Auch Recyceltes kann elegant wirken und mir ist nicht immer nach bunt. Heute am
MMM trage ich deshalb eine Kombination in grau und schwarz aus einem recyceltem Rock und einem geändertem Pullover.
Der Rock war früher mal eine ärmellose Tunika, die ich mir im Januar 2010 für ein Konzert von
Stomp genäht hatte. Ich fand den Stoff perfekt passend (er ist knittrig und sieht aus wie gepatcht) und trug zu der Tunika einen schwarzen Pullover und eine schwarze Hose mit hohen Stiefeln. Der Stoff ist übrigens ein Viskose/Kunstfaserstoff, der sich ein bisschen wollig anfühlt
.
Die Tunika hatte ich danach fast nie an und habe deshalb beschlossen, mir lieber einen Rock daraus zu machen. Eigentlich eine einfache Sache, weil ich nur ein schmales Formbündchen und einen Reißverschluss gebraucht habe. Die Form konnte ich so lassen. Das Bündchen (von einem Rock aus der Knip) war schnell angenäht, nahtverdeckte Reißverschlüsse gehen inzwischen auch fix, danach habe ich das Bündchen innen noch mit der Hand festgenäht. Warum ich den Rock vorher nicht anprobiert habe, weiß ich wirklich nicht mehr. Auf alle Fälle war das Bündchen viel zu weit (Gr. 36 !!) und ich musste es nochmal abtrennen. Da der Reißverschluss bis nach oben geht, musste auch der noch ein Stückchen aufgetrennt werden. Also habe ich dieses Mal an mir das Bündchen abgesteckt und
etwas zu beherzt enger gemacht. Es passt jetzt gerade so, aber dicker werden darf ich nicht... Zum Glück ist vom Stoff noch was da, damit könnte ich eventuell ein neues Bündchen nähen.
Der Pullover ist auch schon ein älteres Stück, und ist mal von meiner Nichte zu mir gewandert. Er ist relativ kurz und hatte einen engen Rollkragen, was mir nicht mehr gefiel. Da er aber aus Kaschmir ist und noch ganz gut aussieht, beschloss ich ihn zu retten. Zuerst habe ich den Rollkragen abgetrennt, dann einen neuen Halsausschnitt gemacht und aus dem Rollkragen ein schmales Halsbündchen geschnitten. Damit sich nichts aufribbelt, habe ich die Maschen an der offenen Kante auf einen Faden (vom Rollkragen) gezogen. Dieses Bündchen habe ich dann von Hand mit kleinen Steppstichen an den Ausschnitt genäht. Vom Rollkragen war noch so viel übrig, dass es eine Ansteckrose gegeben hat, die ich von innen mit einer Sicherheitsnadel befestigt habe. Das ist nicht so dick wie eine Broschennadel und sitzt besser.
Auch die Kette ist selbstgemacht. Die
Steinperlen sind aus einem ganz tollen schwarz glitzernden Sand
entstanden, den ich von einem Strand in Elba mitgebracht habe. Ich
habe für die Perlen den Sand mit Ponal vermischt und die Steine daraus geformt. Da
ich schon immer eine Steinkette haben wollte, aber nie wusste, wie ich
die Steine durchbohren soll, waren diese gefaketen Steine für mich die
Lösung.
Als Alternative zu Rose und Halskette kann ich zu Rock und Pullover auch einen Pelzkragen tragen. Pelzkragen mit Schleife solo getragen gab es vor ein paar Jahren schon mal und ich fand das schon immer sehr schön. Den Anstoß, mir auch so was zu machen, habe ich kürzlich von
Haikele-made bekommen. Sie hat einen sehr dekorativen Kragen von einer alten Jacke verwendet.
Mein Kragen stammt von einem Mantel meiner Oma, ich musste nur noch die Bänder dran nähen.
Da ich schon als Jugendliche angefangen habe, besondere Stoffe und brauchbare Textilien zu sammeln und das in meiner Verwandschaft und näheren Umgebung bekannt ist, bekomme ich immer wieder Sachen geschenkt, worüber ich mich unheimlich freue. Dementsprechend groß ist mein Fundus. Mir macht es unheimlich Spaß, aus Vorhandenem zu schöpfen und zu sehen, dass ich dieses Jahr tatsächlich sehr wenig Geld für Kleidung (ausgenommen Schuhe) ausgegeben habe.
Noch mehr selbstgemachte Kleider aus dem Fundus oder ganz neu werden auch heute wieder beim
MMM dabei sein. Ich bin gespannt.