Zwischen dunklen Regen- und Sturmwolken habe ich doch noch etwas blauen Himmel für meinen 12tel Rundgang gefunden.
Der kleine LorbeerBaum am Eingang trägt rote Früchte, ansonsten sehe ich gleich nur noch die typischen Farben des vergehenden Herbstes: gelb, braun und grün.
Huch, was für ein Modder in den Springbrunnenbecken, die nun schon abgestellt sind. Das Laub versinkt im Schlamm.
Alles vergeht, der Lauf der Dinge.
Meistens erzähle ich euch bei diesem Rundgang, was mich zur Zeit beschäftigt.
Zwei Wochen freie Zeit liegen gerade hinter mir. Urlaub streng genommen.
Das Wichtigste für mich war, Zeit zu haben. Zeit, um Dinge erledigen zu können, wie Haus, Garten, Auto und Mensch "winterfest" zu machen. Liegengebliebenes erledigen zu können.
Wir fahren in den Herbstferien gerne an die Nordsee. Diesmal passte es leider nicht.
Der große Sohn zieht aus (Hilfe ist da willkommen), der jüngere Sohn macht Fahrschule (teuer).
In den letzten beiden Wochen tat es mir gut (ich muss beruflich meist sitzen), körperlich zu Hause zu arbeiten, etwas fertigzubekommen, Fenster zu putzen, den Garten umzugraben, neue Pflanzen für den linken Gartenflügel auszuwählen und zu pflanzen. Bevor es kalt wird.
Das Wetter war fein dazu. Es tat gut, die Pausen auf der Terrasse zu verbringen und die Sonne
auf dem Gesicht zu spüren.
Dieser Tage erlebe ich auch gerade,wie es sich anfühlt, wenn das Nest leerer wird.
Mein ältester Sohn renoviert zusammen mit seiner Freundin die erste gemeinsame Wohnung.
Die "Jugend von heute". Wahnsinn, was die auf die Reihe kriegen, wie organisiert und fleißig die
sind. Es ist gerade mal 14 Tage her, dass sie die Wohnung besichtigt haben.
Inzwischen ist dort, wo es nötig war, tapeziert, gestrichen, Möbel wurden ausgesucht, "nach Hause" transportiert und aufgebaut...
Nun heißt es bald, Abschied zu nehmen. Es wird ruhiger hier, es wird weniger Wäsche geben.
Er wird uns fehlen. Seinem Bruder und mir.
Zum Glück ist er nicht weit weg. Das ist was neues in unserer Familie. Ich habe nie Verwandte in
der Nähe gehabt. Es wäre schön, wenn die Familie diesmal zusammenbleiben könnte, in der Nähe, auf einen Kaffee erreichbar..
Natürlich freue ich mich für meinen Sohn, dass er selbständig wird und auch darüber, wie er das Ganze anpackt.
Er schaut nach vorn, freut sich auf das Leben, das vor ihm liegt.
Ich schaue auch mit ihm mit Freude nach vorn, aber auch etwas wehmütig zurück.
Aber so ist es richtig. Flügge werden und ein eigenes Nest bauen.
Genau wie diese jungen Graugänse, die ich nun fast ein Jahr beobachtet habe.
Beim nächsten Besuch hier wird wohl kein Laub mehr auf den Bäumen sein. Die Gänse werden
bestimmt immer noch da sein ...
Auch zu Hause im Garten vergehen die letzten sanften Farben.
Die Morgen- und Abendhimmel sind wahre Farbenschauspiele.
... und die Elefanten schlüpfen in ihr Winterkleid.
Ich wünsche euch eine wunderbare Woche.