Konduktometrie Yeromin-1

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Laborpraktikum für Analytische Chemie I

Konduktometrie

Autor: Kyrylo Yeromin


Matrikelnummer: 221202319

Durchführungsdatum: 15.11.2022
Betreuer/-in: Lukas Friederici
Inhaltsverzeichnis
1 Bemerkung 1

2 Theoretische Grundlagen 1

3 Versuchskomplex 3
3.1 Abhängigkeit der Leitfähigkeit von Konzentration und Ionenladung . . . 3
3.2 Bestimmung des Löslichkeitsproduktes durch Leitfähigkeitsmessungen . . 5
3.3 Konduktometrische Säure-Base-Titration . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
3.4 Konduktometrische Fällungsreaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Literaturverzeichnis 10
1 Bemerkung
Im Laufe der Vorbereitung des Protokolls waren einige Messdaten verloren gegangen.
Aus diesem Grund wurden vom Betreuer Bespielwerte für bestimmte Versuche geliefert.
Beispielwerte werden für den Versuch 3.1 (Messreihe für CuSO4 ) und für den Versuch 3.2
(Grenzleitfähigkeit Λ∞ sowie Leitfähigkeit κ des Salzes I) genommen.

2 Theoretische Grundlagen
Die Konduktometrie beruht auf die Messung der Leitfähigkeit der zu untersuchenden
Elektrolytlösung. Da die Leitfähigkeit nicht direkt messbar ist, ermittelt man diesen
Parameter durch die Messung des Widerstandes mittels des Ohmschen Gesetzes:

1
G= (2.1)
R

Der reziproke Widerstand heißt der elektrische Leitwert G, der in Simens, 1 S = 1 Ω−1 ,
gemessen wird. Der gemessene Widerstand hängt auch von den geometrischen Größen
des Leiters (Länge l, Querschnittsoberfläche A), somit definiert man den Widerstand
auch folgendermaßen:
ρ·l
R= (2.2)
A
Für ρ steht der spezifische Widerstand, der als stoffspezifische Charakteristika gilt. Ana-
log zum Leitwert definiert man die spezifische Leitfähigkeit als reziproker spezifischer
Widerstand:
1 l C
κ= = = =C ·G (2.3)
ρ R·A R
mit
[κ] = Ω−1 cm−1 = S cm−1

Die Beziehung C = l/A ist für eine bestimmte Elektrodenpaare konstant und wird als
Zellkonstante genannt. Dementsprechend wird der Widerstand der Lösung gemessen,
erhält man eine elktrolytspezifische Größe — die spezifische Leitfähigkeit.
Die erhaltene Größe κ ist eine extensive Größe, d.h. massen- bzw. konzentrationsab-
hängig. Um eine konzentrationsunabhängige Größe zu bekommen, dividiert man einfach
spezifische Leitfähigkeit durch Konzentration des Elektrolyts in der Lösung:

κ
Λm = (2.4)
c

1
oder
κ
Λeq = (2.5)
ze · c
wobei für ze die elektrochemische Wertigkeit steht. Die folgende Gleichung gibt an, wie
spezifische Leitfähigkeit der Lösung von Eigeinschaften der vorhandenen Ionen abhängt:

κ = F · α · fλ · (2.6)
X
zi ci ui

mit

F – Faraday-Konstante (96485 C mol−1 )


α – Disoziationsgrad der Gesamtheit der Ionen
fλ – Leitfähigkeitkoeffizient der Gesamtheit der Ionen
zi – elektrochemische Wertigkeit, Ladung der einzelnen Ionenarten
ci – Konzentration der einzelen Ionenarten
ui – Beweglichkeit der einzelnen Ionenarten

Für unendlich verdünnte Lösungen geht die Leitfähigkeit κ gegen Null, die Äquiva-
lenzleitfähigkeit strebt jedoch gegen den Grenzwert Λ∞ . Dieser Wert stellt die Äquiva-
lenzfähigkeit bei unendlicher Verdünnung dar, auch Grenzleitfähigkeit genannt und ist
elektrolytspezifisch. Sie ergibt sich aus der Summe der Grenzleitfähigkeiten der einzelnen
Katoinen und Anionen:
Λ∞ = Λ−∞ + Λ+∞ (2.7)

