Collection duCentre d'Etudes Romaines et Gallo-Romaines
Nouvelle serie, N° 20
LES LEGIONS DE ROME
SOUS LE HAUT-EMPIRE
Actes du Congres de Lyon
(17-19 septernbre 1998)
rassembles et edites par
Yann Le Bohec
avec la collaboration de
Catherine Wolff
Lyon,2000
Karlheinz Dietz•
Legio 111 1talica
Die Aufstellung der legio III Italica kann noch immer nicht genauer als auf etwa
165/6 datiert werden1• Den dilectus leitete wohl Cn. Iulius Verus, consul 151, und ihm
zur Seite standen jedenfalls der Ritter Ti. Claudius Proculus Comelianus als proc(urator)
... item ad dilectum cumlulio Veroper Italiam tironumll (= utriusque) leg(ionis) Italicae 2
und der im Partherfeldzug des L. Verus hochdekorierte M. Claudius Fronto als missus ad
iuventutem per Italiam legendam. 3 Begründete Vermutungen sehen in den Konsularen A.
Iunius Pastor Caesennius Sospes4 und C. Aufidius Victorinus5 weitere ehemalige
Konsuln als Aushebungsoffiziere dieser großangelegten Blitzrekrutierunt im belZum
suspensum.
Die Gründe für die Aufstellung der beiden neuen italischen Legionen wurden
unterschiedlich gewertet: z. B. als Präventivmaßnahme zur Abwehr von Germaneneinfällen, als Ersatz für Verluste im Osten, als Vorbereitung für eine römische Offensive,
als administrative und militärische Aufwertung Raetiens und Noricums7 • Festzuhalten ist,
daß die prokuratorisehe Verwaltung in Raetien zumindest bis 167/8 funktionierte und
dann durch eine Interimslösung ersetzt worden sein wird (s. unten). Die neuen Legionen
scheinen ihren ersten nachweisbaren Aufgaben zufolge eher als eine Art ,,mobile Reserve"
verwendet worden zu sein, ihrer auffallenden Beinamen pia und concors wegen vielleicht
sogar in der Nähe der Kaiser. Ganz sicher wurden die Legionen nicht sogleich an ihre
späteren Standlager geschickt9 • Als einer ihrer ersten Legaten fungierte 169 oder kurz
davor C. Vettius Sabinianus Iulius Hospes noch ohne proprätorische Gewalt10 • Damals
• Professor an der Universität Würzburg, Institut für Geschichte, Lehrstuhl für Alte Geschichte,
Residenzplatz 2, D-97070 Würzburg, Deutschland.
Abkürzungen (Inschriften werden jeweils nach Nummern zitiert, über IBR sind die CIL-Zitate zu
ennitteln):
BVbl = Bayerische Vorgeschichtsblätter.
CBFIR = E. Schallmayer, K. Eibl, J. Ott, G. Preuß, E. Wittkopf, Der römische Weihebezirk von
Osterburken, I: Corpus der griechischen und lateinischen Reneficiarier-Inschriften des Römischen Reiches,
1990 (Stuttgart).
Dietz I= K. Dietz, Katalog ausgewählter Inschriften. in: K. Dietz, U. Osterhaus, S. Rieckhoff-Pauli, K.
2
Spindler, Regensburg zur Römerzeit, 1979 (Regensburg), p. 385-443.
IBR = F. VolJmer, Inscriptiones Baivariae Romanae sive inscriptiones prov. Raetiae adiectis aliquot
Noricis Italicisque, 1915 (München).
Schillinger-Häfele = U. Schillinger-Häfele, Vierter Nachtrag zu CIL Xlll und zweiter Nachtrag zu Fr.
Vol1mer, Inscriptiones Baivariae Romanae. BRGK, LVIII, 1977,447-603.
Wagner= F. Wagner, Neue Inschriften aus Raetien (Nachträge zu Fr. VolJmer, Inscriptiones Baivariae
Romanae), BRGK, XXXVII-XXXVIII, 1956/57, p. 215-64.
1
Cassius Dio 55,24,4.
2
AE 1956,123; vgl. H.-G. Pflaum, Scripta varia, (I). L'Afrique romaine, 1978 (Paris), p. 57-8; Y. Le
Bohec, "Ti. Claudius Proculus Comelianus, procurateur de la region de Theveste", ZPE, LXXXXIII,
1992, p. 107-16
3
CIL Vl1377 add. 31640 (= ILS 1098).
4
CIL V 7775; G. Alföldy, Die Legionslegaten der römischen Rheinarmeen, 1967 (Köln-Graz), p. 35
Anm. 191; vgl. F. Jacques, Les curateurs des cites dans l'Occident romain de Trajan Gallien. Etudes
prosopographiques, 1983 (Paris), p. 42-4 Nr. 10
5
AE 1934,155 = 1957,121; G. Alföldy, Fasti Hispanienses, 1969 (Wiesbaden), p. 38, 41.
6
Zu möglichen Soldaten der "ersten Stunde": CIL II 4162, V 7865, 7866, IBR 291, 353, 420, AE
1983,730, 1986,532; vgl. K. Dietz,. Tb. Fischer, Die Römer in Regensburg, 1996 (Regensburg), p. 79.
7
Weiteres bei K. Dietz, in. W. Czysz, K. Dietz, H.-J. Kellner, Tb. Fischer, Die Römer in Bayern, 1995
(Stuttgart), p. 171-5.
8
Dazu aber unten.
9
So aber W. Gauer, BJ, CLXXXI, 1981, p. 7 m. Anm. 22.
10
AE 1920, 45 = ILAfr 281. G. Winkler, BVbl, XXXVI, 1971, p. 70-5; Devijver, PME V 80 add. p.
1769 + 2278.
a
134
K. Dietz
hielt sich die Truppe vennutlich noch in der Nähe Oberitaliens auf und gehörte zu einem
konsularischen Heeresverband, vielleicht zur inhaltlich und räumlich interpretierbaren
praetenturaltaliae etAlpium unter Q. Antistius Adventus 11 • Welche Rolle sie dabei spielte
und wo genau sie kampierte, wissen wir nicht, denn ihre beiden Tridentiner Zeugnisse
darf man schwerlich so deuten, daß sie damals dort Lager nahm 12 • Viel wahrscheinlicher
stand sie in der Nähe ihrer Schwester-Legion, die um 170 im Hinterland in Locica bei
Celeia ein etwa 23,3 ha großes Steinkastell bezog 13 • Eine ähnliche Anlage, aber wohl
weiter westlich ist auch für die legio III Italica zu postulieren. Im Jahr 170 operierten
zumindest Teile beider Legionen gemeinsam, als je eine ungefähr 200 oder 300 Mann
starke vexillatio ein 200 römische Fuß langes Teilstück der Umfassungsmauer von
Salonae errichtete. 14 Daß die legio III Italica bereits nördlich der Alpen stand, als Pertinax
bald nach 170 Raetias et Noricum ab hostibus vindicavit, ist bislang nur eine
Hypothese15• Allerdings wird man mit der Vorverlegung auch der beiden italischen
Legionen über die Alpen zu rechnen haben, als die römische Front und der kaiserliche
Kriegsstab nach Camuntum vorrückten, von wo aus die römischen Offensiven zwischen
170 und 173 geleitet wurden 16 • Der archäologische Befund von Eining-Unterfeld 17 spricht
im Zusammenhang mit der inneren Chronologie der Ziegelstempel, die gerade für die
früheste Zeit der Legion wegen des Beinamens concors besonders überzeugend wirkt/ 8
dafür, daß wenigstens ein Teil der legio III Italica zwischen etwa 172 und 179 neben dem
Eininger Kohortenkastell Quartier bezogen und von hier aus u. a. den mehrere Jahre in
Anspruch nehmenden Bau des Regensburger Legionslagers betrieben hat. Ein anderer
Teil des Verbandes wird immer wieder in Alkofen, zwischen Kelheim und Bad Abbach,
vennutet19• Das bislang früheste Zeugnis der Legion nördlich der Alpen datiert ins Jahr
174 und stammt aus Osterborken am obergennanischen Limes, wo ein miles legionis III
Italicae als beneficiarius consularis einen Weihstein aufstellte20 • Daraus wurde in
Verbindung mit einer komplizierten Laufbahninschrift aus Mainz gefolgert, ein vennutlich
Caerellius Priscus heißender Konsular habe nach der Tätigkeit des Pertinax als
obergennanischer Legat die Nachbarprovinz Raetien mitverwaltet21 • Spätestens mit dem
ll..S 8977 = ll..Alg TI 4681; J. Fitz, AArchSlov, XIX, 1968, p. 43-51; J. Sasel, MH, XXXI, 1974, p.
