Papers by Karlheinz Dietz
Ein bei den jüngsten Grabungen auf dem Septimerpass gefundener handlicher Stein zeigt auf einer ... more Ein bei den jüngsten Grabungen auf dem Septimerpass gefundener handlicher Stein zeigt auf einer Seite Reste einer vierzeiligen Ritzinschrift, die vermutlich zur Kennzeichnung von Material oder eines Ortes gedient hat. Nach der hier vorgetragenen Lesung und Deutung weist sie auf die Anwesenheit von Zeltgemeinschaften (contubernia) der legio XII hin, die als Schützen (tortores) und Belagerungsspezialisten (muscularii) in einem militärischen Kampfverband Pionierdienste geleistet haben.
Chiron 30, 2000, 807-855
Eine der bedeutendsten Inschriften (Abb. 1-3) des Alleinherrschers Julian (361-363) wurde 1969 in... more Eine der bedeutendsten Inschriften (Abb. 1-3) des Alleinherrschers Julian (361-363) wurde 1969 in der Nähe des Kibbutz Ma'ayan Barukh im oberen Jordantal, etwa 8 km von der alten Stadt Paneas/Caesarea Philippi entfernt, gefunden. «Ce texte deja celebre» (T. KoTULA) wurde seit der Erstpublikation durch AllRi\H:\1\1 N EGF.v 1 mehrfach wiederabgedruckt und besprochen. 2 Die Schlußzeilen 13ff., die NEGEV mit Foenicum I [soc]ius ob ,i~;pet[rata I benejitia] wiedergegeben hat, wurden davon abweichend unterschiedlich ergänzt. Während NEGEV den Dedikanten der Inschrift für ein collegium hielt, genauer für «a company of businessmen, like the sorii Talenses», begnügte sich das Herausgeberkollektiv der Annee Epigraphique mit der Übernahme von Foenicun1 I [ .. . ]ius, ob impet[rat. I ... ], setzte aber kommentierend hinzu: «Il doit s'agir du roenum Phoe-' Abgekürzt zitierte Literatur: ARcE = J. ARcE, Estudio sobre e1 emperador Fl.C.Juliano, Madrid 1984; BuEMBAC:H = E.BLIEMBACH, Libanius Oratio 18 (Epitaphios).
Y. Le Bohec, C. Wolff (Hrsg.), Les légions de Rome sous le Haut-Empire, Lyon 2000, I 133-143
rassembles et edites par Yann Le Bohec avec la collaboration de Catherine Wolff Lyon,2000 Karlhei... more rassembles et edites par Yann Le Bohec avec la collaboration de Catherine Wolff Lyon,2000 Karlheinz Dietz• Legio 111 1talica Die Aufstellung der legio III Italica kann noch immer nicht genauer als auf etwa 165/6 datiert werden 1 • Den dilectus leitete wohl Cn. Iulius Verus, consul 151, und ihm zur Seite standen jedenfalls der Ritter Ti. Claudius Proculus Comelianus als proc(urator) ... item ad dilectum cumlulio Veroper Italiam tironumll (= utriusque) leg(ionis) Italicae 2 und der im Partherfeldzug des L. Verus hochdekorierte M. Claudius Fronto als missus ad iuventutem per Italiam legendam. 3 Begründete Vermutungen sehen in den Konsularen A. Iunius Pastor Caesennius Sospes 4 und C. Aufidius Victorinus 5 weitere ehemalige Konsuln als Aushebungsoffiziere dieser großangelegten Blitzrekrutierunt im belZum suspensum.
Würzburger Jahrbücher für die Altertumswissenschaft 23, 1999, 175-180
Germania 77, 1999, 144-147
S. Uenze (Hrsg.), Die spätantiken Befestigungen von Sadovec (Bulgarien). Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte. München 1992, 355-358
Die Lesung des Ziegelstempels (Abb. I) aus Golemanovo Kaie (Kat. GI 10; Taj 4J,I; zum Fundort S. ... more Die Lesung des Ziegelstempels (Abb. I) aus Golemanovo Kaie (Kat. GI 10; Taj 4J,I; zum Fundort S. 397 Abb. 2) bereitet keine Schwierigkeiten: [I] [ .. JRIPVAR (Positivstempel---+) Stempelfeld 7,5 (unvollständig) X 2 cm; Buchstabenhöhe I,J cm. Abb. r. Golemanovo Kaie: ZiegelstempeL M. I : 2.
