Die Verwaltung der Stadt Rom in der Hohen Kaiserzeit
Urheberrechtlich geschütztes Material! © 2018 Verlag Ferdinand Schöningh,
Paderborn, ein Imprint der Brill-Gruppe
Antike Imperien
Geschichte und Archäologie
Bd. 2
Herausgeber
Sitta von Reden, Sebastian Schmidt-Hofner, Peter Eich, Peter F. Bang
Wissenschaftlicher Beirat
Claudia Tiersch, Christelle Fischer-Bovet, Carlos F. Noreña,
Bruno Bleckmann, Frédéric Hurlet
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Katharina Wojciech, Peter Eich (Hg.)
Die Verwaltung der Stadt Rom
in der Hohen Kaiserzeit
Formen der Kommunikation, Interaktion und
Vernetzung
Ferdinand Schöningh
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Umschlagabbildung: Forum Romanum, 1. Jh. n. Chr., digitale Rekonstruktion für die Ausstellung „Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt“ in den „Reiss-Engelhorn-Museen
Mannheim“, 21.05.2017 - 31.10.2017, verlängert bis 26.11.2017 © Curt-Engelhorn-Stiftung/Faber
Courtiel, mit freundlicher Genehmigung der Curt-Engelhorn-Stiftung
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(Koninklijke Brill NV, Leiden, Niederlande; Brill USA Inc., Boston MA, USA; Brill Asia Pte Ltd,
Singapore; Brill Deutschland GmbH, Paderborn, Deutschland)
Internet: www.schoeningh.de
Einbandgestaltung: Evelyn Ziegler, München
Herstellung: Brill Deutschland GmbH, Paderborn
isbn 978-3-506-79251-8
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1
Katharina Wojciech und Peter Eich
Rom – Megalopolis und Zentrum der Reichsadministration
Werner Eck
21
I. Grundlagen
Rollenspiele. Interaktion, Kommunikation, Vernetzung in Ciceros
politischer und literarischer Karriere
39
Bernhard Zimmermann
Roms städtische Autoritäten unter Augustus: eine Revolution?
Alberto Dalla Rosa
51
II. Ordnung und Recht
Die neue Gerichtsbarkeit der Konsuln und Prätoren in der frühen
Kaiserzeit
79
Michael Peachin
Reddere iura foro nec proturbare curules – Der praefectus urbi als Hüter der
stadtrömischen Gerichtsordnung
95
Katharina Wojciech
Die Prätorianerpräfektur – Kaiserliche Stellvertretung
im Rom des 3. Jh.
121
Christian Unfug
III. Ressourcenkontrolle
Die Getreideversorgung Roms und die navicularii
Dorothea Rohde
145
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viii
Inhaltsverzeichnis
Pecunia nervus rerum
Peter Eich
167
Die curae in Rom – Aufgaben, Kommunikation, Vernetzung innerhalb der
Stadtverwaltung und das Beispiel des Adrastus, procurator columnae Divi
Marci
197
Anne Kolb
IV. Räume
Die Stadt Rom als System sozialer Kontrolle
Carlos Noreña
225
Gerichtsorte und Amtssitze im kaiserzeitlichen Rom
Roland Färber
253
Die Herausbildung von Stäben und Archiven bei zentralen Reichskanzleien
einer verschleierten Monarchie: Das Beispiel des Imperium
Romanum
287
Rudolf Haensch
V. Vergleichende Überlegungen
Altera Roma. Zum Sinn des Vergleichs zwischen Rom
und Konstantinopel
309
Rene Pfeilschifter
Megacity, Cosmopolis, Axis Mundi: Capital Comparisons
and World History
325
Peter Fibiger Bang
Register
335
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Gerichtsorte und Amtssitze im
kaiserzeitlichen Rom
Roland Färber
1
Administration und Topographie
Die topographische Verortung von historischen Ereignissen, Handlungen und
Institutionen ist ein konstantes Anliegen, nicht nur der Altertumswissenschaften. Ebenso wollen Menschen dem, was sie im architektonisch gestalteten Raum oder in der Ruinenlandschaft einer antiken Metropole wie Rom
vorfinden, einen Namen, eine Funktion und Bedeutung zuschreiben. Beides
gilt auch für administrative Einrichtungen und Praktiken. Die Frage nach deren räumlicher Konkretisierung lässt ein Erkenntnispotenzial erahnen, das
längst nicht ausgeschöpft ist. Erörtern ließen sich etwa funktionale Determinanten bei der Ansiedelung einer bestimmten Institution oder symbolische
Bezüge zur Umgebung, die Vernetzung und Kommunikation zwischen einzelnen Ämtern und Ressorts, ihre jeweilige Entwicklung oder Ausdifferenzierung im Spiegel räumlicher Manifestationen, schließlich ihre innere Logik bis
hin zu bestimmten Verfahrensabläufen. Ohne Frage bliebe jede Studie einer
Verwaltung unvollständig, ließe man ihre räumlich-physische Dimension außer Acht.
„No ancient office building and no ancient desk will ever be discovered“,
schrieb Nicholas Purcell vor nicht allzu langer Zeit zu dieser Thematik.1 Führt
demnach die Suche nach einer administrativen Topographie Roms ins Nirgendwo, ist das Ansinnen ihrer Rekonstruktion und Analyse von vornherein
zum Scheitern verurteilt? Ist es die Jagd nach einem Phantom? Immerhin lassen sich der Äußerung Purcells die fünf Bände des Lexikon Topographicum
* Für kritische Lektüre und wertvolle Hinweise danke ich Rudolf Haensch und Christof Schuler (beide München), Alexander Weiß, Dirk Wiegandt (beide Frankfurt am Main), meiner
Frau Viktoria sowie den Herausgebern des Bandes. Ebenso gilt mein Dank den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Freiburger Tagung für ihre freundlichen Kommentare
und Diskussionsbeiträge. – Jahresangaben in diesem Text beziehen sich, sofern nicht anders
gekennzeichnet, auf die Zeit nach Christi Geburt.
1 Purcell 1986, 585.
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© VERLAG FERDINAND SCHÖNINGH,
2018
doi:10.30965/9783506792518_013
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254
Roland Färber
Urbis Romae entgegenhalten, in denen so einiges zu Lokalitäten der Verwaltung gesammelt ist.2 Es sei der Anschaulichkeit halber auf einen Plan der antiken Stadt projiziert (Abb. 12.1).
Die so gewonnene Karte spiegelt die primäre Fragestellung und Zielsetzung
der bisherigen Forschung wider, nämlich die der Identifikation und Lokalisierung. Das Kartenbild ist allerdings keineswegs vollständig und in mehrfacher
Hinsicht problembehaftet. So ist für manche Institutionen schlichtweg keine
Lokalisierung möglich – es gibt also keinen Punkt auf der Karte –, in einigen
Fällen handelt es sich nur um wackelige Hypothesen, oder es gibt divergierende Vorschläge für dieselbe Einrichtung; auch die zeitliche Dimension ist nur
ansatzweise abgebildet. Für Untersuchungen im Sinne des eingangs skizzierten Fragenkomplexes besteht die größte Herausforderung aber in der Heterogenität der verzeichneten administrativen Topographie: Es handelt sich um
Räume sehr unterschiedlicher Zuordnung, Funktion und Gestalt, unter denen
erst bei näherer Betrachtung zwei konzeptuelle Kategorien hervorstechen: die
Stätten der Gerichtstätigkeit auf der einen und, noch deutlicher, die Amtssitze bestimmter Verwaltungszweige auf der anderen Seite. Als weitere Kategorien ließen sich etwa die staatlichen Archive, die Orte zur Veröffentlichung
2 Aufstellungen mit kurzen Diskussionen bei Coarelli 2000a, 299–307; Coarelli 2000b, 222–230
und Gros 2001; fokussiert auf Gerichtsorte Bablitz 2007, 13–50 und Coarelli 2009a. – Speziell
zum Tabularium: Purcell 1993; La Rocca 1995; Mura Sommella 1999; Mazzei 2009; Coarelli
2010a. Seine Lage im Bereich des Kapitols ist durch acht Militärdiplome gesichert, in denen
es als Ort angegeben wird, an dem die Bronzetafel mit den Bürgerrechtsverleihungen zu
finden war: CIL XVI 35 (7. Nov. 88: in Capitolio in | latere sinistro tabulari publici) und 159
(9. Jan. 88: in Capitolio in tabula|rio publico parte sinisteriore); RMD I 3 = AE 1974, 655; RMD
V 329 = AE 2003, 2061; RMD V 330 = AE 1997, 1761 (alle vom 7. Nov. 88); vgl. Roxan/Holder
2003, 617. Grundlage der traditionellen, zuletzt aber mehrfach angefochtenen Identifikation
mit dem massiven Bau am Westhang des Kapitolshügels ist die heute verlorene Bauinschrift
des Konsuls Q. Lutatius Catulus von 78 v. Chr. (CIL I² 737 = CIL VI 1314 = VI 31597b = ILS
35; zur Überlieferungsproblematik Cooley 2012, 360–362): Q(uintus) Lutatius Q(uinti) f(ilius)
Q(uinti) [n(epos)] Catulus co(n)s(ul) | substructionem et tabularium | de s(enatus) s(ententia)
faciundum coeravit [ei]demque | pro[bavit]. – Zum Aerarium Saturni: Corbier 1974, 674–682
(Bilanz der älteren Forschung); Coarelli 2009b, 77–81; Mazzei 2009, 287–299; 321–330; 359–
365; Berrendonner 2012, 170–171; vgl. auch den Beitrag von Peter Eich in diesem Band. – Zur
Moneta: Coarelli 1994; Coarelli 1996a und Coarelli 1996b. – Zur Porticus Minucia frumentaria:
Coarelli 1981, 34–49; Nicolet 1976 und Virlouvet 1995, 131–160 (Lokalisierung östlich des Largo
Argentina); Zevi 1993 und Zevi 2007, 452–457 (Circus Flaminius bzw. Via di Santa Maria dei
Calderari); bilanzierend Virlouvet 1995, 373–380 und Manacorda 1999. Zum Ort der frumentationes vor deren Errichtung: Virlouvet 1987 und Virlouvet 1995, 27–130. – Zur praefectura
vigilum: Sablayrolles 1996, 274–275. – Zum cursus publicus: Coarelli 1993b und Coarelli 1999a,
152; Capanna 2017, 483 und Carandini/Carafa 2017, Bd. 2, Taf. t.a. 14; kritisch Bruun 1989, 133.
– Literatur zu den übrigen Orten wird in den folgenden Abschnitten angegeben.
