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Momentaufnahme

2018

Urs Hilber Momentaufnahme Zürcher Fachhochschule Urs Hilber Momentaufnahme Zürcher Fachhochschule 3 Vorwort Der Wädenswiler Lokalhistoriker Prof. Dr. h. c. Peter Ziegler hat mich gebeten, ein Kapitel für sein Wä­ denswiler Jahrbuch 2012 zu schreiben. Neben der Darstellung im Jahrbuch ist diese eigenständige «Momentaufnahme im Jahr 2012» des Departe­ ments Life Sciences und Facility Management der ZHAW mit all seinen interessanten und faszinie­ renden Facetten entstanden. Das Buch ist ein klei­ nes Geschenk an unser Departement zu seinem 70. Geburtstag. Es soll Interessierten die Türen zu einer spannenden Welt öffnen, in der unsere Forschenden einen Beitrag zur Lösung gesellschafts­ relevanter Fragestellungen leisten und in der Dozierende, wissenschaftliche Mitarbeitende und administrative, technische und betriebliche Spe­ zialistinnen und Spezialisten zusammen jungen, be­ gabten Menschen ermöglichen, ein Hochschul­ studium an einem der schönsten Orte der Welt zu absolvieren. Mit diesem Buch danke ich allen Mitarbeitenden, die seit der Gründung im Jahre 1942 zu unserem Erfolg beigetragen haben. Ein grosser Dank geht auch an Politik, Verwaltung und Wirtschaft, die uns stets unterstützt haben. Die Aufgabe, die wir haben und die Umgebung, in der wir sie erfüllen dürfen, machen uns zu pri­ vilegierten Menschen! Ich hoffe, dass Ihnen die Momentaufnahme 2012 Freude macht und Sie nach der Lektüre die Begeisterung an Life Sciences, Facility Management und an der Ausbildung junger, begabter Menschen mit uns teilen. Urs Hilber Herausgeber ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Life Sciences und Facility Management, Wädenswil (ZHAW LSFM) Projektleitung Prof. Dr. Urs Hilber, Direktor ZHAW LSFM Texte Prof. Dr. Urs Hilber bzw. gemäss Quellenangaben Bilder ZHAW LSFM, Wädenswil / Frank Schwarzbach, Zürich / Foto Tevy AG, Wädenswil / Skyworks Luftfotografie, Ruswil Gestaltung und Druck Stutz Druck AG Wädenswil ISBN 978­3­85928­092­2 © 2013 Wädenswil Alle Rechte vorbehalten 4 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 5 Inhaltsverzeichnis 1. Zusammenfassung 6 2. Kurzer Rückblick 10 3. Fachhochschulen in der Schweiz 14 4. Zürcher Fachhochschule ZFH 18 5. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Entstehung der ZHAW / Die acht Fachdepartemente der ZHAW Strategische Ziele der ZHAW 22 24 25 6. Departement Life Sciences und Facility Management ZHAW in Wädenswil / Vision und Leitbild Organisation / Leistungsaufträge Kunden Ehemalige – Alumni / Mitarbeitende Finanzen / Kommunikation Einige Kennzahlen 26 28 29 30 31 32 33 7. Direktion, Stab, Institute und Abteilung Organisationseinheiten / Direktion und Stabsbereich AWG Abteilung für Wissenschaftliche Grundlagen IAS Institut für Angewandte Simulation IBT Institut für Biotechnologie ICBC Institut für Chemie und Biologische Chemie ILGI Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovation IUNR Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen IFM Institut für Facility Management 38 40 41 42 43 44 45 46 47 8. Aus- und Weiterbildung Bachelor in Biotechnologie Bachelor in Chemie Bachelor in Lebensmitteltechnologie Bachelor in Umweltingenieurwesen Bachelor in Facility Management Master in Life Sciences Master in Facility Management Kurse, Tagungen und Weiterbildungslehrgänge 48 51 53 56 59 63 65 68 70 9. Forschung, Entwicklung und Dienstleistungen Angewandte Forschung IBT Institut für Biotechnologie ICBC Institut für Chemie und Biologische Chemie ILGI Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovation IUNR Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen IFM Institut für Facility Management IAS Institut für Angewandte Simulation 72 74 75 76 77 78 79 80 10. Beispiele departementaler und interdepartementaler Zusammenarbeit Nationale Stammsammlung für biologisches Material Studie zu Essen und Alltagsgestaltung von Seniorinnen und Senioren Therapie- und Erlebnisgarten RehaClinic Zurzach 82 84 85 86 11. Campus und Infrastruktur Grüental Reidbach Zürich Technopark Wergenstein 88 90 91 92 93 12. Zukunftsperspektiven Grünanlagen und moderner Campus Grüental Hightech-Campus Reidbach Vertikale Integration / Studentenstadt Wädenswil 94 96 97 98 13. Zusammenarbeit mit der Stadt Wädenswil Raumentwicklungsstrategie Stadt Wädenswil Strategie des Stadtrates zu Bildung und Forschung Gründerorganisation Wädenswil (grow) 100 102 103 104 14. Schlussbemerkung und Dank 106 1 Zusammenfassung In Wädenswil waren 2012 über 1400 Studierende am Departement Life Sciences und Facility Management der ZHAW immatrikuliert. Die Hochschule beschäftigt rund 500 Mitarbeitende und ist die grösste Arbeitgeberin in Wädenswil. Vor 70 Jahren begann die Erfolgsgeschichte. Das vorliegende Buch ist eine Momentaufnahme im Geburtstagsjahr 2012. Es öffnet die Türen zu einer faszinierenden Welt der Bildung und Forschung. 1 8 Zusammenfassung Zusammenfassung Wädenswil ist eine Hochschulstadt – aber dies ist den wenigsten Einwohnern und Einwohnerinnen von Wädenswil so richtig bewusst! Während des Semesters studieren rund 1400 begabte junge Menschen in Wädenswil. Die Hochschule ist mit über 500 Mitarbeitenden die grösste Arbeitgeberin in Wädenswil. Ihr Jahresbudget belief sich im Jahr 2012 auf rund 72 Mio. Franken. Was ist die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, kurz ZHAW ? Wie ist ihr Wädens­ wiler Departement für Life Sciences und Facility Management aufgebaut? Was erforschen die Insti­ tute und was kann man in Wädenswil studieren? Wo arbeiten Absolventen und Absolventinnen nach erfolgreichem Studienabschluss? Die Leserinnen und Leser bekommen auf diese Fragen und viele mehr Antworten in diesem Buch. Das Departement Life Sciences und Facility Mana­ gement der ZHAW ist regional verankert und hat eine nationale und internationale Ausstrahlung. Es trägt den Namen «Wädenswil» hinaus in alle Welt. Dieses Buch beginnt mit einem kurzen Rück­ blick auf die Geschichte, soll aber vor allem das Hier und Jetzt beleuchten. Dem Leser, der Leserin werden das Departement mit seinen Instituten, die Studiengänge und die Forschungsschwerpunkte vorgestellt. Die Zeit seit der Gründung der ZHAW im Jahr 2007 wird etwas vertiefter dargestellt, auch mit einigen «Facts and Figures» zur ZHAW und dem Departement Life Sciences und Facility Management. Schliess­ lich werden die Standorte, an denen das Depar­ tement in und ausserhalb von Wädenswil präsent ist, kurz vorgestellt. Abgerundet wird das Buch mit einigen Hinweisen zur zukünftig geplanten Entwicklung und zur Zusammenarbeit der ZHAW mit der Stadt Wädens­ wil. Nicht fehlen darf auch ein Hinweis auf die Grün­ derorganisation Wädenswil, kurz grow, das im Jahr 2012 sein 10­jähriges erfolgreiches Bestehen feiern durfte. Semesterstart im Herbst 2012 9 2 Kurzer Rückblick Die Wirtschaft «Zum roten Öpfel» an der «Landi 39» hat einen für damalige Verhältnisse enormen Reingewinn abgeworfen. Dieser wurde für die Gründung der Obstverwertungsfachschule, die 1942 ihre Tore öffnete, verwendet. Die Schule entwickelte sich in Wädenswil prächtig, wurde zum Technikum, später zur Fachhochschule und 2007 zum Departement Life Sciences und Facility Management der ZHAW. 2 12 Kurzer Rückblick 13 Kurzer Rückblick «Wer nicht weiss, woher er kommt, weiss nicht, wohin er geht, weiss daher nicht, wo er steht.» (Otto von Habsburg). Der Ursprung des heutigen Departements Life Sciences und Facility Management der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) geht auf die Landesausstellung von 1939 zurück. Im legendären Landidörfli betrieb die «Saft­Propaganda an der Landesausstellung» (SAPLA) die Wirtschaft «Zum roten Öpfel». Am Ende der Landi resultierte ein Reingewinn von 100 000 Franken. Die Mitglieder der SAPLA grün­ deten eine Stiftung mit dem Zweck der «Er­ tüchtigung junger Obstverwertungsfachleute» und übertrugen dieser Stiftung ihren Reingewinn. Im Herbst 1941 beschloss der Schweizerische Obstverband die Gründung einer Fachschule für Obstverwertung in Wädenswil, und im Frühjahr 1942 nahm die Schule ihren Betrieb auf. Ihr erster Direktor war Emil Züllig. Mitten im zweiten Weltkrieg war es nicht möglich, ein eigenes Schul­ haus zu erstellen, und so nahm die Fachschule ihren Betrieb in Gebäulichkeiten der Stadt Wädens­ wil und der Eidgenössischen Forschungsanstalt Wädenswil (heute Agroscope) auf. Im Jahr 1949 nahm eine erste Weinfachklasse ihr Studium auf, ein Jahr bevor 1950 auch die Wein­ fachabteilung offiziell gegründet wurde. Auf diese Zeit fällt auch der Beginn des Engagements der Hochschule im Rebberg des Au­Konsortiums auf der Halbinsel Au. Anfang der 1970er Jahre wurden Obst­ und Weinbau mit Gartenbau ergänzt. Im August 1975 wurde der Fachschule Wädenswil von der Eidgenössischen Volkswirtschaftsdirektion der Titel «Höhere Technische Lehranstalt (HTL)» vergeben, der Vorläufer der heutigen Fachhoch­ schulen. Emil Züllig Walter Müller Im Frühjahr 1981 begannen die Bauarbeiten für den heutigen Campus Grüental. Die Führung der Schule hatte im Jahr 1978 von Emil Züllig zu Walter Müller gewechselt, der den Aufbau des Campus Grüental leitete und Mitte September 1984 den neuen Campus einweihen durfte. Walter Müller wurde im gleichen Jahr zum Direktor der benach­ barten Eidgenössischen Forschungsanstalt gewählt und Rolf Grabherr übernahm die Führung im Grüental. Mit Rolf Grabherr begann eine Phase des inneren Ausbaus und des Wachstums. Rolf Grab­ herr war ein Visionär, der seiner Zeit immer ein paar Jahre voraus war. Er erkannte fachliche Entwicklun­ gen vorzeitig und reagierte mit der Gründung von neuen Studiengängen, so im Jahr 1988 mit dem Studiengang Lebensmitteltechnologie und 1994 mit Biotechnologie. Rolf Grabherr entwickelte die Hochschule aus den Spezialkulturen im Land­ wirtschaftssektor hinaus, hinein in die Life Scien­ ces, ohne jedoch den Kontakt zu den Wurzeln zu verlieren. Der Bundesrat genehmigte im Jahr 1998 die öffent­ lich­rechtlichen Fachhochschulen und erteilte Ende 2003 sieben regionalen Fachhochschulen die unbefristete Genehmigung. Die Ingenieurschule Wädenswil wurde in der Folge als Fachhoch­ schule mit Namen «Hochschule Wädenswil (HSW)» anerkannt. Neben der Entwicklung in Richtung Life Sciences erweiterte Rolf Grabherr im Jahr 1999 das Portfolio der Hochschule Wädenswil um den heutigen Be­ reich Facility Management. Rolf Grabherr Urs Hilber Im Jahr 2006 entschied der Zürcher Regierungsrat, den Studiengang Chemie von Winterthur nach Wädenswil zu transferieren und so ein Chemie­/ Life­Sciences­Zentrum in Wädenswil zu schaffen. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissen­ schaften feierte im Herbst 2007 ihre Gründung. Das Konkordat, das die Hochschule Wädenswil ge­ tragen hatte, war aufgelöst worden, die Hoch­ schule Wädenswil wurde zum Departement Life Sciences und Facility Management der ZHAW und Rolf Grabherr übergab die Führung des ZHAW­ Departements an Urs Hilber. Seit 2007 wächst das Departement Life Sciences und Facility Manage­ ment kontinuierlich in seinem gesamten Leistungs­ auftrag. Unterricht im Chemielabor 1950 Im Jahr 2009 konnten die ersten Masterstudieren­ den im Bereich Life Sciences ihr Studium auf­ nehmen und im Herbst 2011 startete der erste Masterstudiengang in Facility Management. Eine bewegte Geschichte, die in den letzten 70 Jah­ ren durch hoch motivierte Menschen möglich gemacht wurde, die sich eingesetzt haben für die Ausbildung junger Kolleginnen und Kollegen und für die Erforschung von Zusammenhängen, von denen wir heute noch nicht wissen, dass wir nicht wissen, dass sie existieren und die viel­ leicht schon morgen für unsere Gesellschaft unverzichtbar sein werden. Quellen und weiterführende Literatur: Ingenieurschule Wädenswil, 1992, 50 Jahre Ingenieurschule Wädenswil, 126 pp. Hasler U., Giersberger E. und Buomberger Th., 2011, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften – Die Entstehung einer Hochschule, orell füssli Verlag Zürich, 188 pp. 3 Fachhochschulen in der Schweiz Die Schweiz ist ein «Bildungsparadies». Neben den zehn kantonalen Universitäten und zwei Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH) wurde in den 1990er Jahren ein zweiter Hochschultyp, die Fachhochschulen geschaffen. Diese Hochschulen sind anwendungs- und praxisorientiert ausgerichtet. Begabten jungen Berufsleuten mit Berufsmaturitätsabschluss stehen heute sieben öffentlich-rechtliche und zwei private Fachhochschulen offen. 3 16 Fachhochschulen in der Schweiz 17 Fachhochschulen in der Schweiz Ende der 1990er Jahre wurde in der Schweiz neben den universitären Hochschulen ein zweiter Hochschultyp, die Fachhochschulen geschaffen. Die Fachhochschulen gingen aus rund 70 so­ genannten Höheren Fachschulen hervor und wur­ den als zweite gleichwertige, aber andersartige Säulen im Schweizer Hochschulsystem angelegt. Ihr Unterscheidungsmerkmal zu den klassischen Universitäten und ETH ist ihre grosse Praxisnähe, verbunden mit wissenschaftlicher Qualität. Heute stehen Studierenden in der Schweiz sieben öffentlich­rechtliche und zwei private Fachhoch­ schulen offen. Die unbefristete Genehmigung erhielten die sieben öffentlich­rechtlichen Fach­ hochschulen 2003 (Berner Fachhochschule [BFH], Fachhochschule Nordwestschweiz [FHNW], Fachhochschule Ostschweiz [FHO], Zürcher Fach­ hochschule [ZFH], Fachhochschule der Italie­ nischen Schweiz [SUPSI], Fachhochschule West­ schweiz [HES­SO], Fachhochschule Zentralschweiz [FHZ]) und die privaten (Kalaidos und Haute École spécialisée Les Roches­Gruyère) 2005 respektive 2008. Die Fachhochschulen bieten begabten Menschen, die eine Berufsausbildung mit Berufsmaturität absolviert haben, die Möglichkeit, ein Hochschul­ studium in folgenden Bereichen zu absolvieren: Technik und Informationstechnologien; Architektur, Bau­ und Planungswesen; Chemie und Life Scien­ ces; Land­ und Forstwirtschaft; Wirtschaft und Dienstleistungen; Design; Gesundheit; Sozial­ arbeit; Musik; Theater und andere Künste; Ange­ wandte Psychologie und angewandte Linguistik sowie Sport. Ebenfalls zu den Fachhochschulen zählen die pädagogischen Hochschulen der Schweiz. Die Fachhochschulen haben einen vierfachen Leis­ tungsauftrag: Ausbildung (Bachelor­ und Master­ stufe), Weiterbildung, Forschung und Entwicklung, Dienstleistung. Im Jahr 2012 studierten rund 70 000 Personen (ohne Weiterbildungsstudiengänge) an den Schweizer Fachhochschulen. Quellen und weiterführende Informationen: http://www.sbfi.admin.ch/themen/01337/01339/01340/ index.html?lang=de http://www.sbfi.admin.ch/themen/hochschulen/ index.html?lang=de Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW Zürcher Fachhochschule ZFH Kalaidos Fachhochschule Hochschule Zentralschweiz HSZ Haute Ecole Spécialisée Les Roches-Gruyère Berner Fachhochschule BFH Scuola universitaria professionale della Svizzera Italiana SUPSI Haute Ecole Spécialisée de Suisse occidentale HES-SO Fachhochschule Ostschweiz FHO 4 Zürcher Fachhochschule ZFH Die Zürcher Fachhochschule (ZFH) ist die jüngste der drei Hochschulen im Kanton Zürich. Unter dem Dach der ZFH vereinen sich die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH), die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), zu der das Departement Life Sciences und Facility Management in Wädenswil gehört. 4 20 Zürcher Fachhochschule ZFH 21 Zürcher Fachhochschule ZFH Die Zürcher Fachhochschule (ZFH) ist eine der sie­ ben öffentlich­rechtlichen Fachhochschulen der Schweiz. Sie gliedert sich in drei staatliche Hochschulen, die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und die Päda­ gogische Hochschule Zürich (PHZH), die alle drei von je einem Rektor geführt werden. Der ZFH gehören im Weiteren die private Hochschule für Wirtschaft (HWZ) und die Hochschule für Heil­ pädagogik (HfH) an. Die HfH ist eine Konkordats­ schule, in deren Konkordat der Kanton Zürich ebenfalls Mitglied ist. Die Aufsicht über die ZFH wird durch Kantons­ und Regierungsrat ausgeübt. Das strategische Füh­ rungsorgan der ZFH ist der sechs­ bis achtköpfige Fachhochschulrat, der vom für das Bildungs­ wesen zuständigen Mitglied des Regierungsrates präsidiert wird. Die Rektorinnen und Rektoren der Hochschulen der ZFH bilden zusammen mit der Amtschefin oder dem ­chef des Hochschulamtes die Rektorenkonferenz. Die Hauptaufgabe der Rektorenkonferenz ist die Koordination hochschul­ übergreifender Angelegenheiten. Operativ werden die Hochschulen von Rektoren und deren Hochschulleitungen geführt. Den Hochschul­ leitungen gehören die Rektorinnen / Rektoren (Vor­ sitz), die Leiterinnen / Leiter der Departemente sowie die Verwaltungsdirektorinnen resp. ­direkto­ ren an. Im Studienjahr 2011 / 12 studierten an der ZFH 13 643 Personen in Bachelorstudiengän­ gen, 1827 in Masterstudiengängen und 1948 Studierende waren in Weiterbildungsprogrammen, Master of Advanced Studies (MAS), eingeschrieben. Gesamthaft waren an der ZFH im Studienjahr 2011/12 Mitarbeitende auf 2926 Vollzeitäquivalent­ Stellen (VZÄ) tätig. 1333 VZÄ gehörten dem Lehrkörper an (Professorinnen/Professoren und Dozierende), 659 VZÄ wurden von wissenschaftli­ chen Mitarbeitenden und Assistierenden be­ setzt; in der Administration und im technischen Bereich waren 934 VZÄ tätig. Die ZFH zählt zu den grössten Fachhochschulen der Schweiz. Quellen und weiterführende Informationen: http://www.zfh.ch/ http://www2.zhlex.zh.ch/appl/zhlex_r.nsf/0/ AF8D1F663D358A85C125731D002EF887/$file/414.10_2.4.07_58.pdf http://www.zfh.ch/fileadmin/user_upload/PDF/ Organisationsreglement_RK_ZFH.pdf Aufbau der Zürcher Fachhochschule ZFH Trägerschaft Kantonsrat Regierungsrat Strategische Leitung Fachhochschulrat Operative Leitung Rektorenkonferenz Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) – Darstellende Künste und Film – Design – Medien und Kunst – Kulturanalyse und -vermittlung – Musik Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) – Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen – Angewandte Linguistik – Angewandte Psychologie – Gesundheit – Life Sciences und Facility Management – Soziale Arbeit – Engineering – Management and Law Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) * ** – Vorschulstufe – Primarschulstufe – Sekundarstufe I – Sekundarstufe II Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) – Wirtschaft und Verwaltung ** *** * ** *** + Hochschule für Heilpädagogik (HfH) Unter Mitbestimmung des Bildungsrates Private Trägerschaften / Berufsbegleitende Ausbildung Konkordat mit mehreren Kantonen Für die Ausbildung der Lehrpersonen für die Sekundarstufe II ist das Zürcher Hochschulinstitut für Schulpädagogik und Fachdidaktik (ZHSF) zuständig, ein gemeinsames Institut der PHZH, der Universität Zürich und der ETH Zürich. Quelle: http://www.zfh.ch/ueber-uns/organisation.html 5 ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Die ZHAW entstand 2007 als Zusammenschluss der Zürcher Hochschule Winterthur, der Hochschule für Soziale Arbeit Zürich, der Hochschule für Angewandte Psychologie und der Hochschule Wädenswil. Die ZHAW vereint heute 8 Departemente unter einem Dach und ist im gesamten vierfachen Leistungsauftrag Lehre, Forschung und Entwicklung sowie Dienstleistung und Weiterbildung erfolgreich unterwegs. 5 24 ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Entstehung der ZHAW Die acht Fachdepartemente Strategische Ziele der ZHAW Im Herbst 2007 fand der offizielle Gründungsanlass der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissen­ schaften (ZHAW) statt. Unter dem Dach der Zürcher Fachhochschule ZFH entstand aus dem Zusam­ menschluss der Zürcher Hochschule Winterthur (ZHW), der Hochschule Wädenswil (HSW), der Hochschule für Angewandte Psychologie Zürich (HAP) und der Hochschule für Soziale Arbeit Zürich (HSSAZ) eine neue Mehrspartenfach­ hochschule. Durch die «Megafusion» zur ZHAW entstand eine der grössten und leistungsstärksten Mehrspar­ ten­Fachhochschulen in der Schweiz. Die neue Hochschule ist mit folgenden Fachbereichen the­ matisch breit aufgestellt: Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen; Gesundheit; Angewandte Linguistik; Life Sciences und Facility Management; Angewandte Psychologie; Soziale Arbeit; Engi­ neering; Management and Law. Die ZHAW gliedert sich in das Rektorat mit Gene­ ralsekretariat, die Verwaltungsdirektion und acht Fachdepartemente. Das Rektorat, die Verwaltungs­ direktion und fünf Departemente sind am Standort Winterthur, zwei Departemente sind in Zürich und das Departement Life Sciences und Facility Ma­ nagement ist in Wädenswil zu Hause. Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen Das Departement Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen gehört zu den führenden und innovativsten Institutionen für die Aus­ und Weiter­ bildung von Architekten/­innen, Bauingenieuren/­in­ nen und weiteren Planungsfachkräften des Bauwe­ sens. Unter seinem Dach wird die Ausbildung der am Bau beteiligten Planer zusammengeführt und vernetzt. Das Departement war die erste Architek­ turschule der Schweiz auf Fachhochschulstufe, die einen Masterstudiengang in Architektur aus einer Hand angeboten hat. Gesundheit Das Departement Gesundheit ist das jüngste, es besteht seit 2006. Heute ist es eines der grössten und renommiertesten Zentren der Schweiz für die Aus­ und Weiterbildung in den Gesundheitsberufen Ergotherapie, Hebamme, Pflege und Physiotherapie auf Fachhochschulstufe. Durch seine Leistung trägt das Departement zu konstruktiven Veränderungen des Gesundheitswesens und zu einer qualitativ hochstehenden, wirksamen und wirtschaftlichen Versorgung bei. Standorte der ZHAW-Departemente + 2HU[VU:JOHMMOH\ZLU 5 +,<;:*/3(5+ 9OLPU + */ +,<;:*/3(5+ Standort ( Winterthur T Campus Technikumstrasse S Campus St. Georgenplatz L Campus Tössfeld Angewandte Linguistik Das Departement Angewandte Linguistik ist das einzige linguistische Fachdepartement an einer Schweizer Fachhochschule. Es beschäftigt sich mit zentralen Fragen aus den Bereichen Sprache, Kommunikation und Medien mit dem Ziel, die ange­ wandte Linguistik für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen. Life Sciences und Facility Management Das Departement Life Sciences und Facility Management ist eines der führenden Kompetenz­ zentren in der Schweiz zu den Themen «Umwelt», «Lebensmittel und Ernährung», «Gesundheit» und «Gesellschaft». Es befasst sich mit den Fach­ gebieten Chemie und biologischer Chemie, Bio­ technologie, Lebensmittel­ und Getränkeinnovation, Umwelt und natürliche Ressourcen sowie mit Facility Management. Angewandte Psychologie Das Departement Angewandte Psychologie ist das europaweit führende Fachhochschul­Kompetenz­ zentrum für wissenschaftlich fundierte, angewandte Psychologie. Das IAP (Institut für Angewandte Psychologie) ist das Hochschulinstitut des Departe­ ments. Soziale Arbeit Das Departement Soziale Arbeit beschäftigt sich mit Fragen der Verhinderung, Linderung und Lösung sozialer Probleme. Die aktuellen Themen­ schwerpunkte sind: Kindheit, Jugend, Familie und Generation, Gewalt und Dissozialität, Gemein­ wesenentwicklung und Sozialmanagement. ( ;O\Y */ (UKLSMPUNLU 2HU[VU;O\YNH\ ) SHJO +PLSZKVYM Standort Zürich  ;€ZZ S L ( ( T ( ( 3PTTH[ +PL[PRVU D P Z ( ( A YPJO 7MpMMPRVU <Z[LY 4LPSLU ( 2HU[VU:[.HSSLU /VYNLU >pKLUZ^PS G R A YPJOZLL ( ( 2HU[VU:JO^`a 2HU[VUA\N Campus Stettbach Standort  Wädenswil /PU^PS (H 2HU[VU3\aLYU D 7MpMMPRLYZLL .YLPMLUZLL ( 9L\ZZ Campus Pfingstweid Campus Zentrum + ILUKVYM :POS (MMVS[LYUHT(SIPZ P Z ( 2SV[LU .SH[[ 2HU[VU(HYNH\ >PU[LY[O\Y School of Engineering Die School of Engineering umfasst zahlreiche Insti­ tute und Zentren, die in Zusammenarbeit mit Wirt­ schaftspartnern innovative Forschungs­ und Ent­ wicklungsprojekte durchführen. Die aktuellen Ergebnisse fliessen direkt in die Lehre ein und bie­ ten Gewähr für einen fundierten, praxisorientierten Unterricht.   ( RT G Campus Grüental R Campus Reidbach School of Management and Law Die School of Management and Law ist eine der führenden Wirtschaftsschulen der Schweiz. Sie bietet international anerkannte Bachelor­ und Mas­ terprogramme sowie ein etabliertes Weiterbil­ dungsangebot. Die Ausbildungsprogramme sind wissenschaftlich fundiert, interdisziplinär und praxisorientiert. Innovative Forschungs­ und Ent­ wick lungsprojekte tragen zum guten Image des Departements bei. Die Hochschulleitung hat sich zum Ziel gesetzt, die breiten Kompetenzen der ZHAW interdisziplinär zu vernetzen und so durch die Kombination von Wis­ senschaft und Praxisnähe nationale und internatio­ nale Ausstrahlung zu erlangen. Sie tut dies, indem sie sich für die ZHAW die folgenden sechs strategi­ schen Ziele gesetzt hat: – Internationalisierung von Lehre und Forschung – Förderung der Interdisziplinarität – Hohe Ansprüche durch Selektivität – Persönlichkeitsbildung – Festigung der gesellschaftlichen Verankerung – Wirtschaftlichkeit als strategisches Fundament Derzeit sind an der ZHAW rund 10 000 begabte Menschen in einem der insgesamt 26 Bachelorstu­ diengänge oder der 13 konsekutiven Masterstudi­ engänge immatrikuliert. Die ZHAW hat den An­ spruch, dass ihre Absolventinnen und Absolventen durch ihr Studium eine überdurchschnittliche Be­ rufsbefähigung erlangen. Die Zahl der Mitarbeitenden in VZÄ belief sich Ende 2011 auf 1776, davon 46 % Frauen. Quellen und weiterführende Informationen: http://www.zhaw.ch Hasler U., Giersberger E. und Buomberger Th., 2011, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften – Die Entstehung einer Hochschule, orell füssli Verlag Zürich, 188 pp. ZHAW, 2007, ZHAW auf einen Blick, 25 pp. http://www.zhaw.ch/fileadmin/user_upload/zhaw/publikationen/ ZHAW_auf_einen_Blick.pdf 25 6 Departement Life Sciences und Facility Management Die ZHAW in Wädenswil umfasst die sechs Institute für Biotechnologie, Chemie und Biologische Chemie, Lebensmittel- und Getränkeinnovation, Umwelt und Natürliche Ressourcen, Facility Management, Angewandte Simulation. Die disziplinär starken Institute bearbeiten zusammen gesellschaftlich wichtige Fragestellungen in den Bereichen Umwelt, Lebensmittel und Ernährung sowie Gesundheit. 6 28 Departement Life Sciences und Facility Management 29 ZHAW in Wädenswil Vision und Leitbild Organisation Leistungsaufträge Das Departement Life Sciences und Facility Management gehört mit einem Anteil von 23 % des Gesamtvolumens zu den grössten Departementen der ZHAW und es zählt in allen angebotenen Studiengängen und in den Leistungen in den For­ schungsschwerpunkten zu den Marktleadern ( im Bereich Fachhochschule auf dem Markt Schweiz ). Das Departement Life Sciences und Facility Management bringt mit seiner Vision zum Aus­ druck, dass es einen Spitzenplatz unter den Fachhochschulen in der Schweiz belegen will. Anwendungsorientierung, nationale Verankerung mit internationaler Ausstrahlung, interdisziplinäre Zusammenarbeit basierend auf disziplinärer Stärke und eine einzigartige Lehr­, Lern­ und Forschungs­ kultur sind prioritäre Departementsziele. In seinem Leitbild definiert das Departement seine eigenen Qualitätsansprüche und ­ziele, die angestrebte Arbeitsweise und das Führungsverständnis sowie den Umgang mit den Studierenden. In den Life Sciences ist die Halbwertszeit des Wis­ sens überdurchschnittlich kurz; im Facility Manage­ ment besteht ein hoher Nachholbedarf aufgrund der grossen technischen und gesellschaftlichen Veränderungen. Die hohe inhaltliche Dynamik hat denn auch Auswirkungen auf die Organisations­ entwicklung und verlangt eine hohe Flexibilität, Veränderungskompetenz und Handlungsfähigkeit in allen Bereichen des Departements. Vielfalt wird als Ressource genutzt und als «Vielfalt in der Einheit» als Stärke eingesetzt. Die Leistungsträger des Departements sind profi­ lierte Institute. Diese werden als Organisations­ einheiten geführt, gefördert und bewusst mit der Verantwortung für den vollen vierfachen Leistungs­ auftrag betraut ( Ausnahme IAS ). Die Abteilung für Wissenschaftliche Grundlagen AWG erteilt den grössten Teil des Grundlagenunterrichts in allen fünf Studiengängen. Die AWG und der Stab «Bildung, Forschung und Ressourcen» sowie die Direktion fassen die Querschnittsfunktionen zusammen, lei­ ten institutsübergreifende Initiativen zur Weiterent­ wicklung und Positionierung des Departementes ein, nutzen die «Economy of scale» in den Prozes­ sen und arbeiten als Dienstleister für die Leistungs­ träger. Das Departement ( bzw. die Departements­ leitung, bestehend aus dem Direktor, den Leitern und Leiterinnen der Institute, der AWG und des Stabs ) übernimmt Führungs­, Koordinations­ und Vernetzungsaufgaben, damit die Synergien ( Per­ sonen, Finanzen, Infrastruktur, Prozesse, Kommuni­ kation ) zum Tragen kommen. Die Führungsstruktur im Departement Life Sciences und Facility Management ist so aufgebaut, dass eine Produktefokussierung optimal unterstützt wird und Bottom­up­Initiativen der Institute, die zu inter­ oder transdisziplinären Lösungsansätzen führen, gefördert werden. In allen vier Bereichen des Leistungsauftrages Lehre ( Bachelor und Master ), Weiterbildung, Dienst­ leistungen, Forschung und Entwicklung ist die ( Persönlichkeits­ )Entwicklung von Menschen in ihrer Fach­ und/oder Führungskarriere ein zentraler Aspekt der Führungs­ und Bildungsaufgabe des Departements. Die Institute IAS Institut für Angewandte Simulation IBT Institut für Biotechnologie ICBC Institut für Chemie und Biologische Chemie ILGI Institut für Lebensmittel­ und Getränke­ innovation IUNR Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen IFM Institut für Facility Management bilden die strategisch wichtigen Organisationsein­ heiten des Departements und stellen die fachlichen ( disziplinären ) Führungseinheiten dar. Die örtliche Zusammenfassung der Institute lässt einen für die Schweiz einzigartigen Cluster im Bereich Life Scien­ ces und Facility Management entstehen. Die strategischen Schwerpunkte sind «Umwelt», «Lebensmittel und Ernährung», «Gesundheit» und «Gesellschaft». Sie sind so gewählt, dass die gesellschaftliche Relevanz der Schwerpunkte ausgewiesen ist und Vernetzungen innerhalb der Life Sciences, aber auch zwischen Life Sciences und Facility Management entstehen können, z. B. Energie, Consumer Science, umgebungsunter­ stütztes Leben ( ambient assisted living ), Grün und Gesundheit. Das Departement bildet eine Werte und Normen setzende sowie organisatorische Klammer, inner­ halb derer sich die Institute mit einer gewissen Autonomie disziplinär entwickeln und über ihre Grenzen hinweg sich inter­ oder transdisziplinär in Projekten vernetzen und gesellschaftlich und wirtschaftlich wichtige Fragestellungen bearbeiten. Inhaltlich gibt das Departement die breiten Ge­ schäftsfelder ( i. S. v. strategischen Schwerpunkten ) «Umwelt», «Lebensmittel und Ernährung», «Gesund­ heit» und «Gesellschaft» vor, innerhalb und in Vernetzung derer die Institute ihre spezifischen stra­ tegischen Schwerpunkte in Lehre und Forschung definieren. Das Departement verpflichtet sich einem nachhal­ tigen Umgang mit Menschen und Ressourcen. Absolventinnen und Absolventen sowie Resultate der Mitarbeitenden aus den Forschungs­, Entwick­ lungs­ und Dienstleistungsprojekten sollen zu einem prosperierenden Wirtschaftsstandort Schweiz beitragen und so die Sicherung des Wohl­ stands in unserem Land unterstützen. Strategisch-inhaltliche Positionierung Lehre ( Bachelor und Master ) Das Departement Life Sciences und Facility Management bildet Studierende aus, die nach Abschluss des Studiums über fundierte fachliche sowie überfachliche Kompetenzen verfügen und die in der Lage sind, in verantwortungsvollen Positio­ nen in Wirtschaft und Verwaltung erfolgreich tätig zu sein. Es kommen bewusst unterschiedliche, auf die Studiengänge ( resp. Ausbildungsziele sowie Berufsfelder/­bilder ) abgestimmte Didaktikmodelle zur Anwendung. Lehre und Forschung bilden eine Einheit – aktuelle Forschungsmethoden und ­erkenntnisse fliessen in die Lehre ein. In allen Stu­ diengängen wird mit geeigneten Massnahmen eine ausgewogene Geschlechterverteilung angestrebt. Das Departement fördert die internationale Mobilität von Studierenden und Mitarbeitenden. Organigramm ZHAW LSFM (ab 2013) Direktor Urs Hilber Stv.: Daniel Baumann Stab Bildung, Forschung und Ressourcen Daniel Baumann Direktionsassistentin Margrit Büeler Institut für Chemie und Biologische Chemie Institut für Biotechnologie Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovation Christian Hinderling Tobias Merseburger Jean-Bernard Bächtiger Michael Kleinert Institut für Facility Management Thomas Wehrmüller Abteilung für Wissenschaftliche Grundlagen AWG mit Institut für Angewandte Simulation IAS Karin Altermatt 30 Departement Life Sciences und Facility Management Forschung und Entwicklung ( F&E ) In den Fachbereichen der Life Sciences soll eine profunde fachliche Vertiefung stattfinden sowie eine interdisziplinäre Verbindung an den Nahtstellen der strategischen Felder «Umwelt», «Lebensmittel und Ernährung», «Gesundheit» und «Gesellschaft». Die Institute fokussieren ihre F&E auf ihre ausgewie­ senen Schwerpunkte. Die Forschung im Bereich Facility Management gewann besonders mit der Einführung des forschungsbasierten Masterstudien­ gangs stark an Bedeutung und stellt einen erklärten Ausbaubereich des Departements dar. Die For­ schungszusammenarbeit der Institute am Departe­ ment und die Vernetzung innerhalb der ZHAW sowie mit externen nationalen ( z. B. die Gründer­ organisation grow ) und internationalen Partnern werden gezielt gefördert. Das Departement profiliert sich als Hochschule durch anerkannte Forschungs­ beiträge in den Life Sciences und dem Facility Management. Weiterbildung Als Antwort auf die demografische Veränderung in der Schweiz und auf den steigenden Bedarf an LLL ( «lebenslanges Lernen» ) bauen die Institute des Departements ein solides, auf den Markt aus­ gerichtetes Weiterbildungsangebot mit definierten Schwerpunkten auf. Für den Aufbau von neuen Angeboten werden neue Allianzen eingegangen und Aufgabenteilungen vorgenommen. Es ent­ stehen dadurch auch neue Partnerschaften im Sinne von «Public Private Partnership». Dienstleistungen Dienstleistungen werden als Opportunität im Gesamtportfolio des Departements bzw. als Ein­ trittsticket zu künftigen Forschungs­ und Entwick­ lungsprojekten in den jeweiligen strategischen Forschungsfeldern behandelt. Das Dienstleistungs­ angebot zielt darauf ab, bestehende Partnerschaf­ ten ( inkl. potenzieller Forschungspartner ) zu stärken und neue zu erschliessen. 31 Kunden Ehemalige – Alumni Mitarbeitende Das Departement Life Sciences und Facility Management richtet seine Leistungen auf die Bedürfnisse seiner Kunden aus, erkennt früh ihre zukünftigen ökonomischen, ökologischen und sozialen Herausforderungen und entwickelt für sie innovative Lösungsansätze und Produkte. Das Departement betrachtet Studierende sowie Teil­ nehmende an Weiterbildungsveranstaltungen als Koproduzenten von Wissen, die den Lehr­ und Lernerfolg wesentlich selber mitbestimmen. Die Ehemaligen, neudeutsch Alumni, sind wichtige Imageträger; ihnen kommt deshalb eine grosse Bedeutung zu. Sie sind in drei verschiedenen Trägerschaften organisiert. Das Alumni Netzwerk Wädenswil mit dem Verein Ehemaliger Wädenswiler ist auf die Vernetzung von Fachleuten in den tra­ ditionellen Bereichen der Wädenswiler Ausbildun­ gen fokussiert. Das Alumni Netzwerk Wädenswil ist die Plattform für den Austausch von Berufsleuten in den Bereichen Obst­, Wein­ und Gartenbau sowie im Lebensmittelbereich. Die Organisation steht allen Absolventinnen und Absolventen der ZHAW und ihren Vorgängerinstitutionen von Wädenswil offen. Die ZHAW­Alumni­Organisationen «Life Sciences» und «Facility Management» sind anders ausgerich­ tet. In ihnen organisieren sich die Absolventinnen und Absolventen der Studiengänge in Chemie, Biotechnologie, Lebensmitteltechnologie, Umwelt­ ingenieurwesen sowie Facility Management. Diese beiden Organisationen stehen allen Fachhochschul­ absolventinnen und ­absolventen der ZHAW offen und haben als Stossrichtung Standes­ und Hoch­ schulpolitik. Das Departement Life Sciences und Facility Management ist der grösste Arbeitgeber von Wädenswil. Die Arbeitsplätze an der Hochschule sind begehrt. Die ZHAW bietet als attraktive Arbeit­ geberin interessante Aufgaben in einem motivieren­ den und befruchtenden Umfeld. Die Mitarbeitenden sind intrinsisch motiviert. Sie leisten einen über­ durchschnittlichen Einsatz bei der Ausbildung von Bachelor­ und Masterstudierenden, in der For­ schung und Weiterbildung sowie in den unterstüt­ zenden Funktionen. Der Führungsstil der Vorge­ setzten ist partizipativ und «Mitbestimmung» wird als Ressource genutzt. 32 Departement Life Sciences und Facility Management Finanzen Kommunikation Einige Kennzahlen Die Finanzierung der Fachhochschulen ist komplex. Studierende werden je nach Fachgebiet mit Pau­ schalen finanziert, die durch den Trägerkanton Zürich, durch die Wohnkantone der Studierenden und durch den Bund finanziert werden. Die Beiträge für Studierende der Life Sciences gehören zu den höchsten im Bereich der angewandten Wissen­ schaften, dies aufgrund der hohen Komplexität der Studiengänge, der hohen infrastrukturellen Anfor­ derungen und nicht zuletzt auch wegen des gros­ sen Anteils an Praktika in den Studiengängen. Die Forschung und Entwicklung wird von den For­ schenden in Form von akquirierten Projekten finan­ ziert. Die Hauptfinanzquellen sind die Kommission für Technologie und Innovation ( KTI ), Stiftungen, der Schweizerische Nationalfonds ( SNF ), die EU und direkte Industriefinanzierungen. Im Falle einer Finanzierung durch die KTI muss in jedem Fall auch ein Wirtschaftspartner am Projekt beteiligt sein, der die Hälfte der Projektkosten trägt. Der Kanton Zürich unterstützt die Forschung mit einer erfolgs­ abhängigen Grundfinanzierung. Die Leistungen in den Bereichen Weiterbildung und Dienstleistungen müssen kostendeckend erbracht werden. Die Institute müssen in diesen Bereichen einen positi­ ven Deckungsbeitrag erwirtschaften, der zur Finanzierung der Gemeinkosten eingesetzt werden muss. Das Departement Life Sciences und Facility Management verfolgt eine nachhaltige Finanzpolitik und sichert so langfristig seine Arbeits­ und Stu­ dienplätze sowie die Erreichung der strategischen Ziele. Das Departement Life Sciences und Facility Management ist sehr aktiv in der Kommunikation, sei dies über Printmedien, in Radio und Fernsehen und seit einigen Jahren auch auf zahlreichen Social­Media­Kanälen ( Facebook, Twitter, YouTube, XING etc. ). Zusammen mit der Stadt Wädenswil, aber unabhängig voneinander wurde auch ein App für iPhone und Android entwickelt, das den Studierenden und Mitarbeitenden als mo­ derne Orientierungshilfe dient. Die ZHAW verfügt über eine Abteilung «Corporate Communication», welche für die übergeordnete Kommunikation verantwortlich zeichnet. Das De­ partement Life Sciences und Facility Management verfügt über eine zentrale Kommunikationsabteilung und kommuniziert auch direkt aus den Instituten. Seit Gründung der ZHAW ist das Departement stolz auf seine gute Resonanz in den Medien und seinen Spitzenplatz im ZHAW­internen Vergleich. Die ZHAW und ihre Departemente Einleitend werden die wichtigsten Kenngrössen der ZHAW und die Volumenanteile der einzelnen Departemente dargestellt. Quellen und weiterführende Informationen: ZHAW, 2012, Jahresbericht 2011 Facts & Figures. Departement Life Sciences und Facility Management, 2009, Vision ( Stand 15.12.2009 ). Departement Life Sciences und Facility Management, 2009, Leitbild ( Stand 15.12.2009 ). Hilber U. und Petrova D., 2009, Departement Life Sciences und Facility Management, Strategie 2010–2015 ( Stand 15.12.2009 ). Hilber U. und Petrova D., 2009, Departement Life Sciences und Facility Management, Kurzversion der Strategie 2010–2015 ( Stand 20.4.2010 ). Hilber U., 2012, Departementssicht auf die Strategische Positionierung der Institute des Dept. Life Sciences und Facility Management ( Dept. N ). Ertrag 2011 Im Jahr 2011 wies die ZHAW einen Gesamtertrag von 373 Mio. Franken aus bei einem Aufwand von 359 Mio. Franken. Der Akquisitionserfolg bei den Erträgen Dritter belief sich auf 20 % der Erträge. Bund, Kanton Zürich und andere Kantone steuerten 22 %, 38 % und 18 % bei. Die Differenz von 2 % entfiel auf übrige Erträge. Aufwand 2011 Die ZHAW verwendete 2011 73 % ihrer Mittel für ihren Personalaufwand. Der Sachaufwand betrug 18 % des Gesamtaufwands und für Liegenschaften wurden 9 % aufgewendet. Kumulierte Erfolgsrechnung ZHAW 2011 33 Vergleich der Leistungsbereiche 2011 Von allen Leistungsbereichen der ZHAW machte die grundständige Lehre ( Bachelor­ und Master­ studiengänge ) einen Volumenanteil von 61 % aus; die Forschung und Entwicklung kam auf 23 % und Dienstleistungen und Weiterbildung auf 7 % resp. 9 %. Die drei Departemente Life Sciences und Facility Management ( 23% ), School of Engineering ( 23 % ) und die School of Management and Law ( 20 % ) machten zusammen zwei Drittel des ZHAW Volu­ mens aus. Das dritte Drittel verteilte sich auf die fünf Departemente Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen ( 4 % ); Gesundheit ( 11 % ); An­ gewandte Linguistik ( 8 % ); Angewandte Psychologie ( 6 % ) und Soziale Arbeit ( 5 % ). Volumenanteile aufgeteilt nach Leistungsbereichen und Departementen Leistungsbereiche Ertrag 372603000 Fr. Grundständige Lehre 61 % Anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung 23 % Dienstleistungen 7 % Weiterbildung 9 % Erträge Dritter (Entgelte) 20 % Beiträge Bund 22 % Beiträge Kanton Zürich 38 % Beiträge andere Kantone 18 % Übrige Erträge 2 % www.facebook.com/zhawlsfm ZHAW 2011 www.youtube.com/zhawlsfm Departemente Aufwand 358688000 Fr. Personalaufwand 73 % Sachaufwand und übriger Aufwand 18% Aufwand für Liegenschaften 9 % LSFM-App für iPhone und Android ZHAW 2011 Dept. Architektur und Bau 4 % Dept. Gesundheit 11 % Dept. Angewandte Linguistik 8 % Dept. Life Sciences und Facility Management 23 % Dept. Angewandte Psychologie 6 % Dept. Soziale Arbeit 5 % School of Engineering 23 % School of Management and Law 20 % 34 Departement Life Sciences und Facility Management Grundständige Lehre 2011 Die Grössenverhältnisse sind in etwa auch in der Verteilung der Volumenanteile in der grundstän­ digen Lehre abgebildet. Das Departement Life Sciences und Facility Management macht 23 % aus, gefolgt von den Schools of Engineering sowie Management and