Urs Hilber
Momentaufnahme
Zürcher Fachhochschule
Urs Hilber
Momentaufnahme
Zürcher Fachhochschule
3
Vorwort
Der Wädenswiler Lokalhistoriker Prof. Dr. h. c. Peter
Ziegler hat mich gebeten, ein Kapitel für sein Wä
denswiler Jahrbuch 2012 zu schreiben. Neben der
Darstellung im Jahrbuch ist diese eigenständige
«Momentaufnahme im Jahr 2012» des Departe
ments Life Sciences und Facility Management der
ZHAW mit all seinen interessanten und faszinie
renden Facetten entstanden. Das Buch ist ein klei
nes Geschenk an unser Departement zu seinem
70. Geburtstag. Es soll Interessierten die Türen zu
einer spannenden Welt öffnen, in der unsere
Forschenden einen Beitrag zur Lösung gesellschafts
relevanter Fragestellungen leisten und in der
Dozierende, wissenschaftliche Mitarbeitende und
administrative, technische und betriebliche Spe
zialistinnen und Spezialisten zusammen jungen, be
gabten Menschen ermöglichen, ein Hochschul
studium an einem der schönsten Orte der Welt zu
absolvieren. Mit diesem Buch danke ich allen
Mitarbeitenden, die seit der Gründung im Jahre
1942 zu unserem Erfolg beigetragen haben.
Ein grosser Dank geht auch an Politik, Verwaltung
und Wirtschaft, die uns stets unterstützt haben.
Die Aufgabe, die wir haben und die Umgebung, in
der wir sie erfüllen dürfen, machen uns zu pri
vilegierten Menschen! Ich hoffe, dass Ihnen die
Momentaufnahme 2012 Freude macht und Sie nach
der Lektüre die Begeisterung an Life Sciences,
Facility Management und an der Ausbildung junger,
begabter Menschen mit uns teilen.
Urs Hilber
Herausgeber
ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften,
Life Sciences und Facility Management, Wädenswil (ZHAW LSFM)
Projektleitung
Prof. Dr. Urs Hilber, Direktor ZHAW LSFM
Texte
Prof. Dr. Urs Hilber bzw. gemäss Quellenangaben
Bilder
ZHAW LSFM, Wädenswil / Frank Schwarzbach, Zürich /
Foto Tevy AG, Wädenswil / Skyworks Luftfotografie, Ruswil
Gestaltung
und Druck
Stutz Druck AG
Wädenswil
ISBN 9783859280922
© 2013 Wädenswil
Alle Rechte vorbehalten
4
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
5
Inhaltsverzeichnis
1. Zusammenfassung
6
2. Kurzer Rückblick
10
3. Fachhochschulen in der Schweiz
14
4. Zürcher Fachhochschule ZFH
18
5. ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Entstehung der ZHAW / Die acht Fachdepartemente der ZHAW
Strategische Ziele der ZHAW
22
24
25
6. Departement Life Sciences und Facility Management
ZHAW in Wädenswil / Vision und Leitbild
Organisation / Leistungsaufträge
Kunden
Ehemalige – Alumni / Mitarbeitende
Finanzen / Kommunikation
Einige Kennzahlen
26
28
29
30
31
32
33
7. Direktion, Stab, Institute und Abteilung
Organisationseinheiten / Direktion und Stabsbereich
AWG Abteilung für Wissenschaftliche Grundlagen
IAS Institut für Angewandte Simulation
IBT Institut für Biotechnologie
ICBC Institut für Chemie und Biologische Chemie
ILGI Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovation
IUNR Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen
IFM Institut für Facility Management
38
40
41
42
43
44
45
46
47
8. Aus- und Weiterbildung
Bachelor in Biotechnologie
Bachelor in Chemie
Bachelor in Lebensmitteltechnologie
Bachelor in Umweltingenieurwesen
Bachelor in Facility Management
Master in Life Sciences
Master in Facility Management
Kurse, Tagungen und Weiterbildungslehrgänge
48
51
53
56
59
63
65
68
70
9. Forschung, Entwicklung und Dienstleistungen
Angewandte Forschung
IBT Institut für Biotechnologie
ICBC Institut für Chemie und Biologische Chemie
ILGI Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovation
IUNR Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen
IFM Institut für Facility Management
IAS Institut für Angewandte Simulation
72
74
75
76
77
78
79
80
10. Beispiele departementaler und interdepartementaler Zusammenarbeit
Nationale Stammsammlung für biologisches Material
Studie zu Essen und Alltagsgestaltung von Seniorinnen und Senioren
Therapie- und Erlebnisgarten RehaClinic Zurzach
82
84
85
86
11. Campus und Infrastruktur
Grüental
Reidbach
Zürich Technopark
Wergenstein
88
90
91
92
93
12. Zukunftsperspektiven
Grünanlagen und moderner Campus Grüental
Hightech-Campus Reidbach
Vertikale Integration / Studentenstadt Wädenswil
94
96
97
98
13. Zusammenarbeit mit der Stadt Wädenswil
Raumentwicklungsstrategie Stadt Wädenswil
Strategie des Stadtrates zu Bildung und Forschung
Gründerorganisation Wädenswil (grow)
100
102
103
104
14. Schlussbemerkung und Dank
106
1
Zusammenfassung
In Wädenswil waren 2012 über 1400
Studierende am Departement Life
Sciences und Facility Management der
ZHAW immatrikuliert. Die Hochschule
beschäftigt rund 500 Mitarbeitende und
ist die grösste Arbeitgeberin in
Wädenswil. Vor 70 Jahren begann die
Erfolgsgeschichte. Das vorliegende
Buch ist eine Momentaufnahme im
Geburtstagsjahr 2012. Es öffnet die
Türen zu einer faszinierenden Welt der
Bildung und Forschung.
1
8
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Wädenswil ist eine Hochschulstadt – aber dies ist
den wenigsten Einwohnern und Einwohnerinnen
von Wädenswil so richtig bewusst! Während
des Semesters studieren rund 1400 begabte junge
Menschen in Wädenswil. Die Hochschule ist mit
über 500 Mitarbeitenden die grösste Arbeitgeberin
in Wädenswil. Ihr Jahresbudget belief sich im
Jahr 2012 auf rund 72 Mio. Franken.
Was ist die Zürcher Hochschule für Angewandte
Wissenschaften, kurz ZHAW ? Wie ist ihr Wädens
wiler Departement für Life Sciences und Facility
Management aufgebaut? Was erforschen die Insti
tute und was kann man in Wädenswil studieren?
Wo arbeiten Absolventen und Absolventinnen nach
erfolgreichem Studienabschluss? Die Leserinnen
und Leser bekommen auf diese Fragen und viele
mehr Antworten in diesem Buch.
Das Departement Life Sciences und Facility Mana
gement der ZHAW ist regional verankert und
hat eine nationale und internationale Ausstrahlung.
Es trägt den Namen «Wädenswil» hinaus in alle
Welt. Dieses Buch beginnt mit einem kurzen Rück
blick auf die Geschichte, soll aber vor allem das
Hier und Jetzt beleuchten.
Dem Leser, der Leserin werden das Departement
mit seinen Instituten, die Studiengänge und die
Forschungsschwerpunkte vorgestellt. Die Zeit seit
der Gründung der ZHAW im Jahr 2007 wird
etwas vertiefter dargestellt, auch mit einigen «Facts
and Figures» zur ZHAW und dem Departement
Life Sciences und Facility Management. Schliess
lich werden die Standorte, an denen das Depar
tement in und ausserhalb von Wädenswil präsent
ist, kurz vorgestellt.
Abgerundet wird das Buch mit einigen Hinweisen
zur zukünftig geplanten Entwicklung und zur
Zusammenarbeit der ZHAW mit der Stadt Wädens
wil. Nicht fehlen darf auch ein Hinweis auf die Grün
derorganisation Wädenswil, kurz grow, das im Jahr
2012 sein 10jähriges erfolgreiches Bestehen
feiern durfte.
Semesterstart im Herbst 2012
9
2
Kurzer Rückblick
Die Wirtschaft «Zum roten Öpfel» an
der «Landi 39» hat einen für damalige
Verhältnisse enormen Reingewinn
abgeworfen. Dieser wurde für die
Gründung der Obstverwertungsfachschule, die 1942 ihre Tore öffnete,
verwendet. Die Schule entwickelte sich
in Wädenswil prächtig, wurde zum
Technikum, später zur Fachhochschule
und 2007 zum Departement Life
Sciences und Facility Management
der ZHAW.
2
12
Kurzer Rückblick
13
Kurzer Rückblick
«Wer nicht weiss, woher er kommt, weiss nicht,
wohin er geht, weiss daher nicht, wo er steht.»
(Otto von Habsburg).
Der Ursprung des heutigen Departements Life
Sciences und Facility Management der Zürcher
Hochschule für Angewandte Wissenschaften
(ZHAW) geht auf die Landesausstellung von 1939
zurück. Im legendären Landidörfli betrieb die
«SaftPropaganda an der Landesausstellung»
(SAPLA) die Wirtschaft «Zum roten Öpfel». Am
Ende der Landi resultierte ein Reingewinn von
100 000 Franken. Die Mitglieder der SAPLA grün
deten eine Stiftung mit dem Zweck der «Er
tüchtigung junger Obstverwertungsfachleute»
und übertrugen dieser Stiftung ihren Reingewinn.
Im Herbst 1941 beschloss der Schweizerische
Obstverband die Gründung einer Fachschule
für Obstverwertung in Wädenswil, und im Frühjahr
1942 nahm die Schule ihren Betrieb auf. Ihr
erster Direktor war Emil Züllig. Mitten im zweiten
Weltkrieg war es nicht möglich, ein eigenes Schul
haus zu erstellen, und so nahm die Fachschule
ihren Betrieb in Gebäulichkeiten der Stadt Wädens
wil und der Eidgenössischen Forschungsanstalt
Wädenswil (heute Agroscope) auf.
Im Jahr 1949 nahm eine erste Weinfachklasse
ihr Studium auf, ein Jahr bevor 1950 auch die Wein
fachabteilung offiziell gegründet wurde. Auf diese
Zeit fällt auch der Beginn des Engagements
der Hochschule im Rebberg des AuKonsortiums
auf der Halbinsel Au.
Anfang der 1970er Jahre wurden Obst und
Weinbau mit Gartenbau ergänzt.
Im August 1975 wurde der Fachschule Wädenswil
von der Eidgenössischen Volkswirtschaftsdirektion
der Titel «Höhere Technische Lehranstalt (HTL)»
vergeben, der Vorläufer der heutigen Fachhoch
schulen.
