Academia.edu no longer supports Internet Explorer.
To browse Academia.edu and the wider internet faster and more securely, please take a few seconds to upgrade your browser.
…
1 page
1 file
Der Universalismus hat aber mehrere Dimensionen: 1. Die erste ist sicherlich die Natur. 2. Die zweite ist sicherlich der Geist. Aber das Universum ist nicht kalt und nackt, sondern es ist in sich immer belebt: im gesamten Universum hängt immer alles mit allem zusammen. Da berühren sich Sterne und Galaxien, Mikroorganismen und Makrokosmische Weiten. Und das ganze Universum steckt auch im Menschen. Denn im Menschen bildet sich die Form des Bewußtseins davon. Im Menschen wird aus dem Universum die Geist-Form des Universalismus. Der Mensch denkt in allem Denken immer das Ganze, er denkt immer das ganze Universum, auch dann, wenn er nur an sein Haus oder an seine Straße denkt. Der Mensch lebt auch immer im ganzen Universum. Auch dann, wenn er nur in Sa Francisco oder in Australien lebt. Der Mensch lebt immer und überall "überall." Der Mensch lebt auch heute schon auf anderen Sternen und in anderen kosmischen Räumen. Auch dann, wenn unsere heutigen Geschwindigkeiten uns noch nicht dahin bringen können: Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Denn im Menschen steckt ein U-Topos allerhöchster Art und Gestalt! Denn der Mensch ist selber ein U-Topos allerhöchster Art und Gestalt! Im Menschen steckt der gesamte Mikrokosmus, den je es geben mag. Aber im Menschen steckt auch der gesamte Makrokosmos, den es gibt. Raum und Zeit allen Seins stecken in uns. Gravitation und Rotation stecken in uns. Alles Licht allen Seins steckt in uns. Und alle Finsternis der Schwarzen Löcher, der Schwarzen Materie, der Dunklen Materie steckt ebenfalls in uns. Der Mensch ist eine Unendlichkeit in der Endlichkeit. Unser Geist ist dies. Unser Körper ist dies. Unser Wesen ist dies.
Universalismus steht immer über dem Nationalismus! Der Nationalismus ist immer nur ein umgekehrter, ein falscher, ein nach innen-gerichteter Universalismus: der wirkliche Universalismus verkehrt sich im Nationalismus immer zu einem engen, maschinenartigen, ideologischen, geistfeindlichen, weltfeindlichen Monster der eigenen Nation. Das Ich im Nationalismus schaltet darin immer alle Lichter des Geistes aus: auch alle Lichter dieser Welt. Im Nationalismus brennt immer nur die militante Sparflamme des Je-Eigenen, aber dieses Je-Eigene ist militant und ideologisch eingeschnürt in ein rein-nationales Korsett. Der Mensch erstickt darin. Deshalb ist aller Nationalismus immer auch eine Schlinge um den eigenen Hals: nicht also die Freiheit der Nation lebt darin, sondern der Tod dieser Nation.
David. Jüdische Kulturzeitschrift, 34. Jg., Heft 116, April , 2018
Rezension zu Lutz Fiedler: "Matzpen. Eine andere israelische Geschichte"
Minimalismus - Ein Reader, 2022
Auffällig ist allerdings die Geschichtsvergessenheit der Berichterstattung: Dass die Ethik und Ästhetik der Reduktion in der Gestaltung auf eine lange Tradition zurückblickt, bleibt in der Regel unerwähnt. Wenn überhaupt, wird eine Querverbindung zur ostasiatischen Kultur gezogen, die auch im Westen für ihren puristischen Ordnungssinn bekannt ist. Mein Beitrag möchte in diesem Zusammenhang zwei Richtungen des Minimalismus-Diskurses herausarbeiten: Zum einen die zivilisationskritisch-rebellische bzw. reformorientierte Praxis, die vor allem als individualistische Lebensführung Einzelner ausgeübt wird. Das schließt nicht aus, dass diese sich zur gegenseitigen Unterstützung in Communities zusammenschließen. Diese Praxis reicht von Aussteiger:innen zu Aktivist:innen, sie zielt auf Autonomie und stellt dabei die persönliche Selbstfindung in den Vordergrund. Zum anderen grenze ich davon den kulturhistorischen Diskurs des ethisch-ästhetischen Minimalismus in der Gestaltung ab. In Europa gehen seine Ursprünge bis in die Antike zurück. Um 1800, mit Beginn der Moderne, wurde die Wende zur Einfachheit in Kunst, Architektur und Design zur Leitkultur einer bürgerlichen Elite, die damit auch ihren Macht-bzw. Führungsanspruch in der Gesellschaft unterstrich. Stehen diese beiden Positionen zueinander im Widerspruch oder ergänzen sie sich wechselseitig? Dass sie die moderne, westliche Gesellschaft maß
Argument & Analyse – Sektionsvorträge – : Ausgewählte Sektionsvorträge des 4. in¬ternationalen Kongresses der Gesellschaft für Analytische Philosophie, Bielefeld, Sep¬tem¬ber 2000, hrsg. von Ansgar Beckermann und Christian Nimtz, Paderborn 2002, S. 608–17.
