- Figur
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Fi|gur [fi'gu:ɐ̯], die; -, -en:1. Körperform, äußere Erscheinung eines Menschen im Hinblick auf ihre Proportioniertheit:sie hat eine gute Figur; diese Übung erhält die Figur; ich muss etwas für meine Figur tun.Zus.: Idealfigur.2. [künstlerische] plastische Darstellung von einem Menschen oder Tier:die Künstlerin schafft Figuren aus Holz und Stein.Zus.: Heiligenfigur, Kühlerfigur, Porzellanfigur, Wachsfigur.3. Gebilde aus Linien oder Flächen:sie malte Figuren aufs Papier.4.a) Person, Persönlichkeit (in ihrer Wirkung auf ihre Umgebung, auf die Gesellschaft):sie war eine beherrschende Figur ihrer Zeit; sie ist eine unsympathische Figur.Zus.: Identifikationsfigur, Integrationsfigur, Symbolfigur, Vaterfigur.b) handelnde Person in einem Werk der Dichtung:die Figuren des Dramas; eine Figur aus einem Märchen.Zus.: Märchenfigur, Romanfigur.5. Spielstein besonders beim Schachspiel.Zus.: Schachfigur, Spielfigur.* * *
Fi|gur 〈f. 20〉1. Abbildung, Darstellung, Umriss, Umrissbild, Zeichnung2. 〈Geom.〉 Gebilde aus Linien od. Flächen3. Körperwuchs, -form, Gestalt4. 〈umg.〉 Person, Erscheinung5. gestaltete Form, Bildwerk7. Bewegungsablauf beim Tanz, Eiskunstlauf8. 〈Mus.〉 kleine, melodisch od. rhythmisch zusammengehörige Tonfolge9. 〈Rhet.〉 grammat. od. redner. Wendung, bildhafte od. geistreiche Redewendung (Rede\Figur, grammatische \Figur)● eine lächerliche \Figur abgeben 〈umg.〉 lächerlich wirken; wir haben in der Rumba eine neue \Figur gelernt; sein: sie ist nur eine \Figur in seinem Intrigenspiel 〈fig.〉; eine schlechte, traurige \Figur bei einer Angelegenheit spielen; sie zeigte beim Eiskunstlaufen schwierige \Figuren ● sie hat eine ebenmäßige, hübsche, schlanke, zierliche \Figur; sie ist eine komische \Figur 〈fig.; umg.〉; eine gegossene, gemeißelte, geschnitzte \Figur; in diesem Anzug, Kleid machst du eine (keine) gute \Figur 〈umg.〉 ● eine \Figur aus Bronze, Holz, Metall, Stein; mit einer \Figur aufs weiße Feld vorrücken [<lat. figura „Gestalt“]* * *
Fi|gur , die; -, -en [mhd. figur(e) < afrz. figure < lat. figura = Gebilde, Gestalt, Erscheinung, zu: fingere, ↑ fingieren]:1. Körperform, Gestalt, äußere Erscheinung eines Menschen im Hinblick auf ihre ausgewogene Proportion:eine gute, schlanke, grazile, rundliche F.;sie hat eine tolle F.;auf seine F. achten [müssen] (sich beim Essen mäßigen [müssen], um nicht dicker zu werden);☆ eine gute, schlechte, klägliche o. Ä. F. machen/abgeben (durch seine Erscheinung, sein Auftreten einen guten, schlechten, kläglichen o. Ä. Eindruck machen).2. [künstlerische] Darstellung eines menschlichen, tierischen od. abstrakten Körpers:mythologische -en;-en aus Porzellan;eine abstrakte F. von Moore.3. Spielstein besonders beim Schachspiel:eine F. zieht.4.eine geometrische F.;b) Abbildung, die als Illustration einem Text beigegeben ist (Abk.: Fig.):vergleiche F. 4.5.a) Person, Persönlichkeit (in ihrer Wirkung auf ihre Umgebung, auf die Gesellschaft):er war eine wichtige, herausragende F. seiner Zeit;eine undurchschaubare, merkwürdige F.;das waren die -en von vorhin;c) handelnde Person, Gestalt in einem Werk der Dichtung:die -en des Dramas;die -en dieses Romans sind frei erfunden;die komische F. (Rollenfach im Theater).eine einzelne F. [eines Tanzes] üben;auf dem Eis -en laufen.7. (Musik) in sich geschlossene Tonfolge als schmückendes u. vielfach zugleich textausdeutendes Stilmittel:eine musikalisch-rhetorische F.8. (Sprachwiss.) von der normalen Sprechweise abweichende sprachliche Form, die als Stilmittel eingesetzt wird:eine rhetorische F.* * *
