Schaubild Marktwirtschaft

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Schaubild: Politik

Marktwirtschaft: frei oder sozial?

Freie Marktwirtschaft Soziale Marktwirtschaft


wirtschaftstheoretische klassischer Wirtschaftsliberalismus Ordoliberalismus, (Ordo lateinisch für Ordnung),
Grundlagen christliche Soziallehre

geistige Väter Adam Smith, Jean Baptiste Say, Walter Eucken, Alfred Müller-Armack,
Friedrich August von Hayek Wilhelm Röpke

historischer Hintergrund • Aufklärungsphilosophie: ökonomische • in der deutschen Nachkriegszeit eingeführt


­Auslegung der Menschenrechte als Alternative zur staatlich gelenkten Kriegs­
wirtschaft
• Forderung nach Freiheits- und Eigentums­
rechten • negative Auswirkungen des Wirtschafts­
liberalismus (Manchesterkapitalismus) sollen
vermieden werden

Zielvorstellung, Gewinnstreben und Eigeninitiative regulieren sich Wettbewerbswirtschaft und freie Initiative müs-
Konzept im freien Wettbewerb von allein, so dass automa- sen durch ordnungspolitische Maßnahmen mit
tisch das größtmögliche Gemeinwohl entsteht. sozialem Fortschritt verbunden werden.

Rolle des Staates Ordnungspolitik: Der Staat gibt nur die Spiel- Kombination von Ordnungs- und Prozesspolitik:
regeln vor beziehungsweise setzt die Rahmen- Der Staat gibt Spielregeln vor und agiert als Mit-
bedingungen. Er greift nicht in wirtschaftliche spieler in ökonomischen Prozessen. Er greift len-
Prozesse ein. Seine Aufgaben sind: Wahrung der kend in wirtschaftliche Abläufe ein (zum Beispiel
inneren und äußeren Sicherheit, Einhaltung der durch Sozialpolitik, Besteuerung, Umweltpolitik).
Rechtsnormen und die Bereitstellung eines Zah-
lungsmittels.

Angebot und Nachfrage Angebot und Nachfrage sind Mechanismen auf Angebot und Nachfrage sind Marktmechanismen,
(Preisbildung von Waren, dem Markt, die das ökonomische Gleichgewicht die nur bedingt zum Allgemeinwohl oder allge-
Dienstleistungen und herstellen. Staatliche Eingriffe werden als Stö- meinen Wohlstand beitragen. Steuernde Eingriffe
­Löhnen) rung der Selbstregulierung verstanden. sollen Fehlentwicklungen korrigieren.

Wettbewerb Mittelpunkt der Ökonomie ist der freie, sich Schutz und Förderung des Wettbewerbs durch
selbst überlassene Wettbewerb. Es gibt keine staatliche Eingriffe (zum Beispiel durch Subven­
staatliche Wettbewerbspolitik. tionen, Kontrollen, Kartellrecht, Preisbindungen)

Produktionsmittel • Unternehmen entscheiden allein über die • Regulationen und Verbote greifen in die
­Produktion und die Produktionsmittel. Gewerbe­freiheit ein (zum Beispiel wegen
Gesund­heits- oder, Sicherheitsrisiken)
• unbeschränkte Gewerbefreiheit
• wichtige Infrastruktur teilweise in staatlicher
Hand (zum Beispiel Energie- und Wasser­
versorgung, Straßennetz und öffentlicher
­Nahverkehr, öffentlich-rechtliche Medien)

Vertragsfreiheit Vertragspartner entscheiden allein über Ver- eingeschränkte Vertragsfreiheit, um die Rechte
tragsinhalte (Tarifautonomie) Schwächerer zu schützen (zum Beispiel Kündi-
gungsschutz, Mindestlohn)

(mögliche) • hohe wirtschaftliche Dynamik, Wirtschafts- • soziale Gerechtigkeit und Sicherheit durch
positive Aspekte wachstum Sozialversicherung, Steuerausgleich, Arbeits-
in Zusammenarbeit mit dem BMAS; Stand 11/2012

marktpolitik, Bildungspolitik, Arbeitsrecht


• hohe Güterversorgung
• Flexibilität

(mögliche) • Ballung wirtschaftlicher Macht, Monopol­ • hohe Staatsausgaben aufgrund von Sozial­
negative Aspekte bildung leistungen, Konjunkturprogrammen,
­Subventionen
• sozial ungerechte Auswirkungen durch
© Stiftung Jugend und Bildung

Überangebot von Arbeitskräften (zum Beispiel • Staatsverschuldung


Arbeitslosigkeit, Lohndumping)
• hohe Belastung der Bürger durch Steuern und
Sozialausgaben
• Wettbewerbsverzerrung
• Anspruchsmentalität

Quelle: eigene Darstellung, angelehnt an: Bundeszentrale für politische Bildung: Wirtschaftsordnungen,
www.bpb.de/nachschlagen/lexika/politiklexikon/18484/wirtschaftsordnung

Mehr unter www.sozialpolitik.com Weitere Arbeitsblätter: www.jugend-und-bildung.de

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