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Gerichtsorte und Amtssitze
ABBILDUNG 12.1
255
Aktuelle Lokalisierungsvorschläge für administrative Einrichtungen im
kaiserzeitlichen Rom. 1) Tabularium, das „Staatsarchiv“, am Hang des
Kapitols. 2) Aerarium Saturni, Kasse und Archiv des Senats, im Saturntempel und in der benachbarten Portikus der Dei Consentes. 3a) Moneta, die
Münzstätte Roms, beim Tempel der Iuno auf der Arx, später 3b) unter San
Clemente. 4) Atrium Libertatis als Archiv der Zensoren in der Basilica Ulpia.
5a) Porticus Minucia frumentaria zur Lebensmittelverteilung östlich des
Largo Argentina oder 5b) im Bereich des Circus Flaminius. 6a) Eine statio
annonae als Sitz des praefectus annonae beim Tempel der Ceres, 6b) beim
Tempel der Flora oder 6c) beim Emporium. 7a) Der Sitz der cura aquarum
auf dem Largo Argentina, später 7b) am Lacus Iuturnae oder 7c) südlich des
Divus-Claudius-Tempels. 8a) Der Sitz des Stadtpräfekten ab Augustus in der
Basilica Aemilia, ab Vespasian 8b) beim Templum Pacis, ab Konstantin 8c)
in der Maxentiusbasilika oder 8d) im Bereich von San Pietro in Vincoli. 9a)
Die praefectura vigilum in der Crypta Balbi oder 9b) an der Via Lata. 10) Der
cursus publicus mit dem catabulum bei San Marcello. 11) Stadtprätor, Fremdenprätor und quaestiones perpetuae auf dem Augustusforum.
Eigene Grafik auf der Grundlage von Gehrke, H.-J./Schneider, H. (Hgg.): Geschichte der Antike: Ein Studienbuch, Stuttgart 32010, 576.
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256
Roland Färber
offizieller Verlautbarungen3 oder gänzlich spezifische Funktionsräume wie
die Ausgabestellen der frumentationes bestimmen. Man wird freilich bald feststellen, dass sich diese „Typen“ nicht immer räumlich auseinanderdividieren
lassen, Kombinationen vorkommen oder das eine in das andere integriert ist,
beispielsweise das Archiv in einen Amtssitz. Von daher erhebt sich nicht nur
die Frage nach der Schärfe solcher Kategorisierungen, sondern auch nach der
Übertragbarkeit moderner Vorstellungen und Begriffe. Weil sie augenscheinlich so klar zu fassen sind und zugleich allgemeingültigere Schlüsse in Aussicht
stellen, verdienen die stadtrömischen Gerichtsorte und Amtssitze hierbei besondere Beachtung: Was sind die Merkmale beider Kategorien und in welchem
Verhältnis stehen sie zueinander?
2
Kleopatra auf dem Kapitol
Eine Gerichtsstätte ist nach allgemeinem Verständnis ein Ort, an dem situativ oder dauerhaft gerichtliche Verfahren durchgeführt und Urteile gesprochen werden.4 Dass dabei nicht ein Ort wie jeder andere ist und war, zeigt ein
Beispiel aus den letzten Jahren der römischen Republik, den Bürgerkriegen
zwischen Marc Anton und Octavian: In Dichtung und Historiographie findet
sich der Vorwurf gegen Kleopatra thematisiert, sie habe sich nichts sehnlicher
gewünscht, als in Rom zu herrschen und auf dem Kapitol als Richterin aufzutreten. Nach Cassius Dio habe ihre stärkste Eidesformel gelautet:5 „So wahr
ich einmal auf dem Kapitol Recht spreche!“ Diese, ihr wahrscheinlich von
3 Dazu Liebs 1985; Corbier 1987, 38–46; Corbier 2006; Eck 2009.
4 Vgl. Grimm, J./Grimm, W.: Deutsches Wörterbuch 5, bearbeitet von R. Hildebrand u. H. Wunderlich (Leipzig 1897) 3679 s.v. Gerichtstatt; s.v. Gerichtsstätte; s.v. Gerichtsstelle.
5 Dio 50,5,4 (zum Jahr 32 v. Chr.): οὐ γὰρ ὅτι ἐκεῖνον ἀλλὰ καὶ τοὺς ἄλλους τούς τι παρ’ αὐτῷ
δυναμένους οὕτω καὶ ἐγοήτευσε καὶ κατέδησεν ὥστ’ αὐτὴν καὶ τῶν Ῥωμαίων ἄρξειν ἐλπίσαι, τήν τε
εὐχὴν τὴν μεγίστην, ὁπότε τι ὀμνύοι, ποιεῖσθαι τὸ ἐν τῷ Καπιτωλίῳ δικάσαι – „Denn nicht nur ihn
(sc. Antonius), sondern auch alle anderen, die bei ihm bedeutenden Einfluss hatten, wusste
sie (sc. Kleopatra) in einem Maße zu bezaubern und zu bestricken, dass sie damit rechneten, die Frau werde einmal auch über die Römer herrschen; und wenn sie einen Eid leistete,
lautete ihre stärkste Formel: „So wahr ich einmal auf dem Kapitol Recht spreche!“ (Übers.
von O. Veh). Kurz vorher (50,4,1) berichtet Cassius Dio von den Gerüchten, nach denen Marc
Anton im Falle eines Sieges die Stadt Rom an Kleopatra verschenken und den Regierungssitz
nach Ägypten hätte verlegen wollen (dazu Ceausescu 1976, 86–88). All dies ist im Kontext
der Propagandaschlacht zwischen Marc Anton und Octavian im Vorfeld der Entscheidung
bei Actium zu sehen, vgl. Syme 1939, 283; Huß 2001, 741–742; Schäfer 2006, 188–196; 213.
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Gerichtsorte und Amtssitze
257
Octavians Seite untergeschobene Absichtserklärung wird besonders detailliert
um 22 v. Chr. bei Properz verarbeitet:6
scilicet incesti meretrix regina Canopi,
una Philippeo sanguine adusta nota,
ausa Iovi nostro latrantem opponere Anubim,
et Tiberim Nili cogere ferre minas,
Romanamque tubam crepitanti pellere sistro,
baridos et contis rostra Liburna sequi,
foedaque Tarpeio conopia tendere saxo,
iura dare et statuas inter et arma Mari!
quid nunc Tarquinii fractas iuvat esse securis,
nomine quem simili vita superba notat,
si mulier patienda fuit? cape, Roma, triumphum
et longum Augusto salva precare diem!
Kaum zu glauben, die Dirnenkönigin des unzüchtigen Kanopos hat sich,
unverwechselbares, von der Blutsverwandtschaft mit Philipp eingebranntes Schandmal,
tatsächlich zugetraut, unserem Iuppiter entgegenzustellen den kläffenden Anubis und den Tiber zu zwingen, des Niles Drohungen zu ertragen,
die römische Tuba mit dem klappernden Seistron zu vertreiben, mit den
Bootshaken einer ägyptischen Barke den Schiffsschnäbeln der Liburnerflotte nachzujagen,
scheußliche Mückennetze auf dem Tarpeischen Felsen aufzuspannen
und Recht zu sprechen zwischen den Standbildern und Beutewaffen eines Marius!
Was nützt es da, dass entzweigebrochen wurden die Beile der Richtergewalt eines Tarquinius, den seine hoffärtige Lebensart mit dem entsprechenden Beinamen brandmarkt,
wenn ein Weib hätte erduldet werden müssen? Richte, Rom, den Triumph aus, und wünsche,
heil davongekommen, wie du bist, Augustus in deinen Gebeten ein langes Leben!
6 Prop. 3,11,39–50 (Übers. von Dieter Flach). Ähnlich, allerdings ohne explizit von Rechtsprechung zu reden: Hor. carm. 1,37,6–8 (zum Aug. 30 v. Chr., veröffentlicht um 23 v. Chr.: … dum
Capitolio | regina dementi ruinas | funus et imperio parabat); Ov. met. 15,826–828 (1–8 n. Chr.:
Romanique ducis coniunx Aegyptia taedae | non bene fisa cadet, furstraque erit illa minata,
| servitura suo Capitolia nostra Canopo); allgemein von Herrschaft über Rom oder Rom als
Hochzeitsgeschenk sprechen: Eutr. 7,7,1; Flor. epit. 2,21,2; Eleg. Maecen. 1,53–54.
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258
Roland Färber
Alles Negative im politischen Diskurs der Römer findet sich gleichsam als
Destillat in Kleopatras Person: Orient, Königtum und Herrschaft eines Frauenzimmers.7 Kleopatras Hybris steht gegen römische Redlichkeit. Und dann
die Topographie: Ausgerechnet auf dem Kapitol! Das bedeutendste Heiligtum
Roms, der Inbegriff seiner glorreichen Vergangenheit und „Wahrzeichen der
Weltherrschaft“;8 der Tempel der Dreigötter Jupiter, Juno und Minerva; die Arx,
das letzte Refugium der Stadt.9 Die Vorstellung einer ägyptischen Pharaonin
als Gerichtsherrin auf dem Kapitol bedeutete nichts anderes als Roms völlige
Unterwerfung und Knechtschaft.
Was man dieser ohnehin überbordenden Symbolik noch anfügen kann:
Das Kapitol war keiner der traditionellen römischen Gerichtsorte, es gab dort
nicht etwa ein festes Tribunal für einen Prätor oder Konsul.10 Überhaupt finden sich in den Quellen keinerlei Hinweise, dass das Kapitol jemals gerichtlichen Zwecken gedient hätte. Im Gegenteil, die Rechtsprechung fand zu Zeiten
der Republik auf dem Forumsareal oder, je nach Prozessphase, auch in den
Privathäusern der iudices statt.11 Zu aller Polemik gesellt sich also die exzeptionelle, unerhörte Platzierung des imaginierten Pharaoninnengerichts.
Trotzdem ist bemerkenswert, dass es überhaupt denkbar war, das Kapitol
könne für solch einen Zweck missbraucht werden. Dahinter steht ein entscheidendes Charakteristikum römischer Gerichtstopographie, nämlich die grundsätzliche Flexibilität und Beweglichkeit richterlicher Gewalt, die sozusagen
mit dem Gerichtsherrn ging. Wir finden diese Flexibilität in einer Stelle des
Juristen Paulus in den Digesten klar und deutlich festgehalten:12 ubicumque
praetor salva maiestate imperii sui salvoque more maiorum ius dicere constituit,
is locus recte ius appellatur – „Jeder Ort, an dem der Prätor unter Beachtung
der Würde seiner Gerichtsgewalt und des Herkommens der Vorväter beschlossen hat, Recht zu sprechen, wird zutreffend ius, Gerichtsstätte, genannt.“ Für
die räumliche bzw. physische Konkretisierung sorgte in verbindlicher Weise
allein das Richterpodium (tribunal) und – noch wichtiger – die sella curulis.13
7
8
9
10
11
12
13
Zur Interpretation Flach 2011, 160–169, bes. 165; Wurzel 1941, 28–38; Becher 1966, 52–55;
vgl. ferner Sonnabend 1986, 54–57; Wyke 1992, 108.
