Mittwoch, 28. Juni 2017

Fräulein vom Amt

Mein neuer Mantel - nach bewährtem Burdaschnitt ist seit drei Tagen fertig und hat mir schon witzige Kommentare und nette Begegnungen beschert. Eine alte Dame fragte mich, ob ich das Fräulein vom Amt sei. Wissen heutzutage eigentlich die jungen Leute noch, wer oder was das sein könnte? Vielleicht aus alten schwarz-weiß-Filmen? Ich selbst habe als Schülerin in London noch Telefonvermittlungsstellen gesehen, wo von lauter "Fräuleins vom Amt" die Verbindungen hergestellt wurden.*
Das Motiv auf dem Waxprint sind nämlich Telefonapparate! Von einem Kind habe ich nämlich auch die Frage gestellt bekommen, was das eigentlich sei, da auf meinem Mantel. Und dann war die Enttäuschung groß, dass man mit diesen Telefonen gar nicht fotografieren konnte...



So viel fröhliche Resonanz habe ich - außer beim MeMadeMittwoch natürlich - noch nie auf ein Kleidungsstück bekommen, sogar von jungen und alten Männern, was eher die Ausnahme ist bei Klamotten...

Heute bin ich völlig me made eingekleidet. Deshalb reihe ich mich auch beim MMM ein...


Die Hose kennt ihr schon von hier und das Shirt von hier. Das ist übrigens aus einer grob gewebten Seide und das Material trägt sich einfach wunderbar.
Bis zur nächsten Woche beim Kofferpacken!

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* Nachtrag
Jetzt weiß ich es wieder: bevor es Selbstwähl-Telefone gab, funktionierte Telefonieren so: Man nahm den Hörer von der Gabel und hatte dadurch automatisch die Verbindung "zum Amt". (Vielleicht musste man auch das Amt anwählen? Ich glaube nicht.) Dann sagte man der Person am anderen Ende der Leitung - und in der Regel waren das meinem Kenntnisstand nach Frauen - mit wem man verbunden werden wollte. In diesem (Fernsprech-)Amt saßen ähnlich wie in heutigen Callcentern die Vermittlerinnen nebeneinander an riesigen Schalttafeln, wo sie durch das Umstecken von Leitungen manuell eine Verbindung von Anrufer zu Adressaten herstellten. So jedenfalls sah es noch vor knapp 50 Jahren in einem Londoner Fernsprechamt aus...

Mittwoch, 21. Juni 2017

Wir Schwestern

Ich: Kannst du bitte mal ein Foto für den MeMadeMittwoch von mir machen?
Lieblingsschwester (=LS): Gern. Kaffee oder Wasser?
Ich: Wasser bitte.
LS: Gelbes oder lila Glas?
Ich: Hmmm.
LS: Sag schon!
Ich: Gelb.
LS: Das Gelb passt nicht. Du bekommst ein lila Glas.
Ich: Hmmm.
LS: Mit Zitrone. das wird dann ein schönes Foto...


Schönes Foto also vom (alten) Kleid mit passendem Getränk...


Heute mit Ärmeln, weil ich von letzter Woche noch einen leichten Sonnenbrand habe...


Einen passenden Unterteller gab es auch noch. 


Und tschüss - bis nächste Woche beim MMM!


Mittwoch, 14. Juni 2017

Missgeschick

Bei hochsommerlichen Temperaturen brauche ich eigentlich nichts neues, da komme ich mit meinen langen, weiten Kleidern bestens hin.


Näheres zum Schnitt habe ich schon einmal hier beschrieben.


Da kann man auch gut sehen, dass die ärmellose Variante auch gut mit Shirt drunter zu kombinieren ist.


Das Muster sieht ja nach wilden Pinselstrichen aus - so dass mein Missgeschick gar nicht groß ins Auge sticht: Beim Lackieren ist mir Farbe aufs Kleid gekleckert. Auf jedem anderen Kleid wäre alles verdorben. Hier fällt es nur auf, wenn man mir aufs linke Knie guckt - und wer guckt schon auf mein linkes Knie?!?!

