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2009, Kurswechsel
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Soziale Arbeit als Spannungsbogen zweier traditioneller Betätigungsfelder-der Sozialarbeit und der Sozialpädagogik-ndet ihre historische Begründung in verschiedenen Formationen kapitalistischer Entwicklung. Ihre Form und Struktur verändert sich vom Übergang des Ständestaates zur zunächst einfachen, später als arbeitsteilig gefassten Industriegesellscha (Mollenhauer 1964, 13f.) über ihre wohlfahrtsstaatliche Ausdi erenzierung in liberal-demokratischen Vergesellscha ungsprozessen bis hin zu gegenwärtigen Umbrüchen, die als Übergang vom Fordismus zum Postfordismus und gegenwärtig unter dem Ein uss des Neoliberalismus diskutiert werden. Als personenbezogene staatliche Reglementierungsmaßnahme war Soziale Arbeit schon als Armenfürsorge des 17. und 18. Jahrhunderts für die »›Zurichtung‹ eines neuen Menschentypus, der über die Fähigkeit und Motivation des Lohnarbeiters verfügt« (Sachße/Tennstedt 1986, 38) und auch für das Durchsetzen von Normen und sogenannten bürgerlichen Tugenden wie »Arbeitsdisziplin, Fleiß, Ordnung und Gehorsam« (Sachße/Tennstedt 1986, 38) zuständig. Das Di erenzieren zwischen würdigen und unwürdigen Armen anhand der Kriterien Arbeitsfähigkeit und Arbeitswilligkeit hat seine Aktualität bis heute nicht verloren, und der überwachenden und disziplinierenden Praxis standen auch damals schon das Kümmern und Sorgen um die Bedürfnisse der Armen als helfende Tätigkeiten gegenüber. Soziale Arbeit kann damit als gesellscha liche bzw. staatliche Reaktion auf soziale Problemlagen im Kapitalismus verstanden werden. Als Teil einer staatlichen Sozialpolitik, die auf ausgehandelten Kompromissen von herrschenden Krä everhältnissen beruht, hat Soziale Arbeit die Aufgabe, Hilfeleistungen anzubieten und Bildungsprozesse zu initiieren, aber zugleich auch Normen zu vermitteln bzw. durchzusetzen. Diese ambivalente und teilweise immanent widersprüchliche Situation kann als konstitutives Element Sozialer Arbeit bestimmt werden-die sich daraus ergebenden Kon iktsituationen zwischen staatlichen Interessen und Individualbedürfnissen werden von SozialpädogInnen und SozialarbeiterInnen als »Doppeltes Mandat« gefasst. Zum professionellen Selbstverständnis von Sozialer Arbeit Die Elemente »Hilfe« und »Bildung« sowie das Fördern der persönlichen und gesellscha lichen Emanzipation von benachteiligten Individuen und Gruppen bildet eine wesentliche Identi kation und Legitimation für sozialarbeiterisches und sozialpädagogisches Handeln. Das professionelle Selbstverständnis von Sozialer Arbeit zeichnet sich durch einen hohen normativen Anspruch aus, der sich im Zuge der professionspolitischen Debatten der 1970 er Jahre durchsetzen konnte und nach wie vor die Identität von SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen unterschiedlicher
2012
In der Reihe erscheinen Beiträge, deren Anliegen es ist, eine Perspektive kritischer Sozialer Arbeit zu entwickeln bzw. einzunehmen. "Kritische Soziale Arbeit" ist als ein Projekt zu verstehen, in dem es darum geht, den Gegenstand und die Aufgaben Sozialer Arbeit eigenständig zu benennen und Soziale Arbeit in den gesellschaftspolitischen Kontext von sozialer Ungleichheit und sozialer Ausschließung zu stellen. In der theoretischen Ausrichtung wie auch im praktischen Handeln steht eine kritische Soziale Arbeit vor der Aufgabe, sich selbst in diesem Kontext zu begreifen und die eigenen Macht-, Herrschafts-und Ausschließungsanteile zu reflektieren. Die Beiträge in dieser Reihe orientieren sich an der Analyse und Kritik ordnungstheoretischer Entwürfe und ordnungspolitischer Problemlösungen-mit der Zielsetzung, unterdrückende, ausschließende und verdinglichende Diskurse und Praktiken gegen eine reflexive Soziale Arbeit auszutauschen, die sich der Widersprüche ihrer Praxis bewusst ist, diese benennt und nach Wegen sucht, innerhalb dieser Widersprüche das eigene Handeln auf die Ermöglichung einer auto nomen Lebenspraxis der Subjekte zu orientieren.
