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Johan Huizinga

niederländischer Kulturhistoriker (1872–


1945)

Johan Huizinga [ˈjoːɦɑn 'ɦœyzɪŋɣaː] (* 7. Dezember 1872 in Groningen; † 1. Februar 1945 in De Steeg
bei Arnhem) war ein niederländischer Kulturhistoriker. In seinen Forschungen befasste er sich mit
einem breiten Spektrum an Themen vom Frühmittelalter bis zu seiner Gegenwart, die sich über die
nordamerikanische über die niederländische und europäische bis zur arabischen und indischen
Geschichte erstreckten. Sein berühmtestes Buch trägt den Titel Herbst des Mittelalters und
interpretierte das Zeitalter der Renaissance weniger als Zeit des intellektuellen Aufbruchs in die Neuzeit,
sondern vor allem als Niedergang der mittelalterlichen Kultur und Gesellschaft. In diesem wie in seinen
anderen Werken interessierte sich Huizinga insbesondere für die Zusammenhänge zwischen dem
geistigen Leben einer Gesellschaft (Literatur, bildende Kunst, Mentalitäten) und ihrer äußerlichen
Entwicklung.

Johan Huizinga, nach 1930


Leben

Herkunft und wissenschaftliche Anfänge


Johan Huizinga entstammt einer mennonitischen Predigerfamilie. Sein Vater Dirk Huizinga war
Professor für Physiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Groningen. Huizinga wuchs in
Groningen auf, besuchte dort seit 1885 das Gymnasium und interessierte sich frühzeitig für
Sprachwissenschaft, Geschichte und Anthropologie. Den ursprünglichen Plan, in Leiden Arabistik und
Sprachwissenschaft zu studieren, gab er aus finanziellen Gründen auf und begann stattdessen an der
Universität Groningen ein Studium der Niederländischen Philologie, in dessen Rahmen er auch
Geographie und Geschichte bei Pieter Jan Blok und Sanskrit bei Jacob Speyer hörte.

Von 1893 bis 1895 absolvierte er das Referendariat und Abschlussexamen für das Lehramt in
Niederländisch, Geschichte und Geographie. Anschließend bereitete er eine sprachwissenschaftliche
Dissertation vor, die Ausdrücke für Licht- und Klangempfindungen in verschiedenen indogermanischen
Sprachen vergleichend untersuchen sollte. Zu diesem Zweck unternahm er im Wintersemester 1895/96
einen mehrmonatigen Studienaufenthalt in Leipzig, brach diesen jedoch wieder ab, da die dortige
Dominanz der Junggrammatiker kein günstiges Umfeld für die völkerkundlich-kulturgeschichtliche
Ausrichtung seiner Arbeit bot. Bald nach der Rückkehr gab er auch sein Dissertationsvorhaben in dieser
Form auf und begann stattdessen eine Dissertation über die komische Figur des „Vidushaka“
(vergleichbar dem deutschen „Hanswurst“) im indischen Theater (De Vidushaka in het indisch toneel).
Mit dieser Arbeit, die in einer ihrer Thesen auch einen Teil seines ursprünglichen
Dissertationsvorhabens verarbeitete, wurde er 1896 bei Jacob Speyer promoviert. Enttäuscht von der
Sprachwissenschaft, insbesondere von den Junggrammatikern, deren Streben nach Rekonstruktion und
Vergleich formaler Strukturen sich immer weiter von der lebendigen gesprochenen Sprache und ihrer
emotionalen und expressiven Bedeutung entfernte, wandte er sich in einer Art persönlicher
„semantischer Wende“ dem Bedeutungsgehalt kultureller Ausdrucksformen zu.[1]

1897 trat er eine Stelle als Geschichtslehrer an einem Gymnasium in Haarlem an. Im Januar 1903
wurde er außerdem an der Universiteit van Amsterdam als Privatdozent für altindische Literatur- und
Kunstgeschichte zugelassen und hielt dort ab Oktober Vorlesungen.

