Schokolade -
zartschmelzendes Gold. Wenn ein Beitrag schon so anfängt lässt sich
vermuten was sich dahinter befindet. Wir befinden uns nun mitten in der
Weihnachtszeit, die Temperaturen fallen und der erste Schnee ist bereits
gefallen, eigentlich sollte man spätestens jetzt damit beginnen seine
winterwärmenden Körperumhüllenden Reserven aufzufrischen um gegen Kälte und den
ein oder anderen Glühwein zuviel gewappnet zu sein. Schokolade - sie macht
glücklich, umschiegt, verbindet, besänftigt, tröstet, und befriedigt genußvoll
auf ihre eigene, aber unvergleichbare Art und Weise.
»Der Schokolade« besteht aus ihr (ja, ER wurde
absichtlich mit »der« tituliert) - größtenteils.
Er ist eine doppelbödige Schokoladen-Tarte mit einer
erdnusskaramelligen Zwischenschicht, gebettet auf Mousse au Chocolat. Umarmt
wird er von weisser und voller Schokoladensahne mit einem verzierenden Topping
aus gestückelten Snickers sowie geschmolzen-verlaufender Schokolade. Schokolade - ich mag dich. Wenn ich
mich kurz vorstellen darf – mein Name ist Michael und ich darf kommende Bühne
bei Herzfutter nutzen um euch mit diesem Gastbeitrag zu zeigen – wie gut
Schokolade wirklich schmeckt.
Nehmt euch ein paar Stunden Zeit, oder wie ich zwei lange
Nachmittage, um ihn vor- und zuzubereiten. Aus eigener Erfahrung kann ich euch
sagen, dass er eindeutig nicht zu der Kategorie Fast Food gehört, sowohl nicht
in der Zubereitung als auch nicht beim Verzehr – was schon besonders an ihm
ist.
Part 1 // Das
Material
Für »Der Schokolade« benötigt ihr folgende Zutaten:
Schokotarte
200g Butter (gesalzen)
200g Zartbitterschokolade (Schwarze Herren)
100g gestückelte Schokolade (Schokotropfen, zartbitter)
120g Puderzucker
4 Bio-Eier
1 Pck. Schoko!-Puddingpulver
½ TL Backpulver
Bourbon-Vanille frisch aus der Schote, nach belieben
Schoko-Mousse
1 Pck. Dr. Oetker Mousse au Chocolat
Erdnusskaramell
200g Ültje Erdnüsse Pikant gewürzt, ohne Fett
200g Zucker
200g Sahne, leicht angewärmt
1 Pck. Bourbon-Vanille Zucker
Schokosahne
150g weiße Schokolade
150g Vollmilchschokolade
400g Schlagsahne
2 Pck. Sahnesteif
Topping/Verzierung
4-6 Mini-Snickers, gehackt
100g = 1
Pck. HELLO MY NAME IS CARAMEL BROWNIE
100g Zartbitterschokolade (Schwarze Herren)
Bitte bedenkt - die Qualität der Zutaten ist entscheidend
für die Verarbeitung sowie natürlich für die Glückseligkeit des Genusses.
Variiert mit der Schokoladensorte nach eurem Geschmack - denn vergisst nicht,
ihr macht das nur für euch selbst.
Part 2 // Die Vorbereitung
Am Vortag oder in der Früh beginnt ihr mit der
Zubereitung der Schokotarte und der Vorbereitung für die Schokoladensahne.
Schokotarte
Gebt die Butter und die Schokolade in einen Topf und
lasst diese unter ständigem Rühren schmelzen. Es fängt schon an richtig Spaß zu
machen, wenn einem der Duft der warmen, buttrigen Schokolade in die Nase steigt
– und jeder der Nutella auf dem Butterbrot liebt, wird sofort probieren wollen.
Es lohnt sich! Vergesst nicht den Topf von der Herdplatte zu nehmen und lasst
die Schokobutter abkühlen – knapp unter Fingertemperatur sollte reichen.
Mischt nun das Backpulver unter das Puddingpulver und
stellt die Mischung zur Seite.
