Zaes 1926 61 1 79
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Titel, dieselben, die sein Vater trug. Das ist wohl nicht ganz zufällig, sondern T l w
wird auch damit als „der Erbe" seines Vaters anerkannt; die Amtsnachfolge gehört
dazu ebenso wie der Besitz des Vermögens, vgl. nur Urk. I 3 1 : • ^
(jL_U_J ^ ^ „das ist mein Erbe, der auf meinem Sitze ist, der Herr aller meiner
ΛΛΛΛΛΛ I C~\ ^
Sachen" (bei Bild und Namen des ältesten Sohnes) und die Bestimmung in dem
Testament GRIFFITH, Kahun Pap. pl. 11 ( = Lesestücke S. 90) „ich gebe mein Amt
als Phylenobmann meinem Sohne Mrjfs Sohn Intf als (meinem) Altersstab in An-
betracht dessen, daß ich alt bin. Möge er sogleich ernannt werden". Der hier ge-
nannte Sohn ist der Erbe, dem das Testament „gemacht ist", wie der Ägypter sagte.
A i s ich ÄZ. 59, 63 aus zwei Inschriften des AR und MR eine bisher nicht beachtete
enklitische Negation ^ nachwies, die, einer sdm-f-Form in 2. Person beigefügt, Ver-
botssätze bildete, habe ich nicht gesehen, daß ich damit auch für eine ihrem allge-
meinen Sinn nach zwar klare, im Einzelnen aber ganz rätselhafte Stelle in den von
WEILL veröffentlichten Königsdekreten von Koptos die Lösung gefunden habe. In
den beiden an den amtierenden Vezier gerichteten Dekreten des Königs Nefer-kei-re'
(WEILL, Décrets royaux Taf. 1/2 = 5/6) lesen wir im Verlauf der Bestimmungen,
durch welche „die Leute des Min-Tempels zu Koptos" von allen Leistungen für den
Staat befreit werden, auch folgendes: „Meine Majestät läßt nicht zu, daß irgendein
Bote des Vorstehers von Oberägypten oder irgend eines anderen Ministers hinauf-
steige zum heiligen Hügel des Min-Tempels zu Koptos im koptitischen Gau. So wahr
König Nefer-kei-re 1 lebt, dauert und gesund ist!" ^ <=>LJ ^ \/
^T * Ρ ΛΛΛΛΛΛ „du sollst sie (die Leute des Min-Tempels) nicht nehmen
zu irgendeiner Arbeit außer um ihren Dienst zu tun für Min von Koptos". Man sieht,
wie schön sich jetzt die Form ^ p ^ Ρ erklärt, die GARDINER und mir selbst
einst so große Schwierigkeiten gemacht h a t V Dieses neue Beispiel für die Nega-
tion w ist interessant, da es die Partikel zwischen dem Verbum (der sdm-f-Form)
und seinem pronominalen Objekt sn eingeschoben zeigt, wie es ζ. B. auch mit ^ ^
geschieht. Es ist daraus zu ersehen, daß das Objektspronomen, nach Lage der Dinge
j a ein Pronomen absolutum, damals noch ebenso wie die Verbalform eine selbständige
Betonung besaß.
1 ) MOKET hat sie keine Kopfschmerzen gemacht; er nahm sie einfach als Variante für % -yr'
Die Erklärung jenes rätselhaften ìtj-k w sn zieht nun aber, wenn nicht alles
täuscht, auch die Erklärung einer analogen Erscheinung in der ältesten uns vor-
liegenden Fassung des Pyramidentextspruches 569 (P. 646 ff.) nach sich, die ich von
jeher damit zusammenzustellen geneigt war. Dort sucht der Tote (ursprünglich in
1. Person, die aber wie gewöhnlich meist durch seinen Namen bzw. das Pro-
nomen der 3. Person ersetzt ist) den als N-dr-f „der Unendliche"(?) angeredeten
Sonnengott (vgl. Pyr. 1442 a/b) in einer Reihe von gleichgebauten Sätzen für
sich günstig zu stimmen, indem er der Verhinderung von etwas für den Angeredeten
Erwünschtem die Verhinderung von etwas, das ihm selbst erwünscht ist, gegen-
überstellt. Da lesen wir in letzterer Hinsicht ζ. B. Pyr. 1439 a/b mit Bezug auf die
Schiffsmannschaft des Sonnengottes, die nicht verhindert werden soll, ihn zu rudern:
, J] ι ^ ρ—( COMÈDIkSn\ ImHinblick aufdas benbe
° -
sprochene ^^
wird man das jetzt ungern anders übersetzen als „du
ΙΛΛΛΛΛΛ
sollst sie (die Schiffsmannschaft) nicht abhalten davon, den Pjpj (lies: mich) in dieses
dein Schiff steigen zu lassen". Das h'sf-k τυ, das wir hier in Verbindung mit dem
Objektspronomen su haben, kehrt in allen entsprechenden Sätzen wieder, jedoch
mit dem Objekt ^ R J „den Pjpj'": „du sollst den P. nicht abhalten, daß (oder wenn)
er zu dem Orte kommt, wo du bist", bzw. „daß (oder wenn) er in dieses dein Schiff
steigt'·. Die Sätze, die das Gegenstück bilden und die Angelegenheiten des Sonnen-
gottes betreffen, haben statt jenes hsf-k w ein dem als Objekt ent-
weder ein mit „die Geburt" gebildeter infinitivischer Ausdruck folgt (z.B.