225-233 = ders., Opera selecta, 1992 (Ljubljana), p. 388-96; M. Sa§el-Kos, A historical outline of the
region between Aquileia, the Adriatic, and Sirmium in Cassius Dio and Herodian, 1986 (Ljubljana), p.
240-2; vgl. W. Scheide!, Chiron, XX, 1990, p. 6 m. Anm. 32.
12
So wegen CIL V 5032 = P. Chiste, Epigrafi Trentine dell'eta Romana, 1971 (Rovereto), p. 103-6 Nr.
76 Taf. 36 Abb. 59 und CIL V 5036 add. p. 531 (= ILS 5016) = Chiste p. 161-9 Nr. 122 Taf. 60 Abb.
102 bei Winkler (Anm. 10), p. 88 m. Anm. 28; J. Fitz, in: Lebendige Altertumswissenschaft. Festgabe
zur Vollendung des 70. Lebensjahres von H. Vetters, 1985 (Wien), p. 124; dagegen aber K. Dietz,
Chiron, XVII, 1987, p. 393 m. Anm. 70.
13
K. Genser, Der tJsterreichische Donaulimes in der RtJmerzeit, 1986 (Wien), p. 173 m. Anm. 41. Vgl.
K. Dietz, in: Der Neue Pauly, II (1997) p. 1048-9.
14
CU.. III 1980 (= ILS 2287), 8570. Vgl. G. Winkler, Jahrbuch des ObertJsterreichischen Museal-Vereins,
CXVI, 1971, p. 91-2; T. Bechert, BJ, CLXXI, 1971, p. 209.
15
HA, v. Pert. 2,6-7. Dazu Dietz in: Czysz (Anm. 7), p. 144-6; vgl. Dietz-Fischer (Anm. 6), p. 75-6.
16
H. Halfmann, Itinera principum. Geschichte und Typologie der Kaiserreisen im RtJmischen Reich,
1986 (Stuttgart), p. 213; vgl. Scheide! (Anm. 11), p. 1-18.
17
Siehe dazu G. Spitzlberger, Zum Lager der III. Italischen Legion in Eining-Unterfeld, BVbl, XXXI,
1966, p. 94-107; H. Schönberger, Das Römerlager im Unterfeld bei Eining. Bericht über die Grabung im
Jahre 1968, Germania, XXXXVill, 1970, p. 66-84; R. Christlein, H.Th. Fischer, Neues zum Lager
Eining-Unterfeld, Archt.lolog. Korrespondenzbl., Vllll, 1979, p. 423-8; H. Schönberger, The Roman
fortress at Eining-Unterfeld. A Reconsideration, in: B. Hartley, J. Wacher (Hrsg.), Rome and her northem
provinces, 1983 (Oxford), p. 235-9; H. Schönberger, BRGK, LVI, 1985, p. 407, 488-9 (dazu K. Dietz,
Chiron, XIX, 1989, p. 422 m. Anm. 57, p. 441 Anm. 166); Tb. Fischer, in: H. Friesinger, J. Tejral, A.
Stuppner (Hrsg.), Markomannenkriege. Ursachen und Wirkungen, 1994 (Bmo), p. 348; I. Jütting, Die
Kleinfunde aus dem römischen Lager von Eining-Unterfeld, BVbl, LX, 1995, p. 143-230.
18
G. Spitzlberger, Die römischen Ziegelstempel im nördlichen Teil der Provinz Raetien, SJ, XXV, 1968,
p. 65-184, bes. p. 121-4.
19
Vgl. etwa Spitzlberger (Anm. 18) p. 117, 124; Schönherger (Anm. 17) p. 474.
20
AE 1985,693 =CBFIR 152; vgl. ebd. 159.
21
CIL xm 6806; K. Dietz, in: Die RtJmer in Schwaben, 1985 (München), p. 86; G. Alföldy,
Fundberichte inBaden-WUrttemberg,XII, 1987,p. 303-24; K. Dietz, Chiron, XIX, 1989, p. 407-47; G.
Alföldy, Fundberichte in Baden-Wantemberg, XN, 1989, p. 289-92.
11
Legio III Italica
135
Frieden von 175 war die Entscheidung gefallen, der legio III ltalica im Donauknie bei
Regensburg ein dauerndes Standlager errichten zu lassen22 • Den Resten einer
monumentalen Bauinschrift entnehmen wir, daß im Frühjahr 179 unter dem Legaten M.
Helvius Clemens Dextrianus valZum cum portis et turribus des neuen Lagers fertiggestellt
waren. 23 Vermutlich mit dem Einzug in die eben fertiggestellten Unterkunftsräume hängt
eine Weihung genio centuriai eines optio für seine commaniplares zusammen, die dem
Kaisemamen zufolge am ehesten in die Zeit zwischen Frühjahr und Herbst des Jahr 180
gesetzt wurde. 24 Die Annahme, daß das Legionslager nur legio hieß, hat neuerdings eine
erneute Bestätigung gefunden25•
In Regensburg blieb die Legion wohl mehr als 200 Jahre lang bis zu ihrem Abzug
nach Vallatum, das heute meist nicht mehr mit Manching, sondern lieber mit Weltenburg
identifiziert wird26• Die Vermutung, daß sie pseudo-comtatensischen Verbänden wich, ist
derzeit ebenso unbeweisbar wie die eventuell bereits im 3. Jh. einsetzenden, teilweise
auch in Eining auftretenden Ziegelstempel LEC L MR COS, L MAR COS, LEG L M C,
LEG L MR, LEC IIII MR bis datg nicht sicher gedeutet sind27 •
Sichtbare monumentale Uberreste28 sind besonders die 1885 freigelegte Porta
Praetoria und beträchtliche Reste der Südost-Ecke und der Ostmauer des Lagers.29
Wissenschaftlich bearbeitet wurden ein legionslagerzeitlicher Friedhof3° und das Umland
der Legion31 ; in Arbeit sind derzeit die steingerechte Bauaufnahme der Lagermauer2 und
22
Zum römischen Regensburg Fischer, in: Czysz (Anm. 7), p. 503-8; Dietz-Fischer (Anm. 6) passim m.
weiterer Lit.
23
IBR 362 add. AE 1971,292 + AE 1986,533 + AE 1987,791 + K. Dietz, Chiron, XIX, 1989, p. 424-9;
dazu jetzt K. Dietz, in: Regensburg im Licht seines geschichtlichen Selbstverstandnisses, 1997
(Regensburg), p. 11-23. Der kritische Einwand bei R. Haensch (Anm. 50), p. 401 Anm. 15 bleibt den
Beweis schuldig, daß es Bauinschriften römischer Legionslager mit der Nennung aufeinandeifolgender
Beamter gegeben hat.
24
AE 1986,532. K. Dietz, BVbl, XIL, 49, 1984, p. 79-85.
25
K. Dietz, Das archaologische Jahr in Bayern 1985, 1986, p. 110-1.
26
Th. Fischer, in: Czysz u. a. (Anm. 7), p. 368-9, 536-7.
