Ruckner, Rudy - Die Wunderwelt Der Vierten Dimension

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Bieten wir die E - Books nur zu Testzwecken an, also um sich in die Bcher
einzulesen. Wir wollen weder Autoren noch Verlag schaden und fordern
unsere Besucher auf das Buch zu kaufen, wenn es Ihnen gefllt.
Du darfst Dir nur Bcher herunterladen, die Du rechtmig besitzt!!
Du darfst die gebotenen Informationen nur privat und nicht zu
unrechtmigen Zwecken nutzen.
Wenn Du diese Zeilen liest, gehen wir davon aus, das Du im Besitz dieses
Buches bist andernfalls mssen wir Dich darauf aufmerksam machen das
Du eine Strafhandlung begangen hast, wenn letzteres Zutrifft, bitten wir
Dich im eigenen Interesse, dieses Buch von Deinem Datentrger zu lschen!

Die Wunderwelt der Vierten Dimension

"Die Wunderwelt der vierten Dimension"


- Ein Kursbuch fr Reisen in die hhere Wirklichkeit
Ein Buch von Rudy Rucker
- - (mit ausfhrlichen Anmerkungen von elektroNICK)
Eine Dimension mehr in unserer Wirklichkeit stellt alles Denken auf den Kopf. Denn ein grundstzlicher Freiheitsgrad
mehr erffnet eine ganz andere Welt mit ganz anderen Gesetzen. Der Effekt ist mindestens damit vergleichbar, da ein
bisher blinder Mensch pltzlich sehen lernt.
Dabei ist die vierte Dimension kein Hirngespinst, die Wissenschaft rechnet mit dieser Dimension, weil anders unsere
physikalische Welt (z.B. mit der Gravitation) nicht erklrbar wre.
Reisen durch Raum und Zeit, Erklren von Geisterphnomenen, Begriffe wie Diesseits und Jenseits werden durch die vierte
Dimension fassbar, ohne da groe theoretische Verrenkungen notwendig werden.
Mit einem einfachen, schlssigen Konzept die Antwort auf viele wesentliche Fragen zu liefern - wer trumt nicht davon?
Dieses Buch ber die vierte Dimension liefert darauf eine berzeugende Antwort.
Lobenswert ist nicht nur der Inhalt, sondern auch die Form. Dieses Buch ist zwar nicht leicht verdaulich, aber doch speisefertig
serviert und uerst wohlschmeckend. Keine Doppelseite ohne Abbildungen (!), viele Rtsel mittendrin und ein
Stichwortverzeichnis - alles, was ein ansprechendes Sachbuch braucht. Da auf allen Seiten nur 2/3 mit dem eigentlichen Text
beschrieben ist, bleibt eine Spalte auf jeder Seite brig, die oft mit literarischen Zitaten versehen ist. Auf diese Art kann man sehen,
wieviele Autoren sich schon mit der vierten Dimension beschftigt haben.
Der Autor hat sich wirklich alle Mhe gegeben, da der Leser wirklich versteht. Schritt fr Schritt wird man durch die Dimensionen
gefhrt, und gelangt vom Einfachen hin zum Komplizierten. Es ist selbstverstndlich, da die Buchzusammenfassung das Buch an
sich nicht ersetzen kann; ein Kauf des Buches lohnt sich bestimmt.
(Lediglich einen Schritt will oder kann der Buch-Autor Rudy Rucker nicht gehen: Die bertragung seines Wissens auf die
mystische bzw. magische Welt. Damit luft dieses Buch Gefahr, eine intellektuelle Spielerei zu bleiben - und das wre zu schade.
Aus diesem Grund hat es sich "elektroNICK" erlaubt, an einigen Stellen in eingeschobenen Kommentaren die wichtige Brcke zu
schlagen.)
[Die Zahlen in den geschweiften Klammern sind Seitenangaben. Der Text in eckigen Klammern ist Kommentar. Die Nummern der
Abbildungen sind an den Abbildungen im Buch orientiert und berspringen deswegen einige Zahlen; das ist beabsichtigt, weil man
so die Abbildungen im Buch schnell wiederfinden kann.]
Zum Inhalt:
Vorwort
1. Was ist eine Dimension?
2. Was ist die vierte Dimension?
3. Wieviele Dimensionen hat unsere Wirklichkeit?
4. Warum soll man ber Dimensionen nachdenken?
Erster Teil: Die vierte Dimension
1. Eine neue Richtung
2. Flchenland
3. Ausflge in den Hyperraum
4. Hinter dem Spiegel
5. Geister aus dem Hyperraum
Zweiter Teil: Raum
6. Woraus wir gemacht sind
7. Die Gestalt des Raumes
8. Magische Tren zu anderen Welten
DritterTeil: "Einmal vierte Dimension und retour"
9. Raumzeit-Tagebuch

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Die Wunderwelt der Vierten Dimension

10. Zeitreise und Telepathie


11. Was ist Wirklichkeit?
Diverses
Zum Autoren
Der Original-Klappentext
Andere vierte Dimensionen
Literatur-Hinweise
EMail an den Autoren (der freut sich darber) (elektroNICK, nicht Rudy Rucker)

Vorwort
1. Was ist eine Dimension?
Diese "triviale" Frage ist nicht leicht zu beantworten. Auerdem wird jeder Leser einen anderen Zugang zu diesem Begriff
bevorzugen. Da es sich bei diesem Buch um ein naturwissenschaftliches Werk handelt, soll der zentrale Begriff "Dimension" auch
naturwissenschaftlich erklrt werden. Da Rudy Rucker das Wort nicht explizit definiert, mu die Definition ohne die Hilfe des
Buches versucht werden.
Definition: Der Begriff "Dimension" bezeichnet ein unabhngiges Beschreibungs-Merkmal eines Systems.
Was will uns das sagen? Will ich beispielsweise unsere Welt beschreiben (also das System "Welt"), so sehe ich zunchst Raum und
Zeit (das sind 4 Beschreibungsmerkmale). Diese vier Merkmale sind voneinander unabhngig. Die Mathematik knnte sagen "sie
stehen rechtwinklig zueinander".
Die Unabhngigkeit besteht darin, da man kann ganz allgemein "Breite" nicht in "Zeit" umrechnen kann. Das geht einfach nicht diese Merkmale sind vllig unabhngig voneinander. Ebenso gibt es keinen grundstzlichen Wechselkurs zwischen "Hhe" und
"Breite".
Welche Merkmale wren denn "abhngig" voneinander?
Ist die "Temperatur" eine zustzliche Dimension? Nein. Denn Temperatur ist die rumlich und zeitlich verfolgbare Bewegung von
Gasmolekhlen im Raum. Also: die Dimensionen Raum+Zeit knnen das Phnomen "Temperatur" abbilden. Damit ist die
Temperatur keine unbhngige Dimension. Genausowenig wie "Geruch" oder "Farbe".
Wie sieht es denn aus mit der Dimension "Gedanke"? Hier wird es spannend, denn hier gibt es mindestens zwei Meinungen.
A) Der Wissenschaftler wrde sagen: Der "Gedanke" ist ein neurochemischer Vorgang und damit rein materiell und mit Raum und
Zeit zu erklren.
B) Der Mystiker sieht "Gedanken" hingegen als einen neurochemischen Vorgang, der in eine andere (psychische) Dimension
hineinreicht. Damit verlt der "Gedanke" Raum und Zeit. Gedankenbertragung, Gedankenformen und hnliches knnen
Phnomene sein, die die herkmmlichen vier Dimensionen verlassen.
Wer hat Recht? Das mu jeder fr sich selbst entscheiden.
Wenn es noch andere Dimensionen geben sollte, so ist natrlich vllig unklar, warum wir nur Raum und Zeit wahrnehmen knnen.
Ein Biologe wrde vielleicht mit der Evolution argumentieren. Unsere Sinne vermitteln uns ein Abbild der Umwelt, welches
ausreichte, damit die Wesen sich fortpflanzen.

2. Was ist die vierte Dimension?


Zuvor stellt sich vielleicht die Frage: "Was ist denn die erste Dimension?". In dem Buch von Rudy Rucker wird selbstverstndlich
davon ausgegangen, da der Raum mit seinen Dimensionen "oben/unten", "links/rechts" und "vorne/hinten" die Grundlage sei, auf
die eine vierte Dimension aufbaut. Das ist natrlich eine vllig beliebige Annahme.
Da es keine "kosmische Norm" fr die Zhlweise von Dimensionen gibt, existiert "die" vierte Dimension nicht.
Es bleibt jedem selbst berlassen, in welcher Reihenfolge der die Dimensionen zhlt. Bei genauerem Hinsehen gibt es auch im
tatschichen Sprachgebrauch keine bereinstimmende Reihenfolge fr die Dimensionen. Der Mathematiker meint mit der vierten
Dimension vielleicht die Zeit, der Physiker vielleicht die Raumkrmmung und der Esoteriker vielleicht das Jenseits. Vorsicht mit
irgendwelchen Zhlweisen!
Was das Buch von Rudy Rucker angeht, so verwendet er den Begriff der vierten Dimension entweder als eine zustzliche rumliche
(Hyperraum) oder als eine zeitliche Dimension. Das ist natrlich fr einen Menschen in gewisser Weise vorstellbar. Doch die vierte
Dimension kann theoretisch auch etwas ganz anderes sein: "Erde", "Luft", "Wasser" oder "Feuer". Oder die vierte Dimension knnte
"Sinn" sein. Diese Einschrnkung des Buches wird im Kapitel "Diverses" aufgehoben und es wird darber sinniert, wie man sich die
vierte Dimension also noch anders denken knnte.