Law ( je 21 % ). Die Departemente Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen ( 6 % ); Gesundheit ( 14 % ); Angewandte Linguistik ( 8 % ); Angewandte Psychologie ( 2 % ) und Soziale Arbeit ( 5% ) partizipierten mit den in Klammern angegebenen Volumenanteilen. Die Anzahl Mit­ arbeitender in Vollzeitäquivalenten ( VZÄ ) im Leis­ tungsbereich der grundständigen Lehre betrug 2011 686, davon 45 % Frauen. Weiterbildung 2011 In der Weiterbildung präsentiert sich das Bild an­ ders. Die School of Management and Law und das Departement Angewandte Psychologie sind die vo­ lumenstärksten Departemente mit 33 % und 25 %. Gefolgt werden sie von den Departementen Ge­ sundheit und Soziale Arbeit mit 11 % und 12 %. Die restlichen Departemente haben Volumenanteile von 2 bis 7 %. Die Anzahl Mitarbeitender in VZÄ im Leistungsbereich der Weiterbildung betrug 2011 86, davon 62 % Frauen. Forschung und Entwicklung 2011 Der Leistungsauftrag Forschung und Entwicklung wird von den Departementen School of Engineering und Life Sciences und Facility Management mit Volumenanteilen von 38 % und 29 % dominiert. Die School of Management and Law nimmt mit 14 % eine Mittelstellung ein. Die restlichen Departemente haben Volumenanteile zwischen 2 und 6 %. Die Anzahl Mitarbeitender in VZÄ im Leistungsbereich der Forschung und Entwicklung betrug 2011 321, davon 33 % Frauen. Dienstleistungen 2011 Im Bereich der Dienstleistungen schwingt das Departement Angewandte Psychologie obenaus mit einem Volumenanteil von 31 %, gefolgt vom De­ partement Life Sciences und Facility Management mit 20 %, Angewandte Linguistik mit 18 % und der School of Management and Law mit 17 %. Die rest­ lichen Departemente bewegen sich zwischen 0 und 5 %. Die Anzahl Mitarbeitender in VZÄ im Leistungs­ bereich der Dienstleistungen betrug 2011 80, davon 56 % Frauen. Quellen und weiterführende Informationen: ZHAW, 2012, Jahresbericht 2011 Facts & Figures. Volumenanteile der erweiterten Leistungsaufträge Angewandte Forschung und Entwicklung Lehre Dept. Architektur und Bau 3 % Dept. Gesundheit 6 % Dept. Angewandte Linguistik 4 % Dept. Life Sciences und Facility Management 29 % Dept. Angewandte Psychologie 4 % Dept. Soziale Arbeit 2 % School of Engineering 38 % School of Management and Law 14 % Dept. Architektur und Bau 6 % Dept. Gesundheit 14 % Dept. Angewandte Linguistik 8 % Dept. Life Sciences und Facility Management 23 % Dept. Angewandte Psychologie 2 % Dept. Soziale Arbeit 5 % School of Engineering 21 % School of Management and Law 21 % Weiterbildung Dienstleistungen Dept. Architektur und Bau 2 % Dept. Gesundheit 11 % Dept. Angewandte Linguistik 7 % Dept. Life Sciences und Facility Management 7 % Dept. Angewandte Psychologie 25 % Dept. Soziale Arbeit 12 % School of Engineering 3 % School of Management and Law 33 % Dept. Architektur und Bau 0 % Dept. Gesundheit 5 % Dept. Angewandte Linguistik 18 % Dept. Life Sciences und Facility Management 20 % Dept. Angewandte Psychologie 31 % Dept. Soziale Arbeit 4 % School of Engineering 5 % School of Management and Law 17 % Departement Life Sciences und Facility Management Nachfolgend werden die wichtigsten Kennzahlen des Departements Life Sciences dargestellt. Gene­ rell wird die Ist­Situation ( per Ende 2011 ) und wo sinnvoll die Entwicklung seit der Gründung der ZHAW im Jahr 2007 dargestellt. Interessierte Lese­ rinnen und Leser seien für Kennzahlen aus früheren Jahren auf die Jahresberichte der Hochschule Wädenswil ( HSW ) bis 2006 verwiesen. Kostenentwicklung Die Kosten des Departements Life Sciences und Facility Management haben von 2008 bis 2011 von 57,565 Mio. auf 67,896 Mio. zugenommen. Die Per­ sonalkosten beliefen sich 2008 auf 44,563 Mio., bis 2011 stieg der Personalaufwand auf 53,870 Mio. an. Personalentwicklung Das Departement Life Sciences und Facility Management der ZHAW ist ein bedeutender Arbeit­ geber in der Region. In Zahlen heisst dies: Im Jahr 2008 waren 382 Personen ( 306 VZÄ ) am Departe­ ment Life Sciences und Facility Management beschäftigt. Im Jahr 2011 waren es 490 Personen ( 378 VZÄ ). Die Mitarbeitenden teilten sich 2011 auf in 137 Professor(inn)en und Dozierende, 131 wissenschaftliche Mitarbeitende, 106 Assistierende, 92 Mitarbeitende im administrativ­technischen Bereich, 12 Praktikantinnen und Praktikanten und 1 Lernender. Starkes Wachstum der Studierendenzahlen und grosser Erfolg in der Forschung Das Departement Life Sciences und Facility Management ist in den letzten Jahren vor allem in den Bereichen der Lehre ( Bachelor und Master ), aber auch in der Forschung und Entwicklung stark gewachsen. Der Grund für das starke Wachstum der Studierendenzahlen liegt zum einen darin, dass über den Weg der Berufsmaturität ein attraktiver alternativer Weg über eine Berufslehre zu einem Hochschulstudium eröffnet wurde. Zum anderen sind Life Sciences und Facility Management inter­ essante und zukunftsträchtige Studienrichtungen, die talentierte junge Menschen ansprechen. Wichtige gesellschaftliche Fragen in den Bereichen «Umwelt», «Lebensmittel und Ernährung» und «Gesundheit» warten auf Antworten aus der Forschung im Bereich der Life Sciences und des Facility Managements. Der «Königsweg» von der Berufslehre über die Berufsmaturität zum Bachelor­ resp. Masterab­ schluss an einer Fachhochschule führt zu Fachkräf­ ten, die ein vertieftes praktisches Berufsverständnis 35 kombiniert mit einer soliden theoretischen Basis mitbringen, was sie für den Arbeitsmarkt besonders attraktiv macht. Etwa ein Drittel der Studierenden am Departement Life Sciences und Facility Manage­ ment absolviert eine gymnasiale Maturität und ein einjähriges Berufspraktikum, bevor sie ihr Studium aufnehmen. Ihr Herz schlägt für die anwendungs­ orientierte Ausbildung, weshalb sie sich für ein Fachhochschulstudium entscheiden. In der Schweiz herrscht in den technischen Bereichen ein akuter Fachkräftemangel, der sich aus demografischen Gründen zukünftig wahrscheinlich weiter akzentuie­ ren wird. Die Arbeitsmarktaussichten für praxis­ orientiert ausgebildete Absolventinnen und Absol­ venten sind deshalb hervorragend. Wie bereits einleitend erwähnt, ist die Forschung und Entwicklung in den Life Sciences und im Facility Management besonders wichtig. Gute Lehre bedingt gute Forschung. Die Forschenden des Departements Life Sciences und Facility Management haben sich in den letzten Jahren eine hohe Reputation aufgebaut und sind heute in ihren Arbeitsgebieten national und international vernetzt und anerkannt. Aufgrund der schwierigen finanziel­ len Rahmenbedingungen für die Forschung an Fachhochschulen und der hohen Lehrverpflich­ tungen der Dozierenden ist dies eine einzigartige Leistung. Studierendenzahlen Im Jahr 2008 waren am Departement Life Sciences und Facility Management 905 Bachelorstudierende eingeschrieben ( davon 436 Frauen ). Bis 2011 stieg die Zahl auf 1360 Immatrikulierte ( davon 628 Frauen ). Der grosse Einsatz für die auf die Bachelorstudien­ gängen aufbauenden Masterstudiengänge hat sich gelohnt; 2009 starteten in Wädenswil die ersten 47 Masterstudierenden im Life Sciences Programm. Im Jahr 2011 waren 121 Studierende immatrikuliert. Im gleichen Jahr startete der Masterstudiengang in Facility Management. Am Stichtag waren 18 Studierende in diesem international ausgerichteten und in englischer Sprache durchgeführten Studien­ gang immatrikuliert. Alle Bachelorstudiengänge verzeichneten in den letzten Jahren ein Wachstum. Das Minimalziel hat sich das Departement Life Sciences und Facility Management bei 60 Neueintritten pro Studiengang gesetzt. In drei Studiengängen wird diese Ziel­ grösse bereits stark übertroffen, bei den Studien­ gängen in Chemie und in Biotechnologie ist das Ziel in Griffnähe. Die Anzahl der Studierenden in den Studiengängen Chemie und Biotechnologie wuchs von 2008 bis 36 Departement Life Sciences und Facility Management 2011 von 103 auf 131 resp. von 114 auf 162. Im Jahr 2008 waren 139 Studierende im Studiengang Lebensmitteltechnologie eingeschrieben, 2011 waren es 214. Der Studierendenzuwachs im Stu­ diengang Facility Management betrug 71 Studie­ rende. Der Studiengang wuchs von 188 auf 259 ( 2008 bis 2011 ) immatrikulierte Studierende. Der zahlenmässig grösste Studiengang ist der Studien­ gang im Umweltingenieurwesen. Waren 2008 noch 361 Studierende in diesem Studiengang immatri­ kuliert, so waren es 2011 594. Bei den Masterstudierenden ist die Vertiefung «Pharmaceutical Biotechnology» am beliebtesten. Im Jahr 2011 waren 37 Studierende eingeschrie­ ben. In den Vertiefungen «Chemistry for the Life Sciences» und «Food and Beverage Innovation» waren es je 25 Studierende und in der Vertiefung «Natural Resource Sciences» 16. Im Jahr 2011 nahmen 4188 Personen an Weiter­ bildungsveranstaltungen inkl. Fachtagungen ( exkl. Veranstaltungen, die durch das Berufsbil­ dungszentrum Wädenswil ( BZW ) durchgeführt wur­ den ) teil. Im Bereich der Weiterbildung zeichnen sich zwei Tendenzen ab: Erstens eine Verlagerung von Fachtagungen, für die keine ECTS1­Punkte vergeben werden, zu qualifizierten Weiterbildungs­ angeboten, für die ein Certificate ( CAS ), Diplom ( DAS ) oder Master of Advanced Studies ( MAS ) vergeben wird, und zweitens eine generelle Er­ schwerung der Rahmenbedingungen, da die Zulas­ sung für die qualifizierten Weiterbildungsangebote auf Hochschulabsolventinnen und ­absolventen zu­ geschnitten ist. Diese politisch unterstützte Ent­ wicklung ist vor dem Hintergrund, dass lebenslan­ ges Lernen immer wichtiger wird, schwer verständlich und könnte sich für die ZHAW in ferner Zukunft als Fehlentwicklung erweisen. Forschungsumsätze Die Totalerlöse in der Forschung sind von 5,979 Mio. Franken im Jahr 2008 auf 10,584 Mio. im Jahr 2011 angestiegen. Währenddem das Departement Life Sciences und Facility Management im Forschungsbereich eine Wachstumsstrategie einnimmt, wird im Leistungs­ bereich Dienstleistungen eine Fokussierungsstrate­ gie verfolgt. Dienstleistungsaufträge werden im Hinblick auf Synergiepotenziale mit der Forschung gezielt ausgewählt. Die Totalerlöse im Leistungsbe­ reich Dienstleistungen haben in der Folge von 2008 bis 2011 von 3,821 Mio. Franken auf 3,088 Mio. ab­ genommen. 37 Ausgabe 2/2012 des F&E-Newsletters TRANSFER Newsletter für anwendungsorientierte Forschung und Dienstleistung Nr. 2 | September 2012 Quellen und weiterführende Informationen: ZHAW, 2011, Transparenz, Ausgabe 2011. ZHAW, 2012, Transparenz, Ausgabe 2012. Beispiele gemeinsamer Projekte grow-ZHAW auf den Innenseiten. 1 ( * ECTS = European Credit Transfer System: einheitliches euro päisches Bewertungssystem von Studienleistungen im Rahmen der Bologna- Studienreform. Ein Kreditpunkt entspricht ca. 25–30 Arbeitsstunden. ) Entwicklung der Studierenden, Mitarbeitenden und der Drittmittel seit der Gründung der ZHAW 1800 1600 1400 2007 1200 1000 2008 800 2009 600 2010 400 2011 200 0 Studierende (BSc und MSc) 15.10. Mitarbeitende 31.12. (Köpfe) Drittmittel (in 10000 CHF) 31.12. 3 4 5 6 11 12 Zürcher Fachhochschule Angewandte Simulation | Simulation des Verwaltungszentrums … Chemie | Das Mischverhalten eines Mikroventilmischers … Facility Management | Wohnen im Alter … Umwelt | Bildung in Pärken und Naturzentren … Biotechnologie | Rückführbare Messwerte mit Sensoren … Lebensmittel | African Repellents – Pflanzenextrakte gegen Mückenstiche … 7 Direktion, Stab, Institute und Abteilung Direktion und Stab des Departements Life Sciences und Facility Management koordinieren die komplexen Führungs- und Administrativaufgaben im Departement. Die Abteilung für Wissenschaftliche Grundlagen sorgt für ein solides Fundament in der Ausbildung der Studierenden. Die Institute sind die eigentlichen Leistungsträger, sie sind im vierfachen Leistungsauftrag tätig und sind für den fachlichen Erfolg des Departements verantwortlich. 7 40 Direktion, Stab, Institute und Abteilung 41 Organisationseinheiten Direktion und Stabsbereich AWG Abteilung für Wissenschaftliche Grundlagen Im folgenden Kapitel werden die Organisationsein­ heiten des Departements Life Sciences und Facility Management kurz dargestellt. Die Direktion des Departements nimmt die Gesamt­ führungsaufgabe des Departements wahr, pflegt die Schnittstelle zum Rektorat und ist verantwort­ lich für die Kommunikation und die Vertretung des Departements gegen aussen. Der Stabsbereich unterstützt die Leistungser­ bringung in den Instituten. Insbesondere koordiniert er sämtliche Aufgaben in den Bereichen Lehre, Weiterbildung, Forschung und Entwicklung, Quali­ tätsmanagement und Sicherheit. Der Stabsbereich stellt die Schnittstelle zum Generalsekretariat und zur Verwaltungsdirektion der ZHAW sowie zu den Ressorts und Kommissionen der ZHAW sicher. Fremdsprachenkenntnisse, Kommunikations­ kompetenz, Kenntnisse aus Geistes­ und Sozial­ wissenschaften, Biologie, Informatik, Mathematik und Statistik sowie Physik sind wichtige Grund­ lagen, die stabil und solide vorhanden sein müssen, damit das stetig wachsende spezialisierte Fach­ wissen in den Life Sciences und im Facility Ma­ nagement darauf aufgebaut werden kann. Die Abteilung für Wissenschaftliche Grundlagen (AWG) mit dem Institut für Angewandte Simulation (IAS) vermittelt den Studierenden aller Fachrichtungen diese Basis. Die Dozierenden der AWG und des IAS vermitteln einen grossen Teil des Grund­ studiums in den Studiengängen des Departements Life Sciences und Facility Management. Die mathe­ matisch­technischen Grundlagen wie Informatik, Mathematik, Statistik, Physik sowie Supply Chain Management werden von Spezialistinnen und Spezialisten des IAS unterrichtet. Ebenso unter­ richtet das IAS Spezialthemen in den Masterpro­ grammen des Departements. Zum Hochschulstudium gehört auch Allgemein­ bildung in einem weiten Sinn. Dieser von der AWG angebotene Unterricht unterstützt die Studierenden darin, sich im Feld aktueller gesellschaftlicher Auseinandersetzungen zu orientieren und sich mit ethischen Fragen auseinanderzusetzen. Anhand entsprechender Themen werden auch Schreib­ und Auftrittskompetenzen geschult und wissenschaftli­ ches Arbeiten geübt. Das Arbeitsumfeld in den Bereichen Life Sciences und Facility Management ist zunehmend international. Forschungsergebnisse werden sehr häufig in englischer Sprache publiziert. Auch das Masterstudium findet vollständig oder teilweise in Englisch statt. Gute Englischkenntnisse sind für die Studierenden deshalb unabdingbar. Die Biologie nimmt innerhalb der Life Sciences eine zentrale Stellung ein. Um an den Life­Sciences­ Themen partizipieren zu können, ist ein gründliches Verständnis der Biologie Voraussetzung. Die Dozierenden der AWG bringen ihr Wissen in die Projekte der Institute ein. Sie unterstützen die Vernetzung und interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Einheiten des Depar­ tementes Life Sciences und Facility Management. Quellen und weiterführende Informationen: http://www.awg.zhaw.ch/ Altermatt K., 2012, Positionspapier der Abteilung für Wissenschaftliche Grundlagen (AWG). Karin Altermatt Abteilungsleiterin 42 Direktion, Stab, Institute und Abteilung IAS Institut für Angewandte Simulation Erfolgreiches Arbeiten in den Life Sciences und im Facility Management setzt sehr gute mathema­ tische, naturwissenschaftliche und informations­ technische Kompetenzen und deren Vernetzung voraus. Das IAS ergänzt die 5 Fachbereiche des Departements durch Verbindung dieser Kom­ petenzen mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten am Institut. Es garantiert ein hohes Niveau im Bereich der Grundlagenlehre und ermöglicht durch seine Forschungstätigkeit im Bereich der Modellbildung, Simulation und natur­ bzw. bio­ inspiriertem Computing wirkungsvolle Lösungen und Innovationen an den Nahtstellen der strategi­ schen Themenfelder des Departements Life Scien­ ces und Facility Management. Die technischen und methodischen Fähigkeiten des IAS eröffnen Möglichkeiten der Interdisziplinarität innerhalb und ausserhalb des Departements. Das IAS ist im Departement und mit anderen Instituten und Hoch­ schulen über gemeinsame Forschungsprojekte und Lehrveranstaltungen hervorragend vernetzt. Marcel Burkhard Institutsleiter 43 IBT Institut für Biotechnologie Das IBT konzentriert sich in seinen Lehr­ und For­ schungstätigkeiten auf biotechnologische An­ wendungen im Pharma­, Kosmetik­, Lebensmittel­ und Umweltbereich. Diese Bereiche sind durch hohen Innovationsbedarf der Wirtschaftspartner und sich stark im Wachstum und Wandel be­ findende Märkte gekennzeichnet. Dadurch ergeben sich auch starke Mitbewerber, mit denen das IBT um Forschungsprojekte und um zukünftige Studie­ rende im Wettbewerb steht. Die Vorteile des IBT in diesem Wettbewerb sind die langjährige Präsenz im Markt und eine hohe Konstanz des Personals im Institut. Diese führten zu klar etablierten Kompe­ tenzen in der Kultivierung von Organismen, der Bioanalytik und der Anwendung biotechnologischer Methoden im Pharmabereich. Das IBT bietet den Bachelorstudiengang in Bio­ technologie an mit den Vertiefungen «Biotechnolo­ gie» und «Pharmazeutische Technologie». Ziel des Bachelorstudienganges ist die breite Vermittlung von biotechnologischen Methoden, um nutz­ bringende Substanzen herzustellen oder zu analy­ sieren. Dabei stehen sowohl die praktische Durch­ führung als auch das Verständnis der grund­ legenden wissenschaftlichen Prinzipien und deren Anwendung im Vordergrund. Das IAS konzentriert sich in seinem Forschungsfeld auf Anwendungen im Bereich der mathematischen und programmiertechnischen Modellierung und Simulation mit Kernkompetenzen in Prognose­ methoden, «Discrete Event Simulations», Optimie­ rungsalgorithmen, angewandter Neuroinformatik und bioinspiriertem Computing sowie dem Wissensmanagement. Das IAS ist das Kompetenz­ zentrum für statistische Methodik am Departement. Es bietet statistische Beratungen für die Ver­ suchsplanung sowie die Aufbereitung und Analyse von Daten aus Experimenten und Umfragen. Quellen und weiterführende Informationen: http://www.ias.zhaw.ch/ Burkhard M., 2012, Strategische Positionierung IAS. Tobias Merseburger Institutsleiter Im Master of Science in Life Sciences bietet das IBT die Vertiefung «Pharmazeutische Biotechnolo­ gie» an. Auf dieser Ausbildungsstufe geht es um die Vertiefung der Inhalte aus dem Bachelorstudien­ gang mit Blick auf die pharmazeutische An­ wendung. Dies umfasst die gesamte Wertschöp­ fungskette vom Drug Targeting über das Design des Expressionssystems, der Kultivierungs­ und Aufarbeitungsprozesse bis hin zur Freisetzung des Wirkstoffes auf dem Hintergrund komplexer regulatorischer Anforderungen. Die geringe Stabili­ tät biotechnologisch hergestellter Wirkstoffe bedingt eine integrierte Entwicklung der pharma­ zeutischen Darreichungsform und spezifischer bioanalytischer Verfahren. Quellen und weiterführende Informationen: http://www.ibt.zhaw.ch/ Merseburger T., 2012, Strategische Positionierung IBT. 44 Christian Hinderling Institutsleiter Direktion, Stab, Institute und Abteilung 45 ICBC Institut für Chemie und Biologische Chemie ILGI Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovation Das ICBC bietet den BSc­Studiengang Chemie mit den Vertiefungsrichtungen «Chemie» und «Bio­ logische Chemie» an. Im MSc­Studiengang Life Sciences bietet das ICBC die Vertiefungsrichtung «Chemistry for the Life Sciences» an. Im Weiteren lehrt das ICBC die Grundlagenchemie für die BSc­Studiengänge Umweltingenieurwesen, Bio­ technologie, Lebensmitteltechnologie und Facility Management in deren chemischen Grundaus­ bildung. Neben der Lehre bildet die angewandte Forschung und Entwicklung den zweiten Fokus der Instituts­ aktivitäten. Die bearbeiteten Forschungsgebiete orientieren sich stark an Bedürfnissen von KMU und der Industrie auf dem Gebiet der Chemie und den Life Sciences. Damit ist sichergestellt, dass die gegenseitige Befruchtung von Forschung und Lehre über die relevanten Themenfelder statt­ findet. Die Forschung am ICBC sieht sich in einer Brückenfunktion zwischen anwendungsorientierter Grundlagenforschung und Anwendung und pflegt Kontakte zu beiden Seiten. Dies begünstigt inno­ vative Ansätze und stellt die Berücksichtigung von aktuellen Entwicklungen aus den Grundlagen und der Praxis auch in der Lehre sicher. Das Institut soll in erster Linie als Innovationspartner und in zweiter Linie als Umsetzungspartner wahrgenom­ men werden. Die grosse Bedeutung der For­ schungsaktivitäten am Institut manifestiert sich auch in den Zahlen aus der Leistungsplanung. In der Periode 2011/12 entfallen rund 42% der Arbeitsstunden auf die Forschung. Das ILGI erarbeitet ganzheitliche Lösungen für die Lebensmittel­Wirtschaft und pflegt eine projekt­ gebundene interdisziplinäre Zusammenarbeit mit al­ len Instituten des Departements. Neben der Lebensmittelwirtschaft werden auch der Handel, die Gastronomie sowie Privathaushalte berück­ sichtigt. Basierend auf jahrelanger Erfahrung im Bereich der Lebensmittel­ und Getränketechnologie sowie der Aromaforschung hat sich das ILGI konsequent durch den Ausbau der Kompetenzen in den Be­ reichen Mikrobiologie, Sensorik, Bäckereitechno­ logie, QM/Lebensmittelrecht und Ernährung/ Consumer Science zum führenden Anbieter in Lehre und Forschung auf Fachhochschulstufe