1988 200
1988 200
1988 200
DIN 1988-200
D
ICS 93.025 Ersatzvermerk
siehe unten
Ersatzvermerk
Mit DIN EN 806-2:2005-06 Ersatz für DIN 1988-2:1988-12 und DIN 1988-5:1988-12;
Ersatz für DIN 1988-7:2004-12
Gesamtumfang 51 Seiten
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet.
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DIN 1988-200:2012-05
Inhalt
Seite
Vorwort ............................................................................................................................................................ 4
1 Anwendungsbereich ......................................................................................................................... 6
2 Normative Verweisungen ................................................................................................................. 6
3 Allgemeine Anforderungen ............................................................................................................ 13
3.1 Wasserversorgung .......................................................................................................................... 13
3.2 Grundlagen ...................................................................................................................................... 14
3.3 Erdverlegte Leitungen .................................................................................................................... 15
3.4 Werkstoffe, Bauteile und Apparate ............................................................................................... 15
3.5 Berechnungsdurchflüsse ............................................................................................................... 16
3.6 Betriebstemperatur ......................................................................................................................... 16
3.7 Trinkwasserhygiene ........................................................................................................................ 17
3.8 Planungs –und Ausführungsunterlagen ...................................................................................... 17
3.9 Probenahmestellen ......................................................................................................................... 17
3.10 Technikzentralen, Installationsschächte und –kanäle ................................................................ 18
4 Private Eigenwasserversorgung ................................................................................................... 18
5 Werkstoffe ........................................................................................................................................ 18
5.1 Werkstoffwahl .................................................................................................................................. 18
5.2 Rohrverbindungen .......................................................................................................................... 19
5.3 Werkstoffe für Rohrverbindungen ................................................................................................ 19
5.4 Hilfsstoffe ......................................................................................................................................... 19
6 Bauteile ............................................................................................................................................ 19
6.1 Absperrarmaturen ........................................................................................................................... 19
6.2 Kompensatoren ............................................................................................................................... 19
6.3 Schläuche ........................................................................................................................................ 19
6.4 Zirkulationsregulierventile ............................................................................................................. 20
6.5 Entnahmearmaturen ....................................................................................................................... 20
6.6 Sicherungsarmaturen ..................................................................................................................... 20
6.7 Sicherheitsarmaturen ..................................................................................................................... 20
6.8 Leckagedetektoren ......................................................................................................................... 20
6.9 Apparate ........................................................................................................................................... 21
6.10 Ausdehnungsgefäße ....................................................................................................................... 21
7 Innenleitungen ................................................................................................................................. 22
7.1 Absperrbereiche .............................................................................................................................. 22
7.2 Wand- und Deckendurchführung .................................................................................................. 22
8 Verteilung von Trinkwasser kalt .................................................................................................... 22
8.1 Trinkwasserentnahmestellen ......................................................................................................... 22
8.2 Unterscheidung und Identifizierung von Rohren und Bauteilen ............................................... 23
8.3 Verbrauchs- und Verteilungsleitungen ......................................................................................... 24
8.4 Elektrische Isolierstücke ................................................................................................................ 25
9 Verteilung von Trinkwasser warm ................................................................................................. 25
9.1 Allgemeines ..................................................................................................................................... 25
9.2 Bauteile ............................................................................................................................................ 25
9.3 Entnahmearmaturen und Mischbatterien ..................................................................................... 27
9.4 Oberflächentemperaturen .............................................................................................................. 28
9.5 Verbindungen zwischen kalten und warmen Trinkwasserleitungen ......................................... 28
9.6 Zusätzliche Anforderungen............................................................................................................ 28
9.7 Trinkwassererwärmung .................................................................................................................. 28
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DIN 1988-200:2012-05
Seite
3
DIN 1988-200:2012-05
Vorwort
Diese Norm ist vom Arbeitsausschuss NA 119-04-07 AA „Häusliche Wasserversorgung“ im
Normenausschuss Wasserwesen (NAW) erarbeitet worden.
Die europäischen Arbeitsergebnisse erreichen nicht die für die deutschen Anwenderkreise erforderliche
Normungstiefe und somit ergab sich die Notwendigkeit, deutsche Ergänzungsfestlegungen, die aus Gründen
der Kontinuität wieder unter der Nummer DIN 1988 laufen, unter Berücksichtigung europäischer
Terminstellungen zeitversetzt zu erarbeiten.
Um der Fachöffentlichkeit deutlich aufzuzeigen, dass es sich hier um die „neue“ Reihe DIN 1988 handelt,
wurden die Teilnummern nunmehr dreistellig gewählt.
Mit dem Ziel, für diese Norm eine breite Akzeptanz in der Fachöffentlichkeit zu erlangen, erfolgte die
Erarbeitung in mehreren Schritten. Damit unterstreicht der Arbeitsausschuss die Bedeutung dieses Teiles der
neuen Normen-Reihe, die ihm bereits jetzt von den Anwendern beigemessen wird.
Es wird darauf hingewiesen, dass diese Norm auf der Gliederung der entsprechenden Europäischen Norm
DIN EN 806-2:2005-06 aufbaut. Dazu wurden die Überschriften der Abschnitte in der Europäischen Norm
übernommen, die Nummerierung der Abschnitte in dieser Norm kann sich jedoch von derjenigen in der
Europäischen Norm geringfügig unterscheiden. Es werden nur diejenigen zusätzlichen Anforderungen, die
sich aus den bestehenden DIN 1988-2, DIN 1988-5 und DIN 1988-7 und mit weiteren, in der Zwischenzeit
sich ergebenden, dem Stand der Technik entsprechenden Kenntnissen festgelegt.
Die neue Normen-Reihe DIN 1988 besteht zum jetzigen Zeitpunkt aus den folgenden Teilen:
Teil 100: Schutz des Trinkwassers, Erhaltung der Trinkwassergüte; Technische Regel des DVGW
Teil 200: Installation Typ A (geschlossenes System) — Planung, Bauteile, Apparate, Werkstoffe;
Technische Regel des DVGW
Teil 500: Druckerhöhungsanlagen mit drehzahlgeregelten Pumpen; Technische Regel des DVGW
4
DIN 1988-200:2012-05
Änderungen
Gegenüber DIN 1988-2:1988-12, DIN 1988-5:1988-12 und DIN 1988-7:2004-12 wurden folgende Änderungen
vorgenommen:
b) soweit in DIN EN 806-2:2005-06 nicht berücksichtigt, wurden die entsprechenden Festlegungen aus
DIN 1988-2:1988-12, DIN 1988-5:1988-12 und DIN 1988-7:2004-12 übernommen und dem aktuellen
Stand der Technik angepasst.
Frühere Ausgaben
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DIN 1988-200:2012-05
1 Anwendungsbereich
Diese Norm gilt in Verbindung mit DIN EN 806-2 für die Planung von Trinkwasser-Installationen, Installation
Typ A (geschlossenes System) in Gebäuden und auf Grundstücken. Sie benennt die Planungsgrundlagen
und die für die Errichtung der Anlagen geeigneten Bauteile, Apparate und Werkstoffe. Sie ergänzt
DIN EN 806-2 und trifft zusätzliche Festlegungen zur Berücksichtigung nationaler Gesetze, Verordnungen und
des deutschen technischen Regelwerks.
Für Kleinanlagen gilt DIN 2001-1. Für nicht ortsfeste Trinkwasseranlagen gilt DIN 2001-2.
Für die Anwendung dieser Norm gelten die Begriffe nach Anhang B.
ANMERKUNG Mit der Aufnahme der Begriffe in Anhang B wird die direkte Gegenüberstellung der folgenden Abschnitte
in dieser Norm mit jenen mit gleichem Titel und Nummer in DIN EN 806-2 ermöglicht.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
DIN 1988-100, Technische Regeln für die Trinkwasser-Installation — Teil 100: Schutz des Trinkwassers,
Erhaltung der Trinkwassergüte; Technische Regel des DVGW
DIN 1988-300, Technische Regeln für die Trinkwasser-Installation — Teil 300: Ermittlung der
Rohrdurchmesser
DIN 1988-500, Technische Regeln für die Trinkwasser-Installation — Teil 500: Druckerhöhungsanlagen mit
drehzahlgeregelten Pumpen
DIN 1988-600, Technische Regeln für die Trinkwasser-Installation — Teil 600: Feuerlösch- und
Brandschutzanlagen
DIN 2000, zentrale Trinkwasserversorgung — Leitsätze für Anforderungen an Trinkwasser, Planung, Bau.
Betrieb und Instandhaltung der Versorgungsanlagen — Technische Regel des DVGW
DIN 2001-1, Trinkwasserversorgung aus Kleinanlagen und nicht ortsfesten Anlagen — Teil 1:
Kleinanlagen — Leitsätze für Anforderungen an Trinkwasser, Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung der
Anlagen; Technische Regel des DVGW
DIN 2001-2, Trinkwasserversorgung aus Kleinanlagen und nicht ortsfesten Anlagen — Teil 2: Nicht ortsfeste
Anlagen — Leitsätze für Anforderungen an Trinkwasser, Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung der
Anlagen; Technische Regel des DVGW
DIN 3389, Einbaufertige Isolierstücke für Hausanschlussleitungen in der Gas- und Wasserversorgung —
Anforderungen und Prüfungen
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DIN 1988-200:2012-05
DIN 4708-2, Zentrale Wassererwärmungsanlagen — Regeln zur Ermittlung des Wärmebedarfs zur
Erwärmung von Trinkwasser in Wohngebäuden
DIN 4753 (alle Teile), Wassererwärmer und Wassererwärmungsanlagen für Trink- und Betriebswasser