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Die Wunderwelt der Vierten Dimension

Lsen wir uns also von der vierten Dimension!

3. Wieviele Dimensionen hat unsere Wirklichkeit?


Diese Frage ist natrlich nicht zu beantworten. In einem gewissen Sinne streiten sich gerade in diesem Punkt die
Naturwissenschaftler mit den Esoterikern. Ein klassischer Physiker zur Jahrhundertwende wrde vielleicht gesagt haben "Unsere
Wirklichkeit hat 4 Dimensionen: Raum&Zeit!". Der moderne, orthodoxe Quantenpysiker wrde vielleicht sagen: "Unsere
Wirklichkeit hat 5 Dimensionen: Raum&Zeit&Raumkrmmung!". Der Esoteriker wrde vielleicht feststellen: "Unsere Wirklichkeit
besteht aus den sieben Sphren!".
Es ist also quasi eine Frage des Weltbildes, wieviele Dimensionen unsere Wirklichkeit hat. Genau zu diesem Thema pat die
Abbildung 125.
Und genau in diesem Punkt kann man den Wert des Buches "Die Wunderwelt der vierten Dimension" sehen. Es erweitert unser
Verstndnis der Wirklichkeit. Es gibt uns ein gedankliches Werkzeug an die Hand, mit dem wir unsere Wirklichkeit neu und
erweitert betrachten knnen. Dabei beschrnkt sich Rudy Rucker leider darauf, lediglich das Werkzeug zu erklren. Frei nach dem
Motto: "Hier ist die Lsung. Wo ist das Problem?" ist das nicht ganz befriedigend. Deswegen erlaubt sich elektroNICK an den
wichtigen Stellen mehr oder minder ausfhrliche Kommentare einzufgen.

4. Warum soll man ber Dimensionen nachdenken?


Der eine oder andere Leser wird vielleicht Erfahrungen gemacht haben, die er sich mit dem klassischen physikalischen Weltbild
nicht erklren kann. Oder man schenkt den Berichten Vertrauen, die von Gedankenbertragung oder Geistern berichten. Oder man
ist einfach religis.
In allen diesen Fllen mu man wohl feststellen: In den Dimensionen Raum&Zeit ist "kein Platz" fr diese Dinge. Damit ist nicht
gemeint, da es vielleicht zu eng sein knnte, sondern unsere altbekannten Dimensionen keine Mechanismen zur Verfgung stellen,
wo zum Beispiel Gott sein knnte.

Erster Teil: Die vierte Dimension


1. Eine neue Richtung
Einleitung
"Ist das hier etwa alles? Kampf, Einsamkeit, Krankheit und Tod - soll das schon alles sein? Das Leben kann manchmal so chaotisch,
so trostlos, so zermrbend sein. Wer von uns htte nicht schon mal von einer hheren Wirklichkeit getrumt, von einem
transzendenten Bereich, wo es Sinn und Frieden gibt.
Tatschlich gibt es solch eine hhere Wirklichkeit. Und sie ist gar nicht so schwer zu erreichen. Fr viele ist die vierte Dimension
eine Pforte dazu geworden. Aber was ist das eigentlich - die vierte Dimension?
Die vierte Dimension ist berall um uns vorhanden, aber niemand kann mit dem Finger darauf zeigen. Philosophen und Mystiker
meditieren ber sie; Physiker und Mathematiker rechnen mit ihr. Die vierte Dimension ist integraler Bestandteil so mancher
geachteter wissenschaftlicher Theorie, spielt aber auch auf weniger gut angesehenen Gebieten wie Spiritismus und Science-fiction
eine Rolle.
Die vierte Dimension ist eine Richtung ganz anderer Art als alle Richtungen in dem, was wir "Raum" nennen. Manche sagen, die
Zeit sei die vierte Dimension, und das trifft in gewisser Weise zu. Andere sagen, die vierte Dimension sei eine Richtung des
Hyperraums (also ein Raum mit vier Freiheitsgraden, statt drei) und etwas anderes als Zeit. Auch das ist richtig.
Tatschlich gibt es viele hhere Dimensionen. Eine dieser hheren Dimensionen ist die Zeit, eine andere ist die Krmmungsrichtung
des Weltalls, und wieder eine andere fhrt uns vielleicht in vollkommen andere Universen, die parallel zu unserem existieren."
{11,12}
Eine zwingende Durchnummerierung der Dimensionen gibt es nicht; es ist lediglich der alltgliche Sprachgebrauch, der uns glauben
macht, die vierte Dimension sei immer die Zeit.
Das Flchenland
Leider haben wir Menschen keine angeborene Fhigkeit, uns die vierte Dimension vorzustellen. Um dennoch eine vage Vorstellung
zu gewinnen, versucht man mit Analogien zu arbeiten. Das "Flchenland" ist eine sehr bekannte Methode und schon seit den antiken
Griechen bekannt. Dort finden wir zum Beispiel Platons Hhlengleichnis - mit dem Ergebnis: "Wir sollten uns nicht zu sehr darauf
versteifen, da unsere alltgliche Sicht der Welt die richtigste und umfassendste Anschauung darstellt. Der 'gesunde

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Die Wunderwelt der Vierten Dimension

Menschenverstand' kann irrefhrend sein, und es knnte weit mehr Wirklichkeit geben, als das Auge wahrnimmt". {19}
Die Flchenland-Analogie hilft unserer Vorstellungskraft, denn die vierte Dimension verhlt sich zum dreidimensionalen Raum
wie die dritte Dimension zur zweidimensionalen Flche.
Auf dieser Analogie basiert das ganze Buch und es gelingt tatschlich, ein Gefhl dafr zu erzeugen, was die vierte Dimension
ermglicht.
Eine Dimension mehr in unserer Wirklichkeit stellt alles Denken auf den Kopf. Denn ein grundstzlicher Freiheitsgrad mehr
erffnet eine ganz andere Welt mit ganz anderen Gesetzen. Der Effekt ist mindestens damit vergleichbar, da ein bisher blinder
Mensch pltzlich sehen lernt.
Dabei ist die vierte Dimension kein Hirngespinst, die Wissenschaft rechnet mit dieser Dimension, weil anders unsere physikalische
Welt (z.B. mit der Gravitation) nicht erklrbar wre.
Reisen durch Raum und Zeit, Erklren von Geisterphnomenen, Begriffe wie 'Diesseits' und 'Jenseits' werden durch die vierte
Dimension fassbar, ohne da groe theoretische Verrenkungen notwendig werden.
Mit einem einfachen, schlssigen Konzept die Antwort auf viele wesentliche Fragen zu liefern - wer trumt nicht davon? Die vierte
Dimension liefert darauf eine berzeugende Antwort.

2. Flchenland
"Das Buch "Flchenland" von Edwin Abbott Abbott [er heit tatschlich so], dessen englische Originalausgabe ("Flatland") 1884
erschien, ist die Geschichte eines alten Quadrats namens "A", das einen Ausflug in hhere Dimensionen unternimmt, [...] A
Quadrats Reise in hhere Dimensionen ist die perfekte Metapher fr die mystische Erfahrung einer hheren Wirklichkeit."
{21f}
Das Flchenland ist eine zweidimensionale Flche, auf der die Wesen leben, wie beispielsweise die Tintenkleckse auf (oder in)
einem Blatt Lschpapier. Sie leben dort vergleichbar wie wir in unseren drei Raum-Dimensionen. Die Flchenwesen knnen nicht
nach "oben" schauen, sondern nur nach links und rechts, vorne und hinten. Sie knnen Ecken erkennen und so einen Kreis von
einem Sechseck unterscheiden.
Nachdem die Lebensweise dieser kleinen Lebewesen erklrt wurde (auch dort gibt es Mnnlein und Weiblein - mit den
dazugehrigen Verstrickungen) beginnt der spannende Teil, wenn nmlich ein Lebewesen in Form einer dreidimensionalen Kugel in
die zweidimensionale Welt stt. {27}
Diese Konfrontation ist fr das Quadrat "A" natrlich ein Schock, wie man in Abbildung 14 sehen kann. Nichts ahnend ist "A" mit
seiner Freundin in einem sicher verschlossenen Zimmer. Pltzlich erscheint ein winziger Punkt, der sich schnell zu einem recht
groen Kreis ausdehnt. Im Flchenland sind nur die Geistlichen rund. Hier scheint also ein Geistlicher urpltzlich aufzutauchen und
sich schnell auszudehnen. Kaum war das passiert, wird der Kreis auch schon wieder kleiner und verschwindet schlielich als
winziger Punkt im Nichts.