Emil Züllig
Walter Müller
Im Frühjahr 1981 begannen die Bauarbeiten für
den heutigen Campus Grüental. Die Führung der
Schule hatte im Jahr 1978 von Emil Züllig zu Walter
Müller gewechselt, der den Aufbau des Campus
Grüental leitete und Mitte September 1984 den
neuen Campus einweihen durfte. Walter Müller
wurde im gleichen Jahr zum Direktor der benach
barten Eidgenössischen Forschungsanstalt gewählt
und Rolf Grabherr übernahm die Führung im
Grüental. Mit Rolf Grabherr begann eine Phase des
inneren Ausbaus und des Wachstums. Rolf Grab
herr war ein Visionär, der seiner Zeit immer ein paar
Jahre voraus war. Er erkannte fachliche Entwicklun
gen vorzeitig und reagierte mit der Gründung
von neuen Studiengängen, so im Jahr 1988 mit
dem Studiengang Lebensmitteltechnologie und
1994 mit Biotechnologie. Rolf Grabherr entwickelte
die Hochschule aus den Spezialkulturen im Land
wirtschaftssektor hinaus, hinein in die Life Scien
ces, ohne jedoch den Kontakt zu den Wurzeln zu
verlieren.
Der Bundesrat genehmigte im Jahr 1998 die öffent
lichrechtlichen Fachhochschulen und erteilte
Ende 2003 sieben regionalen Fachhochschulen
die unbefristete Genehmigung. Die Ingenieurschule
Wädenswil wurde in der Folge als Fachhoch
schule mit Namen «Hochschule Wädenswil (HSW)»
anerkannt.
Neben der Entwicklung in Richtung Life Sciences
erweiterte Rolf Grabherr im Jahr 1999 das Portfolio
der Hochschule Wädenswil um den heutigen Be
reich Facility Management.
Rolf Grabherr
Urs Hilber
Im Jahr 2006 entschied der Zürcher Regierungsrat,
den Studiengang Chemie von Winterthur nach
Wädenswil zu transferieren und so ein Chemie/
LifeSciencesZentrum in Wädenswil zu schaffen.
Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissen
schaften feierte im Herbst 2007 ihre Gründung.
Das Konkordat, das die Hochschule Wädenswil ge
tragen hatte, war aufgelöst worden, die Hoch
schule Wädenswil wurde zum Departement Life
Sciences und Facility Management der ZHAW
und Rolf Grabherr übergab die Führung des ZHAW
Departements an Urs Hilber. Seit 2007 wächst das
Departement Life Sciences und Facility Manage
ment kontinuierlich in seinem gesamten Leistungs
auftrag.
Unterricht im Chemielabor 1950
Im Jahr 2009 konnten die ersten Masterstudieren
den im Bereich Life Sciences ihr Studium auf
nehmen und im Herbst 2011 startete der erste
Masterstudiengang in Facility Management.
Eine bewegte Geschichte, die in den letzten 70 Jah
ren durch hoch motivierte Menschen möglich
gemacht wurde, die sich eingesetzt haben für die
Ausbildung junger Kolleginnen und Kollegen
und für die Erforschung von Zusammenhängen,
von denen wir heute noch nicht wissen, dass
wir nicht wissen, dass sie existieren und die viel
leicht schon morgen für unsere Gesellschaft
unverzichtbar sein werden.
Quellen und weiterführende Literatur:
Ingenieurschule Wädenswil, 1992, 50 Jahre Ingenieurschule
Wädenswil, 126 pp.
Hasler U., Giersberger E. und Buomberger Th., 2011, ZHAW Zürcher
Hochschule für Angewandte Wissenschaften – Die Entstehung einer
Hochschule, orell füssli Verlag Zürich, 188 pp.
3
Fachhochschulen
in der Schweiz
Die Schweiz ist ein «Bildungsparadies».
Neben den zehn kantonalen Universitäten und zwei Eidgenössischen
Technischen Hochschulen (ETH) wurde
in den 1990er Jahren ein zweiter Hochschultyp, die Fachhochschulen geschaffen. Diese Hochschulen sind anwendungs- und praxisorientiert ausgerichtet. Begabten jungen Berufsleuten
mit Berufsmaturitätsabschluss stehen
heute sieben öffentlich-rechtliche und
zwei private Fachhochschulen offen.
3
16
Fachhochschulen in der Schweiz
17
Fachhochschulen in der Schweiz
Ende der 1990er Jahre wurde in der Schweiz
neben den universitären Hochschulen ein zweiter
Hochschultyp, die Fachhochschulen geschaffen.
Die Fachhochschulen gingen aus rund 70 so
genannten Höheren Fachschulen hervor und wur
den als zweite gleichwertige, aber andersartige
Säulen im Schweizer Hochschulsystem angelegt.
Ihr Unterscheidungsmerkmal zu den klassischen
Universitäten und ETH ist ihre grosse Praxisnähe,
verbunden mit wissenschaftlicher Qualität.
Heute stehen Studierenden in der Schweiz sieben
öffentlichrechtliche und zwei private Fachhoch
schulen offen. Die unbefristete Genehmigung
erhielten die sieben öffentlichrechtlichen Fach
hochschulen 2003 (Berner Fachhochschule [BFH],
Fachhochschule Nordwestschweiz [FHNW],
Fachhochschule Ostschweiz [FHO], Zürcher Fach
hochschule [ZFH], Fachhochschule der Italie
nischen Schweiz [SUPSI], Fachhochschule West
schweiz [HESSO], Fachhochschule Zentralschweiz
[FHZ]) und die privaten (Kalaidos und Haute
École spécialisée Les RochesGruyère) 2005
respektive 2008.
Die Fachhochschulen bieten begabten Menschen,
die eine Berufsausbildung mit Berufsmaturität
absolviert haben, die Möglichkeit, ein Hochschul
studium in folgenden Bereichen zu absolvieren:
Technik und Informationstechnologien; Architektur,
Bau und Planungswesen; Chemie und Life Scien
ces; Land und Forstwirtschaft; Wirtschaft und
Dienstleistungen; Design; Gesundheit; Sozial
arbeit; Musik; Theater und andere Künste; Ange
wandte Psychologie und angewandte Linguistik
sowie Sport. Ebenfalls zu den Fachhochschulen
zählen die pädagogischen Hochschulen der
Schweiz.
Die Fachhochschulen haben einen vierfachen Leis
tungsauftrag: Ausbildung (Bachelor und Master
stufe), Weiterbildung, Forschung und Entwicklung,
Dienstleistung. Im Jahr 2012 studierten rund 70 000
Personen (ohne Weiterbildungsstudiengänge) an
den Schweizer Fachhochschulen.
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.sbfi.admin.ch/themen/01337/01339/01340/
index.html?lang=de
http://www.sbfi.admin.ch/themen/hochschulen/
index.html?lang=de
Fachhochschule
Nordwestschweiz FHNW
Zürcher
Fachhochschule
ZFH
Kalaidos
Fachhochschule
Hochschule
Zentralschweiz
HSZ
Haute Ecole
Spécialisée
Les Roches-Gruyère
Berner
Fachhochschule
BFH
Scuola universitaria
professionale della
Svizzera Italiana
SUPSI
Haute Ecole Spécialisée
de Suisse occidentale
HES-SO
Fachhochschule
Ostschweiz
FHO
4
Zürcher
Fachhochschule
ZFH
Die Zürcher Fachhochschule (ZFH) ist
die jüngste der drei Hochschulen im
Kanton Zürich. Unter dem Dach der
ZFH vereinen sich die Pädagogische
Hochschule Zürich (PHZH), die Zürcher
Hochschule der Künste (ZHdK) und die
Zürcher Hochschule für Angewandte
Wissenschaften (ZHAW), zu der das
Departement Life Sciences und Facility
Management in Wädenswil gehört.
4
20
Zürcher Fachhochschule ZFH
21
Zürcher Fachhochschule ZFH
Die Zürcher Fachhochschule (ZFH) ist eine der sie
ben öffentlichrechtlichen Fachhochschulen
der Schweiz. Sie gliedert sich in drei staatliche
Hochschulen, die Zürcher Hochschule für
Angewandte Wissenschaften (ZHAW), die Zürcher
Hochschule der Künste (ZHdK) und die Päda
gogische Hochschule Zürich (PHZH), die alle drei
von je einem Rektor geführt werden. Der ZFH
gehören im Weiteren die private Hochschule für
Wirtschaft (HWZ) und die Hochschule für Heil
pädagogik (HfH) an. Die HfH ist eine Konkordats
schule, in deren Konkordat der Kanton Zürich
ebenfalls Mitglied ist.
Die Aufsicht über die ZFH wird durch Kantons und
Regierungsrat ausgeübt. Das strategische Füh
rungsorgan der ZFH ist der sechs bis achtköpfige
Fachhochschulrat, der vom für das Bildungs
wesen zuständigen Mitglied des Regierungsrates
präsidiert wird. Die Rektorinnen und Rektoren der
Hochschulen der ZFH bilden zusammen mit der
Amtschefin oder dem chef des Hochschulamtes
die Rektorenkonferenz. Die Hauptaufgabe der
Rektorenkonferenz ist die Koordination hochschul
übergreifender Angelegenheiten. Operativ
werden die Hochschulen von Rektoren und deren
Hochschulleitungen geführt. Den Hochschul
leitungen gehören die Rektorinnen / Rektoren (Vor
sitz), die Leiterinnen / Leiter der Departemente
sowie die Verwaltungsdirektorinnen resp. direkto
ren an. Im Studienjahr 2011 / 12 studierten an
der ZFH 13 643 Personen in Bachelorstudiengän
gen, 1827 in Masterstudiengängen und 1948
Studierende waren in Weiterbildungsprogrammen,
Master of Advanced Studies (MAS), eingeschrieben.
Gesamthaft waren an der ZFH im Studienjahr
2011/12 Mitarbeitende auf 2926 Vollzeitäquivalent
Stellen (VZÄ) tätig. 1333 VZÄ gehörten dem
Lehrkörper an (Professorinnen/Professoren und
Dozierende), 659 VZÄ wurden von wissenschaftli
chen Mitarbeitenden und Assistierenden be
setzt; in der Administration und im technischen
Bereich waren 934 VZÄ tätig.
Die ZFH zählt zu den grössten Fachhochschulen
der Schweiz.
