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2018, David. Jüdische Kulturzeitschrift, 34. Jg., Heft 116, April
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Rezension zu Lutz Fiedler: "Matzpen. Eine andere israelische Geschichte"
Universalismus steht immer über dem Nationalismus! Der Nationalismus ist immer nur ein umgekehrter, ein falscher, ein nach innen-gerichteter Universalismus: der wirkliche Universalismus verkehrt sich im Nationalismus immer zu einem engen, maschinenartigen, ideologischen, geistfeindlichen, weltfeindlichen Monster der eigenen Nation. Das Ich im Nationalismus schaltet darin immer alle Lichter des Geistes aus: auch alle Lichter dieser Welt. Im Nationalismus brennt immer nur die militante Sparflamme des Je-Eigenen, aber dieses Je-Eigene ist militant und ideologisch eingeschnürt in ein rein-nationales Korsett. Der Mensch erstickt darin. Deshalb ist aller Nationalismus immer auch eine Schlinge um den eigenen Hals: nicht also die Freiheit der Nation lebt darin, sondern der Tod dieser Nation.
2021
Der Universalismus steht zunehmend unter Imperialismusverdacht – auch in der Geschlechterforschung. Allzu oft wurde er für fragwürdige Zwecke instrumentalisiert. Beredtes Beispiel ist der vor wenigen Monaten mit dem Abzug der NATO-Truppen zu Ende gegangene Afghanistankrieg. Als dieser vor 20 Jahren begann, wurden zu seiner Rechtfertigung nicht zuletzt Frauen- und Menschenrechte angeführt, die von der damaligen Taliban-Regierung in der Tat verletzt wurden. Leider waren dann, wie in Kriegen üblich, auch die westlichen Streitkräfte wenig zimperlich, Folter und zivile Opfer eingeschlossen. Nun sind die Taliban zurück an der Macht und die vormals beklagten Verletzungen grundlegender Frauen- und Menschenrechte erneut an der Tagesordnung – und zwar ohne, dass es die heimgekehrten Ex-Besatzer nachhaltig zu stören scheint. Der Umgang mit den einstigen Ortskräften und ihren Familien, von denen Tausende schlicht im Stich gelassen wurden, spricht mehr als Bände, auch wenn es zivilgesellschaftli...
Ich denke, dass die Aufgabe der Intellektuellen vielleicht nicht so sehr, oder vielleicht nicht nur, darin liegt, sich für die universellen Werte der Menschheit einzusetzen. Eher, ist es ihre Verantwortung, an spezifi schen objektiven Feldern zu arbeiten, in welchen Wissen und Wissenschaft involviert sind, und die Rolle von Wissen und Techniken in diesen Bereichen unserer heutigen Gesellschaft zu analysieren und zu kritisieren.» 1 Michel Foucault ist einer der einfl ussreichsten politischen Denker des letzten Jahrhunderts. Er hat auf die vielfältigen Techniken hingewiesen, mit denen in modernen Staaten Bevölkerungen ohne direkten Zwang kontrolliert werden. 2 Michel Foucault blieb jedoch kein «kritischer Kritiker» 3 sondern engagierte sich in einer Vielzahl von sozialen Kämpfen und nahm, wie viele seiner zeitgenössischen Kolleginnen und Kollegen, Stellung zu politischen Fragen seiner Zeit. In seinem Es-
Zwischen Rechten und Pflichten – Kants ›Metaphysik der Sitten‹, 2021
In diesem Beitrag] widmet sich Kenneth Westphal dem methodologischen Status von Kants Moraltheorie als einer Version des von ihm so benannten "naturrechtlichen Konstruktivismus". Die historisch-systematische Neubewertung von Kants Universalismus verspricht ein genaueres Verständnis von, und damit eine besser fundierte Beurteilungsgrundlage für, seine Moraltheorie, und leistet durch das Ausräumen einschlägiger Missverständnisse zudem einen wichtigen Beitrag zur methodologischen Verteidigung von universalistischen Werte-und Wertungsansprüchen der Aufklärung, die gerade wieder einmal ins Fadenkreuz der Kritik geraten sind. Der berechtigte kritische Umgang mit Traditionen, Institutionen, Theorien und Ungerechtigkeiten der europäischen Kultur-bzw. Zivilisation-wie auch jeglicher anderer Kultur-zu dem Kant nicht unwesentlich beigetragen hat und der selbstverständlich auch auf Kant Anwendung