Abbildung 14 Ein Kreis erscheint in A Quadrats verriegeltem Zimmer (tatschlich ist es natrlich eine Kugel, aber davon haben die
beiden keine Vorstellung).
bertrgt man dieses Phnomen in unsere drei Dimensionen, so entspricht dies Abbildung 18.

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Die Wunderwelt der Vierten Dimension

Abbildung 18 Eine Hyperkugel dringt in unseren Raum ein.


[Fest steht wohl, da wir ein vierdimensionales Wesen nicht vollstndig sehen knnen. Die obige Kugel zeigt uns, da wir immer
nur den dreidimensionalen Teil erkennen. Interessant ist in diesem Zusammenhang der Kinofilm "Contact" mit Jodie Foster. Dort
gelangt die Protagonistin (ber ein Wurmloch?) offensichtlich eine andere Dimension. Natrlich wartet der Kinozuschauer gespannt
darauf, wie die Auerirdischen wohl aussehen. Doch: In der vierten Dimension gibt es fr unsere 3D-Augen nichts zu sehen. Das ist
nur logisch. Von daher ist das Ausweichen des Auerirdischen auf Bilder der Vorstellungswelt des Menschen nur verstndlich und
eigentlich zwingend notwendig. Wer sich fr die Kommunikation zwischen den Welten interessiert, der sollte sich das Buch
"Magie" nicht entgehen lassen. Siehe die Literatur. Es wre sehr fruchtbar, diesen Film genau zu analysieren - nicht umsonst
erscheint im Abspann tatschlich ein "fourth dimension consultant"!]
Dieses Kapitel zeigt auf spielerische Art, was die dritte Dimension fr die Lebewesen des Flchenlandes bedeutet. Doch was hat das
mit unseren drei Raumdimensionen zu tun? Das wird uns das nchste Kapitel zeigen.

3. Ausflge in den Hyperraum


Als Hyperraum bezeichnet Rudy Rucker den vierdimensionalen (Bewegungs-) Raum, den wir Menschen uns eigentlich nicht
vorstellen knnen. Der zweite Teil des Buches (und der Zusammenfassung) beschftigt sich ausfhrlich damit.
Er postuliert zustzlich zu den Dimensionen "oben/unten", "links/rechts", "vorne/hinten" noch die Dimension "ANA/KATA". Also
zustzliche (imaginre) Bewegungs-Freirume, fr die die analogen Effekte gelten, wie im zweiten Kapitel beschrieben wird. Die
beiden Wrter sind rein zufllig ausgewhlt und sollen ganz einfach eine neue Bewegungs-Achse bezeichnen.
Dabei gibt es keine Ausnahmen oder Hirnverbiegungen. Das Konzept bleibt klar, logisch und stringent. Gerade das macht den
groen Reiz aus.
Rucker erklrt, da ein vierdimensionales Wesen z.B. eine dreidimensionale Netzhaut im Auge hat; siehe Abbildung 29. Dieses
4D-Wesen kann einen 3D-Menschen vollkommen sehen - hnlich einer Computer-Tomographie - und kann deses Wesen
durchleuchten und "durchschauen". Um dies etwas nachvollziehen zu knnen, schauen wir uns einfach eine transparente
Wasserflasche an.
Dieser Effekt hlt den Vergleich mit dem Flchenland statt: Wir knnen einem Flchenwesen 'in die Organe' schauen. Die
Flchenwesen untereinander knnen dies nicht.
brigens: ein fnfdimensionales Wesen kann dann z.B. auch unseren Zeitablauf in einem Blick berschauen und kennt unsere
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Abbildung 29 Eine 2D-Netzhaut mit dem Bild von A Quadrat und eine 3D-Netzhaut mit dem Bild eines Menschen.

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Die Wunderwelt der Vierten Dimension

"Es ist eine Eigentmlichkeit des 4D-Raums, da wir zwei Punkte im Innern zweier 3-D-Krper miteinander verbinden knnen,
ohne die Oberflche dieser Krper zu durchstoen". {40} Siehe Abbildung 30. Dieser Effekt ist mit dem obigen "Durchschauen" zu
vergleichen.

Abbildung 30 Wie verbindet man zwei Punkte ohne die Grenzflche der Form zu berhren? ber die nchste Raumdimension!
Wir haben einiges ber den Kreis und die Kugel gelernt. Wie aber knnen wir uns eine vierdimensionale Kugel vorstellen? Dazu
macht Rucker einen kleinen Abstecher in die einfache Mathematik (Satz des Pythagoras), um zu zeigen, da eine "vollstndige
Hyperkugel aus einer Serie von Kugeln besteht, die kleiner werden, whrend man sich "ANA" oder "KATA" aus dem Raum
fortbewegt, in dem das Zentrum liegt." {43} Siehe Abbildung 32.
[Anmerkung: Interessant in diesem Zusammenhang ist die Mathematik der komplexen Zahlen, die ausgiebig in dem Fachgebiet der
Elektrotechnik Gebrauch findet. Dort wird mit 'komplexen' Zahlen gerechnet, die sich aus einem 'Realteil' und einem 'Imaginrteil'
zusammensetzen. Der 'imaginre' Teil der Zahl wird durch den Buchstaben 'i' oder 'j' gekennzeichnet und steht senkrecht zum
Realteil. So eine Zahl ist dann zum Beispiel die '3+j5'. In Abbildung 32 sehen wir einerseits die Zahl '100+j0' dargestellt und
andererseits die Zahl '80+j60'. Beide haben die 'komplexe' Entfernung 100 zum Ursprung (nach Pytagoras' a+b=c). Es gibt aber
unendlich viele Kombinationen von Realteil und Imaginrteil, um einen Radius von 100 zustande zu bekommen, so z.B. auch der
komplexe Radius '70,7+j70,7'. Die vierdimensionale Kugel (mit dem vierdimensionalen Radius 100) kann sich in drei Dimensionen
also mit einem (realen) Radius von z.B. 100 zeigen, aber auch mit einem Radius von 70,7 oder 80. Das klingt verwirrend, ist aber
logisch und pat aber zur Flchenland-Analogie.
Fr das Flchenland gilt dann also: Ein Radius beschreibt einen Kreis. Ein komplexer Radius eine Kugel (mit diesem Begriff
"Kugel" kann ein Flchenwesen aber nichts anfangen).
Fr unsere 3D-Welt gilt: Ein Radius beschreibt eine Kugel. Ein komplexer Radius eine Hyperkugel (aber mit diesem Begriff knnen
wir nichts anfangen).
Der Leser mag sich jetzt fragen: Wofr diese Zahlenspielerei? Das ist einfach zu beantworten: Erklrungen wie diese knnen es dem
naturwissenschaftlich geschulten (verbogenen?) Menschen erleichtern ein Gefhl fr die 4. Dimension zu bekommen.]

Abbildung 32: Analogie der Kugel: 2D plus "aufwrts" ist das gleiche wie 3D plus "ANA".
Auf die Gefahr hin, da das Zitat verwirren knnte: "Diese Kugelfamilie bildet eine dreidimensionale 'Hyper-Oberflche' analog der
zweidimensionalen Oberflche einer dreidimensionalen Kugel. Die Hyperoberflche einer Hyperkugel ist ein gekrmmter
3-D-Raum im 4-D-Raum. Das ist eine wichtige berlegung, denn viele Wissenschaftler nehmen tatschlich an, da der Raum
unseres Universums die Hyperoberflche einer sehr groen Hyperkugel [mit einem Durchmesser von 80 Milliarden Lichtjahren] ist.
Sehen wir zu, ob wir das noch klarer machen knnen..." {44}
Dieses Kapitel vermittelt ein gutes Gefhl (mehr ist wohl kaum zu erwarten) davon, was die vierte Raumdimension bedeuten kann.

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Die Wunderwelt der Vierten Dimension

Inzwischen ist man mit der Vorstellung der vierten Dimension auch schon gut vertraut und wird neugierig auf die nun folgenden
Details.

4. Hinter dem Spiegel


Dieses Kapitel beschreibt die erste ausfhrliche Interaktion zwischen verschieden-dimensionalen Wesen. In der neuzeitlichen
Fortfhrung der Geschichte "Flchenland" besucht ein Wrfel das Quadrat namens "A" im Gefngnis - siehe Abbildung 43.