in der Schweiz entwickelt. Neue Fachstellen zur Verpackung, Inhaltsstoffanalytik und Nach­ haltigkeit in der Lebensmittelwirtschaft ergänzen die disziplinären Stärken ideal. Ausgehend vom Innovationsprozess über die Produktentwicklung und Prozessoptimierung bis hin zum Produkt werden aktuelle wissenschaft­ liche Erkenntnisse über die Bedürfnisse der Kon­ sumenten an zeitgemässe, gesunde, sichere, genussvolle und nachhaltig produzierte Lebensmit­ tel erarbeitet und in die Leistungsaufträge mit eingebracht. Weiterbildung und Dienstleistungen bilden kein strategisches Schwergewicht am ICBC. Der CAS­ Kurs «The Science and Art of Coffee» wird vom ICBC koordiniert, ist in der Durchführung aber breit im Departement verankert. Gezielte Weiterbil­ dungsangebote für hochspezialisiertes Know­ how werden angeboten, wo ein spezifisches Indus­ trieinteresse besteht oder wo ein strategisches Interesse besteht. Spezialisierte Dienstleistungen werden auf Nach­ frage erbracht. Diese sind interessant, um neue In­ dustriekontakte zu knüpfen, die in breitere Zusam­ menarbeiten münden können oder um Fallbeispiele für den Unterricht zu generieren, sind aber kein strategischer Schwerpunkt und werden opportunis­ tisch betrieben und nicht spezifisch beworben. Quellen und weiterführende Informationen: http://www.icbc.zhaw.ch/ Hinderling Chr., 2012, Strategische Positionierung ICBC. Michael Kleinert Institutsleiter Der Bachelorstudiengang in Lebensmitteltechno­ logie wird in den Vertiefungen «Lebensmitteltechno­ logie», «Getränketechnologie» und «Ernährung» angeboten. Der Studiengang kombiniert Naturwis­ senschaften mit lebensmittelspezifischen, er­ nährungsphysiologischen, technischen, ökolo­ gischen und betriebswirtschaftlichen Inhalten. Ziel des Studiums ist es, technisch und praktisch versierte Generalisten ganzheitlich auszubilden. Im Masterstudiengang in Life Sciences bietet das ILGI die Vertiefung «Food and Beverage Inno­ vation» an. Innovative Weiterbildungskonzepte (z.B. foodward, CAS Lebensmittelrecht) unterstützen die Wirtschaft in der Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden und leisten einen wertvollen Beitrag zum Konzept des lebens­ langen Lernens. Quellen und weiterführende Informationen: http://www.ilgi.zhaw.ch/ Kleinert M., 2012, Strategische Positionierung ILGI. 46 Jean-Bernard Bächtiger Institutsleiter Direktion, Stab, Institute und Abteilung IUNR Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen IFM Institut für Facility Management Das IUNR hat sich in den letzten 10 Jahren zum einzigartigen Anbieter von Lehre und Forschung im Bereich Umwelt und Landschaft entwickelt. Die dazu notwendigen Entwicklungsprozesse veränder­ ten die Institutskultur in eine Innovationskultur, so dass auch künftig trotz einem breiten Feld von Mitbewerbern das Institut herausragende Studien­ gänge und Forschung anbieten kann. Die zu­ nehmende volkswirtschaftliche Bedeutung der Umweltbranche ist unbestritten und eröffnet dem Bachelor of Science in Umweltingenieurwesen und Master of Science in Natural Resource Sciences jetzt und in Zukunft ein breites Tätig­ keitsfeld. Das IUNR und der Campus Grüental weisen eine starke lokale und regionale Verwurzlung auf, tragen wesentlich zum Image der « Forschungs­ und Bildungsstadt Wädenswil » bei und sind Teil des Selbstverständnisses des Instituts. Dies zeigt sich in der Gründung der Fachstelle Tourismus und Nachhaltige Entwicklung im Jahr 2006, mit der 12 Arbeitsplätze in Wergen­ stein (GR) geschaffen wurden. Angebotsentwick­ lungen für kultur­ und naturnahen Tourismus und für Naturpärke können so glaubwürdig und aus eigener Erfahrung praxisnah erarbeitet und ver­ mittelt werden. Die breite Verfügbarkeit von Faktenwissen über elektronische Medien wird die Hochschullehre zwangsläufig weiter verändern. Theoretische Grundlagen werden bereits in naher Zukunft über didaktisch hochwertige interaktive E­Learning Tools vermittelt. Kontaktunterricht dient handlungs­ Gegenstand der Tätigkeiten des IFM ist das Facility Management (FM) als das ganzheitliche Mana­ gement von Gebäuden, Einrichtungen und Dienst­ leistungen zur Unterstützung der Hauptaktivitäten von wirtschaftlichen Einheiten unter Berücksich­ tigung von ökonomischen, ökologischen und sozia­ len Aspekten der Nachhaltigkeit. Der Bachelorstudiengang in FM ist ausgerichtet auf das operative und taktische FM. Dabei stehen zwei Aspekte/Vertiefungen im Vordergrund: die professionelle Gestaltung der personenbezogenen Dienstleistungen zur Schaffung von optimalen Wohn­, Arbeitsplatz­ und Aufenthaltsbedingungen (Hospitality Management) sowie der langfristig opti­ male Einsatz der Ressource Immobilie über den ganzen Lebenszyklus (Immobilienmanagement). Der Masterstudiengang in FM ist ausgerichtet auf das strategische FM und soll auf internationalem Niveau für Fach­ und Führungsaufgaben im oberen Management sowie die anwendungsorientierte Forschung qualifizieren. Um die internationale Wett­ bewerbsfähigkeit in Wirtschaft und Wissenschaft zu fördern, wird das ganze Studium in Englisch angeboten. Mit seiner Weiterbildungsstufe im Technopark Zürich leistet das IFM einen wirkungsvollen Beitrag zur dringend geforderten Professionalisierung einer ganzen Branche. Aus dem voll modularisierten, aus CAS bestehenden Angebot kann für den MAS in FM ein individuelles Weiterbildungspaket zu­ sammengestellt werden. Das IFM engagiert sich weiter für Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft und bietet im Rahmen des MAS EN Bau orientierter praktischer Labor­ oder Feldarbeit und sozialen und partizipativen Lernprozessen. In den Fachhochschulen der Zukunft werden nur noch wenige klassische Hörsäle zu finden sein; an deren Stelle treten Begegnungszonen, Praxisräume, studiengangspezifische Labors, Werkstätten und, wo es das Berufsfeld erfordert, Freiland­Pflanzen­ kulturen und Gewächshäuser. Mit dem Curriculum 2010 hat das IUNR bereits auf diese Veränderungen reagiert. Vorlesungen wurden reduziert, durch praktische Erkenntnisse an Pflanzen und Tieren gewinnen die Studierenden ein Erfahrungswissen, welches auf das Tätigkeitsfeld in Produktion, Be­ ratung und Forschung ausgerichtet ist. Die Feld­ und Gewächshauslabors in unmittelbarer Nähe der Unterrichtsräume sind Voraussetzung für einen rationell geführten Studienbetrieb, ins­ besondere in den Vertiefungen «Biologische Land­ wirtschaft und Hortikultur», «Urbaner Gartenbau», «Naturmanagement», aber auch in den anderen eng vernetzten Vertiefungen des Bachelorstudien­ gangs in Umweltingenieurwesen. Quellen und weiterführende Informationen: http://www.iunr.zhaw.ch/ Bächtiger J.B., Lagnaz D., Boos J. und Hilber U., 2011, Strategische Beurteilung des Instituts für Umwelt und Natürliche Ressourcen – Studiengang Umweltingenieurwesen und erweiterter Leistungsauftrag, final draft Stand 29.7.2011, 33 pp. Bächtiger J.B., Lagnaz D., Boos J. und Hilber U., 2011, Strategische Beurteilung des Instituts für Umwelt und Natürliche Ressourcen – Studiengang Umweltingenieurwesen und erweiterter Leistungsauftrag, Version 3 Stand 24.10.2011, 73 pp. Thomas Wehrmüller Institutsleiter 47 (Kooperation aller deutschschweizerischen Fach­ hochschulen) die CAS­Module «Ökonomie und Pro­ zesse», «Gebäudemanagement» sowie «Life Cycle Management Immobilien» an. Das IFM erbringt wegbereitende Forschungs­ und Entwicklungstätigkeiten. Übergeordnetes For­ schungsziel des IFM ist das Generieren von Wissen, welches für die Gestaltung und Opti­ mierung der FM­Prozesse und ­Services auf stra­ tegischer sowie auf operativer Ebene genutzt werden kann. Das IFM orientiert sich an wissen­ schaftlichen Standards und an der Praxisrelevanz. Die Forschungsaktivitäten des IFM orientieren sich an den strategischen Forschungsfeldern des Departements Life Sciences und Facility Mana­ gement und nutzen gezielt Synergien mit anderen Instituten des Departements. Dienstleistungen bietet das IFM primär hinsichtlich Aufbau Forschung und Entwicklung sowie zum Kompetenzerhalt von Dozierenden an, vor allem Management­Consulting (Organisationsentwicklung und strategische Fragestellungen). Quellen und weiterführende Informationen: http://www.ifm.zhaw.ch/ Wehrmüller T., 2012, Strategische Positionierung IFM.Direktion und Stabsbereich 8 Aus- und Weiterbildung In Wädenswil studieren junge Menschen Biotechnologie, Chemie, Lebensmitteltechnologie, Umweltingenieurwesen oder Facility Management. Die talentiertesten Bachelorabsolventinnen und -absolventen können ihr Studium in der Master-Stufe in den Bereichen Life Sciences oder Facility Management weiterführen. Ausserdem bietet die ZHAW in Wädenswil und Zürich ein umfangreiches Weiterbildungsprogramm an. 8 50 Aus- und Weiterbildung Aus- und Weiterbildung Am Departement Life Sciences und Facility Management werden folgende Bachelorstudien­ gänge angeboten: – Bachelor of Science in Biotechnologie – Bachelor of Science in Chemie – Bachelor of Science in Lebensmitteltechnologie – Bachelor of Science in Umweltingenieurwesen – Bachelor of Science in Facility Management Die Studien dauern in Vollzeit 3 Jahre. Sie bestehen aus 6 Semestern und sind in Pflicht­ und Wahl­ module gegliedert. Die Module können mehrere Kurse beinhalten und dauern jeweils ein Semester. Der modulare Aufbau ermöglicht den Studieren­ den, Teile ihres Studiums gemäss ihren Vorkennt­ nissen, Interessen und Berufszielen zu gestalten und begünstigt Auslandsemester und den Studie­ rendenaustausch mit anderen Hochschulen. Das Studium kann auch in Teilzeit absolviert werden. Studierende, die das Bachelorstudium abgeschlos­ sen haben, erwerben in ihrem Studium 180 ECTS­ Punkte. 51 Bachelor in Biotechnologie Leistungsstarke Bachelorabsolventinnen und ­ab­ solventen haben seit 2009 resp. 2011 die Möglich­ keit, einen forschungsbasierten und praxisorien­ tierten – Master of Science in Life Sciences – Master of Science in Facility Management zu absolvieren und sich so für anspruchsvolle Positionen weiter zu qualifizieren. Die Masterstudien dauern in Vollzeit 1,5 Jahre. Sie können auch im Teilzeitstudium absolviert werden. Studierende er­ werben in ihrem Masterstudium 90 ECTS­Punkte. Der Masterstudiengang in Facility Management ist international ausgerichtet und wird in englischer Sprache durchgeführt. Nach dem Abschluss der Studien stehen den Absolvierenden neben praxisbezogenen Weiter­ bildungskursen auch Weiterbildungsstudiengänge (CAS, DAS, MAS) an einer Fachhochschule oder Universität offen. Quellen und weiterführende Informationen: http://www.lsfm.zhaw.ch/science/studium/bachelor.html http://www.lsfm.zhaw.ch/science/studium/master/ msc-life-sciences.html http://www.ifm.zhaw.ch/science/ifm/studium/master-fm.html Studienprogramm Die Biotechnologie gehört zu den Schlüsseltech­ nologien der Zukunft. Sie ist die interdisziplinäre Verbindung von biologischen, medizinischen und technischen Wissenschaften. Ziel ist es, mit Mik­ roorganismen, tierischen und pflanzlichen Zellen oder deren Bestandteilen nutzbringende Sub­ stanzen herzustellen oder zu analysieren. Biotech­ nologische Methoden ermöglichen die Herstellung von Stoffen, die durch rein chemische Verfahren nur schwer oder gar nicht herzustellen sind. Zudem basieren heute immer mehr analytische Verfahren auf biologischen Prinzipien. Wer Biotechnologie studiert, hat Interesse an Naturwissenschaften wie zum Beispiel Chemie, Biochemie und Molekularbiologie, führt gerne Experimente durch und entwickelt mit Freude neue Produkte. Auch von der Technik Begeisterte finden ein innovatives und spannendes Betätigungsfeld. Im Studium wird neben den fachspezifischen und allgemein­ bildenden Inhalten auch Wert auf selbstständiges Arbeiten, Kreativität, Teamfähigkeit, Kommunikation und ganzheitliches Denken gelegt. Dies wird durch die Mitarbeit in Projekten und Forschungs­ aufträgen aus der Industrie aktiv gefördert. Inner­ halb des Studienganges stehen Vertiefungen in Biotechnologie und in Pharmazeutischer Techno­ logie zur Wahl. So können sich die Studierenden gezielt auf eine spätere Laufbahn im Bereich der Biotechnologie oder im Pharmabereich ausrichten. Struktur Im Grundstudium werden die naturwissenschaft­ lichen und technischen Kenntnisse und Fähigkeiten erweitert. Im Vertiefungsstudium, dem eigentlichen Fachstudium, wählen die Studierenden ihren persönlichen Schwerpunkt. Durch zahlreiche Prak­ tika werden in Kleingruppen die Methoden­ und Sozialkompetenz geschult. Die Literatur­ und Semesterarbeiten sowie die Bachelorarbeit fördern das selbstständige und projektorientierte Arbeiten mit hoher Eigenverantwortung. Absolventinnen und Absolventen führen den geschützten und inter­ national anerkannten Titel «Bachelor of Science ZFH in Biotechnologie». Vertiefung Biotechnologie Die Biotechnologie ist bei der Forschung und Entwicklung neuer Präparate zu einem unentbehr­ lichen Werkzeug geworden. Sie umfasst den Einsatz biologischer Prozesse im Rahmen techni­ scher Verfahren und industrieller Produktionen. Absolventinnen und Absolventen der Vertiefung Biotechnologie wirken an der Entwicklung von analytischen Prozessen und von neuen Produkten mit. Sie sind Bindeglied zwischen der 52 Aus- und Weiterbildung 53 Bachelor in Chemie kommer ziellen Geschäftsführung, Universitätsab­ solventinnen und ­absolventen, technischen Ange­ stellten und Facharbeitenden und können Fach­ und Führungsverantwortung übernehmen. Unternehmen in der Biotechnologie, im Pharma­ bereich, in der Lebensmittelindustrie, in der Bio­ medizin sowie in der Chemie­, Kosmetik­ und Umweltbranche sind typische Arbeitgeber. Vertiefung Pharmazeutische Technologie Eine Vielzahl von Medikamenten kann nur dank bio­ technologischer Verfahren hergestellt werden. Im Spannungsfeld zwischen Chemie, Pharmazie und Biologie lernen Studierende den praxis­ orientierten Einsatz der pharmazeutischen Tech­ nologie. Diese Vertiefungsrichtung spannt den Bogen von der Entwicklung und Herstellung von Wirkstoffen über die Evaluierung verschie­ dener Produktionsverfahren und die Formulierung des Medikamentes bis hin zu seiner Registrie­ rung und dem Qualitätsmanagement in der Pro­ duktion. Die Absolventinnen und Absolventen können Fach­ und Führungsverantwortung über­ nehmen. Ausbildungsziele Nach Abschluss des Studiums sind die Absolven­ tinnen und Absolventen in der Lage, praktische biotechnologische Aufgabenstellungen zu lösen sowie Fach­ und Führungsaufgaben zu über­ nehmen. Sie sind befähigt, Organismen und Mole­ küle mit chemischen, mikrobiologischen, mole­ kularbiologischen und immunologischen Methoden quantitativ und qualitativ zu bestimmen. Sie kön­ nen biotechnologische und pharmazeutische Gesamtprozesse entwickeln. Biotechnologinnen und Biotechnologen berücksichtigen dabei auch das jeweilige ethische, regulatorische, soziale, ökologische und wirtschaftliche Umfeld. Sie kön­ nen Ergebnisse aus Forschung, Entwicklung und Produktion auswerten und kommunizieren. Sie verfügen nach dem Studium über praxisbezogene Kenntnisse und haben gelernt, ihr Fachwissen selbstständig und kontinuierlich zu erweitern sowie sich in ihrem Fachgebiet zu vernetzen. Berufliche Perspektiven Die Biotechnologie bietet zahlreiche heraus­ fordernde Arbeitsplätze und es wird ein stetiges Wachstum der Branche vorhergesagt. Neben den weltweit aktiven Grossunternehmen behaupten sich auch viele Klein­ und Mittelunternehmen (KMU) sowie Start­up­Firmen auf dem Markt. Typische Einsatzgebiete und Branchen: Pharmazeutische Industrie, Forschungseinrichtungen, Bioanalytische Laboratorien, Engineeringfirmen, Spitäler, Kos­ metische Industrie, Zulieferanten und Geräteherstel­ ler (Labor und Diagnostikgeräte), Umweltämter, Zulassungs­ und Aufsichtsbehörden, Planungs­, Beratungs­ oder Dienstleistungsunternehmen. Aufnahmebedingungen Das Studium ist multidisziplinär, entsprechend ver­ schiedenartig können die Vorbildungen der Ein­ tretenden sein. Personen mit einer Berufsmaturität und einer Berufslehre in einem der Biotechno­ logie verwandten Berufsfeld können das Studium direkt aufnehmen (technische, chemische, bio­ logische sowie medizinische und pharmazeutische Berufe). Personen mit einer Berufsmaturität und einer fachfremden Berufslehre benötigen ein Jahr Berufserfahrung in der Studienrichtung. Per­ sonen mit einer gymnasialen Maturität, einem Fach­ oder Handelsmittelschulabschluss benötigen Berufserfahrung in der Studienrichtung in Form eines einjährigen Zulassungspraktikums. Quellen und weiterführende Informationen: http://www.lsfm.zhaw.ch/science/studium/bachelor/ biotechnologie-studium.html Studienprogramm Die Chemie beschäftigt sich mit der Umwandlung verschiedenster Ausgangsstoffe in Substanzen mit neuen chemischen, physikalischen und biologi­ schen Eigenschaften und eröffnet so viele neue, spannende Anwendungen. Als Fachhochschul­ chemikerin und ­chemiker stehen die Absolventin­ nen und Absolventen mitten in diesem kreativen Prozess und gestalten so die Zukunft mit. Einerseits entwickeln sie neue Produkte und Produktions­ verfahren, erschliessen neue Rohstoffe oder sichern die Energieversorgung. Andererseits geht es darum, die Gesellschaft und die Umwelt vor schädlichen Einflüssen der neuen Produkte zu schützen. Freude am Verbinden von Theorie und Praxis ist für ein Chemiestudium an einer Fach­ hochschule besonders wichtig. Das Studium ver­ mittelt breite fachliche Kenntnisse in den Natur­ wissenschaften. Mit Hilfe mathematischer, physikalischer, chemischer und biologischer Modellvorstellungen gilt es, in einem ersten Schritt die Funktionsweise chemischer Vorgänge zu ergründen und dann auf Basis dieses Wissens im Labor neue, zukunftsträchtige Substanzen und Verfahren zu entwickeln. Innerhalb des Studien­ ganges können Vertiefungen in Chemie oder Bio­ logischer Chemie gewählt werden. So können sich die Studierenden gezielt auf ihre spätere be­ rufliche Laufbahn vorbereiten. Struktur Die ersten beiden Semester sind für beide Ver­ tiefungsrichtungen identisch. Hier wird ein solides Fundament in Mathematik, Physik, Biologie und allgemeiner Chemie gelegt. Nach dem Grund­ studium erfolgt die Vertiefung in eine der beiden Richtungen Chemie oder Biologische Chemie. Projektorientiertes Arbeiten, häufig in Zusammen­ arbeit mit der Industrie, ist dabei zentral. Das Studium schliesst mit der Bachelorarbeit ab. Wäh­ rend der gesamten Studiendauer werden die kommunikativen Fähigkeiten, die Selbstständigkeit und Teamfähigkeit der Studierenden gezielt ge­ fördert. Absolventinnen und Absolventen führen den geschützten und international anerkannten Titel «Bachelor of Science ZFH in Chemie». Vertiefung Chemie Neben der breiten theoretischen und praktischen Grundausbildung in Chemie, Biologie und Chemie­ Ingenieurtechnik, welche unabhängig von der Ver­ tiefung ist und etwa 70 Prozent des Studiums aus­ macht, bietet diese Vertiefungsrichtung ab dem dritten Semester weiterführende Vorlesungen und Praktika in den klassischen Disziplinen eines anwendungsorientierten Chemiestudiums an. Die Projektarbeit im sechsten Semester und die daran anschliessende Bachelorarbeit können in einem der vielfältigen Forschungsbereiche des 54 Aus- und Weiterbildung Instituts Chemie und Biologische Chemie absolviert werden: Analytische Chemie, Industrielle Chemie, Organische Chemie, Physikalische Chemie, Verfah­ rens­ und Umwelttechnik. Dabei stehen die fol­ genden Tätigkeitsgebiete zur Wahl: Entwicklung von Synthesen, Prozessen und Materialien, Methoden­ entwicklung und Durchführung von Analysen, Aufbau und Anwendung von Mess­ und Sensor­ technik, Projekt­, Betriebs­ und Produktionsleitung, Konzeption und Umsetzung von Verfahrens­ und Umwelttechnik, Prozesskontrolle, Qualitäts­ sicherung und Qualitätsmanagement, Arbeits­ sicherheit, Risikoanalysen und Risikomanagement, Technischer Ein­ und Verkauf, Beratung und Schulung von Mitarbeitenden und Kunden. Vertiefung Biologische Chemie Die junge Disziplin der Biologischen Chemie agiert stark interdisziplinär und trägt dazu bei, die Geheimnisse des Lebens zu verstehen und zu nutzen. Sie beschäftigt sich mit dem Verständnis chemischer Prozesse in lebenden Organismen. Dazu braucht es zusätzliche theoretische und prak­ tische Kenntnisse aus der Biochemie, der Mikro­ und Zellbiologie, der Bioingenieurtechnik und der Molekulargenetik. Berufschancen eröffnen sich speziell in der Life Sciences­Branche, wo das Erkennen von Zusammenhängen an der Schnitt­ stelle von Chemie und Biologie gefragt ist. Die Projektarbeit und die Bachelorarbeit können in einem der folgenden Forschungsbereiche absol­ viert werden: Analytische Chemie, Biochemie, Mikro­ und Zellbiologie, Molekulare Genetik, Bio­ ingenieurtechnik. Als Tätigkeitsgebiete stehen zur Wahl: Entwicklung von Pharmazeutika, Prozes­ sen und Materialien, Methodenentwicklung und Durchführung von Bioanalysen, Entwicklung und Produktion von Zell­ und Gewebematerial, Produktion von Chemikalien mit biologischen Methoden, Projekt­, Betriebs­ und Produktions­ leitung, Prozesskontrolle, Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement, Arbeitssicherheit, Risiko­ analysen und Risikomanagement, Technischer Ein­ und Verkauf, Beratung und Schulung von Mit­ arbeitenden und Kunden. Ausbildungsziele Das Studium vermittelt eine breite Ausbildung in Chemie, Biowissenschaften und Chemie­Ingenieur­ technik mit Mathematik und Physik als Grund­ lage. Dank dieser Breite können die Studierenden flexibel auf das sich immer schneller ändernde berufliche Umfeld reagieren. Die beiden Ver­ tiefungsrichtungen erlauben eine begrenzte Spe­ zialisierung, ohne dabei das übergeordnete Ziel einer generalistischen Chemie­Ausbildung aus den Augen zu verlieren. Der Einbezug biologischer Fächer in das Chemiestudium erweitert das spätere berufliche Arbeitsfeld. Durch begleitende Labor­ praktika wird das Umsetzen der Konzepte aus den Vorlesungen auf praxisnahe Aufgabenstellungen trainiert. Die Fähigkeit zum selbstständigen Lernen und zum späteren Einarbeiten in neue Arbeits­ gebiete wird durch das individuelle Selbststudium (rund die Hälfte der Studienzeit) gezielt gefördert. Die Kenntnisse und Fertigkeiten werden im letzten Studienjahr durch Mitwirkung in Projekten der anwendungsorientierten Forschung und Entwick­ lung vertieft. Berufliche Perspektiven Chemikerinnen und Chemiker mit Fachhochschul­ abschluss sind besonders wegen des praxis­ orientierten Studiums begehrte Fachkräfte in pri­ vaten und öffentlichen Unternehmen und bei Behörden. In Grossunternehmen sind sie eher in spezialisierten Feldern tätig, in kleineren und mittle­ ren Unternehmen übernehmen sie oft breite Ver­ antwortungsbereiche in Technik, Führung und Management. Die Einsatzbereiche der Absolventin­ nen und Absolventen in Industrie und Produktion sowie im öffentlichen Dienst sind in der Fein­ und Spezialitätenchemie, in der Agro­, Bau­ und Reinigungschemie, in der Kunststoff­, Textil­, Farben­ und Lackchemie, bei Herstellern von Kos­ metika­, Riech­ und Aromastoffen, in der Lebens­ mittelchemie, Pharmaindustrie, Biotechnologie, Nanotechnologie, Forschung und Entwicklung, an Hochschulen und Forschungseinrichtungen, in der Chemischen oder chemienahen Industrie, bei Herstellern für analytische Geräte, in der Be­ ratung im chemischen und biotechnologischen Apparateaufbau, bei Kantons­ und Bundesstellen, in analytischen Laboratorien, bei Energie­, Umwelt­ und Ingenieurbüros sowie in Spitälern oder in der öffentlichen Verwaltung. 