Seit 1902 war Huizinga verheiratet mit der aus einer wohlhabenden Middelburger Familie stammenden
Mary Vicentia Schorer († Juli 1914). Der Ehe entstammten fünf Kinder, die der Witwer Huizinga nach
dem frühen Tod seiner Ehefrau allein erzog.
Professor in Groningen und Leiden
Seine Tätigkeit als Lehrer befriedigte ihn nicht. In der Orientalistik bestanden keine günstigen
Aussichten auf eine Professur, auch das Angebot einer journalistischen Tätigkeit schlug er aus.
Stattdessen wandte er sich auf Anraten seines früheren Lehrers Blok der Geschichtswissenschaft zu.
Einen Anstoß dazu erhielt er durch die Ausstellung spätmittelalterlicher Malerei 1902 in Brügge, die sein
visuell geprägtes Denken stark anregte. Blok verschaffte ihm 1905 gegen Vorbehalte der Fakultät und
des Kuratoriums den Groninger Lehrstuhl für allgemeine und niederländische Geschichte, noch ehe
Huizingas erste einschlägig qualifizierende Arbeit, eine auf Archivstudien beruhende Untersuchung zur
Stadterhebung Haarlems, vollständig erschienen war.

In Groningen versah er seine Geschichtsprofessur und hielt außerdem eine agrargeschichtliche


Vorlesung am 1906 dort gegründeten Institut für Landbau. Er veröffentlichte eine Edition von
Rechtsquellen zur Geschichte Haarlems, einige kleinere geschichtliche oder regionalgeschichtliche
Arbeiten und eine Arbeit zur Geschichte der Groninger Universität im 19. Jahrhundert, in der er das
universitätsgeschichtliche Thema mit allgemeineren kultur- und geisteswissenschaftlichen
Fragestellungen verband.

1915 wurde er auf den Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte an der Universität Leiden, einen der
renommiertesten Lehrstühle des Landes, berufen, den er bis zur Schließung der Universität im Jahre
1942 innehatte. Dort amtierte er 1932/33 als Rektor. 1916 wurde er Mitglied der Niederländischen
Akademie der Wissenschaften in Amsterdam, in der er ab 1929 den Vorsitz der
geisteswissenschaftlichen Abteilung führte. Außerdem wirkte er von 1916 bis 1932 als Redakteur bei
De Gids, einer der führenden Kulturzeitschriften der Niederlande. 1919 erschien sein Werk Herbst des
Mittelalters (Herfsttij der Middeleeuwen), das heute zu den Hauptwerken der Geschichtsschreibung des
20. Jahrhunderts zählt. Er publizierte in den folgenden Jahren eine Vielzahl von Studien zur
spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Geschichte, Literatur und Kunst, aber auch zwei Arbeiten zur
Geschichte und Kultur der USA. In seiner 1929 erschienenen kulturhistorischen Abhandlung
(Cultuurhistorische verkenningen) formulierte er eine wegweisende Definition von
Geschichtsschreibung: „Geschichte ist die geistige Form, in der sich eine Kultur über ihre Vergangenheit
Rechenschaft gibt.“[2]

Huizinga engagierte sich in der Akademie, in wissenschaftlichen Gesellschaften (u. a. 1918/19 als
Vorsitzender der Maatschappij der Nederlandse Letterkunde) und in verschiedenen Gremien. Zudem war
er universitätspolitisch aktiv. 1927 wurde er für vier Jahre Dekan seiner Fakultät; im Universitätsjahr
1932/33 war er Rektor. Er hielt weltweit Vorträge – in Frankreich, Belgien, der Schweiz, Österreich,
England, Spanien, den USA und Niederländisch-Indien – und wurde von den Universitäten von Tübingen
(1927) und Oxford (1937) mit Ehrendoktorwürden geehrt. In den 1920er Jahren war er niederländischer
Gutachter des Laura Spelman Rockefeller Memorial der Rockefeller Foundation und bereiste in dieser
Eigenschaft 1926 drei Monate lang amerikanische Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen. 1933
wurde er Mitglied der Commission Internationale de Coopération Intellectuelle des Völkerbunds.
Protest gegen den deutschen
Antisemitismus
In seinen Veröffentlichungen wahrte Huizinga meist Abstand zum tagespolitischen Geschehen; in
seinen politischen Einstellungen galt er als konservativ und wenig demokratisch gesinnt.[3] Dennoch
setzte er kurz nach der deutschen Machtergreifung 1933 ein weithin wahrgenommenes Zeichen gegen
den deutschen Nationalsozialismus und Antisemitismus und auch der Solidarität mit den in
Deutschland verfolgten Juden.