Das Kohlrauschsche Quadratwurzelgesetz


Λeq = Λ∞ − k · ceq (2.8)

beschreibt für stark verdünnte Elektrolyte (c < 0,01 mol L−1 ) Geraden, welche abhängig
vom Produkt ihrer Ladungen unterschiedlich stark mit dem Anstieg ihrer Konzentra-
tion abfallen. Die Konzentrationsäbhängigkeit der Äquivalenzleitfähigkeit nimmt mit
steigender Ladung stark zu, es kommt hier zu interionischen Wechselwirkungen. Dies
findet Berücksichtigung im Leitfähigkeitskoeffizienten fλ :

Λeq
α · fλ = (2.9)
Λ∞

2
Starke Elektrolyte dissoziieren in verdünnter Lösung vollständig (α = 1), es gilt dann:

Λeq
fλ = (2.10)
Λ∞

Bei schwachen Elektrolyten in verdünnter Lösung sind die interionischen Wechselwir-


kungen vernachlässigbar klein (fλ = 1), es gilt dann:

Λeq
α= (2.11)
Λ∞

3 Versuchskomplex
3.1 Abhängigkeit der Leitfähigkeit von Konzentration und
Ionenladung
Aufgabe Es sind die Leitfähigkeiten verschieden konzentrierter CuSO4 - und Cu(NO3 )2 -
Lösungen zu messen und anschließend grafisch darzustellen.

Durchführung Für die Stoffe CuSO4 und Cu(NO3 )2 sind Verdünnungsreihen herzu-
stellen. Aus der Stammlösung (c = 0,1 M) sind Lösungen der Konzentrationen 10−2 ,
5 · 10−3 , 10−3 , 5 · 10−4 und 10−4 mol L−1 herzustellen. Danach wird der Leitwert nach
steigender Konzentration gemessen. Dazu wird die Lösung in ein BG gegeben und die
Elektrode vollständig eingetaucht. Nach einer Minute Rühren kann der Wert abgelesen
werden. Zu Beginn ist die Leitfähigkeit des entionisierten Wassers zu messen. Nach jeder
Messung wird die Elektrode mit Wasser gespült und abgetrocknet.

Auswertung Alle gemessenen Werte und zur weiteren Auftragung notwendigen Größen
sind in der folgenden Tabell dargestellt.

√ CuSO4 Cu(NO3 )2
C/mol L−1 C
κ/µS cm−1 κkorr. /µS cm−1 κ/µS cm−1 κkorr. /µS cm−1
10−4 0,01 20,5 16,2 29,8 25,5
5 · 10−4 0,022361 96 91,7 123,8 119,5
10−3 0,031623 178,1 173,8 253 248,7
5 · 10−3 0,070711 696 691,7 1130,00 1125,7
10−2 0,1 1207 1202,7 2200,00 2195,7
10−1 0,316228 7298 7293,7 17320,00 17315,7

3
Die Korrektur der gemessenen Leitfähigkeit erfolgt durch Abziehen der Leitfähigkeit des
Wassers (κ = 4,3 µS cm−1 ).

CuSO4 CuSO4
Cu(NO3)2 Cu(NO3)2
120000 120000

100000 100000
Λeq / μScm−1

Λeq / μScm−1
80000 80000

60000 60000

40000 40000

0.00 0.02 0.04 0.06 0.08 0.10 0.00 0.05 0.10 0.15 0.20 0.25 0.30
c / mol/L−1 √c

Abbildung 3.1: Auftragung der Grenzleitfähigkeit gegen Konzenhtration (links) und ge-
gen die Wurzel aus der Konzentration (rechts)

17500 CuSO4
Cu(NO3)2
15000

12500

10000
κ / μScm−1

7500

5000

2500

0
0.00 0.02 0.04 0.06 0.08 0.10
c / mol/L−1

Abbildung 3.2: Abhängigkeit der Leitfähigkeit von der Konzentration

4
3.2 Bestimmung des Löslichkeitsproduktes durch
Leitfähigkeitsmessungen
Aufgabe Es ist das Löslichkeitsprodukt KL eines unbekannten, schwerlöslichen, bi-
nären Salzes durch Leitfähigkeitsmessungen zu bestimmen. Das Salz ist auf Grund des
ermittelten KL -Wertes zu identifizieren.

Durchführung In ein 150 mL BG wird mit eintionisiertem Wasser gefüllt und die Elek-
trode komplett eingetaucht. Nach der Messung der Leitfähigkeit des Wassers wird eine
kleine Spatelspitze von Salz I hinzugegeben. Die Lösung wird mit einem Magnetrührwerk
permanent gerührt. Alle 20 Minuten wird ein Messwert aufgenommen, bis die Leitfähig-
keit konstant bleibt. Beschleunigt werden kann dieser Prozess durch ein Ultraschallbad.
Zu Beginn und zu Ende ist die Temperatur der Lösung zu messen.

