Terminologie I - Einfuehrung Und Grundlagen
Terminologie I - Einfuehrung Und Grundlagen
Terminologie I - Einfuehrung Und Grundlagen
Medizinische Terminologie –
Einführung, Grundlagen
und allgemeine Krankheitslehre
Großes Latinum
10 Facharztanerkennungen
2
Einführung und Grundlagen
Med. Terminologie dient als Fachsprache zur präzisen
Kommunikation unter medizinischem Fachpersonal
zur Dokumentation
bei Vorträgen
bei Publikationen
4
Grundlagen der med. Terminologie sind sowohl die
lateinische als auch die griechische Sprache
MEDIZINISCHE TERMINOLOGIE
Latein Griechisch
Anatomische Klinische
Bezeichnungen Bezeichnungen
5
Im Gegensatz zur Alltagssprache ist die medizinische
Fachsprache präzise und eindeutig
Fachsprache Alltagssprache
6
Medizinische Fachsprache ist international
weitgehend einheitlich
Deutsches Abstract Englisches Abstract
Kurative endoskopische Therapie früher Curative Endoscopic Therapy in early
Adenokarzinome der Speiseröhre Adenocarcinoma of the Esophagus
Die Karzinomentwicklung erfolgt auf dem The cancer develops as a result of the reflux
Boden der Refluxkrankheit über die disease and its premalignant preliminary
prämalignen Vorstufen der so genannten stages of the so called Barrett metaplasia.
Barrett-Metaplasie.
Der bisherige Goldstandard der Therapie ist Up to now the radical esophagectomy has
die radikale Ösophagusresektion. been the gold standard of therapy.
In der vorliegenden Arbeit wird über die The current article reports on the acute and
akuten und Langzeitergebnisse der long-term results of the endoscopic treatment
endoskopischen Behandlung früher of early adenocarcinomas with curative
Adenokarzinome mit kurativer Intention bei intention in 115 patients.
115 Patienten berichtet.
„v“ „w“
Beispiel: Vena
„ti“ „zi“
Beispiel: Sectio
8
Die Betonung von lateinischen Fachtermini liegt nie
auf der letzten Silbe
2. Alle lateinischen Wörter mit zwei Silben werden auf der ersten Silbe betont.
Beispiele: Vena, Colon
4. Die Betonung hängt von der Länge oder Kürze des Vokals in der vorletzten
Silbe ab.
9
Betonung von lateinischen Fachtermini
VORLETZTE SILBE
mit
Beispiele Beispiele
- Musculorum -Musculus
- Duodenum -Oesophagus
10
Betonen Sie die nachfolgenden Termini richtig:
Übung zur Betonung von Fachtermini
Adipositas Carcinoma
Coma Articulatio
Decubitus Embryo
Ventriculus A. carotis
Angina Inflammatio
Retina Cauda
Diagnosis Mitralis
Eczema
11
Für die Schreibweise von Fachtermini gelten einige
Regeln, die zu beachten sind:
Der Anfangsbuchstabe des 1. Terminus wird großgeschrieben, alle
dazugehörigen Attribute klein
Beispiel: Arteria pulmonalis dextra
12
Das Zerlegen med. Fachtermini in Ihre Bestandteile
erleichtert in vielen Fällen das Verstehen
Bei einigen Fachtermini erfolgt die Zusammensetzung modular
durch mehrere Einzeltermini
Endokarditis
(Entzündung der Herzinnenhaut)
13
Durch Kombination verschiedener Fachtermini
können neue Begriffe entstehen
Psychoonkologie
(Lehre von den psychosozialen Begleitumständen einer
Krebserkrankung)
14
Auch durch Kombination von mehreren Präfixen, Suffixen und
Wortstämmen können neue Fachtermini gebildet werden
16
Neusprachliche Termini bieten eine echte „Chance“
auch für Nicht-Altsprachler !
Shunt Kurzschlussverbindung zw. Arteriellen und venösen Blutgefäßen
Triage franz. Auslese von Patienten in einem Katastrophengebiet (wer wird zuerst
17 versorgt?)