Kurz vor Ende einer im April an der Leidener Universität stattfindenden französisch-deutsch-englisch-
niederländischen Tagung des International Student Service lud Huizinga als Rektor der Universität den
als Leiter der deutschen Delegation anwesenden Nationalsozialisten Johann von Leers zu einem
Gespräch ein und befragte ihn über die von diesem verfasste antisemitische Hetzschrift mit dem Titel:
„Forderung der Stunde: Juden raus!“, von der er kurz zuvor Kenntnis erhalten hatte. In diesem Werk, das
erstmals 1928 erschienen war, griff Leers das Klischee antisemitischer Ritualmordlegenden aus dem
Mittelalter auf und behauptete, dass Christenkinder auch in den 1930er Jahren in Gefahr seien, von
Juden ermordet zu werden. Dazu sprach Leers in der Broschüre Juden einen kriminellen Charakter zu,
wie es Martin Finkenberger in seiner Untersuchung im Bulletin des Deutschen Historischen Instituts
Moskau als typisch für Leers Publikationen bezeichnet.[4] Leers verteidigte seine antisemitische
Haltung und seine Broschüre mit wenig überzeugenden Argumenten. Darauf bat ihn der Rektor, die
Universität und damit die Tagung zu verlassen, und verabschiedete ihn ohne Handschlag. Der Rektor
sah die Idee der Tagung, die dem internationalen akademischen Austausch diente, verletzt. Auf Grund
dieser Zurechtweisung reiste die deutsche Delegation ab, und die Konferenz wurde einen Tag früher
beendet.

In den Niederlanden fand Huizingas religiös begründete humanistische Haltung anfangs nicht nur
Zustimmung; so musste er sich vor dem Kuratorium seiner Universität rechtfertigen. Aber er erhielt
auch große Unterstützung. In Deutschland wurde er scharf angegriffen. So distanzierte sich die
Redaktion der Historischen Zeitschrift in einer Anmerkung zu einem im Druck befindlichen Aufsatz
Huizingas öffentlich von ihm und schrieb, dass sie diesen Artikel nicht abgedruckt hätte, wenn sie
Kenntnis von dem durch Huizinga veranlassten Vorfall gehabt hätte. Sie druckte auch keine weiteren
Artikel von ihm mehr ab. Huizinga wurde auf die von der Reichsschrifttumskammer eingeführte Liste
des schädlichen und unerwünschten Schrifttums gesetzt – ein Publikationsverbot in Deutschland.
Zusätzlich erhielt er ein Einreiseverbot und wurde auf die Fahndungslisten der Gestapo gesetzt.
Huizingas Beispiel aus dem Jahr 1933 machte Schule. Nachfolgende Rektoren und andere Professoren
sprachen sich gegen den Antisemitismus der Deutschen aus. Nach dem Einfall der Deutschen in die
Niederlande gab es im Oktober 1940 Vorträge von Professoren an der Universität Leiden, die sich gegen
die Deutschen und ihren Antisemitismus richteten, als eine Reihe von jüdischstämmigen Mitarbeitern
die Universität Leiden verlassen mussten.
Letzte Jahre

Das Grab von Johan Huizinga im


Familiengrab auf dem reformierten
Friedhof von Oegstgeest

Während der deutschen Besatzung der Niederlande (1940–1945) im Zweiten Weltkrieg konnte Huizinga
seine Professur anfangs noch ausüben. Obwohl sein Name seit Mai 1940 auf einer Liste potenzieller
Geiseln stand und er mit seiner Verhaftung rechnete, lehnte er im August 1940 eine Einladung zur
Emigration in die USA ab. Im Februar 1941 wirkte er an der Formulierung einer Erklärung gegen die
antisemitischen Maßnahmen der deutschen Besatzer mit, die anschließend von Rektorat und
Kuratorium der Universität wieder abgeschwächt wurde. Mit anderen Professoren bat er Ende April
1942 im Rahmen eines Protests gegen die Einmischungen der Besatzungsbehörden in
Universitätsangelegenheiten um seine Entlassung. Am 1. Juni 1942 wurde er emeritiert, auch seine
Mitgliedschaft in der Akademie der Wissenschaften musste er niederlegen. Im gleichen Jahr wurde die
Universität Leiden geschlossen.