27
Das Material geordnet und kommentiert bei Spitzlberger (Anm. 18), p. 128-32; vgl. Dietz I 42; weitere
Muunaßungen bei Dietz-Fischer (Anm. 6), p. 201-2. Aus der im letzten Drittel des 3. Jh.s zerstörten sog.
Fabrica entlang der Ostmauer stammen Ziegel mit der spiegelbildlichen Aufschrift MARLI.
28
Zur Forschungsgeschichte G. Waldherr (Hrsg.), 500 Jahre auf den Spuren der RtJmer. Geschichte der
Erforschung des rtJmerzeitlichen Regensburg, 1994 (Regensburg); ders., Denkmalpflege in Regensburg,
V, 1996, p. 44-50; ders., in: Regensburg im Licht seines geschichtlichen Selbstverstttndnisses, 1997
(Regensburg), p. 24-38, ferner in K. Dietz, G. Waldherr (Hrsg.), Berühmte Regensburger, 1997
(Regensburg) die Beiträge von G. Waldherr, A Kraus und H. Kaletsch.
29
Wichtige Grabungsberichte: A Stroh, Neue Beobachtungen im römischen Regensburg, Germania
XXXI, 1953, p. 217-9; ders., Untersuchungen an der Römennauer in Regensburg, in: Neue
Ausgrabungen in Deutschland 1958 (Berlin), p. 425-31; ders., Untersuchungen an der Südostecke des
Lagers der Legio ill Italica in Regensburg, Germania, XXXVI, 1958, p. 78-89 ders, Fortsetzung <b"
Untersuchung an der Südostecke des Lagers der Legio lli Italica in Regensburg, Germania, XLI, 1963, p.
131-3; R. Strobel, Beobachtungen in den principia von Castra Regina, BVbl, XXX. 1965, p. 176-88; A.
Stroh, Untersuchung an der Ostseite des Lagers der Legio Ill Italica in Regensburg, SJ, 28, 1971, p. 52-5;
K. Schwarz, Die Ausgrabungen im Niedermünster zu Regensburg. Führer zu archäologischen Denkmalen
in Bayern, 1, 1971 (Kallmünz); ders., Die Bodendenkmalpflege in Bayern in den Jahren 1970 bis 1972,
Jahresbericht der Bayerischen Bodendenlanalpjlege, XI-XII, 1970n1 (1977/86), p. 156-255; ders.,
Regensburg während des ersten Jahrtausend im Spiegel der Ausgrabungen im Niedermünster, in: Die
Ausgrabungen im Niedermünster zu Regensburg, 1977 (Regensburg), p. 20-98 = Jahresbericht der
Bayerischen Bodendenlanalpjlege, XIII-XIV, 1972173 (1977/86); U. Osterhaus, Beobachtungen zum
römischen und frühmittelalterlichen Regensburg, VOR, CXII, 1972, p. 7-17; ders., Baubeobachtungen an
der Via principalis im Legionslager von Regensburg, BVbl, XXXIX, 1974, 160-80. Eine
Zusammenschau aus der Literatur bietet L.-M. Dallmeier, Archliologische Topographie der Stadt
Regensburg. I. Vorgeschichte, RUmische Kaiserzeit und Frühes Mittelalter innerhalb der zweiten
Stadterweiterung, 1993 (Diss. masch. Regensburg).
30
S. v. Schnurbein, Das rtJmische Graberfeld von Regensburg, 1977 (Kallmünz).
31
Th. Fischer, Das Umland des rtJmischen Regensburg, 1990 (München); vgl. C.-M. Hüssen, Beitrage
zur Archtiologie in der Oberpfalz. I, 1997, p. 257-05.
32
Projekt von Th. Aumüller, TH München.
136
K. Dietz
die archäologischen Untersuchungen in der Nordost-Ecke beim Niedennünstef3•
Zahlreiche Ausgrabungen harren der Publikation oder sind allenfalls in Vorberichten
zugänglich34 • Ob auch das kleine Lager in Regensburg-Großprüfening mit Legionaren
besatzt war, wissen wir nicht, es unterstand aber sicher der Kontrolle der Legion35 • Ein
Heilbad der L. ist in Bad Gögging nachgewiesen worden36•
Weihdenkmäler der L. insgesamt sind kaum überliefert. Zu nennen ist das
Fragment einer Basis vom Ende des 3. Jhs.37 , hingegen ist der Bezug zweier
Namenslisten auf die L. durchaus nicht sichef8• Daneben fmden wir natürlich
Weihinschriften einzelner Soldaten, wobei die optiones besonders rege waren39 • Im
Merkurheiligtum von Ziegetsdorf traten als Bauherrn oder Stifter auf ein optio, ein
centurio und ein miles4°. Ein comicularius tribuni ließ 211 ein Heiligtum für Mars und
Victoria emeuem41 , und fünf Jahre zuvor hatte ein namentlich unbekannter sig(nifer) eine
nicht mehr näher bekannte Weihung vollzogen42• Exzentrisch ist die metrische Weihung
für Lar und Larunda eines Militärtribuns aus Ateste/Este43• Jupiter ehrten nach Rückkehr
vom Feldzug ein centurio44 und im Jahr 240 ein eques45 • Jupiter und lun(o) Reg(ina)
dedizierten pro sal(ute) Elagabals und der Iulia Maesa com(icularii?) [[ ... ]++++++]
leg(ionis) /I/ Ital(icae)46•
Grabinschriften von Mannschaften der L. bzw. von deren Familienmitgliedern
finden sich besonders in Regensburg (die Legion ist teilweise nicht genannt oder nicht
vollständig überliefert) IBR 369-372, 374, 377 (= Dietz I 21), 379-383, 386, 387 (=
Dietz I 23), 390-391, 394-395, 396 (= Dietz I 24), 397 (= Dietz I 25), 398, 400 (= Dietz
I 26), 409-410, 420; Wagner 120, Dietz I 27 = CBFIR; Dietz I 27. Die zahlreichen
Ziegelstempel, die im wesentlichen aus der Legionsziegelei in Bad Abbach stammen47 ,
wurden häufiger auch in Künzing, Straubing und Passau gefunden, vereinzelt im
Limesgebiet und sogar westlich von Augsburg, bei Memmingen und bei Mindelheim;
systematisch gesammelt und kommentiert wurden sie von G. Spitzlberger48•
Spuren außerhalb des Standlagers der L. finden sich, von Ziegelstempeln
abgesehen, nur wenige, besonders in Augsburg, wo der Legionslegat in seiner
Eigenschaft als Statthalter Raetiens seinen Sitz hatte49 • Augsburger Weihaltäre des späten
2. und des 3. Jhs. von Statthaltern beweisen dies ebenso wie unterschiedliche Zeugnisse
mセァゥウエ・イ。「@
33
Projekt M. Konrad, A. Rettner, E. Wintergerst Die sog. Fabrica hat im Rahmen einer Münchner
Th. Schmidts bearbeitet
34
Uber diese weiterführend K. Dietz, U. Osterllaus, S. Rieckhoff-Pauli, K. Spindler, Regensburg zur
RlJmerzeit, 1979 (Regensburg); W. Gauer, BJ, CLXXXI, 1981, p. 1-88; G. Waldherr, VOR, CXXXI,
1991, p. 43-56; K. Dietz u. Th. Fischer, Die RlJmer in Regensburg, 1996 (Regensburg).
35
Dietz-Fischer (Anm. 6), p. 155-61.
36
H.-U. Nuber, Ausgrabungen in Bad Gtigging. RlJmisches Staatsheilbad und frühmittelalterliche
Kirchen, 1980 (Landshut); Th. Fischer, in: Czysz (Anm. 7), p. 426-7; Dietz-Fischer (Anm. 6), p. 129-32.
37
IBR 363 =Dietz I 3.