Neusprachliche Termini bieten eine echte „Chance“
auch für Nicht-Altsprachler !
Outcome Ergebnis einer Behandlung
Chest Pain unit Einheit / Station zur Versorgung von Patienten mit akutem Brustschmerz
Redewendung Erläuterung
ad manum medici für die Hand des Arztes
ad usum proprium zum eigenen Gebrauch
ante finem vor dem (Lebens-)Ende
cave! Achtung, nicht verwenden bei .., auf ... achten!
diagnosis ex iuvantibus die Diagnose anhand der Mittel, die helfen
diagnosis per exclusionem die Diagnose durch Ausschluss
in situ in seiner natürlichen Lage
in statu nascendi im Zustand des Werdens
in vitro im Reagenzglas
in vivo im lebenden Organismus
lege artis nach den Regeln der Kunst
locus minoris resistentiae der Ort des verringerten Widerstandes
per vias naturales auf natürlichem Wege
praeter naturam künstlich [an der Natur vorbei]
19
Redewendungen II
Redewendung Erläuterung
prognosis quoad sanationem die Prognose zum Heilungserfolg
prognosis quoad vitam die Prognose zur Lebenserwartung
restitutio ad integrum die völlige Wiederherstellung
Medicus curat, natura sanat Der Arzt behandelt, die Natur heilt
(Hippokrates von Kos)
20
Abkürzungen A, Teil 1
Abkürzung Erläuterung
ADHS Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom
AED Automatisierter externer Defibrillator
AEP Akustisch evozierte Potentiale
Ag Antigen
AICD Automatischer implantierbarer Kardioverter/Defibrillator
AIDS Acquired Immune Deficiency Syndrome
Ak Antikörper
AKH Allgemeines Krankenhaus
ALL Akute lymphatische Leukämie
ALS Amyotrophe Lateralsklerose
(degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems)
ALS Advanced Life Support
AMI Myokardinfarkt
Amp. Ampulle
21
Abkürzungen A, Teil 2
Abkürzung Erläuterung
AO Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen
AO-ASIF Association for the study of internal fixation
a.p. anterior-posterior
AP Angina pectoris
AP Anus praeter
ARDS Acute Respiratory Distress Syndrome
art. arteriell
ATLS Advanced Trauma Life Support
AU Arbeitsunfähigkeit
AvD Arzt vom Dienst
AVK Arterielle Verschlusskrankheit (auch pAVK)
AZ Allgemeinzustand
22
Allgemeine
Krankheitslehre
Grundbegriffe – das ärztliche Handeln bewegt sich
von der Anamnese bis zur Epikrise
Anamnese Vorgeschichte
Status Ist-Zustand
praesens
Diagnostik Untersuchungen
Diagnose Krankheitsbenennung
Ätiologie Ursache
Therapie Behandlung
Prognose Vorhersage
Anamnese - Vorgeschichte
Eigenanamnese – beim Patienten selbst erhoben und auf ihn bezogen, z.B.