55 Aufnahmebedingungen Das Studium ist multidisziplinär, entsprechend ver­ schiedenartig können die Vorbildungen der Ein­ tretenden sein. Personen mit einer Berufsmaturität und einer Berufslehre in einem der Chemie zu­ gehörigen oder verwandten Berufsfeld wie z. B. Chemikant/­in, Chemielaborant/­in, Chemie­ und Pharmatechnologe/­technologin, Farben­ und Lacklaborant/­in, Textillaborant/­in, Biologielabo­ rant/­in, Medizinische(r) Laborant/­in, Physik­ laborant/­in können das Studium direkt aufnehmen. Personen mit einer Berufsmaturität und einer fachfremden Berufslehre benötigen ein Jahr Be­ rufserfahrung in der Studienrichtung. Personen mit einer gymnasialen Maturität, einem Fach­ oder Handelsmittelschulabschluss benötigen Berufs­ erfahrung in der Studienrichtung in Form eines ein­ jährigen Zulassungspraktikums. Quellen und weiterführende Informationen: http://www.lsfm.zhaw.ch/science/studium/bachelor/ chemie-studium.html 56 Aus- und Weiterbildung 57 Bachelor in Lebensmitteltechnologie Studienprogramm Die Lebensmitteltechnologie befasst sich mit der Umwandlung pflanzlicher und tierischer Rohstoffe in weiter zu verarbeitende «Halbfabrikate» oder genussfertige Lebensmittel und Getränke. Nahezu neunzig Prozent der heute konsumierten Lebens­ mittel sind ganz oder teilweise industriell bearbeitet. Diese Lebensmittel müssen aber nicht nur indivi­ duellen Verbrauchererwartungen genügen, sondern auch speziellen Ernährungsbedürfnissen gerecht werden. Eine spannende Aufgabe für Bachelors of Science in Lebensmitteltechnologie. Das Stu­ dium kombiniert Naturwissenschaften mit lebens­ mittelspezifischen, ernährungsphysiologischen, technischen, ökologischen und betriebswirtschaft­ lichen Kenntnissen. Wer ein solches Studium in Betracht zieht, sollte deshalb Interesse an diesen Disziplinen haben, gerne Experimente durch­ führen und mit Freude neue Produkte kreieren und weiterentwickeln. Im Studium wird neben den fachspezifischen und allgemein bildenden In­ halten auch Wert auf selbstständiges Arbeiten, Kreativität, Teamfähigkeit, Kommunikation und ganzheitliches Denken gelegt. Dies wird durch Mit­ arbeit in Projekten und Forschungsaufträgen aus der Industrie aktiv gefördert. Innerhalb des Studienganges stehen Vertiefungen in Lebensmit­ teltechnologie, Getränketechnologie und Ernährung zur Wahl. So können sich die Studierenden gezielt auf eine spätere berufliche Laufbahn ausrichten. Struktur Das Studium gliedert sich in ein Grundstudium, ein Fachstudium und ein Vertiefungsstudium (alle je zwei Semester). Im Vertiefungsstudium wählen die Studierenden eine der drei Vertiefungsrichtungen. Durch zahlreiche Praktika und Gruppenarbeiten werden die Methoden­ und die Sozialkompetenz gefördert. Die Komplexität und Dauer der selbst­ ständigen Arbeiten (Literaturarbeit, Semesterarbeit, Bachelorarbeit) nehmen im Laufe des Studiums zu. Den Abschluss des Studiums bildet die Bachelor­ arbeit, in der die Studierenden ein praxisnahes Thema eigenständig bearbeiten. Absolventinnen und Absolventen führen den geschützten und inter­ national anerkannten Titel «Bachelor of Science ZFH in Lebensmitteltechnologie». Vertiefung Lebensmitteltechnologie Die Kenntnisse in allen Disziplinen der Lebens­ mitteltechnologie werden in dieser Vertiefungsrich­ tung erweitert und vertieft. Dabei geht es so­ wohl um produktbezogene als auch um techno­ logische Aspekte. Fragen der Lebensmittel­ sicherheit, aber auch wirtschaftliche, rechtliche und marketingrelevante Themen sind ein wichtiger Bestandteil dieses Fachstudiums. Die Ausbildungs­ ziele in diesem Studiengang sind: Auf Basis des erworbenen Grundwissens komplexe Aufgaben in verschiedenen Bereichen der Lebensmittel­ oder Kosmetikindustrie lösen, Gesamtprozesse entwi­ ckeln, optimieren und deren Sicherheit beurteilen, Qualität von Lebensmitteln mittels sensorischen, mikrobiologischen, chemischen, physikalischen Parametern definieren, ermitteln und sicherstellen, Daten und Ergebnisse aus Forschung, Entwick­ lung und Produktion erfassen, auswerten und nutz­ bar machen, Informationsquellen kennen, beur­ teilen und systematisch auswerten. Die Absolven­ tinnen und Absolventen des Lebensmitteltech­ nologiestudiengangs sind in folgenden Gebieten tätig: Lebensmittelentwicklung und ­produktion, Qualitätsmanagement, Lebensmittelüberwachung, Produktmarketing, Technische Entwicklung und Beratung für Lebensmittelrohstoffe, ­zusatzstoffe und Anlagen, Forschung, Aus­ und Weiterbildung. Vertiefung Getränketechnologie Das praxis­ und anwendungsorientierte Studium in dieser Vertiefungsrichtung erstreckt sich über den gesamten Produktionsprozess bis hin zur Vermarktung von alkoholfreien und alkoholhaltigen Getränken. Funktionelle Getränke, Fruchtsäfte, Erfrischungsgetränke, Mineralwasser werden genauso thematisiert wie Wein und Schaumweine, Bier und Spirituosen. Während bei einer Tätigkeit in der Getränkeindustrie ein Schwerpunkt auf der Produktion und Vermarktung von verschiede­ nen Getränken liegt, stehen bei der Zulieferindustrie die Verfahrensentwicklung und Konstruktion im Vordergrund. Die Ausbildungsziele sind folgender­ massen definiert: getränkespezifische, ökono­ mische und technologische Kenntnisse vernetzen, gesamten Produktionsprozess kennen, Vermark­ tung von Getränken beherrschen, komplexe Aufgaben in Schlüsselpositionen der Getränke­ und Zulieferindustrie lösen. Absolventinnen und Ab­ solventen finden Anstellungen in folgenden Tätig­ keitsgebieten: Rohwareneinkauf, Produkt­ entwicklung, Produktion, Qualitätsmanagement, Vertrieb, Produktmarketing, Forschung, Aus­ und Weiterbildung. Vertiefung Ernährung Innerhalb dieser Vertiefungsrichtung werden die Fachkompetenzen in Ernährungsverhalten, Ernäh­ rungserhebungen sowie ernährungsbedingter Krankheiten und Prävention erweitert. Die Aus­ bildungsziele sind: Zusammenhang zwischen Lebensmittelzusammensetzung, ­auswahl und ­zubereitung sowie Stoffwechsel/Entstehung von Krankheiten verstehen und erläutern, ernäh­ rungsphysiologische Verhaltensweisen kennen und anwenden, Einflüsse der Ernährung auf die Gesundheit kommunizieren, Ernährungsaspekte in die Produktentwicklung und ­optimierung ein­ binden. Absolventinnen und Absolventen arbeiten in folgenden Gebieten: Entwicklung und Herstellung bzw. Bereitstellung und Qualitätskontrolle von Lebensmitteln und diätischen Produkten, Marketing (ernährungsphysiologische Aspekte eines Produk­ tes oder von Produktgruppen), Marktforschung (Ermittlung von Trends in der Ernährung), Gemein­ schaftsverpflegung, Gesetzgebung und Vollzug im Zusammenhang mit Nährwertdeklarationen, For­ schung, Aus­ und Weiterbildung. Ausbildungsziele Nach Abschluss des Studiums sind die Absolven­ tinnen und Absolventen in der Lage, Fach­ und Führungsaufgaben im Bereich der Lebensmittel­ und Getränkebranche oder im Ernährungsbe­ reich zu übernehmen. Sie verstehen den gesamten Verarbeitungsprozess von Lebensmitteln vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt. Sie kennen das wirtschaftliche Umfeld, die geltenden rechtlichen Vorschriften und die aktuellen gesundheitspo­ litischen Themen. Sie können Verantwortung für die Sicherheit von Lebensmitteln und den Schutz der Umwelt übernehmen. Moderne Herstellungsverfah­ ren sowie Analysenmethoden sind ihnen vertraut. 58 Aus- und Weiterbildung 59 Bachelor in Umweltingenieurwesen Berufliche Perspektiven Das Berufsfeld umfasst die Entwicklung und Verbesserung von Lebensmitteln unter Berücksich­ tigung sensorischer, ernährungsphysiologischer und lebensmittelrechtlicher Kriterien gemäss dem Leitbild «gesunde, sichere und genussvolle Lebens­ mittel vom Rohstoff bis zum Konsumenten». Die Unterstützung der Planung von Prozessen und Anlagen bei der Herstellung und Verpackung von Lebensmitteln, die Qualitätssicherung und ­kont­ rolle von Lebensmitteln sowie deren Vermarktung gehören zu den beruflichen Hauptaufgaben. Aufgrund ihrer interdisziplinären und praxisorien­ tierten Ausbildung sind Bachelors of Science in Lebensmitteltechnologie fähig, ihre Aufgaben so­ wohl im Industriebetrieb als auch im Umfeld von Klein­ und Mittelunternehmen (KMU) in enger Zusammenarbeit mit Fachleuten aus anderen Gebieten zu erfüllen. Sie gehen verantwortungs­ bewusst mit den vorhandenen Ressourcen um und nehmen ihre ethische Verantwortung gegen­ über der Gesellschaft wahr. Typische Einsatz­ gebiete in der Lebensmittel­, Getränke­ und Kos­ metikbranche sind: Produktentwicklung, Qualitäts­ management, Produktion, Marketing, Handel, Forschung und Entwicklung, Vollzugsbehörden, Anlagen­ und Maschinenentwicklung. Aufnahmebedingungen Das Studium ist multidisziplinär, entsprechend verschiedenartig können die Vorbildungen der Ein­ tretenden sein. Personen mit einer Berufsmatu­ rität und einer Berufslehre in einem der Studienrich­ tung verwandten Berufsfeld (technische, chemische und biologische Berufe) können das Studium direkt aufnehmen. Personen mit einer Berufsmatu­ rität und einer fachfremden Berufslehre (z. B. Ge­ sundheit, Verkauf, Verwaltung) benötigen ein Jahr Berufserfahrung in der Studienrichtung. Per­ sonen mit einer gymnasialen Maturität, einem Fach­ oder Handelsmittelschulabschluss benötigen Berufserfahrung in der Studienrichtung in Form eines einjährigen Zulassungspraktikums. Quellen und weiterführende Informationen: http://www.lsfm.zhaw.ch/science/studium/bachelor/ lebensmitteltechnologie-studium.html Studienprogramm Mit der Herausforderung zur nachhaltigen Entwick­ lung entstehen neue und spannende Berufsfelder, auf die das Studium Umweltingenieurwesen vorbe­ reitet. Im Zentrum stehen dabei der schonende Umgang und die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, der Respekt sowie die ganzheit­ liche Verantwortung gegenüber Mensch und Um­ welt. Das Studium kombiniert naturwissen­ schaftliche Fächer mit ingenieur­, sozial­ und wirtschaftswissenschaftlichen Disziplinen. Neben grundsätzlichem Interesse für Pflanzen, Natur und Umwelt sind Kommunikationsfähigkeit, Tech­ nikverständnis, wissenschaftliches Arbeiten, nicht zuletzt Kreativität und vernetztes Denken gefragt. Das Studium bietet fünf Vertiefungsrich­ tungen (majors): Biologische Landwirtschaft und Hortikultur, Landschaft – Bildung – Tourismus, Nachwachsende Rohstoffe und Erneuerbare Ener­ gien, Naturmanagement und Urbaner Gartenbau. Struktur Der Studiengang weist einen überdurchschnittli­ chen Anteil an Wahlmodulen auf. Der Aufbau ermöglicht den Erwerb von Zusatzqualifikationen (minors). Absolventinnen und Absolventen füh­ ren den geschützten und international anerkannten Titel «Bachelor of Science ZFH in Umweltinge­ nieurwesen». Minor «Schulung & Beratung» Das überfachliche, methodische Angebot befähigt die Absolvierenden, kompetent, beraterisch und didaktisch tätig zu sein. Der erfolgreiche Abschluss des Minors «Schulung & Beratung» führt, genü­ gend Praxisstunden vorausgesetzt, zum Zertifikat des Schweizerischen Verbands für Weiterbildung SVEB, welches eine qualifizierte Tätigkeit in der Erwachsenenbildung ermöglicht. Die Absolventin­ nen und Absolventen sind in der Lage, Lernver­ anstaltungen in ihrem Fachgebiet zu planen, durch­ zuführen und zu evaluieren, Einzelpersonen und Gruppen angemessen und zielorientiert zu beraten und ihr breites Repertoire an Methoden und Kom­ munikationstechniken entsprechend einzusetzen. Minor «Artenkenntnis» Fachleute mit fundierten Artenkenntnissen sind auf dem Arbeitsmarkt gesucht. So sind Artenkennt­ nisse unter anderem in der Bewertung von Lebens­ räumen und im Biodiversitäts­Monitoring un­ abdingbar. Der Minor «Artenkenntnis» bietet eine hervorragende Ausgangslage für künftige Arten­ spezialistinnen und ­spezialisten. Die Absolventin­ nen und Absolventen sind in der Lage, Feldaufnah­ men zu organisieren und in ihrem Spezialgebiet selbst durchzuführen, Felddaten zu analysieren und zu bewerten und Überlegungen zur Umsetzung der Ergebnisse im Rahmen der Erhaltung und För­ derung der Biodiversität anzustellen. 60 Aus- und Weiterbildung Vertiefung (Major) Biologische Landwirtschaft und Hortikultur Bio­Produkte gehören zu den Flaggschiffen der landwirtschaftlichen Produktion in der Schweiz und in Europa. Für die Bevölkerung steht Bio für Natürlichkeit, Genuss und Qualität. Dies lässt die Bio­Märkte im In­ und Ausland wachsen und somit die Herausforderungen an Produktion, Be­ ratung und Forschung. Bio steht für eine stän­ dige Weiterentwicklung. Dazu gehören der scho­ nende Umgang mit der Natur, Einhaltung sozialer Standards und die Ausrichtung an die Erfor­ dernisse des Marktes. Ausbildungsziele sind: Über Kompetenzen in den Bereichen Bodenfruchtbarkeit, Tierhaltung und Pflanzenproduktion verfügen, Nachhaltigkeit als Begriff mit vielschichtiger Bedeu­ tung (sozial, ökologisch, ökonomisch) verstehen, verantwortliches Handeln, Produktqualität, lang­ fristiges Denken und Handeln als Werte mit grosser Bedeutung verstehen, Fähigkeiten auch in Re­ gional­ und Landschaftsentwicklung, nachhaltigem Tourismus sowie in der Energie­ und Rohstoff­ nutzung einbringen. Absolvierende dieser Vertie­ fungsrichtung engagieren sich entlang der ganzen Wertschöpfungskette von Bio­Produkten. Ihr Know­how befähigt sie, auch andere Produktions­ systeme nachhaltig zu gestalten. Tätigkeitsgebiete sind: Forschung, Aus­ und Weiterbildung, Beratung, landwirtschaftliche Produktion in Tierhaltung und Ackerbau, Produktion in den Bereichen Gemüse, Früchte, Wein und Zierpflanzen, Handel und Vermarktung von landwirtschaftlichen Gütern, öffentliche Institutionen und Verbände, Regional­ entwicklungsprojekte und Entwicklungszusammen­ arbeit. Vertiefung (Major) Landschaft – Bildung – Tourismus Eine vielfältige Natur­ und Kulturlandschaft ist ge­ rade an Orten der aktiven Erholung und des Erlebens von besonderer Bedeutung. Fachleute dieser Vertiefung entwickeln Strategien und ini­ tiieren und begleiten Projekte in der Landschafts­ entwicklung, in der Umweltbildung sowie im natur­ und kulturnahen Tourismus. Sie leisten einen Beitrag zur nachhaltigen Regional­ und Tourismus­ entwicklung, indem sie zwischen den Bedürf­ nissen und Interessen unterschiedlicher Akteure vermitteln. Als Umweltbildnerinnen und ­bildner geben sie direkte Naturerfahrung weiter und befä­ higen Menschen zum angemessenen Umgang mit der belebten Umwelt. Folgende Ausbildungs­ ziele werden verfolgt: Die Beziehungen zwischen Mensch, Natur und Landschaft verstehen und kommunizieren, innovative und nachhaltige Land­ schafts­ und Regionalentwicklungskonzepte erar­ beiten, neue Formen interaktiver Kommunikation und Partizipation einsetzen, Angebote für natur­ und kulturorientierten Tourismus sowie natur­ bezogene Freizeiterlebnisse entwickeln, durch­ führen und auswerten, Inszenierungs­ und Interpre­ tationskonzepte planen und umsetzen. Absolventinnen und Absolventen engagieren sich in folgenden Tätigkeitsbereichen: Regionale Naturpärke, Naturzentren und Schutzgebietsma­ nagement, Coaching in Regional­ und Gemein­ deentwicklung, Standortförderung, Angebotsent­ wicklung im natur­ und kulturnahen Tourismus, Outdoorbranche, u. a. Exkursions­ und Trekking­ leitung, Wald­ und Naturschulen, ausserschulische Lernorte, Umweltberatung und ­kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und bei Umweltverbänden. Vertiefung (Major) Nachwachsende Rohstoffe und Erneuerbare Energien Durch die zunehmende Verknappung natürlicher Ressourcen, verschärfte Umwelt­ und Klimaschutz­ massnahmen und wachsendes Konsumenten­ bewusstsein gewinnen die Märkte für erneuerbare Energien und Ökotechnologien an Bedeutung. Dementsprechend kann in Zukunft von einer zuneh­ menden Nachfrage nach Fachkräften in den Be­ reichen der erneuerbaren Energieversorgung und sorgfältiger Nutzung ausgegangen werden. Stu­ dierende dieser Vertiefung erwerben Kompetenzen, um Projekte rund um erneuerbare Energien, nach­ wachsende Rohstoffe und Kreislaufsysteme zu kon­ zipieren, zu bewerten, beratend zu begleiten und auszuführen. Ihre Ausbildungsziele sind: Situations­ gerechte Anlagen nachhaltiger Energieproduk­ tions­ und Energienutzungssysteme konzipieren, Nutzungskonzepte umsetzen sowie Potenziale und Grenzen der einzelnen Technologien abschät­ zen, Ökotechnologische Methoden anwenden und umsetzen, Sozioökonomische Aspekte der nachhaltigen Nutzung von Rohstoffen und Energien berücksichtigen, den Material­ und Energiehaushalt ausgewählter Systeme erfassen, bewerten und optimieren. Die Tätigkeitsgebiete umfassen Förde­ rung von nachhaltigen Energien bei Bund, Kan­ tonen und Gemeinden, Beratung und Öffentlich­ keitsarbeit auf nationaler und internationaler Ebene, Einsatz in Energieversorgungsunternehmen, Nachwachsende Rohstoffe verarbeitende Industrie, Finanzierungs­ und Fondsgesellschaften, Umwelt­ und Forschungsinstitute, «Nachhaltiges Bauen» in mittleren bis grösseren Baufirmen. 61 Vertiefung (Major) Naturmanagement Die grosse Herausforderung in unserer Zeit besteht darin, die Bedürfnisse der Natur mit den Ansprü­ chen der modernen Gesellschaft in Einklang zu bringen. In der Vertiefung Naturmanagement lernen die Studierenden an praxisnahen Fallbeispielen, Lösungen für eine nachhaltige Nutzung von Natur und Landschaft zu finden, die ihrer langfristigen Erhaltung oder ihrer Revitalisierung dienen. Mit ad­ äquaten Methoden arbeiten sie in komplexen Themenfeldern wie Artenschutz und Artenförde­ rung, Gewässer­ und Bodensysteme, Umwelt­ und Landschaftsplanung in Industrie­ und Schwellen­ ländern. Dabei orientieren sie sich gleichwertig an der Wirtschafts­ sowie der Sozial­ und der Um­ weltverträglichkeit. Ausbildungsziele sind: Schutz, Pflege und Nutzung der einheimischen Flora und Fauna beurteilen, gestalten und anwenden, umweltrelevante Projekte aus ökologischer Optik optimieren und begleiten, Massnahmen zur Aufwertung terrestrischer und aquatischer Lebens­ räume planen, realisieren und überwachen (Monitoring), Zusammenarbeit mit passenden Fachgebieten der Natur­ und Sozialwissenschaften fördern und entwickeln. Die Absolventinnen und Absolventen finden Einsatzgebiete bei: Umweltbe­ ratungs­ und Ingenieurbüros, öffentlichen Ver­ waltungen in den Bereichen Landschaft, Umwelt, Naturschutz, Jagd und Fischerei, Naturschutz­ gebieten und Pärke, Institutionen für angewandte Forschung und Entwicklung, Umweltorganisationen und Stiftungen, Industrie­ und Dienstleistungs­ unternehmen, Organisationen für internationale Zusammenarbeit. 