findet unterscheidet sich dabei indessen wesentlich von Versuchen, unter dem Deckmantel der Kritik dogmatische, anti-universalistisch diskriminierende oder gar inquisitorische und für die (u. a. wissenschaftliche) Freiheit gefährliche Positionen zu diktieren. In kritischer Auseinandersetzung mit Kants praktischer Anthropologie wird gezeigt, wie aus der Struktur vernunftgeleiteten Handelns resultierende moralisch relevante Fakten in die Grundlegung seiner Moralphilosophie miteinfließen und seine Rechtfertigungsstrategie als inhärent sozial und intersubjektiv ausweisen. Ein naturrechtlich-konstruktivistischer Ansatz, wie er hier exemplarisch herausgearbeitet wird, rückt Kant methodologisch in die Nähe eines normativ qualifizierten Pluralismus Rawlsischer Prägung (hierzu Freien von Villiez 2005, 2019) und stärkt damit die Verteidigung von Theoriekonzeptionen, die sich in ihrer Verpflichtung auf die universalistischen Prinzipien der Aufklärung Kritik an ihrem vermeintlichen Kulturhegemonismus und Rigorismus ausgesetzt sehen. Ganz im Sinne des vorliegenden Bandes ist der Beitrag darüber hinaus ein Plädoyer für einen theorieübergreifenden Ansatz, der sich gegen eine bloße Parteigeistigkeit im Gewande methodologischer Reinheit und das damit oftmals einhergehende Opfer notwendiger Komplexität auf dem Altar der Vereinfachung richtet.
Rezension zu: Samuel Salzborn (Hg.), Zionismus. Theorien des jüdischen Staates, Nomos Verlag 2015.
Minimalismus - Ein Reader, 2022
Auffällig ist allerdings die Geschichtsvergessenheit der Berichterstattung: Dass die Ethik und Ästhetik der Reduktion in der Gestaltung auf eine lange Tradition zurückblickt, bleibt in der Regel unerwähnt. Wenn überhaupt, wird eine Querverbindung zur ostasiatischen Kultur gezogen, die auch im Westen für ihren puristischen Ordnungssinn bekannt ist. Mein Beitrag möchte in diesem Zusammenhang zwei Richtungen des Minimalismus-Diskurses herausarbeiten: Zum einen die zivilisationskritisch-rebellische bzw. reformorientierte Praxis, die vor allem als individualistische Lebensführung Einzelner ausgeübt wird. Das schließt nicht aus, dass diese sich zur gegenseitigen Unterstützung in Communities zusammenschließen. Diese Praxis reicht von Aussteiger:innen zu Aktivist:innen, sie zielt auf Autonomie und stellt dabei die persönliche Selbstfindung in den Vordergrund. Zum anderen grenze ich davon den kulturhistorischen Diskurs des ethisch-ästhetischen Minimalismus in der Gestaltung ab. In Europa gehen seine Ursprünge bis in die Antike zurück. Um 1800, mit Beginn der Moderne, wurde die Wende zur Einfachheit in Kunst, Architektur und Design zur Leitkultur einer bürgerlichen Elite, die damit auch ihren Macht-bzw. Führungsanspruch in der Gesellschaft unterstrich. Stehen diese beiden Positionen zueinander im Widerspruch oder ergänzen sie sich wechselseitig? Dass sie die moderne, westliche Gesellschaft maß
Austrian Journal of Political Science, 2010
Politisches Denken und politische Praxis von Juden und Judinnen haben in der sozial- und geschichtswissenschaftlichen Judentumsforschung nur marginale Bedeutung. Die vermeintliche „Politiklosigkeit“ des Judentums wurde damit zumeist fortgeschrieben. Massive Politisierung des Judentums durch Emanzipationsbestrebungen und Ausformung moderner (National-)Staatlichkeit machte ab dem 18. Jahrhundert auch die Frage nach Staatsperspektiven und Nationskonzepten virulent. Dem Konnex von Staatstransformationen, Nationalismen, Emporkommen von Antisemitismus und judischen Staatsvisionen wird daher in diesem Beitrag nachgegangen. Dazu wird das Verhaltnis von Juden und Judinnen zu den Nations- und Volksdiskursen im Untersuchungszeitraum geklart und das Spektrum judischer Staatsperspektiven, festgemacht an den Politikkonzepten von Kosmopolitismus, Assimiliationismus und Zionismus, erortert. Der Fokus liegt dabei auf Mittel- und Osteuropa und hier in erster Linie auf deutschsprachigen Diskursen.