Abbildung 43 Der Wrfel besucht das Quadrat im Gefngnis. Der Anfang einer langen Freundschaft.
Das Quadrat will dem Wrfel nicht glauben, da er 3-dimensional ist. Als Beweis der Existenz der dritten Dimension dreht der
Wrfel das Quadrat ber die dritte Dimension um, um den anderen Flchenwesen ein Exempel zu statuieren.
Kurzzeitig sehen die anderen Flchenwesen eine Linie anstelle eines Quadrates, bis sofort danach das Quadrat wieder erscheint - nur
spiegelverkehrt. Wrde uns ein 4-dimensionales Wesen ebenso behandeln, so wrde man von uns kurzzeitig eine hauchdnne
Scheibe sehen, um welche unser Krper in der vierten Dimension gedreht wrde. Anschlieend wren auch wir spiegelverkehrt und
htten das Herz nicht mehr 'am richtigen Platz'. {60}
Aus der Perspektive des 4-dimensionalen Wesens hat sich aber nichts wesentliches verndert. Je nach dem, ob es unseren
3-dimensionalen Krper aus der Richtung ana oder kata betrachtet, kann es uns in seiner Vorstellung spiegeln. Genauso knnen wir
es mit zweidimensionalen Abbildungen durchfhren, wie dem Necker-Wrfel, oder mit der folgenden Zeichnung. Siehe
Denkakrobatik 4.2. {63}

Denkakrobatik 4.2 Kann Kilroy den Kfer sehen? Der Betrachter mu das Bild "kippen" lassen. Zwei Lsungen sind mglich.
Als kleine Hilfe zur Vorstellung dieser Aussage knnte folgendes gelten: Da die Zeit ja auch als die vierte Dimension angesehen
werden kann, knnte man sich den Raum (bzw. ein Ereignis in ihm) aus der Vergangenheit und aus der Zukunft heraus ansehen. Das
klingt vielleicht wirr, kann aber helfen, mit den Dimensionen etwas zu spielen.
Dieses Kapitel lehrte uns weitere Aspekte: wie ein 4-D-Lebewesen uns wahrnimmt und wie es mit uns interagieren kann. Doch was
soll ein vierdimensionales Lebewesen sein? Hat das etwas mit unserer Vorstellungswelt zu tun?

5. Geister aus dem Hyperraum


In der Einleitung des ersten Kapitels wurde angekndigt: "Die vierte Dimension ist integraler Bestandteil so mancher geachteter
wissenschaftlicher Theorie, spielt aber auch auf weniger gut angesehenen Gebieten wie Spiritismus und Science-fiction eine
Rolle". Der Spiritismus ist das Thema dieses Kapitels.
"Spiritismus - der Glaube, da die Geister der Toten um uns sind und Kontakt zu uns herstellen wollen - war nie so populr wie
gegen Ende des vorigen Jahrhunderts. [...] Und was taten besagte Geister? Sie machten Lrm, indem sie etwa auf den Tisch
klopften. Sie bewegten Gegenstnde; zum Beispiel rckten sie den Tisch oder hoben ihn gar hoch in die Luft. [...] Spiritistische

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Die Wunderwelt der Vierten Dimension

Medien standen natrlich von Anfang an in dem starken Verdacht, Betrger zu sein. [...] Keine noch so groe Sammlung der
farbigsten Anekdoten kann eine echte wissenschaftliche Untersuchung ersetzen. Die wenigen Wissenschaftler, die dem Spiritismus
Glauben schenkten, begannen nach soliden Theorien zur Untermauerung ihres Geisterglaubens zu forschen. [...] Wenn es Geister
gibt, dann scheinen uns zunchst - ganz abstrakt - zwei Annahmen offenzustehen. Entweder [die Geister] befinden sich in unserem
Raum, sind dann aber so gut wie substanzlos und knnen nicht mit der Materie wechselwirken, oder sie halten sich irgendwie ganz
auerhalb unseres Raums auf." {69f}
Beide Mglichkeiten lassen viele Fragen offen. Viel einfacher ist die Erklrung "...da sie irgendwo ganz auerhalb unseres Raums
zu Hause sind" und quasi in der vierten Dimension leben. "Der Reiz dieser Idee liegt darin, da die Geister sich gnzlich auerhalb
unseres normalen, materiellen Raums aufhalten und trotzdem in unmittlbarer Nhe sind - nur einen Schritt ana oder kata." {70}
In dem Film "Poltergeist" verlassen Blle einen Raum und tauchen woanders wieder auf. Mit der vierten Dimension lt sich dieser
Effekt erklren - siehe Abbildung 58.

Abbildung 58 Ein 'Poltergeist' spielt mit einem Ball


Nach der Beschreibung noch vieler anderer paranormaler Phnomene schlufolgert Rudy Rucker: "Wir folgern daher,
da eine hhere Welt als unsere nicht nur denkbar, sondern wahrscheinlich ist;
da man diese Welt als eine Welt von vier Dimensionen betrachten kann
da diese Geistwelt mit ihren mysterisen Gesetzen, in ihrer fr unsere Ohren trichten Sprache, in ihren wundersamen
Erscheinungen und Einschaltungen, ihrem hochfliegenden Anspruch auf Allwissenheit, Allsehendheit et cetera und in anderen
Einzelheiten mit dem bereinstimmt, was auch aufgrund von Analogie die Gesetze, die Sprache und die Ansprche der
vierten Dimension sein mten." {75}
Einen anderen, ganz wesentlichen Aspekt bringt Rucker im Anschlu: Sind wir Menschen getrennte Wesen, oder sind wir alle ber
"ein Band" verbunden, wie es fast alle Mystiker beharrlich behaupten? Ruckers Antwort finden wir in der 2-D-Analogie in
Abbildung 61: "Was uns als Ansammlung vieler Einzelwesen erscheint, knnte auf einer hheren Ebene letzlich ein einziges Wesen
mit vielen Gliedern sein." {77}

Abbildung 61 Getrennte Wesen knnen ber die nchste Dimension ein Ganzes sein. Alle 2D-Wesen haben eine gemeinsame
"Seele"?
Denksportaufgabe: Ist das logisch?
Zur Frage, ob der Mensch ein 4-dimensionales Wesen sei, antwortet P.D. Ouspensky Anfang unseres Jahrhunderts:
"Wenn die vierte Dimension existiert, gibt es zwei (einander ausschlieende) Mglichkeiten. Entweder besitzen wir selbst die vierte
Dimension, da heit, sind Wesen von vier Dimensionen, oder wir besitzen nur drei Dimensionen, in welchem Fall wir gar nicht
existieren.
Wenn es die vierte Dimension gibt und wir nur drei besitzen, so bedeutet dies, da wir keine reale Existenz haben, da wir nur in
irgend jemandes Einildung existieren und all unsere Gedanken, Gefhle und Erfahrungen sich im Geist eines hheren Wesens
abspielen, das uns visualisiert. Wir sind nur Erzeugnisse seines Geistes, und unser gesamtes Universum ist nichts als eine von seiner
Phantasie erschaffene Kunstwelt.
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Die Wunderwelt der Vierten Dimension

Wollen wir dem nicht zustimmen, so bleibt uns nur zu erkennen, da wir selbst Wesen von vier Dimensionen sind." {78f}
[Dieser Argumentation mu man nicht unbedingt folgen, denn sie setzt stillschweigend voraus, da es a) eine vierte Dimension gibt
und b) da es nicht mglich sei, da wir in dieser 4-D-Welt eine begrenzte 3-D-Teilwelt sein knnen. Letzteres ist aber durchaus
denkbar. Wer kann uns beweisen, da niemand eine kleine 2-D-Welt in seinem Keller zchtet mit echten, lebendigen
Flchenwesen? Im brigen gibt es gengen Mystiker, die sich vorstellen, da wir alle die Imagination eines groen Geistes sind.
Interessant ist diese denkbare Verbindung ber die vierte Dimension allemal. Das "Kollektive Unterbewute" von C.G. Jung pat
sehr gut in dieses Konzept. Ebenso kann man sich hier leicht vorstellen, wie ein Magier Wirkungen vornehmen kann, ohne einen
Krper zu berhren.]

Zweiter Teil: "Raum"


In der Einleitung des ersten Kapitels wurden verschiedene Aspekte der vierten Dimension aufgezhlt: "Tatschlich gibt es viele
hhere Dimensionen. Eine dieser hheren Dimensionen ist die Zeit, eine andere ist die Krmmungsrichtung des Weltalls, und
wieder eine andere fhrt uns vielleicht in vollkommen andere Universen, die parallel zu unserem existieren." {11,12}
Der zweite Teil des Buches "Wunderwelt der vierten Dimension" behandelt den Raum und den Einflu der vierten Dimension auf
ihn.

