Was Ist Demokratie
Was Ist Demokratie
Was Ist Demokratie
Demokratie - Grundelemente
Eine Staatsform muss, um den Name "moderne Demokratie" zu verdienen, einige
grundlegende Anforderungen erfüllen, die nicht nur in der Verfassung
niedergeschrieben, sondern auch im politischen Alltag von Politikern und Behörden
umgesetzt werden müssen:
Garantie der Grundrechte jedes Einzelnen gegenüber dem Staat, gegenüber
gesellschaftlichen Gruppen (insbesondere religiösen Gemeinschaften) und
gegenüber anderen Einzelpersonen
Gewaltenteilung zwischen den Staatsorganen Regierung [Exekutive],
Parlament [Legislative] und Gerichten [Judikative]
Allgemeines und gleiches Wahlrecht
Meinungs-, Presse- und Rundfunkfreiheit
Vereinsfreiheit, Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit
Allerdings gibt es auch im Westen eine recht grosse Zahl von Politikverdrossenen
und eine kleine, aber recht aktive Minderheit von Leuten, die entweder die
Demokratie grundsätzlich in Frage stellen oder aber die real existierenden Formen
von Demokratie als unbrauchbare Umsetzungen bzw. Etikettenschwindel betrachten.
Sind Freiheit und Wohlstand tatsächlich Früchte der Demokratie oder besteht etwa
gar kein ursächlicher Zusammenhang?
Demokratie - Grundelemente
Es geht aber auch anders. Es können auch alle zusammen entscheiden. In unserem Beispiel kann
sich die Familie also auch auf ein Programm einigen. Derjenige mit der Fernbedienung schaltet dann
das Programm ein, das alle zusammen ausgewählt haben.
Wie in unserer kleinen Familie gibt es auch in größeren Gemeinschaften wie in der Bevölkerung eines
Staates Probleme beim Zusammenleben. Auch hier müssen Entscheidungen getroffen werden. Dabei
geht es nicht nur um ein Fernsehprogramm, sondern um das Programm des Staates, also darum, was
in einem Staat passiert.
In einem Staat gibt es die gleichen zwei Möglichkeiten wie in unserer
kleinen Familie. Auch hier ist die erste Möglichkeit, dass einer
bestimmt, was gemacht wird, dass also einer sozusagen die
Fernbedienung in der Hand hat. Diesen einen nennen wir einfach
einmal Regent, weil er den Staat regiert, also das Programm
bestimmt. Dieser Regent hat sehr viel Macht und herrscht über die
restlichen Menschen, die Bevölkerung. Die Bevölkerung hat dabei
wenig mitzureden, sie hat kaum Rechte. Sie kommt nicht an die
Fernbedienung und muss den Regenten deshalb alleine über das
Programm entscheiden lassen.
Ganz schön ungerecht, nicht? Aber es gibt ja auch noch die zweite Möglichkeit. Hier hat jeder Mensch
Rechte und dadurch ein Stückchen Macht. Alle zusammen bestimmen einen Regenten, dem sie ihre
Macht auf Zeit abgeben, damit er das Regierungsprogramm starten kann. Der Regent kann das aber
nur, wenn die Bevölkerung damit einverstanden ist. Er kann kein Programm entwerfen, das der
Bevölkerung die Rechte wegnimmt oder sie einschränkt.
Man kann sich das so vorstellen: Jeder Bürger hat eine Batterie. Dann suchen
alle zusammen jemanden aus, den Regenten, dem sie eine riesige
Fernbedienung geben. Diese Fernbedienung benötigt viele Batterien, damit sie
funktioniert. Deshalb leihen die Bürger dem Regenten ihre Batterien aus. Der
Regent hat also nur solange die Macht über die Fernbedienung, wie die
Regierten ihm ihre Batterien geben.
Wenn die Batterien verbraucht sind und der Regent keine neuen Batterien von der Bevölkerung
bekommt, kann er nicht mehr regieren. Die Bevölkerung sollte sich jedoch gründlich überlegen, ob sie
dem Regenten keine neuen Batterien mehr gibt.
Das sind die zwei Arten, wie das Zusammenleben zwischen Regenten und Bevölkerung aussehen
kann. Für beide Formen lassen sich viele Beispiele finden. Die erste Möglichkeit, die Diktatur, bei der
die Bevölkerung kaum Rechte hat, war in Europa bis zum Ende des 18. Jahrhunderts vorherrschend.
Erst dann begannen die Menschen die Ungerechtigkeit dieses Systems wahrzunehmen.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde die Demokratie in immer mehr Ländern auf der ganzen Welt in
verschiedenen Formen praktiziert.