DIN 8077, Rohre aus Polypropylen (PP) — PP-H, PP-B, PP-R, PP-RCT — Maße
DIN 8078, Rohre aus Polypropylen (PP) — PP-H, PP-B, PP-R, PP-RCT — Allgemeine Güteanforderungen,
Prüfung
DIN 8079, Rohre aus chloriertem Polyvinylchlorid (PVC-C) – PVC-C 250 — Maße
DIN 8080, Rohre aus chloriertem Polyvinylchlorid (PVC-C) – PVC-C 250 — Allgemeine Güteanforderungen,
Prüfung
DIN 16831 (alle Teile), Rohrverbindungen und Formstücke für Druckrohrleitungen aus Polybuten (PB) —
PB 125
DIN 16832 (alle Teile), Rohrverbindungen und Formstücke für Druckrohrleitungen aus chloriertem
Polyvinylchlorid
(PVC-C) – PVC-C 200
DIN 16892, Rohre aus vernetztem Polyethylen hoher Dichte (PE-X) — Allgemeine Güteanforderungen,
Prüfung
DIN 16893, Rohre aus vernetztem Polyethylen hoher Dichte (PE-X) — Maße
DIN 16894, Rohre aus vernetztem Polyethylen mittlerer Dichte (PE-MDX) — Allgemeine
Qualitätsanforderungen, Prüfung
DIN 16895, Rohre aus vernetztem Polyethylen mittlerer Dichte (PE-MDX) — Maße
DIN 16962 (alle Teile), Rohrverbindungen und Rohrleitungsteile für Druckrohrleitungen aus Polypropylen (PP)
DIN 19628, Mechanisch wirkende Filter in der Trinkwasserinstallation — Anwendung von mechanisch
wirkenden Filtern nach DIN EN 13443-1
DIN 19635-100, Dosiersysteme in der Trinkwasserinstallation — Teil 100: Anforderungen zur Anwendung von
Dosiersystemen nach DIN EN 14812
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DIN 1988-200:2012-05
DIN 30660, Dichtungsmittel für die Gas- und Wasserversorgung sowie für Wasserheizungsanlagen —
Nichtaushärtende Dichtmittel aus Polytetrafluoroethylen (PTFE) — Bänder für metallene
Gewindeverbindungen der Hausinstallation
DIN 30672, Organische Umhüllungen von in Böden und Wässern verlegten Rohrleitungen für
Dauerbetriebstemperaturen bis 50 °C ohne katodischen Korrosionsschutz — Bänder und schrumpfende
Materialien
DIN 30674-3, Umhüllung von Rohren aus duktilem Gusseisen — Teil 3: Zink-Überzug mit Deckbeschichtung
DIN 30674-5, Umhüllung von Rohren aus duktilem Gusseisen — Teil 5: Polyethylen-Folienumhüllung
DIN 50930-6, Korrosion der Metalle — Korrosion metallischer Werkstoffe im Inneren von Rohrleitungen,
Behältern und Apparaten bei Korrosionsbelastung durch Wasser — Teil 6: Beeinflussung der
Trinkwasserbeschaffenheit
DIN EN 806-4, Technische Regeln für Installationen innerhalb von Gebäuden für Trinkwasser für den
menschlichen Gebrauch — Teil 4: Installation
DIN EN 806-5, Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen — Teil 5: Betrieb und Wartung
DIN EN 817, Sanitärarmaturen — Mechanisch einstellbare Mischer (PN 10) — Allgemeine technische
Spezifikation
DIN EN 973, Produkte zur Aufbereitung von Wasser für den menschlichen Gebrauch — Natriumchlorid zum
Regenerieren von Ionenaustauschern
DIN EN 1057, Kupfer und Kupferlegierungen — Nahtlose Rundrohre aus Kupfer für Wasser- und
Gasleitungen für Sanitärinstallationen und Heizungsanlagen
DIN EN 1111, Sanitärarmaturen — Thermostatische Mischer (PN 10) — Allgemeine technische Spezifikation
DIN EN 1112, Sanitärarmaturen — Brausen für Sanitärarmaturen für Wasserversorgungssysteme vom Typ 1
und Typ 2 — Allgemeine technische Spezifikation
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DIN 1988-200:2012-05
DIN EN 1717, Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen in Trinkwasser-Installationen und allgemeine
Anforderungen an Sicherheitseinrichtungen zur Verhütung von Trinkwasserverunreinigungen durch
Rückfließen — Technische Regel des DVGW
DIN EN 10226-1, Rohrgewinde für im Gewinde dichtende Verbindungen — Teil 1: Kegelige Außengewinde
und zylindrische Innengewinde — Maße, Toleranzen und Bezeichnung
DIN EN 10240, Innere und/oder äußere Schutzüberzüge für Stahlrohre — Festlegungen für durch
Schmelztauchverzinken in automatischen Anlagen hergestellte Überzüge
DIN EN 10255, Rohre aus unlegiertem Stahl mit Eignung zum Schweißen und Gewindeschneiden —
Technische Lieferbedingungen
DIN EN 10289, Stahlrohre und –formstücke für On- und Offshore-verlegte Rohrleitungen — Umhüllung
(Außenbeschichtung) mit Epoxi- und epoxi-modifiierten Materialien
DIN EN 10290, Stahlrohre und –formstücke für On- und Offshore-verlegte Rohrleitungen — Umhüllung
(Außenbeschichtung) mit Polyurethan und polyurethan-modifizierten Materialien
DIN EN 10300, Stahlrohre und –formstücke für erd- und wasserverlegte Rohrleitungen — Werksumhüllungen
aus heiß aufgebrachtem Bitumen
DIN EN 12502 (alle Teile), Korrosionsschutz metallischer Werkstoffe — Hinweise zur Abschätzung der
Korrosionswahrscheinlichkeit in Wasserverteilungs- und -speichersystemen
DIN EN 12975 (alle Teile), Thermische Solaranlagen und ihre Bauteile — Kollektoren
DIN V ENV 12977 (alle Teile), Thermische Solaranlagen und ihre Bauteile — Kundenspezifisch gefertigte
Anlagen
DIN EN 13349, Kupfer und Kupferlegierungen — Vorummantelte Rohre aus Kupfer mit massivem Mantel
DIN EN 13443-1, Anlagen zur Behandlung von Trinkwasser innerhalb von Gebäuden — Mechanisch
wirkende Filter — Teil 1: Filterfeinheit 80 µm bis 105 µm — Anforderungen an Ausführung, Sicherheit und
Prüfung
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DIN 1988-200:2012-05
DIN EN 13501-1, Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten — Teil 1:
Klassifizierung mit den Ergebnissen aus den Prüfungen zum Brandverhalten von Bauprodukten
DIN EN 13828, Gebäudearmaturen — Handbetätigte Kugelhähne auf Kupferlegierungen und nicht rostenden
Stählen für Trinkwasseranlagen in Gebäuden — Prüfungen und Anforderungen
DIN EN 14628, Rohre, Formstücke und Zubehörteile aus duktilem Gusseisen — Polyethylenumhüllung von
Rohren — Anforderungen und Prüfverfahren
DIN EN 14743, Anlagen zur Behandlung von Trinkwasser innerhalb von Gebäuden — Enthärter —
Anforderungen an Ausführung, Sicherheit und Prüfung
DIN EN 14812, Anlagen zur Behandlung von Trinkwasser innerhalb von Gebäuden — Dosiersysteme — Nicht
einstellbare Dosiersysteme — Anforderungen an Ausführung, Sicherheit und Prüfung
DIN EN 14897, Anlagen zur Behandlung von Trinkwasser innerhalb von Gebäuden — Geräte mit
Quecksilberdampf-Niederdruckstrahlern — Anforderungen an Ausführung, Sicherheit und Prüfung
DIN EN 15542, Rohre, Formstücke und Zubehör aus duktilem Gusseisen — Zementmörtelumhüllung von
Rohren — Anforderungen und Prüfverfahren
DIN EN 60335-1 (VDE 0700-1), Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche
Zwecke — Teil 1: Allgemeine Anforderungen
DIN EN 60335-2-15 (VDE 0700-15), Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche
Zwecke — Teil 2: Besondere Anforderungen für Geräte zur Flüssigkeitserhitzung
DIN EN 60335-2-21 (VDE 0700-21), Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche
Zwecke — Teil 2-21: Besondere Anforderungen für Wassererwärmer (Warmwasserspeicher und
Warmwasserboiler)
DIN EN 60335-2-35 (VDE 0700-35), Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch und ähnliche
Zwecke — Teil 2-35: Besondere Anforderungen für Durchflusserwärmer
DIN EN 61770 (VDE 0700-600), Elektrische Geräte zum Anschluss an die Wasserversorgungsanlage —
Vermeidung von Rücksaugung und des Versagens von Schlauchsätzen (IEC 61770:1998+A1:2004+A2:2006)
DIN EN ISO 3822 (alle Teile), Akustik — Prüfung des Geräuschverhaltens von Armaturen und Geräten der
Wasserinstallation im Laboratorium
DIN EN ISO 10052, Akustik — Messung der Luftschalldämmung und Trittschalldämmung und des Schalls von
haustechnischen Anlagen in Gebäuden (ISO 10052:2004); Deutsche Fassung EN ISO 10052:2004
DIN EN ISO 16032, Akustik — Messung des Schalldruckpegels von haustechnischen Anlagen in
Gebäuden — Standardverfahren (ISO 16032:2004); Deutsche Fassung EN ISO 16032:2004
DVGW GW 2, Verbinden von Kupfer- und innenverzinkten Kupferrohren für Gas- und Trinkwasser-
Installationen innerhalb von Grundstücken und Gebäuden) 1)
1) Zu beziehen durch: Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH, Postfach 14 01 51, 53056 Bonn
10
DIN 1988-200:2012-05
DVGW GW 6, Löt-, Übergangs- und Gewindefittings aus Kupfer und Kupferlegierungen in der Gas- und
1)
Trinkwasser-Installation — Anforderungen und Prüfungen
DVGW GW 7, Lote und Flussmittel zum Löten von Kupferrohren in der Gas- und Trinkwasser-Installation —
1)
Anforderungen und Prüfungen
DVGW GW 8, Kapillarlötfittings aus Kupfer in der Gas- und Trinkwasser-Installation — Anforderungen und
1)
Prüfungen
DVGW GW 354, Wellrohrleitungen aus nichtrostendem Stahl für Gas- und Trinkwasser-Installationen —
1)
Anforderungen und Prüfungen
DVGW GW 392, Nahtlosgezogene Rohre aus Kupfer für Gas- und Trinkwasserinstallationen und
nahtlosgezogene, innenverzinnte Rohre aus Kupfer für Trinkwasser-Installationen — Anforderungen und
1)
Prüfungen
DVGW GW 541, Rohre aus nichtrostenden Stählen für die Gas- und Trinkwasser-Installation —
Anforderungen und Prüfungen
DVGW VP 652, Kupferrohrleitung mit fest haftendem Kunststoffmantel für die Trinkwasser-Installation
DVGW VP 653, Nichtrostende Stahlrohrleitung mit festanhaftendem Kunststoffmantel für die Trinkwasser-
1)
Installation
DVGW W 270 (A), Vermehrung von Mikroorganismen auf Werkstoffen für den Trinkwasserbereich — Prüfung
1)
und Bewertung (Arbeitsblatt)
1)
DVGW W 294 (alle Teile), UV-Geräte zur Desinfektion in der Wasserversorgung
1)
DVGW W 400-1, Technische Regeln Wasserverteilungsanlagen (TRWV) — Teil 1: Planung
1)
DVGW W 404, Wasseranschlussleitungen
1)
DVGW W 406, Volumen- und Durchflussmessung von kaltem Trinkwasser in Druckrohrleitungen
1)
DVGW W 407, Messung der Wasserentnahme in Wohnungen — Wohnungswasserzähler
1)
DVGW W 421, Wasserzähler — Anforderungen und Prüfungen
11
DIN 1988-200:2012-05
DVGW W 570-1, Armaturen für die Trinkwasser-Installation — Teil 1: Anforderungen und Prüfungen für
1)
Gebäudearmaturen
DVGW W 570-2, Armaturen für die Trinkwasser-Installation — Teil 2: Anforderungen und Prüfungen für
1)
Sicherungsarmaturen
VDI 6002 Blatt 1, Solare Trinkwassererwärmung — Allgemeine Grundlagen, Systemtechnik und Anwendung
im Wohnungsbau
2)
AVBWasserV Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Wasser [2]
Empfehlung des Umweltbundesamtes: Leitlinie zur hygienischen Beurteilung von organischen Materialien im
2)
Kontakt mit Trinkwasser (KTW-Leitlinie) 3) [3]
Empfehlung des Umweltbundesamtes: Leitlinie zur hygienischen Beurteilung von Schmierstoffen im Kontakt
2) 3)
mit Trinkwasser (Sanitärschmierstoffe) [5]
Anlage 6 zur Eichordnung (EO) vom 15. Januar 1975; Anlage 6: Messgeräte für die Volumenmessung von
2)
strömenden Wasser [8]
12
DIN 1988-200:2012-05
3 Allgemeine Anforderungen
3.1 Wasserversorgung
3.1.1 Allgemeines
In dieser Norm werden nicht nur Anlagenteile behandelt, die in praktisch jeder Trinkwasser-Installation zum
Einsatz kommen, sondern auch solche, die nur in bestimmten Fällen Verwendung finden. Der Planer und
Anlagenhersteller sollte darauf achten, dass nur die notwendigen Anlagenteile eingebaut werden (siehe z. B.
Abschnitt 12).
Dies gilt insbesondere für Apparate, die einer regelmäßigen Inspektion und Wartung bedürfen. Werden diese
nicht durchgeführt, so kann der Erfolg des Einsatzes dieser Apparate nicht nur ausbleiben, sondern es kann
zu hygienischen Belastungen des Trinkwassers kommen, die zu einer gesundheitlichen Gefährdung des
Verbrauchers führen können.
Der Beachtung der nachteiligen Beeinflussung des Trinkwassers durch hygienische und mikrobielle sowie
chemische und physikalische Einflüsse kommt somit eine besondere Bedeutung zu (siehe Abschnitt 12).
Verstärkte Beachtung ist auf die Verminderung der Risiken für die Vermehrung von Mikroorganismen, z. B.
Legionellen, zu richten. Dies ist bereits bei der Anlagenplanung zu berücksichtigen.
Die Trinkwasser-Installation ist so zu planen und auszuführen, dass an allen Entnahmestellen (kalt und warm)
Trinkwasserqualität nach der TrinkwV [1] eingehalten wird (siehe insbesondere 3.7 und 3.8) und eine
sparsame Wasserverwendung möglich ist (siehe auch VDI 6024 Blatt 1 [20]). Für die Einhaltung der Hygiene
in Trinkwasser-Installationen siehe VDI 6023 Blatt 1.
Neben den anerkannten Regeln der Technik sind auch die Angaben der Hersteller zu beachten.
