflaster auf die Stiche, zog vorsichtig Strümpfe an und humpelte Richtung Küche. Mit einer Tasse Kaffee und ihrer obligatorischen Zigarette bewaffnet stand sie fünf Minuten später auf dem Balkon. Kein Herr Heinevetter zu sehen. Grete setzte sich auf ihre Bank und betrachtete ihr Blumenkästen. Na, wenigstens hatte Herr Heinevetter das Gießen nicht vergessen, während ich weg war. Die Petunien und Geranien leuchteten farbenfroh in der untergehenden Sonne. Grete seufzte. Wäre ich doch nur hiergeblieben, dachte sie.
"Tach, Frau Meier! Wieder im Lande?" Grete zuckte zusammen. Sie hatte nicht bemerkt, dass Herr Heinevetter aus seiner Wohnung gekommen war. Er beugte sich über die kleine Mauer, die beide Balkone trennte. "Wassn los? Sie sehen ja total geschafft aus. Ich hab ihnen doch gleich gesagt, nicht in den Osten fahren. Das ist zu gefährlich!"
Grete musste trotz ihrer Schmerzen schmunzeln. "Ja, das haben sie gesagt. Aber ich glaube der Osten kann nichts für die dämlichen Mücken! Bis auf die Vicher, war es nämlich ganz toll gewesen. Klasse Campingplatz und das Wetter, ein Traum. Die Gegend ist echt schön."
Noch bevor das Fräulein Grete Meier ihre Zigarette aufgeraucht hatte, war Herr Heinevetter im Bilde. Grete war das Opfer einer, oder vielleicht auch zweier Kriebelmücken geworden. So ganz genau wusste sie es nicht, denn die Viecher hatte sie nicht zu Gesichte bekommen, nur die Folgen.  Und die waren für die Grete verhehrend gewesen. Starke Schwellungen, Rötung, Juckreiz und diese gräßliche Eiterblasen, die sie schließlich dazu zwangen, im Urlaub einen Arzt aufzusuchen. "Und der, mein lieber Herr Heinevetter, hat mir sofort einen Tetanusimpfung verpasst. Und was soll ich ihnen sagen, die hab ich überhaupt nicht vertragen. Ich bin immer noch angeschlagen und der rechte Oberarm schmerzt total. Das zieht bis in den Nacken. Fahren sie mal so Auto. Neun Stunden! Als ich gestern Nacht nach Hause kam, bin ich nur noch so ins Bett gefallen. Wie gut, dass ich noch bis Ende der Woche Urlaub habe. Die Berta, die hatte gar nichts. Keinen einzigen Stich. Ungerecht isse die Welt."
"Ach, die Welt hat nicht daran schuld, Frau Meier. Ich sach es ihnen. Schuld sind se selber. Nich in den Osten hab ich gesagt. Da is alles noch anders. Ich kann ihnen da Sachen erzählen ..."
Doch davon wollte die Grete heute so rein gar nichts mehr wissen. Die Ost-West-Litanei von Herrn Heinevetter kannte sie nur zu gut. Und teilte seine Meinung in keinster Weise. "Lassen se mal gut sein", unterbrach sie Herrn Heinevetter. "Das könnense mir ein andermal erzählen. Ich muss jetzt rein. Der Doktor hat gesagt, ich soll die Beine hochlegen. Und außerdem, das Lieschen will gleich noch anrufen."
Das stimmte zwar nicht, aber ab und an eine kleine Notlüge schadet schließlich nicht. 







 


Mittwoch, 10. Juni 2015

Gretes Senf am Mittwoch (10.06.15)

Gretes Senf am Mittwoch (10.06.15) 

Ich könnte mal wieder kotzen. Aber so richtig. Da bin ich nun bereits seit geraumer Zeit dreimal sieben alt und so einiges an Jährchen mehr und muss mich wie ein Kleinkind belehren lassen. Beratung in Apotheken, schön und gut. Und sicherlich auch sinnvoll. Aber nicht in der Form. Ich wollte nur meine üblichen Tabletten gegen Heuschnupfen. Frei verkäuflich, wohlgemerkt. Nannte den Namen und die Packungsgröße.
Verkäuferin: "Habe sie das schon länger?"
Ich: "Seit einer Ewigkeit!"
Ver: "Und auf was reagieren Sie allergisch?"
Ich: (Was geht die das eigentlich an?) Ach, auf Pollen und son Zeugs. Eben was da so rumfliegt. Deshalb brauche ich ja auch die Tabletten.
Ver: "Waren Sie bereits bei einem Arzt?"
Ich: ( Nee, ich stelle immer Selbstdiagnosen!) "Klar, der hat mir die Tabletten ja vor Jahren schon empfohlen."
Ver: "Haben Sie einen Allergietest machen lassen?"
Ich: (Was soll das hier, ich will nur meine Tabletten!) "Ja, habe ich. Bitte die 20er Packung."
Ver: "Haben sie die Tabletten vertragen?"
Ich: ( Nee, ich muss davon ständig kotzen und helfen tun die auch nicht!) "Ja, ich vertrag sie. Kann ich jetzt bitte die Tabletten haben. Ich muss nach Köln."
Ver: "Nach Köln? Fahren Sie mit dem Auto?"
Ich: (So langsam kommt mir die Galle hoch) Nein, mit dem Zug. Der fährt in 5 Minuten ab. Also, wenn ich jetzt bitte ..."
Ver: "Denn mit dem Autofahren ist das so eine Sache. Die Tabletten machen müde. Es wäre also gut, wenn sie auch wirklich mit dem Zug fahren würden.
Ich: (Dumme Pute, was habe ich denn gerade gesagt? Was wenn nicht, ruft die dann die Polizei?) "Mache ich, falls er nicht gleich ohne mich fährt. Bitte, die Tabletten ..."
Ver: "Sie dürfen auch nur eine täglich nehmen. Wissen sie das?"
Ich: "Verdammt nochmal. Ja, auch das weiß ich. Kann ich jetzt bitte die Tabletten haben!"

Ich habe die Packung dann doch tatsächlich erhalten. Und den Zug gerade noch erreicht. Ein Einzelfall? Mitnichten. Ein paar Tage später das gleiche Spielchen, in einer anderen Apotheke, mit Nasentropfen. Es hat geschlagene 10 Minuten gedauert, bis ich das Fläschchen Otriven Nasenspray in der Hand hielt. Zig Fragen und Ermahnungen (macht süchtig etc). Nach Fenistil habe ich dann gar nicht mehr gefragt. Habe einfach gesagt: "Bitte noch eine Tube Fenistil für meine Mutter." Zack, ohne Kommentar erhielt ich die Tube. Geht doch.

Mal ehrlich, muss das sein? Hinweise sind ja schön und gut, vor allem wenn man eventuell nicht so recht weiß, welches Medikament man nehmen soll. Doch in meinem Fall habe ich explizit ganz bestimmte Medikamente verlangt. Was sollte das also?
Nun, ich bin es ja schon gewohnt, dass so mancher Verkäufer/Verkäuferin, mir Zusatzprodukte andrehen will. Oder teurere. Dafür habe ich sogar so etwas wie Verständnis. Die sind alle auf  Umsatz getrimmt. Der Chef sitzt denen sozusagen im Nacken. In den Apotheken scheint das nicht so zu sein. Die wollen regelrecht von einem Kauf abraten. Verkehrte Welt sage ich da. Und für die Zukunft, gehe ich nur für meine Mutter Medikamente holen.

Gruß vonner Grete