6. Woraus wir gemacht sind


"Die Welt besteht aus Materieklumpen, die im leeren Raum schweben - das ist die Anschauung, an die wir uns gewhnt haben.
Materie ist etwas, Raum ist nichts. Aber stimmt das wirklich? In der Vergangenheit haben viele einflureiche Denker angenommen,
der Raum zwischen den sichtbaren Objekten sei von einem subtileren Material erfllt, von einer glatten, kontinuierlichen Substanz,
dem ther." {95}
"Aber warum mu der Raum unbedingt mit ther gefllt werden? Weshalb soll der Raum nicht einfach der leere Hintergrund sein,
vor dem die Materie sich bewegt? Eine Schwierigkeit besteht darin, da die Fernwirkung der Schwerkraft unerklrlich bleibt, wenn
der Raum wirklich leer ist." {95}
"Die moderne Gravitationstheorie, enthalten in Albert Einsteins Allgemeiner Relativittstheorie, kennt durchaus so etwas wie einen
'raumerfllenden ther', mit dem sie erklrt, wie schwerkraft-ausbende Krper die Bewegungen entfernter Objekte beeinflussen
knnen. Fr Einstein ist der Raum selbst dieser kontinuierliche ther, und die Krmmung dieses Raums in hheren Dimensionen
erzeugt die Schwerkraft-Anziehung. [...] Manchmal hrt man, die moderne Physik habe bewiesen, da es keinen ther gibt.
Eigentlich ist damit gemeint, da es nach den Erkenntnissen der modernen Physik sinnlos ist, von Bewegung relativ zum leeren
Raum zu sprechen." {97 ff}
Zitat Einstein: "Das spezielle Relativittsprinzip verbietet uns, den ther als aus zeitlich verfolgbaren Teilchen bestehend
anzunehmen, aber die therhypothese an sich widerstreitet der speziellen Relativittstheorie nicht." {101}
Doch wozu braucht man dann noch den ther? Er bekommt eine neue Bedeutung, die in der Geschichte des Quadrats "A" deutlich
wird. "A" wurde nmlich in eine Kiste gesperrt und sollte von der Knigin des Flchenlandes hingerichtet werden; siehe Abbildung
74. Doch das Quadrat hat ja den Wrfel als Freund, der es rettet. Aus seiner dritten Dimension heraus dehnt er die Flche des
Flchenlandes derart stark in die Raumebene - siehe Abbildung 75 -, so da die Nadel der Knigin nicht mehr lang genug ist, um
das Quadrat zu erreichen. Sein Leben ist gerettet.
[Anmerkung: Aus dem Verstndnis einiger Leser knnte man schlieen, da das gezeigte Beispiel falsch ist. Die Nadel der Knigin
wrde der gebogenen Flche folgen und das Quadrat "A" nach wie vor erreichen. Vielleicht wurde da aber auch irgendein Aspekt
vergessen...]

Abbildung 74 Das Quadrat "A" soll gettet werden, weil es fremd ging.

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Die Wunderwelt der Vierten Dimension

Abbildung 75 Der Wrfel hilft dem Quadrat aus der tdlichen Falle
In unserer rumlichen Welt gibt es identische Phnomene: Eine Masse dehnt den sie umgebenden Raum analog zu dem, wie der
Wrfel die Flche dehnte. Stellen wir uns vor, da ein Lichtstrahl von Punkt A nach Punkt B leuchtet, aber in der Mitte eine groe
Masse im Raum schwebt: Was passiert dann? Den Lichtstrahl zeigen die Abbildung 78 und Abbildung 79.

Abbildung 78 Die krzeste Verbindung zwischen dem Ort 'A' und dem Ort 'B'

Abbildung 79 Dieser krzeste Weg von oben gesehen


"Schauen wir nun von oben auf unser Photon im Lichtstrahl herunter, so sieht es wahrhaftig so aus, als htte die Masse den
Strahlengang durch 'Anziehung' verbogen. Tatschlich hat aber die Masse den Raum gedehnt, so da der krzeste Weg von A nach
B eine Beule hat. Die gravitationelle Bahnkrmmung bei materiellen Objekten kann man in gleicher Weise erklren, allerdings wird
die Sache hier ein bichen komplizierter." {107}
Das Resultat dieser berlegungen lautet: "Wo der ther glatt ist, sieht er wie leerer Raum aus, wo er eine scharfe Krmmung
aufweist, erscheint er als Materie." {108}
Mit dem Ende dieses Kapitels haben wir gelernt, da der 3-D-Raum in der vierten Dimension gedehnt ist. Zu dieser Erkenntnis kam
Einstein durch berlegungen zur Gravitation bzw. zum Phnomen der physikalischen Masse.
Hier wird also deutlich, da die vierte Dimension mehr ist als nur eine Spielerei. Die moderne Physik ist auf solche berlegungen
angwiesen, um unsere Welt erklren zu knnen. Doch damit nicht genug - jetzt wird es interessant, wohin es fhrt, wenn wir
unseren Raum krmmen.

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Die Wunderwelt der Vierten Dimension

7. Die Gestalt des Raumes


Im Kapitel sechs sahen wir, wie Gravitation bzw. Massen den Raum krmmen knnen. Doch es gibt auch noch ein anderes
Phnomen: "Die Krmmung der groen Ordnung". {117} Damit stellt sich die Frage, welche Gestalt das Universum als Ganzes hat.
Welche Gestalt hat der Raum? Ist er eben oder gebogen? Ist er schn glattgezupft oder faltig und schrumpelig? Ist er endlich oder
unendlich? Antworten auf diese Fragen gibt die Kosmologie, von der Rucker schwrmt: "Ich liebe die Kosmologie: das ganze
Universum als ein Objekt von bestimmter Gestalt zu betrachten, hat so etwas Erhabenes. Was, auer Gott, knnte edler und unseres
Augenmerks wrdiger sein als der Kosmos hchstselbst?" {117f}
Fr die modernen Denker ist die Vorstellung von einem Universum mit Grenzen ein Ding der Unmglichkeit. Wie so ein begrenztes
Universum ausshe, zeigt Abbildung 90.

ABBILDUNG 90 Unser Universum hat Grenzen?


Der Stand der Forschung ist viel mehr, da das Universum zwar nicht unendlich gro ist, wohl aber unbegrenzt. Wie kann man das
unter einen Hut bringen? Die Analogie kann uns wieder helfen.
Eine Kreislinie ist unbegrenzt, aber nicht unendlich lang (der Umfang ist durch den Radius definiert).
Eine Kugel-Oberflche ist ebenfalls unbegrenzt, aber endlich gro (wird ebenfalls ber den Radius definiert).
Der Raum einer Hyperkugel ist (wen wunderts?) ebenfalls unbegrenzt, aber endlich gro.
Wrde ein Astronaut in unserem Universum geschtzte 80 Milliarden Jahre mit einer Geschwindigkeit nahe der
Lichtgeschwindigkeit immer geradeaus reisen, so wrde er an der Stelle wieder ankommen, wo er gestartet war - so der Stand der
aktuellen kosmologischen Forschung.
"Sollte der Raum also hypersphrisch sein, so gibt es zwar eine begrenzte Anzahl von Galaxien, aber keine von ihnen liegt 'am
Rand'. Alle Galaxien sind von derselben zentralen Lage. Analog hierzu ist die Tatsache, da jedes Land der Erde sich als Zentrum
des Planeten fhlen kann" {125} - siehe Abbildung 97.
[Auch diese Vorstellung ist auf das Flchenland bertragbar. Wenn nmlich das Flchenland in Wirklichkeit eine sehr groe Kugel
wre, so knnte A Quadrat in eine feste Richtung reisen und kme irgendwann am Startpunkt wieder an. Dieser Umstand ist ihm
natrlich vllig unverstndlich und vermutlich wrde er uns nicht glauben.]

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Die Wunderwelt der Vierten Dimension

Abbildung 97 Welches Land liegt auf unserer Erde in der Mitte?


Es sind auch noch andere Raumkrmmungen in der vierten Dimension denkbar, aber es ging zu weit, auch diese noch alle
darzustellen.
Wenn wir den Gedanken weiterspinnen, und unsere Welt an einigen Stellen sehr stark krmmen, so gelangen wir zu Phnomenen,
ber welche die Wissenschaft schon lange spekuliert.

8. Magische Tren zu anderen Welten


"... wie wre es mit einer Hypertr, die aus unserem Raum hinaus in ein ganz anderes Universum fhrt?" {145} Science-Fiction
Autoren haben schon immer von solchen 'magischen' Tren berichtet.
Die moderne Kosmologie hat dagegen einige gute Veranschaulichungs-Mglichkeiten fr magische Tren (bekannt als
Einstein-Rosen-Brcken oder Schwarzschild-Wurmlcher) entwickelt. Als Analogie dient uns wieder das Quadrat "A" - siehe
Abbildung 112.

Abbildung 112 Eine Art Treppe fhrt von einem Flchenland in das nchste. Das Quadrat kann in die Welt der Kleckse reisen.