Die Eier, Bourbon-Vanille und Puderzucker wird in einem
Topf hell-cremig geschlagen, bis eine homogene, schöne Masse entstanden ist.
Hebt nun langsam die Schokobutter (sofern die Naschkatzen unter euch etwas
übrig gelassen haben) unter oder schlagt es
behutsam zu einem Ganzen. Die gestückelte Schokolade könnt ihr nun
ebenfalls hinzufügen. Anschließend hebt ihr das Back- und Puddingpulvergemisch
unter den fast fertigen Teig.
Ich habe für die Tarte eine Springform im Durchmesser von
26cm verwendet. Diese fettet ihr ordentlich mit Butter ein. Damit ihr die Tarte
an einem Stück aus der Form bekommt ist „ordentlich“ wirklich ernst zu nehmen.
Die gebutterte Springform mit dem flüssigen
Schokoladentarte füllen und bei 175° Ober- und Unterhitze ca. 25 -30 Minuten
backen. Prüft zu Ende der Backzeit die Konsistenz der Tarte. Wir brauchen eine
relativ feste Masse, um in der Weiterverarbeitung keine Schwierigkeiten zu
bekommen, aber zu hart sollte der Boden auch nicht werden, denn die
Leichtigkeit macht eine Schokotarte schlussendlich aus – Timing ist gefragt
(ich habe bei einem Vorgängermodell bereits zwei Böden durch zu frühes
herausnehmen verloren).
Belasst die Schokotarte nach dem Backen zuerst in der
Springform um ihn leicht abkühlen zu lassen und die Festigkeit zu stärken. Nach
ein paar Stunden könnt ihr ihn dann auf einem Kuchengitter komplett auskühlen
lassen.
Schokosahne 1
Erwärmt in einem kleinen Kochtopf 200g Schlagsahne, lasst
sie aber nicht aufkochen! Sobald die Sahne warm wird gebt 150g der weißen Schokolade
hinzu. Unter ständigem Rühren wartet ihr bis die Schokolade vollständig eine
Beziehung mit der Sahne eingegangen ist. Ist dies der Fall könnt ihr die weiße
Schokoladensahne in einen Behälter umfüllen in der sie im Kühlschrank komplett
auskühlen kann. Damit sich keine Haut bildet habe ich die Oberfläche mit
Frischhaltefolie bedeckt.
Wiederholt den Vorgang mit den zweiten 200g Schlagsahne,
sowie mit der Vollmilchschokolade.
Schokomousse
Damit wir eine schöne feste Mousse erhalten ist es
notwendig auch diese gemäß den Zubereitungsvorgaben auf der Verpackung
zuzubereiten. Ich habe ein paar Milliliter Milch weniger genommen, damit wir
auch wirklich eine schöne Konsistenz erhalten.
Also fertig machen – probieren – und ab damit in den
Kühlschrank.
Part 3 // Die Hochzeit
Schokotarte
Widmen wir uns
wieder der Schokotarte. Nachdem diese ausgekühlt ist teilen wir den Boden in
zwei ungefähr gleich hohe Scheiben – ein langes Brot- oder Kuchenmesser mit
leichtem Sägeriff eignet sich hierfür hervorragend um langsam aber sicher
hindurch zu kommen.
Wir nehmen uns
wieder die gereinigte Springform zu Hilfe und legen den unteren Teilboden
hinein. VORSICHT – der Boden kann sehr leicht brechen, das ist zwar jetzt nicht
mehr ganz so tragisch, da im nächsten Schritt noch etwas Halt hinzukommt – ist
aber trotzdem ärgerlich.
Erdnusskaramell
Als nächstes
nehmen wir uns eine beschichtete Pfanne und geben die 200g Zucker und den
Vanille-Zucker hinein. Bei mittlerer Hitze und mit ein wenig Geduld lassen wir
die weiße kristalline Menge zu einer gelb-goldenen Karamellschicht schmelzen.