38
IBR 375; zu IBR 364 =Dietz I 2; aber Dietz-Fischer (Anm. 6), p. 147.
39
AE 1986,532 (genio centuriai), Wagner 101 = Dietz I 9 (deo Libero [Pa]trz), Wagner 103 = Dietz I 11
(M[ercurio ... ]tori t[emplum igne con]sum(ptu]m res[titu]it, in Frage kommen die Beinamen Cultor,
Meator, Viator oder Victor ), IBR 420 = Dietz I 16.
40
Wagner 103= Dietz I 11, Wagner 104= Dietz I 12, Wagner 107.
41
IBR 359 = Dietz I 7.
42
IBR 365.
43
Dietz-Fischer (Anm. 6), p. 132-6; mit teilweise falscher Lesung: H. Lavagne, CRAJ, 1996, p. 125167; H. Lavagne, M. Gschaid, BVbl, LXII, 1997, p. 237-41.
44
IBR 353.
45
ffiR 358 = Dietz I 8.
46
K. Dietz, Weihaltar für Jupiter und Juno aus der Regierung Elagabals, in: E. Wintergerst (Hrsg.), Die
Grabungen unter dem Niedermünster in Regensburg (im Druck).
47
Fischer, in: Czysz (Anm. 6), p. 425-6; Dietz-Fischer (Anm. 6), p. 111-29. Vgl. den Ziegelstempel <H
Arbeitsgruppe des Lucianus Dietz I 43 und die Abrechnung ebd. I 44.
48
Spitzlberger (Anm. 18), 113-24 und Katalog; vgl. Dietz I 41. Seither wenige Nachträge, bes. S.
Arnold, Ein Ziegelstempel der Legio ill Italica aus Passau-Altstadt, Ostbairische Grenzmarken, XXVm,
1986, p. 297-9; dies., ebd., XXIX, 1987, p. 20-32.
49
Bestritten von M. Hainzmann, Tyche, VI, 1991, p. 74-5; I. Piso, ebd. p. 152-3.
Legio lll Italica
137
von o.fficiales des Statthalters in Augsburg 50• In der Umgebung des Statthaltersitzes belegt
sind bislang drei centuriones5 ', mindestens zwei beneficiarii co(n)s(ularis)52 , ein librarius
co(n)s(ularis)53 , ein exactus co(n)s(ularis)5\ ein aquilijers5 , zwei signijeri56 , ein
duplarius51 , ein pictor 58und vielleicht stratores59 sowie ein optio fp]raet<o>ri60• Natürlich
müssen diese Legionare nicht alle im Dienst des Legaten gestanden haben. Selbst ein
senatorischer Tribun der L. gab um 200 als Dienstsitz Augusta an61 • Von den Offizialen
des Statthalters erscheint nur noch ein <h(ene)j{iciarius)> co(n)s(ularis) in dem
Straßenposten Brigantium unter Gordian ill62 •
Schon bald nach ihrem Einzug ins Dauerlager hat die L. vexillationes zu
Bauarbeiten an den raetischen Limes abkommandiert. Auf Befehl ihres Legaten zogen 181
die Legionscenturionen Iulius Iulinus und Aelius Fortis als Praepositen mit Legionaren
bzw. der Pfünzer Breukerkohorte die Umwehrung (vallum) sowie die Tore mit je zwei
Türmen am Kleinkastell von Böhming wieder hoch63 • Ein anderer Centurio der L.,
Aurelius Argivus, hat im Folgejahr das Kleinkastell Ellingen (kastellum Sablonetum) mit
Hilfe von ausgewählten Fußtruppen des Statthalters (pedites singulares) in Stein ・イウエコセN@
Der Centurio M. llipius Secundus war hingegen eher aus privaten Gründen beim Heilgott
Apollo Grannus in Faimingen65 • Auch weitere Zeugnisse der L. außerhalb ihres Standorts
sind durchaus privater Natur. Dabei dürften wohl aus Regensburg stammen oder
verschleppt sein der Grabstein undokumentierter Provenienz eines optio66 und der
Familiengrabstein eines corn(icularius) trib(uni) aus Münster (Pfaffenmünster?) im
Landkreis Straubint7• In Dürrlaumgen im Landkreis Günzburg wurde in sekundärer
Verwendung eine Grabinschrift gefunden, die ein Legionar seinem kleinen Söhnchen
errichtet hat68 ; ob hingegen der ex (centurione) Cerialis auf einer Grabinschrift aus
Kirchheim zu unserer L. gehörte, ist durchaus ungewiß69 • Ferner wissen wir nicht, was
denjr(umentarius) leg(ionis) III Italic(ae) T. Claudius Severus zur Weihung an den Gott
Poeninus auf der Paßhöhe des Großen St. Bemhard führte70• Sein Kollege Aurelius
Silvinus, frum(entarius) leg(ionis) Ill Ital(icae) Severianae, weihte wohl unter Severus
50
Eine Übersicht gibt Dietz in: Czysz (Anm. 7), p. 171-5, Dietz-Fischer (Anm. 6), p. 100-1; R.
Haensch, Capita provinciarum. Statthaltersitze und Provinzialverwaltung in der rtJmischen Kaiserzeit,
1997 (Mainz), p. 146-9, 394,469-70.
51
IBR 128, 131, Wagner 35 (alles Grabinschriften).
52
IBR 126 = CBFIR 209 (Grabinschrift), L. Bakker, Das archliologische Jahr in Bayern 1996, 1997, p.
118. IBR 134 (Grabinschrift) kann dazu gehören, belegt ist nur --] cos., und nicht einmal die
Zugehörigkeit zur legio III ltalica ist im Falle dieser Person sicher.
53
IBR 125 (Familiengrabstein).
54
IBR 123 (Familiengrabstein).
55
IBR 127 (begräbt seinen Bruder, einen negotiator vestiarius).
56
IBR 129 (Grabstein, Veteran), 175 E (Fingerring).
57
AE 1992,1307 (Grabstein).
58
Schillinger-Häfele 230 =AE 1978,578; dazu K. Dietz, Maler im Dienste des römischen Heeres, BVbl,
LI, 1986, p. 221-32.
59
AE 1992,1305; kritische Einwände zur Lesung Haensch (Anm. 50), p. 469 Anm. 53; generell zu den
stratores Y.le Bohec, Ktema, XXI, 1996, p. 313-20.
60
IBR 114 (Weihung); Skepsis bei Haensch (Anm. 50), p. 469.
61
CIL VI 1337 add. p. 3141 + M.T. Cipriano, in: Roma - Via Imperiale. Scavi e scoperte (1937-1950)
nelle costruzione di Viadelle Terme di Caracalla e di Via Cristoforo Colombo, 1985 (Rom), p. 98-9 Nr.
69 Taf. 35,1.
62
IBR 74B =CBFIR 210. Vgl. Spitzlberger (Anm. 18), p. 124-5.
63
IBR 291.
64
AE 1983,730. Zu den Baumaßnahmen dieser Jahre ausführlich K. Dietz, Kastellum Sablonetum und dr
Ausbau des rätischen Limes unter Kaiser Commodus, Chiron, XIII, 1983, p. 497-536. Zu Ellingen W.
Zanier, Das rtJmische Kastell Ellingen, 1992 (Mainz).
65
IBR 219; K. Dietz, G. Weber, Chiron, XII, 1982, p. 428.
66
IBR444.
67
IBR 426; siehe N. Walke, Das rtJmische Donallkastell Straubing-Sorviodurum, 1965 (Berlin), p. 76;
vgl. A. Deman, AC, L, 1981, p. 198 Nr. 2, 200-1.
68
Schillinger-Häfele 233 =AE 1978,582.
69
IBR 304.
70
Incr. Ital. XI 1,63 = G. Walser, Summus Poeninus. Beitrtige zur Geschichte des Großen St. BemhardPasses in rtJmischer Zeit, 1984 (Wiesbaden), p. 90-1 Nr. 9; Czysz in: Czysz (Anm. 7), p. 194.