Die Ausführung von Trinkwasser-Installationen darf nur durch ein in ein Installateurverzeichnis eines
Wasserversorgungsunternehmens eingetragenes Installationsunternehmen vorgenommen werden (§ 12 (2)
AVB WasserV [2]).
Die Inbetriebnahme einer Wasserversorgungsanlage, aus der Wasser für die Öffentlichkeit bereitgestellt wird,
ist der Gesundheitsbehörde mindestens vier Wochen vorher anzuzeigen (§ 13 TrinkwV [1]).
Es sind die Anforderungen nach der TrinkwV [1], DIN EN 1717 und DIN 1988-100 zu beachten und dauernd
einzuhalten.
13
DIN 1988-200:2012-05
3.2 Grundlagen
3.2.1 Allgemeines
Bei Planung einer Trinkwasser-Installation ist grundsätzlich die Installation Typ A: Geschlossenes System,
nach DIN EN 806-1 anzuwenden (siehe Bild 1). Umgehungsleitungen, die zu Stagnation führen, sind
unzulässig.
Legende
1 Anschlussleitung 7 Sammelzuleitung
2 Eintrittsstelle 8 Steigleitung
3 Verbrauchsleitung 9 Stockwerksleitung
4 Hauptabsperrarmatur 10 Einzelzuleitung
5 Wasserzähleranlage 11 Zirkulationsleitung
6 Wasserzähler
ANMERKUNG Die Lage der Sicherungseinrichtungen ist in diesem Beispiel nur teilweise gezeigt, siehe DIN EN 1717.
Bild 1 — Prinzipdarstellung für die Installation Typ A und die Anwendung der graphischen Symbole
ANMERKUNG Die Installation Typ B: Offenes System, nach DIN EN 806-1 ist unter dem Gesichtspunkt der
Trinkwasserhygiene bedenklich und sollte nur in begründeten Ausnahmefällen eingesetzt werden.
14
DIN 1988-200:2012-05
Die Planung hat so zu erfolgen, dass bei bestimmungsgemäßem Betrieb ein für die Hygiene ausreichender
Wasseraustausch stattfindet.
Anschlussleitungen und erdverlegte Grundstücksleitungen müssen die Anforderungen nach DIN EN 805,
DVGW W 400-1 und DVGW W 404 erfüllen.
3.4.1 Allgemeines
Die mit Trinkwasser in Kontakt kommenden Werkstoffe und Materialien müssen hygienisch unbedenklich sein
und dürfen die in der TrinkwV [1] festgelegte Qualität des Trinkwassers nicht beeinträchtigen. Sie dürfen
Stoffe nicht in solchen Konzentrationen an das Trinkwasser abgeben, die höher sind als nach den allgemein
anerkannten Regeln der Technik unvermeidbar, oder die den in der TrinkwV [1] vorgesehenen Schutz der
menschlichen Gesundheit unmittelbar oder mittelbar mindern oder den Geruch oder den Geschmack des
Trinkwassers beeinflussen.
Organische Materialien müssen den aktuellen Leitlinien des Umweltbundesamtes zur hygienischen
Beurteilung von Materialien im Kontakt mit Trinkwasser ([3], [4], [5]), Gummi aus Natur- und
Synthesekautschuk der KTW-Empfehlung 1.3.13 [6] entsprechen. Zusätzlich müssen die mikrobiologischen
Anforderungen in DVGW W 270 (A) erfüllt sein.
Nach § 12 (4) AVBWasserV [2] dürfen nur Materialien (Bauteile und Werkstoffe) und Apparate verwendet
werden, die entsprechend den anerkannten Regeln der Technik beschaffen sind. Das Zeichen eines
anerkannten Zertifizierers, z. B. DIN/DVGW- oder DVGW-Zertifizierungszeichen, bekundet, dass diese
Voraussetzungen erfüllt sind.
Angaben und Kriterien für die fachgerechte Auswahl von metallenen Rohrwerkstoffen unter Berücksichtigung
der Korrosionswahrscheinlichkeit sind zusätzlich in DIN 50930-6 enthalten.
Werkstoffe für Trinkwasser-Installationen müssen so geplant und ausgewählt werden, dass der Einsatz von
Anlagen zur Behandlung von Trinkwasser nicht erforderlich ist.
Alle Teile von Trinkwasseranlagen müssen aus Gründen der Festigkeit für einen zulässigen
Betriebsüberdruck von 1 MPa bemessen sein, soweit nicht höhere zulässige Betriebsüberdrücke oder
Temperaturen zu berücksichtigen sind (Klasse des höchsten Systembetriebsdruckes PMA 1,0 nach
DIN EN 806-2).
Die Mindestanforderungen für den Betrieb als Grundlage für die Berechnung von Rohren und deren
Rohrverbindungen sind in Tabelle 1 angegeben.
15
DIN 1988-200:2012-05
Sofern nicht in europäischen oder nationalen Produktnormen anders festgelegt, müssen bei Fehlfunktionen
die Werkstoffe, Bauteile und Apparate für erwärmtes Trinkwasser Temperaturen bis zu 95 °C über einen
Zeitraum von 60 min standhalten.
3.4.3 Druckstoß
Die Summe aus Druckstoß und Ruhedruck darf den zulässigen Betriebsüberdruck nicht übersteigen. Die
Höhe des positiven Druckstoßes darf bei Betrieb von Armaturen oder Apparaten, unmittelbar vor diesen
gemessen, 0,2 MPa nicht überschreiten. Der negative Druckstoß darf 50 % des sich einstellenden
Fließdrucks nicht unterschreiten. Der Hersteller der Armaturen und Apparate hat durch deren Konstruktion
sicherzustellen, dass bei bestimmungsgemäßem Betrieb diese Anforderungen eingehalten werden können.
3.4.4 Kennzeichnung
Bauteile und Apparate müssen vom Hersteller mit dem Herstellerzeichen oder -namen gut lesbar und
dauerhaft versehen sein, sodass eine Identifizierung des Produktes möglich ist. Soweit DIN EN- oder DIN-
Normen bzw. DVGW-Arbeitsblätter, Prüfgrundlagen usw. bestehen, muss nach diesen vom Hersteller
gekennzeichnet werden.
- die Innenverschmutzung durch Erde, Schlamm, Schmutzwasser usw. vermieden wird und
3.5 Berechnungsdurchflüsse
3.6 Betriebstemperatur
Bei bestimmungsgemäßem Betrieb darf maximal 30 s nach dem vollen Öffnen einer Entnahmestelle die
Temperatur des Trinkwassers kalt 25 °C nicht übersteigen und die Temperatur des Trinkwassers warm muss
mindestens 55 °C erreichen. Eine Ausnahme bilden die Trinkwassererwärmer mit hohem Wasseraustausch
(siehe 9.7.2.3) und dezentrale Trinkwassererwärmer (siehe 9.7.2.4).
16
DIN 1988-200:2012-05
3.7 Trinkwasserhygiene
Durch fach- und bedarfsgerechte Planung, bestimmungsgemäßem Betrieb und regelmäßige Instandhaltung
von Trinkwasser-Installationen müssen die Anforderungen der TrinkwV [1] erfüllt werden.
Im Trinkwasser dürfen keine Krankheitserreger oder chemische Stoffe enthalten sein, die eine Schädigung
der menschlichen Gesundheit verursachen (§§ 5, 6 TrinkwV [1]). Die Konzentrationen von Mikroorganismen
und chemischen Stoffen dürfen nicht die in Anlage 1 und 2 der TrinkwV [1] entsprechend festgelegten
Konzentrationen übersteigen. Im Trinkwasser müssen die in Anlage 3 der TrinkwV [1] festgelegten
Indikatorparameter eingehalten werden.
3.8.1 Allgemeines
Die Planung von Trinkwasser-Installationen hat so zu erfolgen, dass die Bauteile aufeinander abgestimmt, die
Betriebssicherheit gegeben, die hygienischen und korrosionschemischen Anforderungen erfüllt und ein
wirtschaftlicher Betrieb sichergestellt ist.
dem Keller- und den Geschossgrundrissen mit den eingezeichneten Leitungen sowie
Schnittdarstellungen und Strangschemata;
der schematischen Darstellung der Leitungsführungen mit eingetragenen Längen der Teilstrecken,
Nennweiten oder Innendurchmesser der Rohre, Werkstoffarten, Armaturen, Apparate und
Sicherungseinrichtungen, den Entnahmestellen nach Art, Anzahl, Nennweite oder Innendurchmesser und
Verwendungszweck und dem erforderlichen Mindestfließdruck und erforderlichenfalls der
Armaturengruppe nach den Normen der Reihe DIN 4109.
Für die zeichnerische Darstellung der Leitungspläne sind die graphischen Symbole nach DIN EN 806-1
anzuwenden.
3.9 Probenahmestellen
Für Trinkwasser-Installationen sind Einrichtungen zur Probenahme nach DIN EN ISO 19458 vorzusehen. Die
Festlegungen und Lage der Probenahmestellen sind zu dokumentieren. Die Probenahmestellen sind am
Austritt des Trinkwassererwärmers, am Eintritt der Zirkulationsleitung in den Trinkwassererwärmer sowie an
17
DIN 1988-200:2012-05
einer geeigneten Anzahl repräsentativer, peripherer Entnahmestellen anzuordnen. Die Entnahmestellen in der
Peripherie der Trinkwasser-Installation sollten in Bereichen mit Vernebelung (z. B. Duschen) liegen und
desinfizierbare Entnahmearmaturen aufweisen.
4 Private Eigenwasserversorgung
Die grundlegenden Anforderungen an die Trinkwasserversorgung durch Kleinanlagen, soweit diese von den
Leitsätzen der DIN 2000 abweicht, legt die DIN 2001-1 fest.
Für diese Anlagen gelten die Anforderungen nach DIN EN 1717 und DIN 1988-100.
5 Werkstoffe
5.1 Werkstoffwahl
Alle mit dem Trinkwasser bestimmungsgemäß in Berührung kommenden Anlagenteile können das in ihnen
fließende Wasser in seiner Beschaffenheit verändern. Diese Veränderungen und Anreicherungen müssen
sich im Rahmen der in der TrinkwV [1] genannten Grenzen bewegen und dürfen nicht überschritten werden.
Für die Einhaltung der Grenzwerte und Parameter ist neben dem Planer und dem Installationsunternehmen
der Betreiber einer Trinkwasser-Installation verantwortlich. Die Parameter sind an jeder Entnahmestelle einer
Trinkwasser-Installation einzuhalten.
Der Planer und das Installationsunternehmen müssen darauf achten, dass in der Trinkwasser-Installation nur
Rohre und Bauteile aus Werkstoffen verwendet werden, die für die jeweilige Trinkwasserbeschaffenheit
geeignet sind.
Bei der Auswahl von Werkstoffen (siehe Tabelle A.1) müssen örtliche Erfahrungen, die gegebenenfalls beim
Wasserversorgungsunternehmen, den örtlichen Installationsunternehmen oder beim Rohrhersteller
vorhanden sind, einbezogen werden.
Da grundsätzlich davon auszugehen ist, dass in einer Trinkwasser-Installation immer Bauteile aus
unterschiedlichen Werkstoffen eingebaut sind, können einzelne Komponenten Einsatzbeschränkungen
unterliegen. Zur Auswahl der geeigneten Werkstoffe ist eine aktuelle Trinkwasseranalyse beim örtlichen
Wasserversorgungsunternehmen einzuholen.
Für metallene Werkstoffe gilt, dass eine Veränderung der Trinkwasserbeschaffenheit im Hinblick auf die
Anforderungen der TrinkwV [1] als vertretbar angesehen wird, wenn die in DIN 50930-6 aufgeführten
Werkstoffwerte nicht überschritten werden. Dies kann z. B. durch das DVGW-Zertifizierungszeichen
dokumentiert werden. Die Einsatzbereiche metallener Werkstoffe sind in Reihe DIN EN 12502, DIN 50930-6
und Abschnitt 18 beschrieben.
Für Werkstoffe mit organischen Bestandteilen gelten die Anforderungen nach DVGW W 270 (A) und [3] bis
[6].
18
DIN 1988-200:2012-05
5.2 Rohrverbindungen
Die Art der Verbindung kann metallisch oder nichtmetallisch dichtend, lösbar oder nicht lösbar sein. Für
Rohrverbindungen in der Trinkwasser-Installation müssen zugfeste Verbindungen verwendet werden. Bei
erdverlegten Leitungen mit nicht zugfesten Rohrverbindungen sind an Bögen und Abzweigen ausreichend
bemessene Widerlager anzuordnen.