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 2012
In der Reihe erscheinen Beiträge, deren Anliegen es ist, eine Perspektive kritischer Sozialer Arbeit zu entwickeln bzw. einzunehmen. "Kritische Soziale Arbeit" ist als ein Projekt zu verstehen, in dem es darum geht, den Gegenstand und die Aufgaben Sozialer Arbeit eigenständig zu benennen und Soziale Arbeit in den gesellschaftspolitischen Kontext von sozialer Ungleichheit und sozialer Ausschließung zu stellen. In der theoretischen Ausrichtung wie auch im praktischen Handeln steht eine kritische Soziale Arbeit vor der Aufgabe, sich selbst in diesem Kontext zu begreifen und die eigenen Macht-, Herrschafts-und Ausschließungsanteile zu reflektieren. Die Beiträge in dieser Reihe orientieren sich an der Analyse und Kritik ordnungstheoretischer Entwürfe und ordnungspolitischer Problemlösungen-mit der Zielsetzung, unterdrückende, ausschließende und verdinglichende Diskurse und Praktiken gegen eine reflexive Soziale Arbeit auszutauschen, die sich der Widersprüche ihrer Praxis bewusst ist, diese benennt und nach Wegen sucht, innerhalb dieser Widersprüche das eigene Handeln auf die Ermöglichung der autonomen Lebenspraxis der Subjekte zu orientieren.
Roland Anhorn, Frank Bettinger, Cornelis Horlacher und Kerstin Rathgeb (Hg.): Kritik der Sozialen Arbeit - kritische Soziale Arbeit. Wiesbaden: Springer VS., 2012
Seit einigen Jahren versucht sich kritische Soziale Arbeit in Österreich verstärkt zu formie ren, wobei die Autorlnnen dieses Beitrags zu den die Diskurse wesentlich mitgestaltenden Proponentlnnen zu rechnen sind. Ähnlich wie in Deutschland werden auch in Osterreich bei der Etablierung kritischer Sozialer Arbeit Bezüge zu kritischen Traditionen der 70er und 80er Jahre gesucht, wobei sich die Debatten in Osterreichaufgrund fehlender universitärer Bezüge der Sozialen Arbeit-stark praxisorientiert entwickelt haben bzw. durch einzelne kritisch ausgewiesene Geistes-und Sozialwissenschafterlnnen unterstützt wurden. Kritische Soziale Arbeit voranzutreiben ist gegenwärtig durchaus ein Anliegen, das jüngere und ältere bzw. bewegungserfahrene Kolleglnnen verbindet. Der hier vorliegende Beitrag zielt darauf ab, Ausgangslage und gegenwärtigen Stand einer kritischen Sozialen Arbeit zu skizzieren und exemplarisch mögliche Forschungslinien und Fragestellungen zu umreißen. Dazu geben wir unter Punkt 1 einen kurzen Überblick zur Disziplin-und Professionsentwicklung in Osterreich, wobei in erster Linie deren Fragmentierung betont und Leerstellen sichtbar werden. Im Anschluss zeichnen wir in Punkt 2 die Formierung kritischer Sozialer Arbeit in Osterreich nach und erläutern Aktivitäten des Vereins kriSo zur Etablierung einer Plattform, um marginalisierte Diskurse und gesellschaftspolitische Kontextualisierungen Sozialer Arbeit mit ihrer konkreten Praxis zu verschränken. In Reflexion der seit 2005 gesetzten Impulse lassen sich Eckpunkte unseres M. Diebäcker ().J. Bakic
Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, 2017
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Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft, 2013
2013
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Schweizerische Zeitschrift für Soziale Arbeit / Revue suisse de travail social Heft 29.2022, 2021
Der weite Weg zum Bürgergeld, 2024
Anders als die Kritik von Konservativen, Rechtspopulisten und Arbeitgeberverbänden suggeriert, hat die Bürgergeldreform mit dem System von Hartz IV nicht grundsätzlich gebrochen. Das Bürgergeld bleibt als soziale Mindestsicherung vielmehr einem Erwerbszentrismus verhaftet, der in diesem Text einer systematischen Kritik unterzogen wird. In vier Schritten wird der herrschaftsförmige, ungleichheitsgenerierende, reduktionistische und politökonomisch widersprüchliche Charakter der Lohnarbeitszentrierung in der Sozialpolitik dargelegt und in Hinsicht auf das Bürgergeld reflektiert. Das Bürgergeld und die politische Kontroverse, die sich an ihm entzündet, erscheinen in diesem Licht als symptomatisch für die fortbestehenden Hürden für eine emanzipatorische und zeitgemäße Sozialpolitik. Anders als die Kritik von Konservativen, Rechtspopulisten und Arbeitgeberverbänden suggeriert, hat die Bürgergeldreform mit dem System von Hartz IV nicht grundsätzlich gebrochen. Das Bürgergeld bleibt als soziale Mindestsicherung vielmehr einem Erwerbszentrismus verhaftet, der in diesem Text einer systematischen Kritik unterzogen wird. In vier Schritten wird der herrschaftsförmige, ungleichheitsgenerierende, reduktionistische und polit-ökonomisch widersprüchliche Charakter der Lohnarbeitszentrierung in der Sozialpolitik dargelegt und in Hinsicht auf das Bürgergeld reflektiert. Das Bürgergeld und die politische Kontroverse, die sich an ihm entzündet, erscheinen in diesem Licht als symptomatisch für die fortbestehenden Hürden für eine emanzipatorische und zeitgemäße Sozialpolitik.
