Vorladen Eines Kraftfahrzeug Hochvoltnetzes

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TEPZZ 996899B_T

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(11) EP 2 996 899 B1


(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Veröffentlichungstag und Bekanntmachung des (51) Int Cl.:


Hinweises auf die Patenterteilung: B60L 3/00 (2006.01) B60L 3/12 (2006.01)
10.05.2017 Patentblatt 2017/19 H02H 11/00 (2006.01) B60L 11/18 (2006.01)

(21) Anmeldenummer: 14713386.2 (86) Internationale Anmeldenummer:


PCT/EP2014/000821
(22) Anmeldetag: 27.03.2014
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2014/183820 (20.11.2014 Gazette 2014/47)

(54) VORLADEN EINES KRAFTFAHRZEUG-HOCHVOLTNETZES


PRECHARGING A MOTOR VEHICLE HIGH-VOLTAGE NETWORK
PRÉCHARGE D’UN RÉSEAU À HAUTE TENSION D’UN VÉHICULE AUTOMOBILE

(84) Benannte Vertragsstaaten: (72) Erfinder: THÖMMES, Marco


AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB 85049 Ingolstadt (DE)
GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO
PL PT RO RS SE SI SK SM TR (74) Vertreter: Herbst, Matthias Heinz
Audi AG
(30) Priorität: 17.05.2013 DE 102013008586 Patentabteilung
I/EZ-14
(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung: 85045 Ingolstadt (DE)
23.03.2016 Patentblatt 2016/12
(56) Entgegenhaltungen:
(73) Patentinhaber: Audi AG US-A1- 2001 028 571 US-A1- 2008 092 258
85045 Ingolstadt (DE)
EP 2 996 899 B1

Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen
Patents im Europäischen Patentblatt kann jedermann nach Maßgabe der Ausführungsordnung beim Europäischen
Patentamt gegen dieses Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).

Printed by Jouve, 75001 PARIS (FR)


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Beschreibung keit, dass eine Person mit Leitungen oder Geräten des
Hochvoltnetzes Berührungskontakt hat. Insbesondere
[0001] Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit ei- ist dies in Werkstätten der Fall, wenn beispielsweise nach
nem Hochvoltnetz und einer Hochvolt-Spannungsquelle, einem Unfall das Hochvoltnetz überprüft werden muss.
beispielsweise einer Traktionsbatterie. Zu der Erfindung 5 Dann bietet der verhältnismäßig kleine Vorladewider-
gehört ein Verfahren zum Steuern einer Zuschaltung der stand keinen Schutz, wenn das beschädigte Hochvolt-
Hochvolt-Spannungsquelle an das Hochvoltnetz. Unter netz an die Hochvolt-Spannungsquelle zugeschaltet
Hochvolt-Spannung wird im Zusammenhang mit der Er- wird, um beispielsweise eine Probefahrt mit dem beschä-
findung eine elektrische Gleichspannung von größer als digten Kraftfahrzeug zu machen. Ein möglicher Defekt
60 Volt, insbesondere größer als 200 Volt verstanden. 10 ist beispielsweise, dass ein nicht montierter Schraubkon-
[0002] In Kraftfahrzeugen, insbesondere elektrisch takt an einer Hochvolt-Komponente dazu führt, dass eine
angetriebenen Kraftfahrzeugen, kann vorgesehen sein, Hochvoltleitung ohne Isolierung frei im Kraftfahrzeug
elektrische Verbraucher mit einer Hochvolt-Spannung zu liegt. Wenn eine Person diese Kontakte während der Vor-
versorgen. Die Hochvolt-Verbraucher sind hierzu über ladung berührt, wird die Person einen potentiell gefähr-
einen Hochvolt-Zwischenkreis, beispielsweise Strom- 15 lichen elektrischen Schlag bekommen.
schienen, mit einer Hochvolt-Spannungsquelle gekop- [0005] Aus der DE 10 2008 012 418 A1 ist ein Hoch-
pelt, beispielsweise einer Traktionsbatterie, einem Hoch- voltsystem für ein Kraftfahrzeug bekannt, bei welchem
volt-Generator mit Gleichrichter oder einem Brennstoff- ein Zwischenkreiskondensator über einen Vorladewider-
zellenstapel. Die Hochvolt-Verbraucher und der Hoch- stand aufgeladen werden kann, bevor eine Hochvoltbat-
volt-Zwischenkreis bilden zusammen ein Hochvoltnetz, 20 terie direkt, das heißt ohne Vorladewiderstand, mit dem
das von der Hochvolt-Spannungsquelle mit elektrischer Hochvolt-Zwischenkreis verbunden wird. Während des
Leistung versorgt wird. Ein Hochvolt-Verbraucher kann Vorladens wird der Vorladestrom überwacht. Fehlt die-
z.B. ein elektrischer Antriebsmotor mit Wechselrichter ser, wird auf einen fehlenden Kontakt der Hochvolt-Bat-
oder eine Klimaanlage sein. terie zu dem Hochvoltnetz geschlossen und entspre-
[0003] In solchen Hochvoltfahrzeugen ist in der Regel 25 chend die Vorladung abgebrochen. Nachteilig bei die-
eine Vorladung zum Aufladen des Hochvolt-Zwischen- sem System ist, dass während dieser Messung ein Strom
kreises umgesetzt, um die gegenüber dem Anschluss fließen kann, der aufgrund des geringen Vorladewider-
der Hochvolt-Spannungsquelle an das Hochvoltnetz stands für eine Person gefährlich ist.
wirksamen Zwischenkreiskapazitäten aufzuladen. Ohne [0006] Aus der DE 10 2010 015 312 A1 ist ein Hoch-
diese Vorladung würde die Zwischenkreiskapazität 30 voltsystem für ein Kraftfahrzeug bekannt, das eine Dia-
durch einen sehr hohen Einschaltstrom geschädigt. gnoseeinrichtung mit einer Messeinrichtung zur Mes-
Ebenso würden die Hochvolt-Schalter der Hochvolt- sung eines Spannungsverlaufs an einem Zwischenkreis-
Spannungsquelle beim Schließen ohne Vorladung ge- kondensator umfasst. Insbesondere während des End-
schädigt. Nach dem Start der Vorladung, die in der Regel ladevorgangs des Zwischenkreiskondensators wird der
über ein Vorladerelais und einen Vorladewiderstand rea- 35 Spannungsverlauf gemessen und dahingehend ausge-
lisiert ist, wird nach einer vorbestimmten Zeitdauer die wertet, ob auf eine Fehlfunktion des Hochvoltsystems
Hochvolt-Spannung, die von der Hochvolt-Spannungs- rückgeschlossen werden kann. Auch bei diesem System
quelle erzeugt wird, auch im Hochvolt-Zwischenkreis er- treten während der Überprüfung auf Fehlfunktionen elek-
reicht. Dieses Vorladen dauert in der Regel weniger als trische Ströme in dem Hochvoltnetz auf, die für eine Per-
eine Sekunde, also beispielsweise wenige 100 Millise- 40 son lebensgefährlich sein können.
kunden. In der Regel wird bei einem Spannungsdelta, [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in
also einer Spannungsdifferenz zwischen der Hochvolt- einem Kraftfahrzeug mit Hochvoltnetz und Hochvolt-
Spannung der Hochvolt-Spannungsquelle und der Zwi- Spannungsquelle einen Defekt im Hochvoltnetz zu er-
schenkreisspannung, bereits zwischen der Hochvolt- kennen, bevor eine Person gefährdet wird.
Spannungsquelle und dem Hochvoltnetz ein zweiter 45 [0008] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß
Hauptschalter geschlossen, welcher parallel zum Vorla- Patentanspruch 1 und ein Kraftfahrzeug gemäß Paten-
derelais und Vorladewiderstand liegt. Beispielsweise tanspruch 6 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Er-
kann der Hauptschalter bereits bei einem Spannungs- findung sind durch die Unteransprüche gegeben.
delta von weniger als 10 Volt zugeschaltet werden. [0009] Durch die Erfindung wird eine Vorladung für ei-
[0004] Da die Vorladung sehr schnell sein muss, wird 50 ne Kapazität des Hochvoltnetzes bereitgestellt, wobei
ein sehr kleiner Vorladewiderstand verwendet, der für die Vorladung um eine Erkennung eines Bordnetzfehlers
die Komponenten des Hochvoltnetzes einen unkriti- erweitert ist, also beispielsweise eine Erkennung von
schen Wert aufweist. Für eine Person ist der hierbei flie- nicht angeschlossenen Leitungen oder durchtrennten
ßende Vorladestrom jedoch potentiell gefährlich. Grund Leitungen. Unter Vorladen ist das hier bereits beschrie-
für die möglichst schnelle Vorladung ist, dass im fehler- 55 bene Aufladen der Kapazität des Hochvoltnetzes mittels
freien Fall der Fahrer nicht unnötig lange warten soll, eines Vorladestroms der Hochvolt-Spannungsquelle
bevor das Kraftfahrzeug betriebsbereit ist. Im Falle eines über einen ersten, den Vorladestrom begrenzenden Vor-
Defekts im Hochvoltnetz besteht allerdings die Möglich- ladewiderstand zu verstehen.