Die Rohrverbindungen und Werkstoffe müssen den in Anhang A angegebenen Vorgaben entsprechen.
5.4 Hilfsstoffe
Hilfsstoffe sind nur zulässig, wenn sie technisch unvermeidbar und hygienisch bedenkenlos sind. Sie
müssen durch Spülen nach DIN EN 806-4 entfernbar sein.
ANMERKUNG Weitere Informationen können dem ZVSHK-Merkblatt "Spülen, Desinfizieren und Inbetriebnahme
von Trinkwasser-Installationen" [18] entnommen werden.
Für Lötverbindungen von Rohren sind nur Lote zum Hart- und Weichlöten zu verwenden, die in
DVGW GW 2 aufgeführt und entsprechend gekennzeichnet sind.
Flussmittel zum Hart- und Weichlöten müssen den Prüfanforderungen nach DVGW GW 7 entsprechen
und, z. B. auf der Verpackung, mit dem DVGW-Zertifizierungszeichen und der Registriernummer
gekennzeichnet sein.
6 Bauteile
6.1 Absperrarmaturen
Ventile mit Geradsitz nach DIN EN 1213 und DVGW W 570-1 dürfen bei ausreichendem Druck nur in
Stockwerksleitungen eingebaut werden.
Als Leitungsarmaturen dürfen Armaturen mit einem Schließvorgang auf/zu von 90° Drehung, z. B.
Kugelhähne nach DIN EN 13828 und DVGW W 570-1, nur dann verwendet werden, wenn sie als
Absperrorgane für Wartungsarbeiten dienen.
6.2 Kompensatoren
Kompensatoren müssen leicht zugänglich sein. Es sind die technischen Anweisungen der Hersteller zu
beachten.
6.3 Schläuche
Schläuche der Gruppen I und II nach DVGW W 543 müssen leicht zugänglich sein.
19
DIN 1988-200:2012-05
Für den Anschluss von Geschirrspülern, Waschmaschinen, Wäschetrocknern und dergleichen dürfen
auch Schlauchsätze (Schlauch mit Anschlussverschraubung) nach DIN EN 61770 verwendet werden.
6.4 Zirkulationsregulierventile
6.5 Entnahmearmaturen
Es sind Entnahmearmaturen nach DIN EN 200, DIN EN 816, DIN EN 817, DIN EN 1111 und DVGW W 574
einzubauen.
Bei nebeneinander bzw. übereinander angeordneten Entnahmearmaturen für kaltes und erwärmtes
Trinkwasser ist der Anschluss an die Trinkwasser-Installation für erwärmtes Trinkwasser links bzw. oben
anzuordnen.
Beim Kennzeichnen durch Farben ist für erwärmtes Trinkwasser „rot“, für kaltes Trinkwasser „blau“ zu
verwenden.
6.6 Sicherungsarmaturen
Alle die Trinkwasserbeschaffenheit gefährdenden Apparate und Einrichtungen sind mittels entsprechender
Sicherungseinrichtungen bzw. -armaturen anzuschließen, um ein Rückfließen, Rücksaugen oder
Rückdrücken von verunreinigtem Wasser in das Trinkwassernetz zu verhindern.
Ein Rückfließen kann infolge geodätischer Höhenunterschiede auftreten, wenn der Druck in der
Trinkwasseranlage absinkt. Rückdrücken entsteht, wenn z. B. in einem Apparat ein höherer Druck entsteht als
der Betriebsüberdruck in der Trinkwasser-Installation. Rücksaugen entsteht, wenn z. B. in der
Anschlussleitung oder in der Trinkwasser-Installation ein Unterdruck durch einen Rohrbruch auftritt.
Für die Auswahl der geeigneten Sicherungseinrichtung und –armatur sind die Anforderungen an den Einbau
usw. nach DIN EN 1717 und DIN 1988-100 zu beachten. Für die funktionalen Anforderungen der
Sicherungseinrichtungen und –armaturen ist die jeweilige Europäische Produktnorm zu beachten. Die
hygienischen Anforderungen sind in DVGW W 570-1 und DVGW W 570-2 festgelegt.
6.7 Sicherheitsarmaturen
Eine Sicherheitsarmatur ist eine Einrichtung, die die Überschreitung eines vorbestimmten
Betriebsüberdruckes oder -temperatur verhindert (siehe 10.3.2 und Abschnitt 16).
6.8 Leckagedetektoren
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DIN 1988-200:2012-05
6.9 Apparate
Apparate sind Vorrichtungen aller Art, die Teil der Trinkwasser-Installation (z. B. Druckerhöhungsanlage,
Wasserbehandlungsanlage, Trinkwassererwärmer) oder ständig an die Trinkwasser-Installation
angeschlossen werden (z. B. Geschirrspülmaschinen, Waschmaschinen, Getränkeautomaten).
Für die Sicherung der Apparate gegen Rückfließen, Rücksaugen und Rückdrücken ist beim Anschluss an die
Trinkwasser-Installation DIN EN 1717 und DIN 1988-100 zu beachten.
6.10 Ausdehnungsgefäße
6.10.1 Allgemeines
Geschlossene Ausdehnungsgefäße mit Membrane müssen den Anforderungen und Auslegungs- und
Instandhaltungsvorgaben nach DIN 4807-5 entsprechen.
Legende
b durchströmter Bereich
Zur Durchführung der regelmäßigen Wartung und Überprüfung des Gasvordrucks eines geschlossenen
Ausdehnungsgefäßes mit Membrane ist eine gegen unbeabsichtigtes Schließen gesicherte Absperrarmatur
mit Entleerungsmöglichkeit einzubauen.
21
DIN 1988-200:2012-05
Die sicherheitstechnischen Festlegungen nach 10.3.2 müssen beachtet und bei der Ausführung eingehalten
werden.
7 Innenleitungen
7.1 Absperrbereiche
Die Absperr-, Entleerungs- sowie Sicherheits- und Sicherungseinrichtungen müssen so angebracht sein, dass
sie jederzeit zugänglich und leicht bedienbar sind.
Tragende Konstruktionsteile dürfen durch Durchbrüche nicht so geschwächt werden, dass ihre Standfestigkeit
beeinträchtigt wird. Öffnungen zur Durchführung von Rohrleitungen durch Decken sind erforderlichenfalls
bauseits so abzudichten, dass Wasser nicht in die Decke eindringen kann. Werden Leitungen durch die im
Erdreich liegenden Außenwände geführt, müssen diese Durchführungsstellen dauerhaft gas- und wasserdicht
verschlossen werden. Erforderlichenfalls sind geeignete Schutzrohre einzubringen. Diese müssen eine solche
lichte Weite aufweisen, dass eine Dichtung ordnungsgemäß ausgeführt werden kann. Bei der Auswahl der
Rohrdurchführungen ist auf drückendes und nicht drückendes Wasser im Boden zu achten (siehe auch
entsprechende Teile der Reihe DIN 18195 [15]).
Außerdem sind die Anforderungen an den Schallschutz nach 13.1 und Brandschutz nach 13.2 einzuhalten.
8.1 Trinkwasserentnahmestellen
Einzelzuleitungen zu Entnahmearmaturen müssen so kurz wie möglich sein. Ein Wasservolumen von 3 l ist
als Obergrenze einzuhalten; kleinere Wasservolumina sind anzustreben.
Leitungen, die nur selten benutzt werden oder der Frostgefahr ausgesetzt sind, z. B. Leitungen zu
unbeheizten Nebengebäuden, Gärten und Höfen, müssen unmittelbar am Anschluss der durchströmten
Verteilleitung mit Absperr- und Entleerungsvorrichtungen versehen werden und sind zweckmäßigerweise
durch Schilder zu kennzeichnen.
22
DIN 1988-200:2012-05
Nach der TrinkwV [1] sind Leitungen unterschiedlicher Versorgungsanlagen, soweit sie nicht erdverlegt sind,
farblich unterschiedlich mit einem Schild oder Band nach DIN 2403 zu kennzeichnen. Im weißen Feld sind die
jeweiligen Kurzzeichen nach DIN EN 806-1 anzugeben (siehe Tabelle 2).
Nichttrinkwasserleitungen sind mit einer grün-blau-grünen Farbmarkierung nach DIN 2403 zu kennzeichnen.
Im blauen Feld ist das Kurzzeichen nach DIN EN 806-1 anzugeben (siehe Tabelle 3).
Außerdem ist die Fließrichtung im grünen Feld mit einem weißen Pfeil anzugeben.
In gewerblichen Gebäuden und Gebäuden mit Leitungen mit unterschiedlichen Medien müssen die Leitungen
nach DIN 2403 gekennzeichnet werden.
Eine Kennzeichnung von Trinkwasser-Installationen im Bereich häuslicher oder vergleichbarer Nutzung ist
grundsätzlich nicht erforderlich, wenn keine anderen Wasserversorgungsanlagen, z. B. Nichttrinkwasser,
vorhanden sind.
23
DIN 1988-200:2012-05
Die Leitungen sind übersichtlich anzuordnen. Die Leitungsverlegung muss geradlinig, parallel und möglichst in
kurzen Leitungsabschnitten sowie kreuzungsfrei erfolgen.
Die Leitungen sollten so geführt werden, dass Luftpolster vermieden werden. Bei Frostgefährdung sind
Absperr- und Entleerungsvorrichtungen vorzusehen.
Leitungen sollten nicht unter der Grundplatte von Gebäuden verlegt werden. Ist dies aus technischen
Gründen unvermeidbar, so sind die Rohrleitungen immer mit einem wirksamen Korrosionsschutz
(siehe 14.2.4 ff.) zu versehen oder es ist ein belüftetes und entwässerbares Mantelrohr vorzusehen.
In den folgenden Arten von Schächten, die noch dem ursprünglichen Verwendungszweck dienen, dürfen
Leitungen nicht verlegt werden, z. B.:
Kamine;
Belüftungskanäle;
Aufzugsschächte;
In frostgefährdeten Räumen (offenen Durchfahrten usw.) sind die Leitungen frostfrei zu verlegen, falls für den
Frostschutz nicht anderweitig (z. B. Frostschutzband) gesorgt werden kann.
Trinkwasserleitungen kalt müssen gegen Erwärmung (> 25 °C) nach 14.2.6 gedämmt werden.
Freiliegende Leitungen müssen mit ausreichendem Abstand (Wand, Decke, andere Leitungen usw.) verlegt
und so befestigt werden, dass die im Betrieb auftretenden Beanspruchungen und Belastungen sicher
aufgenommen werden können.
Für im oder am Baukörper (Wände, Decken usw.) verlegte Leitungen sind erforderlichenfalls – selbst für
vorübergehende Zwecke – werkstoffgerechte Rohrschellen oder ähnliche Befestigungselemente zu
verwenden.
Die bei Erwärmung auftretenden Längenänderungen sind, falls erforderlich, durch elastische Rohrführungen
bzw. Dehnungsausgleicher zu ermöglichen. Die durch Längenänderungen hervorgerufenen Kräfte sind durch
zweckmäßiges Ausbilden von Festpunkten zu berücksichtigen.
Fertiggestellte und noch nicht mit Entnahmearmaturen versehene Leitungen sind an allen Ein- und Auslässen
mit werkstoffgerechten Stopfen mit Metallgewinde, Kappen oder Blindflanschen dicht zu verschließen.
Geschlossene Absperreinrichtungen gelten nicht als dichte Verschlüsse.
Nach DIN 1053-1 sind Aussparungen und Schlitze in Mauerwerk nur zulässig, wenn dadurch die
Standfestigkeit nicht beeinträchtigt wird. Werden Aussparungen und Schlitze nicht im gemauerten Verbunde
hergestellt, sind sie zu fräsen. Das Stemmen von Aussparungen und Schlitzen ist nach DIN 1053-1 ebenfalls
nicht zulässig.
Die nach DIN 1053-1 ohne statischen Nachweis zulässige Lage und Abmessung von lotrechten,
waagerechten und schrägen Schlitzen ist sowohl in im Verbund gemauerter als auch gefräster Form für die
Verlegung von Trinkwasserleitungen – vor allem gedämmter Leitungen – nur in Ausnahmefällen verwendbar.
Leitungen sind in konventioneller oder vorgefertigter Form vor der Wand zu verlegen und anschließend in
geeigneter Weise zu verkleiden.