In den letzten Jahren gewann mit dem Partikularismus eine ethische Position an Aufmerksamkeit, die Prinzipien für moralisches Argumentieren, Begründen und Entscheiden für nicht notwendig bzw. sogar hinderlich hält. Genaugenommen ist es dem Partikularismus zufolge gar nicht möglich, gültige Moralprinzipien zu begründen, da sich zu jedem vorgeschlagenen Prinzip Ausnahmen finden lassen. Was für oder gegen diese Ansicht spricht, soll hier jedoch nicht weiter thematisiert werden. Vielmehr geht es mir in diesem Vortrag nur um den Zusammenhang zwischen Partikularismus und Universalisierbarkeit.
2021
Der Universalismus steht zunehmend unter Imperialismusverdacht – auch in der Geschlechterforschung. Allzu oft wurde er für fragwürdige Zwecke instrumentalisiert. Beredtes Beispiel ist der vor wenigen Monaten mit dem Abzug der NATO-Truppen zu Ende gegangene Afghanistankrieg. Als dieser vor 20 Jahren begann, wurden zu seiner Rechtfertigung nicht zuletzt Frauen- und Menschenrechte angeführt, die von der damaligen Taliban-Regierung in der Tat verletzt wurden. Leider waren dann, wie in Kriegen üblich, auch die westlichen Streitkräfte wenig zimperlich, Folter und zivile Opfer eingeschlossen. Nun sind die Taliban zurück an der Macht und die vormals beklagten Verletzungen grundlegender Frauen- und Menschenrechte erneut an der Tagesordnung – und zwar ohne, dass es die heimgekehrten Ex-Besatzer nachhaltig zu stören scheint. Der Umgang mit den einstigen Ortskräften und ihren Familien, von denen Tausende schlicht im Stich gelassen wurden, spricht mehr als Bände, auch wenn es zivilgesellschaftli...
Zwischen Rechten und Pflichten – Kants ›Metaphysik der Sitten‹, 2021
In diesem Beitrag] widmet sich Kenneth Westphal dem methodologischen Status von Kants Moraltheorie als einer Version des von ihm so benannten "naturrechtlichen Konstruktivismus". Die historisch-systematische Neubewertung von Kants Universalismus verspricht ein genaueres Verständnis von, und damit eine besser fundierte Beurteilungsgrundlage für, seine Moraltheorie, und leistet durch das Ausräumen einschlägiger Missverständnisse zudem einen wichtigen Beitrag zur methodologischen Verteidigung von universalistischen Werte-und Wertungsansprüchen der Aufklärung, die gerade wieder einmal ins Fadenkreuz der Kritik geraten sind. Der berechtigte kritische Umgang mit Traditionen, Institutionen, Theorien und Ungerechtigkeiten der europäischen Kultur-bzw. Zivilisation-wie auch jeglicher anderer Kultur-zu dem Kant nicht unwesentlich beigetragen hat und der selbstverständlich auch auf Kant Anwendung findet unterscheidet sich dabei indessen wesentlich von Versuchen, unter dem Deckmantel der Kritik dogmatische, anti-universalistisch diskriminierende oder gar inquisitorische und für die (u. a. wissenschaftliche) Freiheit gefährliche Positionen zu diktieren. In kritischer Auseinandersetzung mit Kants praktischer Anthropologie wird gezeigt, wie aus der Struktur vernunftgeleiteten Handelns resultierende moralisch relevante Fakten in die Grundlegung seiner Moralphilosophie miteinfließen und seine Rechtfertigungsstrategie als inhärent sozial und intersubjektiv ausweisen. Ein naturrechtlich-konstruktivistischer Ansatz, wie er hier exemplarisch herausgearbeitet wird, rückt Kant methodologisch in die Nähe eines normativ qualifizierten Pluralismus Rawlsischer Prägung (hierzu Freien von Villiez 2005, 2019) und stärkt damit die Verteidigung von Theoriekonzeptionen, die sich in ihrer Verpflichtung auf die universalistischen Prinzipien der Aufklärung Kritik an ihrem vermeintlichen Kulturhegemonismus und Rigorismus ausgesetzt sehen. Ganz im Sinne des vorliegenden Bandes ist der Beitrag darüber hinaus ein Plädoyer für einen theorieübergreifenden Ansatz, der sich gegen eine bloße Parteigeistigkeit im Gewande methodologischer Reinheit und das damit oftmals einhergehende Opfer notwendiger Komplexität auf dem Altar der Vereinfachung richtet.
