PhaST Informationsbroschuere

Als pdf oder txt herunterladen
Als pdf oder txt herunterladen
Sie sind auf Seite 1von 51

PhaST


Pharmazie-Studieneignungstest
Informationen zur Bearbeitung
und
Beispielaufgaben mit Lösungen
Inhaltsverzeichnis
1 Allgemeines zur Bearbeitung des PhaST 3

1.1 Aufgabengruppen des PhaST 3


1.2 Sinnvolle Bearbeitungstechniken 4

2 Beispielaufgaben 5

2.0 … …….. Verknüpfen komplexer Daten (Lernphase) 6


2.1 Arbeitspräzision und Konzentration 7
2.2 Verständnis und Anwendung komplexer Regeln 9
2.3 Verknüpfen komplexer Daten (Abrufphase) 14
2.4 Textverständnis 16
2.5 Räumliches Denken 19
2.6 Qualitative Stoffanalyse 21
2.7 Interpretieren naturwissenschaftlicher Abbildungen und Tabellen 25
2.8 Analyse quantitativer Zusammenhänge 28
2.9 Mathematik und Physik 30
2.10 Biologie 32
2.11 Chemie 33

3 Lösungen zu den Beispielaufgaben 35

4 Lösungshinweise zu den Beispielaufgaben 36

4.1 Arbeitspräzision und Konzentration 36


4.2 Verständnis und Anwendung komplexer Regeln 37
4.3 Verknüpfen komplexer Daten 40
4.4 Textverständnis 41
4.5 Räumliches Denken 43
4.6 Qualitative Stoffanalyse 44
4.7 Interpretieren naturwissenschaftlicher Abbildungen und Tabellen 47
4.8 Analyse quantitativer Zusammenhänge 49
4.9 Mathematik und Physik – Biologie – Chemie 51

2
1 Allgemeines zur Bearbeitung des PhaST
Der PhaST ist ein fachspezifischer Studierfähigkeitstest, der die Studieneignung von Bewerben-
den für den Studiengang Pharmazie prüft. Mit dem Test werden Fähigkeiten erfasst, die für ein
erfolgreiches Studium wichtig sind. Er ist ein objektives eignungsdiagnostisches Instrument, das
an alle Bewerbenden dieselben Anforderungen stellt. Der Test hat eine Gesamtdauer von ca.
vier Stunden. Für das Lesen der einführenden Informationen und die Bearbeitung der Beispiel-
aufgaben (exklusive Nachvollziehen der Lösungshinweise) sollten Sie in etwa eine Stunde als
Bearbeitungszeit veranschlagen.

1.1 Aufgabengruppen des PhaST


Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die 11 Aufgabengruppen des PhaST:

Nr. Aufgabengruppen des PhaST

0 Verknüpfen komplexer Daten (Lernphase)

1 Arbeitspräzision und Konzentration

2 Verständnis und Anwendung komplexer Regeln

3 Verknüpfen komplexer Daten (Abrufphase)

4 Textverständnis

5 Räumliches Denken

6 Qualitative Stoffanalyse

7 Interpretation naturwissenschaftlicher Abbildungen und Tabellen

8 Analyse quantitativer Zusammenhänge

9 Mathematik und Physik

10 Biologie

11 Chemie

Zur Vorbereitung auf den Test finden Sie auf den folgenden Seiten eine Zusammenstellung
sinnvoller Bearbeitungstechniken sowie jeweils drei Beispielaufgaben für die Aufgabengruppen
des PhaST mit Lösungen und Lösungshinweisen.

3
1.2 Sinnvolle Bearbeitungstechniken
Obwohl für das Abschneiden im Test Genauigkeit und Richtigkeit des Problemlösens von grö-
ßerer Bedeutung sind als die Geschwindigkeit des Lösungsprozesses, ist es wichtig, die Bea r-
beitungszeit gut einzuteilen und zu nutzen. Ein gleichmäßiges und sorgfältiges, aber dennoch
zügiges Arbeiten verspricht den besten Erfolg.

Genaues Lesen der textbasierten Aufgaben ist eine wichtige Voraussetzung für ein gutes Er-
gebnis; allzu leicht übersieht man beim bloßen Überfliegen der Texte eine für die Lösung be-
deutsame Information.

Da die ersten Aufgaben einer Aufgabengruppe im Durchschnitt leichter sind als die folgenden,
empfiehlt es sich, die Aufgaben in der Reihenfolge zu bearbeiten, in der sie im Testheft vorg e-
geben sind. Dadurch lässt sich ein gewisser Übungseffekt erzielen und nutzen. Für Aufgaben,
die Sie extrem schwierig oder ungewohnt finden, sollten Sie nicht zu viel Zeit verwenden. Sie
sollten diese Zeit lieber zur Lösung anderer Aufgaben nutzen, die Ihnen eher zusagen. Jede n-
falls sollten Sie nicht davon ausgehen, dass Sie, wenn Sie eine Aufgabe einer bestimmten
Aufgabengruppe nicht gelöst haben, die nächsten Aufgaben dieser Aufgabengruppe ebenfalls
nicht bewältigen werden. Die Schwierigkeit der einzelnen Aufgaben wird nämlich nicht von a l-
len Personen gleich empfunden. Es kommt durchaus vor, dass jemand, der eine Aufgabe mit
einem niedrigen Schwierigkeitsgrad nicht lösen kann, die folgenden Aufgaben mühelos mei s-
tert, obgleich diese der Mehrheit der Bearbeitenden schwerer fallen. Halten Sie sich bei der
Bearbeitung stets vor Augen: Der Test ist so konzipiert, dass die meisten Teilnehmenden 30
bis 70 Prozent der Aufgaben richtig lösen. Es ist somit fast unmöglich, alle Aufgaben zu lösen!

Bei manchen Aufgaben ist es am günstigsten, zunächst selbst nach der Lösung zu suchen
und erst dann nachzusehen, ob sich die eigene Lösung unter den vorgegebenen Antworten
befindet. Verfährt man umgekehrt, betrachtet man also zunächst die angebotenen Lösung s-
vorschläge, so wird man leicht verwirrt, denn die falschen Antworten sind t eilweise so gewählt,
dass sie vordergründig plausibel erscheinen.

Gelingt Ihnen die Lösung einer Aufgabe nicht, so können Sie „auf dem Ausschlussweg“ ver-
suchen, diejenigen Lösungsvorschläge herauszufinden, die mit großer Wahrscheinlichkeit
falsch sind. Oft fällt die Entscheidung leichter, wenn nur noch ein Teil der vorgegebenen Ant-
worten in Frage kommt.

Sollten Sie in Zeitnot kommen, gibt es noch die Möglichkeit, nach einer kurzen und eher obe r-
flächlichen Betrachtung der Aufgabenstellung die als richtig erachtete Antwort zu markieren
bzw. nach Zufall zu antworten! Für falsche Antworten wird kein Punkt abgezogen.

4
2 Beispielaufgaben
Auf den folgenden Seiten werden Sie bekannt gemacht mit…
 den Bearbeitungshinweisen zu den einzelnen Aufgabengruppen. Daraus erfahren Sie, was
mit der jeweiligen Aufgabengruppe erfasst wird und was dabei zu tun ist.
 drei Beispielaufgaben zu jeder Aufgabengruppe; diese Beispiele geben Ihnen einen Ei n-
druck über Inhalt, Schwierigkeit und sonstige Charakteristika des betreffenden Aufgaben-
typs.

Hier noch einige Hinweise zur Bearbeitung der Testaufgaben sowie für die Vorbereitung auf
den Test:

 Nutzen Sie nur Möglichkeiten, die sich Ihnen auch am Testtag als Bearbeitungshilfen bieten
werden. Verwenden Sie also keine weiteren Hilfsmittel!

 Vergleichen Sie Ihre Antworten mit den am Ende dieser Broschüre angegebenen Lösungen und
Lösungshinweisen.

 Versuchen Sie aber nicht, aus dieser „Auswertung” unmittelbare Schlüsse auf Ihre Chancen im
Test selbst zu ziehen.

 Eventuell beruhen einige Ihrer Falschantworten auf Missverständnissen bezüglich der Bearbei-
tungshinweise oder der Inhalte einzelner Aufgaben.

 Lesen Sie die Instruktionen sorgfältig durch. Die Instruktionen ähneln den eigentlichen Testin-
struktionen, sodass Sie dank guter Vorbereitung später bei der eigentlichen Testabnahme mit
diesen Instruktionen bereits vertraut sind und die Bearbeitungszeit vollständig für das Lösen der
Aufgaben verwenden können. Insbesondere die Regeln der Namensgebung einer Struktur der
Aufgabengruppe „Verständnis und Anwendung komplexer Regeln“ sowie die Festlegungen der
Aufgabengruppe „Qualitative Stoffanalyse“ sind identisch zum Originaltest.

5
6
Bitte prägen Sie sich die folgenden Informationen ein. Später sollen Sie korrekte Zuordnungen
Bearbeitungszeit für Informationen in dieser Broschüre zu insgesamt 3 Aufgaben: 5 Minuten

Halb- Biover-
Bearbeitungszeit im Originaltest* für Informationen zu insgesamt 12 Aufgaben: 15 Minuten

Krank- Biologisches Biologisches Unerwünschte


Pathophysiologie Wirkstoff Strukturformel werts- fügbar-
heit Target Target Wirkungen
zeit keit
[Text] [Text] [Text] [Bild] [Text] [Formel] [Zahl] [Zahl] [Text]
Unzureichende
Pumpleistung mit
kompensatori-
Herzin- Gewichtszunahme,
scher Steigerung β1-
suffizienz Carvedilol 8h 25 % Depression,
der Herzfrequenz Adrenozeptor
Dyspnoe
und Verringerung
der Koronar-
durchblutung
Verknüpfen komplexer Daten (Lernphase)

Mangel des
Neurotransmitters
Morbus Dopamin durch Übelkeit,
Parkinson den Untergang D2-Rezeptor Pramipexol 12 h 90 % Tagesschläfrigkeit,
von Neuronen in Knöchelödeme
der Substantia
Nigra
Maligne
Vermehrung einer Schleimhautschäden,
Akute
Blutzellreihe und Dihydrofolat- 24 h 100 % Haarausfall,
Leukämie Methotrexat
in Folge Störung reduktase Knochenmark-
der suppression
Blutzellbildung
*Die Tabelle dient lediglich zu Übungszwecken. Sie enthält nur eine Teilmenge der Informationen, die im
Originaltest zu memorieren sind.
treffen können.
2.0
2.1 Arbeitspräzision und Konzentration
Bearbeitungszeit für die folgenden 3 Aufgaben in dieser Broschüre: 5 Minuten
Bearbeitungszeit im Originaltest für insgesamt 15 Aufgaben: 25 Minuten

Mit den folgenden Aufgaben wird Ihr Konzentrationsvermögen und Ihre Fähigkeit zum präzisen
Arbeiten – auch unter Zeitdruck – geprüft.

In der folgenden Aufgabengruppe wird Ihre Fähigkeit geprüft, sich unter Zeitdruck auf Frage-
stellungen zur quantitativen Zusammensetzung einer Matrix von organischen Molekülen ko n-
zentrieren zu können. Die Zeit ist so bemessen, dass sie nicht ausreichen wird, um sich expli-
zit abzählend mit jeder Frage und jedem Molekül auseinanderzusetzen. Sie müssen deshalb
Strategien entwickeln, sich auf die entscheidenden Aspekte der Frage und die entscheidenden
Charakteristika der Moleküle zu fokussieren. Schließen Sie schnell Fälle von der konkreten
Betrachtung aus, die im Rahmen einer groben Abschätzung des Ergebnisses klar nicht infrage
kommen.