Jordan 1885, 6 (dort 3–154 allgemein zum Kapitol); weiterhin Lugli 1946, 1–53 (hier 35–36
zu den Standbildern und Beutewaffen); Tagliamonte/Reusser 1993 mit jüngerer Literatur.
Die Siegestrophäen stammten vom Sieg des Marius über die Kimbern und Teutonen und
waren in dem 83 v. Chr. wiederaufgebauten Tempel der kapitolinischen Trias ausgestellt
worden.
Sehr wohl hingegen wurden dort Versammlungen abgehalten: Jordan 1885, 39–40; Bonnefond 1987.
Färber 2014, 19–66.
Paul. Dig. 1,1,11 (Übers. von O. Behrends, R. Knütel, B. Kupisch und H.H. Seiler).
Zum tribunal: Johnson 1927; Gabelmann 1984; Bablitz 2008; Färber 2014, 175–233. Zur sella
curulis als vornehmstem Symbol gerichtlicher Befugnisse s. Schäfer 1989.
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Gerichtsorte und Amtssitze
259
Bei aller Flexibilität ist Rechtsprechung auf dem Kapitol auch in späterer Zeit
niemals bezeugt. Welche Gerichtsstätten aber kannte Rom zur Zeit des Prinzipats? Versammelte man sich weiterhin auf dem Forum bzw. den Fora, um
Rechtstreitigkeiten zu verhandeln?
3
Gerichtsstätten im kaiserzeitlichen Rom
Was das 1. und frühe 2. Jh. anbelangt, und soweit wir es überhaupt fassen können, dienten der staatlich organisierten Gerichtstätigkeit tatsächlich die Fora
und angrenzende Portiken oder Hallenbauten (Abb. 12.2). Die beiden wichtigsten althergebrachten Richterinstanzen der republikanischen Zeit, der Stadtund der Fremdenprätor, lassen sich von der Regierungszeit des Caligula bis zu
der Vespasians, also etwa von den Jahren 40 bis 80, auf dem Augustusforum
lokalisieren.14 Die Quellengrundlage hierfür sind eine Anzahl von vadimonia
aus Herculaneum und Pompeji. Diese Urkunden betreffen die erste Phase eines ordentlichen römischen Zivilverfahrens, dessen wesentliche rechtliche
Handlungen vor dem Podium des Magistrats (in iure) stattfanden. Sie halten
das Versprechen des Beklagten fest, sich zu vereinbarter Zeit an festgelegtem
Ort einzufinden, um anschließend zusammen mit dem Kläger die Streitsache
vor den Magistrat zu bringen. In den meisten Vadimonia wird eine Stelle auf
dem Forum Augustum als Treffpunkt definiert, in zwei Fällen (Tabulae Herculanenses 13 und 14) sogar ganz konkret das Richterpodium des Stadtprätors
angegeben: … R[o]mae in foro Augus(to) ante | tribunal praetoris urbani …15 Wir
können nicht sicher sagen, wo genau auf dem Augustusforum sich die Prätorentribunale befanden, ob auf dem freien Platz, unter den seitlichen Portiken
oder in den Exedren. Ebenso wenig können wir ausschließen, dass die Prätoren
zwischenzeitlich anderswo Recht gesprochen haben. Vom Forum Romanum
jedenfalls scheinen ihre Tribunale im frühen Prinzipat wegverlegt worden zu
sein. Gegen Ende des 1. Jh. verliert sich dann ihre Spur.
Auch die ständigen Strafgerichtshöfe, die quaestiones perpetuae, tagten im
frühen Prinzipat auf dem Augustusforum. So berichtet Sueton:16 „Das neue
Forum erbaute er (sc. Augustus), weil für die große Einwohnerzahl und die
Menge der Prozesse die beiden alten nicht mehr genügten und ein drittes
14
15
16
Carnabuci 1996; Bablitz 2007, 14–27; Carnabuci 2010; Färber 2014, 46–61 mit weiterer
Literatur.
TH 14, Taf. 1, S. 2, Z. 4–5 (vgl. Taf. 3, S. 5, Z. 1–3).
Suet. Aug. 29,1: Fori exstruendi causa fuit hominum et iudiciorum multitudo, quae videbatur
non sufficientibus duobus etiam tertio indigere; itaque festinatius necdum perfecta Martis
aede publicatum est cautumque, ut separatim in eo publica iudicia et sortitiones iudicum
fierent (zit. Übers. von André Lambert).
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Roland Färber
ABBILDUNG 12.2
Das Forum Romanum und die Kaiserforen.
Eigene Grafik auf der Grundlage von Gehrke, H.-J./Schneider, H. (Hgg.): Geschichte der Antike: Ein Studienbuch, Stuttgart 32010, 578.
notwendig zu werden schien; deshalb wurde es in großer Eile, bevor noch der
Marstempel vollendet war, der Öffentlichkeit übergeben, und zwar mit der Bestimmung, dass auf ihm speziell die Strafprozesse und die Auslosungen der
Richter stattfinden sollten.“ Wir fassen einzelne Quästionengerichte im Laufe
des 1. Jh. mehrmals auf diesem Platz, können aber über die räumliche Anordnung nichts Konkretes sagen. Und auch hier verlieren wir im 2. Jh. die Spur,
was mit der abnehmenden Bedeutung der Quästionen ebenso wie mit der
schlechteren Quellenlage zusammenhängen kann.
Etwas anders verhält es sich mit den centumviri, dem Hundertmännergericht, dessen bis zu vier Geschworenenbänke vor allem in größeren Erbschaftsangelegenheiten angerufen wurden. Sie lassen sich etwa von der Mitte des 1.
bis ins frühe 2. Jh. in der Basilica Iulia am Forum Romanum nachweisen.17 Gewährsmänner hierfür sind Quintilian und der jüngere Plinius.18 Der Hallenbau diente offenbar vornehmlich diesem Zweck. Im Gegensatz zum offenen
17
18
Gagliardi 2005, 439–445; Bablitz 2007, 61–70; Bablitz 2010, 223–239.
Plin. epist. 2,14; 5,9,1; 6,33,3–4; Quint. inst. 12,5,6; ferner Mart. 6,38,5–6 und Schol. Iuv. 4,81.
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Gerichtsorte und Amtssitze
261
Platz des Forums handelte es sich hier um gedeckten Raum, doch blieben der
Kontext des Forums erhalten und die allgemeine Zugänglichkeit gewahrt. Unter den traditionellen republikanischen Ämtern, die auch mit gerichtlicher
Kompetenz ausgestattet waren, haben wir noch zu den Konsuln eine singuläre
Nachricht aus dem 2. Jh.: Aulus Gellius berichtet, diese hätten Untersuchungen auf dem Trajansforum pro tribunali durchgeführt.19 Näheres erfahren wir
leider nicht.
In die Gerichtstopographie der Stadt fügte sich der Prinzeps als ein neues rechtsprechendes Organ ein. Seine Gerichtsstätten, die aufgrund der herrscherzentrierten Historiographie mit Abstand am häufigsten zu fassen sind,
zeichnete eine besondere Vielfalt aus.20 Auf dem Kapitol hat aber, soweit wir
wissen, kein Prinzeps je ein Tribunal aufgestellt und bestiegen – selbst ein Caligula nicht, der eine Fußgängerbrücke vom Palatin hinübergebaut haben soll.21
Vielmehr dominierte im 1. Jh. klar der öffentliche Raum des Forum Romanum
und des Forum Augustum.22 Es entsprach den Erwartungshaltungen an einen
civilis princeps, in unermüdlichem Einsatz für die Gerechtigkeit vor Volk und
Senat Präsenz zu zeigen.23 Anfangs also noch der Tradition republikanischer
Magistrate verpflichtet, sollten doch schnell eine freiere Handhabe und monarchischere Züge zum Tragen kommen. Augustus etwa hat im Apollonheiligtum auf dem Palatin Recht gesprochen, und später finden wir die Kaiser in den
Gärten Roms oder in den Villen außerhalb des Stadtgebiets zu Gericht.24 Auch
das Haus des Prinzeps auf dem Palatin konnte von Anfang an diesem Zweck
dienen, ohne bei den Zeitgenossen negativ konnotiert zu sein.25 Verachtet waren allerdings Fälle, über die ohne Hinzuziehung eines Ratsgremiums (consilium) in den Privatgemächern – in cubiculo – des Palastes entschieden wurde.26
Auch wenn der Palast nach und nach an die erste Stelle trat, begegnet noch
unter Trajan und Hadrian die breite Vielfalt von Gerichtsorten, wie sie das 1. Jh.
19
20
21
22
23
24
25
26
Gell. 13,25,2.
Dazu aus der jüngeren Literatur Millar 1977, bes. 3–58; Bablitz 2007, 34–39; de Angelis
2010b; Arnold/Färber 2013, 130–132 (Abriss); Färber 2014, 67–122 (mit eingehender Diskussion der Quellen).
Suet. Cal. 22,4; dazu Wardle 1994, 217; Winterling 1999, 57; 59; Haensch 2012, 271.
Augustus: Suet. Aug. 93; Tiberius: Dio 57,7,2; Claudius: Suet. Claud. 15,3; 33,1; Dio 60,4,3;
Vespasian: Dio 65(66),10,5; Domitian: Suet. Dom. 8,1.
Färber 2014, 67; 118–119; generell Wallace-Hadrill 1982.
Apollonheiligtum: Ios. bell. Iud. 2,81; vgl. Ios. ant. Iud. 17,301 (4 v. Chr.); P. Oxy. XXV 2435
verso Z. 30–34 (13 n. Chr.). Gärten: Philo leg. 44,349–46,368 (Caligula); Tac. ann. 15,48–74
(Nero). Villen: Tac. Agr. 45,1; Iuv. 4,61–64; 72–75; 144–149 (Domitian in Albanum).
Suet. Aug. 33,1; vgl. Dio 55,33,5 (Augustus).
In cubiculo: Tac. ann. 11,1–3 (Prozess gegen Valerius Asiaticus im Jahr 47); vgl. Tac. ann.
13,4,2.