Dietlind Fischer plädiert in ihrem kurzen Beitrag in der Ausgabe 3/2008 von "Das Wort" für ein Verständnis von Religion, das sich nicht über den Umfang im Stundenplan definiert, sondern das besser als "ein »Hauptfach« im Blick auf ein umfassendes Bildungsverständnis" 2 wahrgenommen werden sollte. Sie vergleicht es ziemlich treffend mit "Musik, Kunst, Sport, Geschichte, Politik", 3 also mit Bereichen, die zwar auch als Fächer gelehrt werden können, die aber zugleich in ihrer Präsenz weit über das Fächerdasein hinausgehen und somit an einer Schule in einer weitreichenderen Dimension zur Entfaltung kommen können. In diesem Sinne gilt es auch, die religiöse Bildung und das Orientierungspotential von Religion im Allgemeinen sehr umfassend und ganzheitlich zu begreifen. Im Fokus steht in diesem Zusammenhang nicht so sehr die gelehrte Religion als vielmehr die gelebte Religion. Dazu gehören "die sozialen, biographischen und lebenspraktischen Formen religiöser Praxis". 4 Im buddhistischen Kontext (den klarerweise die Autorin nicht vor Augen hat) heißt es manchmal, dass es einen gewissen Vorrang der Orthopraxis vor der Orthodoxie gibt. Etwas Ähnliches ist eventuell auch hier anvisiert, wobei der Stellenwert der Praxis im Christentum und im Buddhismus doch unterschiedlich stark gewichtet ist. Abgesehen davon, lässt sich einfach festhalten, dass die Präsenz von Religion an einer bestimmten Schule sehr viel mit praktischen Religionsvollzügen zu tun hat und nicht so sehr abhängig ist von bestimmten intellektualisierten oder rationalisierten Lehrinhalten. 5 Dabei wird von der Autorin auf den Umstand hingewiesen, dass eine religiöse Zugangsweise und Sichtweise gänzlich unverwechselbar ist und niemals durch andere Zugänge (sei es wissenschaftlicher oder nicht-wissenschaftlicher Natur) abgedeckt oder ersetzt werden kann. Religion (in welcher Ausprägung auch immer) kreiert eigenständige Sinnhorizonte, die sich auf Basis anderer Formen der Wirklichkeitserschließung gar nicht eröffnen würden. Der genuine Gehalt von religiösem Wissen (um nicht zu sagen Glauben) ist irreduzibel und kann daher auf einem anderen Erkenntnisniveau nicht wiederbeschrieben oder auch nur adäquat eingeordnet werden. Das könnte aus der Sicht der Autorin möglicherweise auch heißen, dass ein etwaiger Ethikunterricht kein Religionssurrogat sein kann. Das bleibt freilich Mutmaßung,
Journal of the Royal Anthropological Institute, 2008
Giurisprudenza Commerciale , 2024
Frontiers, 2022
Journal of Simulation, 2020
Resolution and Discovery
24th Plasma Dynamics, and Lasers Conference, 1993
The Lancet, 2013
Psicosociologia, 2024
Scientific Reports, 2021
Hoggi Putra S, 2023
Journal of Optimization Theory and Applications, 2021
International Journal of Emerging Markets, 2019