Im August 1942 wurde Huizinga mit anderen Prominenten im Geisellager Sint-Michielsgestel interniert.
Aufgrund eines ärztlichen Gutachtens, das ihn als für die „Dauer nicht haft- und lagerfähig“ erklärte,
wurde er auf eine ministerielle Anordnung hin bereits im Oktober wieder entlassen, da im Hinblick auf
seine internationale Bekanntheit auf jeden Fall vermieden werden sollte, dass er in deutscher Haft ums
Leben kam. Die Entlassung erfolgte jedoch unter der Auflage, nicht nach Leiden zurückzukehren. Mit
seiner zweiten Ehefrau, der fast vierzig Jahre jüngeren Auguste Schölvinck (1909–1979), die er 1937
geheiratet hatte, und mit ihrer gemeinsamen Tochter ließ er sich daraufhin in De Steeg bei Arnhem
nieder. Den Kontakt zu Freunden und Kollegen erhielt er brieflich aufrecht. Am 7. Dezember 1942
wurden ihm zu seinem siebzigsten Geburtstag zwei Festschriften im Manuskript angeboten, die jedoch
erst 1948 im Druck erscheinen konnten. Im März 1943 wurden seine Schriften in den Niederlanden
verboten. Nach einer kurzen Krankheit starb Huizinga am 1. Februar 1945 in De Steeg.

Geschichte als Kulturgeschichte


Huizingas Geschichtsverständnis erfuhr eine Prägung durch sein Studium der Sprachwissenschaften
und durch seine Begeisterung für Kunst, insbesondere für Malerei. Er begriff Geschichtsschreibung als
bildhaft-intuitive Mentalitäts- bzw. Kulturgeschichte. Seine Antrittsvorlesung in Groningen mit dem Titel
Het aesthetische bestanddeel van geschiedskundige voorstellingen (1905) kann hierfür als
programmatisch angesehen werden. Ausführlicher zu seiner morphologischen Methodik äußerte er
sich in Aufsätzen, die in dem Band Wege der Kulturgeschichte (1930) veröffentlicht wurden.

Sein Hauptwerk ist Herbst des Mittelalters (1919), das heute als Klassiker der europäischen
Historiographie des 20. Jahrhunderts gilt.

In Homo ludens (1938; deutsch: 1939) untersucht Huizinga die Rolle des Spiels und der Kreativität in
allen Bereichen der Kultur, besonders in Recht, Wissenschaften, Kunst und Philosophie. Das Spiel wird
als zentraler, selbstständiger Kulturfaktor gesehen und die Neigung zum Spiel als Ursprungsort aller
großen kulturellen Bildungen angesehen. Unter „Spiel“ versteht er

„eine freiwillige Handlung oder


Beschäftigung,
die innerhalb gewisser festgesetzter
Grenzen von Zeit und Raum
nach freiwillig angenommenen, aber
unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird,
ihr Ziel in sich selber hat und
begleitet wird von einem Gefühl der
Spannung und Freude und einem
Bewusstsein des ‚Andersseins‘ als das
‚gewöhnliche Leben‘.“ (Homo ludens,
Taschenbuchausgabe Rowohlt-Verlag,
Reinbek bei Hamburg 1991, S. 37).
Allerdings grenzt Huizinga seine Auffassung ausdrücklich (und gegen manches Missverständnis) von
der Hypothese ab, die Kultur gehe in einem Entwicklungsprozess aus dem Spiel hervor. Er möchte
vielmehr zeigen, „daß Kultur in Form von Spiel entsteht“. „Kultur wird anfänglich gespielt“. In ihren
Spielen bringt die Gemeinschaft ihre Deutung des Lebens und der Welt zum Ausdruck. „Dies ist nicht so
zu verstehen, daß Spiel in Kultur umschlägt, vielmehr daß der Kultur in ihren ursprünglichen Phasen
etwas Spielmäßiges eigen ist, ja daß sie in den Formen und der Stimmung eines Spiels aufgeführt wird“
(Taschenbuchausgabe Rowohlt-Verlag, Reinbek bei Hamburg 2009, S. 57).