Sobald die Karamellisierung abgeschlossen ist und der Zucker sich zu einer
flüssigen Zuckermasse verändert hat, schütten wir die 200g Sahne hinzu. Es
empfiehlt sich die Sahne vorher leicht anzuwärmen (Zimmertemperatur reicht aus)
um eine schnellere Verbindung zwischen Zucker und Sahne herzustellen.
Kocht die
Zucker-Sahne-Masse unter Rühren (mit einem alten Holz- oder Plastiklöffel) um
bis sich die Schaumbildung gelegt hat und eine dickliche Masse entstanden ist.
Anschließend gebt
die Erdnüsse hinzu und rührt unter leichter Wärmezugabe weiter, bis alle
Erdnüsse mit Karamell umschlossen sind.
Gießt nun das
Erdnusskaramell über den Boden in die Springform und verteilt alles gleichmäßig
– und wieder ab damit in den Kühlschrank – bis die Karamellschicht ausgehärtet
ist.
Schokomousse
Die cremig-steif
gewordene Schokomousse streicht ihr über das Erdnusskaramell bevor ihr die
zweite Ebene der Schokoladentarte als Deckel oben drauf gebt. Dies ist der
Moment wo die Phantasie einem die unglaublich vielen verschiedenen
Schokoladengeschmäcker im Munde zerlaufen lassen – mit dem crunchigen
Erdnusskaramell eine herrliche Symphonie – die nun zur Vollendung gebracht
wird.
Schokosahne
Gebt der kalten
Schokosahne je 1 Pck. Sahnesteif hinzu und schlagt diese richtig schön
sahnig-cremig auf – bis ihr glaubt, dass sie
der nackten Schokotarte einen schützenden und haltenden Mantel bieten
kann.
Anschließend
hüllt ihr die Tarte komplett mit der Vollmilch-Schokoladensahne ein. Das darf – wenn nicht sogar muss – ruhig
etwas wilder aussehen und von Furchen und Gräben durchzogen sein – schließlich
kommt hier kein Kaffeekränzchen-Kuchen bei raus – sondern DER Schokolade, der
mächtige und imposante.
(Dies war bei mir
der Moment an dem ich mich gefragt habe, was soll ich nun mit der ganzen weißen
Schokoladensahne machen? Ich hoffe euch geht es genauso. )
Verzierung
Da steht er nun, der Gute. Noch ein eingehülltes Etwas,
dem nun Züge und Unverkennbarkeiten hinzugefügt werden müssen.
Die weiße Schokoladensahne füllt ihr nun in einen
Spritzbeutel (oder in einen Gefrierbeutel mit einem kleinen Loch in der Ecke -
falls ersteres nicht zur Hand) und verziert nun den oberen Rand mit kleinen
Sahnekrönchen. Da so viel weiße Sahne übrig ist, macht mit der Verzierung auch
noch ruhig in der Mitte weiter – auf die paar Kalorien kommt es nun auch nicht
mehr an.
Brecht die Caramell-Brownies in 10 Teile und verteilt
diese gleichmäßig auf DEM Schokolade. Damit legt ihr gleichzeitig die Größe der
Stücken fest – imposant ... wie bereits
erwähnt.
Mit einem Messer zerhackt ihr nun auch noch die
Mini-Snickers und streuselt diese nach Belieben oben drüber – zwischenpausiges
Fingerablecken ist übrigens seit Part 1
erlaubt und mit Nachdruck empfohlen.
Zum guten Schluss – wie zum Schluss? Das war es schon? Es
wurde so viel Zeit miteinander verbracht und dann soll es schon fast vorbei
sein? Es wurde gerührt, gebacken, geflucht, gelacht, probiert, gewartet und
geschmückt – und das Ende rückt immer näher? Alles Schöne findet sein Ende,
aber das Schönste bleibt – wie auch der Schokolade – der mit einer letzten
Verzierung aus geschmolzener Zartbitterschokolade sein unverwechselbares Muster
bekommt. Von links nach rechts und von oben nach unten, über die Seiten und
wieder zurück fließt das schwarze Gold über ihn – ein Mach(t)werk ist
vollbracht.
Genießt ihn!
Euer Michael