Römische Geschichte, Altertumskunde und Epigraphik. Festschrift Artur Betz zur Vollendung seines 80. Lebensjahres, Wien 1985, 125-139
Chiron 13, 1983, 381-404
KARLHEINZ DIETZ Caracalla, Fabius Cilo und die Urbaniciani. Unerkannt gebliebene Suffiktkonsuln d... more KARLHEINZ DIETZ Caracalla, Fabius Cilo und die Urbaniciani. Unerkannt gebliebene Suffiktkonsuln des Jahres 212 n. Chr. ' ·' I Pompeianus auf AE 1965, 338: Consul ordinarius 209 oder consul suffectus 212 oder 213? Das folgende stadtrömische Marmorfragment ohne nähere Fundortangaben kennen wir seit der Veröffentlichung durch A. E. GoRDON, ADLP III 26-31 Nr. 269 Taf.126b,d (=AE 1965, 338): 1 M · AVRELLI · ANT 2 j'IT ·MAXI MI J? 3 SENATVS·ET·C~ 4 DOMINI· NOST~ 5 FI· LIB • CVM · CONJ;-6 <;;IANJS DEVOT!·!;' 7 N·POMPEIAN 8 cos 7 f. andere Schriftzüge. GoRDON wollte darin lieber eine Weihung für Kaiser Caracalla und seine Mutter als für J ulia Damna allein sehen und schlug wegen des Siegestitels in Zeile 2 und des FehJens von Geta als Datierung die Zeit zwischen 210 bzw. 212 und 217 vor. Seine mit den nötigen Vorbehalten angebotene Ergänzung lautet: [Pro salute Imp(eratoris) Caes(aris)] M(arci) Aurelli Ant[onini I Aug(usti), Parth(ici) maximi, Br]itt(annici) maximi, p(atris) [p(atriae) et? I Iuliae Domnae Aug ( ustae) matris] senatus et C{l [ strorum I et patriae et matris] domini nostr[ i 1 5 L. Sept. oder M. Aur. + KognomenAugu ]~ti lib( ertus) cum con{[ egis ?I? suis--urbani (?)]!:ianis devoti 1J [ umini I maiestatiq(ue) eorum (oder eius) C]n (aeo ?) Pompeian[oll(?) etl--]co(n)s(ulibus).
Bayerische Vorgeschichtsblätter 49, 1984, 79-85
C.-M. Hüssen, W. Irlinger u. W. Zanier (Hrsg.), Spätlatènezeit und frühe römische Kaiserzeit zwischen Alpenrand und Donau. Akten des Kolloquiums in Ingolstadt am 11. und 12. Oktober 2001, Bonn 2004, 1-23
Das Thema verlangt sogleich nach Abgrenzung, da den Schriftquellen auch das Namenmaterial entstam... more Das Thema verlangt sogleich nach Abgrenzung, da den Schriftquellen auch das Namenmaterial entstammt, über welches ein eigener Beitrag folgt. Damit bleibt sehr wenig, und dieses Wenige ist zum größten Teil gut bekannt und ebenso notorisch problembehaftet. Besonders dringlich stellt sich die Frage, wie weit in unserer kargen Überlieferung zur römischen Frühzeit im süddeutschen Alpenvorland reale vorrömische Bevölkerungsverhältnisse aufscheinen und nicht vielmehr augusteische Propaganda, möglicherweise vermischt mit gelehrter Topik. Hauptanliegen des folgenden Beitrags ist daher der Versuch, einen bzw. den Sitz unserer Informationen im realen Leben nachzuweisen 1 . Außerdem hoffe ich, mit Erfolg das eine und andere Steinchen in unserem Puzzle einordnen zu können. Dazu ist freilich zunächst die Quellenlage, wiewohl oft behandelt 2 , noch einmal vorzustellen.
