Konstitution

Konstitution

* * *

Kon|sti|tu|ti|on [kɔnstitu'ts̮i̯o:n], die; -:
körperliche [und seelische] Verfassung:
er hat eine robuste Konstitution.

* * *

Kon|sti|tu|ti|on 〈f. 20
1. Anordnung, Zusammensetzung
2. Anordnung der Atome im Molekül
4. Verfassung, Grundgesetz (eines Staates)
● sich, einem Staat eine \Konstitution geben; kräftige, schwache, zarte \Konstitution [<lat. constitutio „Einrichtung, Anordnung, Verfassung“; zu constituere „festsetzen, einrichten“]
Die Buchstabenfolge kon|st... kann in Fremdwörtern auch kons|t... getrennt werden.

* * *

Kon|sti|tu|ti|on [lat. constitutio = Einrichtung, Verfassung, Zustand]: in der Chemie der mit Hilfe der chemischen Zeichensprache unter Benutzung von Elementsymbolen, Ziffern, Valenzstrichen u. Ringsymbolen als Konstitutionsformel ( Formel) darstellbare Aufbau eines Moleküls aus Atomen, die entspr. ihren Wertigkeiten durch chemische Bindungen auf versch. Weise (Konstitutionsisomerie) miteinander verknüpft sind. In Ergänzung zur K.-Formel gibt die Strukturformel den dreidimensionalen Aufbau ( Struktur) des Moleküls wieder u. beschreibt auch seine Konfiguration u./od. die Konformation. Die K. einer chem. Verb. muss sich außerdem mit den Mitteln der Nomenklatur eindeutig charakterisieren lassen. Der Aufstellung der K.-Formel geht die Konstitutionsermittlung voraus mit Elementaranalyse, MG-Bestimmung u. Untersuchung der Bindungsverhältnisse. Ein Konstitutionsbeweis (Strukturbeweis) kann durch Vergleich ( Identifizierung) mit einer totalsynthetisch hergestellten Verb. geführt werden.

* * *

Kon|s|ti|tu|ti|on , die; -, -en [lat. constitutio, zu: constituere, konstituieren]:
1.
a) allgemeine, bes. körperliche Verfassung:
eine kräftige, schlechte, zarte K. haben;
von schwacher K. sein;
b) (bes. Med.) Körperbau.
2. (Chemie) Aufbau, Struktur eines Moleküls.
4. (kath. Kirche)
a) Erlass eines Papstes bzw. Konzils;
b) Statut, Satzung (eines klösterlichen Verbandes).

* * *

Konstitution
 
[lateinisch, zu constituere »aufstellen«, »einsetzen«] die, -/-en,  
 1) allgemein: allgemeine, besonders körperliche Verfassung.
 
 2) Anthropologie und Medizin: das dauerhafte physische Erscheinungs-, Funktions- und Leistungsgefüge eines Menschen (Konstitutionstypen); auch seine Widerstandskraft gegen Krankheiten und Belastungen.
 
 3) Chemie: Bezeichnung für den Aufbau eines Moleküls, d. h. für die Art und die Aufeinanderfolge der Atome und der zwischen ihnen bestehenden Bindungen (in der organischen Chemie wird oft gleichbedeutend die Bezeichnungen Struktur gebraucht). Die Konstitution einer chemischen Verbindung wird in der chemischen Zeichensprache durch die Strukturformel wiedergegeben.
 
 4) Kirchenrecht: 1) Bezeichnung für Erlasse eines Papstes oder Konzils in der katholischen Kirche sowie für die Statuten eines Ordens; 2) kirchenrechtliches Sammelwerk, Apostolische Konstitutionen.
 
 5) Philosophie: in neueren philosophischen Theorien in erkenntnistheoretische, logische und ontologische Bedeutung verwendeter Begriff: Bei I. Kant hat die regelgeleitete Anwendung der Kategorien konstitutiven, d. h. die Erkenntnis ermöglichenden und bestimmenden Charakter (Gegensatz regulativ). In der Konstitutionstheorie R. Carnaps bedeutet Konstitution die logische Rückführung eines Begriffs auf erkenntnismäßig frühere Begriffe. Die Phänomenologie E. Husserls ist als eine Theorie der transzendentalen Konstitution konzipiert, in der sich das durch Intentionalität bezeichnete Verhältnis von Bewusstsein und Gegenstand erstellt. Husserl unterscheidet dabei die apriorisch (invariant) bestimmte statische von der durch die Zeit bestimmten genetischen Konstitution.
 