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[0010] In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird vor hängigkeit von einem Zuschaltbefehl ein erstes Steuer-
dem Einleiten dieser eigentlichen Vorladephase (mit signal für das erste Schaltelement zu erzeugen, so dass
dem für einen Menschen gefährlichen Vorladestrom) also der Vorladestrom von der Hochvolt-Spannungs-
durch eine Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs zu- quelle über den ersten Vorladewiderstand zum An-
nächst zumindest ein Prüfwert für eine elektrische Be- 5 schluss hin in das Hochvoltnetz fließt. Bei dem erfin-
triebsgröße des Hochvoltnetzes ermittelt. Das Verfahren dungsgemäßen Kraftfahrzeug ist nun diese Steuerein-
beginnt mit dem Empfangen des Zuschaltbefehls, der richtung zusätzlich dazu ausgelegt, eine Ausführungs-
angibt, dass die Hochvolt-Spannungsquelle dem Hoch- form des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen
voltnetz zugeschaltet werden soll. Dann wird überprüft, und hierbei dann entsprechend das erste Steuersignal
welche Kapazität eigentlich tatsächlich an demjenigen 10 nur zu erzeugen, falls der zumindest eine Prüfwert die
Anschluss wirksam ist, über den die Hochvolt-Span- vorbestimmte Sicherheitsbedingung erfüllt.
nungsquelle mit dem Hochvoltnetz verbunden ist. Als Be- [0014] Entsprechend ergeben sich bei dem erfin-
triebsgröße wird beispielsweise eine elektrische Span- dungsgemäßen Kraftfahrzeug dieselben Vorteile wie bei
nung überprüft, die an den beiden Kontakten (Plus und dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Minus) des Anschlusses anliegt. Ist in dem Hochvoltnetz 15 [0015] Bei der genannten Sicherheitsbedingung
ein Kabel durchtrennt oder hat sich ein Kabel von einer kommt es darauf an, welche Betriebsgröße gemessen
Hochvolt-Komponente gelöst, gibt es keine elektrische wird, das heißt welche Betriebsgröße dem zumindest ei-
Verbindung zwischen der Kapazität dieser Hochvolt- nen Prüfwert zugrunde liegt. Eine geeignete Sicherheits-
Komponente und dem Anschluss der Hochvolt-Span- bedingung ist, dass der zumindest eine Prüfwert jeweils
nungsquelle. Somit ist die am Anschluss der Hochvolt- 20 innerhalb eines Sollwert-Intervalls liegen muss. Das Soll-
Spannungsquelle tatsächlich wirksame Kapazität gerin- wert-Intervall ist dabei aus zumindest einem Sollwert ge-
ger als sie bei intaktem Hochvoltnetz sein müsste. Dies bildet, wie er sich ergibt, wenn die tatsächlich wirksame
kann dann an dem Prüfwert der Betriebsgröße erkannt Kapazität einer bestimmungsgemäßen Kapazität des
werden. Allgemein wird hier also eine Betriebsgröße ge- Hochvoltnetzes entspricht, wenn also die Hochvolt-Ver-
wählt, die von einer tatsächlich an dem Anschluss wirk- 25 braucher mit ihren jeweiligen Zwischenkreis-Kapazitäten
samen Kapazität abhängig ist. auch tatsächlich über den Zwischenkreis elektrisch mit
[0011] Nur falls der zumindest eine Prüfwert eine vor- dem Anschluss verbunden sind. Hat sich ein Kabel gelöst
bestimmte Sicherheitsbedingung erfüllt, wird dann der oder ist ein anderer Bordnetzfehler aufgetreten, so ver-
Vorladestrom der Hochvolt-Spannungsquelle über den ringert sich in der Regel die tatsächlich wirksame Kapa-
ersten Vorladewiderstand zu dem Anschluss hin und in 30 zität im Vergleich zur bestimmungsgemäßen Kapazität
das Hochvoltnetz geführt. Anderenfalls wird der Vorla- des Hochvoltnetzes, da eine oder mehrere Zwischen-
destrom blockiert. Mit anderen Worten wird die eigentli- kreiskapazitäten nicht mehr elektrisch mit dem An-
che Vorladephase gar nicht erst eingeleitet, wenn an- schluss der Hochvolt-Spannungsquelle verbunden sind.
hand des zumindest einen Prüfwertes bereits ein Defekt [0016] Welche Betriebsgröße zum Ermitteln des Prüf-
des Hochvoltnetzes erkannt wird. 35 werts genutzt werden kann, hängt von der Bauart des
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren weist den Kraftfahrzeugs ab, in welchem die Erfindung realisiert
Vorteil auf, dass der Prüfwert unter elektrischen Bedin- werden soll. Beispielsweise kann an dem Anschluss eine
gungen ermittelt wird, bei denen für eine Person auch Wechselspannung erzeugt werden, insbesondere eine
dann keine Lebensgefahr besteht, wenn sie z.B. mit einer hochfrequente Wechselspannung von über 1000 Hertz,
elektrischen Leitung des Hochvoltnetzes Berührungs- 40 so dass auf der Grundlage des dann fließenden Wech-
kontakt hat. Der zumindest eine Prüfwert kann dabei selstroms auf die tatsächlich am Anschluss der Hochvolt-
auch so schnell ermittelt werden, dass sich im fehlerfrei- Spannungsquelle wirksame Kapazität rückgeschlossen
en Fall für einen Fahrer des Kraftfahrzeugs keine Verzö- werden kann.
gerung des Startvorganges ergibt. [0017] In einer bevorzugten Ausführungsform der Er-
[0013] Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist 45 findung wird aber zum Ermitteln des zumindest einen
entsprechend ein Hochvoltnetz und eine über einen An- Prüfwerts ein Prüfstrom aus der Hochvolt-Spannungs-
schluss an das Hochvoltnetz angeschlossene Hochvolt- quelle selbst über einen zweiten Vorladewiderstand zum
Spannungsquelle auf, insbesondere die Batteriezellen Anschluss geführt. Dieser zweite Vorladewiderstand
einer Hochvolt-Batterie. In an sich bekannter Weise ist weist einen größeren Widerstandswert als der erste Vor-
in dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug eine Vorlade- 50 ladewiderstand auf. Diese Ausführungsform weist den
schaltung bereitgestellt, welche ein erstes steuerbares Vorteil auf, dass unabhängig von dem Widerstandswert
Schaltelement aufweist, das dazu ausgelegt ist, im elek- des ersten Vorladewiderstands, über welchen die eigent-
trisch leitenden Zustand die Hochvolt-Spannungsquelle liche Vorladung möglichst schnell erfolgen soll, nun ein
über einen ersten Vorladewiderstand mit dem Anschluss zweiter Vorladewiderstand verwendet wird, dessen Wi-
der Hochvolt-Spannungsquelle an das Hochvoltnetz zu 55 derstandswert so groß gewählt werden kann, dass sich
verbinden. Über den ersten Vorladestrom ist die be- keine Gefahr für einen Person ergibt, selbst wenn diese
schriebene, schnelle aber gefährliche Vorladung mög- eine Leitung des Hochvoltnetzes berührt, während der
lich. Eine Steuereinrichtung ist dazu ausgelegt, in Ab- Prüfstrom fließt. Als der zumindest eine Prüfwert wird bei