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.zfh.ch/
http://www2.zhlex.zh.ch/appl/zhlex_r.nsf/0/
AF8D1F663D358A85C125731D002EF887/$file/414.10_2.4.07_58.pdf
http://www.zfh.ch/fileadmin/user_upload/PDF/
Organisationsreglement_RK_ZFH.pdf
Aufbau der Zürcher Fachhochschule ZFH
Trägerschaft
Kantonsrat
Regierungsrat
Strategische
Leitung
Fachhochschulrat
Operative
Leitung
Rektorenkonferenz
Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK)
– Darstellende Künste und Film
– Design
– Medien und Kunst
– Kulturanalyse und -vermittlung
– Musik
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW)
– Architektur, Gestaltung und
Bauingenieurwesen
– Angewandte Linguistik
– Angewandte Psychologie
– Gesundheit
– Life Sciences und Facility
Management
– Soziale Arbeit
– Engineering
– Management and Law
Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH)
*
**
– Vorschulstufe
– Primarschulstufe
– Sekundarstufe I
– Sekundarstufe II
Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ)
– Wirtschaft und Verwaltung
**
***
*
**
***
+
Hochschule für Heilpädagogik (HfH)
Unter Mitbestimmung des Bildungsrates
Private Trägerschaften / Berufsbegleitende Ausbildung
Konkordat mit mehreren Kantonen
Für die Ausbildung der Lehrpersonen für die Sekundarstufe II ist das Zürcher Hochschulinstitut für Schulpädagogik und Fachdidaktik (ZHSF) zuständig, ein gemeinsames Institut der
PHZH, der Universität Zürich und der ETH Zürich.
Quelle:
http://www.zfh.ch/ueber-uns/organisation.html
5
ZHAW
Zürcher
Hochschule für
Angewandte
Wissenschaften
Die ZHAW entstand 2007 als Zusammenschluss der Zürcher Hochschule
Winterthur, der Hochschule für Soziale
Arbeit Zürich, der Hochschule für
Angewandte Psychologie und der
Hochschule Wädenswil. Die ZHAW
vereint heute 8 Departemente unter
einem Dach und ist im gesamten
vierfachen Leistungsauftrag Lehre,
Forschung und Entwicklung sowie
Dienstleistung und Weiterbildung
erfolgreich unterwegs.
5
24
ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Entstehung der ZHAW
Die acht Fachdepartemente
Strategische Ziele der ZHAW
Im Herbst 2007 fand der offizielle Gründungsanlass
der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissen
schaften (ZHAW) statt. Unter dem Dach der Zürcher
Fachhochschule ZFH entstand aus dem Zusam
menschluss der Zürcher Hochschule Winterthur
(ZHW), der Hochschule Wädenswil (HSW), der
Hochschule für Angewandte Psychologie Zürich
(HAP) und der Hochschule für Soziale Arbeit
Zürich (HSSAZ) eine neue Mehrspartenfach
hochschule.
Durch die «Megafusion» zur ZHAW entstand eine
der grössten und leistungsstärksten Mehrspar
tenFachhochschulen in der Schweiz. Die neue
Hochschule ist mit folgenden Fachbereichen the
matisch breit aufgestellt: Architektur, Gestaltung
und Bauingenieurwesen; Gesundheit; Angewandte
Linguistik; Life Sciences und Facility Management;
Angewandte Psychologie; Soziale Arbeit; Engi
neering; Management and Law.
Die ZHAW gliedert sich in das Rektorat mit Gene
ralsekretariat, die Verwaltungsdirektion und acht
Fachdepartemente. Das Rektorat, die Verwaltungs
direktion und fünf Departemente sind am Standort
Winterthur, zwei Departemente sind in Zürich und
das Departement Life Sciences und Facility Ma
nagement ist in Wädenswil zu Hause.
Architektur, Gestaltung
und Bauingenieurwesen
Das Departement Architektur, Gestaltung und
Bauingenieurwesen gehört zu den führenden und
innovativsten Institutionen für die Aus und Weiter
bildung von Architekten/innen, Bauingenieuren/in
nen und weiteren Planungsfachkräften des Bauwe
sens. Unter seinem Dach wird die Ausbildung der
am Bau beteiligten Planer zusammengeführt und
vernetzt. Das Departement war die erste Architek
turschule der Schweiz auf Fachhochschulstufe, die
einen Masterstudiengang in Architektur aus einer
Hand angeboten hat.
Gesundheit
Das Departement Gesundheit ist das jüngste, es
besteht seit 2006. Heute ist es eines der grössten
und renommiertesten Zentren der Schweiz für die
Aus und Weiterbildung in den Gesundheitsberufen
Ergotherapie, Hebamme, Pflege und Physiotherapie
auf Fachhochschulstufe. Durch seine Leistung trägt
das Departement zu konstruktiven Veränderungen
des Gesundheitswesens und zu einer qualitativ
hochstehenden, wirksamen und wirtschaftlichen
Versorgung bei.
Standorte der ZHAW-Departemente
+
2HU[VU:JOHMMOH\ZLU
5
+,<;:*/3(5+
9OLPU
+
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+,<;:*/3(5+
Standort
(
Winterthur
T
Campus Technikumstrasse
S
Campus St. Georgenplatz
L
Campus Tössfeld
Angewandte Linguistik
Das Departement Angewandte Linguistik ist das
einzige linguistische Fachdepartement an einer
Schweizer Fachhochschule. Es beschäftigt sich mit
zentralen Fragen aus den Bereichen Sprache,
Kommunikation und Medien mit dem Ziel, die ange
wandte Linguistik für Wirtschaft und Gesellschaft
nutzbar zu machen.
Life Sciences und Facility Management
Das Departement Life Sciences und Facility
Management ist eines der führenden Kompetenz
zentren in der Schweiz zu den Themen «Umwelt»,
«Lebensmittel und Ernährung», «Gesundheit»
und «Gesellschaft». Es befasst sich mit den Fach
gebieten Chemie und biologischer Chemie, Bio
technologie, Lebensmittel und Getränkeinnovation,
Umwelt und natürliche Ressourcen sowie mit
Facility Management.
Angewandte Psychologie
Das Departement Angewandte Psychologie ist das
europaweit führende FachhochschulKompetenz
zentrum für wissenschaftlich fundierte, angewandte
Psychologie. Das IAP (Institut für Angewandte
Psychologie) ist das Hochschulinstitut des Departe
ments.
Soziale Arbeit
Das Departement Soziale Arbeit beschäftigt sich
mit Fragen der Verhinderung, Linderung und
Lösung sozialer Probleme. Die aktuellen Themen
schwerpunkte sind: Kindheit, Jugend, Familie
und Generation, Gewalt und Dissozialität, Gemein
wesenentwicklung und Sozialmanagement.
(
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*/
(UKLSMPUNLU
2HU[VU;O\YNH\
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Standort
Zürich
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2HU[VUA\N
Campus Stettbach
Standort
Wädenswil
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D
7MpMMPRLYZLL
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Campus Pfingstweid
Campus Zentrum
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2HU[VU(HYNH\
>PU[LY[O\Y
School of Engineering
Die School of Engineering umfasst zahlreiche Insti
tute und Zentren, die in Zusammenarbeit mit Wirt
schaftspartnern innovative Forschungs und Ent
wicklungsprojekte durchführen. Die aktuellen
Ergebnisse fliessen direkt in die Lehre ein und bie
ten Gewähr für einen fundierten, praxisorientierten
Unterricht.
(
RT
G
Campus Grüental
R
Campus Reidbach
School of Management and Law
Die School of Management and Law ist eine der
führenden Wirtschaftsschulen der Schweiz. Sie
bietet international anerkannte Bachelor und Mas
terprogramme sowie ein etabliertes Weiterbil
dungsangebot. Die Ausbildungsprogramme sind
wissenschaftlich fundiert, interdisziplinär und
praxisorientiert. Innovative Forschungs und Ent
wick lungsprojekte tragen zum guten Image
des Departements bei.
Die Hochschulleitung hat sich zum Ziel gesetzt, die
breiten Kompetenzen der ZHAW interdisziplinär zu
vernetzen und so durch die Kombination von Wis
senschaft und Praxisnähe nationale und internatio
nale Ausstrahlung zu erlangen. Sie tut dies, indem
sie sich für die ZHAW die folgenden sechs strategi
schen Ziele gesetzt hat:
– Internationalisierung von Lehre und Forschung
– Förderung der Interdisziplinarität
– Hohe Ansprüche durch Selektivität
– Persönlichkeitsbildung
– Festigung der gesellschaftlichen Verankerung
– Wirtschaftlichkeit als strategisches Fundament
Derzeit sind an der ZHAW rund 10 000 begabte
Menschen in einem der insgesamt 26 Bachelorstu
diengänge oder der 13 konsekutiven Masterstudi
engänge immatrikuliert. Die ZHAW hat den An
spruch, dass ihre Absolventinnen und Absolventen
durch ihr Studium eine überdurchschnittliche Be
rufsbefähigung erlangen.
Die Zahl der Mitarbeitenden in VZÄ belief sich Ende
2011 auf 1776, davon 46 % Frauen.
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.zhaw.ch
Hasler U., Giersberger E. und Buomberger Th., 2011, ZHAW Zürcher
Hochschule für Angewandte Wissenschaften – Die Entstehung einer
Hochschule, orell füssli Verlag Zürich, 188 pp.
ZHAW, 2007, ZHAW auf einen Blick, 25 pp.
http://www.zhaw.ch/fileadmin/user_upload/zhaw/publikationen/
ZHAW_auf_einen_Blick.pdf
25
6
Departement
Life Sciences
und Facility
Management
Die ZHAW in Wädenswil umfasst die
sechs Institute für Biotechnologie,
Chemie und Biologische Chemie,
Lebensmittel- und Getränkeinnovation,
Umwelt und Natürliche Ressourcen,
Facility Management, Angewandte
Simulation. Die disziplinär starken
Institute bearbeiten zusammen gesellschaftlich wichtige Fragestellungen
in den Bereichen Umwelt, Lebensmittel
und Ernährung sowie Gesundheit.
6
28
Departement Life Sciences und Facility Management
29
ZHAW in Wädenswil
Vision und Leitbild
Organisation
Leistungsaufträge
Das Departement Life Sciences und Facility
Management gehört mit einem Anteil von 23 % des
Gesamtvolumens zu den grössten Departementen
der ZHAW und es zählt in allen angebotenen
Studiengängen und in den Leistungen in den For
schungsschwerpunkten zu den Marktleadern ( im
Bereich Fachhochschule auf dem Markt Schweiz ).
Das Departement Life Sciences und Facility
Management bringt mit seiner Vision zum Aus
druck, dass es einen Spitzenplatz unter den
Fachhochschulen in der Schweiz belegen will.
Anwendungsorientierung, nationale Verankerung
mit internationaler Ausstrahlung, interdisziplinäre
Zusammenarbeit basierend auf disziplinärer Stärke
und eine einzigartige Lehr, Lern und Forschungs
kultur sind prioritäre Departementsziele. In seinem
Leitbild definiert das Departement seine eigenen
Qualitätsansprüche und ziele, die angestrebte
Arbeitsweise und das Führungsverständnis sowie
den Umgang mit den Studierenden.
In den Life Sciences ist die Halbwertszeit des Wis
sens überdurchschnittlich kurz; im Facility Manage
ment besteht ein hoher Nachholbedarf aufgrund
der grossen technischen und gesellschaftlichen
Veränderungen. Die hohe inhaltliche Dynamik hat
denn auch Auswirkungen auf die Organisations
entwicklung und verlangt eine hohe Flexibilität,
Veränderungskompetenz und Handlungsfähigkeit
in allen Bereichen des Departements.