Beantworten Sie zu der nachfolgenden Matrix von 30 organischen Molekülen (fünf


Spalten x sechs Reihen) die im Anschluss gestellten Fragen:

7
1. Wie viele der in der Matrix gezeichneten 30 organischen Moleküle enthalten mindestens
ein zyklisches oder lineares Sulfon?

(A) 9
(B) 10
(C) 11
(D) 12
(E) 13
Schwierigkeit: niedrig bis mittel

2. Wie viele der in der Matrix gezeichneten 30 organischen Moleküle enthalten mindestens
ein Stickstoff- und ein Schwefelatom?
(A) 15
(B) 16
(C) 17
(D) 18
(E) 19
Schwierigkeit: mittel

3. Wie viele der in der Matrix gezeichneten 30 organischen Moleküle enthalten weniger als
21 Atome, die schwerer sind als Wasserstoff?
(A) 8
(B) 10
(C) 12
(D) 14
(E) 16
Schwierigkeit: hoch

8
2.2 Verständnis und Anwendung komplexer Regeln
Bearbeitungszeit für die folgenden 3 Aufgaben in dieser Broschüre: 5 Minuten
Bearbeitungszeit im Originaltest für insgesamt 15 Aufgaben: 25 Minuten

Mit den folgenden Aufgaben wird Ihre Fähigkeit zum Umgang mit komplexen Regeln und Ihr
Konzentrationsvermögen – auch unter Zeitdruck – geprüft.

Diese Aufgabengruppe befasst sich mit der Benennung und Erkennung von n-gliedrigen
Polygonsystemen und prüft darüber das Verständnis und die Anwendung komplexer Regeln.
Vollziehen Sie dazu die nachfolgenden Benennungsregeln für n-gliedrige Polygonsysteme
nach und wählen Sie im Anschluss daran unter den mit (A) bis (E) gekennzeichneten Lö-
sungsvorschlägen jeweils die richtige Benennung bzw. das richtige Polygonsystem aus.

Regeln der Namensgebung einer Struktur:


(1.) Identifiziere das Stammsystem als den Ring mit den meisten Ecken (regulär konvexes Po-
lygon mit der höchsten Wertigkeit) und der höchsten Farbenpriorität.
(2.) Die Farbenpriorität ist umso höher, je kleiner die Prioritätenzahl ist. Die Priorität nimmt al-
so von Rot nach Violett ab.
(3.) Beginne die Namensgebung mit dem Stammsystem als erste Basis.
(4.) Jeder Substituent (verknüpftes Polygon) an der Basis wird in Klammern vor der Basisbe-
zeichnung angegeben.
(5.) Innerhalb der Klammern erfolgt die Namensgebung des Substituenten nach den folgen-
den Punkten:
a) Substitutionsposition an der Basis (siehe 7.)
b) Ggf. alle weiteren Substituenten am aktuell betrachteten Substituenten (natürlich ohne
die vorhergehende Basis nochmals zu berücksichtigen!)
c) Ringbezeichnung des betrachteten Substituenten (siehe 9.)
(6.) Alle Substituenten sollen nach ihrer Position an der Basis numerisch geordnet sein: die
erste Position an erster Stelle bis hin zur letzten direkt vor der Bezeichnung des
Stammsystems.
(7.) Die Substitutionsposition am Stammsystem wird wie folgt bestimmt:
a) Die Ecke mit dem Polygon als Substituent, das die höchste Wertigkeit (Eckenzahl)
aufweist, erhält die Position 1. Bei gleicher Wertigkeit mehrerer Substituenten ent-
scheidet die Farbpriorität wie unter (2.) definiert.
b) Nummeriere von Position 1 beginnend die folgenden Ecken einmal im Uhrzeigersinn
und einmal im Gegenuhrzeigersinn aufsteigend mit ganzen Zahlen.
c) Addiere die so entstandenen Indizes für alle Substituenten des Systems einmal auf
Basis der Nummerierung im Uhrzeigersinn, einmal auf Basis der Nummerierung im
Gegenuhrzeigersinn. Die kleinere Summe gibt die korrekte Zählrichtung vor.

9
d) Im Falle einer gleichen Summe der Indizes aller Substituenten im Uhrzeigersinn und
Gegenuhrzeigersinn, wähle die Richtung, in der der zweite Substituent die höhere Prio-
rität nach (1.) & (2.) hat.
e) Die Substitutionsposition ist dann der Index der Ecke, welche mit dem Substituenten
verbunden ist, aufwärts gezählt ab der Position 1 entlang der gewählten Richtung.
(8.) Die Namensgebung aller Substituenten des aktuell betrachteten Substituenten (siehe 5b)
folgt nun Regeln (4.) & (5.), wobei der aktuell betrachtete Substituent jetzt als neue Basis
gilt und die Position 1 der neuen Basis die Ecke der Basis ist, welche mit der vorherigen
Basis verbunden ist (ersetzt Regel 7a).
(9.) Jede Ringbezeichnung ist aufgebaut aus dem Farbnamen (3 kleine Buchstaben, siehe
Legende), der Eckenzahl (als Ziffer angegeben) und dem Buchstaben „E“ (für „Eck“). In-
nerhalb dieser Ringbezeichnung kommen keine Leerzeichen vor.
(10.) Ansonsten werden alle Elemente in dem Prozess der Namensgebung mit einem Binde-
strich („-“) voneinander getrennt. Eine Ausnahme davon ist die Verbindung von Namens-
teilen innerhalb der Klammern zur Klammer selbst.

Ein Beispiel:

Lösung:
(1-(2-grn4E)-(4-hbl5E)-dbl8E)-(2-grn3E)-(7-hbl7E)-rot8E

10
Lösungsweg:
Aus (1.) folgt, dass als Stammsystem das rote oder dunkelblaue Achteck in Frage kommt.
Aus (2.) folgt, dass „rot“ die Priorität 1 hat und damit gegenüber „dunkelblau“ (Priorität 6) b e-
vorzugt wird. Das Stammsystem ist also das rote Achteck und bildet die erste Basis. Am Ende
der Nomenklatur wird nach (3.) das Stammsystem genannt.
Die Ringbezeichnung lautet nach (9.): „rot8E“. Vor diesem Namen für das Stammsystem wird
nach (4.) jeder Substituent des Stammsystems in Klammern genannt: „()-()-()-rot8E“.
Nach (10.) werden dabei die Substituenten durch Bindestriche voneinander getrennt.
Die Nomenklatur der Substituenten erfolgt nach (5.): Zuerst die Substitutionsposition (a), dann
ggf. weitere Substituenten am aktuell betrachteten Substituenten (b) und die Ringbezeichnung
des Substituenten (c).
Dabei werden nach (6.) die Substituenten nach aufsteigender Positionszahl geordnet.
Diese wird nach (7.) ermittelt: Das Polygon mit
der höchsten Wertigkeit am roten Achteck ist
das dunkelblaue Achteck. Diese Position am ro-
ten Achteck erhält nach (7a) die Positionszahl 1.
Nun wird nach (7b) im Uhrzeiger- und Gegen-
uhrzeigersinn durchnummeriert (siehe Abbildung
rechts).
Im Uhrzeigersinn erhalten die Substituenten die Indizes 1, 2 und 7, deren Summe nach (7c)
1 + 2 + 7 = 10 ergibt. Die Summe im Gegenuhrzeigersinn lautet: 1 + 3 + 8 = 12. Somit sind
nach (7c) die Zählung und die Indizes im Uhrzeigersinn korrekt.
Die Substituenten sind nach (6.) in der Reihenfolge ihrer Positionen zu nennen:
„(1-()-()-dbl8E)-(2-grn3E)-(7-hbl7E)-rot8E“. Es fehlen nur noch die beiden Substituenten am
dunkelblauen Achteck, die in den runden Klammern nach der Substitutionsposition des du n-
kelblauen Achtecks am roten Achteck „1“ und der Bezeichnung des dunkelblauen Achtecks
„dbl8E“ jeweils geordnet nach Substitutionspositionen am dunkelblauen Achteck in den runden
Klammern zu nennen sind.
Nach (8.) wird das dunkelblaue Achteck dafür zur
neuen Basis und die Verknüpfungsposition mit dem
roten Achteck zur neuen Position 1. Die Summe der
Indizes im Uhrzeigersinn ist: 1 + 2 + 4 = 7. Im Ge-
genuhrzeigersinn beträgt die Summe der Indizes:
1 + 6 + 8 = 15. Somit werden erneut die Indizes im
Uhrzeigersinn als Positionsangaben der Substituen-
ten genommen: „2-grn4E“ und „4-hbl5E“.
Der Gesamtname ist nun etabliert mit:
„(1-(2-grn4E)-(4-hbl5E)-dbl8E)-(2-grn3E)-(7-hbl7E)-rot8E“

11
1. Benennen Sie das folgende 5-gliedrige Polygonsystem:

(A) (1-(5-(2-org7E)-grn4E)-(6-hbl3E)-glb7E)-dbl8E
(B) (1-(3-hbl3E)-(4-(2-org7E)-grn4E)-glb7E)-dbl8E
(C) (1-(3-hbl3E)-(4-(2-org7E)-grn4E)-dbl7E)-glb7E
(D) (1-(2-(2-hbl3E)-(4-dbl7E)-glb7E)-grn4E)-org7E
(E) (1-(3-(2-hbl3E)-(4-dbl7E)-glb7E)-grn4E)-org8E
Schwierigkeit: niedrig

2. Erkennen Sie das korrekte 4-gliedrige Polygonsystem zu folgendem Namen:

(1-grn5E)-(2-glb3E)-(4-vio5E)-hbl6E

Schwierigkeit: niedrig

12
3. Benennen Sie das folgende 6-gliedrige Polygonsystem:

(A) (1-(2-(2-(2-grn3E)-glb5E)-vio4E)-(3-hbl3E)-grn4E)-org7E
(B) (1-(2-(2-grn3E)-glb5E)-vio4-E)-(3-hbl3E)-grn4-E)-org7E
(C) (1-(2-(2-grn3E)-glb5E-)-vio4E)-(3-hbl3-E)-grn4E)-org7E
(D) (1-(2-(2-(2-grn3E)-glb5E-)-vio4E)-(3-hbl3E)-grn4E)-org7E
(E) (1-(2-(2-grn3E)-glb5E)-vio4-E)-(3-hbl3E)-grn4E)-org7E
Schwierigkeit: mittel bis hoch

13
2.3 Verknüpfen komplexer Daten (Abrufphase)
Bearbeitungszeit für die folgenden 3 Aufgaben in dieser Broschüre: 1,5 Minuten
Bearbeitungszeit im Originaltest für insgesamt 12 Aufgaben: 5 Minuten

Mit den folgenden Aufgaben wird Ihr Gedächtnis und Ihre Fähigkeit zur Verknüpfung von In-
formationen verschiedener Darstellungsmodi geprüft.