Zionismus und Eugenik – Die Rolle der Eugenik im Umgang der zionistischen Bewegung in Palästina bzw. des Staates Israels mit den Flüchtlingen des Dritten Reichs Die Autorin distanziert sich explizit von Vergleichen zwischen dem Nationalsozialismus und dem Zionismus. Im Rahmen der vorliegenden Hausarbeit werden Spuren eugenischen Gedankenguts im Zionismus gesucht und diskutiert. Der Fokus liegt dabei auf dem Umgang der zionistischen Bewegung in Palästina bzw. des Staates Israels mit den Flüchtlingen des Dritten Reichs bis 1951 . Wie geht ein Land, dessen Ziel es ist, allen Jüdinnen und Juden eine nationale Heimstätte zu schaffen, das jedoch auch seinem zionistischen Ideal eines „Musterstaates“ gerecht werden will, mit eugenischem Gedankengut um; insbesondere in einer Zeit, in der es „gar nicht anders kann als Zufluchtsstätte [..] zu sein“ ?
Göttingen: Wallstein 2024 [hg. mit Jürgen Fohrmann]. Formen von Radikalität stellen Herausforderungen dar, mit denen sich die modernen Gesellschaften (wieder) konfrontiert sehen. Der umfassende Anspruch solcher Strömungen leitet sich von radikalen Weltkonzepten ab, deren Geschlossenheit ('Totalität') Alternativen nicht zulässt. Individuelle Autonomieansprüche und demokratisch geprägte Verfahrensordnungen werden systematisch unterbunden: in politischen Autokratien, aus religiösen Gründen, teils aber auch im Blick auf eine drohende ökologische Katastrophe, die neue, schnelle Handlungsmuster erfordere. Im Rückgriff auf unterschiedliche Konzepte von Ganzheit und Ganzheitserfahrungen leuchtet der Band aus, was dies für Strukturen demokratischer Verständigung bedeutet, wie man durch 'Marginalität' dem totalen Zugriff potentiell entkommt und welche Rolle die Medientechnologien für 'radikale Totalität' spielen. Mit Beiträgen von Dan Diner, Jürgen Fohrmann, Carl Friedrich Gethmann, Thomas Kempf, Gudrun Krämer, Stefanie Middendorf, Igor Narskii, Christian Neumeier, Erik Schilling, Arbogast Schmitt, Andrea Schütte und Friedemann Voigt.
Presses Universitaires de France (collection : "Que sais-je ?"), 2024
Philosophical Psychology, 2016
Archäologien 2020! Bothros Zürcher Hefte für Archäologie 1, Dražen Aulić-Baumgartner – Agata Guirard – Julia Held – Martin Mohr (Ed.), Zurich, 2023
Tirant, 2016
Forschungen zu Flucht im antiken Mesopotamien. Die Grabungen am Fundort Gird-i Shamlu, 2020
Éditions de la Maison des sciences de l’homme eBooks, 2002
Tocoismo como Unidade Curricular no ISPT, 2024
SSRN Electronic Journal, 2015
Journal of Anthropological Archaeology, 2001
Con-Textos Kantianos. International Journal of Philosophy
International Humanities Review, 2023
2015 54th IEEE Conference on Decision and Control (CDC), 2015
Mathematical Problems in Engineering, 2014
Journal of Organic and Pharmaceutical Chemistry, 2013