Vielfalt wird als Ressource genutzt und als «Vielfalt
in der Einheit» als Stärke eingesetzt.
Die Leistungsträger des Departements sind profi
lierte Institute. Diese werden als Organisations
einheiten geführt, gefördert und bewusst mit der
Verantwortung für den vollen vierfachen Leistungs
auftrag betraut ( Ausnahme IAS ). Die Abteilung für
Wissenschaftliche Grundlagen AWG erteilt den
grössten Teil des Grundlagenunterrichts in allen fünf
Studiengängen. Die AWG und der Stab «Bildung,
Forschung und Ressourcen» sowie die Direktion
fassen die Querschnittsfunktionen zusammen, lei
ten institutsübergreifende Initiativen zur Weiterent
wicklung und Positionierung des Departementes
ein, nutzen die «Economy of scale» in den Prozes
sen und arbeiten als Dienstleister für die Leistungs
träger. Das Departement ( bzw. die Departements
leitung, bestehend aus dem Direktor, den Leitern
und Leiterinnen der Institute, der AWG und des
Stabs ) übernimmt Führungs, Koordinations und
Vernetzungsaufgaben, damit die Synergien ( Per
sonen, Finanzen, Infrastruktur, Prozesse, Kommuni
kation ) zum Tragen kommen.
Die Führungsstruktur im Departement Life Sciences
und Facility Management ist so aufgebaut, dass
eine Produktefokussierung optimal unterstützt wird
und BottomupInitiativen der Institute, die zu inter
oder transdisziplinären Lösungsansätzen führen,
gefördert werden.
In allen vier Bereichen des Leistungsauftrages
Lehre ( Bachelor und Master ), Weiterbildung, Dienst
leistungen, Forschung und Entwicklung ist die
( Persönlichkeits )Entwicklung von Menschen in
ihrer Fach und/oder Führungskarriere ein zentraler
Aspekt der Führungs und Bildungsaufgabe des
Departements.
Die Institute
IAS Institut für Angewandte Simulation
IBT Institut für Biotechnologie
ICBC Institut für Chemie und Biologische Chemie
ILGI Institut für Lebensmittel und Getränke
innovation
IUNR Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen
IFM Institut für Facility Management
bilden die strategisch wichtigen Organisationsein
heiten des Departements und stellen die fachlichen
( disziplinären ) Führungseinheiten dar. Die örtliche
Zusammenfassung der Institute lässt einen für die
Schweiz einzigartigen Cluster im Bereich Life Scien
ces und Facility Management entstehen.
Die strategischen Schwerpunkte sind «Umwelt»,
«Lebensmittel und Ernährung», «Gesundheit»
und «Gesellschaft». Sie sind so gewählt, dass die
gesellschaftliche Relevanz der Schwerpunkte
ausgewiesen ist und Vernetzungen innerhalb der
Life Sciences, aber auch zwischen Life Sciences
und Facility Management entstehen können, z. B.
Energie, Consumer Science, umgebungsunter
stütztes Leben ( ambient assisted living ), Grün und
Gesundheit.
Das Departement bildet eine Werte und Normen
setzende sowie organisatorische Klammer, inner
halb derer sich die Institute mit einer gewissen
Autonomie disziplinär entwickeln und über ihre
Grenzen hinweg sich inter oder transdisziplinär in
Projekten vernetzen und gesellschaftlich und
wirtschaftlich wichtige Fragestellungen bearbeiten.
Inhaltlich gibt das Departement die breiten Ge
schäftsfelder ( i. S. v. strategischen Schwerpunkten )
«Umwelt», «Lebensmittel und Ernährung», «Gesund
heit» und «Gesellschaft» vor, innerhalb und in
Vernetzung derer die Institute ihre spezifischen stra
tegischen Schwerpunkte in Lehre und Forschung
definieren.
Das Departement verpflichtet sich einem nachhal
tigen Umgang mit Menschen und Ressourcen.
Absolventinnen und Absolventen sowie Resultate
der Mitarbeitenden aus den Forschungs, Entwick
lungs und Dienstleistungsprojekten sollen
zu einem prosperierenden Wirtschaftsstandort
Schweiz beitragen und so die Sicherung des Wohl
stands in unserem Land unterstützen.
Strategisch-inhaltliche Positionierung
Lehre ( Bachelor und Master )
Das Departement Life Sciences und Facility
Management bildet Studierende aus, die nach
Abschluss des Studiums über fundierte fachliche
sowie überfachliche Kompetenzen verfügen und die
in der Lage sind, in verantwortungsvollen Positio
nen in Wirtschaft und Verwaltung erfolgreich tätig
zu sein. Es kommen bewusst unterschiedliche, auf
die Studiengänge ( resp. Ausbildungsziele sowie
Berufsfelder/bilder ) abgestimmte Didaktikmodelle
zur Anwendung. Lehre und Forschung bilden
eine Einheit – aktuelle Forschungsmethoden und
erkenntnisse fliessen in die Lehre ein. In allen Stu
diengängen wird mit geeigneten Massnahmen eine
ausgewogene Geschlechterverteilung angestrebt.
Das Departement fördert die internationale Mobilität
von Studierenden und Mitarbeitenden.
Organigramm ZHAW LSFM (ab 2013)
Direktor
Urs Hilber
Stv.: Daniel Baumann
Stab Bildung, Forschung
und Ressourcen
Daniel Baumann
Direktionsassistentin
Margrit Büeler
Institut für
Chemie und Biologische Chemie
Institut für
Biotechnologie
Institut für
Umwelt und Natürliche Ressourcen
Institut für
Lebensmittel- und
Getränkeinnovation
Christian Hinderling
Tobias Merseburger
Jean-Bernard Bächtiger
Michael Kleinert
Institut für
Facility
Management
Thomas Wehrmüller
Abteilung für Wissenschaftliche Grundlagen AWG mit Institut für Angewandte Simulation IAS
Karin Altermatt
30
Departement Life Sciences und Facility Management
Forschung und Entwicklung ( F&E )
In den Fachbereichen der Life Sciences soll eine
profunde fachliche Vertiefung stattfinden sowie eine
interdisziplinäre Verbindung an den Nahtstellen der
strategischen Felder «Umwelt», «Lebensmittel und
Ernährung», «Gesundheit» und «Gesellschaft».
Die Institute fokussieren ihre F&E auf ihre ausgewie
senen Schwerpunkte. Die Forschung im Bereich
Facility Management gewann besonders mit der
Einführung des forschungsbasierten Masterstudien
gangs stark an Bedeutung und stellt einen erklärten
Ausbaubereich des Departements dar. Die For
schungszusammenarbeit der Institute am Departe
ment und die Vernetzung innerhalb der ZHAW
sowie mit externen nationalen ( z. B. die Gründer
organisation grow ) und internationalen Partnern
werden gezielt gefördert. Das Departement profiliert
sich als Hochschule durch anerkannte Forschungs
beiträge in den Life Sciences und dem Facility
Management.
Weiterbildung
Als Antwort auf die demografische Veränderung in
der Schweiz und auf den steigenden Bedarf an LLL
( «lebenslanges Lernen» ) bauen die Institute
des Departements ein solides, auf den Markt aus
gerichtetes Weiterbildungsangebot mit definierten
Schwerpunkten auf. Für den Aufbau von neuen
Angeboten werden neue Allianzen eingegangen
und Aufgabenteilungen vorgenommen. Es ent
stehen dadurch auch neue Partnerschaften im
Sinne von «Public Private Partnership».
Dienstleistungen
Dienstleistungen werden als Opportunität im
Gesamtportfolio des Departements bzw. als Ein
trittsticket zu künftigen Forschungs und Entwick
lungsprojekten in den jeweiligen strategischen
Forschungsfeldern behandelt. Das Dienstleistungs
angebot zielt darauf ab, bestehende Partnerschaf
ten ( inkl. potenzieller Forschungspartner ) zu stärken
und neue zu erschliessen.
31
Kunden
Ehemalige – Alumni
Mitarbeitende
Das Departement Life Sciences und Facility
Management richtet seine Leistungen auf die
Bedürfnisse seiner Kunden aus, erkennt früh ihre
zukünftigen ökonomischen, ökologischen und
sozialen Herausforderungen und entwickelt für sie
innovative Lösungsansätze und Produkte. Das
Departement betrachtet Studierende sowie Teil
nehmende an Weiterbildungsveranstaltungen als
Koproduzenten von Wissen, die den Lehr und
Lernerfolg wesentlich selber mitbestimmen.
Die Ehemaligen, neudeutsch Alumni, sind wichtige
Imageträger; ihnen kommt deshalb eine grosse
Bedeutung zu. Sie sind in drei verschiedenen
Trägerschaften organisiert. Das Alumni Netzwerk
Wädenswil mit dem Verein Ehemaliger Wädenswiler
ist auf die Vernetzung von Fachleuten in den tra
ditionellen Bereichen der Wädenswiler Ausbildun
gen fokussiert. Das Alumni Netzwerk Wädenswil ist
die Plattform für den Austausch von Berufsleuten in
den Bereichen Obst, Wein und Gartenbau sowie
im Lebensmittelbereich. Die Organisation steht
allen Absolventinnen und Absolventen der ZHAW
und ihren Vorgängerinstitutionen von Wädenswil
offen.
Die ZHAWAlumniOrganisationen «Life Sciences»
und «Facility Management» sind anders ausgerich
tet. In ihnen organisieren sich die Absolventinnen
und Absolventen der Studiengänge in Chemie,
Biotechnologie, Lebensmitteltechnologie, Umwelt
ingenieurwesen sowie Facility Management. Diese
beiden Organisationen stehen allen Fachhochschul
absolventinnen und absolventen der ZHAW offen
und haben als Stossrichtung Standes und Hoch
schulpolitik.
Das Departement Life Sciences und Facility
Management ist der grösste Arbeitgeber von
Wädenswil. Die Arbeitsplätze an der Hochschule
sind begehrt. Die ZHAW bietet als attraktive Arbeit
geberin interessante Aufgaben in einem motivieren
den und befruchtenden Umfeld. Die Mitarbeitenden
sind intrinsisch motiviert. Sie leisten einen über
durchschnittlichen Einsatz bei der Ausbildung von
Bachelor und Masterstudierenden, in der For
schung und Weiterbildung sowie in den unterstüt
zenden Funktionen. Der Führungsstil der Vorge
setzten ist partizipativ und «Mitbestimmung» wird
als Ressource genutzt.
32
Departement Life Sciences und Facility Management
Finanzen
Kommunikation
Einige Kennzahlen
Die Finanzierung der Fachhochschulen ist komplex.