Die folgenden Aufgaben beziehen sich auf die in der Datenmatrix dargestellten Informationen,
die Sie sich zu Beginn der Testung eingeprägt haben. Wählen Sie unter den mit (A) bis (E) g e-
kennzeichneten Lösungsvorschlägen jeweils denjenigen aus, der die richtige Antwort auf die
gestellte Frage beinhaltet.

1. Welche unerwünschte Wirkung wurde beim Wirkstoff Pramipexol aufgelistet?


(A) Gewichtszunahme
(B) Depression
(C) Knöchelödeme
(D) Haarausfall
(E) Knochenmarksuppression
Schwierigkeit: niedrig bis mittel

2. Mit welchem der unten angegebenen Wirkstoffe kann eine Herzinsuffizienz therapiert
werden?

(A)

(B)

(C)

(D)

(E)

Schwierigkeit: mittel

14
3. Einer der Wirkstoffe bindet an das unten abgebildete Target. Welche Bioverfügbarkeit
weist dieser Wirkstoff auf?

(A) 12 %
(B) 25 %
(C) 60 %
(D) 90 %
(E) 100 %
Schwierigkeit: mittel bis hoch

15
2.4 Textverständnis
Bearbeitungszeit für die folgenden 3 Aufgaben in dieser Broschüre: 5 Minuten
Bearbeitungszeit im Originaltest für insgesamt 15 Aufgaben: 25 Minuten

Mit den folgenden Aufgaben wird Ihre Fähigkeit zum Verstehen von Sachtexten und zum
schlussfolgernden und kombinatorischen Denken geprüft.

Die Aufgaben entstammen dem Bereich der Biologie. Zur Beantwortung der Fragen verwerten
Sie bitte nur die in den jeweiligen Texten angegebenen Informationen. Meist sind mehrere
Aufgaben auf einen Text bezogen. Wählen Sie unter den mit (A) bis (E) gekennzeichneten L ö-
sungsvorschlägen jeweils denjenigen aus, der die richtige Antwort auf die gestellte Frage be-
inhaltet.

Text zu den Aufgaben 1 bis 3:

Zu den Aufgaben der Schilddrüse gehören Bildung, Speicherung und Freisetzung der jodhaltigen
Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). In der Schilddrüse befinden sich zahlreiche Hohl-
räume, Follikel genannt, deren Wände von einer Schicht sogenannter Epithelzellen gebildet wer-
den. Diese Follikel sind mit einer Substanz gefüllt, in der die Hormone T 3 und T4 als inaktive Spei-
cherformen enthalten sind. Beim Menschen ist in den Follikeln so viel T3 und T4 gespeichert, dass
der Organismus damit für etwa 10 Monate versorgt werden kann.
Das für die Hormonbildung erforderliche Jod entstammt der Nahrung und wird von den Epithelzel-
len als Jodid aus dem Blut aufgenommen. Die Jodidaufnahme erfolgt an der äußeren Zellmemb-
ran der Epithelzellen durch eine sogenannte Jodpumpe. Diese wird durch ein Hormon aus der
Hirnanhangsdrüse, das TSH, stimuliert und kann pharmakologisch durch die Gabe von Perchlorat
gehemmt werden. Ferner gibt es erbliche Schilddrüsenerkrankungen, bei deren Vorliegen die Jod-
pumpe nicht funktioniert.
Bei Gesunden wird das in die Epithelzellen aufgenommene Jodid im nächsten Schritt unter dem
Einfluss eines Enzyms in freies Jod umgewandelt und in die Follikel abgegeben. Die Aktivität die-
ses Enzyms kann ebenfalls pharmakologisch gehemmt werden.
Die letzten Schritte der Hormonbildung finden in den Follikeln, also außerhalb der einzelnen
Epithelzellen, statt. In dort vorhandene sogenannte Tyrosin-Reste (des Thyreoglobulins) wird zu-
nächst ein Jodatom eingebaut. So entstehen Monojodtyrosin-Reste (MIT), von denen ein Teil
durch die Bindung je eines weiteren Jodatoms in Dijodtyrosin-Reste (DIT) umgewandelt wird.
Durch die Verknüpfung von je zwei DIT-Resten entsteht schließlich T4, während aus der Verbin-
dung je eines MIT-Restes mit einem DIT-Rest T3 hervorgeht. T3 und T4 werden dann in den Folli-
keln gespeichert und bei Bedarf über die Epithelzellen ins Blut freigesetzt.
Diese Freisetzung von T3 und T4 ins Blut (Sekretion) wird über die Hirnanhangsdrüse und den Hy-
pothalamus, einen Teil des Zwischenhirns gesteuert: Das erwähnte Hormon TSH stimuliert außer
der Bildung auch die Sekretion von T3 und T4; es ist hinsichtlich seiner eigenen Sekretionsrate je-
doch abhängig von der Stimulation durch das hypothalamische Hormon TRH. Die TRH-Sekretion
wiederum wird z. B. durch Kälte stimuliert, während Wärme hemmend wirken kann. Neben diesen
übergeordneten Steuerungsmechanismen existiert noch ein sogenannter Rückkopplungsmecha-
nismus: Eine hohe Konzentration von T3 und T4 im Blut hemmt die TSH- und die TRH-Sekretion,
eine niedrige Konzentration stimuliert sie. Bei den an der Steuerung der Schilddrüsenhormon-
Sekretion beteiligten Arealen von Hirnanhangsdrüse und Hypothalamus können krankheitsbeding-
te Störungen auftreten, die zu einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse führen.

16
Eine der Hauptwirkungen von T3 und T4 ist die Beeinflussung des Energieumsatzes durch eine
Steigerung des Sauerstoffverbrauchs in stoffwechselaktiven Organen. Entsprechend senkt eine zu
niedrige Konzentration der beiden Hormone im Blut (Hypothyreose) den Energieumsatz bzw. die
Stoffwechselaktivität unter den normalen Wert, während bei einer zu hohen Konzentration (Hyper-
thyreose) die Stoffwechselaktivität gesteigert wird. Die Hormone T3 und T4 können ebenso wie
TSH und TRH für diagnostische und therapeutische Zwecke synthetisch hergestellt werden.

1. Welcher der folgenden Vorgänge gehört nicht zu den im Text beschriebenen Schritten,
die zur Bildung von T3 führen?
(A) Transport von Jod aus den Epithelzellen in die Follikel
(B) Umwandlung von Jod in Jodid in den Follikeln
(C) Transport von Jodid aus dem Blut in die Epithelzellen
(D) Verknüpfung von MIT- und DIT-Resten in den Follikeln
(E) Verknüpfung von Jod und Tyrosin-Resten in den Follikeln
Schwierigkeit: niedrig

2. Durch welche(n) der nachstehenden Sachverhalte kann dem Text zufolge eine vermin-
derte Stoffwechselaktivität bedingt sein?
I. Operative Entfernung der Schilddrüse
II. Mehrjährig verminderte Jodaufnahme über die Nahrung
III. Funktionsstörung in der Hirnanhangsdrüse

(A) Nur durch Sachverhalt I kann sie bedingt sein.


(B) Nur durch die Sachverhalte I und II kann sie bedingt sein.
(C) Nur durch die Sachverhalte I und III kann sie bedingt sein.
(D) Nur durch die Sachverhalte II und III kann sie bedingt sein.
(E) Durch alle drei Sachverhalte kann sie bedingt sein.
Schwierigkeit: niedrig

17
3. Welche der folgenden Aussagen über die T3- und T4-Sekretion lässt bzw. lassen sich
aus dem Text ableiten?
Eine Steigerung der T3- und T4-Sekretion kann bedingt sein durch eine...
I. vorangegangene zu niedrige T3- und T4-Sekretion.
II. Verringerung des Energiebedarfs.
III. Überfunktion der Jodpumpe.

(A) Nur Aussage I lässt sich ableiten.


(B) Nur Aussage II lässt sich ableiten.
(C) Nur Aussage III lässt sich ableiten.
(D) Nur die Aussagen I und III lassen sich ableiten.
(E) Keine der drei Aussagen lässt sich ableiten.
Schwierigkeit: mittel bis hoch

18
2.5 Räumliches Denken
Bearbeitungszeit für die folgenden 3 Aufgaben in dieser Broschüre: 3 Minuten
Bearbeitungszeit im Originaltest für insgesamt 15 Aufgaben: 15 Minuten

Mit den folgenden Aufgaben wird Ihr räumliches Vorstellungsvermögen geprüft.

Die folgenden Aufgaben prüfen Ihr räumliches Vorstellungsvermögen. Wählen Sie unter den
mit (A) bis (E) gekennzeichneten Lösungsvorschlägen jeweils denjenigen aus, der die richtige
Antwort auf die gestellte Aufgabe beinhaltet.

1. Welche der Rotationen (A) bis (E) überführt das erste Bild in das zweite Bild?

Schwierigkeit: niedrig

19
2. Welche Kombination von Rotationen (A) bis (E) überführt das erste Bild in das zweite
Bild?

Schwierigkeit: mittel

3. Welche Kombination von Rotationen (A) bis (E) überführt das erste Bild in das zweite
Bild?

Schwierigkeit: hoch

20
2.6 Qualitative Stoffanalyse
Bearbeitungszeit für die folgenden 3 Aufgaben in dieser Broschüre: 5 Minuten
Bearbeitungszeit im Originaltest für insgesamt 15 Aufgaben: 25 Minuten

Mit den folgenden Aufgaben wird Ihre Fähigkeit geprüft, zu konkretisieren und experimentie-
ren.

In den folgenden Aufgaben werden Probleme der analytischen Chemie behandelt.


In der analytischen Chemie erkennt man Stoffteilchen durch Zugabe von Reagenzien, wobei in
Lösungen charakteristische Niederschläge (= ↓) gefällt (erzeugt) werden oder Farbreaktionen
auftreten.
Außerdem können Lösungen verdampfen, wobei sichtbare Dämpfe (= ) entstehen.

Alle Aufgaben dieser Aufgabengruppe können mit Hilfe der Informationen gelöst werden, die in
der folgenden Tabelle zusammengefasst sind. Diese Tabelle wird innerhalb dieses Untertests
einige Male in unveränderter Form wiederholt, um die Übersicht zu erleichtern.

sauer alkalisch
+X +Y +Z +X +Y +Z
A AX blau AY ↓rot AXZ AX ↓gelb AY ↓rot AZ ↓blau

B BX ↓gelb BY rot - BX violett BXY gelb BZ rot

C CX ↓rot CXY CYZ CX violett CY rot CYZ

D DX rot DXY gelb DXYZ - DY ↓grün -

E EX rot EY ↓ - EX ↓ EY gelb EZ grün

F FX gelb FY ↓blau FZ ↓gelb FX rot FXY FXZ gelb

G - GY ↓grün GZ gelb GX ↓gelb GXY blau -

H HX ↓ HY ↓grün HYZ HX rot HY ↓ -

Wie aus der Tabelle hervorgeht, zeigen die Stoffteilchen A bis H mit den Reagenzien X bis Z in
saurer und alkalischer Lösung verschiedene Reaktionen. Die im Sauren auftretenden Reaktio-
nen werden hier nochmals in Worten dargestellt:

Aus den Lösungen der Stoffteilchen B und C mit Reagenz X fällt ein gelber Niederschlag
(↓gelb) BX bzw. roter Niederschlag (↓rot) CX aus. HX fällt als farbloser Niederschlag (↓) aus.
Die Lösung AX ist blau, FX ist gelb, DX und EX sind rot gefärbt.
Mit Reagenz Y wird das vorher rote DX zum nunmehr gelben DXY. Der rote Niederschlag CX
löst sich auf, wobei sichtbare Gasentwicklung (CXY ) entsteht. BY färbt die Lösung rot. AY
fällt als roter (↓rot), EY als farbloser (↓), FY als blauer (↓blau), GY und HY als grüner Nieder-
schlag (↓grün) aus.