- Kinderkrankheiten
- Spezielle Vorerkrankungen
- Unfallmechanismus
Berufsanamnese – beim Patienten selbst erhoben und bezieht sich auf für
die Krankheit relevante berufliche Vorgeschichte
27
Klinisches Beispiel:
Auskultation, Perkussion des Brustkorbes
28
Diagnostik – die Kenntnis der Bedeutung weniger Vorsilben und Endungen
reicht, um die meisten bildgebenden Verfahren zu übersetzen
Sonographie – Ultraschalluntersuchung
Gastroskopie – Magenspiegelung
Onkologie
(Geschwulstlehre)
Adenom – Drüsen
31
Entzündungen haben fünf klassische Zeichen, die alle
„klinisch“, d.h. ohne weitere Diagnostik erkennbar sind
Calor – Wärme
Dolor – Schmerz
Rubor – Rötung
Tumor – Schwellung
32
Abszeß und Empyem sind Sonderformen von Infektionen
durch Bakterien mit Eiteransammlung in Hohlräumen
Abszess
Eitergeschwür in einem nicht vorbestehenden Hohlraum durch Nekrose
(Gewebezerfall)
Empyem
Eiteransammlung in einer vorgebildeten Körperhöhle (z.B. Gelenk, Gallenblase)
33
Furunkel und Karbunkel sind eitrige Entzündungen,
die von Haarbalg bzw. Talgdrüsen ausgehen
Furunkel
Karbunkel
fressendes Geschwür
34
Die Phlegmone breitet sich im Gegensatz dazu diffus
im Gewebe aus und bildet keine Eiterhöhlen
Phlegmone
keine Eiteransammlung
Erreger meist β-
hämolysierende
Streptokokken, seltener
Staphylococcus aureus
Phlegmonöses Erysipel
(Wundrose)
35
Erysipel
Erysipel
36
Die Peritonitis ist eine lebensbedrohliche
Entzündung des Bauchfells (Peritoneum)
Peritonitis (Bauchfellentzündung)
Symptomatik:
- akutes Abdomen mit akut
auftretenden Schmerzen
- brettharter Bauch
- Schlechter Allgemeinzustand Schwere fibrinös-eitrige
Peritonitis nach perforierter
Lebensbedrohliche Komplikationen Appendizitis
37
Sepsis
Definition septischer Begriffe
38
Resistente Keime
Die Antibiotikaresistenzentwicklung hat zwei entscheidende Grundlagen:
- das Vorhandensein von resistenten Erregern und von übertragbaren
Resistenzgenen;
- den durch den Antibiotikaeinsatz zugunsten dieser Keime ausgeübten
Selektionsdruck.
39
Resistente Keime - MRGN
MRGN (multiresistene gramnegative Erreger)
40
Resistente Keime - MRGN
Infektionsquellen: Ausscheidungen (Stuhl, Urin) und Sekrete (Sputum etc.)
infizierte Wunden, Atemwege, Wasser, Feuchtbereiche, Erde, Pflanzen
Lebensmittel
41
Krankheiten können akut, chronisch, rezidivierend
aber zum Teil auch inapparent verlaufen
Krankheitsverläufe
42
Therapieformen im Überblick
44
Überblick – verschiedene diagnostische bzw.
therapeutische Verfahren
Verfahren Bedeutung Beispiel
Ablatio Entfernen, Absetzen Ablatio mamma (Brustentfernung)
Substanzgruppe Wirkung
Analgetika Schmerzhemmend
Antibiotika Bakterienhemmend
Antimykotika Pilzhemmend
Antiphlogistika Entzündungshemmend
Antipyretika Fiebersenkend
46
Medikamente bzw. Medizinprodukte können auf
verschiedenste Weisen in den Körper gelangen
Applikationsart Erläuterung
47
Medikamente bzw. Medizinprodukte können auf
verschiedenste Weisen in den Körper gelangen
Injektionen
48
Medikamente bzw. Medizinprodukte können auf
verschiedenste Weisen in den Körper gelangen
Andere Applikationsformen
49
Medikamente bzw. Medizinprodukte können auf
verschiedenste Weisen in den Körper gelangen
53
Abkürzungen B, Teil 1
Abkürzung Erläuterung
BAA Bauchaortenaneurysma
Bac. Bacillus
BAK Blutalkoholkonzentration
bakt. bakteriell
BB Blutbild
bBed. Bei Bedarf
BC Bronchialcarcinom
bds. beidseits
BE Broteinheit (veraltet, Menge von 10 bis 12 Gramm Kohlenhydrate)
BfArM Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
BG Blutgruppe
BGA Blutgasanalyse
BGU Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik
54
Abkürzungen B, Teil 2
Abkürzung Erläuterung
Bili (Bilirubin) gelbes Abbauprodukt des Häm-Anteils des roten Blutfarbstoffes
BKS / BSG Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit
BLS Basic Life Support
BMI Body Mass Index
BMS Bare metal stent (unbeschichteter stent)
BPH Benigne Prostatahyperplasie
BPS Borderline-Persönlichkeitsstörung
BSE Bovine spongiforme Enzephalopathie
BWK / BWS Brustwirbelkörper / Brustwirbelsäule
Bx Biopsie
BZ Blutzucker
55