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Abbildung 113 Die "Treppe" aus der Sicht der Quadrate. Was befindet sich wohl jenseits der Schwelle?
Eine in der dritten Dimension gebogene Flche dient als "Tor" zur anderen Flchenwelt; Quadrate und 'Kleckse' - eigentlich Wesen
paralleler Welten - knnen sich begegnen. Wie dieses Tor aus der Sicht der Quadrate aussieht, kann man in Abbildung 113
erkennen. Allerdings ist die Abbildung 112 noch nicht ganz richtig, korrekt ist aber Abbildung 116. Dort schmusen das mnnliche
Quadrat "A" und die Frau Una im Land der Kleckse, wobei Unas Ehemann (das Sechseck) diesen Umstand gerne beenden wrde,
was er aber nicht kann, weil ein langgestreckter Klecks ihm den Blick durch den Tunnel in das Klecksland verwehrt - siehe
Abbildung 117.

Abbildung 116 Das nahtlose Tor zwischen den Parallelwelten.

Abbildung 117 Der Blick vom Flchen-Land zum Klecks-Land ist dem Sechseck verwehrt.
Wollen wir diese Umstnde auf unsere dreidimensionale Welt bertragen, so htte der Hypertunnel die Form einer Kugel, die ein
ganzes Universum enthielte, unvorstellbar geschrumpft und verzerrt - hnlich einer Weihnachtsbaumkugel. {151} Solche Effekte
knnen auftreten, wenn ein Materieklumpen eine so hohe Dichte hat, da der Raum sich in einen anderen Raum hinein krmmt.
Schwarze Lcher sind Kandidaten fr solche Effekte.
[Wer hier an die winzige Galaxy in dem Kinofilm "Men in black" denkt, liegt vielleicht gar nicht so falsch...]
Denkbar sind aber auch Wurmgnge bzw. Einstein-Rosen-Brcken, die in denselben Raum zurckfhren, in dem sie beginnen siehe Abbildung 121.

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Die Wunderwelt der Vierten Dimension

Abbildung 121 Beispiel einer Einstein-Rosen-Brcke, die zwei Punkte im Universum verbindet.
Genauso, wie viele 3-D-Kugeln in ein Zimmer passen, knnen auch viele 3-D-Universen in der vierten Dimension Platz finden.
"Wenn wir die vierte Dimension aber ernst nehmen, ergibt sich ganz natrlich die Vermutung, da es andere Welten geben knnte.
All diese Universen zusammengenommen bilden den Kosmos oder Superraum. Nach der traditionellen christlichen Anschauung
besitzt der Kosmos drei parallele Ebenen, den Himmel, die Welt und die Hlle. Fr die Theosophen besitzt der Kosmos sieben
Ebenen, von denen sechs 'astral' sind. Die SF-Literatur operiert ganz selbstverstndlich mit unendlich vielen parallelen Universen."
{157} - siehe Abbildung 125.

Abbildung 125 Aus wievielen Parallel-Universen besteht unser Kosmos? Wie komplex ist unsere Welt? Siehe das Vorwort.

DritterTeil: "Einmal vierte Dimension und retour"


9. Raumzeit-Tagebuch
Dieses Kapitel beschftigt sich mit dem Wesen der Zeit und damit nhern wir uns einer Dimension, die klassischerweise im Alltag
als die vierte Dimension bezeichnet wird.
Doch schon in der Einleitung hie es "Tatschlich gibt es viele hhere Dimensionen. Eine dieser hheren Dimensionen ist die Zeit,
...".
Rudy Rucker mchte in diesem Kapitel wissenschaftliche Argumente anfhren fr die berzeugung, "da das Verstreichen der Zeit
eine Illusion ist". {171} "Normalerweise denken wir uns die Welt als dreidimensionalen Raum, der sich mit der Zeit ndert. Das
Vergangene ist weg, die Zukunft existiert noch nicht, und nur die Gegenwart ist real. Aber man kann die Welt auch anders
betrachten, nmlich als Blockuniversum. [...] Das Blockuniversum besteht aus Raumzeit. Raumzeit ist vierdimensional: drei
Raumdimensionen plus eine Zeitdimension. Die Raumzeit von auen zu betrachten, bedeutet, auerhalb der Geschichte zu stehen
und die Dinge sub specie aeternitatis [mit den Augen der Ewigkeit] zu betrachten.". {171}
Wollte man diese Zusammenhnge auf das Flchenland projezieren, so liegen alle "Bewegungen" dieser Welt wie in
Schappschssen in der vierten Dimension bereinander - siehe Abbildung 138.

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Abbildung 138 Zeit vergeht, in dem man sich Schritt fr Schritt durch die Zeitdimension bewegt.
[Anmerkung: Ein schlauer Geist mag einwenden, da die Zeit ja kontinuierlich verluft und deswegen ein "Hpfen" von Scheibe zu
Scheibe nicht mglich ist. Dem ist zu entgegnen, da in einer wichtigen physikalischen Formel (der Heisenbergschen
Unschrfe-Relation) nach der Zeit aufgelst werden kann, die dann notwendigerweise geqantelt sein mu. Demnach gbe es gibt
also keinen kontinuierlichen Flu, sondern nur ein Hpfen zwischen den Ereignissen.]
Wenn sich Quadrat "A" dies anschauen wrde, so she er einzelne Scheiben seiner Welt (siehe Abbildung 142). Diese Scheibe ist
natrlich so gro wie seine Welt. In der Abbildung ist aus knstlerischen Grnden nur ein Ausschnitt gezeigt.
[Anmerkung: Vorsicht: Ohne da Rudy Rucker es ausdrcklich erwhnte, hat sich das Quadrat "A" zwei (!) Dimensionen
hochgearbeitet: Um seine Welt von auen zu sehen, ist er in die dritte Dimension gegangen. Um dann aber noch den Zeitverlauf
bergeordnet betrachten zu knnen, mute er eine weitere Dimension erklimmen, nmlich die vierte Dimension. Die Kugel an
seiner Seite ist also in Wirklichkeit eine Hyperkugel.]

Abbildung 142 So sieht die Flchenwelt aus der vierten Dimension aus.
Verbindet er diese Scheiben miteinander, so sieht er sein Universum statisch, und der "Wurm" seines Lebens schlngelt sich dort
hindurch - siehe Abbildung 140.

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Die Wunderwelt der Vierten Dimension

Abbildung 140 hnlich der "Akasha-Chronik" liegt das Flchenland offen vor dem Quadrat.
Mit diesem Kapitel wurde also die Zeit als die vierte Dimension angesehen. Dabei kann das Modell des Blockuniversums durchaus
Probleme aufwerfen; zum Beispiel knnte man der Ansicht sein, da der Mensch keinen freien Willen mehr habe, weil schon alles
festgelegt ist: "Wenn wir wirklich Raumzeit-Muster in einem Blockuniversum sind, dann existiert die Zukunft bereits. Widerspricht
das der Anschauung, da wir einen freien Willen besitzen? Eigentlich nicht. Wenn ich sage, da die Zukunft schon da ist, meine ich
nicht, da die Zukunft vorausgesagt werden kann. Wenn Sie Ihren Krimi halb gelesen haben, ist das Ende schon da, schwarz auf
wei auf der letzten Seite. Das heit aber nicht, da Sie mit Sicherheit wissen knnen, wie das Ende aussieht. [...] Es ist die Natur
einer Pflanze, der Sonne entgegenzuwachsen, zu blhen und Frchte zu tragen. Es ist die Natur eines Mensch, zu leben, zu lieben
und zu arbeiten. Hchstwahrscheinlich gibt es keine 'groe Antwort', und das Leben hat ber sich selbst hinaus keine Bedeutung.
Aber das gengt doch." {186f}
[Anmerkung: Diese Ansicht kann man teilen oder nicht. Etwas anders als oben ausgedrckt kann man sagen: So lange man alle
Aspekte der Zukunft nicht zuverlssig vorhersagen kann (und kein Devinations-System ist fr die entfernteste Zukunft zuverlssig
glasklar und bestimmt), ist man durch die Existenz der Zukunft in seiner Freiheit nicht sehr beeintrchtigt. Unabhngig davon ist es
erstaunlich, da Rucker hier davon spricht, da man die Zukunft nicht voraussagen kann und im nchsten Kapitel das
"I-Ging"-Orakel vorstellt.
Die etwas trivialere Ebene des freien Willens: Wir sind durch die Evolution, unsere Gene, durch Prgung, soziale Manipulation und
Komplexe sowieso nicht 'frei'. Was zerbrechen wir uns den Kopf ber den 'ganz groen Zyklus' der Freiheit?
Selbst dann, wenn unsere Zukunft bis in letzte Detail festgelegt wre, mssen wir dies nicht unbeding merken, aber das fhrte jetzt
wirklich zu weit. Was das Menschenbild von Rudy Rucker angeht: "liebe und arbeite", so knnte man mit der Diskussion darber
ein ganzes Diskussionsforum fllen...]