Huizinga steht damit auch am Anfang einer Diskussion um den Ursprung des Sports. Wenn er
allgemein menschlich ist, kann er nicht erst, wie u. a. von Allen Guttmann postuliert, mit der
Industrialisierung in Großbritannien entstanden sein, sondern seine Elemente müssen schon lange
vorher existiert haben.[5]

Daneben veröffentlichte Huizinga eine Geschichte der Universität Groningen im 19. Jahrhundert,
Mensen en menigte in Amerika (1917) und Amerika levend en denkend (1926) zur Kultur und Geschichte
der USA, eine Biographie des Erasmus von Rotterdam, eine Biographie des niederländischen Künstlers
Jan Veth (1927), eine Darstellung der niederländischen Kultur des 17. Jahrhunderts sowie die beiden
Schriften Im Schatten von morgen (1935) und Geschändete Welt (posthum 1945), die sich kritisch mit
gesellschaftlichen Entwicklungen seiner Gegenwart beschäftigten.

Zudem verfasste er kurz vor seinem Tode die kleine autobiographische Schrift Mein Weg zur Geschichte
(posthum 1947 erschienen).
Veröffentlichungen

Verzamelde Werken (Gesamtausgabe)

Bd. 1: Oud-Indië, Nederland, Tjeenk Willink,


Haarlem [dort auch alle weiteren Bände],
1948.
Bd. 2: Nederland, Haarlem 1948.
Bd. 3: Cultuurgeschiedenis I, Haarlem 1949,
online (https://www.dbnl.org/tekst/huiz003
verz04_01/) .
Bd. 4: Cultuurgeschiedenis II, Haarlem 1949.
Bd. 5: Cultuurgeschiedenis III, Haarlem
1950.
Bd. 6: Biografie, Haarlem 1950.
Bd. 7: Geschiedwetenschap,
Hedendaagsche Cultuur, Haarlem 1950.
Bd. 8: Universiteit, Wetenschap en Kunst,
Haarlem 1951.
Bd. 9: Bibliografie en Register, Haarlem
1953.