138
K. Dietz
Alexander genio sancto kastr(orum) peregrinorum eine kleine Mannorbasis auf dem
Caelius in Rom71 •
Obwohl die Legion zu ihrer Versorgung über das fruchtbare Hinterland des
Gäubodens verfügte72 , war sie zunehmend von Oberitalien abhängig; ein wichtiger
rückwärtiger Versorgungspunkt war Tridentumffrient. 13 Vermutlich um 200 oder kurz
danach war dort der Honoratior C. Valerius Marianus adlectus annonae legionis 1II
1talicae.14 In der Spätzeit blieb diese alimentare Anhindung Raetiens an Oberitalien
bestehen; dieser Aufgabe dienten u. a. je ein unter dem dux Raetiae fungierender
praefectus legionis tertiae 1talicae transvectioni specierum deputatae in Foetibus (Füssen
am Lech) und Teriolis (Zirl bei Innsbruck).75
Von den kriegerischen Einsätzen der L. unter Mare Aurel hören wir nichts. In der
expeditio Germanica tertia des Commodus wird dann allerdings der Centurio Flavius
Vetulenus gekämpft haben, der reversus ab expedit(ione) Burica dem Jupiter Stator einen
Dankaltar weihte76, der 1509 von Aventin gemeinsam mit zwei anderen und mindestens
einer Steinskulptur auf der Steinernen Brücke bei Untersaal gefundenen wurde, der einst
aber wohl in Regensburg, und zwar im Fahnenheiligtum der L., gestanden haben wird.
Die vordem mit Rom befreundeten Buren hatten sich durch den Frieden des Commodus
zu Feinden gewandelt und waren als solche vom Kaiser "erschöpft" worden77 • In dieser
letzten Episode der sog. Markomannenkriege, die sich im oberen Theiß-Gebiet
nordwestlich der römischen Provinz Dacia Porolissensis abspielte, wird auch C. Annius
Flavianus aus Thamugadiffimgad als ritterlicher Militärtribun der 3. italischen Legion die
dona militariaerrungen haben78 • Aufgrund dieses Erfolges nahm Commodus spätestens
im Mai 182 den Siegernamen Germanicus maximus an. Da dieser an zentraler Stelle, in
der Mitte der mittleren Zeile der Regensburger Lagertorinschrift prangt, und auf einer
sorgfältig geglätteten und wiederbeschrifteten Rasur steht, wird man die aktualisierte
Titulatur des Commodus um diese Zeit, als möglicherweise die Gerüste noch standen
oder leicht verfügbar waren, und nicht erst um 195 angebracht haben79• Dabei steht wegen
der mit dem Namen der legio 111 1talica geschlagenen Münzen fest, daß sich auch Raetien
sogleich 193 dem Septimius Severus angeschlossen hat80 • Ein Altar vom 13. Dez. 194,
mit dem ein b(ene)Jficiarius) co(n)s(ularis), vermutlich ein Angehöriger unserer L.
(vielleicht ein ehemaliger campidoctor), anläßlich seiner Entlassung ein zu Dienstantritt
abgelegtes Gelübde einlöste, datiert nach Severus und Albinus, doch wurde letzterer bald
darauf pflichtgemäß getilgt81 • Teile der L. könnten vorher gegen Pescennius Niger,
71
AE 1991,266; der Name erscheint auch in der Liste IBR 364 I 12; vgl. Dietz-Fischer (Anm. 6), p. 147.
Fischer, Umland (Anm. 31), passim, bes. p. 111-2 zur Frage des territorium legionis, nicht zu
verwechseln mit der komplizierten Rechtsstellung von Teilen der canabae legionis: zu IBR 361 jetzt
Dietz-Fischer (Anm. 6), p. 140-4.
73
M. Pavan, 11 romanesimo nel Trentino fracentro e periferia: l'apporto dei militari, AARov, ser. VI vol
XVIII (228) 1978, p. 25-42, bes. p. 39-42.
74
CIL V 5036, dazu oben Anm. 12.
75
Not. dign. occ. XXXV 21-2. Siehe ferner Cod. Theod. 11,16,15 (382) = Cod. Iust. 10,48,12, 2, Cod.
Theod. 11,16,18 (390), 11,19,4 (24.5.398), Ambros. epist. 18,21, August. de civitate dei 18,18,10-11.
Dazu Weiteres Dietz in: Czysz (Anm. 7), p. 314-5.
76
IBR 353 = 0. Fiebiger, Inschriftensammlung zur Geschichte der Ostgermanen, 1939 (Wien), p. 7 Nr.
72
3.
77
Cassius Dio 73,3,1-2. Dazu K. Dietz, Zum Ende der Marlmmannenkriege: die expeditio Germonica
tenia, in: H. Friesinger, J. Tejral, A. Stuppner (Hrsg.), Markomannenkriege. Ursachen und Wirkungen,
1994 (Bmo), p. 7-15. Vgl. noch H.-J. Kellner, Expeditio Burica, in: FestschriftjUr M. Spindler, 1969
(München), p. 25-9; F. Cassola, I rapporti fra Romani e Buri in Cassio Dione, in: L. de Rosa (Hrsg.),
Ricerche storiche ed economiche in memoria di C. Barbagallo, I, 1970 (Neapel), p. 495-501; R.J.A.
Talbert, Commodus as diplomatinan extract from the acta senatus, ZPE, LXXI, 1988, p. 137-47.
78
CIL Vill 17900 = G. Walser, Viaper Alpes Graias, 1986 (Stuttgart), p. 30-2 Nr. 10, wo man dann
donis militarib(us) donatus bello Ger[ma]nico 11[1 zu lesen hätte; vgl. AE 1969n0,704, 1980,959 =
1989,888, Devijver, PME A 120 add. p. 1433-4.
79
Gegen J .E. Bogaers, in: Studien zu den Militargrenzen Roms 3: Vortrage des 13. Internationalen
Limeskongresses, Aalen 1983, 1986 (Stuttgart), p. 127-34 siehe meinen oben Anm. 23 zitierten Beitrag.
80
RIC IV 1, 1936 (London), p. 92 Nr. 7 = BMCRRY, 1950 (London), p. 21 Nr. 10 Taf. 5,5 = A.S.
Robertson, Roman imperial coins in the Hunter Coin Cabinet. University of Glasgow. m: Pertinax to
Aemilian, 1977 (Oxford), p. 12 Nr. 2 Taf. 5.
81
Baldcer (Anm. 52), p. 118.
Legio III Italica
139
gezogen sein, da aus Alexandria ein sehr seltener Denar der legio III Italica bekannt ist,
der auf der Vorderseite Iulia Domna zeigt82•
..
