Satz von Löwenheim-Skolem : Wörterbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft (WSK) Online
04/02/18 18(42
Wörterbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft (WSK) Online
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Sprachphilosophie
Editor(s): Pirmin Stekeler-Weithofer, Christoph Demmerling
2016
10.1515/wsk.15.0.satzvonlowenheimskolem
Published Online 19.12.2016
Marcos
Silva , Francicleber Ferreira
Satz von Löwenheim-Skolem
Theorem, das besagt, dass jeder erfüllbare Satz der Logik erster Stufe ein Modell endlicher oder abzählbar unendlicher Kardinalität
besitzt.
Löwenheim-Skolem theorem
theorem that states that each satisfiable sentence of first-order logic has a model of finite or countably infinite cardinality.
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Satz von Löwenheim-Skolem : Wörterbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft (WSK) Online
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Der Satz von Löwenheim-Skolem geht auf LÖWENHEIM (1915) zurück, aber der Beweis hatte einige Lücken und blieb auf
einzelne Formeln beschränkt. 1922 präsentierte SKOLEM einen korrekten und vollständigen Beweis mit einer Methode, die
heute als Skolemisierung bekannt ist.
Die Semantik der Logik erster Stufe wird durch die Modellbeziehung zwischen Interpretationen und Formeln definiert.
Interpretationen bestehen aus mathematischen Strukturen und Belegungen von Variablen. Eine mathematische Struktur
gibt der Sprache eine Semantik, indem ein Universum bestimmt wird. Das Universum definiert die Elemente, auf die sich
die Terme und Quantoren beziehen. Ein Modell ordnet die Relationen, Funktionen und Konstanten im Universum den
Symbolen zu, welche die Grundbegriffe der Sprache darstellen. Eine Belegung der Variablen ordnet jeder Variable ein
Element in der Domäne einer bestimmten Struktur zu.
Die Kardinalität eines Modells ist die Größe seines Universums. Der Satz von LÖWENHEIM-SKOLEM zeigt, dass jede Formel
der Logik erster Stufe, die durch ein Modell mit überabzählbar unendlichen Universum erfüllt ist, auch von einem Modell
erfüllt wird, dessen Domäne höchstens unendlich abzählbar ist. Zum Beispiel wird jede erfüllbare Formel erster Stufe der
Sprache der reellen Zahlen oder jede Formel der erststufigen Mengenlehre von abzählbaren Modellen erfüllt. Man kann
zeigen, dass der Satz für abzählbare Mengen von Formeln oder Theorien verallgemeinert werden kann. Falls also die
ZERMELO-FRAENKEL-Axiome der Mengenlehre konsistent bzw. erfüllbar sind, haben sie ein abzählbares Modell. Auch die
Theorie der reellen Zahlen, das heißt, die Menge der Formeln, die durch die reellen Zahlen erfüllt wird, hat ein
abzählbares Modell, obwohl der Bereich der reellen Zahlen eine überabzählbar Struktur ist.
Der Satz von LÖWENHEIM-SKOLEM kann auf verschiedene Weisen verallgemeinert werden, etwa so, dass jede Menge von
Formeln unendlicher Kardinalität K entweder unerfüllbar ist oder ein Modell der Kardinalität K hat. Der Satz besagt auch,
dass jede Menge von Formeln der Kardinalität K Modelle jeder Kardinalität größer oder gleich K hat. In gewisser Weise
zeigt sich hier ein Mangel der Ausdrucksstärke der Logik Erster Stufe. Denn die Größe der Grundmengen
mathematischer Strukturen lässt sich nicht im axiomatischen System ausdrücken. Zusammen mit der Kompaktheit ist der
LÖWENHEIM-SKOLEM-Satz eine der Haupteigenschaften der Logik erster Stufe. LINDSTRÖM zeigte, dass diese die
ausdrucksstärkste Logik ist, für die neben anderen wünschenswerten Eigenschaften sowohl Kompaktheit als auch der
Satz von LÖWENHEIM-SKOLEM gelten.
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