Deutschsprachige Ausgaben

Herbst des Mittelalters. Studien über


Lebens- und Geistesformen des 14. und 15.
Jahrhunderts in Frankreich und in den
Niederlanden. Ins Deutsche übersetzt von
Tilli Jolles Mönckeberg. Drei-Masken-
Verlag, München 1924. (Übersetzung von
Herfstij der middeleeuwen. Leiden 1919).
Herbst des Mittelalters. Studien über
Lebens- und Geistesformen des 14. und
15. Jahrhunderts in Frankreich und in
den Niederlanden. Deutsch von Tilli
Wolff-Mönckeberg. Zweite, verbesserte
Auflage. Drei-Masken-Verlag, München
1928.
Herbst des Mittelalters. Studien über
Lebens- und Geistesformen des 14. und
15. Jahrhunderts in Frankreich und den
Niederlanden. Dritte, durchgesehene
Auflage. Kröner, Leipzig 1930 (11.
Auflage. A. Kröner, Stuttgart 1975 / 12.
Auflage. A. Kröner, Stuttgart 2006,
ISBN 3-520-20412-6).
Erasmus. Deutsch von Werner Kaegi. Benno
Schwabe, Basel 1928.
Europäischer Humanismus: Erasmus (=
Rowohlts deutsche enzyklopädie. Band
78). Rowohlt Verlag, Reinbek bei
Hamburg 1951 (und öfter).
Erasmus. Facsimile-Nachdruck der
Ausgabe 1928. Mit zahlreichen Holz-
und Metallschnitten von Hans Holbein
d. J. Schwabe, Basel 1988.
Erasmus. Eine Biographie.
[Neuausgabe]. Mit aktualisierter
Bibliographie. Nachwort von Heinz
Holezcek. Rowohlt, Reinbek bei
Hamburg 1993.
Erasmus und Luther – Europäischer
Humanismus und Reformation. 1928
(Originaltitel: Erasmus); Neuübersetzung
von Hartmut Sommer, Topos-Taschenbuch,
Kaevelaer 2016, ISBN 978-3-8367-1071-8.
Wege der Kulturgeschichte. Studien.
Deutsch von Werner Kaegi. Drei-Masken-
Verlag, München 1930 (Pantheon,
Amsterdam / Leipzig 1941).
Holländische Kultur des siebzehnten
Jahrhunderts. Ihre sozialen Grundlagen und
nationale Eigenart. Jena 1932 (im Original
deutsch; eine holländische Neufassung
1941; deutsch: 1961).
Über die Verknüpfung des Poetischen mit
dem Theologischen bei Alanus de Insulis.
Noord-Hollandsche Uitg.-Mij, Amsterdam
1932.
Die Mittlerstellung der Niederlande zwischen
West- und Mitteleuropa. B. G. Teubner,
Leipzig u. a. 1933.
Im Schatten von morgen. Eine Diagnose des
kulturellen Leidens unserer Zeit. Gotthelf
Verlag, Bern 1935 (Zürich 1948).
Der Mensch und die Kultur. Bermann-
Fischer, Stockholm 1938.
Homo Ludens. Versuch einer Bestimmung
des Spielelementes der Kultur. Akademische
Verlagsanstalt Pantheon, Basel 1938.
Homo ludens. Vom Ursprung der Kultur
im Spiel (= Rowohlts deutsche
Enzyklopädie. Band 21). Rowohlt,
Hamburg 1956.
Homo ludens. Vom Ursprung der Kultur
im Spiel. In engster Zusammenarbeit
mit dem Verfasser aus dem
Niederländischen übertragen von Hans
Nachod. Mit einem Nachwort von
Andreas Flitner. Rowohlt, Reinbek bei
Hamburg 1987 (19. Auflage. Reinbek
2004, ISBN 3-499-55435-6).
Im Banne der Geschichte. Betrachtungen
und Gestaltungen. Übertragen von Werner
Kaegi und Wolfgang Hirsch. Akademische
Verlagsanstalt Pantheon, Amsterdam 1942.
Im Banne der Geschichte.
Betrachtungen und Gestaltungen.
Revidierte schweizerische
Lizenzausgabe. Occident/ Pantheon,
Zürich/ Brüssel 1942.
Wenn die Waffen schweigen. Die Aussichten
auf Genesung unserer Kultur. Deutsch von
Wolfgang Hirsch [Geschändete Welt].
Amsterdam 1945 / Burg, Basel 1945.
Parerga. Hrsg. von Werner Kaegi.
Amsterdam/ Basel 1945.
Mein Weg zur Geschichte. Letzte Reden und
Skizzen. Deutsch von Werner Kaegi.
Schwabe, Klosterberg/ Basel 1947.
Schriften zur Zeitkritik (enthält: Im Schatten
von morgen / Geschändete Welt). Pantheon,
Bruxelles 1948 / Occident-Verlag, Zürich
1948.
Burgund. Eine Krise des romanisch-
germanischen Verhältnisses. Tübingen
1952.
Das Problem der Renaissance. Tübingen
1953.
Geschichte und Kultur. Gesammelte
Aufsätze. Hrsg. und eingeleitet von Kurt
Köster. Kröner, Stuttgart 1954.
Holländische Kultur im siebzehnten
Jahrhundert. Eine Skizze. Deutsch von
Werner Kaegi. Fassung letzter Hand. Mit
Fragmenten von 1932, Basel/ Stuttgart
1961.
Holländische Kultur im siebzehnten
Jahrhundert. Eine Skizze. Fassung
letzter Hand. Suhrkamp, Frankfurt am
Main 1977.
Holländische Kultur im siebzehnten
Jahrhundert. Eine Skizze. Fassung
letzter Hand mit Fragmenten von 1932.
Aus dem Niederländischen von Werner
Kaegi. Mit einem Nachwort von Bernd
Roeck. München 2007.