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dieser Ausführungsform des Verfahrens bevorzugt zu- wird. Durch Schließen eines weiteren Hauptschalters,
mindest ein Spannungswert oder ein Stromstärkewert kann dann die Hochvolt-Spannungsquelle direkt, das
ermittelt. heißt ohne einen Vorladewiderstand, mit dem Hochvolt-
[0018] Zu dieser Ausführungsform des Verfahrens gibt netz verbunden werden, so dass ein Betriebsstrom zu
es eine entsprechende Ausführungsform des erfin- 5 den Hochvolt-Verbrauchern geführt werden kann, ohne
dungsgemäßen Kraftfahrzeugs. dass es zu Verlusten in den Vorladewiderständen
[0019] Durch den Prüfstrom wird bevorzugt eine erste, kommt.
geringe Vorladung der tatsächlich am Anschluss wirksa- [0022] Wie bereits ausgeführt, handelt es sich bei dem
men Kapazität bewirkt und anhand des zumindest einen zweiten Vorladewiderstand um einen zusätzlichen
Prüfwerts diese erste Vorladung überwacht. Mit erster 10 Schaltungsteil, durch den erreicht wird, dass ein ausrei-
Vorladung ist hier insbesondere ein Vorladen der tat- chend großer Widerstand zum Schutz gegen einen elek-
sächlich wirksamen Kapazität auf einen Spannungswert trischen Schlag bei der Prüfung des Hochvoltnetzes vor-
gemeint, der nur einen Bruchteil, insbesondere weniger handen ist, ohne dass hierdurch ein Fahrer eine merkbar
als 30 Prozent, bevorzugt weniger als 20 Prozent, der längere Vorladezeit hinnehmen muss. In der Vorlade-
bestimmungsgemäßen Zwischenkreis-Hochvolt-Span- 15 schaltung ist also neben dem eigentlichen ersten Vorla-
nung beträgt, also der von der Hochvolt-Spannungsquel- dewiderstand mit einem verhältnismäßig kleinen Wider-
le erzeugten Hochvolt-Spannung. Diese erste Vorladung standswert zusätzlich ein zweiter Vorladewiderstand mit
kann in verhältnismäßig kurzer Zeit abgeschlossen sein, größeren Widerstandswert zugeschaltet, so dass über
insbesondere in weniger als 500 Millisekunden, bevor- diesen ein ungefährlicher Prüfstrom fließt, mit dem fest-
zugt weniger als 300 Millisekunden, so dass das Ermit- 20 gestellt werden kann, ob das Hochvoltnetz überhaupt an-
teln des zumindest einen Prüfwerts den Startvorgang geschlossen und ohne Fehler ist. Im Zusammenhang mit
nicht merklich verzögert. der Erfindung ist unter Vorladewiderstand zu verstehen,
[0020] Durch den zweiten Vorladewiderstand wird be- dass es sich um ein einziges, diskretes Bauteil handelt
vorzugt der Prüfstrom auf einen Stromstärkewert be- oder aber um eine Anordnung mehrerer elektrischer Bau-
grenzt, der bei gegebener elektrischer Hochvolt-Span- 25 teile, die zusammen den Vorladewiderstand mit dem vor-
nung der Hochvolt-Spannungsquelle kleiner ist als ein bestimmten Widerstandswert in Bezug auf Anschluss-
für den Menschen gefährlicher Körperstrom. Wie groß klemmen dieses Bauteile-Netzwerks aufweisen.
dieser Wert für den Körperstrom sein darf, hängt also [0023] Das erste Schaltelement, mit welchem die ei-
von der Hochvolt-Spannung ab und kann aus einschlä- gentliche Vorladephase (großer Vorladestrom) eingelei-
giger Literatur betreffend die Sicherheit von elektrischen 30 tet wird, ist dabei dazu ausgelegt, im elektrisch leitenden
Einrichtungen entnommen werden. Hierzu gibt es ent- Zustand einen von der Hochvolt-Spannungsquelle zu
sprechende Normen über zulässige Körperdurchströ- dem Anschluss der Hochvolt-Spannungsquelle fließen-
mungsdauern beziehungsweise die entsprechende Hö- den Strom größtenteils oder vollständig an dem zweiten
he des Körperstroms (IEC60479). An dieser Norm ori- Vorladwiderstand vorbeizuführen.
entiert sich die Auslegung der Widerstandswerte bevor- 35 [0024] Hierbei gibt es zwei bevorzugte Ausführungs-
zugt. Wenn sichergestellt ist, über das Widerstandsver- formen. In einer Ausführungsform des erfindungsgemä-
hältnis großer zweiter Vorladewiderstand gegen ßen Kraftfahrzeugs bilden das erste Schaltelement und
menschlichen Widerstand, das über den Menschen bei der erste Vorladewiderstand einen ersten Schaltungs-
einer Berührung eines beispielsweise Kabels des Hoch- zweig und das zweite Schaltelement und der zweite Vor-
voltnetzes 60 Volt oder 120 Volt nicht überschritten wer- 40 ladewiderstand einen zweiten Schaltungszweig, wobei
den, dann spielt der zeitliche Aspekt sogar keine Rolle der erste und der zweite Schaltungszweig die Hochvolt-
mehr. Eine mögliche Berechnung des größeren Vorla- Spannungsquelle mit dem Anschluss unabhängig von-
dewiderstandes, also des zweiten Vorladewiderstandes, einander koppeln. Beispielsweise können also die bei-
ergibt sich, indem der Spannungsabfall über den Men- den Schaltungszweige parallel zueinander geschaltet
schen (dessen Körper weist einen Widerstand von ca. 45 sein. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass einem Defekt
1000 Ohm auf) nicht eine berührgefährliche Spannung des Prüfzweiges, also des Schaltungszweiges mit dem
überschreiten darf. In der Automobilindustrie sind dies in zweiten Schaltelement und dem hochohmigen, zweiten
der Regel 60 Volt, in der Elektrotechnik 120 Volt. Bevor- Vorladewiderstand, immer noch eine (ungeprüfte) Vor-
zugt beträgt dabei der Stromstärkewert des Prüfstroms ladung des Hochvoltnetzes möglich ist, das Kraftfahr-
weniger als 50 Milliampere, insbesondere weniger als 15 50 zeug also betriebsbereit bleibt.
Milliampere, ganz besonders weniger als 10 Milliampere. [0025] In einer alternativen Ausführungsform sind der
[0021] Nach Beendigung der ersten Vorladung kann erste Vorladewiderstand und der zweite Vorladewider-
dann für den Fall, dass der zumindest eine Prüfwert die stand gemeinsam über das erste Schaltelement mit der
Sicherheitsbedingungen erfüllt, die eigentliche Vorla- Hochvolt-Spannungsquelle oder dem Anschluss gekop-
dung über den ersten Vorladewiderstand mit dem gerin- 55 pelt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass nur das erste
geren Widerstandswert erfolgen, so dass die Kapazität Schaltelement als galvanisch entkoppelndes Schaltele-
des Hochvoltnetzes vollends auf den Hochvolt-Span- ment ausgelegt sein muss. Das zweite Schaltelement
nungswert der Hochvolt-Spannungsquelle aufgeladen zum Beenden der Prüfphase und Einleiten der eigentli-