24
DIN 1988-200:2012-05
Die die Leitungen tragenden Wände bleiben dabei unverletzt und können dadurch die an sie gestellten
Anforderungen hinsichtlich der Statik, des Schall-, Wärme- und Brandschutzes ohne Beeinträchtigung
erfüllen.
Bei erdverlegten metallenen Leitungen ist ein Isolierstück nahe der Hauptabsperrarmatur im Gebäude
einzubauen. Es ist dafür Sorge zu tragen, dass dieses Isolierstück nicht unabsichtlich überbrückt werden
kann.
9.1 Allgemeines
Am Wasseraustritt des Trinkwasserwärmers mit Zirkulation ist eine Temperatur von mindestens 60 °C aus
hygienischen Gründen einzuhalten. In zirkulierenden Trinkwasser-Installationen darf ein Temperaturabfall von
5 K nicht überschritten werden. Bei Rohrleitungsinhalten von > 3 l sind Zirkulationsleitungen oder
selbstregelnde Temperaturhaltebänder einzubauen (siehe 10.5.2). Die Anforderungen des DVGW W 551 sind
zu beachten.
Eine Ausnahme bilden die Trinkwassererwärmer mit hohem Wasseraustausch und dezentralen
Trinkwassererwärmern (siehe 9.7.2.3 und 9.7.2.4).
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, auch mit anderen technischen Maßnahmen und Verfahren die
Trinkwasserhygiene sicherzustellen. In diesen Fällen müssen die einwandfreien Verhältnisse durch
mikrobiologische Untersuchungen nachgewiesen werden.
In diesem Zusammenhang ist auf die Anzeigepflicht an das zuständige Gesundheitsamt und die
Überprüfungspflicht durch den Betreiber nach TrinkwV [1] hinzuweisen.
In Trinkwasser-Installationen für Trinkwasser warm dürfen Bauteile, die bestimmungsgemäß Wärme (z. B. zu
Heizzwecken) abgeben, nicht eingebaut werden.
9.2 Bauteile
9.2.1 Allgemeines
Dezentrale Versorgung
a) Einzelversorgung
Bei einer Einzelversorgung werden einzelne Entnahmestellen für Trinkwasser warm jeweils von eigenen,
unabhängig voneinander zu betreibenden Trinkwassererwärmern versorgt.
b) Gruppenversorgung
Bei einer Gruppenversorgung werden innerhalb einer Wohnung oder eines Gebäudeteils räumlich nahe
beieinanderliegende Entnahmestellen für Trinkwasser warm von einem Trinkwassererwärmer aus
versorgt.
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DIN 1988-200:2012-05
Zentrale Versorgung
Bei einer zentralen Versorgung werden alle Entnahmestellen für Trinkwasser warm in einer oder
mehreren Wohnungen oder Gebäuden über ein gemeinsames Leitungsnetz von einem oder mehreren
Trinkwassererwärmern aus versorgt.
Offene Trinkwassererwärmer stehen mit der Atmosphäre ständig unmittelbar in nicht absperrbarer
Verbindung. Sie stehen nicht unter dem Druck der Trinkwasserleitung kalt. Bei bestimmungsgemäßem
Betrieb wird ein Überdruck von 100 kPa nicht überschritten.
Geschlossene Trinkwassererwärmer stehen mit der Atmosphäre nicht ständig in offener Verbindung.
Unmittelbare Beheizung, wobei die Energieträger ihre Wärmeenergie durch die Wandung unmittelbar
(direkt) an das zu erwärmende Wasser abgeben.
Mittelbare Beheizung, wobei die Wärme der Energieträger an einen Wärmeträger (Wasserdampf,
Heizwasser, Arbeitsmittel von Solaranlagen oder Wärmepumpen) abgegeben und von diesem auf das zu
erwärmende Wasser übertragen wird.
Eine besondere Variante der mittelbaren Beheizung ist der Zwischenmedium-Wärmeübertrager. Hierbei
werden die Wärmeübertragungsflächen der Wärmeträger- und der Trinkwasserseite durch ein zusätzliches
Sicherheitssystem voreinander getrennt.
Für Trinkwassererwärmer für Betriebsdrücke < 1 MPa sind die Sicherheitseinrichtungen abzustimmen.
Ist eine Speicherung von Energie vorgesehen, sollte dieses nicht im Trinkwasser erfolgen, sondern es ist der
Technik der Energiespeicherung im Heizsystem (Pufferspeicher, Latentwärmespeicher) der Vorzug zu geben
(siehe auch 9.7.2.7)
9.2.2 Kaltwasseranschluss
Der Anschluss von Trinkwassererwärmern wird – unter Berücksichtigung der Anforderungen nach
DIN EN 12897 – nach den Bildern 3 und 4 ausgeführt.
26
DIN 1988-200:2012-05
Maße in Millimeter
9.3.1 Allgemeines
Thermostatische Mischer zur Temperaturbegrenzung müssen DIN EN 1111 und DVGW W 574 entsprechen.
In Wohngebäuden und vergleichbaren Einrichtungen dürfen Einhebelmischer nach DIN EN 817 eingesetzt
werden, bei denen eine Zwangsbeimischung von Trinkwasser kalt eingestellt werden kann und diese durch
einen Sicherheitsanschlag fixiert wird.
27
DIN 1988-200:2012-05
9.4 Oberflächentemperaturen
In Bezug auf Trinkwassererwärmer ist die Einhaltung der maximalen Oberflächentemperatur dann
sichergestellt, wenn diese DIN 4753-1 und DVGW W 517 entsprechen.
Unterbrechungseinrichtungen an Handbrausen mit Brauseschläuchen nach DIN EN 1112 sind nicht zulässig.
Siehe Abschnitt 1.
9.7 Trinkwassererwärmung
Bei der Auswahl der Werkstoffe für Trinkwassererwärmer und Leitungsanlagen sind 3.4.1 und die
Korrosionsschutzangaben nach Abschnitt 18 zu beachten. Für Ausführung, Ausrüstung, Prüfung und
Kennzeichnung von Trinkwassererwärmern gelten Reihe DIN 4753, DIN EN 12828, DIN EN 12897 und
DVGW W 517.
9.7.2.1 Allgemeines
Damit eine massenhafte Vermehrung von Legionellen in der Trinkwasser-Installation verhindert wird, sind
Trinkwassererwärmer mit geringem Speichervolumen und mit Speicheraustrittstemperaturen ≥ 60 °C zu
bevorzugen. Ausnahmen von diesen Grundsätzen können bei Trinkwassererwärmern, die der Einzel- und
Gruppenversorgung dienen und Durchfluss-Trinkwassererwärmern mit einem nachgeschaltetem
Leitungsvolumen ≤ 3 l im Fließweg, zugelassen werden.
Bei Entnahme von Spitzenvolumenströmen ist mit einem Temperaturabfall im Speicher zu rechnen.
Kurzzeitige Absenkungen der Speicheraustrittstemperatur im Minutenbereich sind daher tolerierbar (siehe
z. B. DIN 4708-1).
Die Einstellung der Reglertemperatur am Trinkwassererwärmer ist auf 60 °C vorzusehen. Wird im Betrieb ein
Wasseraustausch in der Trinkwasser-Installation für Trinkwasser warm innerhalb von 3 d sichergestellt,
können Betriebstemperaturen auf ≥ 50 °C eingestellt werden. Betriebstemperaturen < 50 °C sind zu
vermeiden. Der Betreiber ist im Rahmen der Inbetriebnahme und Einweisung über das eventuelle
Gesundheitsrisiko (Legionellenvermehrung) zu informieren.
28
DIN 1988-200:2012-05
Bei dezentralen Speicher-Trinkwassererwärmern, die der Versorgung einer Gruppe von Entnahmestellen
dienen (Gruppenversorgung), z. B. innerhalb eines Badezimmers einer Wohnung, muss am Austritt aus dem
Trinkwassererwärmer die Trinkwassertemperatur ≥ 50 °C betragen.
Bei allen Trinkwassererwärmern, die nicht 9.7.2.3 und 9.7.2.4 entsprechen, muss bei bestimmungsgemäßem
Betrieb eine Trinkwassertemperatur am Austritt des Trinkwassererwärmers von ≥ 60 °C und am Eintritt der
Zirkulationsleitung in den Trinkwassererwärmer von ≥ 55 °C eingehalten werden.
9.7.2.6 Vorwärmstufen
9.7.2.7 Heizwasser-Pufferspeicher
Aus trinkwasserhygienischen Gründen ist zu empfehlen, keine großen Trinkwassermengen zu speichern und
eine alternative Wärme nicht in Vorwärmstufen, sondern auch wegen der höheren Effektivität in einem
Heizwasser-Pufferspeicher zu bevorraten.
Mit Wärmetauschern, die an den Heizwasserpufferspeicher und gegebenenfalls zur Erreichung der
Trinkwassertemperatur von ≥ 60 °C an eine konventionelle Heizung angeschlossen sind, ist eine Nutzung der
zur Verfügung stehenden Energien möglich.
Thermische Solaranlagen zur Trinkwassererwärmung müssen den Normen der Reihe DIN EN 12975,
DIN EN 12976 und Reihe DIN V ENV 12977 entsprechen. Für die Auslegung und Berechnung ist VDI 6002
Blatt 1 heranzuziehen.
Die sicherheitstechnische Ausrüstung für die Solaranlage muss DIN EN 12828, die des
Trinkwassererwärmers DIN EN 12897 entsprechen.
9.7.2.9 Fernwärmeversorgung
Bei indirektem Anschluss muss die Temperaturspreizung des Wärmeübertragers berücksichtigt werden.
Bei Fernwärmeversorgung ist die Begrenzung der Rücklauftemperatur so zu wählen, dass eine stabile
Speichertemperatur von ≥ 60 °C auch im Nachheizbetrieb mit Zirkulationsverlusten des Trinkwassererwärmer
sichergestellt werden kann.
29
DIN 1988-200:2012-05
Bei Trinkwassererwärmern mit mittelbarer Beheizung gelten die Anforderungen nach 9.7.1 und DIN 1988-100
in Abhängigkeit von der Fluidkategorie des Wärmeträgers.
Die Ermittlung des Wärmebedarfs von zentralen Trinkwassererwärmern zur Erwärmung von Trinkwasser in
Wohnbauten erfolgt nach DIN 4708-2, die von Einzel- und Gruppen-Trinkwassererwärmern nach den
jeweiligen Gegebenheiten (Art und Anzahl der Verbrauchsstellen).
Offene Trinkwassererwärmer sollten nur in der Nähe der Entnahmestellen für Trinkwasser warm eingebaut
werden.
10.1 Allgemeines
Die sicherheitstechnische Ausrüstung der Wärmeerzeuger muss DIN EN 12897 und der Reihe DIN 4753
entsprechen.
10.2.2 Überwachung für Heizquellen, bei denen eine Temperatur über 95 °C nicht erreicht werden
kann
In die Trinkwasserleitung kalt ist – unabhängig von der Beheizungsart des Trinkwassererwärmers – ein
Rückflussverhinderer einzubauen, wenn der Nenninhalt des Durchfluss- oder Speicher-Trinkwassererwärmers
> 10 l ist.
Bei geschlossenen Trinkwassererwärmern ist zum Prüfen und Auswechseln des Rückflussverhinderers in
erreichbarer Nähe davor und dahinter je eine Absperrvorrichtung anzubringen. Bei Trinkwassererwärmern
≤ 200 l Inhalt kann auf das zweite Absperrventil verzichtet werden.
30
DIN 1988-200:2012-05
Ziwschen der ersten Absperreinrichtung und dem Rückflussverhinderer ist eine Prüfeinrichtung vorzusehen
(siehe Bild 2).
In der Trinkwasserleitung kalt von geschlossenen Trinkwassererwärmern ist ein Anschluss für ein
Druckmessgerät vorzusehen.
10.2.5 Entlastungsleitungen
Für jedes Sicherheitsventil und thermische Ablaufsicherung ist eine Entlastungsleitung erforderlich, die aus
einem wärme- und ausreichend korrosionsbeständigen Werkstoff bestehen muss und gegen Einfrieren zu
schützen ist.