Der Aufenthalt Caracallas bei Apollo Grannus in Phoebiana!Falln.ingen83 und sein
Ubergang über den raetischen Limes zum Krieg gegen die Gennanen 213 haben
zweifellos auch die L. stärker berühftS", die jetzt den Beinamen Antoniniana führte. Belegt
ist dieser auf einer Ehrung des Statthalters der tres Daciae L. Marius Perpetuus in Apulum
durch M. illp(ius) Caius (centurio) [leg(ionis)] III ltal(cae) Antoninianae85 • Yennutlieh
wurde etwa zur gleichen Zeit und am gleichen Ort die Weihinschrift des (centurio)
leg(ionis) III Ital(icae) illpius Vitalis errichtet86• Auch in den Partherfeldzug Caracallas
folgten Teile der L., wovon der Grabstein eines in Perinth verstorbenen Soldaten zeugt;S7 •
Weitere Vexillationen in die Kriege des 3. Jh.s können wir nur ausnahmsweise
nachweisen. So werden die Truppen a]m} 'PE'tt<X.t; (parthisch: Rysy') e6vouc; im
Aufgebot V alerians 259/260 vor Edessa zumindest Teile der Regensburger L. umfaßt
haben88 • Ob die L. auch am Sieg über Semnonen bzw. Iouthungen vom 24. und 25. April
260 beteiligt war, läßt sich nicht sicher sagen, da die am folgenden 11. September vom v.
p. a. v. p. M. Simplicinius Genialis gesetzte Weihinschrift als siegreichen exercitus die
milites prov(inciae) Raetiae sed et Germaniciani itemque populares nennt89 • Unter
Gallienus erscheint auch die/// Ital. auf den Legions-Antoninianen mit den Ehrennamen
VI pia VI jidelis und VII pia VII jidelis90•
Offenbar operierten die beiden italischen Schwesterlegionen nicht selten
gemeinsam, geradeso als handelte es sich um die Bürgerverbände einer
Zweilegionenprovinz91 • Demgemäß standen für den Entscheidungskampf gegen die
Kaiserin Zenobia 271/272 Kat E'tt yE Nropucoic; Kat 'Pat'totc;, <'i1tEP ecr'tt
KEA'ttKa 'tUYJ..I.a'ta in der Annee Aurelians92• Aus der Zeit dieses Kaisers stammt auch
das Zeugnis des Ingenu{us (centurio) l(egionis) III I It(alicae)? Aug(ustae)] Vin(delicum)
regi{onarius aus Lauriacum, das leider nicht eindeutig ergänzbar ist und daher zu allerlei
Vennutungen Anlaß gegeben hat93 • Die Kooperation der raetischen und norischen
Legionen funktionierte auch auf der Kommandoebene: Val(erius) Cl(audius) Quintus war
nach einer Inschrift aus Virunum p(rimus)p(ilus) leg. !I Ital(icae), dux leg. III Ital(icae),
dux et praep(ositus) leg. III Aug(ustae). Offenbar führte er Teile der legio III ltalica in
irgendeinen inneren oder äußeren Krieg; man hat vennutet, daß er im Zuge der Ereignisse
RIC IV 1, p. 174 Nr. 608A =BMCRE V p. 86 §; vgl. Robertson (Anm. 80), p. LI.
AE 1985,698-9. Siehe K. Dietz, Germania, LXV, 1985, p. 37-48; ders., in: Studien zu den
Milittirgrenzen Roms 3: Vortrage des 13. Internationalen Limeskongresses, Aalen 1983, 1986 (Stuttgart),
p. 135-8.
84
Vgl. Kellner in: Czysz (Anm. 7), p. 315-7.
85
CIL m 1178 (= ILS 1165) = IDR ID 5,436; I. Piso, Fasti Provinciae Daciae, 1: Die senatorischen
Amtstrtiger, 1993 (Bonn), 169-177, bes. p. 176.
86
CIL m 7785.
87
CIL m 142076 =Fitz (Anm. 85), p. 50 Nr. 136; vgl. K. Raddatz, Offa, XII, 1953, p. 75.
82
83
88
SEG XX 324 Z. 20; A. Maricq, Classica et Orientalia, 1965 (Paris), p. 52-3, 84; vgl. M. Back. Die
sassanidischen Staatsinschriften, 1978 (Leiden etc.), p. 306-14.
89
AE 1993,1231. Aus der Fülle der Literatur M. Jehne, BVbl, LXI, 1996, p. 185-205; P. Le Roux, ZPE,
CXV, 1997, p. 281-90; I. König, Historia, XLVI, 1997, p. 341-54 mit Zweifeln an der Datierung; K.
Strobel, in: C. Bri.dger, K.-J. Gilles (Hrsg.), Sptitrtimische Befestigungsanlagen in den Rhein- und
Donauprovinzen, 1998 (Oxford). L. Loreto, in: E. Schallmayer (Hrsg.), Niederbieber, Postumus und der
Limesfall, 1996 (Bad Hornburg v.d.H.), p. 15 wollte excussis multis milibus ex Italia captivorum auf
Angehörige der Regensburger Legion deuten; vgl. dazu Dietz-Fischer (Anm. 6), p. 187.
RIC V 1, 1927 (London) 90 Nr. 339-341 Taf. 3,38; vgl. Nr. 331 m. Anm. 1; Robertson (Anm. 80),
IV, 1978, p. LIV; p. 37 Nr. 12 Taf. 10; W. Kuhoff, Quellen zur Geschichte der Alamannen: Inschriften
und Münzen, 1984 (Sigmari.ngen), p. 70-2 No. 29.
91
Vgl. RIB 576; dazu E. Bidey, BVbl, XIV, 1980, p. 81 = ders., The Roman Army. Papers 1929-1986,
1988 (Amsterdam), p. 263.
92
Zosimus 1,52,3; vgl. F. Paschoud, Zosime. Histoire nouvelle, I, 1971 (Paris), p. 165 Anm. 80.
93
AE 1953,129; siehe den Kommentar bei K. Dietz, in: J. Bellot u.a. (Hrsg.), Forschungen zur
Provinzialrtim. Archtiologie in Bayerisch-Schwaben, 1985 (Augsburg), p. 99-100; vgl.jetzt noch Haensch
(Anm. 50), p. 469 Anm. 53.
90
140
K. Dietz
von 253 auch der erste Kommandeur der wiederhergestellten legio III Augusta wurde94 •
Damals war Raetien zum Schauplatz der Proklamation V alerians geworden, wobei die
Iegiones Italicae wohl eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben werden, da Eutrop
sagt, V alerian in Raetia et Norico [ ... ] agens ab exercitus imperator et mox Augustus est
factus 95 • Agens müßte nach Zosimus als Zusammenziehung der "germanischen und
keltischen Truppen" verstanden werden, wobei die ev Kel.:toit: 'ta'Yf.!CX'ta bei diesem
Autor eben die raetischen und norischen Verbände waren96• Operationsbasis war dabei
Raetien97 : at milites, qui contracti undique aput Raetias ob instans belZum morabantur,
Licinio Valeriana imperium deferunt. Mit diesen Ereignissen bzw. mit der daraus
resultierenden Neuaufstellung der legio 1/l Augusta wollte man zwei Grabinschriften aus
der Nekropole von Sitifis (Setit) in Mauretania Caesariensis verbinden, die einem aktiv
verstorbenen Soldaten der cohors VIII der legio /I Italica und einem sig(nifer) mil(es)
leg(ionis) 111 Ital(icae) coh(ortium) I I et /I gehörten. 98 Diese Inschriften sind nicht ohne
weiteres mit den Grabsteinen von Setif99 und Lambaesis 100 vergleichbar, die einem miles
bzw. centurio leg(ionis) 1/l Ital(icae) von ihren Angehörigen gesetzt wurden. Bei letzteren
handelte es sich vermutlich um Soldaten, die der Exauctoratio der legio lll Augusta unter
Gordian zum Opfer fielen, strafversetzt wurden und vor deren Restitution 253 verstarben.