21
AX, CY, DXY und HY entweichen bei Zugabe von Z unter Gasentwicklung ( ) und sind dann
als Farbanteile bzw. als Niederschlag in der Lösung nicht mehr vorhanden. FZ fällt als gelber
Niederschlag (↓gelb) aus, die Lösung GZ ist gelb gefärbt.

Die in der Tabelle gemachten Angaben über die Reaktionen im Alkalischen sind analog zu
deuten.

Außerdem gelten für diese Aufgabengruppe folgende Festlegungen:


 Ohne Zugabe von Reagenzien zeigen die Stoffteilchen A bis H keinerlei spezifische
Merkmale.
 Gleiches gilt für die Kombinationen von Stoffteilchen und Reagenzien, über die in der
Tabelle keine Angaben gemacht werden.
 Bei den Aufgaben, in denen die Identifizierung von Stoffteilchen verlangt wird, werden
zwar alle zur Identifizierung notwendigen, nicht aber unbedingt alle möglichen Be-
obachtungen berichtet.
 Werden einem Stoffteilchen mehrere Reagenzien hinzugefügt und sind keine beson-
deren Interaktionen angegeben, so treten die Reaktionen, die bei Zugabe jedes ein-
zelnen Reagenzes auftreten würden, zusammen auf. Gibt man zum Beispiel im Sau-
ren dem Stoffteilchen G die Reagenzien Y und Z zu, so bildet sich eine gelbe Lösung
mit grünem Niederschlag.
 Sind aufgrund einer bestimmten Kombination von Teilchen und Reagenzien mehrere
Beobachtungen zu erwarten, so gelten für die Farbe der resultierenden Lösung die ü b-
lichen Gesetze der Farbmischung. Tritt Farbmischung auf, so wird angenommen, dass
der Einfluss jedes an der Färbung beteiligten Stoffteilchens gleich groß ist. (Beispiele:
aus je einem Teil „rot“ und „gelb“ entsteht „orange“; aus je einem Teil „gelb“ und „farb-
los“ entsteht „gelblich“; aus je einem Teil „rot“ und „violett“ entsteht „purpurfarben“; aus
zwei Teilen „rot“ und einem Teil „gelb“ entsteht „rotorange“.)
 Farblose und farbige Niederschläge hingegen können ungemischt, also einzeln beo-
bachtet werden.

22
sauer alkalisch
+X +Y +Z +X +Y +Z
A AX blau AY ↓rot AXZ AX ↓gelb AY ↓rot AZ ↓blau

B BX ↓gelb BY rot - BX violett BXY ↓gelb BZ rot

C CX ↓rot CXY CYZ CX violett CY rot CYZ

D DX rot DXY gelb DXYZ - DY ↓grün -

E EX rot EY ↓ - EX ↓ EY gelb EZ grün

F FX gelb FY ↓blau FZ ↓gelb FX rot FXY FXZ gelb

G - GY ↓grün GZ gelb GX ↓gelb GXY blau -

H HX ↓ HY ↓grün HYZ HX rot HY ↓ -

1. Welche Beobachtungen können insgesamt an einer Mischung der Teilchen A bis D bei
Zugabe von Reagenz X in saurer Lösung gemacht werden?
(A) blaue und rote Lösung, gelber und roter Niederschlag
(B) blaue und rote Lösung, orangefarbener Niederschlag
(C) violette Lösung, gelber und roter Niederschlag
(D) violette Lösung, orangefarbener Niederschlag
(E) violette Lösung, gelber, farbloser und roter Niederschlag
Schwierigkeit: niedrig

2. In einer Mischung können die Teilchen D bis H enthalten sein. Sie wollen eindeutig nachwei-
sen, ob F enthalten ist. Ihnen steht dafür eine Lösung zur Verfügung, von der Sie nicht wissen,
ob sie sauer oder alkalisch ist.
Wenn Sie so wenig verschiedene Reagenzien wie möglich verwenden, welche(s) Rea-
genz(ien) sind (ist) dann hinreichend, um in jedem Fall diesen Nachweis zu ermögli-
chen?
(A) X
(B) Z
(C) X und Y
(D) Y und Z
(E) X, Y und Z
Schwierigkeit: mittel

23
3. Eine Mischung, in der alle Teilchen A bis H enthalten sein können, färbt sich bei Zugabe von
Reagenz X violett (Beobachtung 1). Außerdem fällt ein gelber Niederschlag aus (Beobachtung
2). Gibt man der Lösung, in der das Reagenz X schon enthalten ist, das Reagenz Y zu, so
lässt sich nach Abschluss aller auftretenden Reaktionen keinerlei Veränderung beobachten
(Beobachtung 3). Die Beobachtungen werden entweder alle nur im Sauren oder alle nur im
Alkalischen gemacht; in welchem von beiden, ist nicht angegeben.
Welche(r) Bestandteil(e) können (kann) damit eindeutig nachgewiesen werden?
(A) nur B
(B) nur G
(C) nur A und B
(D) nur C und G
(E) nur B, C und G
Schwierigkeit: hoch

24
2.7 Interpretieren naturwissenschaftlicher Abbildungen und Tabellen
Bearbeitungszeit für die folgenden 3 Aufgaben in dieser Broschüre: 5 Minuten
Bearbeitungszeit im Originaltest für insgesamt 15 Aufgaben: 25 Minuten

Mit den folgenden Aufgaben wird Ihre Fähigkeit geprüft, mit formalisierten Informationen in
grafischer Form umzugehen.

Die folgenden Aufgaben befassen sich mit der Interpretation von Abbildungen. Wählen Sie unter
den mit (A) bis (E) gekennzeichneten Lösungsvorschlägen jeweils denjenigen aus, der die richtige
Antwort auf die gestellte Frage beinhaltet.

1. Bei Stoffwechseluntersuchungen kann es wichtig sein, die Oberflächengröße eines Organis-


mus zu kennen.
Im folgenden Diagramm ist die Körperlänge und die Masse des Körpers („Körpergewicht“) ab-
getragen; der Schnittpunkt beider Linien erlaubt die Schätzung der Körperoberfläche eines
Menschen in m².

Wie groß ist ungefähr laut Diagramm die Körperoberfläche eines 152 cm großen Men-
schen mit einer Masse des Körpers von 55 kg?
(A) 1,20 m²
(B) 1,50 m²
(C) 1,80 m²
(D) 2,00 m²
(E) 2,20 m²
Schwierigkeit: niedrig

25
2. Die folgende Grafik kann Verwendung finden, wenn festgestellt werden soll, welche Halb-
wertszeit ein Arzneistoff haben muss, wenn er nach einer bestimmten Zeit zu einem bestimm-
ten Prozentsatz abgebaut sein soll.

Welche der folgenden Aussagen ist unter Berücksichtigung der Grafik zutreffend?
(A) Ein Arzneistoff mit der Halbwertszeit 2 h ist nach 3 h zu 80 % abgebaut.
(B) Ein Arzneistoff ist nach 4 h zu 50 % abgebaut, wenn er die Halbwertszeit 3 h hat.
(C) Ein Arzneistoff ist nach 5 h zu 70 % abgebaut, wenn er die Halbwertszeit 4 h hat.
(D) Ein Arzneistoff mit der Halbwertszeit 1 h ist nach 1 h bereits zu 70 % abgebaut.
(E) Ein Arzneistoff mit der Halbwertszeit 3 h braucht 7 h, bis er zu 80 % abgebaut ist.
Schwierigkeit: niedrig bis mittel

26
3. Die Eigenschaft einer Substanz x, Tumorwachstum zum Stillstand zu bringen, wurde an Mäu-
sen getestet. Dazu wurden 90 Mäuse mit einem Tumorstamm geimpft und 24 Stunden später,
eingeteilt in 15 Gruppen mit je 6 Mäusen, mit der Substanz x in verschiedenen Dosen von
0 bis 140 mg pro kg Körpermasse behandelt.
Es ergab sich folgendes Resultat:

Wenn man 110 mit dem Tumorstamm geimpfte Mäuse, eingeteilt in 11 Gruppen mit je 10
Mäusen, mit der Substanz x in steigenden Dosen, beginnend mit 20 und endend bei
120 mg pro kg Körpermasse, behandelte, wie viele Mäuse würden voraussichtlich über-
leben?
(A) ca. 36
(B) ca. 62
(C) ca. 56
(D) ca. 73
(E) ca. 93
Schwierigkeit: hoch

27
2.8 Analyse quantitativer Zusammenhänge
Bearbeitungszeit für die folgenden 3 Aufgaben in dieser Broschüre: 5 Minuten
Bearbeitungszeit im Originaltest für insgesamt 15 Aufgaben: 25 Minuten

Mit den folgenden Aufgaben wird Ihre Fähigkeit geprüft, mit Größen, Regeln und Formeln um-
zugehen.

Die folgende Aufgabengruppe prüft Ihre Fähigkeit zur Zahlenverarbeitung und Ihr Verständnis
für quantitative Zusammenhänge. Wählen Sie unter den mit (A) bis (E) gekennzeichneten L ö-
sungsvorschlägen jeweils denjenigen aus, der die richtige Antwort auf die gestel lte Aufgabe
beinhaltet.

1. Sie stellen 20 Coffein-Tabletten mit einem Coffeinanteil von 50 mg pro Tablette her. Insge-
samt besteht jede Tablette aus:
 20 % Wirkstoff
 70 % Füllstoff
 10 % Bindemittel + FST-Komplex (Fließregulierungs-, Schmier-, Formtrennmittel)

Wie viel Füllstoff müssen Sie mindestens abwiegen?


(Masseverluste durch das Herstellungsverfahren werden vernachlässigt.)
(A) 1 g
(B) 3,5 g
(C) 4 g
(D) 5 g
(E) 7,5 g
Schwierigkeit: niedrig bis mittel

28
2. Der HLB-Wert (hydrophilic-lipophilic-balance) dient der Charakterisierung von Tensiden an-
hand ihrer hydrophilen und lipophilen Eigenschaften und ihrer Löslichkeit in der jeweiligen
Phase. In seine Berechnung nach Griffin mit
𝑀𝐿
𝐻𝐿𝐵 = 20 ∙ (1 − )
𝑀𝐺
gehen die molare Masse des lipophilen Anteils (ML) und die molare Masse des gesamten Mo-
leküls (MG) von nichtionischen Tensiden ein. Der HLB-Wert berechnet nach Griffin kann Zah-
lenwerte zwischen 0-20 einnehmen.

Welche Aussage trifft zu?