H. Heftner u. Κ. Tomaschitz (Hrsg.), Ad fontes! Festschrift für G. Dobesch zum fünfundsechzigsten Geburtstag am 15. September 2004 dargebracht von Kollegen, Schülern und Freunden. Wien 2004, 587-591
Karlheinz DIETZ (Würzburg) Die von Augustus unterworfenen und auf dem Tropaeum Alpium 1 verzeichn... more Karlheinz DIETZ (Würzburg) Die von Augustus unterworfenen und auf dem Tropaeum Alpium 1 verzeichneten Stämme des süddeutschen Alpenvorlands hätten, so nahm man bis vor kurzem immer wieder an, in der Kaiserzeit administrativ keine oder zumindest kaum eine Rolle gespielt. 2 Tatsächlich blieb der 1935 veröffentlichte Grabstein eines in der cohors I Vindelicorum dienenden Cattenas allzu lange Zeit isoliert, um als überzeugender Beleg für eine nennenswerte Bedeutung solcher Stämme dienen zu können. 3 In den letzten beiden Jahrzehnten belehrten uns allerdings neu aufgefundene Militärdiplome eines besseren: Dem 1982 auf einem Diplom des 2. Jh.s aus Rainau-Buch bekannt gewordenen Licas 4 gesellte sich 1988 auf einem Diplom aus Eining ein Stammesgenosse hinzu, welcher um 132 in eine cohors Raetorum eingetreten sein wird. 5 Im Jahr 1999 erwies sodann ein Diplom von Alteglofsheim für die Zeit um 140 eine aus dem Alpenrheintal stammende Caluco als Gattin eines helvetischen Reiters der ala I singularium, 6 und schließlich kam fast gleichzeitig in Künzing ein Diplom zum Vorschein, das Ende 160 n. Chr. einem aus der cohors V Bracaraugustanorum entlassenen Runic(as) ausgestellt wurde, der mit einer Caten(as) verheiratet war. 7 Damit besitzen wir nunmehr fünf aus der römischen Heeresverwaltung stammende Zeugnisse, die um die Mitte des 2. Jahrhunderts von Augustus besiegte Stämme in Raetien verzeichnen und die auch hier in größerem Umfang die örtliche Rekrutierung aus dem Hinterland unter Beweis stellen. Die diesem Befund inhärente Tendenz für das vitale Fortdauern dieser Stämme ist nicht zu verkennen und anderweitig bereits ausführlicher besprochen worden. 8 Dort wurde kurz auch auf einige bislang verkannte Zeugnisse verwiesen, die in unserem Zusammenhang von Wichtigkeit sind. Die entsprechenden Begründungen seien hier nachgereicht, nicht zuletzt als Ergänzung zu dem naturgemäß knappen Artikel Vindelici, den der Unterzeichnete in dem vom Jubilar mitherausgegebenen "Lexikon der keltischen Archäologie" verfassen durfte.
Jahrbuch des Heimat- und Altertumsverein Heidenheim an der Brenz e. V. 8, 1999/2000 (2000), 22-39
Der Gegensatz von Stadtwerdung und Stadtgründung ist jedem Altertumswissenschaftler seit seiner S... more Der Gegensatz von Stadtwerdung und Stadtgründung ist jedem Altertumswissenschaftler seit seiner Studienzeit vertraut. Einschlägige Literaturtitel zur Frühzeit Roms haben ihn tief in unser Bewußtsein geprägt.' 1 Er setzt voraus, daß das Menschheitsprojekt "Stadt" bereits in Gang gekommen ist. Der Übergang von der Lebensorganisation . Ka'ta KWJ..L<X<; zu der K<X'ta tt6A.Et<; war nach Vorstufen in der phönikischen Welt' 1 in der griechischen in irgendeiner, bis heute nicht völlig verstandenen Weise mit der Anlage von autonomen Fernsiedlungen, sog. Apoikien, verbunden, welche die Griechen unterschiedlichster Herkunft zwischen der Mitte des 8. und dem späten 6. Jahrhundert v. Chr. zustande brachten. 31 Am Ende dieses dynamischen Prozesses wohnten-einem Diktum Platons (Phaidon 109b) gemäß -die Hellenen, "wie um einen Sumpf Ameisen oder Frösche, um das Meer herum", existierten hunderte von selbständigen Kolonien rings um das Mittelmeer und um das "gastlich" genannte Schwarze Meer.