Dagegen nennen die beiden anderen Inschriften aus Setif nicht nur die Kohorten, als seien
sie und nicht die Zenturien die administrativen Einheiten der Verstorbenen gewesen101 , sie
zeigen als Bestattende durchwegs wohl Kameraden. Dies weist auf einen kriegerischen
Einsatz, wofür aufgrund der Gentilnamen der Beteiligten der Feldzug des Maximianus
Herculius gegen die Quinquegentani von 297/8 in Frage kommen könnte 102• Auch bei der
K:oo NroptK:4} öuv<if.!ttc:
Kaiserproklamation des Carus wirkten ai ev Gp。エZゥセ@
zusammen103 , wobei Raetien wohl erneut als Aufmarschbasis fungierte, wie auch 268, als
sich Aureolus offen auf die Seite des Postumus stellte und sich zum Kaiser küren ließ,
cum per Raetias legionibus praeessef- 04 •
Eine fragmentierte Weihung der L. (leg. eiusdem ist schwerlich anders zu
verstehen) wurde durch einen namentlich unbekannten v(ir) p(erfectissimus) p(raeses)
p(rovinciae) R(aetiae) gemeinsam mit dem praefectus legionis Secundinus gestiftet105 • Die
Inschrift gehört damit in eine Zeit, in der die raetische Statthalterschaft nicht mehr nur
interimistisch von Rittern gehalten wurde 106, die Legion aber noch dem praeses und nicht
einem dux Raetiae unterstand107 • Der damals nominell noch geschlossene Verband zerfiel
in der Folgezeit in mehrere Abteilungen, die zur Zeit der Notitia dignitatum unter dem dux
Raetiae standen und in Castra Regina nunc Vallato (Weltenburg?), Submuntorio (=
Burghöfe), a Vimania (= lsny) Cassiliacum usque, Cambiduno (= Kempten), Foetibus (=
Füssen) und Teriolis (= Zirl bei Innsbruck) stationiert waren108 • Ein weiterer, von seiner
94
CIL Ill4855 (= ILS 2772) mit der Hypothese von M.P. SpeideL in: ANRW II 10,2, 1982 (Berlin etc.),
p. 853 =ders., Roman Army Studies, I, 1984 (Amsterdam), p. 68.
95
Eutrop. 9,7; vgl. Oros. bist. 7,22,1.
96
Zosimus 1,28,3: BW-Epuxvov 6E. EO"'tEllEv 'ta tv KEA.'toit: Kat rEPJ.UXVOit; 'tdrpam oiaovm.
Vgl. 1,52,3.
97
Aur. Vict. Caes. 32,1.
98
AE 1972,709 tmd AE 1967,639 1972,710; zur Datierung Speidei (Anm. 94), p. 852 (p. 67).
99
P. Massiera, BCI'H, 1928-29, p. 160-1 Nr. 3.
100
CIL Vill 2953 add. p. 1740; vgl. J.-M. Lassere, AntAfr, VII, 1973, p. 134; vgl. p. 103-4 m. Anm.
10; M.P. SpeideL GU11Tds of the Roman Armies. An Essay on the singulares of the Provinces, 1978
(Bonn), p. 60 Anm. 311.
101
Vgl. Speidei (Anm. 94), p. 854 (p. 69).
102
So M.P. Speidel, Roman Army Studies, I, 1984 (Amsterdam), p. 406.
103
Zosimus 1,71,4; vgl. Paschoud (Anm. 92), p. 177-8 Anm. 101.
104
Aur. Vict. Caes. 33,17. Auch die bei Dexippos FGrHist 100 F 6 beschriebenen Ereignisse von 270
werden sich in Raetien abgespielt haben.
105
mR 363.
106
Einagens vice praesidis zuletzt 281 n. Chr.: Wagner 30; siehe G.A. Cecconi, Govemo imperiale e
elites dirigenti nell'Italia tardoantica, 1994 (Corno), p. 210.
107
Vgl. Iust. 8,50,5 (17.5.290).
108
Not dign. occ. XXXV 17-9, 20-1; siehe J. Garbsch, in: J. Garbsch, P. Kos, Das sptitr6mische Kastell
Vemania bei Isny, I: Zwei Schatifunde des frUhen 4. Jahrhundens, 1988 (München), p. 105-27; vgl. auch
K. Dietz, in: K. Dietz, D. Hennig, H. Kaletsch (Hrsg.), Klassisches Altenum, Spatantike und jrlihes
Christentum. A. Lippold zum 65. Geburtstag gewidmet, 1993 (Würzburg), p. 296-7, 309-10.
=
Legio III Italica
141
Stammtruppe in Regensburg losgelöster Teil war offenbar ins Feldheer aufgenommen
worden. Fl(avius) Amantius, ve[t(eranus) legio]ne tertia 1talica e[x opti]one, auf einem
Grabstein aus Aquileia/Grado 109 dürfte dem Stil der Inschrift zufolge eher in der Zeit um
300 in der comitatensischen legio 1II 1talica gedient haben, die in der Notitia dignitatum im
Heeresbezirk lliyricum erscheint110•
Legati Aug. leg. 1II Italicae
C. Vettius C. fil. Volt. Sabinianus Iulius Hospes, 169 oder kurz davor: leg. leg. 111
1tali(c)ae concordis ILAfr 281.
M. Helvius Clemens Dextrianus, 179: leg. Au[gg. leg . .... ] IBR 362, dazu oben Anm.
23, Regensburg. Da pr. pr. nur ergänzt ist, andererseits vor dem Namen des Dextrianus
eine Rasur stand, könnte bei Annahme einer fortdauernden simultanen Verwaltung
Raetiens und Obergermaniens Dextrianus nur Legat der legio 1II 1talica, nicht auch
Statthalter von Raetien gewesen sein.
Legati Aug. leg. II1 1talicae pro praetore = legati Aug. pro praetore prov.
Raetiae 111 :
Q. Spicius Cerialis, 181-184: leg. Aug. pr. pr. ffiR 291, Böhming (181); AE 1983,730,
Ellingen (182); ffiR 279, Pfünz (183/184); vgl. IBR 178 (Eschenz)
C. Caerellius Sabinus, ca. 185: leg. Aug. pr. pr. provinciae Raetiae AE 1974,542,
Germisara.
Appius Cl(audius) Lateranus, vor 190: leg. Aug. pr. pr. leg. II1 1tal. IBR 104, Augusta
Vindelicum.
C. Iulius Avitus Alexianus, ca. 196/200: ILJug III 2076 = B.E. Thomasson, Laterculi
praesidum, III, 1990 (Göteborg), p. 76 Nr. 100, Salona; Schillinger-Häfele 227,
Augsburg 112•
P. Porcius Optatus Flamma, um 200 vielleicht [leg. pro] pr. provinciae Ret. ILAlg ll
1,650, Cirta; vgl. ILAlg II 1,648.
Anonymus, Ende 2. Jh.: 7tEV'tapa.ßöoc;' Pa.t'tioo; Inscr. Cret. IV 299, Gortyn.
Scribonius Acutianus, 208: AE 1989,580-584 + K. Dietz, Acta praehistorica et
archaeologica, XXV, 1993, p. 243-252, alle aus Aalen.
Olus Terentius Pudens Uttedianus, zwischen 198 und 209: leg. Augg. pro praet.
[pr]ovinciae Retiae CIL Ill 993, Apulum.
C. Octavius Appius Suetrius Sabinus, 213: legatus Aug. pr. pr. prov. Raet. CIL X 5398,
Aquinum; CIL X 5178, Casinum; CIL VI 1551 +1477 = AE 1985,37, Rom.
[... ] Dionysius, unter Elagabal: leg. Aug. pr. pr. ffiR 217, Lauingen.
P. Licinius Valerianus, der 238 offenbar bereits Konsular gewesen war (Zos. 1,14,1),
hatte wohl 253 eher ein Sonderkommando als die reguläre Statthalterschaft in Raetien inne
(s. oben) 113 •
[... ]LVI[...], vor 260: leg. Au[g. pr. pr. prov. Raetiae] Wagner 42, Augsburg.
Seit 260 bis wenigstens 281 offenbar v. p. a. v. p. prov. Raetiae: siehe AE 1993,1231
und Wagner 30.U4
Tribuni militum laticlavii:
M. Annaeus Saturninus Clodianus Aelianus v(ir) c(larissimus), trib(unus) leg(ionis) II1
1tal(icae)Augustae, CIL VI 1337, dazu obenAnm. 61.