„die Geburt des Orion") oder ein Substantiv mit einem mitteis des (]<=> der Ent-
fernung gebildeten präpositionellen Ausdruck, der angibt, wovon jenes abgehalten
werden soll (ζ. B. „die beiden Idb.wj von Horus" oder „die Menschen vom Brot-
essen"). Man wird dieses kaum anders auffassen können, als daß es
ein dem hsf-k w genau entsprechendes hsf-j w „ich werde nicht abhalten" (bzw. ver-
hindern) enthält, das der Redaktor der 6. Dyn., der den Text für König Pjpj her-
richtete, freilich nicht mehr verstanden haben müßte, sonst hätte er doch wohl den
Namen des Königs statt der 1. Person eingesetzt, wenn er das auch in anderem Zu-
sammenhang tatsächlich mehrmals vergessen hat, und zwar wo die 1. Person ζ. T.
sogar viel auffälliger vorlag 1 . Ist diese Erklärung der Formen ^ und
© 1 "j" richtig, so würde der oben zitierte Passus Pyr. 1439 a/b so zu über-
setzen sein: „ich werde deine Schiffsmannschaft nicht abhalten davon, dich zu rudern,
du wirst sie nicht abhalten davon, mich in dieses dein Schiff steigen zu lassen '.
Wir haben dann die bekannte, noch heute in Ägypten so beliebte Redeform „du
bist vergnügt, ich bùi vergnügt", die den Sinn von „wenn du vergnügt bist, bin ich
vergnügt" hat: wenn ich dich nicht hindern soll, sollst auch du mich nicht hindern.
Die jüngeren Paralleltexte unseres Pyramidentextes (P. 715 ff. und M. 744 ff.)
haben an Stelle der Worte © 1 ^ vielmehr © |i ^ ^ und setzen den
Königsnamen nicht unmittelbar dahinter ein, sondern erst in dem abhängigen Satze,
der darauf folgt — * t a t t · ( ! ! « — = " J L V ^ H '
ein deutliches Zeugnis für die zugrunde liegende 1. Person. Wie die Ersetzung des
durch hier zu erklären ist, muß dahingestellt bleiben.
1 ) E s ist möglich, daß er das © |i "j1' seiner Vorlage für das „endungslose" Passiv gehalten hat.
Die Pyramidentexte enthalten aber noch ein viel schöneres Beispiel für unsere
Negation w in der Stelle Pyr. 815, die gleichfalls bisher nicht richtig verstanden werden
tonnte: I j — ^ f T ^ k · · · · 28 — — \ ·
pI Ii w 21^ ,unnnr e n a , = a U^ _ ( p U Ö =5=!λλλλλλ
" « rI <=><*=*, ° w e n n auwUH, d a B d u
lebst, o Horus . . ., so sollst du nicht verschließen die Türe des Himmels, so sollst
du nicht verwehren seine Verwehrenden (d. h. die Türflügel des HimmelsJ^ sobald']/
du den Ki des P. zu diesem Himmel genommen hast". Diese Aufforderung, die
stark an die Stellen erinnert, von denen ich ÄZ. 59, 63 ausging, sind an den Himmels-
pförtner gerichtet, weil der Tote selbst noch dem Kì folgen soll, der ihn dem großen
Gotte anzumelden vorausgesandt ist (Pyr. 816 d).
Was die Stelle vor allen anderen auszeichnet, ist der Umstand, daß sie unsere
Negation wenigstens das eine Mal in dem ältesten der Paralleltexte (P), dessen
1
Wortlaut oben abgedruckt ist, in der Schreibung m i t dem Zeichen der Ver-
neinung als Determinativ zeigt, wo die beiden anderen Paralleltexte die gewöhnliche
Schreibung haben. Damit wird allen Zweifeln die Spitze abgebrochen.
Among the smaller antiquities acquired in Egypt in the years from 1858 to 1876
by E D W I N SMITH and presented by his daughter in 1907 to the New York Historical
Society is the cylinder seal of an obscure king, Userkere. This seal, of which the
original and an impression appear in the accompanying illustration, measures 8,2 cm
in length and 1,0 cm in diameter; the bore is
7 mm in diameter at the lower end and 3 min
above. The material is a light-coloured steatite
and no traces of glaze are apparent on it. The
inscription mns: M Œ S L D i I C T I l W
„King of Upper and Lower Egypt, Userkere, Be-
loved of Khentkheti". Today nothing is known of
this king, and the cylinder is chiefly to be valued
as confirming the existence of a later Userkere
already suggested by two scarabs, No. 65 of the
F R A S E R collection and No. 2 8 7 , 1 4 in the Cleveland Museum^ The FRASER scarab,
however, links Userkerë's name with that of Khenzer {Hndr) thereby bringing us
face to face with further uncertainties.
1) Sie heißen so, weil sie dem gemeinen Volk den Eintritt verwehren (hsf rh.t), vgl. Pyr. 655 b, 876 b, 1726 b.
2) Journ. of Egypt. Arch., Y (1918), p. 172, No. 9, Pl. XXVII. "
Zeitsohr. £. Agypt. Spr., 61. Band. 11