Fröhliche Grüße in die Runde der MMM-Mitmacherinnen!

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edit: Liebe Kommentatorinnen, ihr habt einen tollen Humor!

Mittwoch, 31. Mai 2017

Immer noch weit...

Immer noch (zu) weit. In meinem letzten Post vor zwei Wochen habe ich von meinem jüngsten Nähabenteuer berichtet. Danke für die hilfreichen Hinweise und Tipps. Fazit: Dieser Schnitt ist es leider auch nicht, aber die neue Hose trage ich jetzt zum eigenen Erstaunen ganz gern ich wollte mal ein schmaleres Teil unter längeren Oberteilen. (Üblicherweise trage ich meist weitere Hosen und kurze, kastenförmige Shirts.)

Gefallen haben mir die Taschen und die kleinen Schlitze in der Seitennaht.
Die kleinen Seitenschlitze sind mir nur suboptimal gelungen, weil ich lange nicht  geahnt habe, wie lang die Hosenbeine zu arbeiten sind, weil mir bei diversen Anproben nicht deutlich wurde, ob der Bund in der Taille sitzt oder eher hüftig. Jetzt sind die Hosenbeine zu lang und ich grüble noch, ob ich lieber Schlitze habe (rechtes Hosenbein) oder die Hose noch kürze und auf die Schlitze verzichte. So viel Arbeit würde ich gerade noch reinstecken...





Die hübschen Reißverschluss-Taschen sieht man nur, wenn ich ein Buch vom obersten Regalboden hole oder eine Birne in die Deckenlampe einschraube. (Oder wenn ich extra für euch den Hemdsaum anhebe...)
Hier kann man gut erkennen, dass noch viel Luft drin steckt. Ich will ja gar keine knallenge Hose, dafür ist die Figur nicht mehr so toll. Aber gut sitzen ist anders. Ich habe schon jede Menge Anleitungen gefunden, wie man in einem Schnitt Platz schafft für einen großen Busen. Ich kann das aber gedanklich nicht einfach übertragen auf unproportional viel Bauch in einer Hose - tja, und wenn ich etwas nicht verstehe, kann Rumprobieren ziemlich in die Hose gehen. Jedenfalls bei mir. In solchen Situationen sehne ich mich immer nach nähkundigen Schwestern oder Freundinnen, die an den richtigen Stellen abstecken können. Ach, oder nach meiner Mutter, die auch so etwas perfekt konnte...


Aber ich will nicht jammern, denn ich trage die Hose jetzt so wie sie ist und orientiere mich bei weiteren Hosennäharbeiten wieder an gut sitzenden, altbekannten Exemplaren. Dieser Schnitt jedenfalls ist schon wieder entsorgt, denn der notwendigen Anpassungen wären zu viele.




Außerdem stehen als nächstes erst einmal Kleider an, denn die Temperaturen machen Lust auf Sommergarderobe UND ich habe bei Waxprints zugeschlagen und bin voller Vorfreude... Wenn ich nicht auf einen bewährten Schnitt zurückgreife, schwebt mir auch so ein Mantelkleid vor, wie Sybille es trägt, die heute den MeMadeMittwoch moderiert.

Mittwoch, 17. Mai 2017

Zu weit...

Bei hochsommerlichen Temperaturen im Mai bin ich noch nicht in Sommerkleidern unterwegs, sondern in einer leichten hundehalterschlammfarbenen Hose (mit Kaufshirt), die mir aber blöderweise inzwischen viel zu weit ist. Ich mag sie gern und raffe sie mit einem Gürtel in der Taille zusammen


und trage ein Shirt über dem Bund. Nicht so schön...