10. Zeitreise und Telepathie


Im letzten Kapitel haben wir den Raum durch 'Schlupflcher' verkrzt. Wie praktisch wren auch Zeitreisen! "Steig auf, sag, wohin
du willst, und schon bist du da. Science-fiction-Autoren nennen so etwas Teleportation, Materie-Transmission, Hyperreise oder
FTL-Reise, wobei FTL fr Faster Than Light (schneller als Licht) steht. Verwandt damit ist die Zeitreise, also die Vorstellung,
zurck in die Vergangenheit oder voraus in die Zukunft springen zu knnen." {207}
Doch die Naturwissenschaftler heutiger Zeit lehnen Zeitreisen aus apriorischen Grnden ab. Zeitreisen fhren zu extremen
Widerspchen (Paradoxien) und diese kann die Naturwissenschaft nicht zulassen. "Und Wissenschaftler gehen nun einmal gerne
davon aus, da unsere Welt zu logisch gefgt ist, als da direkte Widersprche mglich wren." {208f} Mglicherweise gibt es aber
auch Mglichkeiten, diese Paradoxien zu umgehen: Vielleicht gibt es eine "Zeitpolizei", die Zeitreisen mit Paradoxien verhindert?
Vielleicht kann unsere Wirklichkeit die Widersprche verkraften (wieviele Rtsel der Natur und des Bewutseins sind vielleicht
solche Paradoxien)? Vielleicht reist man nicht in die eigene Vergangenheit, sondern in die Vergangenheit eines anderen Universums
[Anmerkung: "Viele-Welten-Theorie]?
Neben den "schweren" Paradoxien, die zu schweren Widersprchen fhren, sind auch noch andere Paradoxien denkbar, die Rudy
Rucker als "geschlossene Kausalschleifen" {217} bezeichnet. Hier verschwimmen Ursachen aus der Vergangenheit mit Ursachen
aus der Zukunft.
Wenn man alle diese Paradoxien irgendwie doch gelten lassen will (um das Blockuniversum und den ganzen Rest zu retten), so mu
man unsere Zeit- und Kausalvorstellungen etwas revidieren bzw. erweitern. "Deshalb mchte ich im letzten Teil dieses Kapitels den
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Die Wunderwelt der Vierten Dimension

Gedanken errtern, da unsere Raumzeit neben dem einfachen Ursache-Wirkung-Prinzip auch noch ander Strukturen enthalten
knnte." {224} Da dazu Berechtigung besteht, leitet der Autor daraus ab, da "unsere Welt sich wohl doch nicht ganz so
deterministisch verhlt. [...] Mit der Einfhrung der Quantenmechanik in unserem Jahrhundert haben wir [...] einsehen mssen, da
selbst das einfachste Atom in seinem Verhalten prinzipiell unberechenbar ist." {224f} Rudy Rucker schliet daraus, da "wir uns
angesichts der Tatsache, da Ursache und Wirkung nicht die gesamte Struktur der Welt erklren knnen, nach anderen
Gestaltungsprinzipien umsehen sollten. Ich denke vor allem an ein nichtkausales Verbindungsprinzip, da Synchronizitt genannt
wird. Was ist Synchronizitt?" {225f}
Das Modell der Synchronizitt beschreibt Phnomene, wie "Sie lernen ein neues Wort kennen, und in derselben Woche begegnet es
Ihnen an drei verschiedenen Stellen. Sie denken an einen alten Schlulfreund, den Sie seit Jahren nicht gesehen haben; das Telefon
klingelt, und eben dieser Freund ist am Apparat. Sie beschlieen, an einer Tagung teilzunehmen in der Hoffnung, dort mit einem
gewissen Dr. X sprechen zu knnen - und wer sitzt auf dem Weg von Flughafen in die Stadt vor Ihnen im Bus? Dr. X." {226} siehe Abbildung 180.

Abbildung 180 Wie innere und uere Prozesse sich bedingen knnen.
"C.G. Jung und Wolfgang Pauli begannen 1920, den Begriff Synchronizitt im Sinne von 'nichtkausale Verbindung' oder
'sinngeme Koinzidenz' zu verwenden. Die klarste Formulierung seiner Ideen ber Sycnchronizitt findet man in seinem Vorwort
zum I Ging, einem uralten, chinesischen Weissagungsbuch." {226f} [Siehe auch "Zufall, Freiheit und Orakel" von elektroNICK und
"Synchronizitt" von David F. Peat] Mit dem I-Ging bekommt ein Fragesteller Muster - siehe Abbildung 181 - die Aussagen ber
Gegenwart und Zukunft geben.

Abbildung 181 Kann sich die Zukunft in einem Orakel wiederspiegeln (hier dem I-Ging)? Kommt die Information aus einer anderen
Dimension?
Mit den Gedanken der Verwebung von Bewutsein und Materie entfernt sich Rudy Rucker nach eigenen Angaben nicht weit von
der modernen Physik: "Nach den Aussagen der Quantenmechanik ist die erfahrene Wirklichkeit das Produkt der Wechselwirkung
zwischen der phnomenalen Welt und der Subjektivitt des Beobachters. [...] Bestimmt also unsere Geistesverfassung, was uns
widerfhrt?" {229}
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Die Wunderwelt der Vierten Dimension

Den Unterschied zwischen Kausalitt und Synchronizitt erkennt man an den folgenden Abbildungen 184 und 185. Dort sieht man
links die klassische Ursache-Wirkungs-Kette und rechts, wie die Synchronizitt in Raum und Zeit wirkt. "Der Gedanke, auf den wir
abzielen, lautet: Ursache und Wirkung knnen als vertikale Strukturierung der Raumzeit betrachtet werden, whrend Synchronizitt
eine horizontale Strukturierung darstellt. Ursache und Wirkung fhren zu Verzweigungsmustern in der Zeit; Synchronizitt
arrangiert diese Muster im Gleichtakt.

Abbildung 184 Die Situation A bringt die Situationen B und C kausal hervor.

Abbildung 185 In den Situationen B und C passiert zur gleichen Zeit ein Ereignis, obwohl es keine gemeinsame, kausale Ursache
gibt. Ist Sinn im Spiel, so knnte man von Synchronizitt sprechen.
Das alle diese Gedanken nicht rein mystische Spekulationen sind, begrndet Rudy Rucker folgendermaen: "Merkwrdigerweise ist
in der Quantentheorie nicht nur Platz fr Synchronizitt - sie wird geradezu gefordert. Diese erst in den siebziger Jahren gewonnene
Einsicht wurde inspiriert durch das sogenannte Einstein-Rosen-Podolsky- (ERP-) Paradox von 1935." {232}
Was hat das Gesagte mit Telepathie (Gedankenbertragung) oder Psychokinese (Bewegen von Materie durch Gedanken) zu tun?
"Manche Leute glauben dieser neuen Entwicklung entnehmen zu knnen, da solche einstmals bernatrlichen Dinge wie
Telepathie und Psychokinese damit ihre naturwissenschaftliche Weihe empfangen haben. Dem ist nicht so." {234}
Und hier beginnt ein bemerkenswerter Teil des Buches. Rucker zeigt, da wir alle die Telepathie ja eigentlich schon immer nutzten:
"Gedankenbertragung" durch Sprache. Und da wir Materie schon immer bewegten: Wir knnen ja gehen oder Auto fahren. "Was
brauchen wir Telepathie, wenn wir doch Telefone haben? Was soll uns Psychokinese, wenn wir doch Hnde haben? Was ist an
Teleportation eigentlich so viel besser als an Flugzeugen? Aber man mchte ja immer gern ber das hinaus, was man hat." {235}
Rucker mchte darauf hinaus, da Telepathie und Psychokinese letztlich (nicht entdeckte) Effekte der Synchronizitt sind. Und weil
die Synchronizitt uns nicht "willentlich" zur Verfgung stehe {237}, sei das bewute Streben nach diesen Effekten eine
"Wahnvorstellung". {238}
[Anmerkung: Darber kann man sehr verschiedener Meinung sein. Die von Rucker vorgenommene Reduktion und die damit
einhergehende Sprachwahl mag dem einen oder anderen Leser als eine Entgleisung vorkommen. Was hier wohl letztlich passiert,
ist, da das ganze Gebiet der Magie auf das Modell der Synchronizitt abgewlzt wird und damit fr den Menschen per Definition
nicht zugreifbar ist. Schade eigentlich - der Mensch kann nach Rucker nicht auf hhere Dimensionen zugreifen, sondern nur die
Ereignisse, die von dort kommen (Synchronizitten) bestaunen. Hier schimmert ein christliches Weltbild durch, da der Autor
immer wieder explizit nicht zu propagieren wnscht. Wie Rucker schon erwhnte: Der Mensch ist fr das Lieben und Arbeiten
geschaffen. Na dann gute Nacht.]