Studierende werden je nach Fachgebiet mit Pau
schalen finanziert, die durch den Trägerkanton
Zürich, durch die Wohnkantone der Studierenden
und durch den Bund finanziert werden. Die Beiträge
für Studierende der Life Sciences gehören zu den
höchsten im Bereich der angewandten Wissen
schaften, dies aufgrund der hohen Komplexität der
Studiengänge, der hohen infrastrukturellen Anfor
derungen und nicht zuletzt auch wegen des gros
sen Anteils an Praktika in den Studiengängen.
Die Forschung und Entwicklung wird von den For
schenden in Form von akquirierten Projekten finan
ziert. Die Hauptfinanzquellen sind die Kommission
für Technologie und Innovation ( KTI ), Stiftungen,
der Schweizerische Nationalfonds ( SNF ), die EU
und direkte Industriefinanzierungen. Im Falle einer
Finanzierung durch die KTI muss in jedem Fall auch
ein Wirtschaftspartner am Projekt beteiligt sein, der
die Hälfte der Projektkosten trägt. Der Kanton
Zürich unterstützt die Forschung mit einer erfolgs
abhängigen Grundfinanzierung. Die Leistungen in
den Bereichen Weiterbildung und Dienstleistungen
müssen kostendeckend erbracht werden. Die
Institute müssen in diesen Bereichen einen positi
ven Deckungsbeitrag erwirtschaften, der zur
Finanzierung der Gemeinkosten eingesetzt werden
muss.
Das Departement Life Sciences und Facility
Management verfolgt eine nachhaltige Finanzpolitik
und sichert so langfristig seine Arbeits und Stu
dienplätze sowie die Erreichung der strategischen
Ziele.
Das Departement Life Sciences und Facility
Management ist sehr aktiv in der Kommunikation,
sei dies über Printmedien, in Radio und Fernsehen
und seit einigen Jahren auch auf zahlreichen
SocialMediaKanälen ( Facebook, Twitter, YouTube,
XING etc. ). Zusammen mit der Stadt
Wädenswil, aber unabhängig voneinander wurde
auch ein App für iPhone und Android entwickelt,
das den Studierenden und Mitarbeitenden als mo
derne Orientierungshilfe dient.
Die ZHAW verfügt über eine Abteilung «Corporate
Communication», welche für die übergeordnete
Kommunikation verantwortlich zeichnet. Das De
partement Life Sciences und Facility Management
verfügt über eine zentrale Kommunikationsabteilung
und kommuniziert auch direkt aus den Instituten.
Seit Gründung der ZHAW ist das Departement stolz
auf seine gute Resonanz in den Medien und seinen
Spitzenplatz im ZHAWinternen Vergleich.
Die ZHAW und ihre Departemente
Einleitend werden die wichtigsten Kenngrössen
der ZHAW und die Volumenanteile der einzelnen
Departemente dargestellt.
Quellen und weiterführende Informationen:
ZHAW, 2012, Jahresbericht 2011 Facts & Figures.
Departement Life Sciences und Facility Management, 2009,
Vision ( Stand 15.12.2009 ).
Departement Life Sciences und Facility Management, 2009,
Leitbild ( Stand 15.12.2009 ).
Hilber U. und Petrova D., 2009, Departement Life Sciences und
Facility Management, Strategie 2010–2015 ( Stand 15.12.2009 ).
Hilber U. und Petrova D., 2009, Departement Life Sciences und
Facility Management, Kurzversion der Strategie 2010–2015 ( Stand
20.4.2010 ).
Hilber U., 2012, Departementssicht auf die Strategische Positionierung der Institute des Dept. Life Sciences und Facility Management
( Dept. N ).
Ertrag 2011
Im Jahr 2011 wies die ZHAW einen Gesamtertrag
von 373 Mio. Franken aus bei einem Aufwand von
359 Mio. Franken. Der Akquisitionserfolg bei den
Erträgen Dritter belief sich auf 20 % der Erträge.
Bund, Kanton Zürich und andere Kantone steuerten
22 %, 38 % und 18 % bei. Die Differenz von 2 %
entfiel auf übrige Erträge.
Aufwand 2011
Die ZHAW verwendete 2011 73 % ihrer Mittel für
ihren Personalaufwand. Der Sachaufwand betrug
18 % des Gesamtaufwands und für Liegenschaften
wurden 9 % aufgewendet.
Kumulierte Erfolgsrechnung ZHAW 2011
33
Vergleich der Leistungsbereiche 2011
Von allen Leistungsbereichen der ZHAW machte
die grundständige Lehre ( Bachelor und Master
studiengänge ) einen Volumenanteil von 61 % aus;
die Forschung und Entwicklung kam auf 23 %
und Dienstleistungen und Weiterbildung auf 7 %
resp. 9 %.
Die drei Departemente Life Sciences und Facility
Management ( 23% ), School of Engineering ( 23 % )
und die School of Management and Law ( 20 % )
machten zusammen zwei Drittel des ZHAW Volu
mens aus. Das dritte Drittel verteilte sich auf die
fünf Departemente Architektur, Gestaltung und
Bauingenieurwesen ( 4 % ); Gesundheit ( 11 % ); An
gewandte Linguistik ( 8 % ); Angewandte Psychologie
( 6 % ) und Soziale Arbeit ( 5 % ).
Volumenanteile aufgeteilt nach Leistungsbereichen
und Departementen
Leistungsbereiche
Ertrag 372603000 Fr.
Grundständige Lehre 61 %
Anwendungsorientierte
Forschung und Entwicklung 23 %
Dienstleistungen 7 %
Weiterbildung 9 %
Erträge Dritter (Entgelte) 20 %
Beiträge Bund 22 %
Beiträge Kanton Zürich 38 %
Beiträge andere Kantone 18 %
Übrige Erträge 2 %
www.facebook.com/zhawlsfm
ZHAW 2011
www.youtube.com/zhawlsfm
Departemente
Aufwand 358688000 Fr.
Personalaufwand 73 %
Sachaufwand und übriger Aufwand 18%
Aufwand für Liegenschaften 9 %
LSFM-App für iPhone und Android
ZHAW 2011
Dept. Architektur und Bau 4 %
Dept. Gesundheit 11 %
Dept. Angewandte Linguistik 8 %
Dept. Life Sciences und
Facility Management 23 %
Dept. Angewandte Psychologie 6 %
Dept. Soziale Arbeit 5 %
School of Engineering 23 %
School of Management and Law 20 %
34
Departement Life Sciences und Facility Management
Grundständige Lehre 2011
Die Grössenverhältnisse sind in etwa auch in der
Verteilung der Volumenanteile in der grundstän
digen Lehre abgebildet. Das Departement Life
Sciences und Facility Management macht 23 %
aus, gefolgt von den Schools of Engineering sowie
Management and Law ( je 21 % ). Die Departemente
Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen
( 6 % ); Gesundheit ( 14 % ); Angewandte Linguistik
( 8 % ); Angewandte Psychologie ( 2 % ) und Soziale
Arbeit ( 5% ) partizipierten mit den in Klammern
angegebenen Volumenanteilen. Die Anzahl Mit
arbeitender in Vollzeitäquivalenten ( VZÄ ) im Leis
tungsbereich der grundständigen Lehre betrug
2011 686, davon 45 % Frauen.
Weiterbildung 2011
In der Weiterbildung präsentiert sich das Bild an
ders. Die School of Management and Law und das
Departement Angewandte Psychologie sind die vo
lumenstärksten Departemente mit 33 % und 25 %.
Gefolgt werden sie von den Departementen Ge
sundheit und Soziale Arbeit mit 11 % und 12 %. Die
restlichen Departemente haben Volumenanteile von
2 bis 7 %. Die Anzahl Mitarbeitender in VZÄ im
Leistungsbereich der Weiterbildung betrug 2011 86,
davon 62 % Frauen.
Forschung und Entwicklung 2011
Der Leistungsauftrag Forschung und Entwicklung
wird von den Departementen School of Engineering
und Life Sciences und Facility Management mit
Volumenanteilen von 38 % und 29 % dominiert. Die
School of Management and Law nimmt mit 14 %
eine Mittelstellung ein. Die restlichen Departemente
haben Volumenanteile zwischen 2 und 6 %. Die
Anzahl Mitarbeitender in VZÄ im Leistungsbereich
der Forschung und Entwicklung betrug 2011 321,
davon 33 % Frauen.
Dienstleistungen 2011
Im Bereich der Dienstleistungen schwingt das
Departement Angewandte Psychologie obenaus
mit einem Volumenanteil von 31 %, gefolgt vom De
partement Life Sciences und Facility Management
mit 20 %, Angewandte Linguistik mit 18 % und der
School of Management and Law mit 17 %. Die rest
lichen Departemente bewegen sich zwischen 0 und
5 %. Die Anzahl Mitarbeitender in VZÄ im Leistungs
bereich der Dienstleistungen betrug 2011 80, davon
56 % Frauen.
Quellen und weiterführende Informationen:
ZHAW, 2012, Jahresbericht 2011 Facts & Figures.
Volumenanteile der erweiterten Leistungsaufträge
Angewandte Forschung und Entwicklung
Lehre
Dept. Architektur und Bau 3 %
Dept. Gesundheit 6 %
Dept. Angewandte Linguistik 4 %
Dept. Life Sciences und
Facility Management 29 %
Dept. Angewandte Psychologie 4 %
Dept. Soziale Arbeit 2 %
School of Engineering 38 %
School of Management and Law 14 %
Dept. Architektur und Bau 6 %
Dept. Gesundheit 14 %
Dept. Angewandte Linguistik 8 %
Dept. Life Sciences und
Facility Management 23 %
Dept. Angewandte Psychologie 2 %
Dept. Soziale Arbeit 5 %
School of Engineering 21 %
School of Management and Law 21 %
Weiterbildung
Dienstleistungen
Dept. Architektur und Bau 2 %
Dept. Gesundheit 11 %
Dept. Angewandte Linguistik 7 %
Dept. Life Sciences und
Facility Management 7 %
Dept. Angewandte Psychologie 25 %
Dept. Soziale Arbeit 12 %
School of Engineering 3 %
School of Management and Law 33 %
Dept. Architektur und Bau 0 %
Dept. Gesundheit 5 %
Dept. Angewandte Linguistik 18 %
Dept. Life Sciences und
Facility Management 20 %
Dept. Angewandte Psychologie 31 %
Dept. Soziale Arbeit 4 %
School of Engineering 5 %
School of Management and Law 17 %
Departement Life Sciences
und Facility Management
Nachfolgend werden die wichtigsten Kennzahlen
des Departements Life Sciences dargestellt. Gene
rell wird die IstSituation ( per Ende 2011 ) und wo
sinnvoll die Entwicklung seit der Gründung der
ZHAW im Jahr 2007 dargestellt. Interessierte Lese
rinnen und Leser seien für Kennzahlen aus früheren
Jahren auf die Jahresberichte der Hochschule
Wädenswil ( HSW ) bis 2006 verwiesen.
