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30 Minuten Stärkenorientiertes Führen
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eBook88 Seiten50 Minuten

30 Minuten Stärkenorientiertes Führen

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Über dieses E-Book

In Zeiten, in denen Führungskräfte aller Ebenen mit immer weniger Mitarbeitern und kleineren Budgets immer mehr leisten müssen, ist stärkenorientiertes Führen die einzige Möglichkeit, den hohen Anforderungen gerecht zu werden, ohne zusätzlichen Druck auf die Mitarbeiter aufzubauen. Und stärkenorientiertes Führen bringt massive Vorteile mit sich: Die Leistung der Mitarbeiter verbessert sich, die Motivation steigt und die Führungskraft wird mittelfristig merklich entlastet. Das Buch vermittelt die Kernideen des "Stärkenorientierten Führens" und enthält viele praktische Tipps zur UmSetzung.

* Das eigene Stärkenprofil erstellen
* Die Stärken der Mitarbeiter herausfinden
* Mit Zeichnungen von Thomas Plaßmann (Karikaturist der Frankfurter Rundschau)
SpracheDeutsch
HerausgeberGABAL Verlag
Erscheinungsdatum29. Mai 2012
ISBN9783862008322
Autor

Alexander Groth

Alexander Groth ist professioneller Vortragsredner und Trainer für Leadership. Er lehrt an der TU München sowie den Universitäten Mannheim und Stuttgart. Bereits zweimal gewann der den »Best Teaching Award« der TUM. Zu seinen Kunden zählen die Führungsetagen internationaler Konzerne, Familienunternehmen und soziale Institutionen.

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    Buchvorschau

    30 Minuten Stärkenorientiertes Führen - Alexander Groth

    1. Stärkenorientiertes Führen lohnt sich

    In diesem Kapitel beschäftigen wir uns mit der Frage, warum stärkenorientiertes Führen sich nicht nur lohnt, sondern sogar zwingend notwendig ist.

    1.1 Was die Gehirnforscher sagen

    Gehirnforscher beschäftigen sich schon lange mit der Frage, ob unsere Persönlichkeit eher genetisch vorherbestimmt ist oder durch unsere Umwelt bzw. Sozialisierung ausgeprägt wird. Es hat sich gezeigt, dass fast immer beides der Fall ist. In welchem Maße uns Anlage und Umwelt prägen, wird aber weiter erforscht und kontrovers diskutiert.

    In bestimmten Bereichen sind die Gene ausschlaggebend, während uns in anderen die Umwelt stärker beeinflusst. Bei der Intelligenz geht man zum Beispiel davon aus, dass sie eher genetisch festgelegt ist. Experten schätzen, dass unser IQ bis zu 80 Prozent erblich bedingt ist. Erziehung bzw. Umwelt würden dann also nur noch 20 Prozent der Gesamtintelligenz beeinflussen. Das mag auf den ersten Blick wenig erscheinen, besagt aber in der Praxis, dass sich ein Mensch mit einem IQ-Wert von nur 90 (der durchschnittliche IQ liegt zwischen 85 und 114) mithilfe der richtigen Förderung auf einen IQ-Wert von fast 110 entwickeln kann. Dies macht für dessen Leben im Alltag einen enormen Unterschied.

    Unsere Persönlichkeitsstruktur ist stabil

    Auch bei Persönlichkeitsmerkmalen geht man davon aus, dass vieles genetisch vorgegeben ist und mit zunehmendem Alter nur noch innerhalb enger Grenzen verändert werden kann. Subjektiv haben wir zwar den Eindruck, dass wir uns im Laufe unseres Lebens immer weiter entwickeln und durch einschneidende Ereignisse und Übergänge im Lebenslauf teilweise sogar deutlich verändern. Tatsächlich bilden sich jedoch die Grundstruktur der Persönlichkeit schon in recht jungen Jahren aus und bleibt meistens ein Leben lang relativ stabil.

    Menschen ändern sich nur in begrenztem Maß

    Dazu ein Beispiel: Psychologen unterscheiden die Extra- von der Introversion. Extravertierte Menschen beziehen Energie aus dem Kontakt mit anderen. Sie sind aktiv, gesprächig, gesellig, lebenslustig und enthusiastisch. Ihre Wahrnehmung ist stärker nach außen orientiert. Introvertierte Menschen beziehen Energie aus dem Alleinsein. Sie sind ernst, überlegt, zurückhaltend, ruhig und ausdauernd. Ihre Wahrnehmung ist stärker auf die Innenwelt gerichtet. Ob ein Mensch eher extra- oder introvertiert ist, lässt sich schon im Kindesalter beobachten. Diese Ausprägung bleibt auch später erhalten. Zwar kann ein eher introvertierter Mensch auch einmal extravertiert auftreten, auf Dauer entspricht dies jedoch nicht seiner Persönlichkeitsstruktur, und es strengt ihn an. Dasselbe gilt für den umgekehrten Fall. Meistens suchen sich Menschen deshalb auch Umfelder, die ihrer Persönlichkeitsstruktur entsprechen. Natürlich verändern wir uns im Laufe des Lebens als Person. Wir werden im besten Falle reifer und reflektierter. Wir gehen Dinge anders an als früher. Unsere grundsätzliche Persönlichkeitsstruktur bleibt jedoch stabil.

    Eltern von mehreren Kindern wissen aus Erfahrung, dass deren grundlegende Persönlichkeitsmerkmale, wie zum Beispiel das Temperament, sich schon sehr früh zeigen und meist konstant bleiben. Umerziehungsversuche und auch das soziale Umfeld beeinflussen diese Merkmale nur in geringem Maße.

    Talente sind früh festgelegt

    Mit den besonderen Begabungen eines Menschen verhält es sich ebenso: Sie zeigen sich relativ früh als besondere Interessen und Neigungen eines Kindes. Talente sind angelegte Verhaltensdispositonen, die allerdings durch Erziehung und Umwelt mehr oder weniger ausgeprägt und gefördert werden. Durch die dauernde Wiederholung bevorzugter Wahrnehmungs-, Denk- und Verhaltensmuster werden immer mehr neuronale Verbindungen aufgebaut, sodass die Begabungen ausgeformt und immer weiter verstärkt werden können.

    Das hat Konsequenzen für Ihre Führungsarbeit

    Für Sie selbst und die Führung Ihrer Mitarbeiter bedeutet dies, dass der Versuch, grundlegende Persönlichkeitsmerkmale von Menschen mit großer Kraftanstrengung zu verändern, sinnlos ist. Selbst hoher Energieaufwand würde zu völlig unbefriedigenden Ergebnissen für beide Seiten führen. Konzentrieren Sie sich lieber auf die Stärken! Finden Sie heraus, welche Veranlagungen und Talente Menschen haben und fördern Sie diese, denn das bringt Ihnen und Ihren Mitarbeitern massive Vorteile, wie Sie im nächsten Abschnitt feststellen werden.

    1.2 Was sich durch stärkenorientiertes Führen erreichen lässt

    Kennen Sie die Geschichte von der Frau, deren Mann sich über 20 Jahre nicht zu ihren Kochkünsten geäußert hat? Eines Tages setzt sie ihm einen Teller Stroh vor. Als er sich daraufhin beschwert, erwidert sie lakonisch: „Erstaunlich, dass du das merkst."

    So ähnlich ergeht es leider auch Millionen von Arbeitnehmern in deutschen Unternehmen. Sie erbringen jeden Tag Leistung, für die sie

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