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Roland Färber
gekennzeichnet hatte. Weiterhin gab es kein festes Kaisergericht im baulichen
Sinne. So war Trajan „bald auf dem Augustusforum, bald in der nach Livia genannten Säulenhalle, oftmals aber auch an anderen Orten auf einem Tribunal
als Richter tätig.“27 Und Hadrian „hielt im Beisein der führenden Männer seine
Gerichtssitzungen ab, einmal im Palast, dann auf dem Forum, im Pantheon
oder sonst an verschiedenen Orten, und zwar von einem Tribunal herab, damit alle Vorgänge öffentlich bekannt wurden.“28 Cassius Dio unterstreicht hier
jeweils die Verwendung des Podiums als Ausdruck physischer Präsenz und Garant für die allgemeine Wahrnehmbarkeit.
Ein deutlicherer Wandel macht sich ab der zweiten Hälfte des 2. Jh. bemerkbar. Von einer Rechtsprechung auf dem Forum pro tribunali ist in den
Quellen nun nicht mehr die Rede. Das Kaisergericht tagte jetzt entweder auf
einem Landsitz, oder wenn in der Hauptstadt, dann in einem Gerichtssaal, der
entweder als auditorium oder griechisch δικαστήριον bezeichnet wurde.29 Die
kaiserliche Rechtsprechung folgte damit einer Tendenz, die Tacitus bereits im
späten 1. Jh. für das Gerichtswesen generell festgestellt hatte: Im Hinblick auf
die Qualität und öffentliche Wirkung der Prozessreden beklagte er die zunehmende Verlagerung der publikumswirksamen Streitfälle weg vom freien Raum
des Forums hinein in Hörsäle (auditoria) und Archive (tabularia).30 Für Kaiser
Septimius Severus spricht Cassius Dio denn auch zum ersten Mal explizit davon, dass dieser zwei Säle im Palast dauerhaft und primär für die Rechtsprechung nutzte.31 Fortan haben wir keine sicheren Anhaltspunkte mehr dafür,
dass der öffentliche Raum der Hauptstadt noch als Gerichtsort gedient hätte –
wobei das wiederum der dürftigen Quellenlage des 3. Jh. geschuldet sein kann.
4
Amtssitze und stationes – Tücken der Terminologie
Im Gegensatz zur grundsätzlichen Flexibilität römischer Gerichtsstätten impliziert der Ausdruck „Amtssitz“ eine Beständigkeit des Ortes. Klarer als „Amt“
mit seiner auch räumlich-physischen Kontextbedeutung meint „Amtssitz“
explizit die Lokalität.32 Dem modernen Verständnis nach handelt es sich, im
27
28
29
30
31
32
Dio 68,10,2 (Übers. nach Otto Veh).
Dio 69,7,1 (Übers. nach Otto Veh).
Philostr. soph. 1,25,8 (δικαστήριον des Antoninus Pius); Dig. 36,1,23pr. (auditorium des
Marc Aurel).
Tac. dial. 38,1–2; 39,1–4; dazu Frier 2010; Färber 2014, 19–22; 63–65.
Dio 77(76),11,1.
Vgl. Klappenbach/Steinitz 1966, 120. Gängige Enzyklopädien führen das Lemma nicht,
und selbst Eichhorn, P. u.a. (Hrsg.): Verwaltungslexikon ³(Baden-Baden 2003) mit seinen
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Gerichtsorte und Amtssitze
263
Unterschied zur Residenz eines Monarchen, um den Tätigkeitsort eines gewählten oder ernannten Funktionsträgers, der nicht identisch ist mit seinem
Wohnsitz.33 Der Amtssitz ist also dem Leiter einer „Behörde“ im Sinne eines
„Hauptquartiers“ zugeschrieben. Sein Verwaltungszweig kann dagegen über
mehrere Lokale oder Büros an verschiedenen Standorten verfügen. Während
„Amtssitz“ die Institution zunächst nur mit einem bestimmten Ort verknüpft,
zielen die Begriffe „Amtsgebäude“ oder „Dienstgebäude“ bereits auf entsprechende Funktionsarchitektur.34 Eine scharfe Abgrenzung ist freilich nicht
möglich, denn auch mit einem Amtssitz verbindet man neben Arbeits- und
Repräsentationsbereichen für den Vorsteher und sein Personal gewöhnlich
Räume für den Publikumsverkehr sowie ein Archiv und Aktenschränke zur
Aufbewahrung offizieller Dokumente.
Für „Amtssitz“ gibt es kein generelles antikes Äquivalent und für das, was
wir gewöhnlich darunter verstehen, keine verbindliche Terminologie. Zur Zeit
der Republik beispielsweise wurde das Wort atrium für bestimmte Gebäude
verwendet, die unter anderem administrative Funktionen erfüllen konnten.35
In der Kaiserzeit wurde es jedoch nie einem stadtrömischen Amtsträger oder
Ressort zugeschrieben. Am ehesten kommt praetorium, abgeleitet von praetor,
unserem Verständnis von einem Amtssitz gleich. Obwohl Standardbegriff für
Quartiere und Amtsgebäude von Truppenkommandeuren und Provinzstatthaltern, spielte er in Rom selbst lange Zeit überhaupt keine Rolle;36 erst Ammian gebrauchte ihn in der 2. Hälfte des 4. Jh. für den Sitz des vicarius urbis – aber
eben nicht für den des praetor urbanus.37
Im Zusammenhang mit den stadtrömischen curae taucht mehrfach der Terminus statio auf, der eine nähere Betrachtung lohnt. Überliefert sind eine statio alvei Tiberis et riparum et cloacarum sacrae urbis in einer Inschrift aus Rom
sowie eine statio alvei Tiberis auf einem Stein aus Ostia;38 die Grabinschrift
33
34
35
36
37
38
über 1300 Seiten schweigt sich darüber gleichwie über verwandte Begriffe aus; was man
dort auf S. 173 und 174 lediglich findet, sind Lemmata zu „Bürgeramt“ und „Bürgerbüro“.
Meyers Enzyklopädisches Lexikon 25 9(Mannheim 1979) 466 s.v. Wohnsitz; vgl. Weber
2005, 158.
Vgl. Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in sechs Bänden 1 (Mannheim
1976) 121. Ein Dienstgebäude kann natürlich Amtssitz sein, vgl. Klappenbach/Steinitz
1966, 121.
Diskussion der bekannten Beispiele bei Welin 1953, 179–219, wobei es dort hauptsächlich
um die Lokalisierung des atrium Libertatis geht.
Dazu v.a. Egger 1966; Alessio 2006 und aus archäologischer Perspektive zuletzt Schäfer
2014.
Amm. 28,1,36.
CIL VI 1224 = 40693 (244/5): [[[------]]] | [[[------]]] | statio al[vei Tib(eris) et ripar(um)
et] | cloacaru[m sacrae urbis] | cur(am) [agen]te | Aurelio A[rte]midoro c(larissimo)
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Roland Färber
eines mensor machinarius nennt einen fiscus stationis annonae;39 der Stempel
einer Bleiwasserröhre, die Grabinschrift eines servus publicus sowie eine Genius-Weihung schließlich bezeugen eine statio aquarum.40 Geleitet von der Prämisse, die großen stadtrömischen Verwaltungszweige unter kaiserlicher Ägide
hätten jeweils über zentrale Amtsquartiere verfügt, hat die Forschung statio als
den technischen Begriff dafür aufgefasst. So wurden auf Basis der genannten
Inschriften für die cura riparum et alvei Tiberis, die praefectura annonae und
die cura aquarum Lokalisierungsvorschläge gemacht. Ausgenommen blieb die
cura operum publicorum, für die es keinerlei Hinweise auf ein Amtslokal gibt.41
Der Vorannahme, statio stünde in Rom technisch für „Amtssitz“, hat Christer Bruun allerdings den Boden entzogen.42 Indem er sämtliche Belege akribisch auswertete, konnte er zeigen, dass statio in vielen Fällen nur abstrakt den
Zweig oder Apparat einer Verwaltung bezeichnete und synonym mit Begriffen
wie ratio oder officium verwendet wurde. Das will umgekehrt freilich nicht heißen, dass es die statio im räumlich-physischen Sinne in Rom nicht gegeben
hätte.43 Die vordergründige Semantik von statio enthält, entsprechend dem
Verb stare, sowohl eine zeitliche wie auch eine räumliche Komponente und
meint grundsätzlich den Aufenthalt an einem bestimmten Ort und für eine
umgrenzte Dauer. Es dominiert der militärische und administrative Kontext,
39
40
41
42
43
v(iro) | devoto nu[min]i maiestatiq(ue) | [ei]us; CIL XIV 5384 = Marinucci 1992, 203 Nr. C68:
]NERE[---] | ciam | [-] Caecilius Diony|sianus donum | stationi alvei | Tiberis d[e]dit. Zu beiden Texten Le Gall 1953, 182 und zuletzt Lonardi 2013, 64–66; 182.
CIL VI 9626 = ILS 7267: D(is) M(anibus) | C(aius) Turius C(ai) f(ilius) Lollianus | quitquit ex
corpore mensorum | machinariorum funeratici nomi|ne sequetur reliqu(u)m penes r(em)
p(ublicam) s(upra) s(criptam) | remanere volo ex cuius usuris | peto a vobis colleg[a]e uti
susci|pere dignemini ut diebus sollem|nibus sacrificium mi[h]i faciatis | id est IIII Id(us)
Mart(ias) die natalis | mei usque ad (denarios) XXV parentalis | (denarios) XI s(emis) flos
rosa (denarios) V si facta non | fuerint tunc fisco stationis | annonae duplum funeraticium |
dare debebitis. Zu den mensores s. Pavis d’Escurac 1976, 231–239.
CIL XV 7338 (238): Imperatorum dd(ominorum) nn(ostrorum) Gordianorum Augustorum |
M(arci) Mari Festi Caeciliani pro(curatoris) | Aug(usti) n(ostri) stationis aquarum | Aur(eli)
Maximini et A(u)r(eli) Maximini of( ficinatorum); CIL VI 8489: D(is) M(anibus) | Domitia
Olympias se | viva fec(it) sibi et Notho | Caes(aris) n(ostri) ser(vo) et Do(mitio) Zosimiano |
et suis poste(ris)q(ue) eorum | Domitia Olympias me viva | dedi donavi itu(m) ambitu(m)
Heuodo | servo publico stationis aquaru(m) | posteris<q>ue eorum et Gaviae; CIL VI 36781 =
Kajava 1989, 34–35 Nr. 1 (2./3. Jh.): Genio | stationis | aquarum.