Kostenentwicklung
Die Kosten des Departements Life Sciences und
Facility Management haben von 2008 bis 2011 von
57,565 Mio. auf 67,896 Mio. zugenommen. Die Per
sonalkosten beliefen sich 2008 auf 44,563 Mio., bis
2011 stieg der Personalaufwand auf 53,870 Mio. an.
Personalentwicklung
Das Departement Life Sciences und Facility
Management der ZHAW ist ein bedeutender Arbeit
geber in der Region. In Zahlen heisst dies: Im Jahr
2008 waren 382 Personen ( 306 VZÄ ) am Departe
ment Life Sciences und Facility Management
beschäftigt. Im Jahr 2011 waren es 490 Personen
( 378 VZÄ ). Die Mitarbeitenden teilten sich 2011 auf
in 137 Professor(inn)en und Dozierende, 131
wissenschaftliche Mitarbeitende, 106 Assistierende,
92 Mitarbeitende im administrativtechnischen
Bereich, 12 Praktikantinnen und Praktikanten und
1 Lernender.
Starkes Wachstum der Studierendenzahlen
und grosser Erfolg in der Forschung
Das Departement Life Sciences und Facility
Management ist in den letzten Jahren vor allem in
den Bereichen der Lehre ( Bachelor und Master ),
aber auch in der Forschung und Entwicklung stark
gewachsen. Der Grund für das starke Wachstum
der Studierendenzahlen liegt zum einen darin, dass
über den Weg der Berufsmaturität ein attraktiver
alternativer Weg über eine Berufslehre zu einem
Hochschulstudium eröffnet wurde. Zum anderen
sind Life Sciences und Facility Management inter
essante und zukunftsträchtige Studienrichtungen,
die talentierte junge Menschen ansprechen.
Wichtige gesellschaftliche Fragen in den Bereichen
«Umwelt», «Lebensmittel und Ernährung» und
«Gesundheit» warten auf Antworten aus der
Forschung im Bereich der Life Sciences und des
Facility Managements.
Der «Königsweg» von der Berufslehre über die
Berufsmaturität zum Bachelor resp. Masterab
schluss an einer Fachhochschule führt zu Fachkräf
ten, die ein vertieftes praktisches Berufsverständnis
35
kombiniert mit einer soliden theoretischen Basis
mitbringen, was sie für den Arbeitsmarkt besonders
attraktiv macht. Etwa ein Drittel der Studierenden
am Departement Life Sciences und Facility Manage
ment absolviert eine gymnasiale Maturität und ein
einjähriges Berufspraktikum, bevor sie ihr Studium
aufnehmen. Ihr Herz schlägt für die anwendungs
orientierte Ausbildung, weshalb sie sich für ein
Fachhochschulstudium entscheiden. In der Schweiz
herrscht in den technischen Bereichen ein akuter
Fachkräftemangel, der sich aus demografischen
Gründen zukünftig wahrscheinlich weiter akzentuie
ren wird. Die Arbeitsmarktaussichten für praxis
orientiert ausgebildete Absolventinnen und Absol
venten sind deshalb hervorragend.
Wie bereits einleitend erwähnt, ist die Forschung
und Entwicklung in den Life Sciences und im
Facility Management besonders wichtig. Gute
Lehre bedingt gute Forschung. Die Forschenden
des Departements Life Sciences und Facility
Management haben sich in den letzten Jahren eine
hohe Reputation aufgebaut und sind heute in ihren
Arbeitsgebieten national und international vernetzt
und anerkannt. Aufgrund der schwierigen finanziel
len Rahmenbedingungen für die Forschung an
Fachhochschulen und der hohen Lehrverpflich
tungen der Dozierenden ist dies eine einzigartige
Leistung.
Studierendenzahlen
Im Jahr 2008 waren am Departement Life Sciences
und Facility Management 905 Bachelorstudierende
eingeschrieben ( davon 436 Frauen ). Bis 2011
stieg die Zahl auf 1360 Immatrikulierte ( davon 628
Frauen ).
Der grosse Einsatz für die auf die Bachelorstudien
gängen aufbauenden Masterstudiengänge hat sich
gelohnt; 2009 starteten in Wädenswil die ersten
47 Masterstudierenden im Life Sciences Programm.
Im Jahr 2011 waren 121 Studierende immatrikuliert.
Im gleichen Jahr startete der Masterstudiengang
in Facility Management. Am Stichtag waren 18
Studierende in diesem international ausgerichteten
und in englischer Sprache durchgeführten Studien
gang immatrikuliert.
Alle Bachelorstudiengänge verzeichneten in den
letzten Jahren ein Wachstum. Das Minimalziel hat
sich das Departement Life Sciences und Facility
Management bei 60 Neueintritten pro Studiengang
gesetzt. In drei Studiengängen wird diese Ziel
grösse bereits stark übertroffen, bei den Studien
gängen in Chemie und in Biotechnologie ist das
Ziel in Griffnähe.
Die Anzahl der Studierenden in den Studiengängen
Chemie und Biotechnologie wuchs von 2008 bis
36
Departement Life Sciences und Facility Management
2011 von 103 auf 131 resp. von 114 auf 162. Im
Jahr 2008 waren 139 Studierende im Studiengang
Lebensmitteltechnologie eingeschrieben, 2011
waren es 214. Der Studierendenzuwachs im Stu
diengang Facility Management betrug 71 Studie
rende. Der Studiengang wuchs von 188 auf 259
( 2008 bis 2011 ) immatrikulierte Studierende. Der
zahlenmässig grösste Studiengang ist der Studien
gang im Umweltingenieurwesen. Waren 2008 noch
361 Studierende in diesem Studiengang immatri
kuliert, so waren es 2011 594.
Bei den Masterstudierenden ist die Vertiefung
«Pharmaceutical Biotechnology» am beliebtesten.
Im Jahr 2011 waren 37 Studierende eingeschrie
ben. In den Vertiefungen «Chemistry for the Life
Sciences» und «Food and Beverage Innovation»
waren es je 25 Studierende und in der Vertiefung
«Natural Resource Sciences» 16.
Im Jahr 2011 nahmen 4188 Personen an Weiter
bildungsveranstaltungen inkl. Fachtagungen
( exkl. Veranstaltungen, die durch das Berufsbil
dungszentrum Wädenswil ( BZW ) durchgeführt wur
den ) teil. Im Bereich der Weiterbildung zeichnen
sich zwei Tendenzen ab: Erstens eine Verlagerung
von Fachtagungen, für die keine ECTS1Punkte
vergeben werden, zu qualifizierten Weiterbildungs
angeboten, für die ein Certificate ( CAS ), Diplom
( DAS ) oder Master of Advanced Studies ( MAS )
vergeben wird, und zweitens eine generelle Er
schwerung der Rahmenbedingungen, da die Zulas
sung für die qualifizierten Weiterbildungsangebote
auf Hochschulabsolventinnen und absolventen zu
geschnitten ist. Diese politisch unterstützte Ent
wicklung ist vor dem Hintergrund, dass lebenslan
ges Lernen immer wichtiger wird, schwer
verständlich und könnte sich für die ZHAW in ferner
Zukunft als Fehlentwicklung erweisen.
Forschungsumsätze
Die Totalerlöse in der Forschung sind von 5,979
Mio. Franken im Jahr 2008 auf 10,584 Mio. im Jahr
2011 angestiegen.
Währenddem das Departement Life Sciences und
Facility Management im Forschungsbereich eine
Wachstumsstrategie einnimmt, wird im Leistungs
bereich Dienstleistungen eine Fokussierungsstrate
gie verfolgt. Dienstleistungsaufträge werden im
Hinblick auf Synergiepotenziale mit der Forschung
gezielt ausgewählt. Die Totalerlöse im Leistungsbe
reich Dienstleistungen haben in der Folge von 2008
bis 2011 von 3,821 Mio. Franken auf 3,088 Mio. ab
genommen.
37
Ausgabe 2/2012 des F&E-Newsletters TRANSFER
Newsletter für anwendungsorientierte Forschung und Dienstleistung
Nr. 2 | September 2012
Quellen und weiterführende Informationen:
ZHAW, 2011, Transparenz, Ausgabe 2011.
ZHAW, 2012, Transparenz, Ausgabe 2012.
Beispiele gemeinsamer Projekte
grow-ZHAW auf den Innenseiten.
1 ( * ECTS = European Credit Transfer System: einheitliches
euro päisches Bewertungssystem von Studienleistungen im
Rahmen der Bologna- Studienreform. Ein Kreditpunkt entspricht ca. 25–30 Arbeitsstunden. )
Entwicklung der Studierenden, Mitarbeitenden und der Drittmittel seit der Gründung der ZHAW
1800
1600
1400
2007
1200
1000
2008
800
2009
600
2010
400
2011
200
0
Studierende (BSc und MSc) 15.10.
Mitarbeitende 31.12.
(Köpfe)
Drittmittel (in 10000 CHF) 31.12.
3
4
5
6
11
12
Zürcher Fachhochschule
Angewandte Simulation | Simulation des Verwaltungszentrums …
Chemie | Das Mischverhalten eines Mikroventilmischers …
Facility Management | Wohnen im Alter …
Umwelt | Bildung in Pärken und Naturzentren …
Biotechnologie | Rückführbare Messwerte mit Sensoren …
Lebensmittel | African Repellents – Pflanzenextrakte gegen Mückenstiche …
7
Direktion, Stab,
Institute
und Abteilung
Direktion und Stab des Departements
Life Sciences und Facility Management koordinieren die komplexen Führungs- und Administrativaufgaben im
Departement. Die Abteilung für Wissenschaftliche Grundlagen sorgt für ein
solides Fundament in der Ausbildung
der Studierenden. Die Institute sind die
eigentlichen Leistungsträger, sie sind
im vierfachen Leistungsauftrag tätig
und sind für den fachlichen Erfolg des
Departements verantwortlich.
7
40
Direktion, Stab, Institute und Abteilung
41
Organisationseinheiten
Direktion und Stabsbereich
AWG Abteilung für Wissenschaftliche Grundlagen
Im folgenden Kapitel werden die Organisationsein
heiten des Departements Life Sciences und Facility
Management kurz dargestellt.
Die Direktion des Departements nimmt die Gesamt
führungsaufgabe des Departements wahr, pflegt
die Schnittstelle zum Rektorat und ist verantwort
lich für die Kommunikation und die Vertretung des
Departements gegen aussen.
Der Stabsbereich unterstützt die Leistungser
bringung in den Instituten. Insbesondere koordiniert
er sämtliche Aufgaben in den Bereichen Lehre,
Weiterbildung, Forschung und Entwicklung, Quali
tätsmanagement und Sicherheit. Der Stabsbereich
stellt die Schnittstelle zum Generalsekretariat
und zur Verwaltungsdirektion der ZHAW sowie zu
den Ressorts und Kommissionen der ZHAW sicher.