62 Aus- und Weiterbildung 63 Bachelor in Facility Management Vertiefung (Major) Urbaner Gartenbau Natur in städtischem Kontext, so könnte man diese Vertiefung auch nennen. Denn weltweit wachsen Städte und Agglomerationen. So auch in der Schweiz, wo 75 Prozent der Bevölkerung in ur­ banen Räumen wohnen. Es braucht Ideen, wie diese urbanisierten Landschaften nachhaltig zu gestalten sind. Studierende dieser Vertiefung analysieren die Wechselwirkungen zwischen Mensch, Pflanze und gebauter Umwelt und ent­ wickeln daraus Lösungen zur Steigerung der Lebensqualität im Siedlungsgebiet. Im Mittelpunkt stehen dabei Pflanz­ und Vegetationskonzepte, Förderungsmassnahmen zur Steigerung der Biodiversität sowie stadtökologische und soziale Zusammenhänge. Die Ausbildungsziele sind: Zusammenhänge zwischen Mensch, Pflanze, Stadtnatur und Umwelt verstehen und interpretie­ ren, Methoden der Verwendung von Pflanzen im städtischen Umfeld entwickeln und anwenden, funktionale, gesundheitsfördernde, stadtöko­ logische und ästhetische Aspekte in die Planung von urbanen Freiräumen integrieren, langfristige Nutzung, Pflege und Schutz von Grünräumen planen und realisieren. Die Tätigkeitsgebiete finden sich in: Städten, Gemeinden, Stadtgärtnereien, Botanischen Gärten, Garten­ und Landschaftsbau, Innen­ und Aussenraumbegrünung, Bewirtschaf­ tung privater und öffentlicher Areale, Facility Mana­ gement, Fachstellen für Natur­ und Umweltschutz, Raum­ und Umweltplanung, Landschaftsarchi­ tektur, Stadtentwicklung, Gartencenter, Schnittstel­ len zur Pflanzenproduktion, Hochschulen und Insti­ tuten. Ausbildungsziele An der Schnittstelle von Natur und Gesellschaft gewinnen unkonventionelle, praktikable Lösungen für den angemessenen Umgang mit natürlichen Ressourcen an Bedeutung. Umweltingenieurinnen und ­ingenieure lösen Aufgaben im Spannungs­ feld zwischen wirtschaftlich­gesellschaftlichen Ansprüchen und den Erfordernissen eines sorgsa­ men Umgangs mit den natürlichen Lebens­ grundlagen. Professionelles Handeln in diesem Umfeld verlangt neben einer hohen Affinität zu Natur und Umwelt Fähigkeiten in Organisation und vernetztem Denken. Absolvierende verfügen über Fachwissen und Strategien, um Fragestellungen der Praxis eigenständig zu lösen. Sie sind kompetent im Methodenwissen, im Umgang mit neuen Infor­ mationstechnologien und verfügen über die ent­ sprechende soziale Kompetenz, um in der Arbeits­ welt verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen. Berufliche Perspektiven Das Bachelorstudium führt zur Berufsbefähigung und eröffnet den Absolventinnen und Absolventen dank der praxisorientierten Ausbildung vielfältige Chancen auf dem Arbeitsmarkt: sei es als Mitarbei­ tende von privaten Unternehmen, öffentlichen Verwaltungen und Non­Profit­Organisationen oder als selbstständige Unternehmerinnen und Unter­ nehmer. Die Tätigkeitsgebiete variieren je nach gewählter Vertiefungsrichtung. Aufnahmebedingungen Das Studium ist multidisziplinär; entsprechend verschiedenartig können die Vorbildungen der Ein­ tretenden sein. Personen mit einer abgeschlos­ senen Berufslehre in einem der Studienrichtung verwandten Berufsfeld (Gesundheit, Bildung/ Soziales sowie technische, chemische und bio­ logische Berufe) und einer eidgenössisch anerkann­ ten Berufsmaturität können das Studium ohne weitere Arbeitswelterfahrung und ohne Aufnahme­ prüfung aufnehmen. Personen mit einer gym­ nasialen Maturität, einem Fach­ oder Handelsmittel­ schulabschluss müssen vor Studienbeginn eine mindestens einjährige Arbeitswelterfahrung in einem der Studienrichtung verwandten Berufsfeld nachweisen. Für Personen mit einer Berufsmaturität zusammen mit einem Fähigkeitszeugnis aus einem anderen Berufsfeld ist vor Studienbeginn mindes­ tens eine einjährige Arbeitswelterfahrung in einem der Studienrichtung verwandten Berufsfeld erforderlich. Quellen und weiterführende Informationen: http://www.lsfm.zhaw.ch/science/studium/bachelor/ umwelt-natur-studium.html Studienprogramm Facility Manager und ihre Teams befassen sich mit der Planung, Durchführung und Steuerung von Massnahmen zur Unterstützung des Kerngeschäf­ tes einer Organisation. Das Facility Management (FM) stellt dabei Räume und Infrastruktur zur Verfü­ gung und bietet Dienstleistungen für die Organi­ sation und für Personen an. Dabei werden Geschäftsbeziehungen betrachtet zwischen: FM­Anbieter und Organisation (Business­to­Busi­ ness) und FM­Anbieter und Endkunden (Busi­ ness­to­Consumer). In der Ausbildung stehen zwei Aspekte im Vordergrund: die professionelle Ge­ staltung der personenbezogenen Dienstleistungen zur Schaffung von optimalen Wohn­, Arbeits­ platz­ und Aufenthaltsbedingungen (Hospitality Management) und der langfristige optimale Einsatz der Ressource Immobilie über den ganzen Lebenszyklus (Immobilienmanagement). Die be­ nötigten Kompetenzen eignen sich die Stu­ dierenden im multidisziplinär aufgebauten Studium, bestehend aus Elementen der Wirtschafts­ und Sozialwissenschaften, Architektur, Ingenieur­ sowie Haushalts­ und Ernährungswissenschaften an. Mit der Wahl der Vertiefungsrichtung Hospitality Management oder Immobilienmanagement können sich die Studierenden gezielt auf eine spätere berufliche Laufbahn ausrichten. Struktur In den ersten drei Semestern werden Basiswissen und ­fähigkeiten für das Facility Management vermittelt. Neben verschiedensten praxisorientier­ ten Studienaufgaben wird im dritten Semester eine Gruppen­Projektarbeit verfasst. Damit werden aktuelle Themen der Praxis mit dem im Studium erarbeiteten Wissen und Können verknüpft. Ent­ sprechend dem bevorzugten Studienschwerpunkt folgt im 4. Semester ein halbjähriges Management­ oder Projektpraktikum, in dem das theoretisch er­ lernte Wissen und Können in der Praxis angewen­ det wird. Gleichzeitig sammeln die Studierenden wertvolle Lernerfahrungen. Im 5. respektive 6. Se­ mester erfolgen das Vertiefungsstudium in einer der zwei Richtungen und die Bachelorarbeit. Absolven­ tinnen und Absolventen führen den geschützten und international anerkannten Titel «Bachelor of Science ZFH in Facility Management». Vertiefung Hospitality Management Hospitality Management befasst sich mit den infra­ strukturellen und personenbezogenen Dienst­ leistungen, die in verschiedenen öffentlichen und privaten Unternehmungen und Institutionen er­ bracht werden. Ziel ist es, optimale Wohn­, Aufent­ halts­ und Arbeitsplatzverhältnisse zu gestalten und zu vermarkten. Absolventinnen und Absolven­ ten der Vertiefung Hospitality Management sind dazu befähigt, die Planung, Organisation und Führung von Dienstleistungsbereichen zu überneh­ men. Sie managen diese nachhaltig nach öko­ nomischen, sozialen und ökologischen Grundsät­ zen. Die Anforderungen und Bedürfnisse der Kunden (des Betriebes, der Mitarbeitenden, der Trägerschaft etc.) und des Kerngeschäftes stehen dabei im Zentrum. Der Facility Manager dieser 64 Aus- und Weiterbildung 65 Master in Life Sciences Vertiefungsrichtung ist im Speziellen befähigt, die Dienstleistungen Beherbergung, Reinigung, Ver­ pflegung, textile Versorgung, Events, Guest Services, Logistik, Arbeitsplatz­ und Raumgestaltung zu führen, zu gestalten und zu vermarkten. Einsatz­ felder sind beispielsweise Spitäler und Heime, Hotel­ lerie, Banken, Versicherungen, Dienstleistungs­ unternehmen, Beratungs­ und Planungsunterneh­ men, Facility­Services­Unternehmen, Catering­ unternehmen, Grosswäschereien. Vertiefung Immobilienmanagement Immobilienmanagement befasst sich mit der Be­ reitstellung, dem Management und der Verwaltung von räumlichen und baulichen Infrastrukturen, sei es für den Eigenbedarf oder als Renditeobjekt. Dabei steht die Optimierung über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie im Vordergrund. Strategische Zielsetzungen werden dabei ebenso verfolgt wie die Optimierung des laufenden Be­ triebes. Der Facility Manager dieser Vertiefungsrich­ tung ist im Speziellen befähigt, bauliche, gebäude­ technische, betriebliche, informationstechnologische wie auch ökonomische Fragestellungen und Aufga­ ben zu bearbeiten. Die Ausbildung befähigt auch zu anspruchsvollen Tätigkeiten in der Immobilien­ verwaltung und im Immobilienmanagement. Die meisten grösseren Unternehmungen der privaten wie auch der öffentlichen Hand haben zunehmend Bedarf an professionell ausgebildeten Facility Mana­ gern. Einsatzfelder sind beispielsweise Banken, Versicherungen, Immobilienfirmen, Bauunternehmen, Wohnbaugenossenschaften, Einkaufszentren, Flughäfen, Bahnhöfe, Industrieunternehmen mit gewerblichen Bauten, Facility­Services­ und Mana­ gement­Anbieter, Anbieter von FM­spezifischen EDV­ Tools, Planungsbüros und Beratungsunternehmen. Ausbildungsziele Der Studiengang befähigt die Absolventinnen und Absolventen dazu, Facilities und Services ganz­ heitlich und nachhaltig zu managen, zu vertreten, zu gestalten und zu entwickeln, betriebswirtschaftli­ che Methoden der Unternehmensführung anzu­ wenden (z. B. Projektmanagement), Personal kom­ petent zu führen, Veränderungsprozesse zu begleiten und zu leiten (Change Management), Verantwortung für das Qualitätsmanagement zu übernehmen, Anliegen der Nachhaltigkeit in alle Betriebsabläufe einzubeziehen, ökonomisch zu denken und handeln. Facility Manager stellen den Kunden und seine Anforderungen ins Zentrum. Fol­ gekosten, technische Anschlusswerte, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit stellen wichtige Eckpfeiler in ihren Überlegungen dar. Sie überprüfen, ob interne oder externe Lösungen zu bevorzugen sind und setzen die richtigen Spezialistinnen und Spezialisten am richtigen Ort ein. Die Entscheidungswege ver­ kürzen sich dank einer einheitlichen professionellen Führung all dieser unterstützenden Prozesse. Berufliche Perspektiven Die Bachelorabsolventinnen und ­absolventen in Facility Management sind in der Wirtschaft sehr gefragt. Facility Management (FM) gewinnt kon­ tinuierlich an Bedeutung. Ein höherer Tech­ nisierungsgrad in Gebäuden mit anspruchsvollen Technologien, steigende Energiepreise, die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit, höhere Kun­ denerwartungen an professionelle Dienstleistungen und die Anforderungen an die wirtschaftliche Leistungserbringung erfordern die gesamtheitliche Betrachtung über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie. Gleichzeitig können mit kundenori­ entiert gestalteten Dienstleistungen Zusatznutzen generiert sowie die Wertschöpfung eines Unter­ nehmens gesteigert werden. Alle unterstützenden Prozesse in einer Hand zu wissen, ist eine Chance. Mit der Konzentration sämtlicher Dienstleistungen und dank einer professionellen Führung sind markante Kosteneinsparungen und Qualitätsstei­ gerungen im FM erzielbar. Entsprechend gross ist in der Wirtschaft die Nachfrage nach gut ausge­ bildeten Facility Managern. Aufgrund der genera­ listischen Ausbildung, welche verschiedene Diszipli­ nen in einzigartiger Weise kombiniert, sind die Absolventinnen und Absolventen ausgesprochene Spezialistinnen/Spezialisten für das Facility Ma­ nagement. Dort, wo vertiefte Spezialistenkenntnisse gefragt sind, sind Facility Manager aufgrund des ganzheitlichen Denkens in der Lage, sich schnell einzuarbeiten. Studienabgängerinnen und ­abgän­ ger beider Vertiefungsrichtungen können deshalb grundsätzlich in allen Bereichen des FM eingesetzt werden. Aufnahmebedingungen Das Facility­Management­Studium ist multidiszi­ plinär, entsprechend verschiedenartig können die Vorbildungen der Eintretenden sein. Personen mit Berufsmaturität und einer abgeschlossenen Berufslehre aller Richtungen können das Studium direkt aufnehmen. Personen mit einer gymnasialen Maturität, einem Fach­ oder Handelsmittelschul­ abschluss benötigen ein Jahr Berufserfahrung. Quellen und weiterführende Informationen: http://www.lsfm.zhaw.ch/science/studium/bachelor/ facility-management-studium.html Masterstudium in Life Sciences Kooperation Die Zürcher Fachhochschule ZFH (ZHAW in Wädenswil), die Berner Fachhochschule BFH (HAFL in Zollikofen), die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW (Hochschule für Life Sciences in Muttenz) und die Haute Ecole Spécialisée de Suisse occidentale HES­SO (Standorte Fribourg, Lullier, Changins, Sion) bieten in einer Kooperation je einen eigenen Masterstudiengang in Life Sciences an. Die allgemeinen Grundlagen und die erweiterten theoretischen Grundlagen werden als Koope­ rationsangebot gemeinsam durchgeführt. Durch diese Zusammenarbeit entsteht für die Master­ studierenden die Möglichkeit zum interdisziplinären Erfahrungsaustausch und zur Erweiterung der Beziehungsnetze. Vertiefungen Die ZHAW in Wädenswil bietet im Life Science Master vier Vertiefungsrichtungen an: – Food and Beverage Innovation – Pharmaceutical Biotechnology – Chemistry for the Life Sciences – Natural Resource Sciences Didaktik Das didaktische Konzept des Masterstudiums kombiniert selbstständiges Lernen (begleitet oder individuell) mit Kontaktlektionen (Vorlesungen, Seminare). Die Teilnehmenden können sich indi­ viduell vorbereiten und auch online vernetzen. Im Präsenz­Unterricht werden die selbstständig er­ arbeiteten Grundlagen diskutiert und vertieft. Dem «forschenden Lernen» kommt hohe Bedeu­ tung zu, indem die eigene Wissenserzeugung wäh­ rend der Masterthesis in den Vordergrund rückt. Kompetenzen Das Studium stellt die Entwicklung der Methoden­ und der Selbstkompetenz in den Vordergrund, ohne dabei Sozial­, Fach­ und Allgemeinkompeten­ zen zu vernachlässigen. Für Masterstudierende heisst das, dass sie sich in einem bestimmten Ge­ biet spezialisieren und ihre theoretischen und wissenschaftlichen Kenntnisse vertiefen. Bei Studi­ enabschluss sind sie in der Lage, den Bogen zwischen Abstraktion und Anwendung zu spannen. Sie können wissenschaftliche Arbeiten erfolg­ reich abschliessen und komplexe Projekte profes­ sionell führen. Erste Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Master of Science in Life Sciences, 2011 (Foto: Tevy AG, Wädenswil) 66 Aus- und Weiterbildung Titel Das Masterstudium schliesst mit dem international anerkannten Titel «Master of Science ZFH in Life Sciences (mit der jeweiligen Vertiefungsrich­ tung)» ab. Vertiefung Food and Beverage Innovation Innovationen im Lebensmittel­ und Getränkebe­ reich werden durch neuartige Rohstoffe und Technologien vor dem Hintergrund eines dyna­ mischen Konsumentenverhaltens und gesell­ schaftlicher Veränderungen ausgelöst. Gesundheit­ liche Aspekte und «Life Style» beeinflussen den Kaufentscheid seitens der Konsumentinnen und Konsumenten. Diese Vertiefungsrichtung ist als weiterführende Ausbildung für Absolventinnen und Absolventen mit einem Bachelor aus dem Lebensmittelbereich und weiteren verwandten Bereichen konzipiert. Food and Beverage Innovation vermittelt for­ schungsbasierte Kenntnisse, die auf den syste­ mischen Ansatz der Produktentwicklung fokus­ sieren. Ausgehend vom Innovationsprozess und unter Berücksichtigung der gesamten Wert­ schöpfungskette werden sowohl soziokulturelle und ernährungsrelevante Aspekte als auch Heraus­ forderungen aus dem Supply Chain Management in die Entwicklung von neuen Produkten und Pro­ zessen mit einbezogen. Masterabsolventinnen und ­absolventen mit Ver­ tiefung in Food and Beverage Innovation sind in der Lage, produktspezifische und verfahrenstechni­ sche, analytische, ökonomische und politische Zu­ sammenhänge über Fachgrenzen hinaus zu ana­ lysieren und integrative Problemlösungen zu entwickeln. Sie haben exzellente Berufsaussichten in den verschiedenen Bereichen der Lebensmit­ telbranche sowie verwandten Bereichen, aber auch bei Behörden, Hochschulen und in nationalen und internationalen Organisationen. Vertiefung Pharmaceutical Biotechnology Das Zusammenspiel von Biologie und industriellen Prozessen sowie die dazu notwendigen Grundlagen im Bereich Qualitätsmanagement im Pharmabe­ reich werden immer wichtiger. Die Herstellung und Analyse grosser biologisch aktiver Moleküle erlebt zunehmend Aufschwung. Die Mehrheit der heute neu zugelassenen pharmazeutischen Wirkstoffe ge­ hört in diese Kategorie. Diese Vertiefungsrichtung ist als weiterführende Ausbildung für Absolventinnen und Absolven­ ten mit einem Bachelor aus Pharmazie, Chemie oder Biotechnologie konzipiert. Kern der inhalt­ lichen Ausrichtung ist die Herstellung und Diagnos­ tik biologisch aktiver Moleküle mit biotechnologi­ schen Methoden. Beispiele solcher Moleküle sind monoklonale Antikörper, Impfstoffe, Wachstumsfak­ toren oder strukturelle Proteine wie Kollagene. Die Fachinhalte umfassen den gesamten Produktions­ prozess vom molekularbiologischen Design des biologischen Produktionssystems über den Biopro­ zess bis hin zur Formulierung des biologisch her­ gestellten Medikaments. Masterabsolventinnen und ­absolventen mit Vertiefung in Pharmazeutischer Biotechnologie sind begehrte und benötigte Spezialisten. Grosse und global tätige Unternehmen der Pharmabranche bauen Produktionskapazitäten auch in der Schweiz auf. Zudem sind zahlreiche Start­up­Firmen im Bereich neuer Wirkstoffe aktiv und benötigen Fach­ kräfte, welche die Entwicklung, Herstellung und Analyse dieser neuen Wirkstoffe verstehen. Vertiefung Chemistry for the Life Sciences In Anwendungen für die Life Sciences müssen Kompetenzen aus Chemie, Biochemie und Analytik sowie Material­ und Nanotechnik eng ineinan­ dergreifen. Hier sind Spezialistinnen und Spezialis­ ten mit diesem Schnittstellenwissen gefragt, die ihr Fachwissen umsetzen können. Diese Vertiefungsrichtung ist als weiterführende Ausbildung für Absolventinnen und Absolventen mit einem Bachelor aus den Bereichen Chemie, Bio­ logische Chemie, Biotechnologie, Materialwis­ senschaften und angrenzenden Disziplinen konzi­ piert. Masterstudierende vertiefen ihre bisherigen Fachkompetenzen in modernen Methoden zur Darstellung von kleinen und grossen aktiven Mole­ külen und in Verfahren zur Strukturierung und Funktionalisierung von Oberflächen. Für das ver­ tiefte Verständnis der molekularen und makro­ skopischen Zusammenhänge (Struktur/Wirkung) ist auch die Vermittlung von Kenntnissen neuester Analysetechniken unverzichtbar. Ziel der Ausbildung ist Life­Science­Chemikerin resp. ­Chemiker. Beispiele von aktuellen Themen in Gebieten der an­ gewandten Forschung umfassen aktive Ober­ flächen für Diagnostik und Screening, Entwicklung modernster analytischer Technologien für medi­ zinische Diagnostik, optische Biosensoren, Umwelt­ analytik und Agronomie, funktionelle Nanofasern, Biomaterialien, biokompatible Werkstoffe und Oberflächen, Tissue­Engineering, Wound Pads, Drug Delivery, Peptide und Biokonjugate sowie Pro­ teintechnologie, Prozessanalytik und Bioanalytik. Absolventinnen und Absolventen dieser Vertiefung finden neben den traditionellen Branchen, wie der chemischen und der pharmazeutischen Indust­ rie, der Lebensmittelindustrie und Unternehmen der Biotechnologie, weitere Tätigkeitsfelder in Bereichen der Medizin, Ernährung, Ökologie und Umwelt sowie in der Energieforschung, der Produk­ teentwicklung, in Produktion und Qualitäts­ sicherung in den Gebieten der regenerativen Medi­ zin, der Spezialitätenchemie, der Herstellung von Impf­ und Wirkstoffen, Funktionsmaterialien, Dia­ gnostik, Sensoren und in der Nanotechnik. Diese Bereiche sind sowohl global als auch in der Schweiz im Wachstum begriffen. 