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chen Vorladephase, kann dann beispielsweise auch ein Fig. 5 eine Vorladeschaltung gemäß einer Ausfüh-
Halbleiter-Schaltelement, wie beispielsweise ein IGBT rungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahr-
(insulated gate bipolar transistor), sein. zeugs und
[0026] Das Zuschalten der Hochvolt-Spannungsquel-
le an das Hochvoltnetz erfolgt bei dem erfindungsgemä- 5 Fig. 6 eine alternative Vorladeschaltung gemäß einer
ßen Kraftfahrzeug dabei bevorzugt wie folgt: Die Steu- anderen Ausführungsform des erfindungsge-
ereinrichtung ist dazu ausgelegt, in Abhängigkeit von mäßen Kraftfahrzeugs.
dem Zuschaltbefehl, den es beispielsweise über einen
CAN-Bus (CAN - Controller Area Network) empfangen [0028] Die Beispiele stellen bevorzugte Ausführungs-
kann, zunächst durch Erzeugen eines zweiten Steuersi- 10 formen der Erfindung dar.
gnals das zweite Schaltelement der Vorladeschaltung in [0029] Bei den folgenden erläuterten Ausführungsbei-
einen elektrisch leitenden Zustand zu schalten, ohne spielen stellen die beschriebenen Komponenten der
hierbei das erste Steuersignal (zum Einleiten der eigent- Ausführungsformen und die beschriebenen Schritte der
lichen Vorladung mit dem gefährlichen Vorladestrom) zu Verfahren jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu
erzeugen. Hierdurch wird dann der Prüfstrom aus der 15 betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die
Hochvolt-Spannungsquelle über den zweiten Vorladewi- Erfindung auch jeweils unabhängig voneinander weiter-
derstand zu dem Anschluss geführt. Erfüllt dann der zu- bilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als
mindest eine Prüfwert, z.B. nach einer vorbestimmten der gezeigten Variation als Bestandteil der Erfindung an-
Prüfzeit, die Sicherheitsbedingungen, kann das erste zusehen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausfüh-
Steuersignal erzeugt werden, wodurch dann das erste 20 rungsformen auch durch weitere der beschriebenen
Schaltelement geschaltet und der eigentliche Vorlade- Merkmale der Erfindung ergänzbar.
strom über das den ersten Vorladewiderstand in das [0030] In Fig. 1 ist ein Kraftfahrzeug 10 gezeigt, bei
Hochvoltnetz geführt wird. Eine Sicherheitsbedingung dem es sich beispielsweise um einen Kraftwagen, ins-
kann beispielsweise sein, dass sich nach der vorbe- besondere einen Personenkraftwagen, handeln kann.
stimmten Zeitdauer, beispielsweise 200 Millisekunden 25 Das Kraftfahrzeug 10 weist eine Hochvolt-Spannungs-
oder 300 Millisekunden oder 400 Millisekunden, in dem versorgung 12 auf, bei der es sich beispielsweise um
Hochvoltnetz eine elektrische Spannung aufgebaut ha- eine Hochvoltbatterie handeln kann. Des Weiteren weist
ben muss, die kleiner als ein vorbestimmter Schwellen- das Kraftfahrzeug 10 eine oder mehrere Hochvolt-Kom-
wert ist, beispielsweise 60 Volt oder 120 Volt. Ist dies ponenten auf, wobei in Fig. 1 nur eine einzelne Hochvolt-
nicht der Fall, ist davon auszugehen, dass die tatsächlich 30 Komponente 14 gezeigt ist. Bei der Hochvolt-Komponen-
am Anschluss wirksame Kapazität deutlich kleiner als te kann es sich beispielsweise um einen elektrischen An-
die bestimmungsgemäße Kapazität des Hochvoltnetzes triebsmotor des Kraftfahrzeugs 10 handeln. Die Span-
ist. nungsversorgung 12 und die Hochvolt-Komponente 14
[0027] Im Folgenden ist die Erfindung noch einmal an- und auch die übrigen Hochvolt-Komponenten können bei
hand eines konkreten Ausführungsbeispiels erläutert. 35 dem Kraftfahrzeug 10 über einen Hochvolt-Zwischen-
Hierzu zeigt: kreis oder kurz Zwischenkreis 16 miteinander elektrisch
gekoppelt sein. Der Zwischenkreis 16 kann beispielswei-
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausfüh- se eine Plusleitung 18 und eine Minusleitung 20 umfas-
rungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahr- sen, wobei die Leitungen 18, 20 jeweils ein Kabel oder
zeugs, 40 eine Stromschiene umfassen können. Der Zwischen-
kreis 16 kann an einem Anschluss 22 der Spannungs-
Fig. 2 ein Diagramm mit zeitlichen Verläufen von elek- versorgung 12 an diese angeschlossen sein. Der An-
trischen Betriebsgrößen, wie sie sich bei einer schluss 22 kann hierzu einen Pluskontakt 24 und einen
Vorladung gemäß dem Stand der Technik er- Minuskontakt 26 aufweisen. Die Komponente 14 kann
geben, 45 über Anschlusskontakte 28 an den Zwischenkreis 16 an-
geschlossen sein. Beispielsweise können die Anschluss-
Fig. 3 ein Diagramm mit zeitlichen Verläufen von elek- kontakte 28 Schrauben umfassen. Die Komponente 14
trischen Betriebsgrößen, wie sie sich bei einer kann einen Kondensator 30 aufweisen, bei dem es sich
Ausführungsform des erfindungsgemäßen beispielsweise um einen Glättungskondensator oder ei-
Verfahrens ergeben, wenn kein Bordnetzfehler 50 nen Speicherkondensator handeln kann. Der Kondensa-
vorliegt, tor 30 kann eine Kapazität Cx aufweisen. Auch die übri-
gen (nicht gezeigten) Hochvolt-Komponenten können
Fig. 4 ein Diagramm mit zeitlichen Verläufen von ei- entsprechende Kondensatoren mit Kapazitäten aufwei-
ner elektrischen Betriebsgröße, wie sie sich ge- sen.
mäß einer Ausführungsform des erfindungsge- 55 [0031] Der Zwischenkreis 16 und die Hochvolt-Kom-
mäßen Verfahrens ergibt, wenn ein Bordnetz- ponenten (einschließlich der Komponente 14) bilden ins-
fehler vorliegt, gesamt ein Hochvoltnetz 32 des Kraftfahrzeugs 10. Aus
Sicht des Anschlusses 22 weist das Hochvoltnetz 32 ins-