C. Annius Flavianus, unter Commodus, CIL Vlli 17900; ferner oben Anm. 78.
C. Iulius Ingenuus, c(larissimus) i(uvenis) CIL V 5032 = Chiste (Anm. 12), p. 103-6
Nr. 76 Taf. 36 Abb. 59.U5
109
M.P. Speidel, Roman Army Studies, IJ, 1992 (Stuttgart), p. 403-5; Dietz-Fiseber (Anm. 6), p. 199.
Not dign. occ. V 237, VII 53. Zur legio III Heculia vgl. K. Dietz, in: K. Dietz u. a (Anm. 34), p.
133-4; M. Mackensen, AArchSlov, XLV, 1994, p. 162 Anm. 70;
111
Vgl. Winkler, (Anm. 10), p. 50-121; 1.1. Russu, Dada, XVI, 1972, 293-8; H. Cbantraine, BVbl,
XXXVIII, 1973, p. 111-5; G. Winkler, BVbl, XXXVill, 1973, 116-20; ders., ZA, XXI, 1971, 185-8;
ders., RE Suppl. XIV (1974) p. 582-6; B.E. Tbomasson, Laterculi praesidum, I, 1984 (Göteborg), p. 802; ebd. III, 1990, p. 31; ebd. Addendarum series altera, 1993, p. 3.
112
Vgl. H. Halfmann, Chiron, XII, 1982, p. 221.
113
K. Dietz, Chiron, XIX, 1989, p. 447 mit Anm. 173.
114
= Kuhoff (Anm. 90), p. 41 Nr. 53; siebe die Rekonstruktion bei L. Bakker, Antike Welt, XXN,
1993, p. 276 Abb. 5; Mackensen (Anm. 110), p. 146-8.
110
142
K. Dietz
L. Marius L. f. Quir. Maximus Perpetuus Aurelianus, unter Marcus und Commodus
(laticl.), CIL VI 1450.
On. Pompeius Pompeianus, CIL VI 3529.
M. Aemilius (Satus?) Dietz-Fischer (Anm. 6), p. 132-136, vgl. oben Anm. 43.
Praefecti:
... Secundinus, IBR 363 = Dietz I 3.
? Cl. Gemelli[us?] Claudianu[s] IBR 374 = Dietz I 20; vielleicht aber war er
[b(ene)fliciarius)] praeflecti) leg(ionis).
Centuriones:
M. Aelius Cerialis, ffiR 304, Kirchheim.
Aelius Fortis, im J. 181, ffiR 291, Böhming.
Aurelius Argivus, im J. 182, AE 1983,730, Ellingen
L. Aurel(ius) Valerianus, ffiR 371= Dietz I 19a, Regensburg.
Q. Eniboudius Montanus, ordinatus ex eq(uite) rom(ano) CIL V 7865 = G. Laguerre,
Inscriptions antiques de Nice-Cimiez (Cemenelum, Ager Cemenelensis), Fouilles de
Cemenelum, II, 1975, Nr. 9 und 7866 add Pais 1014 = Laguerre Nr. 8.
Flavius Vetulenus, um 182, IBR 353, Untersaal .
........ Ingenuus, IBR 129, Augsburg.
Iulius Iulinus, im J. 181, ffiR 291, Böhming.
? Lucianus Spitzlberger (Anm. 18), p. 168-9, 351 Taf. 13; Dietz I 43.
C. Managnius Iustus, ffiR 128, Augsburg.
C. Nonius Manlianus, CIL VITI 2953 add. p. 1740, Lambese.
L. Numerius Felix, CIL II 4162 add. p. 972 = G. Alföldy, Die römischen Inschriften von
Tarraco, 1975 (Berlin) Nr. 181 Taf. 57,1; vgl. P. Le Roux, MCV, VID, 1972, p. 135
Nr. 30, Tarragona.
Septimins Chaereas, AE 1955,99 =Wagner 35, Augsburg.
C. Servandius Serotinus, Wagner 104 = Dietz I 12, Regensburg-Ziegetsdorf.
Taurinius Montanus, ex (centurione) vet(eranus), ffiR 131, Augsburg
M. Ulpius Caius, CIL Ill 1178, Karlsburg.
M. Ulpius Secundus, 212/222, IBR 219, Lauingen.
Ulpius Vitalis, CIL ill 7785, Alba Iulia.
V alerius V alentinus, unpubliziert; vgl. Dietz I 27, Regensburg
Eine Liste der übrigen bekannten Mitglieder der legio III ltalica wurde 1971
publiziert116 ; Ergänzungen optio: C. Crepereius Fortunatus (AE 1986,532); Fl(avius)
Amantius (M.P. Speidel, Roman Army Studies, II, 1992, p. 403-405); beneficarius
consularis: Titius Tacitus (AE 1985,693 = CBFIR 152); Anonymus (CBFIR 159); M.
Montan(ius) Celer: L. Bakker, Das archäologische Jahr in Bayern 1996, 1997, p. 118;
frumentarius: Aurelius Silvinus (AE 1991,266); exactus legionis: ... Ursulus
(unpubliziert, Regensburg); beneficiarius tribuni: M. Cassius Severus (CBFIR 212);
stratores: ? (AE 1992,1305; vgl. oben Anm. 59); dupl(ic)arius: Aurelius Marcus (AE
1992,1307); Septimius Victorinus (unpubliziert, Regensburg); pictor: Saecundanus
Florentinus (Schillinger-Häfele 230 = AE 1978,578; vgl. oben Anm. 58); miles: M.
Aurelius [--]tus (P. Massiera, BCTH, 1928-29, p. 160-1 Nr. 3); Gemelius Dignus
(Schillinger-Häfele 233 = AE 1978,582); Soldaten der L. waren vermutlich Cl.
Peregrinus (CBFIR 212); Val(erius) Iulius (AE 1967,639 = 1972,710). Korrekturen: Zu
streichen sind die singulares Wagner 96 und ffiR 354 (dazu Haensch [Anm. 50], p. 148);
der angebliche leustos frument]i far(inae) ffiR 364; der librarius legionis IBR 386 ist
nicht in der Rubrik der librarii consularis einzuordnen; der in Pecs verstorbene miles hieß
wohl M(arcius) Ursus (RIU IV 992); der in Perinth verstorbene Equester Paulus.
Benennungen der Legion117•
Concors nur in der Frühzeit: ILAfr 281; Ziegelstempel s. oben Anm. 18;
concordia: offenbarirrig statt concors: CIL m 1980 im J. 170; sasel (Anm. 11), p. 230
(p. 393) Anm. 25 rechnet damit, daß die Beinamen pia und concors von den beiden neuen
Vgl. M. Cbristol, Essai sur l'evolution des carrieressenatonales dans la 2e moitie du IIf s. ap. J.-C.,
1986 (Paris), p. 41 Anm. 18.
116
Winkler (Anm. 10), p. 92-9; vgl. Dietz-Fischer (Anm. 6), p. 102-9.
117
A. Passerini, DE IV (1949), r 'i61-2; Fitz (Anm. 85), p. 50 Nr. 132-6; 157 Nr. 602-3; 200 Nr. 779;
219 Nr. 850.
115
Legio III Italica
143
italischen Legionen nicht von Anfang an, sondern erst in den gleich nach ihrem dilectus
erfolgenden Kriegen erworben wurden. Dagegen dürfte der Storch als Wappentier der
legio III Italica sprechen, der pietas symbolisierte (also eine bildliehe Verschränkung der
Beinamen darstellte).
Antoniniana CIL Ill 1178; 14207,6.
Severiana AE 1991,266
Gordiana, IBR 74B =CBFIR 210; siehe Spitzlberger (Anm. 18), p. 124-5.
Die von Ritterling angenommene Rasur eines Kaiserbeinamens in IBR 134 Taf. 20 ist
nicht sicher, da der Legionsname nach einer Beförderung des Fl. Decoratus in litura
eingesetzt worden sein kann.
VI pia VI fidelis, VII pia VII fidelis auf Münzen des Gallienus: s. oben Anm. 90.