Von einer statio operum publicorum spricht Robinson 1994, 55, und auch von DaguetGagey 1997, 23–24; 96; 100; 241 wird ihre Existenz postuliert, obwohl es keinen Quellenbeleg gibt und die Prämisse, statio sei der für einen Sitz der cura operum verbindliche
Begriff, so nicht haltbar ist (vgl. Daguet-Gagey 2000, 84; 85; 88).
Bruun 1989; vgl. schon H. Dressel, CIL XV (1899) p. 909.
In diese Richtung scheint die geraffte Darstellung bei Bruun 1991, 195 zu deuten, wogegen
die statio-Forschung seither vehement Stellung bezieht.
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Gerichtsorte und Amtssitze
265
wo statio zu Deutsch gut mit „Wache“ oder „Posten“ wiedergegeben werden
kann.44 Das zeigen die in den Provinzen zahlreich bezeugten stationes der beneficiarii consularis, die Wachten abkommandierter Soldaten (stationarii), die
Wegposten des cursus publicus sowie die Erhebungsstellen für den Zoll.45 Aber
auch Handelsbüros, wie sie die Berufsvereine am Platz der Korporationen in
Ostia hatten, wurden als stationes bezeichnet.46 In Rom selbst unterhielten
italische und provinziale Städte stationes zum Zwecke des Informationsaustauschs, des Handels oder der Kultpflege.47 Die cohortes urbanae bewachten
stationes an besonders brisanten Plätzen.48 Bei Gellius hören wir außerdem
von verschiedenen Posten (stationes), an denen die Rechtsgelehrten konsultiert werden konnten.49 Und schließlich besaßen die kaiserlichen Kassenführer
(arcarii Caesariani) als stationes bezeichnete Büros auf dem Trajansforum.50
Statio im räumlich-konkreten wie auch im abstrakten Sinne ist für die cura
aquarum literarisch überliefert: Sextus Iulius Frontinus, der seit dem Jahr 97
selbst der Wasserverwaltung vorstand und ihr ein eigenes Werk gewidmet hat,
rät darin an einer Stelle dem zukünftigen Amtsinhaber, bei Instandsetzungsarbeiten nicht nur die Kompetenzen der Architekten suae stationis heranzuziehen, sondern auch anderswoher Expertise einzuholen.51 Hier meint sua statio
eher den gesamten, ihm zur Verfügung stehenden Mitarbeiterstab und nicht
„sein Amtslokal“.52 Zwei Kapitel davor indes spricht Frontin von Sklaven, die
um die Wasserbehälter (castella) und Wasserkünste (munera) ihre stationes
44
45
46
47
48
49
50
51
52
Vgl. Hug/Lammert/Weiss 1929; Grelle/Silvestrini 2001, 106–111; Nelis-Clément 2006,
269–298.
Einen guten Eindruck vom begrifflichen Spektrum und vom heutigen Wissen über die
verschiedenen konkreten Ausprägungen von statio gibt der Band France/Nelis-Clément
2014a. Für die stadtrömischen Zollstationen lassen sich nur indirekt die Standorte an den
Toren der Aurelianischen Mauer ermitteln, vgl. Wojciech 2015, 158; zur möglichen Identifikation der in FUR fr. 1 genannten area radicaria als Zollstation an der porta Capena s.
Rodríguez-Almeida 1993.
Vgl. Rohde 2009; Rohde 2012, 101–113 und den Beitrag von Dorothea Rohde in diesem
Band.
Papi 1999; Lega 1999; Sion-Jenkins 2014.
Tac. ann. 13,24; Dig. 1,12,1,12; Dio 64(65),8,2; dazu Freis 1967, 44–45.
Gell. 13,13,1: in plerisque Romae stationibus ius publice docentium aut respondentium …
Hierbei braucht man freilich nicht von festen Gebäuden auszugehen, vgl. Tuori 2010.
Fr. Vat. 134: Arcari Caesariani, qui in Foro Traiani habent stationes, ex sacris constitutionibus
multifariam emissis habent immunitatem.
Frontin. aqu. 119,3: ideoque non solum scientia peritorum sed et proprio usu curator instructus esse debet, nec suae tantum stationis architectis uti, sed plurium advocare non minus fidem quam subtilitatem …
Bruun 1989, 141; Burgers 1999, 346.
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266
Roland Färber
haben.53 Dabei handelte es sich offenbar um Kontrollposten oder Werkstätten.54 Statio im Sinne von (Wacht-)Posten untergeordneten Personals und
nicht als Hauptquartier eines hohen Amtsträgers stimmt gut mit der Verwendung bei Militär und Administration in den Provinzen überein.
Vor diesem Hintergrund scheint es angebracht, einige der von Bruun verworfenen Zeugnisse, dem es ja dezidiert darum gegangen war, die einseitige
Auffassung von statio als Hauptquartier zu widerlegen, erneut zu beleuchten.
Im Kontext der Wasserverwaltung sind das zwei Inschriften, die im Bereich
des lacus Iuturnae gefunden wurden. Nicht mehr in situ befand sich die anonyme Weihung CIL VI 36781 mit dem Text Genio | stationis | aquarum. Sie wird
paläographisch ins 2. oder 3. Jh. datiert. Bruun hat sich tendenziell dagegen
ausgesprochen, hierin einen Genius loci zu sehen, sondern versteht ihn als
Schutzgenius eines Verwaltungszweiges, eben der Wasserverwaltung. Das ist
zwar gut möglich, schließt aber den Genius loci einer ihrer stationes keineswegs aus.55
Die zweite Inschrift ist die Dedikation einer Statue an Kaiser Konstantin
durch den curator aquarum et Miniciae Flavius Lollianus vom 1. März 328.56
Die Statue wurde zusammen mit einer statio geweiht (dedicata cum statione),
bei der es sich nach der üblichen Lesart um etwas Räumlich-Materielles handelte. Bruun hat zum Vergleich eine Inschrift aus Ostia herangezogen, in der
ebenfalls eine statio dediziert wird, bei der aber die genannte Ausstattung auf
einen Kultraum hindeutet.57 Entsprechend interpretierte er auch die statio am
lacus Iuturnae. Als Argument gegen einen Posten der Verwaltung führte Bruun an, dass die Weihung von einem hohen Funktionär stammt, während im
Reichskontext der Bau und die Ausstattung von stationes dem niederen Personal überlassen waren. Dem ist entgegenzuhalten, dass es sich um einen Platz
am Brunnen der Wassernymphe Iuturna handelte, welcher die Angehörigen
53
54
55
56
57
Frontin. aqu. 117,3: homines in urbe circa castellorum et munerum stationes opera quaeque
urgebunt.
Bruun 1989, 141; Burgers 1999, 346; Rodgers 2004, 300.
Weihungen von Benefiziariern und anderen Soldaten an den Genius loci einer statio oder
an Ortsgottheiten sind mehrfach belegt: France/Nelis-Clément 2014b, 149–151.
CIL VI 36951 = ILS 8943 = Kajava 1989, 42–44 Nr. 6: Optimo et venerabili | d(omino) n(ostro)
Fl(avio) Constantino | Maximo Victori Pio | semper Aug(usto) | Fl(avius) Maesius Egnatius |
Lollianus v(ir) c(larissimus) curator | aquar(um) et Minic(iae) d(evotus) n(umini) m(aiestati)q(ue) e(ius) || dedicata cum statione | A(ulo) Fl(avio) Lolliano c(larissimo) v(iro) cur(atori) | Kal(endis) Marti(i)s | Ianuarino et Iusto conss(ulibus).
AE 1940, 62: C(aio) Bellicio Flacco Torquato Ti(berio) Claudio [Attico Herode co(n)s(ulibus)]
| statio dedicata V K(alendas) [---] | curante Antonio Ingenuo et Herenulei[o Fausto ---] | qui
munera in statione posuerunt || (es folgt eine lange Liste von Personen und deren Weihemonumenten); Bruun 1989, 144. Zur Bewertung als Kultraum s. Rohde 2012, 371.
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Gerichtsorte und Amtssitze
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der cura aquarum traditionell besonders verbunden waren, wie auch andere
Weihungen von Amtsvorstehern zeigen.58 Hinzu kommt, dass die stationes
im Bereich des Militärs und des Zolls ebenfalls als Orte für Dedikationen und
Kultpraktiken dienten. Gleiches gilt für die stationes der auswärtigen Städte
in Rom. Angesichts dessen könnte der curator die Weihung der Statue durchaus zusammen mit einem neuen oder erneuerten Posten, der auch kultischen
Zwecken diente, vorgenommen haben.59 Eine gänzlich andere Lesart wäre,
statio als erweitertes Subjekt aufzufassen: Der Kurator hätte die Statue dann
zusammen mit seiner statio, im Sinne von „Mitarbeiterstab“, dediziert.60 Der
Text lässt also einigen Interpretationsspielraum; und selbst wenn es sich um
ein Lokal der Wasserverwaltung gehandelt hat, bliebe unsere Kenntnis darüber doch minimal: So besäßen wir keinerlei Anhaltspunkte dafür, wie lange
es dort bestanden haben mag und ob es das Hauptquartier war oder nur ein
Posten unter vielen.
Für die Zeit vor dem 4. Jh. wurde über einen Amtssitz der cura aquarum auf
dem Largo Argentina zwischen den Tempeln A und B spekuliert, allerdings
basierend auf einem sehr fragilen argumentativen Konstrukt.61 Eine neue These kam zuletzt wiederum von Bruun. Er bezieht sich auf die in Fragment 4a
des Severischen Marmorplans eingravierte Legende Aque|ducti|um (Abb. 12.3),
offenbar ein Genitiv Plural, der einen Ort „von den Aquädukten“ bezeichnet.
Da auf dem Marmorplan sonst – mit wenigen Ausnahmen – nur öffentliche
Gebäude, Plätze und Straßen beschriftet sind, komme hierfür nur die städtische Wasser- und Aquäduktverwaltung in Betracht.62 Diese hätte sich dann
südlich des Tempels des vergöttlichten Claudius befunden (Abb. 12.1 Nr. 7c).
Die Idee Bruuns hat zwar einiges für sich, lässt sich derzeit aber nicht weiter
untermauern.63
Um die Lokale der cura alvei Tiberis und der praefectura annonae ist es nicht
besser bestellt. Selbst wenn man die in der Inschrift aus Ostia genannte statio
58
59
60
61
62
63
Zur Beziehung zwischen Wasserverwaltung und Iuturna vgl. Serv. Aen. 12,139: nam et Iuturnas ferias celebrant qui artificium aqua exercent. Weihungen von curatores aquarum et
Miniciae: CIL VI 37121 = Kajava 1989, 46 Nr. 9; CIL VI 37133 = Kajava 1989, 46–47 Nr. 10.