Weitere Werke

Het aesthetisch bestanddeel van


geschiedkundige voorstellingen.
[Antrittsvorlesung], Haarlem 1905.
De geschiedenis der Groningse universiteit.
1914.
Mensch en menigte in Amerika, 1918.
Amerika levend en denkend, Haarlem 1926.
Amerika dagboek 14. april – 19. juni 1926.
Hrsg. von A. van der Lem, Amsterdam
1993.
alle drei Bücher in deutscher Sprache:
Amerika, aus dem Niederländischen
von Annette Wunschel. Mit einem
Nachwort von Thomas Macho.
Wilhelm Fink Verlag, München 2011,
ISBN 978-3-7705-5167-5.
Leven en werken van Jan Veth, Haarlem
1927.
Over de grenzen van spel en ernst in de
cultuur. Rede, Tjeenk Willink, Haarlem 1933.
A Definition of the Concept of History. In:
Philosophy and History. Essays Presented to
Ernst Cassirer. Hrsg. von R. Klibansky and
H.J. Paton, Oxford 1936, S. 1–10.
De wetenschap der geschiedenis, Haarlem
1937.
Men and Ideas. History, the Middle Ages, the
Renaissance. Essays. Meridian Books, New
York 1959.
America. A Dutch Historian’s Vision, from
Afar and Near. Translated by H. H. Rowen,
1972.
De taak der cultuurgeschiedenis [Die
Aufgabe der Kulturgeschichte. Beiträge zur
Geschichtstheorie]. Samengesteld, verzorgd
en van een nawoord voorzien door W. E.
Krul, Historische Uitgeverij, Groningen
1995.
De hand van Huizinga. Gesammelte
Aufsätze. Hrsg. von Willem Otterspeer.
Amsterdam University Press, Amsterdam
2009, ISBN 978-90-8964-020-8 (Digitalisat
(http://www.oapen.org/search?identifier=3
39991) auf den Seiten der OAPEN Library).
Briefe

Briefwisseling I. 1894–1924. Hrsg. von Léon


Hanssen, W. E. Krul, A. van der Lem,
Utrecht: Edition Veen, 1989.
Briefwisseling II. 1925–1933, Utrecht 1990.
Briefwisseling III. 1934–1945, Utrecht 1991.

Literatur

Willy Andreas: Johan Huizinga. Ein Nachruf.


In: Historische Zeitschrift. Band 169, 1949,
S. 97.
Werner Kaegi: Johan Huizinga. Zum
Gedächtnis. Verlag Presseabteilung der Kgl.
Niederländischen Gesandtschaft, 1945.
Kurt Köster: Johan Huizinga 1872–1945. Mit
einer Bibliographie (= Eine Bibliographische
Reihe des Europa-Archivs. Band 1). Europa-
Archiv, Oberursel (Taunus) 1947,
DNB 452506344 (https://d-nb.info/452506344)
.
W. R. H. Koops, E. H. Kossmann, Gees van
der Plaat (Hrsg.): Johan Huizinga, 1872–
1972. Papers delivered to the Johan
Huizinga Conference, Groningen 11–15 Dec.
1972. Nijhoff, Den Haag 1973, ISBN 90-247-
1609-8.
Anton van der Lem: Johan Huizinga. Leven
en werk in beelden & documenten.
Wereldbibliotheek, Amsterdam 1993, ISBN
90-284-1618-8.
Leon Hanssen: Ein deutscher Herbst. Zur
Geschichte und Deutung von Huizingas
Meisterwerk. In: Jattie Enklaar, Hans Ester
(Hrsg.): Wechseltausch. Übersetzen als
Kulturvermittlung. Deutschland und die
Niederlande. Rodopi, Amsterdam / Atlanta,
GA 1995, ISBN 90-5183-914-6, S. 219–238.
Christoph Strupp: Johan Huizinga.
Geschichtswissenschaft als
Kulturgeschichte. Vandenhoeck & Ruprecht,
Göttingen 2000, ISBN 3-525-36242-0.
Klaus-Gunther Wesseling: Huizinga, Johan.
In: Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon (BBKL). Band 18, Bautz,
Herzberg 2001, ISBN 3-88309-086-7, Sp.
672–694.
Christoph Strupp: Johan Huizinga. In: Lutz
Raphael (Hrsg.): Klassiker der
Geschichtswissenschaft. Band I: Von
Edward Gibbon bis Marc Bloch. C. H. Beck,
München 2006, ISBN 3-406-54118-6, S.
190–211.
Leander Scholz: Die Spiele der Massen.
Johan Huizinga und das Collège de
Sociologie, in: Rolf F. Nohr / Serjoscha
Wiemer (Hrsg.): Strategie Spielen.
Medialität, Geschichte und Politik des
Strategiespiels, Lit-Verlag, Münster 2008 (=
Medienwelten. Braunschweiger Schriften zur
Medienkultur, Bd. 9), S. 249–260.
Christian Krumm: Johan Huizinga,
Deutschland und die Deutschen. Begegnung
und Auseinandersetzung mit dem Nachbarn.
Waxmann, Münster / New York / München /
Berlin 2011, ISBN 978-3-8309-2446-3.
Henning Trüper: Unordnungssysteme. Zur
Praxis der Notizführung bei Johan Huizinga.
In: zeitenblicke. 10,1 (9. August 2011)
(online) (http://www.zeitenblicke.de/2011/
1/Trueper/) .
Weblinks