ZRex – Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung
Soziale Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Entpolitisierung und selbstverständlichem Antagonismus zu einer extremen Rechten. Bereits diese Widersprüchlichkeit in der Konstruktion der Fachrichtung sollte die Relevanz einer vertieften, kritischen Auseinandersetzung des Zusammenspiels von extremer Rechter und Sozialer Arbeit deutlich machen. Mit dem Sammelband "Die extreme Rechte in der sozialen Arbeit" von ChristophGille, Birgit Jagusch und YasmineC hehata (2022) ist nun ein neues Standardwerk zur theoriebasierten Weiterentwicklung der Praxis erschienen. Die Herausgeber*innen bündeln dabei nicht nur unterschiedliche wissenschaftliche Perspektivenzum Thema rechte Ideologien im Kontext Sozialer Arbeit, sondern schaffen es, eine mehrdimensionale, komplexe Analyse in Grundlagentexte einzuarbeiten. Unterteilt in fünf Kapitel bieten die knapp gehaltenen Beiträge einen gelungenen Forschungsüberblick zu ihren jeweiligen komplexen Schwerpunktthemen. Entgegen dem gängigen Narrativ,stellt der Band Soziale Arbeitals selbstverständlichen Gegenpolzur echten Strömungen zur Disposition. Dabei löst sich die Diskussion von dem bisherigen Fokus auf dieJ ugendarbeit und intendiert,d ie ganze Bandbreite der Sozialen Arbeit in den Blick zu nehmen. Es ist eine ganzheitliche Betrachtung sowohl des gesamten Arbeitsfeldes als auch der facettenreichen Überschneidungen von extremer Rechter, Forschung und Praxis der Sozialen Arbeit. Auffällig ist dabei insbesondere der radikal ehrliche Einstieg in Form eines kritischen und mahnenden Prologs von Ibrahim Arslan und Nadine Ünsal (2022). Dieser zwingt den*die Leser*in von Beginna n, sich mit der Kritik an einer weiß-deutschenD ominanzperspektive auf rechte Gewalt, Opfer, Überlebende und Gegenkultur zu konfrontieren.A uch wenn der Text kaum Bezug auf die sozialarbeiterische Praxis nimmt, formuliert er eindringlich den Selbstanspruch des Bandes: eine "radikaldemokratische Ausrichtung von politischer Bildung und Praxis, welche Betroffene als Akteure und Aktivist*innene rnst nimmt und mit ihnen gemeinsam konkrete Forderungen und Maßnahmen erarbeitet" (Arslan/Ünsal 2021:3 4). In diesem Rahmen wird das systematische Überhören und Unsichtbarmachen von Betroffenenperspektiven im öffentlichen, wissenschaftlichen, politischen sowie fachlichen Diskurs als Teil struktureller Gewalt adressiert. Neben diesem an sich schon hohen Anspruch setzt sich der Band darüberh inaus zum Ziel, den Themenkomplex auf mindestens drei Ebenen zu beleuchten: erstens, die extreme Rechte als historischer, personeller und ideologischer Teil der Sozialen Arbeit, zweitens, die
Suhrkamp, 2009
Herausgegeben zusammen mit Rainer Forst, Martin Hartmann und Martin Saar. Die Frage nach der gegenwärtigen Lage der Sozialphilosophie und den Konturen einer kritischen Gesellschaftstheorie im Anschluß an die Tradition der Frankfurter Schule ist heute Gegenstand einer internationalen und interdisziplinären Debatte. Mit der Einführung der Kategorie des „Kampfes um Anerkennung“ durch Axel Honneth hat sie vielfältige neue Impulse erhalten. Danach stehen diejenigen gesellschaftlichen Fehlentwicklungen und Pathologien im Vordergrund, die für soziale Mißachtung und die systematische Verletzung von Ansprüchen auf gelingende Identitätsentwicklung verantwortlich sind. Der Band erscheint zum 60. Geburtstag von Axel Honneth und enthält Originalbeiträge u.a. von Luc Boltanski, Nancy Fraser, Eva Illouz, Charles Taylor, Michael Walzer, Hans Joas, Christoph Menke, Martin Seel und Ludwig Siep.
Journal of Earth System Science, 2024
Conference Heritage for Resilient Communities, Viljandi, Estonia, 1-2 October, 2024
Économie & prévision, 2001
Aksis : Jurnal Pendidikan Bahasa dan Sastra Indonesia
Conhecimento & Diversidade
“Sia la chasa spechio del spirito” Abitare in Friuli nel Quattrocento, 2024
Колесник Ірина. Гоголь. Мережі культурно-інтелектуальних комунікацій. – К.: Інститут історії України НАН України, 2009. – 596 с. // Hohol. The Networks of Cultural and Intellectual Communications. Kyiv:, 2009
Bioprocess Engineering, 1996
16th International Conference on Autism, Intellectual Disability and Developmental Disabilities, 2015
Science (New York, N.Y.), 2014
Matlit Revista do Programa de Doutoramento em Materialidades da Literatura, 2020
European Neuropsychopharmacology, 1996
Journal of Scientific & …, 2009
The Journal of Thoracic and Cardiovascular Surgery, 2018
Cell and Tissue Banking, 2019
International Journal of Dairy Science, 2020