In der Nähe der Entlastungsleitung des Sicherheitsventils, zweckmäßig am Sicherheitsventil selbst, muss ein
Schild mit folgender Aufschrift angebracht sein:
Während der Beheizung kann aus Sicherheitsgründen Wasser aus der Entlastungsleitung austreten!
Nicht verschließen!
Die Zuführung zur thermischen Ablaufsicherung ist mindestens in der Nennweite der thermischen
Ablaufsicherung und mit einer Länge ≤ 10 x DN auszuführen.
10.3.1 Allgemeines
10.3.2 Sicherheitsventile
Jeder geschlossene Trinkwassererwärmer ist mit mindestens einem zugelassenen (mit einem TÜV-
Bauteilkennzeichen versehen) Membransicherheitsventil auszurüsten (Ausnahme:
Durchflusswassererwärmer mit einem Nennvolumen ≤ 3 l. Bis 5000 l Nennvolumen dürfen nur federbelastete
Membransicherheitsventile verwendet werden. Diese dürfen nicht absperrbar sein.
31
DIN 1988-200:2012-05
Bei geschlossenen Trinkwassererwärmern mit einem Nennvolumen von mehr als 5000 l und/oder einer
Heizleistung über 250 kW ist die Auswahl des Sicherheitsventils nach den Angaben der Hersteller
vorzunehmen.
Die Sicherheitsventile müssen in die Trinkwasserleitung kalt eingebaut werden. Zwischen dem Anschluss
des Sicherheitsventils und dem Trinkwassererwärmer dürfen sich keine Absperrarmaturen, Verengungen
und Siebe befinden.
Die Sicherheitsventile müssen gut zugänglich angeordnet sein und sollten sich in der Nähe des
Trinkwassererwärmers befinden. Die Zuführungsleitung zum Sicherheitsventil ist mindestens in der
Nennweite des Sicherheitsventils und mit einer Länge ≤ 10 x DN auszuführen.
Das Sicherheitsventil muss so angeordnet werden, dass die anschließende Entlastungsleitung mit
Gefälle verlegt werden kann. Es ist vorteilhaft, das Sicherheitsventil oberhalb vom Trinkwassererwärmer
anzuordnen, damit es ohne dessen Entleerung ausgewechselt werden kann.
Die Sicherheitsventile werden vom Hersteller fest eingestellt geliefert. Dem zulässigen Betriebsüberdruck des
Wassererwärmers ist ein Sicherheitsventil mit einem gleichen oder kleineren Nenneinstelldruck zuzuordnen.
Der maximale Druck in der Trinkwasserleitung kalt muss mindestens 20 % unter dem Nenneinstelldruck des
Sicherheitsventils liegen (siehe Tabelle 5). Liegt der maximale Druck in der Trinkwasserleitung kalt darüber,
muss ein Druckminderer eingebaut werden.
10.4 Ausdehnungswasser
32
DIN 1988-200:2012-05
10.5 Leitungsanlagen
10.5.1 Allgemeines
10.5.2 Zirkulationssysteme
Zirkulationsleitungen und –pumpen sind so zu bemessen, dass im Zirkulationssystem die Temperatur des
Trinkwassers warm um nicht mehr als 5 K gegenüber der Trinkwassertemperatur am Austritt des
Trinkwassererwärmers unterschritten wird. Nach Wohnungswasserzählern dürfen keine Zirkulationsleitungen
eingebaut werden.
Bei hygienisch einwandfreien Verhältnissen können Zirkulationssysteme zur Energieeinsparung für höchstens
8 h in 24 h, z. B. durch Abschalten der Zirkulationspumpe, mit abgesenkten Trinkwassertemperaturen
betrieben werden.
Alternativ oder ergänzend zur Zirkulationsleitung können Temperaturhaltebänder eingebaut werden. Die
Temperatur des Wassers darf in dem System um nicht mehr als 5 K gegenüber der Temperatur des
Trinkwassers warm abfallen.
Stockwerks- und/oder Einzelzuleitungen mit einem Wasservolumen ≤ 3 l können ohne Begleitheizung gebaut
werden.
In einem verzweigten Zirkulationssystem stellen sich die berechneten Zirkulationsvolumenströme nur dann
sicher ein, wenn das Zirkulationssystem hydraulisch abgeglichen ist. Der „hydraulische Abgleich“ setzt voraus,
dass bei der angestrebten Volumenstromverteilung in jedem Zirkulationskreis die Summe der rechnerischen
Strömungsverluste genauso groß ist, wie die von der Pumpe erzeugte Druckdifferenz. Da bei unterschiedlich
langen Zirkulationskreisen das Gleichgewicht zwischen Pumpendruckdifferenz und Anlagendruckverlust nicht
nur über die Strömungswiderstände in den Rohrleitungen und Rohreinbauten erreicht werden kann, müssen
zusätzlich noch definierte Druckdifferenzen in manuellen bzw. thermostatischen Zirkulationsregulierventilen
aufgebaut werden.
Die Bemessung der Leitungen für Trinkwasser warm und Zirkulationsleitungen erfolgt nach DIN 1988-300
bzw. DVGW W 553.
33
DIN 1988-200:2012-05
11.1 Allgemeines
Wasserzähleranlagen müssen den Vorgaben nach Reihe DIN EN 14154, DVGW W 406, DVGW W 407 und
DVGW W 421 und zusätzlich der Richtlinie 2004/22/EG [7] (MI-001 Wasserzähler), der Anlage 6 EO [8] und
den Vorschriften der Wasserversorgungsunternehmen entsprechen.
Kaltwasserzähler sind Volumenmessgeräte für Wasser mit einer Temperatur ≤ 30 °C. Warmwasserzähler sind
Volumenmessgeräte für Wasser mit einer Temperatur von ≤ 90 °C.
Wasserzähler müssen geeicht oder konformitätsbewertet (Zähler nach 2004/22/EG [7]) sein, wenn sie im
geschäftlichen Verkehr verwendet werden.
ANMERKUNG Derzeit beträgt die Eichgültigkeitsdauer für Kaltwasserzähler 6 a und für Warmwasserzähler 5 a.
Der Einbau bzw. Wechsel von Hauswasserzählern darf nur durch das Wasserversorgungsunternehmen oder
ein durch das Wasserversorgungsunternehmen beauftragtes Unternehmen erfolgen.
Der Einbau bzw. Wechsel von Wohnungs- und sonstigen Wasserzählern in der Trinkwasser-Installation darf
nur durch das Wasserversorgungsunternehmen oder ein bei einem Wasserversorgungsunternehmen
eingetragenes Installationsunternehmen erfolgen.
11.2 Auswahl
Die Auswahl des Hauswasserzählers erfolgt durch den Wasserversorger nach DVGW W 406.
Wasserzähler sind in der Regel im Innern des Gebäudes – nahe der straßenwärts gelegenen Hauswand – an
einem frostsicheren Ort so anzubringen, dass sie zugänglich sind, leicht abgelesen, ausgewechselt und
überprüft werden können (siehe auch DIN 18012 [14]).
Wasserzähler sind Bestandteil der Wasserzähleranlage. Diese besteht - in Fließrichtung gesehen – z. B. aus:
Wasserzähler,
Absperrarmatur,
Rückflussverhinderer.
Bei Neuanlagen und bei Veränderung alter Anlagen sind Halterungen, z. B. Wasserzählerbügel, für
Hauswasserzähler einzubauen.
34
DIN 1988-200:2012-05
Die Wasserzähleranlage muss in dem gleichen Raum installiert werden, in den die Einführung der
Anschlussleitung erfolgt.
Potentialausgleichs- und gegebenenfalls Erdungsbrücken müssen so angeordnet werden, dass sie die
Arbeiten an der Wasserzähleranlage nicht behindern.
Beim Einbau von Woltmanzählern sind die Maßgaben der PTB-A 6.1 [9] und DVGW W 406 zu
berücksichtigen.
Schächte müssen leicht zugänglich und entsprechend den Unfallverhütungsvorschriften mit Steigleitern
versehen sein.
11.4 Wohnungswasserzähler
Zur verbrauchsabhängigen Messung entsprechend den Bauordnungen der Bundesländer und der
Heizkostenverordnung sind Wohnungswasserzähler vorzusehen.
12.1 Allgemeines
Die Wasserbehandlung muss sich nach den Anforderungen der vorgesehenen Wasserverwendung richten
und ist nur innerhalb der TrinkwV [1] zulässig. Für die Wasserbehandlung dürfen nur Aufbereitungsstoffe und
Desinfektionsverfahren nach Liste gemäß § 11 TrinkwV [1] verwendet werden. Die Informationspflichten der
TrinkwV [1] sind einzuhalten.
Die Behandlung von Trinkwasser aus der öffentlichen Wasserversorgung darf mit Ausnahme des nach 12.4.1
vorgeschriebenen mechanischen Filters nur in begründeten Fällen (siehe 12.3) erfolgen.
Die beschriebenen Behandlungsmaßnahmen für die Dosierung von Polyphosphaten, die Enthärtung durch
Ionenaustausch und die Stabilisierung durch Kalkschutzgeräte haben im Kaltwasserzulauf zum
Trinkwassererwärmer zu erfolgen.
ANMERKUNG Aspekte zur Behandlung von Trinkwasser sind in DIN EN 806-2:2005-06 [13], Anhang B (informativ),
enthalten. Wenn sie in diesem Abschnitt ebenfalls genannt werden, erhalten sie in Verbindung mit zusätzlichen
Anforderungen in dieser Norm den Status von normativen Festlegungen.
12.2 Grundanforderungen
Die Wasserbehandlungsanlagen dürfen nur in frostfreien Räumen aufgestellt werden, in denen die
Umgebungstemperaturen von 25 °C nicht überschritten werden.
35
DIN 1988-200:2012-05
12.3.1 Korrosion
Angaben zur Korrosionswahrscheinlichkeit verschiedener Werkstoffe finden sich in DIN 50930-6 bzw.
Reihe DIN EN 12502.
12.3.2 Steinbildung
Die Bedingungen, wann Ablagerungen entstehen, sind schwer zu bestimmen. Die Neigung des Wassers zur
Kalkabscheidung wächst jedoch mit steigender Wassertemperatur.
Für den Fall, dass Steinbildung zu erwarten ist, kann eine Trinkwasserbehandlung in Betracht gezogen
werden, z. B. Wasserenthärtung durch Ionenaustausch nach 12.6, Dosierung von Chemikalien nach 12.5
oder mittels Kalkschutzgeräte nach 12.7.
< 1,5
Keine Keine
(entspricht < 8,4 °dH)
Keine
≥ 1,5 bis < 2,5 Stabilisierung oder Enthärtung
oder Stabilisierung oder
(entspricht ≥ 8,4 °dH bis < 14 °dH) empfohlen
Enthärtung
12.3.3 Feststoffpartikel
Feststoffpartikel, ohne Berücksichtigung ihrer Natur oder ihres Ursprungs, lagern sich in den Rohren ab. Sie
können dadurch in den Rohren unterschiedlich belüftete Bereiche erzeugen, bei denen das mit der
Ablagerung bedeckte Metall als Anode wirkt. Ablagerungen können ebenso die Vermehrung von
Mikroorganismen begünstigen.
Beide Erscheinungen können Korrosion hervorrufen, die unerkannt bleibt und zur Rohrperforation führen
kann.
36
DIN 1988-200:2012-05
12.3.4 Desinfektion
Eine Desinfektion des Trinkwassers und der Trinkwasser-Installation ist bei sachgerechter Planung,
Ausführung und Betrieb prinzipiell nicht erforderlich.
Eine gegebenenfalls erforderliche Desinfektion der Trinkwasser-Installation ist nicht Gegenstand dieser Norm
(siehe hierzu DVGW W 557).
12.4.1 Allgemeines
Unmittelbar hinter der Wasserzähleranlage ist ein mechanischer Filter einzubauen. Der Filter muss
DIN EN 13443-1 und DIN 19628 entsprechen.
Die Größe des mechanischen Filters richtet sich nach dem zu erwartenden Nenndurchfluss.
Der Einbau eines mechanischen Filters hat zeitlich vor der erstmaligen Füllung der Trinkwasser-Installation
und örtlich unmittelbar hinter der Wasserzähleranlage zu geschehen. Bei Löschwasserversorgung ist die
DIN 1988-600 zu beachten.
Um bei Wartungsarbeiten die Wasserversorgung nicht unterbrechen zu müssen, empfiehlt sich der Einbau
von rückspülbaren Filtern oder gleichzeitig betriebener Parallelanlagen (keine Umgehungsleitung).