Auswertung Leitfähigkeit des in diesem Versuch verwendeten Wassers beträgt

κ(H2 O) = 4,3 µS cm−1

Vom Betreuer wurden folgende Werte für das Salz I bekommen:

λ∞ (Salz I) = 139,3 Ω−1 cm2 mol−1 (25 ℃)


κ = 176 µS cm−1

Anhand dieser Werte lässt sich die Sättigungskonzentration des Salzes I mit der Glei-
chung (2.5) berechnen. Da die Sättigungskonzentration der schwerlöslichen Salze ziemlich
geringere Werte darstellen, kann folgende Näherung

Λeq ≈ Λ∞

angesehen werden. Somit bekommt man:

κ − κ(H2 O)
cS =
ze · Λ∞
(176 − 4,3) · 10−6 S cm−1
=
2 · 139,3 Ω−1 cm2 mol−1
= 6,16 · 10−7 mol cm−3 = 6,16 · 10−4 mol L−1

5
Da es sich bei dem Salz um ein binäres Salz handelt, erhält man folgenden Ausdruck für
das Löslichkeitsprodukt:

KL (Salz I) = c2S = 6,16 · 10−4 mol L−1 = 3,79 · 10−7 mol2 L−2

oder
pKL = 6,42

Anhand der Tafelwerte [1] lässt sich der Rückschluss darauf ziehen, dass es bei dem Salz
I um Calciumcarbonat (CaCO3 ) geht.

3.3 Konduktometrische Säure-Base-Titration


Aufgabe Im Versuch ist die unbekannte Menge an Essigsäure mit Natronlage mittels
der konduktometrischen Titration zu bestimmen.

Durchführung Die Analyselösung mit unbekannter Menge an Essigsäure wird in einem


Becherglas auf 100 mL mit Wasser verdünnt und mit Rühre bestückt. In das Becherglas
taucht man die Messelektroden; es muss auch beachtet werden, dass die Elektroden die
Wände des Gefäßes nicht berühren. Die Lösung im BG wird mit 0,1M NaOH Lösung
titriert. Nach jeder Portion der Lauge (0,5 bzw. 0,25 mL) wird der Wert der Leitfähig-
keit der entstandenen Lösung abgelesen und notiert. Parallel werden die Werte grafisch
aufgetragen, um den Äquivalenzpunkt zu bestimmen.

Auswertung In der Tabelle unter sind alle ermittelte in diesem Versuch Werte zusam-
mengefasst.
Da die Lösung im Laufe der Titration immer wieder verdünnter wird, ist es sinnvoll eine
Korrektur der Leitfähigkeit vorzunehmen. Dies erfolgt nach folgender Formel:

(100 mL + VLauge )
κkorr. = κ · (3.1)
100 mL

wobei 100 mL für Anfangsvolumen vor der Titration steht. Da der Kurvenverlauf vor
und nach dem ÄP linear aussieht, kann man die Linearisierung der beiden Perioden
machen, um den Schnittpunkt der Geraden (ÄP) präziser zu bestimmen.
Auf der Abbildung 3.3 ist der Titrationsverlauf mit der entsprechenden Linearisierung
dargestellt. Aus der Gleichungen für die Geraden der beiden Perioden kann man den

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V / mL κ / µS κkorr. / µS
0 127 127
0,5 108 108,54
1 137 138,37
1,5 180 182,7
2 225 229,5
2,5 268 274,7
3 317 326,51
3,5 362 374,67
4 405 421,2
4,5 450 470,25
5 526 552,3
5,5 656 692,08
6 786 833,16
6,5 914 973,41

Tabelle 3.1: Gemessene und korrigierte Leitfähigkeit im Laufe der Säure-Base Titration

Abbildung 3.3: Verlauf der konduktometrischen Säure-Basen Titration

ÄP berechnen:
b2 − b1
V (NaOH) = = 4,8 mL
k1 − k2
wobei bi , ki der Achsenabschnitt und Steigung der Gerade für die entsprechende Periode
der Titration sind. Dementsprechend die Masse der Essigsäure beträgt:

mmol mg
m(AcOH) = 0,1 · 0,9932 · 4,8 mL · 60 = 28,7 mg
mL mmol

7
Diskussion Im oben beschriebenen Versuch wurde die Menge der Essigsäure mittels der
konduktometrischen Titration bestimmt. Da der Referenzwert der ausgegebenen Säure
bekannt war, lässt sich nun die Genauigkeit der Bestimmung abzuschätzen:

34,5mg − 28,7 mg
δm = · 100 % = 16,8 %
34,5mg

Die ermittelte relative Abweichung deutet auf einen ziemlich großen Fehler in der Ver-
suchsdurchführung auf. Als eine mögliche Quelle der Abweichungen scheinen Schwan-
kungen der Leitfähigkeit am Messgerät zu sein. Der Fehler beim Ablesen an der Bürette
sowie nicht ausreichende Wartezeit nach der Zugabe der Laugenportion konnten auch
die Genauigkeit beeinträchtigen.

3.4 Konduktometrische Fällungsreaktion


Aufgabe Es ist eine Masse von Ba2+ -Ionen (im mg) in Form eines wasserlöslichen
Salzes mit der konduktometrischen Titration gegen Schwefelsäure zu bestimmen.

Durchführung Die erhaltene Menge des Ba-haltigen Salzes wird mit Wasser verdünnt,
sodass die Messelektrode vollständig mit der Lösung bedeckt sind. Das BG mit der
Lösung wird auf den Rührer gestellt. Danach wird es mit der 0,1 M H2 SO4 -Lösung unter
dem Rühren portionsweise titriert. Nach jeder Portion wartet man ca. 30 Sekunden.

Auswertung In der folgenden Tabelle sind alle aufgenommenen Werte zusammenge-


fasst.
Wie es mit mit dem Betreuer beschlossen wurde, sind Werte zwischen 8 und 10 mL zu
verwerfen. Für die erhaltenen Messwerten der beiden Perioden (vor und nach dem ÄP)
ermittelt man eine Ausgleichsgerade anhand der linearer Regression und bestimmt den
Schnittpunkt der Geraden – dieser Punkt gilt als ÄP der Titration.
Diese Linearisierung ist auf der Abbildung 3.4 dargestellt. Aus den Gleichungen für beide
Geraden bekommt man folgendes Volumen der Säure am ÄP:

VÄP (H2 SO4 ) = 9,46 mL

Dementsprechend die Masse von Ba2+ -Ionen beträgt:

mmol mg
m(Ba2+ ) = 0,05 · 9,46 mL · 137,33 ≈ 65,0 mg (3.2)
mL mmol

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V / ml k k_korr V / ml k k_korr
0 1109 1109 8 236 254,88
0,5 1055 1060,275 8,5 136,6 148,211
1 999 1008,99 9,05 166,4 181,4592
1,5 939 953,085 9,5 178,2 195,129
2,05 875 892,9375 10 304 334,4
2,5 826 846,65 10,55 519 573,7545
3,025 768 791,232 11,05 714 792,897
3,5 717 742,095 11,5 909 1013,535
4 661 687,44 12,025 1100 1232,275
4,5 604 631,18 12,5 1296 1458
5 550 577,5 13 1488 1681,44
5,5 494 521,17 13,5 1685 1912,475
6 440 466,4 14 1861 2121,54
6,525 386 411,1865 14,5 2060 2358,7
7 335 358,45 15 2240 2576
7,5 289 310,675 15,5 2420 2795,1
16,05 2590 3005,695

Tabelle 3.2: Aufgenommene Werte im Laufe der Fällungstitration

Abbildung 3.4: Verlauf der konduktometrischen Fällungstitration

Der Vergleich mit dem Referenzwert (66,9 mg) für die ausgegebene Probe ergibt folgende
relative Abweichung

66,9 mg − 65,0 mg
δm = · 100% = 2,84 %,
66,9 mg

was akzeptable Genauigkeit der Messung aufweist.

9
Literatur
[1] Tabelle der Löslichkeitsprodukte KL bei 25°C, https://www.aqion.de/site/17, zu-
letzt abgerufen: 30.11.2022.

10
Eigenständigkeitserklärung
Hiermit erkläre ich, dass ich das vorliegende Protokoll selbstständig verfasst und keine
anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.

Alle sinngemäß und wörtlich übernommenen Textstellen aus fremden Quellen wurden
kenntlich gemacht.

Rostock, den 30. November 2022

Kyrylo Yeromin
(Unterschrift)

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