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gesamt eine Kapazität C auf, die durch die einzelnen Kontakten 24 und 26 am Anschluss 22 anliegende Zwi-
Kapazitäten der Komponenten, wie etwa der Kapazität schenkreisspannung Uzk gemessen werden. Die Diffe-
Cx, und einem (in Fig. 1 nicht dargestellten) Zwischen- renz (Ubat - Uzk) ergibt dann bei geschlossenem Haupt-
kreiskondensator des Zwischenkreises 16 gebildet sein schalter HS2 die über der Vorladespannung 40 abfallen-
können. Die Kapazität C kann beispielsweise zwischen 5 de elektrische Spannung.
0,1 Millifarad und 10 Millifarad betragen. [0035] Zum Starten des Kraftfahrzeugs 10 wird die
[0032] Die Spannungsversorgung 12 kann eine Batte- Spannungsversorgung 12 an das Hochvoltnetz 32 zuge-
riezellen-Reihenschaltung oder einen Batteriezellen- schaltet. Das Startsignal wird von der Steuereinrichtung
Stapel 34 aufweisen, durch welchen eine Hochvolt- 36 als ein Zuschaltbefehl Z empfangen. Daraufhin wird
Spannung Ubat erzeugt werden kann. Der Stapel 34 10 durch die Steuereinrichtung 36 der Hauptschalter HS2
stellt eine Hochvolt-Spannungsquelle dar. Die Hochvolt- geschlossen, so dass ein erster Anschluss 38 des Sta-
Spannung Ubat kann beispielsweise 600 Volt betragen. pels 34 mit dem Kontakt 26 des Anschlusses 22 elek-
Um den Stapel 34 mit dem Zwischenkreis 16 zu verbin- trisch verbunden ist.
den, kann die Spannungsversorgung 12 zwei Haupt- [0036] Dann wird durch die Steuereinrichtung 46 durch
schalter HS1, HS2 aufweisen. 15 einen Steuerbefehl das Schaltelement VL2 geschlossen,
[0033] Bei den Hauptschaltern HS1, HS2 kann es sich so dass ein Prüfstrom Ip von dem Anschluss 36 des Sta-
beispielsweise um Schütze oder Relais handeln. Durch pels 34 über den zweiten Vorladewiderstand R2 zu dem
jeden Hauptschalter HS1, HS2 wird jeweils ein An- Kontakt 24 des Anschlusses 22 und in das Hochvoltnetz
schluss 36, 38 des Stapels 34 mit einem der Kontakte 32 fließt. Der Prüfstrom Ip weist eine Stromstärke auf,
24, 26 des Anschlusses 22 unmittelbar, das heißt ohne 20 die für einen Menschen ungefährlich ist. Durch die Steu-
ein weiteres Widerstandselement verbunden. Um aller- ereinrichtung 46 wird hierbei beispielsweise die an dem
dings den Stapel 34 mit dem Zwischenkreis 26 verbinden Anschluss 22 messbare Zwischenkreisspannung Uzk
zu können, ist eine Vorladung nötig, in welcher bei be- gemessen. Die einzelnen Messwerte stellen Prüfwerte
grenztem Vorladestrom Iv die Kapazität C des Hochvolt- dar. Alternativ dazu kann auch beispielsweise die über
netzes 32 aufgeladen wird, kann die Spannungsversor- 25 der Vorladeschaltung 40 abfallende Spannung gemes-
gung 12 eine Vorladeschaltung 40 aufweisen. Die Vor- sen werden. Anhand des Prüfwerts oder der Prüfwerte
ladeschaltung 40 kann parallel zu einem der Hauptschal- ermittelt die Steuereinrichtung 46, ob ein elektrischer
ter HS1, HS2 zwischen einen der Anschlüsse 36, 38 des Fehler in dem Hochvoltnetz 32 vorliegt. Wird erkannt,
Stapels 34 und ein dem zugehörigen Kontakt 24, 26 des dass kein Fehler vorliegt, wird durch die Steuereinrich-
Anschlusses 22 geschaltet sein. Die Vorladeschaltung 30 tung 46 ein Steuerbefehl zum Schließen des ersten
40 kann einen Vorladewiderstand R1 und einen zweiten Schaltelements VL1 erzeugt, wodurch ein weiterer
Vorladewiderstand R2 aufweisen. Die Vorladeschaltung Strom, nun durch den Vorladewiderstand VL1 geführt
40 kann des Weiteren ein erstes Schaltelement VL1 und wird. Insgesamt fließt durch die Vorladeschaltung 40 so
ein zweites Schaltelement VL 2 aufweisen. In dem in Fig. ein Vorladestrom Iv. Der Vorladestrom Iv bei geschlos-
1 gezeigten Beispiel bilden der Vorladewiderstand R1 35 senem Schaltelement VL1 kann eine für einen Menschen
und das Schaltelement VL1 zusammen einen ersten lebensgefährliche Stromstärke aufweisen. Durch Mes-
Schaltungszweig 42, der Vorladewiderstand R2 und das sen der Zwischenkreisspannung Uzk kann die Steuer-
Schaltelement VL2 zusammen einen zweiten Schal- einrichtung 46 überprüfen, wann die Kapazität C des
tungszweig 44. Der zweite Vorladewiderstand R2 weist Hochvoltnetzes 32 vollständig oder bis auf einen be-
einen größeren Widerstandswert als der Vorladewider- 40 stimmten Toleranzwert aufgeladen ist. Danach kann der
stand R1 auf. Die Schaltungszweige 42, 44 sind bei der Hauptschalter HS1 geschlossen werden und das Kraft-
Vorladeschaltung 40 parallel zueinander geschaltet und fahrzeug 10 in Betrieb gehen. Dieses Vorladen kann ins-
verbinden so unabhängig voneinander den Anschluss gesamt weniger als eine Sekunde dauern.
36 mit dem Kontakt 24. Beide Vorschaltungszweige 42, [0037] Das zweite Schaltelement VL2 und der zweite
44 überbrücken dabei den Hauptschalter HS1. Die 45 Vorladewiderstand R2, durch welche der Prüfstrom Ip
Hauptschalter HS1, HS2 und die Schaltelemente VL1, gesteuert wird, stellen die erfindungsgemäße Lösung zu
VL2 sind steuerbar. Sie werden bei dem Kraftfahrzeug der eingangs beschriebenen Aufgabe dar. Um die Wir-
10 beispielsweise durch eine Steuereinrichtung 46 ge- kungsweise des zweiten Vorladewiderstands R2 zu ver-
steuert, die Bestandteil der Spannungsversorgung 12 anschaulichen, wird im Folgenden die erfindungsgemä-
sein kann oder, wie in Fig. 1 gezeigt, außerhalb der Span- 50 ße Lösung mit der aus dem Stand der Technik bekannten
nungsversorgung 12 bereitgestellt sein kann. Die Steu- Lösung verglichen und zum anderen ein Fehlerfall be-
ereinrichtung 46 kann beispielsweise einen Mikrocont- schrieben.
roller oder ein Steuergerät umfassen. [0038] In Fig. 2 ist hierzu ein Diagramm mit zeitlichen
[0034] Die Spannungsversorgung 12 kann eine (nicht Verläufen der Zwischenkreisspannung Uzk und des Vor-
dargestellte) Messeinrichtung für elektrische Spannun- 55 ladestroms Iv über der Zeit t aufgetragen, wie sie sich
gen aufweisen. Beispielsweise kann die vom Stapel 34 gemäß dem Stand der Technik ergeben, wenn kein zwei-
erzeugte Batteriespannung Ubat gemessen werden. ter Vorladewiderstand R2 mit zugehörigem Schaltele-
Des Weiteren kann beispielsweise die zwischen den ment VL2 vorhanden. Dann wird durch eine entsprechen-