Aber wozu kann ich denn nähen? Von dem Stoff habe ich noch genügend für eine weitere Hose, einen Schnitt mit etwas engeren Hosenbeinen habe ich auch schon gefunden, so dass ich demnächst wieder mal etwas Neues vorführen kann:


Gefallen hat mir ein kleines Detail, nämlich die schrägen Reißverschlusstaschen, wie sie auf dem Foto erscheinen:


Aber dann stellt sich etwas ziemlich Albernes heraus: Das soll nur Deko sein?!?


Ich arbeite doch nicht mit einigem Aufwand Paspeltascheneingriffe mit Reißverschlüssen und das alles nur als Fake? Ich bastele mir auf jeden Fall Taschenbeutel dahinter - oder mache ich einen Denkfehler? Gibt es einen vernünftigen Grund, das nicht zu machen?

Falls das so ist, bin ich sicher, dass die kundigen Näherinnen vom MeMadeMittwoch einen Hinweis darauf geben können - danke schon mal dafür! (Heute komme ich noch nicht zum Stöbern/Kommentieren - hoffentlich morgen...)
Eine schöne Woche allen!

Mittwoch, 10. Mai 2017

Keller ausmisten

Heute ist Keller ausmisten angesagt. Was sich da immer ansammelt - unglaublich.
Deshalb führe ich in aller Kürze mein geflicktes Ringelshirt vor (Irgend ein uninteressanter Burdaschnitt). Das erschien mir so ganz pur lange ein bisschen zu langweilig, so dass ich irgendwann die Ausschnittkanten mit selbst gebasteltem Schrägband eingefasst habe - passend zu meinen grünen Brillenbügeln. Und dann stellte ich nach einer Wäsche fest: ein kleines Loch mitten auf dem Vorderteil.


Und als ich die Mai-Burda durchblätterte, entdeckte ich in der Selberbastelecke diese Leo-Vorlage. Also nicht lange nachgedacht, auf meine 30cm fake fur im Vorrat einen Panther aufgezeichnet, mit engem Zickzack die Konturen nachgestichelt, ausgeschnitten und über das Löchlein genäht - so lässt es sich ordentlich putzen...


April, April - es handelt sich natürlich um ein Dolce & Gabbana Modell 2017, das ich jetzt beim MeMadeMittwoch einschmuggele, mal sehen, ob es jemandem auffällt...

Mittwoch, 3. Mai 2017

Veilchen und Rose

Eigentlich wollte ich heute gar nicht bloggen, weil ich heute vormittags eher gestreift rumgelaufen bin und  heute beim MeMadeMittwoch Blumen das Motto sind.

Aber dann ging mir die ganze Zeit ein Spruch im Kopf herum: 
Blüh wie das Veilchen im Moose, 
sittsam bescheiden und rein. 
Nicht wie die stolze Rose, 
die stets nur bewundert will sein. 
(Oder so ähnlich.)

Und dann habe ich mir meine Rosen-Jacke geschnappt und Ausschau gehalten nach einem Veilchen. Nur um kundzutun, dass ich den Spruch schon seit alters her ziemlich doof finde. Weil man den nämlich vorwiegend (ausschließlich?) Mädchen vorgehalten hat. Für mich fand ich das nicht erstrebenswert.
An Veilchen mag ich die Farbe und mehr noch, dass sie mit die ersten sind, die im Frühjahr blühen.


An Rosen liebe ich vor allem den Duft. Blumen finde ich für klugscheißerische Lebensweisheiten ungeeignet. Ich mag beide - und bei den Menschen freue ich mich, dass wir nicht alle gleich sind...

Die Jacke habe ich hier schon mal beschrieben mit Burdaschnitt und Details. Und die Hose ist nach diesem Schnitt gearbeitet, allerdings bequemer Weise mit einem Elastikbund.

Und später gehe ich beim MMM nachsehen, ob wir heute in Blumen schwelgen können - oder doch eher in Streifen...
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