Bei rückspülbaren Filtern muss das Spülwasser nach DIN EN 1717 abgeführt werden.
12.5 Chemikaliendosierung
12.5.1 Allgemeines
Dosiergeräte sind für die kontrollierte Zugabe von chemischen Lösungen zum Trinkwasser einzusetzen. Die
Auswahl und Menge der entsprechenden zuzugebenden Chemikalien richten sich nach den notwendigen
Maßnahmen, der Beschaffenheit des eingespeisten Trinkwassers, den Werkstoffen und den zu erwartenden
Betriebsbedingungen. Es sind nur Dosiergeräte nach DIN EN 14812 und DIN 19635-100 einzubauen.
Die Größe des Dosiergerätes richtet sich nach dem ermittelten Spitzendurchfluss in der Trinkwasser-
Installation und dem monatlich zu erwartenden Wasservolumen, das zu behandeln ist.
37
DIN 1988-200:2012-05
Die Menge des Dosiermittelvorrates sollte so gewählt werden, dass der Dosiermittelvorrat nach spätestens
6 Monaten verbraucht ist und damit annehmbare Wartungsintervalle erreicht werden.
12.6.1 Allgemeines
Kennzeichnend für die Anlagengröße ist der Nenndurchfluss. Der Spitzendurchfluss kann dabei kurzfristig
über dem Nenndurchfluss liegen.
Die Austauschkapazität in mol Erdalkalien nach DIN 14743 darf im Einsatzbereich bei einem zugrunde
gelegten Tagesverbrauch von 80 l je Person bei Enthärtung des Wassers für Erwärmung sowie Wasch- und
Geschirrspülmaschine die in Tabelle 7 angegebenen Werte nicht überschreiten.
mol ≈l
Ein- und Zweifamilienhaus
1,6 4
(bis 5 Personen)
Drei- bis Fünffamilienhaus
2,4 6
(bis 12 Personen)
Sechs- bis Achtfamilienhaus
3,6 8
(bis 20 Personen)
Ist in einem Ausnahmefall ein größerer Teilwasserbedarf als nach Tabelle 7 zu enthärten, so darf die
maximale Austauschkapazität das 1,5fache der in Tabelle 7 genannten Werte nicht überschreiten.
Die Verschneideeinrichtung der Enthärtungsanlage ist entsprechend der gewünschten Resthärte bzw. der
zulässigen Natriumkonzentration einzustellen.
12.7 Kalkschutzgeräte
12.7.1 Allgemeines
Kalkschutzgeräte arbeiten nach dem Prinzip der Impfkristallbildung. Die Schutzwirkung wird mittels vom Gerät
erzeugter, mikroskopisch kleiner Impfkristalle erzielt, an die sich die Härtebildner beim Einstellen des Kalk-
38
DIN 1988-200:2012-05
12.7.2 Anwendungsbereich
Die Größe des Kalkschutzgerätes richtet sich nach dem zu erwartenden Nenndurchfluss.
Es empfiehlt sich, das Kalkschutzgerät nach einem mechanischen Filter einzubauen, um das Einschwemmen
von Schmutzpartikeln und Sand zu verhindern.
12.8.1 Allgemeines
Die Desinfektion erfolgt nur am Einbauort. Eine Depotwirkung ist nicht vorhanden. Es sind UV-Anlagen nach
DIN EN 14897 oder Reihe DVGW W 294 einzubauen.
12.8.2 Anwendungsbereich
Ziel des UV-Prozesses ist es, die einwandfreie mikrobiologische Beschaffenheit des Trinkwassers in der
Trinkwasser-Installation zu erhalten oder sie für spezielle Anwendungen zu verbessern.
Während des Betriebes des Gerätes muss sichergestellt sein, dass stets die Mindeststrahldosis eingehalten
wird.
13.1 Schallschutz
Das Geräuschverhalten einer Trinkwasser-Installation in Verbindung mit dem Bauwerk ist bei der Planung und
Ausführung zu berücksichtigen.
Für die Anforderungen des Schallschutzes gelten die Normen der Reihe DIN 4109 und für den erhöhten
Schallschutz die VDI 4100. Dort sind die Werte für die zulässigen Schalldruckpegel in fremden
39
DIN 1988-200:2012-05
schutzbedürftigen Räumen sowie die Anforderungen an Armaturen und Geräte der Trinkwasser-Installation
festgelegt. Laborprüfverfahren zur Bestimmung von Geräuschemissionen von Geräten und Zubehör werden
in der Reihe DIN EN ISO 3822 beschrieben.
Angaben über Planung, Ausführung und Betrieb der Anlagen sowie über den Nachweis des Schallschutzes
siehe ebenfalls die Normen der Reihe DIN 4109 (siehe auch ZVSHK-Merkblatt und Fachinformation
„Schallschutz“ [19]). Der Nachweis der Güte der Ausführung ist im Bedarfsfall durch Schallmessungen auf der
Grundlage von DIN EN ISO 10052 und DIN EN ISO 16032 zu erbringen.
13.2 Brandschutz
Werden Rohrleitungen durch Wände und Decken mit Brandschutzanforderungen geführt, müssen
Vorkehrungen in Übereinstimmung mit den Landesbauordnungen und den Technischen Baubestimmungen,
z. B. Leitungsanlagenrichtlinie der Bundesländer, getroffen werden.
13.3 Feuchteschutz
Werden Rohrleitungen durch Wände oder Decken geführt, bei denen Bauwerksabdichtungen notwendig sind,
müssen diese Durchführungsstellen dauerhaft gas- und wasserdicht eingebunden werden. Je nach Art der
Beanspruchung werden stark beanspruchte Abdichtungen gegen drückendes Wasser und schwach
beanspruchte Abdichtungen gegen nicht drückendes Wasser (siehe entsprechende Teile der Reihe
DIN 18195 [15]) unterschieden.
Durchdringungen, Übergänge und An- und Abschlüsse müssen erforderlichenfalls mit der Hilfe von
Einbauteilen (Schutzrohren) so geplant und hergestellt sein, dass sie nicht hinter- oder unterlaufen werden
können. Die dazu erforderlichen konstruktiven und abdichtungstechnischen Maßnahmen sind auf die zu
erwartende Wasserbeanspruchung abzustimmen (siehe DIN 18195-9 [17]).
14.1 Frosteinwirkung
Die Rohrleitungen in frostgefährlichen Bereichen müssen auch bei Verwendung von Frostschutzbändern
mindestens mit den Dämmschichten nach den Tabellen 8 und 9 gedämmt werden. Schnellere Abkühlungen
können durch dickere Dämmschichten oder durch Dämmstoff mit einer geringeren Wärmeleitfähigkeit
vermieden werden.
14.2.1 Allgemeines
Eine Dämmung oder Umhüllung von Rohrleitungen, Armaturen und Apparaten muss z. B. die Anforderungen
an die Wärmeabgabe, Wärmeaufnahme, akustische Entkopplung, Korrosionsschutz, Brandschutz und
Aufnahme von Längenänderungen erfüllen.
Die verwendeten Dämm- oder Umhüllungswerkstoffe dürfen keine Kontaktkorrosion oder chemische
Korrosion an den Rohrleitungswerkstoffen auslösen.
Dämmstoffe müssen vor Feuchtigkeit geschützt sein, da Wasser im Dämmstoff die Dämmwirkung reduziert
und zu Korrosionsschäden an den gedämmten Rohrwerkstoffen und Bauteilen führen kann. Um
Wärmebrücken auf ein Minimum zu beschränken, sind Dämmstoffe fugendicht zu verlegen und zu befestigen.
Die Auswahl der Dämmung oder Umhüllung muss entsprechend dem jeweiligen Anwendungsbereich
erfolgen.
40
DIN 1988-200:2012-05
Dämmungen vermindern den Wärmeverlust des Mediums (Wärmedämmung) oder den Wärmestrom zum
Medium (Kältedämmung).
14.2.2 Wärmedämmung
Die Dämmwirkung ist insbesondere abhängig von der Dämmschichtdicke und der Wärmeleitfähigkeit des
Dämmstoffes. Durchfeuchtung von Dämmstoffen verschlechtert ihre Dämmeigenschaften. Faserige
Dämmstoffe sollten eine fest mit dem Dämmstoff verbundene Außenhaut besitzen.
Dort, wo Brandschutzanforderungen bestehen, dürfen Leitungen durch Wände, Decken usw. nur dann
hindurchgeführt werden, wenn eine Übertragung von Feuer und Rauch nicht zu befürchten ist oder
Vorkehrungen hiergegen getroffen sind (Musterbauordnung [10] bzw. Bauordnungen der Bundesländer).
Diese Voraussetzungen können als erfüllt angesehen werden, wenn die Anforderungen der M-LAR [11] bzw.
LAR oder RbALei der Bundesländer durch die Wahl geeigneter Werkstoffe, Abschottungen, Dämmungen,
Mindestabstände zwischen nebeneinander liegenden Durchführungen und entsprechender allgemeiner
bauaufsichtlicher Zulassung (ABZ), allgemeinem bauaufsichtlichem Prüfzeugnis (ABP) oder Europäischer
Technischer Zulassung (ETA) erfüllt werden.
Es dürfen nur Dämmstoffe, nicht brennbar, Baustoffklasse A1 und A2, schwer entflammbare Baustoffe B1
oder normal entflammbare Baustoffe B2 verwendet werden. Leicht entflammbare Baustoffe B3 dürfen nicht
verwendet werden. Es dürfen nach DIN EN 13501-1 nur Baustoffe der Brandklassen A bis E verwendet
werden. Baustoffe der Brandklasse F sind nicht zulässig.
Zusätzlich zur notwendigen Dämmung können bei frei verlegten Außenleitungen oder erdverlegten Leitungen
auch Umhüllungen gegen Eindringen von Feuchte oder Erdalkalien zum Schutz der Dämmung und des
Rohrwerkstoffes erforderlich sein.
Verwendete Dämmstoffe und Umhüllungen dürfen den Rohr-, Armatur-, Bauteil- und Gerätewerkstoff nicht
schädigen.
Dämmstoffe und Umhüllungen für Kupferwerkstoffe müssen nitritfrei (Massenanteil < 0,01 %) sein und dürfen
einen Massenanteil an Ammoniak von nicht mehr als 0,2 % enthalten. Dämmstoffe und Umhüllungen für
Rohre aus nichtrostenden Stählen dürfen einen Massenanteil an wasserlöslichen Chlorid-Ionen von 0,05 %
nicht überschreiten.
Der Hersteller von Dämmstoffen und Umhüllungen hat in den Produktunterlagen etwaige
Verwendungseinschränkungen zu benennen.
Trinkwasserleitungen kalt sind vor Tauwasserbildung und vor Erwärmung bei erhöhten
Umgebungstemperaturen zu schützen. Auf Tauwasserschutz kann verzichtet werden, wenn keine
Beeinträchtigungen auf den Baukörper oder Einrichtungen zu erwarten sind.
41
DIN 1988-200:2012-05
Rohrleitungen sind in Abhängigkeit von der Temperatur und dem Feuchtegehalt der Umgebungsluft so zu
dämmen, dass eine Tauwasserbildung vermieden wird.
Rohrleitungen mit Kontakt zum Baukörper (z. B. unter Putz, in Estrichkonstruktionen oder innerhalb von
Vorwandtechnik verlegt) sind mindestens mit einer Umhüllung (z. B. Rohr-in-Rohr-Führung) nach 14.2.1 zu
versehen. Ein zusätzlicher Schutz vor Tauwasserbildung durch Dämmung ist hier nicht erforderlich.
Bei üblichen Betriebsbedingungen und Rohrleitungsführungen im Wohnungsbau gelten die Werte für die
Mindestdämmschichtdicken nach Tabelle 8 als Richtwerte. Bei längeren Stagnationszeiten kann auch eine
Dämmung keinen dauerhaften Schutz vor Erwärmung bieten.
Die Angaben nach Tabelle 8 können auch unter der Annahme einer Trinkwassertemperatur von 10 °C für den
Schutz gegen Tauwasserbildung auf der äußeren Dämmstoffoberfläche verwendet werden.
