7 Kommunikative Vorab 2023w
7 Kommunikative Vorab 2023w
7 Kommunikative Vorab 2023w
von DaF/DaZ-Bildungsangeboten
Sabine Dengscherz
WS 2023/24
8. Kommunikative Grammatik als Unterrichtsmethode
Kommunikative Kompetenz und Sprachbewusstheit
Zum Einstieg / zur Klärung
Mitteilungsgrammatik (Barkowski) Kommunikative Grammatik
• Beschäftigt sich mit Progression nach • Beschäftigt sich mit
Mitteilungsbereichen Unterrichtsmethodik
• Versuch, sprachliche Strukturen • Progression kann sich nach
bestimmten kommunikativen Inhalten Grammatik richten (muss aber nicht!)
zuzuordnen • Zeigt Formen der Didaktisierung
ein Zeichen ist nicht von vornherein ein Zeichen, sondern muss erst als
solches interpretiert werden!
Otto Neurath/Gerd Arntz: Wiener Methode der
Bildstatistik (entwickelt 1929–1934)
Beispiel Verkehrszeichen
• Handeln an Sprache
• Beispiel: „Ich suche ein_ Campingplatz. Hier gibt es kein_ Campingplatz. Ich
suche ein_ Tasche. Hier gibt es kein_ Tasche.“
Was machen die Lernenen hier? Sie …
Reale Kommunikation
• Handeln mit Sprache
Viel komplexere Anforderungen, berücksichtigt werden müssen:
– Inhalt
– Kommunikationssituation
– Wortschatz und Grammatik müssen selbstständig kombiniert werden
– Aussprache, Intonation können ebenfalls die Kommunikation
beeinflussen
Wissen und Können
Wissen Können
• deklarativ • prozedural
• „Wissen, dass …“ • „Wissen, wie …“ (Know How)
• Regelwissen • Anwendung
• kontrollierter Abruf • automatisierter Abruf
Beides ist
wichtig!
Grammatik und
Kommunikation
sind keine
Gegensätze!
Grammatik und Kommunikation
=>
Im Unterricht haben sowohl Handeln an Sprache (Formfokussierung;
kognitives Regelverstehen) als auch Handeln mit Sprache (Aufbau
kommunikativer Kompetenz) Platz
Forderungen an einen kommunikativen
Deutschunterricht
vgl. Krumm 1988, S. 7
• Überlegen Sie:
– Wofür würde sich der Text im
Grammatikunterricht eignen?
– Welche Auswirkungen haben die
zentralen grammatischen Formen
auf die Aussagekraft des Textes?
Am liebsten wär ich bei Meiers der Goldfisch.
Dann hätt ich gar keinen Namen.
Ich läge still und golden im Wasser,
in friedlicher Ruh,
und schaute durchs Glas
den Meiers beim Leben zu.
Die Meiers kämen manchmal und klopften zum Spaß
mit ihren Fingern an mein Wasserglas.
Sie reden mit mir, doch ich kann sie nicht verstehn,
denn durch das Wasser dringt kein Laut zu mir.
Dann lächle ich mit meinem Fischmaul den Meiers zu.
Doch meine Fischaugen schauen traurig auf den kleinen Meier
– und der bin ich –, und ich denke:
Armer Kurt!
• Christine Nöstlinger: Armer Kurt!
• Konj. II; Irreales ausdrücken
• Wünschen, träumen
• Von der Wirklichkeit losgelöster Traum:
Konj. II
• Übergang zum Indikativ: die Wirklichkeit
drängt sich in die Träume
• Und am Schluss ist ausgeträumt …
• Grammatikübung zu Aktiv/Passiv
Vgl. Rug/Tomaszewski 1993, S. 40
• Anweisung: Vergleichen Sie die Sätze und überlegen Sie, welche Sätze
in welchen Situationen angemessen sind, welche Sätze eine komische
Wirkung haben oder unwahrscheinlich sind. Geben Sie Gründe an,
warum das so ist.
Kain zu Gott
• Tut mir leid, Gott, ich habe heute den Abel erschlagen.
• Tut mir leid, Gott, Abel ist heute von mir erschlagen worden.
• Tut mir leid, Gott, Abel ist heute erschlagen worden.
• Abel ist heute morgen gestorben.
Das allzeit nützliche Passiv