Fremdsprachenkenntnisse, Kommunikations
kompetenz, Kenntnisse aus Geistes und Sozial
wissenschaften, Biologie, Informatik, Mathematik
und Statistik sowie Physik sind wichtige Grund
lagen, die stabil und solide vorhanden sein müssen,
damit das stetig wachsende spezialisierte Fach
wissen in den Life Sciences und im Facility Ma
nagement darauf aufgebaut werden kann. Die
Abteilung für Wissenschaftliche Grundlagen (AWG)
mit dem Institut für Angewandte Simulation (IAS)
vermittelt den Studierenden aller Fachrichtungen
diese Basis. Die Dozierenden der AWG und
des IAS vermitteln einen grossen Teil des Grund
studiums in den Studiengängen des Departements
Life Sciences und Facility Management. Die mathe
matischtechnischen Grundlagen wie Informatik,
Mathematik, Statistik, Physik sowie Supply Chain
Management werden von Spezialistinnen und
Spezialisten des IAS unterrichtet. Ebenso unter
richtet das IAS Spezialthemen in den Masterpro
grammen des Departements.
Zum Hochschulstudium gehört auch Allgemein
bildung in einem weiten Sinn. Dieser von der AWG
angebotene Unterricht unterstützt die Studierenden
darin, sich im Feld aktueller gesellschaftlicher
Auseinandersetzungen zu orientieren und sich mit
ethischen Fragen auseinanderzusetzen. Anhand
entsprechender Themen werden auch Schreib und
Auftrittskompetenzen geschult und wissenschaftli
ches Arbeiten geübt. Das Arbeitsumfeld in den
Bereichen Life Sciences und Facility Management
ist zunehmend international. Forschungsergebnisse
werden sehr häufig in englischer Sprache publiziert.
Auch das Masterstudium findet vollständig oder
teilweise in Englisch statt. Gute Englischkenntnisse
sind für die Studierenden deshalb unabdingbar.
Die Biologie nimmt innerhalb der Life Sciences eine
zentrale Stellung ein. Um an den LifeSciences
Themen partizipieren zu können, ist ein gründliches
Verständnis der Biologie Voraussetzung.
Die Dozierenden der AWG bringen ihr Wissen in
die Projekte der Institute ein. Sie unterstützen die
Vernetzung und interdisziplinäre Zusammenarbeit
zwischen den verschiedenen Einheiten des Depar
tementes Life Sciences und Facility Management.
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.awg.zhaw.ch/
Altermatt K., 2012, Positionspapier der Abteilung für Wissenschaftliche Grundlagen (AWG).
Karin Altermatt
Abteilungsleiterin
42
Direktion, Stab, Institute und Abteilung
IAS Institut für Angewandte Simulation
Erfolgreiches Arbeiten in den Life Sciences und im
Facility Management setzt sehr gute mathema
tische, naturwissenschaftliche und informations
technische Kompetenzen und deren Vernetzung
voraus. Das IAS ergänzt die 5 Fachbereiche
des Departements durch Verbindung dieser Kom
petenzen mit ausgewiesenen Expertinnen und
Experten am Institut. Es garantiert ein hohes Niveau
im Bereich der Grundlagenlehre und ermöglicht
durch seine Forschungstätigkeit im Bereich der
Modellbildung, Simulation und natur bzw. bio
inspiriertem Computing wirkungsvolle Lösungen
und Innovationen an den Nahtstellen der strategi
schen Themenfelder des Departements Life Scien
ces und Facility Management. Die technischen
und methodischen Fähigkeiten des IAS eröffnen
Möglichkeiten der Interdisziplinarität innerhalb
und ausserhalb des Departements. Das IAS ist im
Departement und mit anderen Instituten und Hoch
schulen über gemeinsame Forschungsprojekte und
Lehrveranstaltungen hervorragend vernetzt.
Marcel Burkhard
Institutsleiter
43
IBT Institut für Biotechnologie
Das IBT konzentriert sich in seinen Lehr und For
schungstätigkeiten auf biotechnologische An
wendungen im Pharma, Kosmetik, Lebensmittel
und Umweltbereich. Diese Bereiche sind durch
hohen Innovationsbedarf der Wirtschaftspartner
und sich stark im Wachstum und Wandel be
findende Märkte gekennzeichnet. Dadurch ergeben
sich auch starke Mitbewerber, mit denen das IBT
um Forschungsprojekte und um zukünftige Studie
rende im Wettbewerb steht. Die Vorteile des IBT
in diesem Wettbewerb sind die langjährige Präsenz
im Markt und eine hohe Konstanz des Personals
im Institut. Diese führten zu klar etablierten Kompe
tenzen in der Kultivierung von Organismen, der
Bioanalytik und der Anwendung biotechnologischer
Methoden im Pharmabereich.
Das IBT bietet den Bachelorstudiengang in Bio
technologie an mit den Vertiefungen «Biotechnolo
gie» und «Pharmazeutische Technologie». Ziel des
Bachelorstudienganges ist die breite Vermittlung
von biotechnologischen Methoden, um nutz
bringende Substanzen herzustellen oder zu analy
sieren. Dabei stehen sowohl die praktische Durch
führung als auch das Verständnis der grund
legenden wissenschaftlichen Prinzipien und deren
Anwendung im Vordergrund.
Das IAS konzentriert sich in seinem Forschungsfeld
auf Anwendungen im Bereich der mathematischen
und programmiertechnischen Modellierung und
Simulation mit Kernkompetenzen in Prognose
methoden, «Discrete Event Simulations», Optimie
rungsalgorithmen, angewandter Neuroinformatik
und bioinspiriertem Computing sowie dem
Wissensmanagement. Das IAS ist das Kompetenz
zentrum für statistische Methodik am Departement.
Es bietet statistische Beratungen für die Ver
suchsplanung sowie die Aufbereitung und Analyse
von Daten aus Experimenten und Umfragen.
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.ias.zhaw.ch/
Burkhard M., 2012, Strategische Positionierung IAS.
Tobias Merseburger
Institutsleiter
Im Master of Science in Life Sciences bietet das
IBT die Vertiefung «Pharmazeutische Biotechnolo
gie» an. Auf dieser Ausbildungsstufe geht es um die
Vertiefung der Inhalte aus dem Bachelorstudien
gang mit Blick auf die pharmazeutische An
wendung. Dies umfasst die gesamte Wertschöp
fungskette vom Drug Targeting über das Design
des Expressionssystems, der Kultivierungs
und Aufarbeitungsprozesse bis hin zur Freisetzung
des Wirkstoffes auf dem Hintergrund komplexer
regulatorischer Anforderungen. Die geringe Stabili
tät biotechnologisch hergestellter Wirkstoffe
bedingt eine integrierte Entwicklung der pharma
zeutischen Darreichungsform und spezifischer
bioanalytischer Verfahren.
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.ibt.zhaw.ch/
Merseburger T., 2012, Strategische Positionierung IBT.
44
Christian Hinderling
Institutsleiter
Direktion, Stab, Institute und Abteilung
45
ICBC Institut für Chemie und Biologische Chemie
ILGI Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovation
Das ICBC bietet den BScStudiengang Chemie
mit den Vertiefungsrichtungen «Chemie» und «Bio
logische Chemie» an. Im MScStudiengang Life
Sciences bietet das ICBC die Vertiefungsrichtung
«Chemistry for the Life Sciences» an. Im Weiteren
lehrt das ICBC die Grundlagenchemie für die
BScStudiengänge Umweltingenieurwesen, Bio
technologie, Lebensmitteltechnologie und Facility
Management in deren chemischen Grundaus
bildung.
Neben der Lehre bildet die angewandte Forschung
und Entwicklung den zweiten Fokus der Instituts
aktivitäten. Die bearbeiteten Forschungsgebiete
orientieren sich stark an Bedürfnissen von KMU
und der Industrie auf dem Gebiet der Chemie und
den Life Sciences. Damit ist sichergestellt, dass
die gegenseitige Befruchtung von Forschung und
Lehre über die relevanten Themenfelder statt
findet. Die Forschung am ICBC sieht sich in einer
Brückenfunktion zwischen anwendungsorientierter
Grundlagenforschung und Anwendung und pflegt
Kontakte zu beiden Seiten. Dies begünstigt inno
vative Ansätze und stellt die Berücksichtigung von
aktuellen Entwicklungen aus den Grundlagen
und der Praxis auch in der Lehre sicher. Das Institut
soll in erster Linie als Innovationspartner und in
zweiter Linie als Umsetzungspartner wahrgenom
men werden. Die grosse Bedeutung der For
schungsaktivitäten am Institut manifestiert sich
auch in den Zahlen aus der Leistungsplanung.
In der Periode 2011/12 entfallen rund 42% der
Arbeitsstunden auf die Forschung.
Das ILGI erarbeitet ganzheitliche Lösungen für
die LebensmittelWirtschaft und pflegt eine projekt
gebundene interdisziplinäre Zusammenarbeit mit al
len Instituten des Departements. Neben der
Lebensmittelwirtschaft werden auch der Handel,
die Gastronomie sowie Privathaushalte berück
sichtigt.
Basierend auf jahrelanger Erfahrung im Bereich
der Lebensmittel und Getränketechnologie sowie
der Aromaforschung hat sich das ILGI konsequent
durch den Ausbau der Kompetenzen in den Be
reichen Mikrobiologie, Sensorik, Bäckereitechno
logie, QM/Lebensmittelrecht und Ernährung/
Consumer Science zum führenden Anbieter in
Lehre und Forschung auf Fachhochschulstufe
in der Schweiz entwickelt. Neue Fachstellen
zur Verpackung, Inhaltsstoffanalytik und Nach
haltigkeit in der Lebensmittelwirtschaft ergänzen
die disziplinären Stärken ideal.
Ausgehend vom Innovationsprozess über die
Produktentwicklung und Prozessoptimierung bis
hin zum Produkt werden aktuelle wissenschaft
liche Erkenntnisse über die Bedürfnisse der Kon
sumenten an zeitgemässe, gesunde, sichere,
genussvolle und nachhaltig produzierte Lebensmit
tel erarbeitet und in die Leistungsaufträge mit
eingebracht.
Weiterbildung und Dienstleistungen bilden kein
strategisches Schwergewicht am ICBC. Der CAS
Kurs «The Science and Art of Coffee» wird vom
ICBC koordiniert, ist in der Durchführung aber
breit im Departement verankert. Gezielte Weiterbil
dungsangebote für hochspezialisiertes Know
how werden angeboten, wo ein spezifisches Indus
trieinteresse besteht oder wo ein strategisches
Interesse besteht.