(A) Tenside mit einem HLB Wert von > 15 weisen eine größere molare Masse des lipophilen
Anteils gegenüber der molaren Masse des hydrophilen Anteils auf.
(B) Tenside mit einem HLB Wert von 20 lösen sich besser in unpolaren Lösungsmitteln als in
polaren.
(C) Der HLB-Wert wird in der Einheit g/mol angegeben.
(D) Tenside mit einem HLB Wert von < 5 verfügen über eine bessere Wasserlöslichkeit als
Tenside mit höheren HLB Werten.
(E) Tenside mit einem HLB Wert von 10 weisen gleich große Anteile an hydrophilen und lipo-
philen Teilstrukturen auf.
Schwierigkeit: mittel bis hoch

3. Im Wasser gelöste Farbstoffpartikel verteilen sich dort durch eine Wanderung (Diffusion) der-
art, dass ihre Konzentration überall gleich wird. In der folgenden Tabelle ist die Strecke x ein-
getragen, die ein Farbstoffpartikel in Wasser unter bestimmten Bedingungen in der Zeit t zu-
rücklegt.

t (in min) 0,5 2 4,5 8 12,5 18


x (in mm) 1 2 3 4 5 6

Welche der folgenden Beziehungen zwischen x und t gilt für diese Werte?
(A) x ~ t
1
(B) x ~
t
(C) x2 ~ t
1
(D) x2 ~
t
(E) x3 ~ t
Schwierigkeit: mittel bis hoch

29
2.9 Mathematik und Physik
Bearbeitungszeit für die folgenden 3 Aufgaben in dieser Broschüre: 3 Minuten
Bearbeitungszeit im Originaltest für insgesamt 15 Aufgaben: 15 Minuten

Mit den folgenden Aufgaben werden Ihre Schulkenntnisse aus der Mathematik und der Physik
geprüft.

Die folgenden Aufgaben entstammen den Bereichen der Mathematik und der Physik. Wählen
Sie unter den mit (A) bis (E) gekennzeichneten Lösungsvorschlägen jeweils denjenigen aus,
der die richtige Antwort auf die gestellte Frage beinhaltet.

1. Eine Reihenschaltung besteht aus 3 Widerständen mit den Werten:


R1=50 Ω,
R2=25 Ω und
R3=25 Ω.

Welchen Gesamtwiderstand hat die angegebene Reihenschaltung?


(A) 10 Ω
(B) 25 Ω
(C) 50 Ω
(D) 100 Ω
(E) 500 Ω
Schwierigkeit: niedrig bis mittel

30
2. Das folgende Schaubild zeigt die Funktion Y = ln(X).

Y = ln(X)
0,5

0
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 1,2 1,4 1,6
-0,5

-1
Y

-1,5

-2

-2,5
X

In Gleichungen für Lösungen kommt oft der Ausdruck ln(X) vor, wobei X für den Stoffmengen-
anteil des Lösungsmittels steht. In verdünnten Lösungen ist dieser Anteil nahezu 100 %, also
X ≈ 1.
Wie kann dieser Ausdruck näherungsweise vereinfacht werden?
(A) ln(X) ≈ X
(B) ln(X) ≈ -X
(C) ln(X) ≈ 1 + X
(D) ln(X) ≈ X - 1
(E) ln(X) ≈ X2
Schwierigkeit: hoch

3. Sie vergleichen einen Körper mit der Masse m, der sich einmal auf der Erde und einmal auf
dem Mond befindet.
Welche Aussage trifft nicht zu?
(A) Die Schwerkraft, die auf den Körper einwirkt, ist auf der Erde größer als auf dem Mond.
(B) Die Masse m dieses Körpers ist auf dem Mond kleiner als auf der Erde.
(C) Die Dichte dieses Körpers ist bei identischer Temperatur auf dem Mond und auf der Erde
gleich.
(D) Mit zunehmender Entfernung des Körpers von der Mondoberfläche nimmt die auf ihn wir-
kende Anziehungskraft des Mondes ab.
(E) Auf einen Körper mit der dreifachen Masse würde jeweils die dreifache Anziehungskraft
von Mond bzw. Erde wirken.
Schwierigkeit: hoch

31
2.10 Biologie
Bearbeitungszeit für die folgenden 3 Aufgaben in dieser Broschüre: 2 Minuten
Bearbeitungszeit im Originaltest für insgesamt 15 Aufgaben: 10 Minuten

Mit den folgenden Aufgaben werden Ihre Schulkenntnisse aus der Biologie geprüft.

Die folgenden Aufgaben entstammen dem Bereich der Biologie. Wählen Sie unter den mit (A)
bis (E) gekennzeichneten Lösungsvorschlägen jeweils denjenigen aus, der die richtige Antwort
auf die gestellte Frage beinhaltet.

1. Ordnen Sie die Schritte der Proteinbiosynthese!


(A) Gen - Translation - mRNA - Transkription - Protein
(B) Gen - Transkription - Protein - Translation - mRNA
(C) Gen - Translation - Protein - Transkription - mRNA
(D) Gen - Transkription - mRNA - Translation - Protein
(E) Gen - mRNA - Transkription - Translation - Protein
Schwierigkeit: niedrig bis mittel

2. Welche Aussage zur Immunisierung ist richtig?


(A) Bei der aktiven Immunisierung werden Antikörper gegeben.
(B) Bei der passiven Immunisierung werden Antigene gegeben.
(C) Die passive Immunisierung kann zur Therapie genutzt werden.
(D) Die aktive Immunisierung kann nicht zur Prophylaxe genutzt werden.
(E) Jede Immunisierung kann aktiv oder passiv durchgeführt werden.
Schwierigkeit: hoch

3. Welches Organ gehört nicht zum Immunsystem?


(A) Milz
(B) Rachenmandeln
(C) Thymusdrüse
(D) Lymphknoten
(E) Weißes Knochenmark
Schwierigkeit: hoch

32
2.11 Chemie
Bearbeitungszeit für die folgenden 3 Aufgaben in dieser Broschüre: 2 Minuten
Bearbeitungszeit im Originaltest für insgesamt 15 Aufgaben: 10 Minuten

Mit den folgenden Aufgaben werden Ihre Schulkenntnisse aus der Chemie geprüft.

Die folgenden Aufgaben entstammen dem Bereich der Chemie. Wählen Sie unter den mit (A)
bis (E) gekennzeichneten Lösungsvorschlägen jeweils denjenigen aus, der die richtige Antwort
auf die gestellte Frage beinhaltet.

1. Die elektrochemische Spannungsreihe beschreibt das Standardpotential von Redoxreaktio-


nen.
Was bedeutet es, wenn ein Stoff ein sehr positives Standardpotential besitzt? Der Stoff
ist …
(A) ein starkes Reduktionsmittel
(B) ein starkes Oxidationsmittel
(C) eine starke Säure
(D) ein Katalysator
(E) eine starke Base
Schwierigkeit: mittel

2. Aromatische Systeme werden unter anderem über die Hückelregel definiert. Wie lautet diese?
Die Anzahl an -Elektronen in einem aromatischen System wird durch die folgende
Formel berechnet:
(A) 2n + 2
(B) 4n
(C) 2n + 4
(D) 4n + 4
(E) 4n + 2
Schwierigkeit: hoch

33
3. Sie setzen 1-Brompropan mit Kaliumcyanid in einem polaren Lösungsmittel um.
Welche der folgenden Reaktionen findet überwiegend statt?
(A) Nukleophile Substitution
(B) Eliminierung
(C) Addition
(D) Elektrophile Substitution
(E) Umlagerungsreaktion
Schwierigkeit: hoch

34
3 Lösungen zu den Beispielaufgaben
7. Interpretation naturwissenschaftli-
1. Arbeitspräzision und Konzentration
cher Abbildungen und Tabellen
Aufgabe Lösung Aufgabe Lösung
1 B 1 B
2 C 2 E
3 A 3 D

2. Verständnis und Anwendung kom- 8. Analyse quantitativer Zusammen-


plexer Regeln hänge
Aufgabe Lösung Aufgabe Lösung
1 D 1 B
2 A 2 E
3 A 3 C

3. Verknüpfen komplexer Daten 9. Mathematik und Physik

Aufgabe Lösung Aufgabe Lösung


1 C 1 D
2 A 2 D
3 E 3 B

4. Textverständnis 10. Biologie

Aufgabe Lösung Aufgabe Lösung


1 B 1 D
2 E 2 C
3 A 3 E

5. Räumliches Denken 11. Chemie

Aufgabe Lösung Aufgabe Lösung


1 B 1 B
2 D 2 E
3 D 3 A

6. Qualitative Stoffanalyse
Aufgabe Lösung
1 C
2 C
3 E

35
.

4 Lösungshinweise zu den Beispielaufgaben


4.1 Arbeitspräzision und Konzentration

Zu Aufgabe 1.1: Alle in der Matrix befindlichen zyklischen und linearen Sulfone sind in
der Abbildung oben blau umkreist. Insgesamt enthalten somit 10 Moleküle in der Matrix
die erfragte Struktur. Antwortoption B ist damit richtig.
Zu Aufgabe 1.2: In der Abbildung oben sind mögliche Paarungen von Schwefel- und
Stickstoffatomen grün umkreist. Insgesamt enthalten somit 17 Moleküle in der Matrix die
erfragte Struktur. Antwortoption C ist damit richtig.
Zu Aufgabe 1.3: Die Moleküle der Matrix, die weniger als 21 Atome, die schwerer sind
als Wasserstoff, enthalten, sind in der Abbildung oben orangefarben umkreist. Insge-
samt entsprechen somit 8 Moleküle in der Matrix der erfragten Struktur. Antwortoption A
ist damit richtig.

36
4.2 Verständnis und Anwendung komplexer Regeln

Zu Aufgabe 2.1:
Dieser Aufgabentyp erfordert die korrekte Benennung des abgebildeten Polygonsystems.

Aus (1.) folgt, dass als Stammsystem das dunkelblaue, gelbe oder orangefarbene Sie-
beneck in Frage kommt.

Aus (2.) folgt, dass „orange“ die Priorität 2 hat und damit gegenüber „gelb“ (Priorität 3)
und „dunkelblau“ (Priorität 6) bevorzugt wird. Das Stammsystem ist also das orangefar-
bene Siebeneck und bildet die erste Basis. Am Ende der Nomenklatur wird nach (3.) das
Stammsystem genannt.

Die Ringbezeichnung lautet nach (9.): „org7E“. Vor diesem Namen für das Stammsystem
wird nach (4.) jeder Substituent des Stammsystems in Klammern genannt: „()-org7E“.
Nach (10.) werden dabei die Substituenten durch Bindestriche voneinander getrennt.
(Man beachte, dass die Lösung der Aufgabe bereits an dieser Stelle mittels Ausschluss-
verfahren möglich ist. Im Sinne der Vollständigkeit wird untenstehend dennoch die vol l-
ständige Namensbestimmung beschrieben.)

Die Nomenklatur der Substituenten erfolgt nach (5.): Zuerst die Substitutionsposition (a),
dann ggf. weitere Substituenten am aktuell betrachteten Substituenten (b) und die Rin g-
bezeichnung des Substituenten (c). Dabei werden nach (6.) die Substituenten nach au f-
steigender Positionszahl geordnet.