Für ein Lokal der Verwaltung und mit ähnlicher Kritik Lonardi 2013, 65–66.
Vergleichbar wäre etwa die Formel cum suis wie in CIL V 5660 = ILS 3058.
Interessanterweise zeigt sich Bruun 1989, 145; Bruun 2000, 159 und Bruun 2007, 9 diesem
Lokalisierungsvorschlag von Coarelli 1981, 42–49, zugeneigt, während er von Burgers 1999,
347–348 entschieden zurückgewiesen wird. Auch Robinson 1994, 101; Kolb 1995, 542 und
Daguet-Gagey 1997, 100 äußern keine Zweifel an dieser Lokalisierung.
Bruun 2007. Detaillierte Beschreibung des Fragments in Carettoni u.a. 1960, 63.
Ebenfalls zur Legende Aqueductium Tucci 2006, bes. 108–110, der zwar keine Verbindung
zum Hauptquartier der cura aquarum aufmacht, aber die kleinen Räume links von der
Legende als Lagerräume für die aquarii deutet.
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ABBILDUNG 12.3
Roland Färber
Der Tempel des Claudius und der südlich anschließende Bereich mit der Legende Aque|ducti|um in der Zeichnung der Severischen Forma Urbis (FUR
fr. 4a).
Carettoni u.a. 1960, Taf. 16.
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Gerichtsorte und Amtssitze
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alvei Tiberis als eine Zweigstelle in baulichem Sinne ansieht,64 wäre wenig
an Erkenntnis gewonnen; eine Lokalisierung ist jedenfalls nicht möglich.65
Auch die Grabinschrift des mensor machinarius aus der Nahrungsmittelverwaltung, die bestimmt, dass seine Kollegen bei verabsäumten Opfergaben das
doppelte Leichengeld an den fiscus stationis annonae zahlen müssen, führt
topographisch nicht weiter, da statio hier wiederum am ehesten abstrakt zu
verstehen ist.66
Als Hinweis auf den Amtssitz des Annona-Präfekten hat Coarelli zuletzt
die Bronzeplakette einer Sklavenfessel vorgebracht. Der Text lautet:67 Asellus se|rvus Praeiecti | officialis praefec|ti annon<ae> foras mu|ru(m) exivi tene
me | quia fugi reduc me ad Flora(m) | ad to(n)sor|es. Demnach sollte man den
Sklaven, der dem Offizialen Praeiectus aus dem Stab des Präfekten gehörte,
falls entlaufen, ad Floram ad tonsores zurückbringen. Es handelte sich offenbar um eine Adresse beim nicht genau lokalisierbaren Tempel der Flora im
Bereich des Circus Maximus, wohin auch die Nennung der tonsores (Bartscherer) weist.68 Coarelli will dahinter den Amtssitz erkennen. Dazu besteht jedoch kein Anlass, denn die Unfreien im Dienst der Annona-Präfektur gehörten
zur familia Caesaris,69 während besagter Asellus per Genitiv dem Offizialen
64
65
66
67
68
69
Le Gall 1953, 182; Daguet-Gagey 2000, 94. Während Bruun 1989, 138 noch sowohl die stadtrömische als auch die Ostienser statio alvei Tiberis in abstraktem Sinn versteht, schließt
er später für Ostia eine Zweigstelle nicht mehr aus: Bruun 1999. Bemerkenswert ist, dass
die Bezeichnung beider stationes keine nähere Ortsbestimmung enthält, sondern gleich
lautet, was Bruun 1989, 138 als Argument gegen einen Amtssitz in CIL VI 1224 anführt.
Bruun 1991, 196 und Bruun 1999 gegen Rodríguez-Almeida 1988, 124–128 und Rodríguez-Almeida 2002, 49, der den Sitz der Tiberverwaltung in einem rechteckigen Gebäude erkennen will, das auf Fragmenten des Marmorplans aus der Via Anicia und – etwas
vollständiger – auf der Severischen Forma Urbis nahe dem Dioskurentempel im Circus
Flaminius am Tiberufer dargestellt ist. Kritik daran auch bei Lonardi 2013, 66–67, die allerdings fest von der Existenz eines Amtssitzes mit dem Namen statio alvei Tiberis et riparum et cloacarum sacrae urbis ausgeht und eine Zweigstelle in Ostia postuliert.
Bruun 1989, 135 (Text der Inschrift oben in Anm. 39); dagegen spricht Coarelli 1999c, 345
immer noch freiweg vom „sede della praefectura annonae“. Traditionell wird die Annona-Präfektur beim Tempel der Ceres am Forum Boarium verortet, wo heute die Kirche
Santa Maria in Cosmedin steht, wesentlich begründet mit der vagen Verbindung zur
Gottheit Ceres in Hist. Aug. Aurelian. 47: Pavis d’Escurac 1976, 153–156 mit der älteren
Literatur; Kolb 1995, 538; Bariviera 2017, 433 und Carandini/Carafa 2017, Bd. 2, Taf. t.a. 25.
Für eine Lage am Emporium plädiert hingegen Höbenreich 1997, 40–41.
CIL XV 7172 = ILS 8727 (vgl. Suppl. Ital. 2, 1983, 38), mutmaßlicher Fundort Velletri.
Coarelli 1999c, 346; vgl. schon Hülsen 1891, 341–343 und seine Notiz zu CIL VI 31900.
Pavis d’Escurac 1976, 97–102. Analog dazu stützte sich auch die cura aquarum seit Augustus nicht mehr auf Privatsklaven, sondern auf eine Mannschaft aus 240 servi publici und
weiteren 460 Mann aus der familia Caesaris: Frontin. aqu. 116,3–4; Bruun 1991, 190–194.
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270
Roland Färber
als Eigentum zugeschrieben ist. Entsprechend wird hier für die Rückgabe des
Sklaven schlichtweg der private Wohnsitz angegeben sein.70
Als Ergebnis ist festzuhalten, dass in all diesen Fällen nichts Sicheres über
irgendwelche zentralen Amtssitze oder nebengeordnete Büros gesagt werden
kann, was auch die Lokalisierungsfrage müßig und letztlich unergiebig macht.
5
Der Sitz des Stadtpräfekten
Um den Charakter stadtrömischer Amtssitze näher zu bestimmen, sei daher
ein Umweg über das frühe 5. Jh. eingeschlagen. Anhand einer Restaurierungsinschrift, in zwei fast identischen Ausfertigungen auf uns gekommen, ist es
möglich, sich ein gewisses Bild vom Amtsquartier des praefectus urbi zu machen. Eine der beiden Ausführungen, gefunden im Umfeld der Kirche San Pietro in Vincoli, lautet folgendermaßen:71
[Florentibus d]d(ominis) nn(ostris) inclytis semper Augg(ustis),
[po]rticu[m] cum scriniis Tellurensis
secretarii tribunalib(us) adh(a)erentem,
Iunius Valerius Bellicius v(ir) c(larissimus), praef(ectus) urb(i),
vice sacra iudicans, restituto
specialiter urbanae sedis honore
perfecit.
Unter unseren blühenden und hochberühmten Herren, allzeit Augusti,
hat Iunius Valerius Bellicius, vir clarissimus, Stadtpräfekt und Richter an
Kaisers statt, die Portikus mit den scrinia des Tellurischen secretarium,
die an die Tribunale anschließt, vollendet und dadurch insbesondere die
Altehrwürdigkeit des (haupt-)städtischen Sitzes wiederhergestellt.
Die zweite erhaltene Ausführung nennt am Beginn die Namen der Kaiser Honorius und Theodosius, wodurch sich die Maßnahmen in die Jahre 408–423
datieren lassen.72 Bauliche Bestandteile sind ein secretarium, das mit der Ortsangabe Tellurense näher bestimmt wird, eine Säulenhalle (porticus), Archivund Büroräume (scrinia) sowie Richterpodien (tribunalia).73 Secretarium ist
70
71
72
73
Castrén 2000, 16 sieht darin ebenfalls den Wohnsitz des Offizialen, wegen dessen Bekanntheit eine genauere Standortbeschreibung nicht nötig gewesen sei.
CIL VI 31959.
CIL VI 40803. Inzwischen ist eine präzisere Datierung auf 417 oder 421–423 möglich: Orlandi 2004, 82.
Ausfühliche Besprechung beider Inschriften bei Färber 2012, 51–53.
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Gerichtsorte und Amtssitze
271
ein ab dem 3. Jh. zusehends gängigerer Begriff für den geschlossenen Gerichtssaal eines Amtsträgers.74 Da wir sedes urbana angesichts dieser Bestandteile
als den „hauptstädtischen Sitz“ in räumlich-konkretem Sinne verstehen dürfen und nicht einfach als Synonym für praefectura urbis, gewinnen wir hier
detaillierte Einsichten in das Profil eines stadtrömischen Amtsquartiers.75
Seine Lage lässt sich mittels einer Vielzahl verschiedener Indizien im Bereich
westlich der Titus-Thermen an der Via della Polveriera bestimmen.76 Unklar
bleiben hingegen seine Dimensionen, ungeachtet einiger euphorischer Hypothesen in der jüngeren Literatur.77
Die Restaurierungsinschrift des Bellicius verweist auf die Beständigkeit der
sedes urbana. Außerdem handelte es sich wohl nicht um ein von Staats wegen zur Verfügung gestelltes Wohnquartier, denn von den Wohnhäusern der
Stadtpräfekten dieser Zeit erfahren wir aus anderen Quellen.78 Beide Punkte
träfen sich mit dem modernen Verständnis von einem Amtssitz. Das secretarium und die tribunalia zeigen, dass der Amtssitz auch für Gerichtszwecke eingerichtet war, ja dass diese Funktion die Benennung als secretarium Tellurense
wesentlich determinierte. Jedoch nahm dieser Gerichtssitz nicht etwa eine
Monopolstellung ein, denn dem Stadtpräfekten stand für die Rechtsprechung
zumindest noch ein, vielleicht am Circus Maximus gelegenes, secretarium circi
zur Verfügung;79 darüber hinaus berichtet Ammian von einem Schauprozess
im Amphitheater sowie von einem gemeinsam mit dem vicarius urbis Romae
74
75
76
77
78
79
Dazu eingehend Färber 2014, 235–281.
Das deckt sich im Übrigen gut mit alledem, was wir über den Sitz des Stadtpräfekten von
Konstantinopel wissen, vgl. Färber 2012, 63.