Commons: Johan Huizinga (https://comm


ons.wikimedia.org/wiki/Category:Johan_Hui
zinga?uselang=de) – Sammlung von Bildern,
Videos und Audiodateien
Wikiquote: Johan Huizinga – Zitate
Literatur von und über Johan Huizinga (http
s://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpl
eSearch&query=118775294) im Katalog
der Deutschen Nationalbibliothek
Werke von und über Johan Huizinga (http
s://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/per
son/gnd/118775294) in der Deutschen
Digitalen Bibliothek
Huizinga Instituut, Amsterdam (http://www.
huizingainstituut.nl/)
Materialien zur Biographie (http://kerkuil.lei
denuniv.nl/digitale-tentoonstellingen-voor-2
007/huizinga/huizinga.htm) (Universität
Leiden, Ausstellung der
Universitätsbibliothek 1998)
Gerhard Oestreich: Huizinga, Lamprecht und
die deutsche Geschichtsphilosophie.
Huizingas Groninger Antrittsvorlesung von
1905 (http://www.bmgn-lchr.nl/index.php/b
mgn/article/viewFile/URN%3ANBN%3AN
L%3AUI%3A10-1-101919/1816)
Institut für Ludologie: Homo ludens – Spiel
als Ursprungsort für Kultur (https://www.lud
ologie.de/blog/news/johan-huizinga-1872-
1945-homo-ludens-spiel-als-ursprungsort-v
on-kultur/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=
News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&c
Hash=7bac3118cb809713ea5f828bb0ddd9
34)
Johan Huizinga (https://academieroyale.b
e/fr/who-who-detail/relations/johan-huizing
a/) Eintrag bei der Académie royale des
Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de
Belgique

Einzelnachweise

1. Jan Noordegraaf: On light and sound. In:


Ders.: The Dutch Pendulum. Linguistics in
the Netherlands 1740–1900. Münster
1996.
2. Johan Huizinga: Cultuurhistorische
verkenningen. Tjeenk Willink, Haarlem
1929, S. 156 (Originalzitat: „Geschiedenis
is den geestelijken vorm waarin een
cultuur zich rekenschap geeft van haar
verleden.”).
3. Christoph Strupp: Johan Huizinga. In: Lutz
Raphael (Hrsg.): Klassiker der
Geschichtswissenschaft. Band I: Von
Edward Gibbon bis Marc Bloch. C. H.
Beck, München 2006, ISBN 3-406-54118-
6, S. 190–211, hier S. 194 und 203.
4. Martin Finkenberger: „Während meines
ganzen Lebens habe ich die Juden
erforscht, wie ein Bakteriologe einen
gefährlichen Bazillus studiert.“ Johann
von Leers (1902–1965) – als
antisemitischer Propagandaexperte bis
1945. In: Bulletin des Deutschen
Historischen Instituts Moskau: Bulletin Nr.
2. Das Sonderarchiv des Staatlichen
Russischen Militärarchivs.
Forschungsberichte von Stipendiaten des
DHI Moskau. Moskau 2008, S. 90 f. Online
hier (http://www.dhi-moskau.org/fileadmi
n/user_upload/DHI_Moskau/pdf/Publikati
on/DHIM-Bulletin_2.pdf) einsehbar.
Letzter Abruf am 3. Dezember 2014.
5. Arnd Krüger, John McClelland (Hrsg.): Die
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Normdaten (Person): GND: 118775294 (http


s://d-nb.info/gnd/118775294) | LCCN:
n50034372 (https://lccn.loc.gov/n5003437
2) | NDL: 00443990 (https://id.ndl.go.jp/aut
h/ndlna/00443990) | VIAF: 66468881 (http
s://viaf.org/viaf/66468881/) |
Personendaten
NAME Huizinga, Johan
niederländischer
KURZBESCHREIBUNG
Kulturhistoriker
GEBURTSDATUM 7. Dezember 1872
Groningen,
GEBURTSORT
Niederlande
STERBEDATUM 1. Februar 1945
STERBEORT De Steeg bei Arnheim

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title=Johan_Huizinga&oldid=243649699“

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