Diese wird nach (7.) ermittelt: Das einzige Polygon (und damit automatisch das Polygon
mit der höchsten Wertigkeit bzw. Eckenzahl) am orangefarbenen Siebeneck ist das grü-
ne Viereck. Diese Position am orangefarbenen Siebeneck erhält nach (7a) die Positions-
zahl 1: „(1-()-grn4E)-org7E“

Nun wird nach (7e) und (7b) für das gelbe Siebeneck als Substituent des grünen Vier-
ecks im Uhrzeiger- und Gegenuhrzeigersinn durchnummeriert. Im Uhrzeigersinn erhält
der gelbe Substituent den Index 2, der gleichzeitig der Summe nach (7c) entspricht. Der
Index im Gegenuhrzeigersinn ist 4. Somit ist nach (7c) die Zählung bzw. der Index im
Uhrzeigersinn korrekt: „(1-(2-()-()-glb7E)-grn4E)-org7E“

Es fehlen nur noch die beiden Substituenten am gelben Siebeneck, die in den runden
Klammern nach der Substitutionsposition des gelben Siebenecks am grünen Viereck „2“
und der Bezeichnung des gelben Siebeneck „glb7E“ jeweils geordnet nach Substitution s-
37
positionen (siehe 6.) am gelben Siebeneck in den runden Klammern zu nennen sind.
Nach (8.) wird das gelbe Siebeneck dafür zur neuen Basis und die Verknüpfungsposition
mit dem grünen Viereck zur neuen Position 1.

Die Summe der Indizes im Uhrzeigersinn ist: 1 + 5 + 7 = 13. Im Gegenuhrzeigersinn be-


trägt die Summe der Indizes: 1 + 2 + 4 = 7. Somit werden dieses Mal die Indizes im Ge-
genuhrzeigersinn als Positionsangaben der Substituenten genommen: „2-hbl3E“ und „4-
dbl7E“.

Der Gesamtname ist nun etabliert mit: „(1-(2-(2-hbl3E)-(4-dbl7E)-glb7E)-grn4E)-org7E“.

Antwortoption D ist damit richtig.

Zu Aufgabe 2.2:
Dieser Aufgabentyp erfordert das Erkennen des korrekten Polygonsystems unter den a b-
gebildeten Polygonsystemen zu einem vorgegebenen Namen.

(1-grn5E)-(2-glb3E)-(4-vio5E)-hbl6E

Hier bietet es sich an, die abgebildeten Polygone nach Inkompatibilitäten zum vorgege-
benen Namen abzusuchen. Solche Inkompatibilitäten können beispielsweise eine falsche
Eckenzahl, eine falsche Ringverknüpfung oder ein falscher Lokantenansatz sein .

Ein Abgleich der abgebildeten Polygone mit dem vorgegebenen Namen ergibt, dass Po-
lygon A die Lösung ist. Bei Antwortalternative B ist das gelbe Dreieck falsch verknüpft
(Index 3 anstelle von 2), bei Antwortalternative C und E das violette Fünfeck (Indizes 5
bzw. 2 anstelle von 4). Im Falle von Antwortalternative D sind sowohl das gelb e Dreieck
(Index 5 anstelle von 2) als auch das violette Fünfeck (Index 3 anstelle von 4) falsch ve r-
knüpft.

Antwortoption A ist damit richtig.

38
Zu Aufgabe 2.3:
Dieser Aufgabentyp erfordert die korrekte Benennung des abgebildeten Polygonsystems.

Wie in Aufgabe 2.1 können der Gesamtname und damit auch die Lösung der Aufgabe
durch Anwendung des umfangreichen Regelwerks bestimmt werden. Eine genaue Be-
trachtung der verschiedenen Antwortalternativen offenbart jedoch, dass sich diese ledi g-
lich durch die Position der Bindestriche unterscheiden. Daher bietet es sich in dieser
Aufgabe an, die vorgegebenen Antwortalternativen auf die korrekte Anwendung der R e-
geln (9.) und (10.) zu überprüfen. Diese Überprüfung ergibt, dass die Antwortalternativen
B, C und E durch Bindestriche zwischen der Eckenzahl (als Ziffer angegeben) und dem
Buchstaben „E“ (für „Eck“) als Lösung ausscheiden. Antwortalternative D verletzt (genau
wie C) Regel (10.), indem dort ein Bindestrich als Verbindung von Namensteilen inne r-
halb der Klammern zur Klammer selbst gesetzt wurde.

Nach dem Ausschlussverfahren (und nach Anwendung des umfangreichen Regelwerks)


ist Antwortoption A damit richtig.

39
Halb- Biover-

40
Krank- Biologisches Biologisches Unerwünschte
Pathophysiologie Wirkstoff Strukturformel werts- fügbar-
heit Target Target Wirkungen
zeit keit
[Text] [Text] [Text] [Bild] [Text] [Formel] [Zahl] [Zahl] [Text]
Unzureichende
Pumpleistung mit
kompensatori-
Herzin- Gewichtszunahme,
scher Steigerung β1-
suffizienz Carvedilol 8h 25 % Depression,
der Herzfrequenz Adrenozeptor
Dyspnoe
und Verringerung
der Koronar-
durchblutung.
Mangel des
Neurotransmitters
Morbus Dopamin durch Übelkeit,
Parkinson den Untergang D2-Rezeptor Pramipexol 12 h 90 % Tagesschläfrigkeit,
von Neuronen in Knöchelödeme
der Substantia
Nigra.
Verknüpfen komplexer Daten

Maligne
Vermehrung einer Schleimhautschäden,
Akute
Blutzellreihe und Dihydrofolat- 24 h 100 % Haarausfall,
Leukämie Methotrexat
in Folge Störung reduktase Knochenmark-
der suppression
Blutzellbildung.
Zu Aufgabe 3.1: Es wird die Verknüpfung des Wirkstoffs Pramipexol und einer dazugehörigen unerwünschten Wirkung
(Knöchelödemen) gefragt. Diese ist in der Abbildung oben blau umkreist. Antwortoption C ist damit richtig.
Zu Aufgabe 3.2: Es wird die Verknüpfung der Krankheit Herzinsuffizienz und der Strukturformel des dazugehörigen Wir k-
stoffs Carvedilol gefragt. Diese ist in der Abbildung oben grün umkreist. Antwortoption A ist damit richtig.
Zu Aufgabe 3.3: Es wird die Verknüpfung der Abbildung des Biologischen Targets Dihydrofolatreduktase und der dazuge-
hörigen Bioverfügbarkeit von 100 % gefragt. Diese ist in der Abbildung oben orangefarben umkreist. Antwortoption E ist
4.3 damit richtig.
4.4 Textverständnis

Die im Text beschriebene Hormonbildung könnte wie folgt skizziert werden:

Abbildung 1. Hormonbildung

Das im Text beschriebene Regelungssystem lässt sich vereinfacht wie folgt schematisie-
ren, wobei für eine Stimulation und für eine Hemmung steht:

Abbildung 2. Regelungssystem

Zu Aufgabe 4.1:
Bei dieser Aufgabe haben Sie fünf verschiedene Vorgänge daraufhin zu überprüfen, ob
diese im Rahmen der T 3-Bildung auftreten. Ferner ist für jeden Vorgang zu ermitteln, ob
er dem richtigen Ort zugeordnet ist. Ein Blick auf Abbildung 1 zeigt, dass der unter (B)
genannte Vorgang als ein einziger nicht zu den im Text beschriebenen Schritten der T 3-
Bildung gehört: Der Text sagt nichts über eine Umwandlung von Jod in Jodid in den Fo l-
likeln aus. Auch der umgekehrte Prozess, die Umwandlung von Jodid in Jod, findet nicht
in den Follikeln statt, sondern in den Epithelzellen.

Antwortoption B ist damit richtig.

41
Zu Aufgabe 4.2:
In dieser Aufgabe sind drei Vorgänge daraufhin zu überprüfen, ob sie eine verminderte
Stoffwechselaktivität verursachen können. Eine verminderte Stoffwechselaktivität tritt
dem Text zufolge bei einer zu niedrigen Konzentration der beiden Hormone T 3 und T 4 im
Blut (Hypothyreose) auf (siehe letzter Absatz). Diese Konzentration ist dann niedrig,
wenn die hormonbildenden Prozesse gestört bzw. gehemmt werden. Die Aussagen I und
III lassen sich gut über Abbildung 2 nachvollziehen. Da die Hormone T 3 und T 4 in der
Schilddrüse gebildet werden, führt eine operative Entfernung der Schilddrüse direkt zu
einer stark verminderten Konzentration von T 3 und T 4; Aussage I ist also richtig. Genauso
führt die ausbleibende Stimulierung der Schilddrüse bei einer Funktionsstörung der Hirn-
anhangsdrüse über TSH zu einer verminderten Konzentration von T 3 und T4; Aussage III
ist damit auch richtig. Aussage II lässt sich gut über Abbildung 1 und eine Information
aus dem Text nachvollziehen. Ohne Aufnahme von Jod über die Nahrung, das dann in
Form von Jodid vom Körper aufgenommen wird, kann kein T 3 und T4 gebildet werden.
Zwar kann die nötige Konzentration für ca. 10 Monate mit gespeichertem inaktivem T3
und T4 gesichert werden, über mehrere Jahre jedoch kann dieser Ausgleich nicht ges i-
chert werden und es kann zur Hypothyreose kommen.

Antwortoption E ist damit richtig.

Zu Aufgabe 4.3:
Eine besondere Schwierigkeit liegt bei dieser Aufgabe in der Beurteilung von Aussage III.
Hier erliegen zahlreiche Bearbeitende dem Trugschluss, ein überhöhtes Jodidangebot in
den Epithelzellen habe eine Steigerung der T 3/T 4-Sekretion zur Folge. Dies lässt sich je-
doch weder dem Text entnehmen, noch ist es faktisch zutreffend. Von den drei Sachver-
halten kann dem Text zufolge somit nur der erstgenannte eine Steigerung der T 3/T 4-
Sekretion bedingen.

Antwortoption A ist damit richtig.

42
4.5 Räumliches Denken
Zu Aufgabe 5.1:

Die Rotation lässt sich gut anhand des Farbverlaufs im Biomolekül nachvollziehen. Das
Molekül wird um 180° um die Y-Achse gedreht. Diese Bewegung kann man sich bei-
spielsweise als Umblättern in einem Buch vergegenwärtigen. Antwortoption B ist damit
richtig.

Zu Aufgabe 5.2:

Das Zustandekommen des Ergebnisbilds lässt sich an der rotorangen Helix im oberen
linken Bereich des Biomoleküls gut nachvollziehen: Zunächst muss eine Komponente der
Drehung um die X-Achse (-90°) stattfinden, damit sich die Helix mittig in der Horizontalen
befindet. Sie liegt dann jedoch rückseitig im Molekül – eine Drehung um 180° um die Y-
Achse überführt die rotorange Helix (wie im Ergebnisbild erkennbar) in den Vordergrund.
Antwortoption D ist damit richtig.

Zu Aufgabe 5.3:

Für die seitliche Sicht des Ergebnisbilds muss eine Komponente der Drehung um die Y-
Achse stattfinden. Nur D und E ergeben die zylindrische Seitenansicht der Betafaltblätter.
Nur bei D ist die kleine orange Minihelix im Vordergrund. Dementsprechend muss
erst -90° um die Y-Achse, dann -90° um die Z-Achse gedreht werden. Antwortoption D ist
damit richtig.
43
4.6 Qualitative Stoffanalyse
Zu Aufgabe 6.1:
Bei diesem Aufgabentyp müssen die Beobachtungen infolge der Reaktionen eines Rea-
genzes oder mehreren Reagenzien (X, Y bzw. Z) mit mehreren Stoffteilchen (A bis H) e r-
schlossen werden. Diese Reaktionen fallen in sauren und alkalischen Lösungen unte r-
schiedlich aus.