 6) Recht: Verfassung, Verfassungsurkunde.
 

* * *

Kon|sti|tu|ti|on, die; -, -en [lat. constitutio, zu: constituere, ↑konstituieren]: 1. a) allgemeine, bes. körperliche Verfassung: eine kräftige, schlechte, zarte K. haben; von schwacher K. sein; b) (bes. Med.) Körperbau. 2. (Chemie) Aufbau, Struktur eines Moleküls. 3. (Politik) Verfassung; Satzung. 4. (kath. Kirche) a) Erlass eines Papstes bzw. Konzils; b) Statut, Satzung (eines klösterlichen Verbandes).

Universal-Lexikon. 2012.

Игры ⚽ Нужна курсовая?
Synonyme:

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Konstitution — (aus dem Lateinischen constitutio, onis für Zusammensetzung, Anordnung) bezeichnet die Gesamtheit der überdauernden, genetisch vermittelten Eigenschaften im Gegensatz zu den schon relativ früh in der Entwicklung erworbenen, nur relativ… …   Deutsch Wikipedia

  • Konstitution — Konstitution, chemische, die Anordnung der Atome oder Atomgruppen und ihre gegenseitige Bindung durch die Valenzen (s.d.) zur chemischen Molekel. Die Verschiedenheit der Konstitution dient zur Erklärung der mehr oder weniger großen… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Konstitution — Sf Staats , Körper Verfassung erw. fach. (17. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus frz. constitution, dieses aus l. cōnstitūtio ( ōnis) eigentlich die feste Einrichtung , einer Ableitung von l. cōnstituere hinstellen, hinsetzen, beistellen , zu l.… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Konstitution [1] — Konstitution (lat.), Zusammensetzung, Begründung. Anordnung, Einrichtung; in der Rechtssprache soviel wie Festsetzung, Satzung, Rechtsbestimmung. Im römischen Reiche bezeichnete Constitutio jede kaiserliche Verordnung, neben den alten… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Konstitution [2] — Konstitution, in der Medizin gewöhnlich die einem Individuum eigentümliche Körperbeschaffenheit, namentlich in bezug auf die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und schädliche Einflüsse im allgemeinen. Man bezeichnet als eine gute K. eine… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Konstitution — (lat.), Festsetzung, Begründung, Einrichtung; Verfassung und Verfassungsurkunde; in der Heilkunde die besondere und eigentümliche Körperbeschaffenheit eines Menschen, bes. als Bedingung von Krankheitsanlagen; man unterscheidet: kräftige,… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Konstitution — Konstitution: Das Fremdwort erscheint zuerst im 16. Jh. als staatspolitischer Fachausdruck mit der Bedeutung »Staatsverfassung«. Es ist als solcher – wie entsprechend frz. constitution (s. unten »konstitutionell«) – aus gleichbed. lat.… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Konstitution — die Konstitution, en (Aufbaustufe) allgemeine körperliche Verfassung eines Menschen Beispiele: Die unregelmäßige Lebensweise schadet deiner Konstitution. Er ist von robuster Konstitution …   Extremes Deutsch

  • Konstitution — 1. [äußere] Erscheinung, Form, Körperbau, Körperbeschaffenheit, Körperform, Körperverfassung, Leibesbeschaffenheit, Statur; (schweiz. mundartl.): Postur; (Fachspr.): Physiognomie; (Med.): Habitus. 2. Anordnung, Aufbau, Gefüge, Gestaltung,… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Konstitution — Kon·sti·tu·ti·on [ tsi̯oːn] die; , en; 1 nur Sg; der allgemeine, besonders körperliche Zustand einer Person <die körperliche, psychische, seelische Konstitution; eine kräftige, schwache Konstitution haben> 2 ≈ Verfassung1 || hierzu… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”