Färber 2012, 53–57; vgl. Marchese 2007, 620–627; zuerst Lanciani 1892. Die andere, oben
(Abb. 12.1, 8c) genannte These vertritt seit einiger Zeit Coarelli, der die Maxentiusbasilika
als Gerichtssitz und nordöstlich anschließende Gebäude als Amtslokal des Stadtpräfekten ansieht: Coarelli 1986, 23–34; Coarelli 1999b; Coarelli 2000b, 227–228; nochmals neu
argumentiert bei Coarelli 2010b; aufgegriffen bei Amoroso 2007, 77–80 und Fraioli 2017,
295–299; kritisch dazu u.a. Ruciński 2008, 220–224; Ziemssen 2007, 102–103; generelle Kritik an allen Lokalisierungsversuchen für die Spätantike bei Egidi/Orlandi 2010, 126.
Vgl. etwa Coarelli 2000a, 302 und Coarelli 2000b, 226; nach einer Hypothese von Amoroso 2007, Abb. 7.1 auf S. 78 (nun aufgegriffen in Carandini/Carafa 2017, Bd. 2, Taf. 104–105
und Taf. t.a. 20), hätte der Amtssitz eine Grundfläche von etwa 65.000 m² eingenommen
und wäre damit so groß gewesen wie der Parlamentspalast in Bukarest, das aktuell zweitgrößte Gebäude der Welt (zurückhaltender Fraioli 2017, 299 mit immer noch 46.000 m²).
Die Größenordnung bekannter römischer Statthalter- und Prokuratorensitze, die auch
Wohnfunktionen einschlossen, bewegt sich mit max. 25.000 m² deutlich darunter, vgl.
Reusch u.a. 2012, 305–309; Schäfer 2014, 252; 265; 305; 311. Weitere Kritik bei Färber 2012,
58.
Insbes. Rut. Nam. 1,423–425; für weitere Indizien s. Färber 2012, 59.
Symm. rel. 23,9; dazu Färber 2012, 59.
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Roland Färber
in Ocriculum vorgenommenen Verhör.80 Gerichtsorte und Amtssitz eines hohen Funktionsträgers mussten auch in der Spätantike nicht identisch sein; es
blieb die Möglichkeit, ein Urteil direkt vor Ort zu fällen.
Wie steht es nun um die Zeit des Prinzipats? Was lässt sich hier zum Gerichtsort bzw. den Gerichtsorten des Stadtpräfekten sagen? Und können wir
darüber hinaus einen Amtssitz nachweisen? Leider verfügen wir über sehr wenige Zeugnisse, die eine Annäherung erlauben, und nicht alle davon führen
weiter, obwohl sich die Forschung lange daran abgearbeitet hat. So suggerieren
aktuelle Publikationen trügerische Klarheit: Unter Verweis auf einen Passus
bei Johannes Lydus (Mitte 6. Jh.), der sich seinerseits auf Sueton beruft, wird
behauptet, die Stadtpräfekten hätten seit der Regierung des Augustus in einer
Basilika Recht gesprochen:81
τῷ γε μὴν πολιάρχῳ καὶ τάξις ἀνδρῶν τογατηφόρων καὶ ῥαβδοῦχοι καὶ
δεσμὰ καὶ ὅσα ἴσμεν παρῆν. ... τὸ γὰρ τῶν ἔργων σκρινίον οὐκ ὂν ἀπ’ ἀρχῆς ὁ
Αὔγουστος προσένειμε τῇ ἀρχῇ, τὴν ἐν τῇ Ῥώμῃ βασιλικὴν ἀνεγείρων, ὡς ὁ
Τράγκυλλος εἶπε φιλολόγως.
Dem Stadtpräfekten freilich stand auch ein Stab von Toga tragenden
Männern zur Verfügung, sowie Liktoren und Fesseln und all das, was wir
sonst noch kennen. … Das Büro (scrinium) der öffentlichen Arbeiten
nämlich bestand nicht von Beginn an, und Augustus wies es diesem Amt
(sc. der Stadtpräfektur) zu, als er die Basilika (?) in Rom errichtete, wie es
(Suetonius) Tranquillus gelehrsam vermerkt hat.
Mit dem τῶν ἔργων σκρινίον meint Lydus offenbar die cura operum publicorum,
die der Stadtpräfektur unterstellt worden sei, als Augustus τὴν ἐν τῇ Ῥώμῃ
βασιλικὴν ἀνεγείρων. Diese Partizipialkonstruktion ist temporal zu verstehen,
da es Lydus auf Synchronität ankommt. Die Forschung hat gewöhnlich nur
die Frage diskutiert, um welche Basilika es sich am ehesten gehandelt haben
könnte, und meist der basilica Aemilia (basilica Pauli) am Forum Romanum
den Vorzug gegeben.82 Weitgehend außer Acht blieben dagegen die Unstimmigkeiten und Anachronismen in dem Passus. Da ist einmal die ungenaue Bezeichnung der cura operum publicorum, aber auch die Tatsache, dass sie erst
Kaiser Konstantin der Aufsicht des Stadtpräfekten unterstellte. Im Weiteren
80
81
82
Amm. 26,3,2 bzw. 28,1,22.
Lyd. mag. 1,34,5.7 (die gegebene Übersetzung orientiert sich am herkömmlichen
Verständnis).
Z.B. Kolb 1995, 555; Coarelli 1999b, 159; Coarelli 2000a, 302; Coarelli 2000b, 226; Gros 2001,
113; Marchese 2007, 613 mit Anm. 4; weitere Lit. bei Wojciech 2010, 227 Anm. 1027 und
Färber 2014, 124 Anm. 2.
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Gerichtsorte und Amtssitze
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irritiert die Verwendung des bestimmten Artikels (τὴν … βασιλικὴν), wo es in
Rom doch mehrere Basiliken gab. Das bedeutendste augusteische Bauprojekt
unter einem solchen Namen war die Wiedererrichtung der Basilica Iulia, die
nun den Namen Basilica Gai et Luci erhalten sollte.83 Wenn Lydus hier hätte
präzise sein wollen, so hätte er entweder den Namen der Basilika mit angeben oder den bestimmten Artikel weglassen können („als Augustus in Rom
eine Basilika errichtete“). Angesichts dessen drängt sich eine ganz andere Lesart auf, nämlich dass Lydus mit dem chronologischen Fixpunkt elliptisch die
Schaffung des Prinzipats gemeint hat: „… als Augustus die Königsherrschaft
(τὴν … βασιλικὴν [ἀρχήν]) in Rom errichtete“.84 Aber selbst wenn er wirklich
einen Hallenbau, eventuell die Basilica Iulia, im Sinn hatte, so spricht er doch
keineswegs davon, dieser sei dem praefectus urbi als Gerichtssitz zugewiesen
worden; vielmehr stehen beide Dinge recht lose nebeneinander, und den Konnex mag allenfalls das Gebäude herstellen, dessen Instandhaltung und Kontrolle der cura operum oblagen. Für die Lokalisierung und Charakterisierung
eines Gerichtsortes oder gar Amtssitzes taugt diese Quelle jedenfalls nicht.
Damit verbleiben noch fünf Zeugnisse: Ein Epigramm des Martial (ca. 40–102),
ein Gedicht des Statius (ca. 40–96) und eine Satire des Iuvenal (ca. 58–138), die
Akten des Märtyrers Iustin (ca. 165) sowie eine Passage aus Hippolyts Refutatio
omnium haeresium (Anfang 3. Jh.).
In Martials Epigramm 2,17 geht es um eine Barbierin zweifelhaften Rufes, die
ihren Stand am Eingang zur Subura, also wohl hinter dem Nervaforum, hatte:85
„dort, wo die blutigen Geißeln der Folterer hängen und zahlreiche Flickschuster das Argiletum belagern“ (v. 2–3). In der Rom-Topographie hat man die Folterer dem Stadtpräfekten zugeschrieben und seinen Amtssitz kurzerhand am
Eingang zur Subura lokalisiert, was auch die Angaben des Lydus zu bestätigen
83
84
85
R. Gest. div. Aug. 20; Dio 56,27,5; Kienast 2014, 414; vgl. Dio 54,24,2–3 zum Wiederaufbau der Basilica Aemilia, allerdings nicht im Namen, sondern nur mit Geldmitteln des
Augustus.
Die cura operum publicorum wurde nach Suet. Aug. 37,1 unter Augustus eingerichtet; vgl.
Kolb 1993, 21–26; Kolb 1995, 551. Die Wendung βασιλική ἀρχή für königliche Herrschaft
ist äußerst gebräuchlich, z.B. Aristot. pol. 1,12 p. 1259b; 5,10 p. 1310b; Dion. Hal. ant. 4,25,1;
4,73,4; 5,1,2.
Mart. 2,17: Tonstrix Suburae faucibus sedet primis, | cruenta pendent qua flagella tortorum
| Argique Letum multis obsidet sutor. | sed ista tonstrix, Ammiane, non tondet, | non tondet,
inquam. quid igitur fecti? radit. – „Gleich vorne am Eingang zur Subura sitzt eine Friseuse,
dort, wo die blutigen Geißeln der Folterer hängen und zahlreiche Flickschuster das Argiletum belagern. Doch diese Friseuse, Ammianus, schert keinem die Haare. Sie schert
nicht, sag’ ich. Was sie dann tut? Sie nimmt ihre Kunden aus“ (Übers. von P. Barié und W.
Schindler).
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Roland Färber
schien.86 Aber wenn man die Flickschuster mit in Betracht zieht, könnte es
sich auch schlichtweg um lederverarbeitendes Gewerbe handeln, also Peitschenhersteller, und das Blut und die Folterer wären vom Dichter proleptisch
hereingeholt, um das Ambiente zu zeichnen.87 So oder so erscheint der Bezug
zum Stadtpräfekten allzu gezwungen, als dass man gleich ein Amtslokal postulieren könnte. Auch sollte man den Blick nicht vorschnell auf gebaute Räume
verengen, denn als Leistung des Rutilius Gallicus, Stadtpräfekt der Jahre 89–92,
preist der Dichter Statius: reddere iura foro nec proturbare curules – „Recht zu
sprechen auf dem Forum und die kurulischen (Magistrate) nicht zu verdrängen“.88 Zwar sind die Übersetzer uneins, ob der Vers tatsächlich räumlich zu
verstehen ist, doch sprechen dafür die technische Wendung ius reddere für
„Recht sprechen“ (statt „Recht zurückgeben“)89 sowie die Semantik von proturbare („fortjagen, forttreiben“). Das Forum Romanum käme hierfür dann
ebenso in Frage wie das Augustusforum.