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Die Wunderwelt der Vierten Dimension

11. Was ist Wirklichkeit?


"Wenn wir alle vorgefaten Anschauungen beiseite lassen, was wre dann das vernnftigste Modell, das wir uns von der Welt
machen knnen? Nur zwei Dinge scheinen gewi zu sein: Man existiert, und man hat Wahrnehmungen. [...] In der klassischen
Physik ging man davon aus, da Wahrnehmungen durch Objekte im dreidimensionalen Raum verursacht werden. Das erweist sich
aber bei nherer Betrachtung als eine ziemlich willkrliche Annahme." {239f}
Da die Quantenphysik "die alte Anschauung zunichte macht, da Universum sei irgendwo 'da drauen' und wir sen ihm
gegenber, um es zu beobachten" {241}, mchte Rudy Rucker "ein Modell der Wirklichkeit entwerfen, welches sich auf den
Gedanken grndet, da alles Existierende nur als Wahrnehmung des Beobachters existiert. {241}
Der Autor mchte die atomare Welt ersetzen durch unsere Wahrnehmung der Welt: "Der herkmmliche wissenschaftliche Ansatz
besteht darin, sensorische Phnomene wie Farbe und Wrme als Raumzeit-Muster von Atomen zu erklren. Aber wer hat je ein
Atom gesehen?
"[...] Ich schlage also vor, unsere mentalen Erfahrungen nicht mehr anhand winziger, im dreidimensionalen Raum zu
Mustern arrangierter Objekte zu interpretieren. Nehmen wir lieber unsere wirklichen Gedanken und Empfindungen als die
wahrhaft fundamentalen Gegebenheiten. Und denken wir uns jetzt jede Art von wahrgenommener Verschiedenheit oder
Varianz als eine Dimension." {242}
Also wird das subjektive Temperaturempfinden, eine menschliche Stimmung oder eine relative Position im dreidimensionalen
Raum zu einer Dimension - siehe Abbildung 195.

Bild fehlt leider!


Abbildung 195 Die subjektive Unterscheidung von Gefhlen werden zu Dimensionen.
Geruch ist nicht mehr eine Anordnung von Moleklen in der Luft, die wir durch unsere Nase analysieren, sondern eine Dimension:
wohlriechend/stinkend.
Da die Wahrnehmung eines Menschen die Wahrnehmung eines anderen Menschen in einem gewissen Sinne nie widersprechen
kann, erffnet sich fr jedes wahrnehmende Individuum jeweils eine eigene Dimension pro Wahrnehmung.
Wieviele Dimensionen hat also unsere Welt? "Eine Welt mit M Merkmalen und I Individuen besitzt M x I Achsen in ihrem
gesamten Faktenraum. [...] Wenn also der Faktenraum soviele Dimensionen haben soll, [...] dann machen wir vermutlich keinen
allzu groen Fehler, wenn wir sagen, da der Faktenraum wahrscheinlich unendlichdimensional ist. Unsere Welt ist ein Muster in
einem unendlichdimensionalen Raum, in einem oo-D-Raum." {246f}
[Anmerkung: Tja, das war's. Kein Sachbuch nimmt sein Ende, ohne da nicht nochmal die ganz groe Perspektive aufgezeigt wird.
Der Aufschwung in das unendliche und ethische (oder unendlich ethische) ist offensichtlich unvermeidlich.
Aber: Ist dieser Aufschwung in diesem Buch auch gelungen? Bisher hielt ich es fr meinen ganz persnlichen Denkfehler, den
Geruch als Dimension anzunehmen, jetzt wird diese Meinung pltzlich geteilt; und doch erscheint es mir nicht glaubhaft. An sich ist
dieser Ansatz eine recht originelle Idee. Vielleicht ist sie bereits etwas veraltet. Inzwischen kann man einzelne Atome visualisieren
und "anfassen". Mittlerweile werden Maschinen gebaut, die riechen knnen und wirklich industriell genutzt werden. Ruckers Schritt
der Subjektivierung ist irgendwie nicht sehr modern. Abgesehen davon fnde ich ein Schluwort in Richtung Geisterwelt wesentlich
prickelnder.
Trotz der mir etwas befremdlichen Aussagen der letzten Kapitel halte ich dieses Buch uneingeschrnkt fr eine Bereicherung meiner
geistigen Welt.]

Diverses
Zum Autoren des Buches
Rudy Rucker, eigentlich Rudolf von Bitter, ein Ururenkel des Philosophen Hegel, promovierte in Mathematik und ist Dozent an der
State University von New York (die Vorlesungen ber hhere Geometrie wurden 1977 unter dem Titel "Geometry, Relativity and
the fourth dimension" verffentlicht). 1970-80 war er Gastprofessor fr Philosophie und Mathematik an der Universitt Heidelberg.
Mit diesem Buch startet er den Versuch "umfassend und allgemeinverstndlich darzustellen, was es mit der vierten Dimension in
materieller wie in geistiger Hinsicht auf sich hat". {7}
Seine weiteren Verffentlichungen zur vierten Dimension:
"Spacetime doughnuts", 1981
"Message found in a copy of flatland", 1983

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Die Wunderwelt der Vierten Dimension

"The last Einstein-Rosen bridge", 1983


"Die weiteren Abenteuer eines Quadrats", 1984 (Fortfhrung von "Flchenland")

Der Klappentext
"In seinem geistreichen Parforceritt durch Zeit und Raum macht Rudy Rucker, ein Mathematiker und brillanter Querdenker, uns
bekannt mit allem, was bisher ber hhere Dimensionen gedacht, spekuliert und in Erfahrung gebracht wurde.
So phantastisch die 'hheren Wirklichkeiten', in die der Autor uns einfhrt, auch erscheinen mgen, sie sind Bestandteil anerkannter
wissenschaftlicher Theorien. Und so schwer die Vierte Dimension sein mag - Rucker macht sie uns anschaulich, ja erfahrbar. Wir
brauchen keine mathematischen oder physikalischen Vorkenntnisse dazu: nur etwas Aufmerksamkeit, Phantasie und intellektuellen
Wagemut."

Andere vierte Dimensionen


Wie schon im Vorwort angesprochen ist Rudy Rucker nicht darauf eingegangen, was die vierte Dimesion noch so sein knnte. Da
hat es es sich vielleicht ein bischen leicht gemacht.
Angenommen die vierte Dimension sei der "Sinn/Unsinn" und die fnfte Dimension sei "Freude/Leid".
Dort leben zweidimensionale "Flchen"-Wesen, deren Welt aus mehr oder weniger Sinn und Freude besteht. Von Raum und Zeit
haben diese Wesen nicht die geringste Ahnung. Diese gedankliche Welt ist natrlich eine Art Parallenuniversum zu unserem
Raum/Zeit/Sinn/Freude-Universum. Nun ist es ja tatschlich so, da Menschen Sinn erfassen knnen und sich freuen knnen. Wenn
dies passiert, so ragt ein Teil des Menschen in das Sinn/Freude-Universum ein. Dies kommt fr die betroffenen "Flchen"-Wesen
natrlich vllig unerwartet und stellt sie vor eine ungewhnliche Situation. Da sie keine Worte und keine Vorstellung fr diesen
Vorgang haben, und weil sie den Menschen in seiner Ganzheit nicht sehen knnen, werden sie in Panik ausbrechen. Sie werden
ihren Mitbewohnern davon berichten, da unfrmige, eckelige Wesen erschienen sind. Man kann wirklich annehmen, da wir
Menschen fr andere Wesen Geister sein knnten - eine interessante Vorstellung.
Gbe es wirklich eine "Sinn"-Dimension, so knnte man sagen, da wir Menschen uns durchaus darin bewegen. Die verbale
Sprache wre in diesem Fall nicht das Medium, mit dem wir Menschen Sinn vermitteln, sondern nur eine materielle
Begleiterscheinung. Ebenso knnte man Sinn ber die reinen Gedanken vermitteln (also durch Gedankenbertragung).

Themenverwandte Literatur
- "Synchronizitt" ein Buch von David F. Peat u.a. zum Thema "I-Ging"
- "Zufall, Freiheit und Orakel" ein Vortrag von elektroNICK zum Thema Devinations-Systeme: "I Ging", "Tarot" und "freier Wille"
- Wer sich dafr interessiert, wie man auf magischem Wege Kontakt zur vierten Dimension aufnehmen kann, dem sei das Buch
"Magie" von William G. Gray heiestens empfohlen.
- Ansonsten bitte ber die NGFG-interne Suchmaschine nach Stichworten suchen !!!
"Die Wunderwelt der Vierten Dimension" von Rudy Rucker, 1988 erschienen im Scherz-Verlag, 300 Seiten.
Mail an den Autoren (der freut sich darber)
Zurck zur NGFG e.V.

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