67 Vertiefung Natural Resource Sciences Sollen natürliche Ressourcen auch für kommende Generationen in ausreichenden Mengen und lebenswerten Qualitäten vorhanden sein, müssen neue Wege beschritten werden. An der Schnitt­ stelle von Natur und Gesellschaft gewinnen innova­ tive, praktische Lösungen für den verantwor­ tungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen laufend an Bedeutung. Dazu bildet dieser Stu­ diengang qualifizierte Spezialistinnen und Spezialis­ ten mit einer ganzheitlichen, systemischen Sicht­ weise aus. In der Auseinandersetzung mit Mensch­Umweltsys­ temen wird im Studium nicht nur naturwissen­ schaftliches Know­how vertieft, sondern auch geis­ tes­ und gesellschaftswissenschaftliche Aspekte werden mit einbezogen. Um den Studierenden im breiten Berufsfeld die beste Qualifikation entspre­ chend ihren Interessen und Fähigkeiten mitgeben zu können, wählen sie ein spezifisches, vom Institut angebotenes Themenfeld aus, in dem sie sich ver­ tiefen wollen; z. B. Biocontrol, Biodiversität, Bo­ denökologie/Altlasten, Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, Dachbegrünung, Geography of Food, Grün und Gesundheit, Landschafts­ und Regionalentwicklung, Natur und Freizeit, Natur­ pärke und Schutzgebiete, Natur­ und kulturnaher Tourismus, Ökotechnologie, Wildtiermanagement. Sie werden über das gesamte Studium hinweg begleitet und in laufende Forschungsprojekte des Instituts mit einbezogen. Masterabsolventinnen und ­absolventen mit Ver­ tiefung Umwelt und Natürliche Ressourcen sind fä­ hig, aktuelle Problemstellungen und zukünftige Entwicklungen zu erkennen und ganzheitlich zu analysieren. Darauf aufbauend entwickeln sie adäquate, innovative und praxistaugliche Lösungs­ strategien. Der Studiengang richtet sich an künftige Fachkräfte und Entscheidungsträger in der Privatwirtschaft, in der Verwaltung, in NGO oder im Bildungs­ und Forschungsbereich. Aufnahmebedingungen Aufbauend auf dem Bachelorabschluss bietet das Masterstudium die Möglichkeit zur fachlichen Vertiefung in einem Spezialgebiet. Dement­ sprechend sind Inhaberinnen und Inhaber eines Diploms aus einer der relevanten Fachrichtungen zugelassen. Fachhochschul­Bachelors müssen eine hohe Abschlussqualifikation nachweisen, in der Regel einen Notendurchschnitt von mindestens 5,0 (Schweizer Notensystem). Quellen und weiterführende Informationen: http://www.lsfm.zhaw.ch/science/studium/master/ msc-life-sciences.html 68 Aus- und Weiterbildung 69 Master in Facility Management Die Zürcher Fachhochschule ZFH (ZHAW in Wädenswil) bietet einen eigenen Masterstudien­ gang in Facility Management an. Studienprogramm Das Studium Master of Science in Facility Mana­ gement basiert auf einem ganzheitlichen FM­ Modell, das im Europäischen Standard beschrieben wird. Der international ausgerichtete Studiengang befähigt die Absolventinnen und Absolventen angewandte Forschungsfragen im Facility Mana­ gement zu bearbeiten und das FM­Modell auf individuelle Geschäftssituationen anzuwenden. Das Masterstudium baut auf dem Bachelorstudium in FM auf. Das erste Semester fokussiert auf die Supportprozesse und deren Optimierung im Unter­ nehmen aus Sicht des FM. Im zweiten Semester stehen die Schlüsselprozesse der Unternehmen mit der Frage, wie FM diese effektiv und effizient unterstützen kann, im Zentrum des Interesses. Im dritten Semester geht es neben der Masterthesis um internationale Aspekte im FM­Markt. Allen drei Semestern gemeinsam ist, dass wissenschaft­ liche Methodik und Erkenntnis dazu verwendet werden Wissen in Aktion zu setzen und Problem­ lösungen zu erarbeiten. Durch Arbeiten in und an Projekten soll der ganzheitliche, transdisziplinäre Ansatz des FM vertieft werden. Eine enge Zu­ sammenarbeit mit Partnern aus Wirtschaft und Verwaltung stellt sicher, dass eine hohe Praxis­ orientierung gewährleistet ist. Die Themenstellun­ gen der Masterarbeiten können sich aus Fragestel­ lungen des IFM oder von Industriepartnern ableiten. In ihrer Masterarbeit verbinden die Studierenden Praxis und Theorie in einer wissenschaftlichen Arbeit. Forschungsschwerpunkt Eine Schwerpunktsetzung auf Forschung und Praxisorientierung ist keineswegs widersprüchlich. Quantitative und qualitative Forschung sind notwendig und wichtig, um fundierte Theorien für die praktische Anwendung in der täglichen FM­ Praxis zu entwickeln. Dadurch werden neue Ebenen des Verstehens geschaffen. Um sicher­ zustellen, dass die aktuellsten und relevantesten Projekte und Forschungsergebnisse im Master­ studiengang einbezogen werden, können Master­ studierende in nationale und internationale Forschungsarbeiten am Institut für Facility Mana­ gement eingebunden werden. Das Ziel der praxisorientierten Forschung ist die Entwicklung praxisrelevanter, ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltiger FM­Strategien, Modelle und ent­ sprechender Prozesse. Die Erkenntnisse aus dieser Forschung werden in die Lehre integriert und bereichern damit den Lehrplan. Start des international ausgerichteten Studiengangs Master of Science in Facility Management, 2011 Didaktik Das didaktische Konzept im Masterstudiengang kombiniert selbstständiges Lernen, (begleitet oder individuell) mit Kontaktunterricht (Vorlesungen, Seminare). Die Teilnehmenden arbeiten im Selbst­ studium einzeln oder in Online­Netzwerken. Im Kontaktstudium werden die von den Studierenden erarbeiteten Konzepte vertieft diskutiert. Mit dieser Doppelstrategie werden sowohl die dynami­ schen Anforderungen der FM­Branche und die individuellen Präferenzen der Studierenden berück­ sichtigt. Dem «forschenden Lernen» kommt hohe Bedeutung zu, indem die eigene Wissenser zeugung während der Arbeit an der Masterarbeit in den Vordergrund rückt. Titel Das Masterstudium an der Zürcher Fachhochschule ZFH schliesst mit dem international anerkannten Titel «Master of Science ZFH in Facility Mana­ gement» ab. Berufliche Perspektiven Ein Abschluss als Master of Science in FM bietet den Studierenden einen national und international anerkannten Abschluss. Absolventinnen und Absolventen haben ihre wissenschaftlichen Fähig­ keiten ausgebaut und gelernt mit Komplexität umzugehen. International ausgerichtete Unterneh­ men erwarten zunehmend einen Masterabschluss für den Zugang zu Führungspositionen. Wach­ sender Kostendruck und die Notwendigkeit zur Steigerung der Produktivität bedeuten, dass Exper­ tinnen und Experten im Facility Management gefragt sind, nicht nur in der Privatwirtschaft, son­ dern auch in öffentlichen Einrichtungen. Master­ absolventinnen und ­absolventen haben somit ver­ schiedene Karrieremöglichkeiten, zum Beispiel als Fach­ und als Führungskräfte bei Grossunter­ nehmen, Generalunternehmern, FM­Total Service Providern, Verwaltungen öffentlicher Gebäude, im Public Real Estate Management, als Projekt­Ent­ wickler, bei Bauunternehmen, Baugenossen­ schaften, Immobilienverwaltungen, kommunalen Organisationen, im öffentlichen Dienst, bei Post, Verkehrs­, Energie­, Wasser­Unternehmen, im Gesundheitswesen, als Finanzdienstleister, in der Industrie, an Forschungsinstituten, in Lehre sowie Forschung und Entwicklung an Hochschulen, bei der unabhängigen Entwicklung neuer Geschäftsfelder (Beratung, Entwicklung, Dienst­ leistungen), in spezialisierten Funktionen wie Port­ folio­Management oder in der Beratung. Masterarbeit Die Masterarbeit ist eine individuelle wissenschaft­ liche Arbeit, in welcher die im Studium erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten auf eine spezifische Fragestellung angewendet werden. Die Thesis trägt zur weiteren Optimierung des FM­Modells so­ wie zum Verständnis von FM und der Arbeit des Instituts für Facility Management bei. Aufnahmebedingungen Das Masterprogramm richtet sich primär an Absol­ ventinnen und Absolventen eines Bachelorstudiums in Facility Management. Aufbauend auf diesen Studienabschluss, bietet das Masterstudium den Studierenden die Möglichkeit, ihr Wissen zu ver­ tiefen. Inhaberinnen und Inhaber eines Diploms oder eines Bachelorabschlusses aus den Bereichen Betriebswirtschaftslehre, Hotelmanagement, Bauingenieurwesen, Gebäudetechnik, Architektur oder anderen FM­bezogene Studien, die nach­ weisen, dass sie über die erforderlichen Ein­ trittskompetenzen verfügen, werden zum Master­ studiengang zugelassen. Es werden ein überdurchschnittlicher Hochschulabschluss, in der Regel mit einem Notendurchschnitt von mindestens 5,0 (Schweizer Notensystem) und gute Englischkenntnisse erwartet. Quellen und weiterführende Informationen: http://www.ifm.zhaw.ch/science/ifm/studium/master-fm.html 70 Kurse, Tagungen und Weiterbildungslehrgänge Die Institute des Departements Life Sciences und Facility Management bieten eine breite Palette an Weiterbildung an. Diese reicht von internatio­ nalen Tagungen über ein­ und mehrtägige Kurse, Zertifikats­ und Diplomlehrgänge bis zu mehr­ semestrigen Nachdiplomstudiengängen. Das An­ gebot aus den Life Sciences und dem Facility Management ist auf die Anforderungen und Bedürf­ nisse des Arbeitsmarktes zugeschnitten. Die Fachspezialistinnen und ­spezialisten geben in den Weiterbildungsanlässen ihr Fachwissen, wissenschaftliche Erkenntnisse und praxisnahes Know­how aus den Bereichen «Umwelt», «Lebens­ mittel und Ernährung», «Gesundheit» und «Ge­ sellschaft» an die Praxis weiter. Beispiele für Tagun­ gen sind die Biotechnologietagung, der Chemie­ tag, die Fachtagung Grünflächenmanagement, die Lebensmittel­Fachtagung oder das Fischforum Schweiz. Die Themen der angebotenen Tageskurse sind ebenfalls sehr breit. Sie reichen von Pflan­ zenkenntnissen über Gartengestaltung bis zu natur­ nahem Garten­ und Landschaftsbau und Schwimmteichbau. Im Lebensmittelbereich werden Kurse angeboten in Weinbereitung und Degus­ tation. Im Weiteren sind die Themen Lebensmittel­ recht und ­kennzeichnung, gute Herstellungspraxis und Statistik im Qualitätsmanagement vertreten. Sensorikinteressierte können sich weiterbilden in Qualitätssicherung und Statistik in der Sensorik, Sensorischen Produkttests mit Konsumenten und zahlreichen Degustationskursen (z. B. Nüsse, Tee, Schokolade, Kaffee, Olivenöl und Brot). Das Institut für Facility Management bietet den Diplomstudiengang (DAS) in Facility Management und zwei Nachdiplomstudiengänge (MAS) in Facility Management sowie in Energie und Nach­ haltigkeit im Bauwesen an. Das Institut für Lebens­ mittel­ und Getränkeinnovation bietet gemeinsam mit dem Institut für Umwelt und Natürliche Ressour­ cen den Nachdiplomstudiengang (MAS) Excellence in Food (foodward) an. Zusätzlich bieten die Institute eine weit gefächerte Palette an Zertifikats­ lehrgängen an: Altlastenbearbeitung (SIPOL), Bodenkartierung, Naturbezogene Umweltbildung, Narrative Environments für Umwelt & Kultur, Säuge­ tiere – Artenkenntnis, MakroZooBenthos, Gar­ tentherapie, Lebensmittelrecht, Food Finance and Supply Chain Management, Food Product and Sales, Food Quality Insight, Food Sociology and Nutrition, Food Responsability, The Science and Art of Coffee, Gebäudemanagement, Immobilien­ ökonomie, Leadership, Ökonomie und Prozesse, Service Management, Workplace Management, Life Cycle Management Immobilien, Strategisches Facility Management. Das Angebot der Weiterbildungslehrgänge richtet sich an Personen mit einem Hochschulabschluss. Personen mit ausgewiesener Berufserfahrung können ebenfalls zugelassen werden. Ein Ab­ schluss an der ZHAW eröffnet den Absolventinnen und Absolventen neue Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt und verbessert ihre beruflichen Per­ spektiven. Die Angebote sind meist flexibel kom­ binierbar und ermöglichen eine berufsbegleitende Weiterbildung. Quellen und weiterführende Informationen: http://www.lsfm.zhaw.ch/science/weiterbildung.html 9 Forschung, Entwicklung und Dienstleistungen Die moderne Biologie, die die Grundlage der Life Sciences bildet, entwickelt sich seit den Entdeckungen der Nobelpreisträger Watson und Crick sowie Arber, die noch keine 100 Jahre alt sind, rasant. Die Halbwertszeit des Wissens ist in den Life Sciences so kurz wie in keinem anderen Gebiet. Die technischen Entwicklungen im Facility Management sind ebenfalls enorm. Gute Lehre bedingt deshalb in beiden Gebieten eigene Forschung. 9 74 Forschung, Entwicklung und Dienstleistungen Angewandte Forschung Die anwendungsorientierte Forschung steht in den Instituten des Departements Life Sciences und Facility Management neben der Lehre im Zentrum des Leistungsauftrags. Spezialistinnen und Spezia­ listen sind in nationalen und internationalen Pro­ jekten engagiert. Damit trägt die Forschung der ZHAW in Wädenswil zur Förderung und Profilierung des Wirtschaftsstandortes Zürich wie auch der Schweiz bei. Das Departement Life Sciences und Facility Ma­ nagement verfügt über eine hervorragende Infrastruktur und personelle Ressourcen, um anwendungsorientierte Forschungs­ und Entwick­ lungsprojekte sowie Dienstleistungsaufträge kompetent durchführen zu können. Geräte und Ausrüstungen sind auf dem neuesten Stand der Technik und Technologie und ermöglichen die kompetente Bearbeitung von anwendungsorien­ tierten Forschungs­ und Entwicklungsprojekten. Moderne Labors, Versuchs­ und Produktions­ anlagen bilden die Basis. An der Nahtstelle zwischen Theorie und Praxis arbeiten die Institute eng mit Industrie und Wirtschaft zusammen. Für Projekte werden Know­how und Infrastruktur den Bedürfnissen der Kunden entsprechend zur Verfügung gestellt. Passend auf die Fragestel­ lungen im Projekt arbeiten Forschende, wissen­ schaftliche Mitarbeitende und Studierende aus den unterschiedlichen Disziplinen in interdisziplinären Teams zusammen. Kooperation Die Zusammenarbeit mit anderen Fachhoch­ schulen, Universitäten und Behörden wird gezielt gefördert. Dabei sind Kooperationen mit Institu­ tionen in europäischen Ländern vorherrschend, mit Partnern ausserhalb des EU­/EFTA­Raums werden Schwerpunkte gebildet. Dank dem umfassenden und spezifischen Wissen und der langjährigen Erfahrung ist die Hochschule ein kompetenter Netz­ werkpartner in nationalen und internationalen Projekten. 75 IBT Institut für Biotechnologie Unterstützung Forschungs­ und Entwicklungsprojekte können durch nationale und europäische Programme unter­ stützt werden (KTI­, SNF­, EU­Projekte). Die Wirt­ schaft profitiert bei innovativen Projekten von den Programmen, welche die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Schweiz fördern. Etablierte Unternehmen wie auch Start­up­Firmen erhalten einen Mehrwert aus der Zusammenarbeit mit der ZHAW. Die Erfolge dokumentieren sich in vielen Projekten. Vertraulichkeit Die internationale Publikation von Resultaten aus der Forschung ist ein entscheidendes Qualitäts­ kriterium guter Forschung. Bei der Auftragsfor­ schung im kompetitiven Bereich gehören Diskretion und Professionalität zum Forschungsalltag. In die­ sem Bereich werden Projekte und Dienstleistungen, wo erforderlich, absolut vertraulich behandelt. Dienstleistung Mit ausgewiesenen Kompetenzen, dem interdis­ ziplinären Angebot und den spezifischen Mög­ lichkeiten bietet die ZHAW in Wädenswil ein vielfälti­ ges Angebot an Dienstleistungen – von der Analyse bis zur Evaluation. Die Biotechnologie ist die interdisziplinäre Ver­ bindung von biologischen, medizinischen und tech­ nischen Wissenschaften. Ziel des IBT ist es, mit Mikroorganismen, tierischen und pflanzlichen Zellen oder deren Bestandteilen nutzbringende Sub­ stanzen herzustellen oder zu analysieren. Der Schwerpunkt der Projekte liegt in der Entwicklung von biotechnologischen Methoden mit Anwen­ dung in den Bereichen Pharma, Medizin, Lebens­ mittel und Umwelt. Schwerpunkte – Bioverfahrenstechnologie – Mikro­, Molekular­ und Zellbiologie – Pharmazeutische Technologie 76 Forschung, Entwicklung und Dienstleistungen 77 ICBC Institut für Chemie und Biologische Chemie ILGI Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovation Im ICBC wird eine moderne Auffassung der ange­ wandten Chemie gelebt. Neben Fragestellungen aus der analytischen, industriellen und präparativen Chemie werden Aufgaben aus der biologischen Chemie wie Diagnostik, Proteinreinigung, Bioanaly­ tik oder Biomaterialien bearbeitet. Viel Gewicht liegt auf der Bearbeitung von fachgebietsübergrei­ fenden Fragen aus chemischer und biochemischer Sicht, beispielsweise in der Material­, Nano­ oder Oberflächentechnik. Im Zentrum von Aktivi­ täten in der Prozessentwicklung stehen die kontinuierliche Prozessführung und Online­Analytik. Nahezu 90 Prozent der heute konsumierten Lebensmittel sind ganz oder teilweise industriell verarbeitet. Für die bedarfsgerechte Bereitstellung genussvoller, sicherer und gesunder Lebens­ mittel sind innovative Produkt­ und Prozessentwick­ lungen gefragt. Ziel des ILGI ist, bei der Entwicklung und Optimierung von Lebensmitteln die gesamte Wertschöpfungskette vom Rohstoff bis zum Konsumenten zu betrachten. Dabei werden er­ nährungsphysiologische, hygienische und technologische Anforderungen genauso berück­ sichtigt wie Qualitätsstandards, Ökologie und Logistik. Schwerpunkte − Synthese, Prozesse und neue Materialien − Analytik und Analysetechnologie – Proteintechnologie, Bio­ und Tissue­Engineering − Didaktik der Chemie Schwerpunkte − Prozess­ und Produktoptimierung − Aromaanalytik und Sensorik − Lebensmittelsicherheit und Haltbarkeit − Qualitätsmanagement − Verpackung und Logistik − Ernährung und Consumer Science 78 Forschung, Entwicklung und Dienstleistungen IUNR Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen IFM Institut für Facility Management Mit der globalen Herausforderung zur nachhaltigen Entwicklung entstehen neue Aufgaben, die nach der Verbindung von Wissen und Erfahrung aus ingenieur­, sozial­ und wirtschaftswissen­ schaftlichen Disziplinen verlangen. Die anwen­ dungsorientierte Forschung und Entwicklung des IUNR konzentriert sich auf die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen, für urbane wie auch für rurale Räume. Dabei gilt es, wirt­ schaftliche, gesellschaftliche und ökologische Ziele in Einklang zu bringen und die Ergebnisse ganz­ heitlich gegenüber Mensch und Umwelt zu verant­ worten. Wirtschaftliche Herausforderungen dominieren die Zeit. Das IFM fördert die Innovation und die Ent­ wicklung von Prozessen, Methoden und Inhalten des Facility Management. Die Forschung des IFM zielt auf eine bessere Verknüpfung der Services auf der operativen Ebene des Facility Managements (FM) mit den strategischen Unternehmensentschei­ dungen. Das Kerngeschäft einer Organisation wird dadurch in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht optimal unterstützt. So ermöglicht FM die Schaffung von qualitativem und quantitativem Mehrwert. Schwerpunkte − Umweltsysteme Urbane Grünräume Landschaft und Tourismus Nachhaltigkeitskommunikation − Natürliche Ressourcen Biologische Landwirtschaft Ecological Engineering Integrative Ökologie 79 Schwerpunkte − Life Cycle Management − Energy Management − Workplace Management − FM in Healthcare 80 IAS Institut für Angewandte Simulation Die Problemstellungen in den Life Sciences und im Facility Management werden immer komplexer und verlangen nach neuen Untersuchungs­ und Entscheidungsmethoden. Das IAS analysiert anspruchsvolle Fragestellungen und erarbeitet um­ setzbare Lösungen mit Modellbildung und Simula­ tion. Im Zentrum der Arbeiten stehen neue Metho­ den der Datenanalyse und der Computersimulation. Für die benutzergerechte Vermittlung der Erkennt­ nisse entwickelt das IAS webbasierte Visualisie­ rungstools. Im Bereich der Datenanalyse und Sta­ tistik, Neuroinformatik, Logistiksimulation und Webtechnologie verfügt das IAS über langjährige Projekterfahrung. Schwerpunkte − Datenanalyse und Statistik − Angewandte Neuroinformatik − Logistik und Simulation − Webbasierter Informationstransfer 10 Beispiele departementaler und interdepartementaler Zusammenarbeit Die Departemente der ZHAW respektive deren Institute sind in ihren Disziplinen stark. Für die Lösung der heutigen komplexen gesellschaftlichen Fragestellungen wird die Stärke verschiedener Disziplinen gebraucht, um die Fragestellungen umfassend, d. h. interdisziplinär anzugehen. Die ZHAW und das Departement Life Sciences und Facility Management haben hier grosses Potenzial. 10 84 Nationale Stammsammlung für biologisches Material Zusammenarbeit von IBT mit ICBC und IAS Die Culture Collection of Switzerland (CCoS) ist die nationale Stammsammlung, die biologische Materialien wie Bakterien und Hefestämme zusam­ menträgt und über einen Katalog des mikrobiellen Lebens öffentlich zugänglich macht. Sie über­ nimmt die anspruchsvolle Aufgabe, die Vielfalt an Stämmen, die aus der Natur isoliert wurden, zu erhalten und einen Überblick über deren Funk­ tionen zu gewinnen. Die CCoS konzentriert Stammsammlung der CCoS sich auf die Sammlung bakterieller Isolate mit Schweizer Hintergrund. Ziel ist es, eine möglichst grosse Anzahl biotechnologisch relevanter und gut charakterisierter Mikroorganismen­Stämme zu sammeln und der Forschung und Anwendung zur Verfügung zu stellen. Sie werden für die Diag­ nostik, Biokatalyse und Herstellung von Wirkstoffen verwendet. Die CCoS ist ein Spin­off der ZHAW und profiliert sich als Plattform für die kompetente Lagerung und den weltweiten Vertrieb von bio­ logischem Material. Die CCoS ist Mitglied der Grün­ derorganisation grow. Beispiele departementaler und interdepartementaler Zusammenarbeit Studie zu Essen und Alltagsgestaltung von Seniorinnen und Senioren Zusammenarbeit von ILGI mit IFM zusammen mit Agroscope in Wädenswil und Pro Senectute Die Ernährungsweise spielt eine massgebliche Rolle für die individuelle Gesundheit und das Wohlbe­ finden sowie die subjektive Zufriedenheit im höhe­ ren Lebensalter. Die Swiss­Agile­Study ist eine qualitative Fallstudie zur Erfassung der Ernährungs­ situation älterer Menschen in der deutschsprachi­ gen Schweiz. Ziel war es, zum einen die übliche Verzehrweise und Nährstoffversorgung zu erfassen, zum anderen die Handlungen und Struk turierungen des Essalltags in unterschiedlichen Lebenssituationen zu untersuchen. Die ZHAW befasste sich mit den Ernährungsgewohnheiten und sensorischen Wahrnehmungsveränderungen sowie der Situation in Alterswohnheimen bezüglich der Erhaltung der Selbstständigkeit und dem Angebot entsprechender Dienstleistungen. Ernährung im Alter, ein Thema mit zunehmender Bedeutung 85 86 Therapie- und Erlebnisgarten RehaClinic Zurzach Zusammenarbeit von IUNR mit ZHAW-Departement für Soziale Arbeit und HSR Hochschule für Technik Rapperswil Gartenanlagen beeinflussen das physische und psychische Befinden des Menschen positiv. Haupt­ ziel dieses Projektes war, standardisierte Gar­ tentherapieprogramme für Schmerz­ und Schlag­ anfallpatienten in der Rehabilitation zu entwickeln, zu implementieren und den Wirksamkeitsnach­ weis dieser Programme zu erbringen. Ein interdiszi­ plinäres Team verschiedener Hochschulen und der RehaClinic Zurzach realisierte den Therapie­ und Erlebnisgarten, der sich zu einem erfolgreichen Pilotprojekt entwickelte. Speziell ausgebildete Physio­ und Ergotherapeutinnen und ­therapeuten führen die Therapie in einem eigens dazu konzi­ pierten Garten sowie einem Gewächshaus durch. Quellen und weiterführende Informationen: Schneiter-Ulmann R., 2010, Lehrbuch Gartentherapie, Hans Huber Verlag, 343 pp. http://www.lsfm.zhaw.ch/science/forschung.html Therapie- und Erlebnisgarten RehaClinic Zurzach 11 Campus und Infrastruktur Das Departement Life Sciences und Facility Management schätzt sich glücklich, an schönster Lage am Zürichsee lehren und forschen zu dürfen. Die Campus Grüental und Reidbach haben ruralen und urbanen Charme. Sie werden ergänzt durch Aussenstandorte in Wergenstein (GR) und Zürich (Technopark). Die Infrastruktur, die für Lehre und Forschung zur Verfügung steht, ist erstklassig. 