Figur3) Kunst: meist plastische Einzeldarstellung von Mensch oder Tier, als Halb- oder Ganzfigur; heute auch für abstrakte Plastiken gebräuchlich.4) Literatur: 1) Gestalt, Charakter, Person in einem literarischen Werk, bevorzugt für Nebenrollen verwendeter Begriff; 2) Sammelbezeichnung für sprachliche Kunstformen; unterschieden werden grammatische Figuren, d. h. erlaubte Abweichungen von der grammatischen Regel, z. B. historisches Präsens, und rethorische Figuren, z. B. Wortfiguren wie Epanalepse und Gedankenfiguren wie die Tropen.6) Sport: Begriff zur Kennzeichnung eines in sich geschlossenen Bewegungsablaufs, z. B. im Eis- und Rollkunstlauf, im Tanzsport, Dressurreiten und Kunstflug.* * *
Fi|gur, die; -, -en [mhd. figur(e) < afrz. figure < lat. figura = Gebilde, Gestalt, Erscheinung, zu: fingere, ↑fingieren]: 1. Körperform, Gestalt, äußere Erscheinung eines Menschen im Hinblick auf ihre Proportioniertheit: eine gute, schöne, schlanke, grazile, stämmige, rundliche F.; sie hat eine tolle F.; das Bild zeigt ihn in ganzer F.; er ist von kleiner, untersetzter F.; auf seine F. achten [müssen] (sich beim Essen mäßigen [müssen], um nicht dicker zu werden); Ihre F. ist auseinander gegangen (ugs.; sie ist dicker geworden; Chotjewitz, Friede 41); *eine gute, schlechte, klägliche o. ä. F. machen/abgeben (durch seine Erscheinung, sein Auftreten einen guten, schlechten, kläglichen o. ä. Eindruck machen). 2. [künstlerische] Darstellung eines menschlichen, tierischen od. abstrakten Körpers: mythologische -en; -en aus Porzellan; eine abstrakte F. von Moore; So verwandeln sich die flachen menschlichen -en, wie sie auf ägyptischen Reliefs einherschreiten, in die Skulpturen der Gotik und Renaissance (Wieser, Organismen 11). 3. Spielstein bes. beim Schachspiel: eine F. zieht. 4. a) [geometrisches] Gebilde aus Linien od. Flächen; Umrisszeichnung o. Ä.: eine geometrische F.; sie malte -en auf den Zeitungsrand; Grotten sowie ein Springbrunnen waren da, der eine kunstreiche F. von Wasserstrahlen in die Lüfte warf (Th. Mann, Krull 13); Er (= der Rauchpilz) floss in die Luft skurril aus wie Tusche, die im klaren Wasser -en bildet (Gaiser, Jagd 89); b) Abbildung, die als Illustration einem Text beigegeben ist: vergleiche F. 4; Abk.: Fig. 5. a) Person, Persönlichkeit (in ihrer Wirkung auf ihre Umgebung, auf die Gesellschaft): er war eine wichtige, beherrschende, herausragende F. seiner Zeit; eine undurchschaubare, merkwürdige, unsympathische F.; Eine umstrittene F. war er (= Richard Milhous Nixon) schon immer. Eine große F. wollte er stets sein (Saarbr. Zeitung 20. 12. 79, 1); b) (salopp) Person, Mensch (meist männlichen Geschlechts), Typ: das waren die -en von vorhin; in das ... Autochen passen ... locker vier -en rein (ADAC-Motorwelt 10, 1983, 23); c) handelnde Person, Gestalt in einem Werk der Dichtung: die -en des Dramas; die -en dieses Romans sind frei erfunden; eine F. aus einem Märchen; die komische F. (Rollenfach im Theater); Ü So steht der große Kriegsheld des 6. Jahrhunderts vor uns: ... eine überragende F. auf dem Welttheater (Thieß, Reich 597); Hitler sei doch nur eine komische F. (wirke lächerlich; Niekisch, Leben 109). 6. (Sport) in sich geschlossene Bewegungsabfolge, die Teil eines größeren Ganzen ist: eine einzelne F. [eines Tanzes] üben; auf dem Eis -en laufen; Er beherrschte mehr als die -en des Kunstflugs (Gaiser, Jagd 154); er kann ein sensibles Pferd ... ganz ohne Zügel reiten, zudem noch in den schwierigsten -en der Bahnschule (Dwinger, Erde 111). 7. (Musik) in sich geschlossene Tonfolge als schmückendes u. vielfach zugleich textausdeutendes Stilmittel: eine musikalisch-rhetorische F. 8. (Sprachw.) von der normalen Sprechweise abweichende sprachliche Form, die als Stilmittel eingesetzt wird: eine rhetorische, grammatische F.
Universal-Lexikon. 2012.