Grauslig, grauslig... guckt euch den Himmel an... :-(
Wahrscheinlich denkt ihr, ich sei permanent nur am jammern über das miese Wetter hierzulande, sei deswegen ständig schlecht gelaunt oder so. Neinein! Wer mich persönlich kennt, weiss, dass ich ganz selten schlechte Laune habe. Und - ich schwöre, es ist wirklich so - ich kann mich nicht erinnern, jemals in meinem Leben in der Früh schlecht gelaunt aus dem Bett gekrochen zu sein. Ich bin ein sonniges Gemüt sondergleichen. Im vergangenen Jahr bin ich zwar manchmal an meine Grenzen gestossen (Schmerzen in der Hüfte und im Rücken), aber noch unter Schmerzen und im Tablettenrausch habe ich versucht, dem Leben die positiven Dinge abzugewinnen.
Ich gucke ja nicht oft TV. Am Sonntag Abend den Tatort, gerne auch ab und an Dokumentationen über nahe und ferne Länder. Und letzte Woche die Themenreihe auf ARD zum Thema Tod und Sterben. Sehr berührende Dokumentar- aber auch Spielfilme zum Thema Sterben und Tod. Und plötzlich fängt man an zu hirnen, zu grübeln...
Ich bin ja in einem Altersheim gross geworden - meine Eltern waren Heimleiter (wir hatten eine Dienstwohnung im Altersheim). Da wird man unweigerlich mit dem Sterben, dem Altwerden, mit Gebrechen, Krankheiten, Schmerzen, Ängsten konfrontiert.
Manchmal gingen mir die alten Menschen ganz gehörig auf den Senkel. Nein, falsch... nicht die Menschen an sich. Sondern die Aufmerksamkeit, die sie von meinen Eltern verlangten... und auch erhielten. Häufig ging es mir in meinem jugendlichen Egoismus gehörig auf den Geist, dass ich immer in der zweiten Reihe stand, immer hinter dem Herrn Müller seinem Parkinson, der Frau Meier ihrem Urinbeutel, dem Fräulein Schertenleib ihrer Demenz, der permanent miesen Laune von Herrn Sutter, der pürierten Kost von Herrn Jost, dem ständig polternden ehemaligen Legionär Grütter, der grauenhaft schlechten Laune von Frau Mühlemann.
Und dann plötzlich wird man selber älter. 30 Jahre ist es her. Die Hüfte schmerzt, und man merkt, dass Schmerzen einen bösartig und gemein werden lassen. Man hat plötzlich Freunde, die an Parkinson erkranken, der Lieblingsonkel leidet und stirbt an Alzheimer - noch gar nicht alt. Und dann kommt einem in den Sinn, dass der Grossvater auch bereits... und jetzt die Tante auch dement... und überhaupt... Himmel... was kommt da auf einen zu? Und wie ist man in den vergangenen Jahren damit umgegangen. Wir, meine Schwester und ich, sind ja mit diesen Themen aufgewachsen - und irgendwie kann ich damit immer noch nicht umgehen. Schon beängstigend irgendwie.