Beiträge zur Archäologie in der Oberpfalz 3, 1999, 225-256
Karlheinz Dietz
H.-E. Paulus, H. Reidel u. P.W. Winkler (Hrsg.), Regensburg im Licht seines geschichtlichen Selbstverständnisses. Bildliche Darstellungen einer historischen Stadt durch Kunst, Literatur und Denkmalpflege in Geschichte und Gegenwart (Regensburger Herbstsymposion 3, 1995), Regensburg 1997, 11-23
H. Friesinger, J. Tejral, A. Stuppner (Hrsg.), Markomannenkriege. Ursachen und Wirkungen, Brno 1994, 7-15
Das Ende der sogenannten Markomannenkriege war bekanntlich mit dem Tod Mare Aurels am 17. März 18... more Das Ende der sogenannten Markomannenkriege war bekanntlich mit dem Tod Mare Aurels am 17. März 180 keineswegs gekommen. Vielmehr ftihrte der (knapp 19jährig) die Nachfolge planmäßig antretende Commodus die Kampfhandlungen zunächst weiter, ehe er im Spätsommer des gleichen Jahres mit den Germanen Fri~den schloß und nach Hause zurückkehrte. Spätestens am 22. Oktober zog er in der Hauptstadt im Triumphzug ein 1 • Die Bewertung der von Commodus mit den Germanen getroffenen Abkommen vor dem Hintergrund der Kriegsziele seines Vaters scheint von Anfang an uneinheitlich gewesen zu sein 2 , und daran hat sich -nicht zuletzt infolge unserer spärlichen und unklaren Quellen -bis zum heutigen Tag wenig geändert3. Über alle strittigen Einzelfragen hinweg dürfte weitgehend Einigkeit darüber bestehen, daß die Friedensordnung des Commodus dem argen Zustand des Reiches nach vielen Jahren Krieg und Pest, zumal angesichts eines nur scheinbar unproblematischen Regierungswechsels, entgegenkam und die Voraussetzungen für eine mehrere Jahrzehnte währende Stabilität an der. Nordgrenze schuf. Letztere mag freilich ein aus unserer Quellenarmut resultierendes Trugbild sein, denn immerhin behauptet die Forschung seit langem die Fortsetzung von Kampfhandlungen in Dakien bis 183 4 , und bald darauf scheint es einen römischen Erfolg in Sarmatia gegeben zu haben5. Ebenso einzigartig wie rätselhaft ist das zeitgenössische Zeugnis auf einer vermutlich aus Altinum nach Torcello verschleppten Inschrift für einen kaiserlichen Sklaven: Chaeronti I Aug(usti) n(ostri) disp(ensatori) I rat(ionibus) cop(iarum) exped(itionum) fel(icissimarum) I 11 et 'JIJ Germ(anicarum)6. Die übliche Zuweisung der Inschrift des Chaeron in die Zeit des Commodus ist ernsthaft nicht zu bezweifeln, da in der früheren Kaiserzejt überhaupt nur der Marcus-Sohn die Möglichkeit hatte, drei Germanenfeldzüge zu zählen 7. Größere Verblüffung löst schon die bis in die jüngste Zeit vorherrschende Datierung dieser expeditio Germanica tertia erst ins Jahr 188 aus8 .. Es lohnt, diesem Ansatz etwas nachzugehen.
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