Eine Satire des Iuvenal nimmt ebenfalls Bezug auf Gerichtsfälle, die vor Rutilius Gallicus verhandelt wurden:90
haec quota pars scelerum, quae custos Gallicus urbis
usque a Lucifero donec lux occidat audit?
humani generis mores tibi nosse volenti
sufficit una domus; paucos consume dies et
dicere te miserum, postquam illinc veneris, aude.
Welch geringer Teil der Verbrechen ist dies schon, die der Hüter der
Hauptstadt Gallicus hört vom Morgenstern an bis das Licht untergeht?
Willst du die Sitten des Menschengeschlechts kennenlernen,
genügt dir dieses eine Haus; verbringe dort wenige Tage
und wage, wenn du von dort kommst, dich unglücklich zu nennen.
86
87
88
89
90
Zuerst Hülsen 1894; seither u.a. Platner/Ashby 1929, 501; Coarelli 1999b, 159; Coarelli 2005;
Bablitz 2007, 40; Ruciński 2008, 206–207; 225; Coarelli 2009a, 9–10; zurückhaltend Marchese 2007, 613 mit Anm. 5; ablehnend u.a. Castagnoli 1961, 609; Tucci 2007, 479.
Barié/Schindler 1999, 1183; Williams 2004, 82; vgl. Cic. Flacc. 17, wo in einem Zuge sutores
et zonarii, Schuster und Gürtelmacher, genannt sind.
Stat. silv. 1,4,47.
So auch Publio Papinio Stazio, Selve – Silvae, a cura di L. Canali, Locarno 2000, 49: „amministrare il diritto nel foro“; vgl. den Beitrag von Katharina Wojciech in diesem Band. Das
Hauptproblem für das Verständnis liegt in der fehlenden Präposition vor foro, weswegen
Heinz Wissmüller übersetzt: „Dem Forum gabst du seine Rechte zurück, die Beamten
brachtest du nicht in Bedrängnis“ (Statius, Silvae. Das lyrische Werk in neuer Übersetzung, übers. u. erl. von H. Wissmüller, Neustadt/Aisch 1990, 29); vgl. Statius Silvae, hrsg. u.
übers. von D. R. Shackleton Bailey, LCL 206 (Cambridge/Mass. 2003) 75: „give justice to the
Forum“.
Iuv. 13,157–161 (Übers. von J. Adamietz).
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Gerichtsorte und Amtssitze
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Es ist bemerkenswert, dass Iuvenal von einer domus spricht, nicht etwa von
einem Forum oder einer Basilika. Ob es sich bei der domus um einen Amtssitz
oder das Privathaus des Präfekten handelte, kann in Ermangelung weiterer Indizien freilich nicht ermittelt werden. Gallicus scheint in der domus jedenfalls
häufiger Recht gesprochen zu haben, und die Lokalität war offenbar so bekannt, dass Iuvenal auf genauere Ortsangaben verzichten konnte. Ihm zufolge
war der Zutritt ohne Weiteres möglich, das Verfahren also prinzipiell öffentlich. Einen solchen Eindruck vermittelt auch der Passus bei Hippolyt, aus dem
weiterhin hervorgeht, dass der Stadtpräfekt Seius Fuscianus (185–190), wie für
die Rechtsprechung römischer Magistrate üblich, auf einem Podium (βῆμα)
saß.91 Gleiches gilt für die Iustin-Akten.92
Letztlich bleibt völlig offen, ob der Stadtpräfekt im Prinzipat über einen
festen Amtssitz verfügte und wenn ja, wo sich dieser befand. Die derzeit prominentesten Theorien lokalisieren ihn einerseits im südöstlichen Raum des
Forum Pacis, wo die Severische Forma Urbis ausgestellt war,93 andererseits
unter der Südwestexedra der Trajansthermen, wo man unlängst die sogenannte „Città dipinta“, die Ansicht einer Hafenstadt auf einer gewaltigen Fassadenwand vespasianischer Zeit, entdeckt hat.94 Jedoch erlauben es weder
ein Stadtplan noch ein Wandgemälde, einen Amtssitz des Stadtpräfekten zu
postulieren. Erst in der Spätantike lässt sich der Standort mit einiger Sicherheit
bestimmen; und erst für die Spätantike können wir mit Gewissheit von einem
Amtssitz sprechen.
6
Schnittmengen und Nullsummen
Archäologisch ist in Rom bislang kein antikes Verwaltungsgebäude einwandfrei identifiziert worden. Insofern behält Nicholas Purcell Recht. Auch was die
schriftlichen Quellen angeht, ist unsere Kenntnis der baulichen Infrastruktur
und der Lokale stadtrömischer Verwaltung mehr als dürftig. Ähnlich steht es
im Übrigen um die in Rom befindlichen Büros der Reichsadministration, die
91
92
93
94
Hipp. ref. haer. 9,12,7–9.
Act. Iust. rec. B 2,1; rec. C 1,1; 3.
Aus der jüngeren Literatur: Coarelli 1986, 23; Coarelli 2000a, 302; Coarelli 2000b, 226–227;
Coarelli 1999b, 159; Daguet-Gagey 2000, 77; Gros 2001, 113; Ruciński 2008, 207–208; 225;
Coarelli 2009a, 9–10; Fraioli 2017, 297.
Volpe 2000, 519–520; Caruso/Volpe 2000, 54–56; La Rocca 2000, 70; eingehend Carnabuci
2006, 182–192; aufgegriffen bei Marchese 2007, 628; Wojciech 2010, 227 Anm. 1027; skeptisch Ruciński 2008, 219; Färber 2012, 58.
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Roland Färber
man gerne im Bereich des Palatins vermutet hat.95 So bewegend die Lokalisierungsfrage zur Ermittlung topographischer, funktionaler oder symbolischer
Bezüge auch sein mag, so selten gelingt sie in der Reichshauptstadt – trotz ihrer vergleichsweise üppigen Überlieferung. Wenn Inschriften auf Marmorplänen oder literarische Quellen nicht explizit Auskunft geben, kann manchmal
die Häufung von Präsenzzeugnissen eines Funktionärs und seines Personals
Anhaltspunkte zur Identifikation des Amtssitzes liefern. Dieser, für die römischen Provinzen methodisch probate Weg,96 ist in Rom bislang nur für den
Stadtpräfekten gangbar, und auch da nur für einen begrenzten Zeitraum in der
Spätantike.
Um eine administrative Topographie angemessen zu beschreiben, sind
Gerichtsorte und Amtssitze gleichermaßen zu erfassen. Denn es gab in Rom
keine Trennung der Gewalten, vielmehr lagen jurisdiktionelle und andere administrative Kompetenzen fast immer in ein und derselben Hand. Auch räumlich sind beide Sphären meist nicht zu trennen, sondern Überlappungen von
Gerichtsort und Amtssitz festzustellen. Ein permanenter Gerichtsort kann als
Amtssitz aufgefasst werden, wenn die Rechtsprechung die wesentliche Tätigkeit des Amtsträgers war. Ansonsten ist der Begriff nur bedingt auf Gerichtsstätten anzuwenden, da es sich bei den großen Gerichtshöfen nicht einfach
um eine „Behörde“, das heißt einen Amtsträger und sein Personal, handelte,
und die Prätoren, Konsuln oder Stadtpräfekten den Ort grundsätzlich frei
wählen konnten. So hat die Forschung aus dem Präsenzzeugnis eines Gerichtsherrn an einem bestimmten Ort allzu schnell auf dessen Quartier geschlossen.
Aus methodischen und sachlichen Gründen bedarf es zunächst jedoch einer
Unterscheidung.
Während es für die frühe und hohe Kaiserzeit nicht schwerfällt, Gerichtsorte nachzuweisen, ist unter den genannten Beispielen nichts, was die Bezeichnung „Amtssitz“ im engeren Sinne verdient. Für Amtssitze fehlen Zeugnisse,
wie sie die Lokalisierung von Gerichtsstätten vielfach erlauben, nämlich solche, die den Amtsträger bei der Ausübung seiner Funktion an einem bestimmten Ort bekunden. Rechtsrelevantes Geschehen ist weit häufiger überliefert als
das übrige administrative Alltagsgeschäft. Und dabei zählt der Ort (oder auch
der Zeitpunkt) noch zu den Dingen, die als selbstverständlich oder nebensächlich angesehen wurden und beim Dokumentieren von Ereignissen hinter der
Handlung und den beteiligten Personen zurückstanden – was freilich nicht
heißt, dass ihnen keine Bedeutung zukam.
95
96
Haensch 2012, 273–274; ferner Winterling 1999, 73–74 und der Beitrag von Rudolf Haensch
in diesem Band.
Haensch 1997, bes. 37–39.
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Gerichtsorte und Amtssitze
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Unverhofft schwierig gestaltet sich der Zugang über bestimmte Termini: Wie das Beispiel statio zeigt, sind diese vieldeutig, kontextabhängig und
unterliegen zeitlichen Veränderungen. Allein aus den Tätigkeitsfeldern der
Funktionsträger und ihres Personals aber auf eine bauliche Infrastruktur, auf
Amts- und Gerichtslokale zu schließen, kann ohne stützende Quellenbelege
leicht in die Irre führen. Brauchte etwa der praefectus annonae ein Büro, ein
Archiv oder einen festen Gerichtsort? Erforderte die Existenz eines Archivs,
wie man es für die cura operum publicorum annimmt, gleich einen Funktionsbau, obwohl die Aufgaben dieses Verwaltungszweiges als nicht besonders
umfassend eingestuft werden?97 Oder bestand das Archiv schlicht aus einigen
Dokumentenbehältern (scrinia), die beim Amtswechsel an den Nachfolger
übergeben wurden?
Möglicherweise lehren die Flexibilität und überschaubare Materialität der
Gerichtsstätten auch etwas über die Amtssitze in Rom: Sie lassen die Prämisse, jedes Amt hätte ein lokalisierbares Hauptquartier besessen, zumindest
fragwürdig erscheinen und lenken den Blick stattdessen auf den öffentlichen
Raum und die Privathäuser der Magistrate.98 Zur Zeit der Republik jedenfalls
hatte die bauliche Infrastruktur der Administration im Wesentlichen darin bestanden.99 Wenn die neuen Verwaltungsstränge des Prinzipats erst im Laufe
der Zeit zu festen Formen fanden, warum sollte das nicht ebenso für die zugehörigen Räume gegolten haben?
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97
98
99
Vgl. Bruun 2006, 100.
In diese Richtung gehen auch die Überlegungen von Bruun 2000, 158 zur cura aquarum.
Vgl. Millar 1977, 15–16.
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