6
11 EP 2 996 899 B1 12

de Steuereinrichtung zum Vorladen nach Empfangen Schrauben 28 der Komponente 14 sich gelöst haben.
des Zuschaltsignals Z gleich das Schaltelement VL1 ge- Nach der Prüfzeit T1 ergibt sich dann ein Prüfwert 48’,
schlossen, so dass der Vorladestrom Iv über den Vorla- der außerhalb des Sicherheitsintervalls 50 liegt. Durch
dewiderstand R1 mit geringem Widerstand fließt. Der die Steuereinrichtung 46 wird dann nicht mehr der Haupt-
Vorladestrom Iv weist sofort die maximale Stromstärke 5 schalter HS1 geschlossen. Stattdessen kann vorgese-
Ubat/R1 auf, die lediglich durch den Wert des Vorlade- hen sein, dass durch die Steuereinrichtung 46 der Stapel
widerstands R1 und den Innenwiderstand der Zellen 34 34 wieder vollständig vom Zwischenkreis 16 entkoppelt
begrenzt ist. Das Vorladen dauert dann eine Vorladezeit wird, indem beispielsweise alle Schalter HS1, HS2, VL1,
Tv, die kleiner als eine Sekunde sein kann. VL2 geöffnet werden.
[0039] In Fig. 3 sind die Verläufe der Zwischenkreis- 10 [0042] In Fig. 5 ist der Fehlerfall, der der Fig. 4 zugrun-
spannung Uzk und des Vorladestrom Iv veranschaulicht, de liegt, noch einmal veranschaulicht. In Fig. 5 ist dabei
wie sie sich bei fehlerfreiem Hochvoltnetz 32 ergeben, gezeigt, wie sich zwischen den Kontakten 24, 26 des
wenn die Schalter in der beschriebenen Weise durch die Anschlusses 22 ein Widerstand Rh ergeben kann, wenn
Steuereinrichtung 36 angesteuert werden. Nach Emp- eine Person (human) elektrische Leitungen des Hoch-
fangen des Zuschaltsignals Z und Schließen des Haupt- 15 voltnetzes 32 berührt.
schalters HS2 wird durch Schließen des Schaltelements [0043] Der gezeigte Fehlerfall kann zum Dimensionie-
VL2 eine erste Vorladephase V1 eingeleitet, in welcher ren des zweiten Vorladewiderstands R2 genutzt werden.
nur der Prüfstrom Ip in das Hochvoltnetz 32 fließt. Hierbei R2 muss so groß sein, dass über R2 eine Spannung
wird die Kapazität des Hochvoltnetzes 32 mit dem Prüf- abfällt, die so groß ist, dass die Restspannung Uh, die
strom Ip aufgeladen. Der Prüfstrom Ip ist im Wesentli- 20 am Körper des Menschen abfällt, ungefährlich ist. Bei-
chen durch den zweiten Vorladewiderstand R2 begrenzt, spielsweise kann zugrunde gelegt werden, dass Uh = 60
das heißt es ergibt sich ein maximaler Strom von Volt betragen soll. Beträgt die Spannung Ubat des Zel-
Ubat/R2. Es kann dann vorgesehen sein, nach einer vor- lenstapels 34 beispielsweise 600 Volt (Batteriespan-
gegebenen Prüfzeit T1 zu überprüfen, wie groß die Zwi- nung), muss also gelten: 600 Volt x RH/(RH+R2)=60
schenkreisspannung Uzk im Anschluss 32 ist. Die Prüf- 25 Volt. Als Körperwiderstand des Menschen kann bei-
zeit T1 kann beispielsweise in einem Bereich von 50 Mil- spielsweise RH=1000 Ohm angenommen werden. Mit
lisekunden bis 300 Millisekunden, insbesondere zwi- R2=10000 Ohm=10 Kiloohm ergibt sich dann ein ausrei-
schen 50 Millisekunden und 150 Millisekunden liegen. chender Schutz für einen Menschen. Allgemein ist bei
[0040] Der hierbei ermittelte Messwert bildet einen der Erfindung insbesondere vorgesehen, dass R2 in ei-
Prüfwert 48. Beispielsweise kann überprüft werden, ob 30 nen Bereich von 1000 Ohm bis 100000 Ohm, insbeson-
der Prüfwert 48 in einem Sicherheitsintervall 50 liegt. Das dere 5000 Ohm bis 20000 Ohm liegt. Dagegen kann der
Sicherheitsintervall umfasst solche Spannungswerte der Vorladewiderstand R1 in einem Bereich von 0,5 Ohm bis
Zwischenkreisspannung Uzk, die sich ergeben können, 1000 Ohm, insbesondere von 2 Ohm bis 100 Ohm liegen.
wenn das Hochvoltnetz 32 fehlerfrei ist. Es können sich [0044] In Fig. 5 ist noch einmal gezeigt, welcher zu-
hierbei mehrere zulässige Werte ergeben, je nachdem, 35 sätzliche Schaltungsteil 50 gemäß der Erfindung bereit-
wie viele Hochvoltkomponenten gerade an den Zwi- gestellt wird in der Vorladeschaltung 40.
schenkreis 16 zugeschaltet sind. Nur wenn der Prüfwert [0045] In Fig. 6 ist eine alternative Ausführungsform
48 innerhalb des Sicherheitsintervalls 50 liegt, wird nach des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs gezeigt, bei wel-
der Prüfzeit T1 die eigentliche Vorladephase V2 einge- chem die Vorladeschaltung 40’ eine Reihenschaltung
leitet, indem durch die Steuereinrichtung 46 das Schalt- 40 aus dem Vorladewiderstand R1 und dem zweiten Vorla-
element VL1 geschlossen wird und hierdurch ein sehr dewiderstand R2 umfasst. Der Übersichtlichkeit halber
viel größerer Vorladestrom Iv ermöglicht wird, indem der sind in Fig. 6 funktionsgleiche Elemente mit denselben
kleinere Vorladewiderstand R1 ebenfalls durchströmt Bezugszeichen versehen wie in den vorangegangenen
wird. Hierbei kann vorgesehen sein, dass das Schalte- Figuren. Bezüglich eines Menschen, welcher im Hoch-
lement VL2 entweder geschlossen bleibt oder wieder in 45 voltnetz 32 den beschriebenen Fehlerfall verursacht, ver-
den nicht-leitenden Zustand überführt wird. Insgesamt hält sich die in Fig. 6 gezeigte Schaltung genauso sicher
kann so nach einer Vorladezeit T2 die Vorladung der wie die Schaltung von Fig. 5. Zum Prüfen des Hochvolt-
Kapazität C beendet sein und der erste Hauptschalter netzes 32 wird durch eine Steuereinrichtung bei der
HS1 dann geschlossen werden. In der Fig. 3 ist veran- Schaltung gemäß Fig. 6 zunächst nur das zweite Schal-
schaulicht, dass die Vorladezeit T2 nur unwesentlich grö- 50 telement VL2 geschlossen, nachdem der Hauptschalter
ßer ist als die aus dem Stand der Technik bekannte Vor- HS2 den ersten Anschluss 38 mit dem Kontakt 26 des
ladezeit Tv. In der Vorladephase V1 findet hierbei aber Anschlusses 22 gekoppelt hat. Als Gesamtwiderstand,
die zusätzliche die Fehlererkennung statt, bevor ein kri- durch welchen der Prüfstrom dann begrenzt wird, ergibt
tisch-großer Vorladestrom in der Vorladephase V2 zum sich die Reihenschaltung R1+R2. Zum Beenden der ers-
eigentlichen Vorladen der Kapazität C fließt. 55 ten Vorladephase V1, muss dann noch das erste Schal-
[0041] In Fig. 4 ist gezeigt, welcher Verlauf sich für die telement VL1 in den leitenden Zustand geschaltet wer-
Zwischenkreisspannung Uzk ergibt, wenn ein Fehler im den. Vorteil der in Fig. 6 gezeigten Schaltung ist, dass
Hochvoltnetz 32 vorliegt. Beispielsweise kann eine der das Schaltelement VL1 keine galvanische Trennung zwi-