Tabelle 8 — Richtwerte für Schichtdicken zur Dämmung von Rohrleitungen für Trinkwasser kalt
Zur Begrenzung der Wärmeabgabe von Trinkwasserleitungen warm, die entweder in das Zirkulationssystem
einbezogen oder mit einem Temperaturhalteband ausgestattet sind, sind diese mit Dämmschichtdicken nach
Tabelle 9 zu dämmen. Die Mindestdämmschichtdicken beziehen sich auf den Innendurchmesser der
Rohrleitungen.
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DIN 1988-200:2012-05
1 Innendurchmesser bis 22 mm 20 mm
2 Innendurchmesser größer 22 mm bis 35 mm 30 mm
3 Innendurchmesser größer 35 mm bis 100 mm Gleich Innendurchmesser
4 Innendurchmesser größer 100 mm 100 mm
5 Leitungen und Armaturen nach den Einbausituationen 1 bis
4 in Wand- und Deckendurchbrüchen, im
Hälfte der Anforderungen für
Kreuzungsbereich von Leitungen, an
Einbausituationen 1 bis 4
Leitungsverbindungsstellen, bei zentralen
Leitungsnetzverteilern
6 Trinkwasserleitungen warm, die weder in den
Zirkulationskreislauf einbezogen noch mit einem Keine Dämmanforderungen gegen
Temperaturhalteband ausgestattet sind, z. B. Stockwerks- Wärmeabgabe b
oder Einzelzuleitungen mit einem Wasserinhalt ≤ 3 l
a Für andere Wärmeleitfähigkeiten sind die Dämmschichtdicken entsprechend umzurechnen; Referenztemperatur für die
angegebene Wärmeleitfähigkeit: 40 °C.
b Bei Unterputzverlegung ist eine Dämmung erforderlich (z. B. Rohr-in-Rohr oder 4 mm als mechanischer Schutz oder
Korrosionsschutz).
Die Mindestdämmschichtdicken nach Tabelle 9 dürfen vermindert werden, wenn eine gleichwertige
Begrenzung der Wärmeabgabe auch mit anderen Bauformen von Dämmungen sichergestellt ist. Die
Gleichwertigkeit ist vom Hersteller mit einer allgemein bauaufsichtlichen Zulassung (ABZ) nachzuweisen.
Bei der Planung und Ausführung ist darauf zu achten, dass ausreichende Abstände zwischen den zu
dämmenden Rohrleitungen, Armaturen oder Apparaten sowie zum Baukörper nach den Angaben der
Dämmstoffhersteller eingehalten werden.
15 Druckerhöhung
Druckerhöhungsanlagen mit drehzahlgeregelten Pumpen müssen die Anforderungen nach DIN 1988-500
einhalten.
16 Druckminderer
16.1 Allgemeines
Druckminderer müssen DIN EN 1567 und DVGW W 570-1 entsprechen.
16.2 Einbau
Zur dauerhaft einwandfreien Funktion ist es erforderlich, vor dem Druckminderer einen mechanisch wirkenden
Filter nach DIN EN 13443-1 und DIN 19628 einzubauen. Dies kann auch durch eine Gerätekombination (Filter
– Druckminderer) erfolgen.
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DIN 1988-200:2012-05
Die Einbaulage der Druckminderer ist nach Angaben der Hersteller vorzunehmen. Ein spannungsfreier
Einbau muss sichergestellt sein.
Druckminderer dürfen nicht nach der Nennweite der Rohrleitung ausgewählt werden, sondern nach dem
erforderlichen Durchfluss.
Die Auswahl von Druckminderern ist im Rahmen der Rohrnetzberechnung unter Berücksichtigung der
Herstellerangaben nach den Tabellen 10 und 11 und den Schallschutzanforderungen nach Reihe DIN 4109
entsprechend vorzunehmen.
3
DN l/s m /h
15 0,5 1,8
20 0,8 2,9
25 1,3 4,7
32 2 7,2
40a 2,3 8,3
50a 3,6 13
65a 6,5 23
80a 9 32
100a 12,5 45
125a 17,5 63
150a 25 90
200a 40 144
250a 75 270
a z. Z. noch keine Prüfzeichen hinsichtlich des Geräuschverhaltens.
44
DIN 1988-200:2012-05
Tabelle 11 — Nennweiten der Druckminderer für Anlagen, die nicht den Schallschutzbestimmungen
nach DIN 4109 unterliegen (z. B. gewerbliche Anlagen)
⋅
Nennweite
Spitzenvolumenstrom Vs bei Fließgeschwindigkeit 3 m/s
3
DN l/s m /h
15 0,5 (0,35 a) 1,8 (1,3 a)
20 0,9 3,3
25 1,5 5,4
32 2,4 8,6
40 3,8 13,7
50 5,9 21,2
65 9,7 35
80 15,3 55
100 23,3 83
125 34,7 125
150 52,8 190
200 92 330
250 139 500
a Sicherheitsarmaturengruppe
Für die Planung und Errichtung der Feuerlösch- und Brandschutzanlagen gilt insbesondere DIN 14462.
Die Verwendung verschiedener Werkstoffe in einer Trinkwasser-Installation entspricht den Regeln der
Technik. So können beispielsweise Rohre aus Kupfer, innenverzinntem Kupfer und nichtrostendem Stahl
miteinander kombiniert werden.
Die Kombination von Bauteilen und Rohren aus unterschiedlichen Werkstoffen kann jedoch die
Korrosionswahrscheinlichkeit einzelner Komponenten beeinflussen. Es gelten die Anforderungen nach
DIN EN 806-2 und DIN EN 806-4.
Maßnahmen zum kathodischen Korrosionsschutz in der Trinkwasser-Installation werden nur für Speicher-
Trinkwassererwärmer eingesetzt (siehe DIN 4753-10). Die kathodischen Korrosionsschutzverfahren erfordern
bei Planung, Installation, Betrieb und Wartung besondere Beachtung der Herstelleranweisung.
45
DIN 1988-200:2012-05
18.3.1 Allgemeines
Die wesentliche Ursache für Schäden durch Außenkorrosion liegt im Zutritt von Wasser zur Metalloberfläche
(siehe Reihe DIN 50929 [16]).
18.3.2.1 Stahlrohrleitungen
Die Einbeziehung der Anschlussleitungen in den kathodischen Korrosionsschutz des Rohrnetzes ist möglich,
wenn diese von der Gebäudeinstallation durch ein z. B. mit DVGW-Zertifizierungszeichen gekennzeichnetes
Isolierstück DIN 3389 – W elektrisch getrennt sind.
18.3.2.3 Kupferrohrleitungen
Zur Vermeidung von Elementbildung und daraus entstehenden Schäden an anderen metallenen Werkstoffen
ist bei Kupferrohren eine Umhüllung mit Kunststoffen vorzusehen (siehe entsprechende Teile der Reihe
DIN 50929 [16]).
46
DIN 1988-200:2012-05
Für Stahlrohre, Druckrohre aus duktilem Gusseisen, Kupferrohre und deren Rohrverbindungen sind
Korrosionsschutzbinden und Schrumpfschläuche nach DIN 30672 wie folgt anzuwenden:
Zum Schutz vor Elementbildung zwischen Fremdkathoden (z. B. Stahlbetonfundamente) und damit elektrisch
leitend verbundene erdverlegte durchgehend metallenen Leitungen ist in diese sowohl nach der Einführung in
ein Gebäude als auch vor dem Austritt aus einem Gebäude jeweils ein Isolierstück DIN 3389 – W einzubauen.
Bei Vorliegen korrosiver Medien gilt 18.3.3 sinngemäß. Bauseitig ist dafür zu sorgen, dass Rohrleitungen nicht
über längere Zeit mit Feuchtigkeit in Berührung kommen können (siehe entsprechende Teile der Reihe
DIN 18195 [15]). Soweit Gebäudeteile bestimmungsgemäß feucht sind, sind besondere Maßnahmen zur
wassersperrenden Feuchtigkeitsisolierung zu treffen. Im Unterschied zu Korrosionsschäden, ausgehend vom
Innern von Bauteilen, kann bei Anwesenheit von Feuchtigkeit eine Beaufschlagung mit Wechselstrom den
Korrosionsangriff an der Außenoberfläche verstärken.
Werden verzinkte Stahlrohre auf Betondecken verlegt, ist zusätzlich zur Rohrumhüllung nach 18.3.2 zwischen
Betonboden und Stahlrohr eine etwa 1 m breite Sperrfolie anzuordnen.
Dämmstoffe bzw. Umhüllungen für Kupferwerkstoffe müssen nitritfrei sein und dürfen einen Massenanteil an
Ammoniak von nicht mehr als 0,2 % enthalten. Dämmstoffe bzw. Umhüllungen für Rohre aus nichtrostenden
Stählen dürfen einen Massenanteil an wasserlöslichen Chlorid-Ionen von 0,05 % nicht überschreiten.
Bei der Verlegung von Leitungen in Bodenkanälen muss bauseitig sichergestellt sein, dass die Kanäle gegen
Eindringen von Wasser gesichert sind. Über die übliche Baufeuchte hinausgehende
Feuchtigkeitsansammlung ist zu vermeiden
In Sonderfällen, in denen ein Korrosionsschutz durch Beschichtung erforderlich ist, muss diese dickschichtig,
poren- und verletzungsfrei sowie ausreichend wärme- und alterungsbeständig sein.
47
DIN 1988-200:2012-05
Anhang A
(normativ)
Neben den Anforderungen nach DIN EN 806-2 kommen für Rohre und Rohrverbinder in Trinkwasser-
Installationen die in Tabelle A.1 aufgeführten Werkstoffe, Verbindungstechniken und die z. Z. gültigen
technischen Regeln in Betracht.
Rohre Rohrverbindungen
Pressverbindung
DVGW W 534
Nichtrostender Stahl DVGW GW 541
Klemmverbindung
—
48
DIN 1988-200:2012-05
Rohre Rohrverbindungen
49
DIN 1988-200:2012-05
Anhang B
(normativ)
Begriffe
B.1
bestimmungsgemäßer Betrieb
Betrieb der Trinkwasser-Installation mit regelmäßiger Kontrolle auf Funktion sowie die Durchführung der
erforderlichen Instandhaltungsmaßnahmen für den betriebssicheren Zustand unter Einhaltung der zur
Planung und Errichtung zugrunde gelegten Betriebsbedingungen
ANMERKUNG Eine über einen längeren Zeitraum (7 d nach DIN EN 806-5) nicht genutzte Trinkwasser-Installation ist
eine nicht bestimmungsgemäß betriebene Trinkwasser-Installation.
B.2
Stagnation
Aufenthalt des Trinkwassers in der Trinkwasser-Installation bei fehlender Entnahme
ANMERKUNG Bei längerem Aufenthalt kann die Trinkwasserbeschaffenheit durch in Lösung gehende Werk- und
Betriebsstoffe sowie durch Vermehrung von Mikroorganismen beeinträchtigt werden.
B.3
Wasseraustausch
vollständiger Wechsel des in dem jeweiligen Leitungsabschnitt enthaltenen Wasservolumens durch Entnahme
oder Ablaufen lassen
B.4
Raumbuch
mit allen Beteiligten (Betreiber, Architekt, Planer der Trinkwasser-Installation usw.) abgestimmtes Dokument
für ein Gebäude, welches die Nutzungsbeschreibungen der einzelnen Räume sowie den erforderlichen
Umfang der Trinkwasser-Installation unter besonderer Berücksichtigung der Bedarfsermittlung enthält
B.5
Hygieneplan
Erweiterter Instandhaltungsplan, der Angaben und Hinweise für die erforderlichen Instandhaltungs-
maßnahmen und Maßnahmen bei Störfällen enthält
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DIN 1988-200:2012-05
Literaturhinweise
[15] Reihe
DIN 18195, Bauwerksabdichtungen
[16] Reihe
DIN 50929, Korrosion der Metalle — Korrosionswahrscheinlichkeit metallischer Werkstoffe bei äußerer
Korrosionsbelastung
[17] DIN 18195-9, Bauwerksabdichtungen — Teil 9: Durchdringungen, Übergänge, An- und Abschlüsse
[20] VDI 6024 Blatt 1, Wasser sparen in der Sanitärtechnik — Anforderungen an Planung, Ausführung,
Betrieb und Instandhaltung
[21] VDI 6026, Planen, Bauen, Betreiben — Inhalte von zugehörigen Planungs-, Ausführungs- und
Revisionsunterlagen der technischen Gebäudeausrüstung
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