11 90 Campus und Infrastruktur Campus und Infrastruktur Grüental Reidbach Das Departement Life Sciences und Facility Management ist an vier Standorten angesiedelt: Wädenswil, Au, Zürich und Wergenstein. Der Standort am linken Zürichseeufer in Wädenswil gliedert sich in die beiden Campus Grüental und Reidbach. Auf der Halbinsel Au ist der Rebberg in Pacht der Hochschule. Die Weiterbildungsstufe des Facility Managements ist im Technopark in Zürich domiziliert. Die Fachstelle Tourismus und Nachhaltige Entwicklung ist im Center da Capri­ corns direkt am Fusse des Naturparks Beverin zu Hause. Der Campus Grüental wurde in den 1980er Jahren erbaut und liegt hoch über dem Zürichsee mit einzigartiger Aussicht über den See und in die Glar­ ner Alpen. Die Umgebung bietet eine Atmosphäre, die Kreativität, Inspiration und konzentriertes Arbeiten anregt und fördert. Der Campus Grüental erlebte seit seiner Erbauung einen dynamischen Wandel. Was ursprünglich als Obstlager gebaut wurde, hat sich bis heute z. B. in Hightech­Biotech­ nologielabors weiterentwickelt. Der östliche Teil des Campus beherbergt Gärten und Pflanzen­ sammlungen mit nationaler Ausstrahlung. Die Anlagen dienen dem Unterricht und der Forschung gleichzeitig. Sie sind öffentlich zugänglich und werden auch als Naherholungsgebiet sehr geschätzt. Der Campus Reidbach stellt eine interessante Umnutzung einer Wädenswiler «Industriebrache» dar. Bis spät im letzten Jahrtausend wurden auf diesem Areal noch Textilien produziert und die tuwag AG war in ihrer Blütezeit Arbeitgeber von mehreren Hundert Mitarbeitenden. Heute arbeiten wieder mehrere Hundert Menschen im Reidbach, allerdings in einer technisch sehr aufwändigen Hochschulumgebung. Der Campus Reidbach wird seit Ende des letzten Jahrtausends kontinuierlich für das Departement Life Sciences und Facility Management umgenutzt. Noch heute sind über 60 KMU auf dem Areal zu Hause, wobei die Hoch­ schule den grössten Flächenanteil einnimmt. Das Institut für Chemie und Biologische Chemie und die Abteilung für Wissenschaftliche Grundlagen mit dem Institut für Angewandte Simulation sind ganz auf dem Campus Reidbach untergebracht. Die Institute für Biotechnologie und für Lebensmit­ tel­ und Getränkeinnovation haben einen Teil ihrer Infrastruktur ebenfalls im Reidbach. Campus Grüental Campus Reidbach 91 Studierende des Departements Life Sciences und Facility Management haben nicht nur gute be­ rufliche Aussichten, sie geniessen auf dem Campus Reidbach auch eine einmalige Aussicht auf Wädenswil und den Zürichsee, insbesondere auf der Dachterrasse des 5. Geschosses, in wel­ chem die Mensa untergebracht ist. Im Jahr 2012 haben die Bauarbeiten für die Er­ weiterung des Campus Reidbach in Richtung Bahnhof Wädenswil begonnen. Auf dem Sträuli­ Areal, ebenfalls eine Wädenswiler Industrie­ brache, entsteht die neue Heimat für das Institut für Facility Management. Das neue Gebäude wird mit einem innovativen Bürokonzept, an dem das IFM auch forscht, realisiert. Gleichzeitig werden Unterrichtsräumlichkeiten vom tuwag­Areal ins neue Gebäude und somit näher zum Bahnhof verlegt. 92 Campus und Infrastruktur Zürich Technopark Wergenstein Menschen, die im Berufsleben stehen und sich weiterbilden, wollen vom Arbeitsort zum Aus­ bildungsort möglichst wenig Zeit verlieren. Ausser­ dem ist es attraktiv, wenn der Ausbildungsort in einer spannenden städtischen Umgebung angesiedelt ist. Beides stimmt für den Technopark Zürich. Im neu entstehenden Zürich West mitten unter aufstrebenden Start­up­Firmen und wenige Minuten vom Hauptbahnhof Zürich ent fernt bietet das Institut für Facility Management seine Weiterbildungskurse an. Tourismus und nachhaltige Entwicklung sind in einem Land, das keine Rohstoffe besitzt, dafür aber kluge Leute und eine einzigartige Landschaft, wichtige Bereiche im Portfolio des Departements Life Sciences und Facility Management. In der Schweiz existierten Anfang 2012 18 Schweizer Pärke. Die Fachstelle für Tourismus und Nach­ haltige Entwicklung ist federführend in der Parkent­ wicklung in der Schweiz. Die Fachstelle ist im Center da Capricorns zu Hause und benützt «ihren» Naturpark Beverin als «Feldlabor». Bildquellen: Technopark: http://www.messeschweiz.ch/cms/ view.php?sId=75&lang=2&pId=1021 Center da Capricorns: http://hotels.myswitzerland.com/hoteldirect. aspx?idhotel=12378&language=de&bs=983 Technopark Zürich Center da Capricorns mit ZHAW-Fachstelle «Tourismus und Nachhaltige Entwicklung» in Wergenstein, GR 93 12 Zukunftsperspektiven Das grosse Wachstum der Studierendenzahlen und der Forschung stellt das Departement Life Sciences und Facility Management vor grosse Herausforderungen. Die nötigen Ausbauetappen sollen die Stärken der Hochschule weiter fördern. Eine Studentenstadt ist eine lebendige Stadt, die auch am «Feierabend» etwas bietet und in der man gerne wohnt – vielleicht auch nach dem Studium. 12 96 Zukunftsperspektiven Grünanlagen und moderner Campus Grüental Hightech-Campus Reidbach Die Grünanlagen im Campus Grüental sind ein unverzichtbarer Bestandteil in Lehre und Forschung im Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen. Sie wurden in der Vergangenheit auch mit renommierten Preisen wie z. B. dem Schulthess­ Gartenpreis des Schweizer Heimatschutzes aus­ gezeichnet. Die Gärten machen in ihrer Schönheit auch die Einzigartigkeit des Campus aus und so manche Studierende haben Wädenswil als Ort für ihr Studium gewählt, weil sie durch die Campus­ umgebung in den Bann gezogen wurden. Die ZHAW plant den Campus Grüental für die Hoch­ schule weiter zu entwickeln. Aufgrund des grossen Wachstums der letzten Jahre, vor allem im Studiengang und in der Forschung der Um­ weltingenieure, mussten viele Provisorien eingerich­ tet werden. Diese sollen in den nächsten Jahren rückgebaut werden. Für die Umweltingenieure, deren Tätigkeit in direktem Kontext mit den Grün­ Der Campus Reidbach ist in den letzten Jahren stetig ausgebaut worden. Die Gebäude an der Ein­ siedlerstrasse beherbergen Forschungs­ und Unterrichtslabors neben Hörsälen und Büros. Die Labors sind in einem sehr guten Zustand und die Infrastruktur in den Labors kann sich im inter­ nationalen Kontext gut messen. Es herrschen dank grossen Investitionen des Trägerkantons Zürich sehr gute Bedingungen für Lehre und Forschung. Der Campus Reidbach könnte sich mittelfristig zum Hauptcampus des Departements Life Sciences und Facility Management entwickeln. Im Jahr 2012 wurde von der Besitzerfamilie Treichler ein neuer Gestaltungsplan für das tuwag­Areal eingereicht. Dieser wird einen signifikanten Aus­ und Umbau des Areals ermöglichen und bietet das Potenzial, im Reidbach einen modernen Campus zu gestalten. Für das Departement Life Sciences und Facility anlagen steht, soll im Grüental eine moderne Hightech­Infrastruktur entstehen. Damit wird die Attraktivität des Umweltingenieurwesens weiter gesteigert und die ZHAW bleibt für Studie­ rende und Forschende attraktiv. Gärten, Sammlungen, Anlagen von Spezialkulturen im Grüental Technische Laborumgebung im Reidbach 97 Management könnten viele Synergien genutzt werden, wenn die Institute an einem Ort fokussiert arbeiteten und zwischen den Instituten kurze Wege existierten. Würde der Campus Reidbach zum Hightech­Campus der ZHAW, so würden auch Möglichkeiten für allfälliges weiteres Wachstum in der Forschung geschaffen. Eine Schwergewichtsbildung im Campus Reidbach bedingt auch ein neues Verkehrskonzept und das Arbeiten am Revival der SOB­Haltestelle im Reidbach. 98 Zukunftsperspektiven Vertikale Integration Studentenstadt Wädenswil Bis Ende 2011 gehörte dem Departement Life Sciences und Facility Management als Spezialität auch eine Berufsschule an, das Berufsbildungs­ zentrum Wädenswil (BZW). Seit dem 1. Januar 2012 hat bildungstheoretisch alles wieder seine Ordnung und das ehemalige BZW ist in den Strickhof inte­ griert. Neu hat der Strickhof damit auch in Wädens­ wil eine Verankerung und die Synergien von Berufsschule und Hochschule können weiterhin genutzt werden. Insbesondere die hervorra­ gende Infrastruktur der Hochschule wird von der Berufsschule mitbenutzt. Viele Wädenswilerinnen und Wädenswiler wissen, dass es in ihrer Stadt eine Hochschule gibt, aber sie haben noch keine präzise Vorstellung davon, was das eigentlich bedeuten könnte. Das Potenzial, das die Hochschule der Stadt bietet, wird heute nicht richtig genutzt. In einer Umfrage bei den Studierenden zum Thema «Studen­ tisches Wohnen» geben mehr als ein Drittel der Studierenden an, in Wädenswil zu wohnen. Fast die Hälfte der Studierenden wohnt in Wädens­ wil und Umgebung. Eine bezahlbare, zentral gelegene Wohngelegenheit mit Anschluss an den Öffentlichen Verkehr zu finden empfinden die Studierenden als schwierig bis sehr schwierig. Mit der steigenden Zahl von Studierenden verschärft sich dieses Problem. Alle, die am Hochschulstand­ ort Wädenswil interessiert sind, müssen sich Gedanken machen, wie diese Herausforderung nachhaltig angegangen werden kann. Das Departement Life Sciences und Facility Mana­ gement bietet den Studierenden zum Ausgleich zur Kopfarbeit unter dem Titel «Feierabend» vielfäl­ tige Freizeitaktivitäten in Wädenswil. Studierende und Mitarbeitende können diese Kurse in den meis­ ten Fällen kostenlos besuchen. Beliebte Ange­ bote sind die ethik lounge, das Forum, der Gebär­ densprachkurs, die Sprachkurse in Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch, der Theater­ kurs und Stimmwerk, der Chor. 99 Das Departement Life Sciences ist Mitglied bei der Interessensgemeinschaft der Wädenswiler Sportvereine (IWS). Die Mitgliedschaft in Vereinen für die Dauer des Studiums (und auch länger) ist für Studierende wie Gastvereine eine Bereiche­ rung und wird von der Hochschule unterstützt. Der Akademische Sportverband Zürich (ASVZ) bie­ tet zudem in über 80 Sportarten ein tolles und vielseitiges Sportprogramm an. Studierende der ZHAW sind automatisch teilnahmeberechtigt und profitieren von kostenlosen Trainings sowie attraktiven Kurs­ und Lagerangeboten. Wenn die Studierenden einmal in Wädenswil Fuss gefasst haben, gefällt es ihnen gemäss Umfrage gut bis sehr gut an ihrem Studienort. Die Studieren­ den würden sich allerdings noch mehr Sport­ und Freizeitmöglichkeiten wünschen und dass es in der Stadt Wädenswil stärker spürbar ist, in einer Studentenstadt zu wohnen. Gesucht: Unterkünfte für Studierende in Wädenswil und Umgebung Für Austauschstudierende aus dem Ausland sucht die ZHAW Wädenswil Wohngelegenheiten für 4-6 Monate. Geeignet sind Unterkünfte wie: - möblierte Zimmer mit Kochmöglichkeit oder Familienanschluss - freie WG-Zimmer - leerstehende Wohnung oder leerstehender Hausteil Anforderungen: Wädenswil oder Umgebung, durchschnittlicher Standard, günstiger Mietzins und wenn möglich möbliert. Vermietung direkt durch den Eigentümer. Frau Cornelia Soland freut sich auf Ihre Kontaktaufnahme. ZHAW Wädenswil, E-Mail: [email protected], Telefon: 058 934 59 79 Wir benötigen von Ihnen folgende Angaben: Adresse und Art der Unterkunft (Ausstattung, Zimmergrösse, Verfügbarkeit usw.) sowie monatlicher Mietpreis inkl. NK und Internet. 13 Zusammenarbeit mit der Stadt Wädenswil Die Stadt Wädenswil hat sich vom Industriestandort zum Forschungs- und Bildungsstandort gewandelt. Sie hat die Zeichen der Zeit erkannt und nutzt die Chancen. Wädenswil Ost soll zum Hochschulquartier werden. Der Stadtrat verfolgt die Förderung von Bildung und Forschung mit hoher Priorität. Seit zehn Jahren fördert die Stadt zusammen mit der Hochschule und der tuwag AG auch die Gründerorganisation grow mit Erfolg. 13 102 Zusammenarbeit mit der Stadt Wädenswil 103 Raumentwicklungsstrategie Stadt Wädenswil Strategie des Stadtrates zu Bildung und Forschung Der Stadtrat von Wädenswil hat sich im Frühjahr 2010 intensiv mit dem Thema «Raumplanung» befasst und als Resultat der Diskussion die Stadt­ entwicklungskommission beauftragt, eine umfassende Raumstrategie zu formulieren. Die den Stadtrat beratende Kommission hat in der Folge eine Raumentwicklungsstrategie für Wädenswil er­ arbeitet, welche im Frühjahr 2012 vom Stadtrat verabschiedet wurde. Forschung und Bildung nehmen in der Raum­ entwicklungsstrategie einen prominenten Platz ein. Gemäss stadträtlicher Strategie soll ein Hoch­ schulcluster «Wädenswil Ost» (Areale Grüental, Reidbach, Sträuli und Agroscope) zukunftsfähig Ebenfalls im Frühjahr 2010 lud der Stadtpräsident von Wädenswil, Philipp Kutter, den Direktor des Departements Life Sciences und Facility Manage­ ment in den Stadtrat ein zur Diskussion der Frage, welches die wichtigsten Erwartungen der ZHAW an die Stadt Wädenswil sind und wo die grössten Potenziale für die Stadt liegen. Auf­ grund der interessanten Diskussion erklärte der Stadtrat die Entwicklung der Bildungs­ und Forschungsstadt Wädenswil zu einem seiner Schwerpunkte. Als übergeordnetes Ziel für die Legislatur 2011–2015 legte er fest: «Bildung, Forschung und Innovation sind in Wädenswil sicht­ bar und spürbar, werden als Stärke erkannt und genutzt.» Unter der Leitung des Stadtpräsidenten wurde in Wädenswil eine Plattform eingerichtet, der alle Forschungs­ und Bildungsorganisationen in Wädenswil angehören: die öffentlichen Schulen (Primar­ und Sekundarstufe), die ZIS Zurich International School, Agroscope, die Stiftung Bühl, das RAU Regionales Ausbildungszentrum Au, das Ausbildungszentrum Wäbi der Hotel & Gastro Formation Zürich, der Strickhof und die ZHAW. Hochschulcluster Wädenswil Ost entwickelt werden. Aussenanlagen (Botanischer Garten, Pflanzensammlungen, Flächen für Spezial­ kulturen, Gewächshäuser) sollen dabei gesichert werden. Ebenso will der Stadtrat bestehende Park­ anlagen erhalten und aufwerten. Die Um­ und Ausbaupläne des Trägers der Hochschule und der ZHAW selber, insbesondere die Um­ und Ausbau­ pläne im Grüental und im Reidbach, stimmen sehr gut mit der stadträtlichen Strategie überein. Quellen und weiterführende Informationen: Stadtentwicklungskommission, 2012, Räumliche Entwicklungsstrategie (RES) der Stadt Wädenswil, 35 pp. Angeregt durch die Diskussion im Stadtrat er­ arbeitete die Plattform eine Strategie mit Massnah­ menplan zur Umsetzung der Anliegen der For­ schungs­ und Bildungsinstitutionen. Die Vertreterinnen und Vertreter der Plattform treffen sich zweimal im Jahr und diskutieren den Fort­ schritt der Umsetzungsmassnahmen. Quellen und weiterführende Informationen: Kutter P. und Kundert H., 2011, Strategiepapier «Bildungs- und Forschungsstadt», 7 pp. 104 Zusammenarbeit mit der Stadt Wädenswil 105 Gründerorganisation Wädenswil (grow) Plattform für Start-Ups In der Schweiz wurden 2010 12 596 Firmen (mit 23 482 Mitarbeitenden) neu gegründet, davon 2491 (mit 4887 Mitarbeitenden) im Kanton Zürich. Nur die Genferseeregion war 2010 mit 2905 Gründungen (mit 5507 Mitarbeitenden) noch aktiver (BfS 20121). Die Anzahl Start­up­ und Spin­off­Firmen aus oder von Hochschulen werden von immer mehr Hochschulen als Kennzahlen erhoben mit der Absicht, die Zahlen zu steigern und das Unterneh­ mertum in der Schweiz zu fördern. «Die ganze Universität ein Inkubator» titelte unlängst die «NZZ». Ronald Schenkel beschreibt in seinem Artikel, dass die Universität Zürich mit einer neuen Platt­ form den Gründergeist wecken will – auch bei Geistes­ und Sozialwissenschaften 2. Die Studieren­ den der Wirtschaftswissenschaften sind ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Natur­ und Sozi­ alwissenschaften voraus, was die Absicht angeht, eine eigene Firma zu gründen. Fünf Jahre nach dem Studienabschluss tragen sich zirka ein Sechstel aller Hochschulabsolventen mit dem Gedanken Unternehmer/­in zu werden. Hausaufgaben für Politik, Hochschule, Studierende und Forschende Basierend auf den Erkenntnissen einer gross an­ gelegten Studie 3 haben Sieger et al. Handlungsan­ leitungen und Empfehlungen für verschiedene Anspruchsgruppen abgeleitet. Diese sollen helfen, dass der international gesehene Firmengründer­ rückstand aufgeholt werden kann. Die unternehme­ rischen Absichten und Aktivitäten haben sich zwar verstärkt, nach wie vor besteht aber im inter­ nationalen Vergleich Nachholbedarf. Die Politik ist gefordert, die Rahmenbedingungen für Unter­ nehmensgründungen und Unternehmensnach­ folgen zu verbessern. Die drei wirkungs­ vollsten Massnahmen wären: 1. Optimierung von Förderprogrammen, 2. Vereinfachungen bei Unternehmensnachfolgen und 3. Zugang zu Kapi­ tal. Die Verfügbarkeit des Eigenkapitals er­ scheint derzeit die grösste Hürde für Gründun­ gen in der Schweiz. Sieger et al. sehen aber auch bei den Hochschulen Optimierungsbedarf. So zeigt ihre Untersuchung, dass an Hochschulen die Existenz von gründungs­ oder unternehmertum­bezogenen Angeboten zu wenig bekannt ist. Angebote an die Studieren­ den müssen top bezüglich Qualität sein und sie müssen besser kommuniziert und vermarktet werden. Studierende und Forschende sollten sich aktiv mit der Option befassen, Unternehmer/­in zu werden. Die Studie GUESSS 2011 zeigt nämlich, dass diese Möglichkeit viel Potenzial bietet und es durchaus viele erfolgreiche Beispiele gibt. grow – eine 10-jährige Erfolgsgeschichte Die Gründung von neuen Unternehmen findet ver­ mehrt an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Hochschule statt. In Wädenswil wurde deshalb vor 10 Jahren die Gründerorganisation Wädenswil, kurz grow genannt, ins Leben gerufen. Heute umfasst das kleine, aber feine grow 18 Firmen und beschäftigt rund 50 Mitarbeitende. grow bietet jungen Start­up­ und Spin­off­Firmen die Möglich­ keit, Raum zu günstigen Konditionen zu mieten (inkl. Labors), Startkapital zu attraktiven Bedingun­ gen zu beschaffen und mit Forschenden der ZHAW Forschungs­ und Entwicklungsprojekte zu akquirieren (was im Jahr 2011 in Millionenhöhe gelungen ist). Nicht selten ist eine anfängliche Mit­ benutzung von Spezialinfrastrukturen der ZHAW überlebenswichtig für junge Firmen. Die wichtigsten Erkenntnisse aus der GUESSS Studie sind also im grow bereits umgesetzt. Quellen und weiterführende Informationen: 1 http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/06/02/ blank/key/02/neugruendungen.html 2 R. Schenkel, NZZ Nr. 145, 25.6.2012, p. 41. 3 Sieger, P., Baldegger, R. & Fueglistaller, U. (2011). Unternehmerische Absichten und Aktivitäten von Studierenden in der Schweiz: Er gebnisse aus dem GUESSS Projekt 2011. St. Gallen: Schweizerisches Institut für Klein- und Mittelunternehmen an der Universität, St. Gallen (KMU-HSG). http://www.zhaw.ch/science/forschung/start-up-grow.html http://www.lsfm.zhaw.ch/fileadmin/user_upload/life_sciences/ Dateien/Forschung/grow-zusammenarbeit.pdf http://www.grow-waedenswil.ch http://www.lsfm.zhaw.ch/science/ueber-uns/aktuelles/medien/ medien-detail/news/10-jahre-gruenderorganisation-waedenswil.html Feier zum 10-jährigen Jubiläum von grow. Mitte: Regierungsrätin Regine Aeppli, mit zur rechten Seite Alfred Niederer (Präsident der Stiftung grow), Prof. Dr. Urs Hilber (Direktor ZHAW Wädenswil, Stiftungsrat grow), Heiner Treichler (rechts, Geschäftsführer tuwag AG, Stiftungsrat grow) und zur linken Seite Prof. Dr. Jean-Marc Piveteau (Rektor ZHAW), Philipp Kutter (Stadtpräsident Wädenswil, Vizepräsident der Stiftung grow), Domenico Alexakis (ehem. Wirtschaftsförderer und grow Initiant) und Prof. Dr. Dolf van Loon (links, Geschäftsführer grow) 14 Schlussbemerkung und Dank Seit der Gründung der ZHAW sind viele interessante Texte über die ZHAW und das Departement Life Sciences und Facility Management entstanden. In diesem Buch wurden sie zusammengefasst und angereichert. Der Dank gehört allen, die Texte zu diesem Buch beigetragen haben, insbesondere allen Mitgliedern der Departementsleitung und der Leiterin Kommunikation der ZHAW in Wädenswil. 14 108 Schlussbemerkung und Dank Dank Im vorliegenden Buch wurden Texte teilweise aus den strategischen Positionierungen der Institute, aus den Informationsmaterialen des Departements Life Sciences und Facility Management der ZHAW sowie vom Internet übernommen. Den Mitgliedern der Departementsleitung und den zahlreichen nicht namentlich genannten Co­Autoren sei an dieser Stelle bestens gedankt. Ein grosses Dankeschön gebührt auch Birgit Camenisch Schaniel und Margrit Büeler, die dieses Buchprojekt in der wichtigen Schlussphase mit viel Engagement unterstützt haben. Dem Team der Stutz Druck AG, besonders Marc Aeschbach und Bruno Häusler, danke ich für die vielen guten gestalterischen Ideen und die technische Rea­ lisation des Buchprojekts. Urs Hilber, Direktor des Departements Life Sciences und Facility Management in Wädenswil und Leiter der Ressorts Forschung & Entwicklung und Dienstleistungen an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Departementsleitung ZHAW Life Sciences und Facility Management. Von links nach rechts: M. Kleinert (Institutsleiter ILGI), Chr. Hinderling (Institutsleiter ICBC), D. Baumann (Leiter Stabsbereich), M. Jaeggi (Leiter Forschung und Entwicklung bis Herbst 2012), K. Altermatt (Abteilungsleiterin AWG mit IAS), T. Wehrmüller (Institutsleiter IFM), U. Hilber (Direktor), R. Bieri (Leiter Admin. Support bis Frühjahr 2013), M. Büeler (Direktionsassistentin), J. B. Bächtiger (Institutsleiter IUNR), T. Merseburger (Institutsleiter IBT) 109 www.lsfm.zhaw.ch