Vierge Ouvrante

This book focuses on the Shrine Madonnas, or Vierges ouvrantes, sculptures which conceal within their bodies complex carved and/or painted iconographies. The Shrine Madonna emerged in Europe at the end of the 1200s, and reached a peak of popularity during the following three centuries. I argue that the appearance of these objects—predicated as they are on the dynamic of concealment, revelation, and fragmentation—points to the changing roles of vision and sensation in the complex performative ways the audiences were expected to engage with devotional art, both in public and in private. The book, which offers the first sustained analysis of these fascinating sculptures, considers them in terms of the rhetoric of secrecy, the discourse of containment, and the tropes of unveiling, and within the context of the increasingly important roles of sight and touch in late medieval devotional art. Aside from the objects themselves, the author considers evidence from play texts, travel logs, convent chronicles, descriptions of ceremonial feast day liturgies, automata diagrams and descriptions, visionary accounts, philosophical debates on the Eucharist, devotional handbooks, and treatises on optics, the senses, anatomy, childbirth, and memory. Specifically, I explore how the statues were associated with the processes of seeing and memory-making, and how they functioned as instruments of revelatory knowledge and spiritual reformation in the context of late medieval European culture and devotional art.

Recipient of the Millard Meiss Publication Grant and the Samuel H. Kress Research Award from the International Center of Medieval Art.

Nella Pinacoteca civica di Pieve di Cento (Bologna, Emilia-Romagna) è conservata una Madonna stante col Bambino del XIV secolo appartenente al gruppo delle Vierges ouvrantes o Madonne Scrigno in italiano.  Si tratta di un tipo di Madonne medievali ancora oggi largamente sconosciuto, nonché discusso in modo estremamente eterogeneo all’interno della critica internazionale. Le stesse Madonne Scrigno sono manufatti eterogenei, che seguono sì un filone comune e presentano elementi di accordo, ma allo stesso tempo mostrano un’unicità straordinaria.

Teilen ungeschriebene Medienrefl exionsgeschichte des Bildes muss ergänzend zu schriftlichen Quellen auch die selbstbezüglichen Aussagen der Bilder als Quelle nutzen lernen. Dies gilt insbesondere für Epochen wie das westliche Mittelalter, in denen das Wissen über Bilder und ihre Träger kaum kodifi ziert wurde. Eine ernsthafte Verfolgung selbstbezüglicher Phänomene in Richtung »vor dem Zeitalter der Kunst« verspricht aber auch, die Trennschärfe in der Betrachtung bildlicher Selbstrefl exivität überhaupt zu erhöhen. Wie Bilder im späten Mittelalter gerade auf ihr Trägermedium Bezug nehmen und dieses in eine religiös motivierte Selbstbefragung des Bildes integrieren können, wird an zwei Beispielen skizziert. Bildanthropologische Parameter »Welche Fragen stellt die Bildwissenschaft?«, das bedeutet derzeit eigentlich: »Welche Bildwissenschaft stellt welche Fragen?« Aus guten Gründen sprechen sich viele der von kunsthistorischer Seite involvierten Bildforscher für eine Mehrzahl von Bildwissenschaften aus, 1 und de facto gibt es einige sinnvolle und dennoch methodisch und gegenständlich differierende Ansätze, sich dem enigmatischen Phänomen »Bild« zu nähern. Innerhalb eines bildwissenschaftlichen Fragenhorizontes ist der folgende Ansatz unter denjenigen zu verorten, die auf die soziale Bildpraxis, die Symbolisierungsbzw. Animationsvorgänge, den Status des Bildes in einer (Bild-)Kultur, das historische Verhältnis von mentaler und materieller Bildproduktion und Ähnlichem abzielen. 2 Die Stärken eines solchen »bildanthropologischen« Ansatzes liegen wohl unzweifelhaft in den Potentialen für eine spezielle, 3 1 Martin Schulz: Ordnungen der Bilder. Eine Einführung in die Bildwissenschaft, München 2005, 12 f.; siehe auch Hans Dieter Huber: »Systemische Bildwissenschaft«. In: Klaus Sachs-Hombach (Hrsg.): Bildwissenschaft zwischen Reflexion und Anwendung, Köln 2005, 155−162, mit der Unterscheidung zwischen einer allgemeinen, einer speziellen und einer historischen Bildwissenschaft. 2 Hans Belting: Bild-Anthropologie. Entwürfe für eine Bildwissenschaft, München 2001. 3 Vgl. Huber 2005 (wie Anm. 1), wobei ich »speziell« und »historisch« nicht als zwei strikt zu trennende Kategorien verstehe.