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13 EP 2 996 899 B1 14

schen dem Zellstapel 34 und dem Anschluss 22 sicher- einen ersten, den Vorladestrom (Iv) begrenzenden
stellen muss. Es reicht aus, wenn das zweite Schaltele- Vorladewiderstand (R1) zu dem Anschluss (22) hin
ment VL2 ein galvanisch trennendes Schaltelement ist, und in das Hochvoltnetz (32) geführt wird und an-
also etwa ein Schaltschütz oder ein Relais. Das Schalt- dernfalls (50’) der Vorladestrom (Iv) blockiert wird,
element VL1 kann dagegen ein Halbleiterschaltelement 5 dadurch gekennzeichnet, dass
sein. zum Ermitteln des zumindest einen Prüfwerts (48,
[0046] Zur Erhöhung der Sicherheit von Hochvoltfahr- 48’) ein Prüfstrom (Ip) aus der Hochvolt-Spannungs-
zeugen für Personen, insbesondere Werkstattmitarbei- quelle (34) über einen zweiten Vorladewiderstand
ter und Produktionsmitarbeiter, wird durch die Erfindung (R2) zum Anschluss (22) geführt wird, wobei der
also Folgendes vorgeschlagen, wie durch die Beispiele 10 zweite Vorladewiderstand (R2) einen größeren Wi-
veranschaulicht ist: derstandswert als der erste Vorladewiderstand (R1)
aufweist, und als der zumindest eine Prüfwert (48,
Es wird folgender Ablauf beim Zuschalten der Span- 48’) jeweils ein Spannungswert oder ein Stromstär-
nungsversorgung 12 an das Hochvoltnetz 32 sicher- kewert ermittelt wird und wobei eine durch den Prüf-
gestellt. 15 strom (Ip) bewirkte erste Vorladung (V1) der tatsäch-
lich wirksamen Kapazität (C) bewirkt wird und an-
1. Schließen des parallelen Vorladezweiges mit hand des zumindest einen Prüfwerts (48, 48’) die
großem Widerstand, so dass nur ein ungefähr- erste Vorladung (V1) überwacht wird.
licher Körperstrom fließen kann.
20 2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei als Sicherheits-
2. Wenn Diagnose erfolgt ist, das Bordnetz an- bedingung (50) überprüft wird, ob der zumindest eine
geschlossen ist, wird der eigentliche Vorlade- Prüfwert (48, 48’) jeweils innerhalb eines Sollwert-
zweig mit einem kleinen Widerstand zugeschal- Intervalls liegt, wobei das Sollwert-Intervalls aus zu-
tet, um den Zwischenkreis schnell zu laden und mindest einem Sollwert gebildet ist, wie er sich er-
das Hochvolt-System zu aktivieren. 25 gibt, wenn die tatsächlich wirksame Kapazität (C)
einer bestimmungsgemäßen Kapazität des Hoch-
[0047] Die Diagnose erfolgt dabei folgendermaßen: voltnetzes (32) entspricht.
Bei einem nicht vorhandenen Zwischenkreiskondensa-
tor (Kapazität C) wird die Hochvoltspannung sofort am 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei durch den
Bordnetz aufgebaut. Diese Spannung ist allerdings un- 30 zweiten Vorladewiderstand (R2) der Prüfstrom (Ip)
gefährlich, da der große Vorladewiderstand einen poten- auf einen Stromstärkewert begrenzt wird, der kleiner
tiellen Körperstrom auf unkritische Werte begrenzt (in als ein für einen Menschen bei gegebener elektri-
der Regel kleiner als 10 Milliampere). Da die Diagnose scher Hochvolt-Spannung (Ubat) der Hochvolt-
sehr schnell umsetzbar ist (wenige Millisekunden), wird Spannungsquelle (34) gefährlicher Körperstrom ist.
zur Aktivierung des Hochvolt-Systems und damit die 35
Fahrbereitschaft des Kraftfahrzeugs kaum verzögert er- 4. Kraftfahrzeug
reicht. Mit minimaler Verzögerung der Vorladezeit er-
reicht die Erfindung somit ein wesentlich höheres Sicher- - mit einem Hochvoltnetz (32) und
heitsniveau. - mit einer über einen Anschluss an das Hoch-
40 voltnetz (32) angeschlossenen Hochvolt-Span-
nungsquelle (34) und
Patentansprüche - mit einer Vorladeschaltung (40, 40’), welche
ein erstes steuerbares Schaltelement (VL1) auf-
1. Verfahren zum Steuern einer Zuschaltung einer weist, das dazu ausgelegt ist, im elektrisch lei-
Hochvolt-Spannungsquelle (34) eines Kraftfahr- 45 tenden Zustand die Hochvolt-Spannungsquelle
zeugs (10) an ein Hochvoltnetz (32) des Kraftfahr- (34) über einen ersten Vorladewiderstand (R1)
zeugs (10), indem durch eine Steuereinrichtung (46) mit dem Anschluss (22) zu verbinden, und
des Kraftfahrzeugs (10) nach Empfangen eines Zu- - mit einer Steuereinrichtung (46), die dazu aus-
schaltbefehls (Z) zunächst zumindest ein Prüfwert gelegt ist, in Abhängigkeit von einem Zuschalt-
(48, 48’) für eine elektrische Betriebsgröße (Uzk) des 50 befehl (Z) ein erstes Steuersignal für das erste
Hochvoltnetzes (32) ermittelt wird, die von einer an Schaltelement (VL1) zu erzeugen,
einem Anschluss (22) der Hochvolt-Spannungs-
quelle (12) an das Hochvoltnetz (32) tatsächlich wirk- dadurch gekennzeichnet, dass
samen Kapazität (C) abhängig ist, und nur, falls der die Vorladeschaltung (40, 40’) einen zweiten Vorla-
zumindest eine Prüfwert (48) eine vorbestimmte Si- 55 dewiderstand (R2) aufweist, welcher einen größeren
cherheitsbedingung (50) erfüllt, ein Vorladestrom Widerstandswert als der erste Vorladewiderstand
(Iv) der Hochvolt-Spannungsquelle (34) zum Aufla- (R1) aufweist, und ein zweites Schaltelement (VL2)
den einer Kapazität des Hochvoltnetzes (32) über der Vorladeschaltung dazu ausgelegt ist, im elek-

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15 EP 2 996 899 B1 16

trisch leitenden Zustand einen Prüfstrom (Ip) aus der connection (22) of the high voltage source (12) to
Hochvolt-Spannungsquelle (34) über den zweiten the high voltage network (32), and only if the at least
Vorladewiderstand (R2) zu dem Anschluss (22) zu one test value (48) fulfils a predefined safety condi-
führen und die Steuereinrichtung dazu ausgelegt ist, tion (50) is a precharge current (Iv) of the high voltage
ein Verfahren nach einem der vorhergehenden An- 5 source (34) passed, via a first precharge resistor
sprüche durchzuführen und das erste Steuersignal (R1) which limits the precharge current (Iv), to the
nur zu erzeugen, falls der zumindest eine Prüfwert connection (22) and into the high voltage network
(48, 48’) die vorbestimmte Sicherheitsbedingung (32) in order to charge up a capacitance of the high
(50) erfüllt. voltage network (32), and otherwise (50’) the pre-
10 charge current (Iv) is blocked. characterised in that
5. Kraftfahrzeug (10) nach Anspruch 4, wobei das erste in order to determine the at least one test value (48,
Schaltelement (VL1) dazu ausgelegt ist, im elek- 48’) a test current (Ip) is passed from the high voltage
trisch leitenden Zustand einen von der Hochvolt- source (34) to the connection (22) via a second pre-
Spannungsquelle (34) zu dem Anschluss (22) flie- charge resistor (R2), wherein the second precharge
ßenden Strom (Iv) größtenteils oder vollständig an 15 resistor (R2) has a greater resistance value than the
dem zweiten Vorladewiderstand (R2) vorbeizufüh- first precharge resistor (R1), and, as the at least one
ren. test value (48, 48’), a voltage value or a current
strength value is determined, and wherein a first pre-
6. Kraftfahrzeug nach Anspruch 4 oder 5, wobei das charge (V1) of the actually effective capacitance (C)
erste Schaltelement (VL1) und der erste Vorladewi- 20 caused by the test current (Ip) is effected and the
derstand (R1) einen ersten Schaltungszweig (42) first precharge (V1) is monitored on the basis of the
und das zweite Schaltelement (VL2) und der zweite at least one test value (48, 48’).
Vorladewiderstand (R2) einen zweiten Schaltungs-
zweig (44) bilden, wobei der erste und der zweite 2. Method according to Claim 1, wherein as safety con-
Schaltungszweig (42, 44) die Hochvolt-Spannungs- 25 dition (50) it is checked whether the at least one test
quelle (34) mit dem Anschluss (22) unabhängig von- value (48, 48’) in each case lies within a set point
einander koppeln. range, said set point range being formed of at least
one set point such as results if the actually effective
7. Kraftfahrzeug nach Anspruch 4 oder 5, wobei der capacitance (C) corresponds to a desired capaci-
erste Vorladewiderstand (R1) und der zweite Vorla- 30 tance of the high voltage network (32).
dewiderstand (R2) gemeinsam über das zweite
Schaltelement (VL2) mit der Hochvolt-Spannungs- 3. Method according to Claim 1 or 2, wherein the test
quelle (34) oder dem Anschluss gekoppelt sind. current (Ip) is limited through the second precharge
resistor (R2) to a current strength value which is less
8. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 4 bis 7, 35 than a shock current hazardous to a person at the
wobei die Steuereinrichtung (46) dazu ausgelegt ist, given electrical high voltage (Ubat) of the high volt-
in Abhängigkeit von dem Zuschaltbefehl (Z) zu- age source (34).
nächst durch Erzeugen eines zweiten Steuersignals
das zweite Schaltelement (VL2) der Vorladeschal- 4. Motor vehicle
tung (40, 40’) in einen elektrisch leitenden Zustand 40
zu schalten, ohne hierbei das erste Steuersignal zu - with a high voltage network (32) and
erzeugen, und hierdurch einen Prüfstrom (Ip) aus - with a high voltage source (34) connected to
der Hochvolt-Spannungsquelle (34) über den zwei- the high voltage network (32) via a connection
ten Vorladewiderstand (R2) zu dem Anschluss zu and
führen. 45 - with a precharge circuit (40, 40’) which has a
first controllable switching element (VL1) which
is designed, in the electrically conductive state,
Claims to connect the high voltage source (34) with the
connection (22) via a first precharge resistor
1. Method for controlling a connection of a high voltage 50 (R1),
source (34) of a motor vehicle (10) to a high voltage and
network (32) of the motor vehicle (10) in that, firstly, - with a control device (46) which is designed,
at least one test value (48, 48’) for an electrical op- depending on a connection command (Z), to
erating variable (Uzk) of the high voltage network generate a first control signal for the first switch-
(32) is determined by a control device (46) of the 55 ing element (VL1),
motor vehicle (10) following reception of a connec-
tion command (Z), said operating variable being de- characterised in that
pendent on a capacitance (C) actually effective at a the precharge circuit (40, 40’) has a second pre-