Die konkrete Aufgabe erfordert die Bestimmung der Beobachtungen, die an einer Mi-
schung der Stoffteilchen A, B, C und D bei Zugabe von Reagenz X in saurer Lösung ge-
macht werden. Betrachtet man zunächst die auftretenden Niederschläge, so lässt sich
aus der Tabelle entnehmen, dass Stoffteilchen B mit Reagenz X einen gelben Nieder-
schlag und Stoffteilchen C mit Reagenz X einen roten Niederschlag bildet. Beachten Sie,
dass das Stoffteilchen H nicht in der Lösung enthalten ist, sodass neben den beiden ge-
nannten kein weiterer Niederschlag ausfällt. Die Antwortoptionen mit orangefarbenem
Niederschlag kommen gemäß der letzten Festlegung in den Instruktionen – Niederschlä-
ge können ungemischt beobachtet werden – als Lösung nicht infrage. Im Gegensatz zu
den Niederschlägen gelten für die Farbe der resultierenden Lösung die üblichen Gesetze
der Farbmischung (vgl. vorletzte Festlegung in den Instruktionen). Da Stoffteilchen A mit
Reagenz X eine blaue Lösung bildet und die Lösung DX rot ist, wird durch die Farbmi-
schung eine violette Lösung zu beobachten sein. Antwortoption C ist damit richtig.

Zu Aufgabe 6.2:
Bei diesem Aufgabentyp muss mit möglichst wenig verschiedenen Reagenzien der ein-
deutige Nachweis eines bestimmten Stoffteilchens erfolgen.

In der konkreten Aufgabe ist dabei nicht bekannt, ob die zur Verfügung stehende Lösung
sauer oder alkalisch ist. Daher muss ein eindeutiger Nachweis durch die Reaktionen der
entsprechenden Stoffteilchen mit dem jeweiligen Reagenz bzw. den jeweiligen Reage n-
zien sowohl anhand der Beobachtungen in saurer als auch alkalischer Lösung möglich
sein. Im Lösungsprozess bietet es sich an, die in den Antwortoptionen benannten (Kom-
binationen von) Reagenzien nacheinander auf ihre Tauglichkeit zum eindeutigen Nac h-
weis des Stoffteilchens zu überprüfen. Dabei ist es sinnvoll, mit der jeweils geringsten
Anzahl an Reagenzien zu starten, da die prinzipielle Tauglichkeit einer Kombination ver-
schiedener Reagenzien nicht unbedingt die richtige Antwort auf die Aufgabe indiziert. In
der Aufgabe ermöglicht die Verwendung der drei Reagenzien X, Y und Z beispielsweise
einen eindeutigen Nachweis von Stoffteilchen F, jedoch lässt sich ebenso mit weniger
Reagenzien ein Nachweis erbringen, sodass Antwortoption E nicht die richtige Antwort
ist. Zur Illustration werden nun die übrigen Antwortoptionen überprüft und exemplarische
Gedankengänge wiedergegeben:

Antwortoption A: Allein mit Reagenz X lässt sich das Stoffteilchen F unter der Vorausset-
zung des unbekannten Milieus der zur Verfügung stehenden Lösung nicht eindeutig
nachweisen. Wenn gesichert wäre, dass eine saure Lösung zur Verfügung stünde, wäre
das Stoffteilchen F eindeutig nachweisbar – dann hätte die Lösung eine gelbe oder (falls
die Mischung die Stoffteilchen D und/oder E ebenso enthielte) eine rotorangefarbene o-
der orangefarbene Färbung, sofern Stoffteilchen F in der Mischung enthalten wäre; an-
dernfalls wäre der gelbe Farbanteil der Lösung nicht zu beobachten. Darüber wäre eine
Unterscheidbarkeit in den Beobachtungen gegeben, die eine eindeutige Schlussfolg e-
rung erlaubt, ob Stoffteilchen F in der Mischung enthalten ist oder nicht. In alkalischer
44
Lösung ist dies nicht der Fall: Hier kann neben FX auch HX zu einer roten Färbung der
Lösung führen. Damit ist es nicht möglich, das Stoffteilchen F allein mit Reagenz X in al-
kalischer Lösung eindeutig nachzuweisen. Sollte ein rote Färbung auftreten, kann diese
sowohl auf das Vorhandensein von Stoffteilchen F als auch auf das Vorhandensein von
Stoffteilchen H zurückgehen.

Antwortoption B: Allein mit Reagenz Z lässt sich das Stoffteilchen F unter der Vorausset-
zung des unbekannten Milieus der zur Verfügung stehenden Lösung nicht eindeutig
nachweisen. Wenn gesichert wäre, dass eine saure Lösung zur Verfügung stünde, wäre
das Stoffteilchen F eindeutig nachweisbar – dann fiele ein gelber Niederschlag aus, so-
fern es in der Mischung enthalten wäre; andernfalls wäre der gelbe Niederschlag nicht zu
beobachten. Darüber wäre eine Unterscheidbarkeit in den Beobachtungen gegeben, die
eine eindeutige Schlussfolgerung erlaubt, ob Stoffteilchen F in der Mischung enthalten ist
oder nicht. In alkalischer Lösung ist dies nicht der Fall: Hier kommt es bei Zugabe von
Reagenz Z lediglich bei Vorhandensein von FX zu einer gelben Färbung der Lösung; FZ
zeigt keine spezifische Reaktion und weist diese charakteristische Färbung somit nicht
auf. Damit ist es nicht möglich, das Stoffteilchen F allein mit Reagenz Z in alkalischer Lö-
sung eindeutig nachzuweisen.

Antwortoption C: Mit den Reagenzien X und Y lässt sich das Stoffteilchen D auch unter
der Voraussetzung des unbekannten Milieus der zur Verfügung stehenden Lösung ein-
deutig nachweisen. Stünde eine saure Lösung zur Verfügung, wäre das Stoffteilchen F
unter Verwendung von Reagenz X eindeutig nachweisbar (siehe Beschreibung der Ant-
wortoption A). Alternativ würde auch Reagenz Y in saurer Lösung eine eindeutige Nach-
weisbarkeit von F über das Vorhandensein eines blauen Niederschlags ermöglichen.
Darüber wäre im Falle einer sauren Lösung eine Unterscheidbarkeit in den Beobachtun-
gen gegeben, die eine eindeutige Schlussfolgerung erlaubt, ob Stoffteilchen F in der Mi-
schung enthalten ist oder nicht. Dies ist – unter kombinierter Verwendung beider Rea-
genzien X und Y – auch in alkalischer Lösung der Fall. Stünde eine alkalische Lösung
zur Verfügung, wäre das Stoffteilchen F unter Verwendung von Reagenz X und anschlie-
ßender Zugabe von Reagenz Y eindeutig nachweisbar – dann wäre eine Gasentwicklung
zu beobachten, sofern es in der Mischung enthalten wäre; andernfalls wäre die Gasent-
wicklung nicht zu beobachten. Insgesamt ist also in beiden Milieus eine Unterscheidbar-
keit in den Beobachtungen gegeben, die eine eindeutige Schlussfolgerung erlaubt, ob
Stoffteilchen F in der Mischung enthalten ist oder nicht. Antwortoption C ist damit richtig
(und Antwortoption E kann endgültig ausgeschlossen werden).

Antwortoption D: Mit der Kombination der Reagenzien Y und Z lässt sich das Stoffteil-
chen F unter der Voraussetzung des unbekannten Milieus der zur Verfügung stehenden
Lösung hingegen nicht eindeutig nachweisen. Wenn gesichert wäre, dass eine saure L ö-
sung zur Verfügung stünde, wäre das Stoffteilchen F eindeutig nachweisbar (siehe B e-
schreibungen der Antwortoptionen B und C). Darüber wäre eine Unterscheidbarkeit in
den Beobachtungen gegeben, die eine eindeutige Schlussfolgerung erlaubt, ob Stofftei l-
chen F in der Mischung enthalten ist oder nicht. In alkalischer Lösung ist dies nicht der
Fall: Hier zeigt neben FZ (siehe Beschreibung der Antwortoption B) auch FY ohne vorhe-
rige Zugabe von X keine spezifische Reaktion. Auch die mit beiden Reagenzien herstell-
bare Kombination FYZ zeigt keine spezifische Reaktion. Damit ist es nicht möglich, das
Stoffteilchen F mit den Reagenzien Y und Z in alkalischer Lösung eindeutig nachzuwei-
sen, da in allen Fällen keine Reaktion auftritt. Antwortoption C ist damit eindeutig richtig.
45
Zu Aufgabe 6.3:
Bei diesem Aufgabentyp muss anhand der vorgegebenen Beobachtungen erschlossen
werden, welche Bestandteile in einer Mischung eindeutig nachgewiesen werden können.

Sofern es die Beobachtungen zulassen, kann ein erster Schritt im Lösungsprozess sein,
zu bestimmen, ob die Reaktionen im Sauren oder im Alkalischen prinzipiell wie darge-
stellt ablaufen können. In der vorliegenden Aufgabe ist dies zwar nicht anhand der Be-
obachtungen 1 und 2, jedoch anhand der Beobachtung 3 möglich: So bildet im Sauren
eine Kombination der Stoffteilchen A und B mit D oder E zwar die ersten beiden Be-
obachtungen ab; Beobachtung 3 jedoch kann im Sauren unter gleichzeitigem Auftreten
der Beobachtungen 1 und 2 nicht eingehalten werden, da die für die Beobachtungen 1
und 2 notwendigen Stoffteilchen bei Zugabe von Reagenz Y zu einer Veränderung (Far-
be der Lösung oder Niederschlag) führen, die wiederum Beobachtung 3 widerspricht. Da-
raus wird deutlich, dass die Reaktionen alle im Alkalischen abgelaufen sein müssen.

Im Alkalischen können bei Zugabe von Reagenz X ausschließlich die Stoffteilchen A, B,


C und G die beiden Beobachtungen 1 und 2 abbilden. Stoffteilchen A kann jedoch nicht
in der Mischung enthalten sein, da bei anschließender Zugabe von Reagenz Y ein roter
Niederschlag entstünde, der wiederum Beobachtung 3 widerspricht. Daher können ma-
ximal die Stoffteilchen B, C und G eindeutig nachgewiesen werden. Tatsächlich sind alle
drei Stoffteilchen eindeutig in der Mischung enthalten: Zwar scheinen die Reaktionen von
BX, CX und GX mit Reagenz Y auf den ersten Blick zu entscheidenden Veränderungen
zu führen und somit widersprüchlich zu Beobachtung 3 zu sein; eine genaue Betrachtung
zeigt jedoch: Sind alle drei Stoffteilchen B, C und G in der Mischung enthalten, dann –
und nur dann – führt die Zugabe der Reagenzien X und Y zu einer violetten Lösung mit
gelbem Niederschlag. Zwar verschwindet bei Zugabe von Reagenz Y zunächst der gelbe
Niederschlag und ein blauer Farbanteil wird der Lösung hinzugefügt (GX ↓gelb  GXY
blau); der blaue Farbanteil mischt sich mit dem roten CY jedoch wieder zu violett, sodass
die violette Färbung der Lösung erhalten bleibt. Auch der gelbe Niederschlag wird nach
Abschluss aller auftretenden Reaktionen weiterhin zu beobachten sein, da er aus dem
ehemals violetten BX nach Zugabe von Reagenz Y als BXY ausfällt (BX violett  BXY
↓gelb). Schlussendlich bleibt somit auch bei Zugabe von Reagenz Y eine violette Lösung
mit gelbem Niederschlag erhalten, wie unter Beobachtung 3 gefordert. Antwortoption E
ist damit richtig.