Die* bescheidene spätgotische Holzmadonna im Limburger Domschatz (Abb. 1) scheint eines Aufsatzes kaum würdig zu sein. Die nur 78,5 cm hohe Plastik zeigt eine Muttergottes, die, streng, frontal und symmetrisch gestaltet, auf einer einfachen Bank sitzt und ein nacktes, stehendes Christuskind auf ihrem linken Knie hält. Da die Figur sich in einem schlechten Zustand befindet, bietet sie dem heutigen Beschauer kein ansehnliches Beispiel mittelalterlicher Schnitzarbeit. Störend wirken vor allem die vielen Stellen, wo das ursprüngliche Eichenholz mit hellerem Holz ergänzt und ausgebessert wurde. Zu diesen Ergänzungen gehört die ganze Kopfpartie Mariens, die grober geschnitzt wurde und lebloser erscheint als der Kopf und Körper des Christuskindes. Dazu kommt die sehr rauhe Textur der Oberfläche. Trotz alledem, die Figur ist -von besonderer Bedeutung. Denn die Limburger Madonna gehört zu der Bildart der sogenannten Schreinmadonna. Diese heute rare Bildgattung hat sich im Spätmittelalter sowohl als sehr populär aber auch als extrem kontrovers erwiesen. Als Schreinmadonna ist die Limburger Figur hohl und vom Schlüsselbein hinab auf einer zentralen vertikalen Linie aufklappbar (Abb. 2). Leider ist heute die Limburger Madonna im Hohlraum leer. In der Regel bargen aber die Schreinmadonnen im Inneren plastische Gestalten sowie öfters auch figürliche Bemalungen, so daß sie im offenen Zustand einem Triptychon ähnelten. Auch innerhalb der Gattung Schreinmadonna ist die Limburger Figur von Interesse, da sie nicht nur als einzige Schreinmadonna im mittelrheinischen Gebiet auftaucht, sondern weil sie auch als eines der sehr seltenen Exemplare aus dem westdeutschen Raum anzusehen ist. Sie ist sogar eines der wenigen Beispiele ihrer Art im westlichen Mi tteleuropa. Die Limburger Figur, die bis in die späten siebziger Jahre im ehemaligen Benediktiner-Kloster Schönau im Taunus ihren Platz hatte und der dortigen Pfarrei Strüth gehört, wurde in der Literatur bisher lediglich in Katalog-und Inventarbänden kurz erwähnt. Von diesen Schriften ist eine halbseitige Beschreibung von Magnus BACKES die ausführlichste 1 .

This paper was given at a one-day workshop entitled "Art and Death: Death and Dying" at the Courtauld Institute of Art in July 2012. It presents some of my doctoral research on a Vierge ouvrante sculpture from Maubuisson, France, and its conceptual relations to the post-mortem dissection of the monastery's founder, Blanche of Castile.

Resumo: Virgem Abrideira é uma escultura com um mecanismo frontal de abertura. Quando está fechada, apresenta a Virgem entronizada; quando aberta, exibe outras imagens religiosas incorporadas na cavidade de seu corpo. Elaboradas a partir do século XIII, elas são tributárias da devoção mariana da Baixa Idade Média. Neste estudo, abordaremos duas dessas esculturas entalhadas em marfim na Península Ibérica. Interessa perceber a importância da materialidade (o marfim como símbolo da virgindade e da castidade de Maria), a disposição dos ciclos narrativos (geralmente organizados para serem vistos de baixo para cima) e o encontro do espectador com a visibilidade das imagens.

La Reforma auspiciada por los protestantes en el siglo XVI tuvo su correlato en la Contrarreforma católica nacida a partir del concilio de Trento (1545-1563). El cisma producido tuvo una enorme influencia en la expresión artística. Nuevos tipos iconográficos, más acordes con el credo contrarreformista, sustituyen a modelos antiguos. Particularmente, la figura de María se convertirá en campo de batalla ideológico y estético. Un tipo iconográfico sorprendente, la Virgen abridera, sobrevivirá en el mundo hispánico por su capacidad de adaptación al nuevo mensaje y, seguramente, por la fidelidad femenina a una imagen con la que las mujeres mostraron gran identificación.