Sonntag, Sonnenschein und blauer Himmel und heute ist es nicht so heiß - perfektes Wetter. Nach 12 Tagen stationärer Schmerztherapie bin ich seit Freitagnachmittag wieder zuhause. Ich bin froh, diese Therapie gemacht zu haben und würde es jederzeit wieder machen. Nach 20 Monaten Schmerzen im rechten Fuß und 9 Monaten zusätzlich auch im linken Fuß, nach diversen erfolglosen Behandlungsmethoden und Strategien, bei jedem Schritt unendlich brennende Schmerzen in den Fersen und entzündeten Achillessehnen hat mich diese Multi-Modale-Schmerztherapie aus dem tiefen dunklen Loch gezogen. Mein Schmerzlevel ist von 8/9 auf 1/2 gesunken - das ist weit mehr als ich erwartet hatte. Ich bin so glücklich und dankbar darüber. Was hat den Erfolg gebracht? So genau weiß es keiner und auch die hervorragenden Ärztinnen waren der Meinung, dass das ein außerordentlich großer Erfolg sei.
Die Multi-Modale-Schmerztherapie bestand aus Physiotherapie, Ergotherapie, Entspannungstherapie, Psychotherapie und natürlich auch eine komplett neue Einstellung der Medikamente. Die Schmerzärztin und die Psychologin waren wunderbar, das Pflegepersonal inkl. der Physio- und Ergotherapeuten erstklassig. Ich denke dieses Gesamtpaket hat den Erfolg ausgemacht. Ich fühle mich ein bisschen wie neugeboren, ich sehe wieder Licht und denke positiv. Aber ich weiß auch das die Achillodynie nicht weg ist, sie muss noch abklingen und wird momentan durch die Behandlung und nicht zuletzt auch durch das Kinesiotape in Schach gehalten.
Jetzt muss ich mich zunächst im häuslichen Umfeld wieder zurecht finden und mit langsamem Bewegungstraining wieder ins aktive Leben zurück kommen. Jeden Tag ein bisschen Bewegung aber AUF KEINEN FALL ÜBERTREIBEN- das war die eindringliche Anordnung der Ärztinnen. Bloß nicht übertreiben, nicht gleich los rennen! Jeden Tag 15-20 Minuten spazieren gehen und dann langsam steigern... Für mich ungeduldige Person, die ich am liebsten gleich eine stundenlange Trekking-Tour machen würde, ist genau das die Herausforderung.
Momentan geht es mir gut und wenn ich mich im täglichen Leben wieder richtig eingefunden habe, kann ich über eine Wiedereingliederung ins Berufsleben zurückkehren. Ich weiß, dass irgendwann die nächste Schmerzwelle kommt und hoffe, dass ich dann die erlernten Entspannungstechniken anwenden und nicht zuletzt mit psychotherapeutischer Hilfe da durch komme. Außerdem habe ich die Möglichkeit in sechs Monaten eine sogenannte "Refresher"-Therapie in der Schmerzklinik wahrzunehmen.
Ich atme also einfach mal ganz tief durch!
Einen schönen Sonntag euch allen.
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