9
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charge resistor (R2) which has a greater resistance d’une capacité (C) effectivement efficace à une bor-
value than the first precharge resistor (R1) and a ne (22) de la source de haute tension (12) sur le
second switching element (VL2) of the precharge réseau à haute tension (32), et, seulement si l’au
circuit is designed, in the electrically conductive moins une valeur de contrôle (48) satisfait une con-
state, to pass a test current (Ip) from the high voltage 5 dition de sécurité (50) prédéterminée, on conduit un
source (34) to the connection (22) via the second courant de précharge (Iv) de la source de haute ten-
precharge resistor (R2), and the control device is sion (34) pour charger une capacité du réseau à hau-
designed to carry out a method according to any one te tension (32) par l’intermédiaire d’une première ré-
of the preceding claims and only to generate the first sistance de précharge (R1), limitant le courant de
control signal if the at least one test value (48, 48’) 10 précharge (Iv), jusqu’à la borne (22) et jusque dans
fulfils the predetermined safety condition (50). le réseau à haute tension (32) et, sinon (50’), on blo-
que le courant de précharge (Iv),
5. Motor vehicle (10) according to Claim 4, wherein the caractérisé en ce que, pour déterminer l’au moins
first switching element (VL1) is designed, in the elec- une valeur de contrôle (48, 48’), on conduit un cou-
trically conductive state, to bypass a current (Iv) flow- 15 rant de contrôle (Ip) de la source de haute tension
ing from the high voltage source (34) to the connec- (34) par l’intermédiaire d’une deuxième résistance
tion (22), for the most part or completely, past the de précharge (R2) jusqu’à la borne (22), la deuxième
second precharge resistor (R2). résistance de précharge (R2) ayant une valeur de
résistance plus grande que la première résistance
6. Motor vehicle according to Claim 4 or 5, wherein the 20 de précharge (R1), et on détermine comme l’au
first switching element (VL1) and the first precharge moins une valeur de contrôle (48, 48’) à chaque fois
resistor (R1) form a first circuit branch (42) and the une valeur de tension ou une valeur d’intensité de
second switching element (VL2) and the second pre- courant, une première précharge (V1), provoquée
charge resistor (R2) form a second circuit branch par le courant de contrôle (Ip), de la capacité (C)
(44), wherein the first and the second circuit branch 25 effectivement efficace étant provoquée et la premiè-
(42, 44) couple the high voltage source (34) with the re précharge (V1) étant surveillée à l’aide de l’au
connection (22) independently of each other. moins une valeur de contrôle (48, 48’).

7. Motor vehicle according to Claim 4 or 5, wherein the 2. Procédé selon la revendication 1, selon lequel on
first precharge resistor (R1) and the second pre- 30 vérifie comme condition de sécurité (50) si l’au moins
charge resistor (R2) are jointly coupled with the high une valeur de contrôle (48, 48’) se trouve à chaque
voltage source (34) or the connection via the second fois à l’intérieur d’un intervalle de valeur de consigne,
switching element (VL2). l’intervalle de valeur de consigne étant formé à partir
d’au moins une valeur de consigne telle qu’elle ré-
8. Motor vehicle according to any one of Claims 4 to 7, 35 sulte lorsque la capacité (C) effectivement efficace
wherein the control device (46) is designed, depend- correspond à une capacité conventionnelle du ré-
ing on the connection command (Z), firstly, by gen- seau à haute tension (32).
erating a second control signal, to switch the second
switching element (VL2) of the precharge circuit (40, 3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, selon lequel
40’) into an electrically conductive state without 40 le courant de contrôle (Ip) est limité par la deuxième
thereby generating the first control signal, and as a résistance de précharge (R2) à une valeur d’intensité
result to pass a test current (Ip) from the high voltage de courant qui est inférieure à un courant corporel
source (34) to the connection via the second pre- dangereux pour un homme pour une haute tension
charge resistor (R2). électrique donnée (Ubat) de la source de haute ten-
45 sion (34).

Revendications 4. Véhicule automobile

1. Procédé de commande d’un branchement d’une - avec un réseau à haute tension (32) et
source de haute tension (34) d’un véhicule automo- 50 - avec une source de haute tension (34) raccor-
bile (10) sur un réseau à haute tension (32) du vé- dée au réseau de haute tension (32) par l’inter-
hicule automobile (10), selon lequel au moins une médiaire d’une borne et
valeur de contrôle (48, 48’) pour une grandeur de - avec un circuit de précharge (40, 40’) qui com-
fonctionnement (Uzk) électrique du réseau à haute porte un premier élément commutateur (VL1)
tension (32) est d’abord déterminée par un dispositif 55 commandable qui est conçu pour, à l’état élec-
de commande (46) du véhicule automobile (10) triquement conducteur, relier la source de haute
après la réception d’une instruction de branchement tension (34) par l’intermédiaire d’une première
(Z), laquelle grandeur de fonctionnement dépend résistance de précharge (R1) à la borne (22) et

10
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- avec un dispositif de commande (46) qui est de la deuxième résistance de précharge (R2) jusqu’à
conçu pour, en fonction d’une instruction de la borne.
branchement (Z), produire un premier signal de
commande pour le premier élément commuta-
teur (VL1), 5

caractérisé en ce que le circuit de précharge (40,


40’) comporte une deuxième résistance de préchar-
ge (R2) qui a une plus grande valeur de résistance
que la première résistance de précharge (R1) et en 10
ce qu’un deuxième élément commutateur (VL2) du
circuit de précharge est conçu pour, à l’état électri-
quement conducteur, conduire un courant de con-
trôle (Ip) de la source de haute tension (34) par l’in-
termédiaire de la deuxième résistance de précharge 15
(R2) jusqu’à la borne (22) et en ce que le dispositif
de commande est conçu pour mettre en oeuvre un
procédé selon l’une des revendications précédentes
et pour produire le premier signal de commande seu-
lement si l’au moins une valeur de contrôle (48, 48’) 20
satisfait la condition de sécurité (50) prédéterminée.

5. Véhicule automobile (10) selon la revendication 4,


dans lequel le premier élément commutateur (VL1)
est conçu pour, à l’état électriquement conducteur, 25
détourner majoritairement ou complètement de la
deuxième résistance de précharge (R2) un courant
(Iv) passant de la source de haute tension (34) à la
borne (22).
30
6. Véhicule automobile selon la revendication 4 ou 5,
dans lequel le premier élément commutateur (VL1)
et la première résistance de précharge (R1) forment
une première branche de circuit (42) et le deuxième
élément commutateur (VL2) et la deuxième résis- 35
tance de précharge (R2) forment une deuxième
branche de circuit (44), la première et la deuxième
branche de circuit (42, 44) couplant indépendam-
ment l’une de l’autre la source de haute tension (34)
à la borne (22). 40

7. Véhicule automobile selon la revendication 4 ou 5,


dans lequel la première résistance de précharge
(R1) et la deuxième résistance de précharge (R2)
sont couplées conjointement par l’intermédiaire du 45
deuxième élément commutateur (VL2) à la source
de haute tension (34) ou à la borne.

8. Véhicule automobile selon l’une des revendications


4 à 7, dans lequel le dispositif de commande (46) 50
est conçu pour, en fonction de l’instruction de bran-
chement (Z), commuter d’abord le deuxième élé-
ment commutateur (VL2) du circuit de précharge (40,
40’) dans un état électriquement conducteur en pro-
duisant un deuxième signal de commande, sans pro- 55
duire pour autant le premier signal de commande,
et pour conduire ainsi un courant de contrôle (Ip) de
la source de haute tension (34) par l’intermédiaire

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IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE

Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen
und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das
EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente

• DE 102008012418 A1 [0005] • DE 102010015312 A1 [0006]

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