46
4.7 Interpretieren naturwissenschaftlicher Abbildungen und Tabellen
Zu Aufgabe 7.1:
Bei dieser Aufgabe wird in einem Diagramm die Masse des Körpers (in kg) gegen die
Körperlänge (in cm) eines Menschen abgetragen. Die Kombination dieser beiden Größen
erlaubt die Schätzung der Körperoberfläche (in m²), die in der vorliegenden Aufgabe an-
hand des Diagramms ermittelt werden soll.

In diesem Fall ist die Lösung durch simples Ablesen zu bestimmen. Dazu kann etwa eine
vertikale Linie, die die x-Achse bei einer Körperlänge von 152 cm schneidet, gezeichnet
werden. Anschließend kann eine horizontale Linie, die die y-Achse bei einer Körpermas-
se von 55 kg gezogen werden. Zu beachten ist dabei die nicht-lineare Skalierung der y-
Achse. Der Schnittpunkt der beiden Linien liegt in etwa auf der Diagonalen, die eine Kö r-
peroberfläche von 1,50 m² angibt.

Antwortoption B ist damit richtig.

Zu Aufgabe 7.2:
Bei dieser Aufgabe wird in einem Diagramm die erforderliche Zeit zum Abbau eines Arz-
neistoffs (in h) gegen die Halbwertszeit eines Arzneistoffes (in h) abgetragen. In der Di a-
grammfläche repräsentieren verschiedene Linien den prozentualen Abbau eines Ar z-
neistoffes in Abhängigkeit der beiden Größen. Nun sollen die vorgegebenen Aussagen
unter Berücksichtigung der Grafik auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Dabei kann das
Ablesevorgehen aus Aufgabe 7.1 analog angewendet werden:

Aussage A ist falsch: Ein Arzneistoff mit einer Halbwertszeit von 2 h ist nach 3 h nicht zu
80 %, sondern lediglich zu 70 % abgebaut. Ein 80 %-iger Abbau erfordert eine höhere
Halbwertszeit und/oder eine längere Zeit zum Abbau des Arzneistoffs.

Aussage B ist falsch: Ein Arzneistoff ist nach 4 h zu 50 % abgebaut, wenn er eine Halb-
wertszeit von 4 h hat bzw. ein Arzneistoff mit einer Halbwertszeit von 3 h ist bereits nach
3 h zu 50 % abgebaut.

Aussage C ist falsch: Der Grafik ist zu entnehmen, dass ein Arzneistoff mit einer Hal b-
wertszeit von 4 h eine längere Zeit als 5 h zum Abbau benötigt, um zu 70 % abgebaut zu
sein.

Aussage D ist falsch: Ein Arzneistoff mit einer Halbwertszeit von 1 h ist nach 1 h nicht zu
70 %, sondern lediglich zu 50 % abgebaut. Ein 70 %-iger Abbau erfordert eine höhere
Halbwertszeit und/oder eine längere Zeit zum Abbau des Arzneistoffs.

Aussage E ist richtig: Ein Arzneistoff mit einer Halbwertszeit von 3 h braucht 7 h, bis er
zu 80 % abgebaut ist.

Antwortoption E ist damit richtig.

Zu Aufgabe 7.3:
Bei dieser Aufgabe wird in einem Diagramm wird die Anzahl der Tumortodesfälle und
Toxizitätstodesfälle von Mäusen gegen die Dosis einer Substanz x (in mg/kg Körperma s-
se) abgetragen. Die Fragestellung verlangt, die Anzahl der überlebenden Mäuse für meh-
rere Gruppen in Abhängigkeit der Dosis von x zu bestimmen.

47
Dafür muss – wie von der Fragestellung gefordert – bei einer Dosis von 20 mg/kg Kör-
permasse mit dem Ablesen begonnen werden. Der Grafik ist zu entnehmen, dass 4 von 6
Mäusen an einem Tumor gestorben sind, während es keine Toxizitätstodesfälle gab.
Somit überleben 2 von 6 Mäusen bei einer Dosis von 20 mg/kg, was hochgerechnet auf
Gruppen von 10 Mäusen ca. 3,3 Mäusen entspricht. Zu beachten ist die Notwendigkeit
dieser Hochrechnung, da die abgebildete Grafik sich auf Gruppen mit je 6 Mäusen b e-
zieht (siehe Aufgabentext über der Grafik), während die Fragestellung von Gruppen mit
je 10 Mäusen ausgeht. Analog muss für die übrigen Dosen bis einschließlich 120 mg/kg
Körpermasse verfahren werden, bei der 3 von 6 Mäusen überleben, was hochgerechnet
auf eine Gruppe von 10 Mäusen 5 Mäusen entspricht. Da die Lösung die Summe der An-
zahl überlebender Tiere bei Anwendung der einzelnen Dosen ist, muss diese im letzten
Schritt bestimmt werden. Sie ergibt sich aus 3,3 + 8,3 + 8,3 + 8,3 + 8,3 + 8,3 + 8,3 + 5 +
3,3 + 6,7 + 5 = 73,1 ≈ 73 Mäuse.

Antwortoption D ist damit richtig.

48
4.8 Analyse quantitativer Zusammenhänge
Zu Aufgabe 8.1:
Bei der Herstellung von 20 Coffein-Tabletten mit einem Coffein-Anteil von je 50 mg, be-
nötigt man insgesamt 1000 mg (also 1 g) Coffein. Diese 1000 mg Coffein entsprechen
auch dem Wirkstoffanteil von 20 %. Das Gewicht von 70 % Füllstoff errechnet sich folg-
lich wie folgt: 1 g (entspricht dem Wirkstoffanteil) / 2 ⋅ 7 = 3,5 g. Antwortoption B ist damit
richtig.

Zu Aufgabe 8.2:
Die Grundlage zur Bearbeitung dieser Aufgabe stellt die angegebene Formel zur B e-
rechnung des HLB-Wertes nach Griffin dar:

𝑀𝐿
𝐻𝐿𝐵 = 20 ∙ (1 − )
𝑀𝐺

Aussage A ist falsch: Die gesamte molare Masse eines Moleküls ergibt sich aus der mo-
laren Masse des lipophilen und der des hydrophilen Anteils. Damit ein HLB-Wert von
𝑀
über 15 über die Formel nach Griffin errechnet werden kann, muss der Term (1 − 𝑀𝐿 )
𝐺
1 1
mindestens (1 − ) = 0,75 ergeben. Somit liegt der lipophile molare Masseanteil bei
4 4
3
und der hydrophile molare Masseanteil bei . Letzterer ist also der größere Anteil.
4

Aussage B ist falsch: In unpolaren Lösungsmitteln lösen sich Tenside umso besser, je
höher ihr lipophiler Anteil ist. Damit ein HLB-Wert von 20 über die Formel nach Griffin er-
𝑀 𝑀𝐿
rechnet werden kann, muss der Term (1 − 𝑀𝐿 ) = 1, 𝑀𝐺
entsprechend 0 ergeben. Folglich
𝐺
muss der lipophile molare Masseanteil gleich 0 sein. Ein Tensid mit einem HLB -Wert von
20 löst sich also in polaren Lösungsmitteln deutlich besser als in unpolaren.

Aussage C ist falsch: Die Einheit des HLB-Wertes kann in der Formel nach Griffin nur
𝑀𝐿
über den Term 𝑀𝐺
ermittelt werden. Da jedoch die Einheit von 𝑀𝐿 gleich der Einheit von
𝑀𝐺 ist (g/mol) , kürzen sich die beiden Einheiten heraus, der HLB-Wert hat also keine
Einheit.

Aussage D ist falsch: In Wasser lösen sich Tenside umso besser, je höher ihr hydrophiler
Anteil ist. Damit ein HLB-Wert von unter 5 über die Formel nach Griffin errechnet werden
𝑀 3
kann, muss der Term (1 − 𝑀𝐿 ) mindestens (1 − 4 ) = 0,25 ergeben. Somit liegt der lipophi-
𝐺
3 1
le molare Masseanteil bei 4
und der hydrophile molare Masseanteil bei 4. Da der lipophile
molare Masseanteil höher ist als der hydrophile, löst sich ein solches Tensid nicht so n-
derlich gut in Wasser, für einen HLB unter 5 und gegen 0 müsste sich der lipophile mola-
re Masseanteil sogar noch erhöhen. Damit verfügen Tenside mit höheren HLB Werten
über eine bessere Wasserlöslichkeit als Tenside mit einem HLB < 5.

Aussage E ist richtig: Damit ein HLB-Wert von über 10 über die Formel nach Griffin er-
𝑀 1
rechnet werden kann, muss der Term (1 − 𝑀𝐿 ) genau (1 − 2 ) = 0,5 ergeben. Somit liegt
𝐺
1
der lipophile und der hydrophile molare Masseanteil bei 2, sie sind also gleich. Antwor-
toption E ist damit richtig.
49
Zu Aufgabe 8.3:
Um das Verhältnis von der Strecke x zur Zeit t einschätzen zu können, müssen die je-
weils gepaarten Werte in der Tabelle angeschaut werden. Betrachtet man dabei z. B. die
Werte für t bei x = 1, 2 und 4 (t = 0,5, 2, 8), weil hier die Werte für x von 1 zu 4 jeweils
verdoppelt werden, so sieht man, dass sich die zugehörigen Differenzen zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Werten für t (8 – 2 = 6; 2 – 0,5 = 1,5) bei Verdopplung der Werte
für x vervierfachen. Diese Beobachtung entspricht weder einer linearen Beziehung (wie
in Antwortoption A), da hier eine Verdopplung der Werte für x zu einer Verdopplung der
Differenzen zwischen den Werten für t führen müsste, noch einer reziproken Beziehung
(wie in Antwortoptionen B und D), da hier die Werte für t mit steigendem Wert für x sin-
ken müssten. Auch der Beziehung 𝑥 3 ~ 𝑡 (wie in Antwortoption E) entspricht sie nicht, da
hier eine Verdopplung der Werte für x zu einer Verachtfachung der Differenzen zwischen
den Werten für t führen müsste. Die Vervierfachung dieser Differenzen entspricht genau
der Proportionalitätsbeziehung 𝑥 2 ~ 𝑡. Antwortoption C ist damit richtig.

50
4.9 Mathematik und Physik – Biologie – Chemie
Zu Aufgaben der Aufgabengruppen „Mathematik und Physik“, „Biologie“ und „Chemie“
werden keine Lösungshinweise gegeben. Da es sich hier um reine Wissensaufgaben
handelt, gibt es im engeren Sinne keine durch die Mechanismen der Aufgabengruppe
bestimmten Lösungswege. Die richtige Lösung muss entsprechend und im Gegensatz zu
den vorhergehenden Aufgabengruppen nicht „erarbeitet“, sondern gewusst werden.

51

Das könnte Ihnen auch gefallen