Spezialisierte Dienstleistungen werden auf Nach
frage erbracht. Diese sind interessant, um neue In
dustriekontakte zu knüpfen, die in breitere Zusam
menarbeiten münden können oder um Fallbeispiele
für den Unterricht zu generieren, sind aber kein
strategischer Schwerpunkt und werden opportunis
tisch betrieben und nicht spezifisch beworben.
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.icbc.zhaw.ch/
Hinderling Chr., 2012, Strategische Positionierung ICBC.
Michael Kleinert
Institutsleiter
Der Bachelorstudiengang in Lebensmitteltechno
logie wird in den Vertiefungen «Lebensmitteltechno
logie», «Getränketechnologie» und «Ernährung»
angeboten. Der Studiengang kombiniert Naturwis
senschaften mit lebensmittelspezifischen, er
nährungsphysiologischen, technischen, ökolo
gischen und betriebswirtschaftlichen Inhalten. Ziel
des Studiums ist es, technisch und praktisch
versierte Generalisten ganzheitlich auszubilden.
Im Masterstudiengang in Life Sciences bietet
das ILGI die Vertiefung «Food and Beverage Inno
vation» an.
Innovative Weiterbildungskonzepte (z.B. foodward,
CAS Lebensmittelrecht) unterstützen die Wirtschaft
in der Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden und leisten
einen wertvollen Beitrag zum Konzept des lebens
langen Lernens.
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.ilgi.zhaw.ch/
Kleinert M., 2012, Strategische Positionierung ILGI.
46
Jean-Bernard
Bächtiger
Institutsleiter
Direktion, Stab, Institute und Abteilung
IUNR Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen
IFM Institut für Facility Management
Das IUNR hat sich in den letzten 10 Jahren zum
einzigartigen Anbieter von Lehre und Forschung im
Bereich Umwelt und Landschaft entwickelt. Die
dazu notwendigen Entwicklungsprozesse veränder
ten die Institutskultur in eine Innovationskultur, so
dass auch künftig trotz einem breiten Feld von
Mitbewerbern das Institut herausragende Studien
gänge und Forschung anbieten kann. Die zu
nehmende volkswirtschaftliche Bedeutung der
Umweltbranche ist unbestritten und eröffnet dem
Bachelor of Science in Umweltingenieurwesen
und Master of Science in Natural Resource
Sciences jetzt und in Zukunft ein breites Tätig
keitsfeld.
Das IUNR und der Campus Grüental weisen eine
starke lokale und regionale Verwurzlung auf,
tragen wesentlich zum Image der « Forschungs
und Bildungsstadt Wädenswil » bei und sind
Teil des Selbstverständnisses des Instituts. Dies
zeigt sich in der Gründung der Fachstelle
Tourismus und Nachhaltige Entwicklung im Jahr
2006, mit der 12 Arbeitsplätze in Wergen
stein (GR) geschaffen wurden. Angebotsentwick
lungen für kultur und naturnahen Tourismus
und für Naturpärke können so glaubwürdig und aus
eigener Erfahrung praxisnah erarbeitet und ver
mittelt werden.
Die breite Verfügbarkeit von Faktenwissen über
elektronische Medien wird die Hochschullehre
zwangsläufig weiter verändern. Theoretische
Grundlagen werden bereits in naher Zukunft über
didaktisch hochwertige interaktive ELearning
Tools vermittelt. Kontaktunterricht dient handlungs
Gegenstand der Tätigkeiten des IFM ist das Facility
Management (FM) als das ganzheitliche Mana
gement von Gebäuden, Einrichtungen und Dienst
leistungen zur Unterstützung der Hauptaktivitäten
von wirtschaftlichen Einheiten unter Berücksich
tigung von ökonomischen, ökologischen und sozia
len Aspekten der Nachhaltigkeit.
Der Bachelorstudiengang in FM ist ausgerichtet auf
das operative und taktische FM. Dabei stehen
zwei Aspekte/Vertiefungen im Vordergrund: die
professionelle Gestaltung der personenbezogenen
Dienstleistungen zur Schaffung von optimalen
Wohn, Arbeitsplatz und Aufenthaltsbedingungen
(Hospitality Management) sowie der langfristig opti
male Einsatz der Ressource Immobilie über den
ganzen Lebenszyklus (Immobilienmanagement).
Der Masterstudiengang in FM ist ausgerichtet auf
das strategische FM und soll auf internationalem
Niveau für Fach und Führungsaufgaben im oberen
Management sowie die anwendungsorientierte
Forschung qualifizieren. Um die internationale Wett
bewerbsfähigkeit in Wirtschaft und Wissenschaft
zu fördern, wird das ganze Studium in Englisch
angeboten.
Mit seiner Weiterbildungsstufe im Technopark
Zürich leistet das IFM einen wirkungsvollen Beitrag
zur dringend geforderten Professionalisierung einer
ganzen Branche. Aus dem voll modularisierten,
aus CAS bestehenden Angebot kann für den MAS
in FM ein individuelles Weiterbildungspaket zu
sammengestellt werden. Das IFM engagiert sich
weiter für Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft
und bietet im Rahmen des MAS EN Bau
orientierter praktischer Labor oder Feldarbeit
und sozialen und partizipativen Lernprozessen. In
den Fachhochschulen der Zukunft werden nur noch
wenige klassische Hörsäle zu finden sein; an deren
Stelle treten Begegnungszonen, Praxisräume,
studiengangspezifische Labors, Werkstätten und,
wo es das Berufsfeld erfordert, FreilandPflanzen
kulturen und Gewächshäuser. Mit dem Curriculum
2010 hat das IUNR bereits auf diese Veränderungen
reagiert. Vorlesungen wurden reduziert, durch
praktische Erkenntnisse an Pflanzen und Tieren
gewinnen die Studierenden ein Erfahrungswissen,
welches auf das Tätigkeitsfeld in Produktion, Be
ratung und Forschung ausgerichtet ist.
Die Feld und Gewächshauslabors in unmittelbarer
Nähe der Unterrichtsräume sind Voraussetzung
für einen rationell geführten Studienbetrieb, ins
besondere in den Vertiefungen «Biologische Land
wirtschaft und Hortikultur», «Urbaner Gartenbau»,
«Naturmanagement», aber auch in den anderen eng
vernetzten Vertiefungen des Bachelorstudien
gangs in Umweltingenieurwesen.
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.iunr.zhaw.ch/
Bächtiger J.B., Lagnaz D., Boos J. und Hilber U., 2011, Strategische
Beurteilung des Instituts für Umwelt und Natürliche Ressourcen –
Studiengang Umweltingenieurwesen und erweiterter Leistungsauftrag, final draft Stand 29.7.2011, 33 pp.
Bächtiger J.B., Lagnaz D., Boos J. und Hilber U., 2011, Strategische
Beurteilung des Instituts für Umwelt und Natürliche Ressourcen –
Studiengang Umweltingenieurwesen und erweiterter Leistungsauftrag, Version 3 Stand 24.10.2011, 73 pp.
Thomas Wehrmüller
Institutsleiter
47
(Kooperation aller deutschschweizerischen Fach
hochschulen) die CASModule «Ökonomie und Pro
zesse», «Gebäudemanagement» sowie «Life Cycle
Management Immobilien» an.
Das IFM erbringt wegbereitende Forschungs
und Entwicklungstätigkeiten. Übergeordnetes For
schungsziel des IFM ist das Generieren von
Wissen, welches für die Gestaltung und Opti
mierung der FMProzesse und Services auf stra
tegischer sowie auf operativer Ebene genutzt
werden kann. Das IFM orientiert sich an wissen
schaftlichen Standards und an der Praxisrelevanz.
Die Forschungsaktivitäten des IFM orientieren
sich an den strategischen Forschungsfeldern des
Departements Life Sciences und Facility Mana
gement und nutzen gezielt Synergien mit anderen
Instituten des Departements.
Dienstleistungen bietet das IFM primär hinsichtlich
Aufbau Forschung und Entwicklung sowie zum
Kompetenzerhalt von Dozierenden an, vor allem
ManagementConsulting (Organisationsentwicklung
und strategische Fragestellungen).
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.ifm.zhaw.ch/
Wehrmüller T., 2012, Strategische Positionierung IFM.Direktion und
Stabsbereich
8
Aus- und
Weiterbildung
In Wädenswil studieren junge Menschen Biotechnologie, Chemie,
Lebensmitteltechnologie, Umweltingenieurwesen oder Facility Management.
Die talentiertesten Bachelorabsolventinnen und -absolventen können ihr
Studium in der Master-Stufe in den
Bereichen Life Sciences oder Facility
Management weiterführen. Ausserdem
bietet die ZHAW in Wädenswil und
Zürich ein umfangreiches Weiterbildungsprogramm an.
8
50
Aus- und Weiterbildung
Aus- und Weiterbildung
Am Departement Life Sciences und Facility
Management werden folgende Bachelorstudien
gänge angeboten:
– Bachelor of Science in Biotechnologie
– Bachelor of Science in Chemie
– Bachelor of Science in Lebensmitteltechnologie
– Bachelor of Science in Umweltingenieurwesen
– Bachelor of Science in Facility Management
Die Studien dauern in Vollzeit 3 Jahre. Sie bestehen
aus 6 Semestern und sind in Pflicht und Wahl
module gegliedert. Die Module können mehrere
Kurse beinhalten und dauern jeweils ein Semester.
Der modulare Aufbau ermöglicht den Studieren
den, Teile ihres Studiums gemäss ihren Vorkennt
nissen, Interessen und Berufszielen zu gestalten
und begünstigt Auslandsemester und den Studie
rendenaustausch mit anderen Hochschulen. Das
Studium kann auch in Teilzeit absolviert werden.
Studierende, die das Bachelorstudium abgeschlos
sen haben, erwerben in ihrem Studium 180 ECTS
Punkte.
51
Bachelor in Biotechnologie
Leistungsstarke Bachelorabsolventinnen und ab
solventen haben seit 2009 resp. 2011 die Möglich
keit, einen forschungsbasierten und praxisorien
tierten
– Master of Science in Life Sciences
– Master of Science in Facility Management
zu absolvieren und sich so für anspruchsvolle
Positionen weiter zu qualifizieren. Die Masterstudien
dauern in Vollzeit 1,5 Jahre. Sie können auch im
Teilzeitstudium absolviert werden. Studierende er
werben in ihrem Masterstudium 90 ECTSPunkte.
Der Masterstudiengang in Facility Management
ist international ausgerichtet und wird in englischer
Sprache durchgeführt.
Nach dem Abschluss der Studien stehen den
Absolvierenden neben praxisbezogenen Weiter
bildungskursen auch Weiterbildungsstudiengänge
(CAS, DAS, MAS) an einer Fachhochschule oder
Universität offen.
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.lsfm.zhaw.ch/science/studium/bachelor.html
http://www.lsfm.zhaw.ch/science/studium/master/
msc-life-sciences.html
http://www.ifm.zhaw.ch/science/ifm/studium/master-fm.html
Studienprogramm
Die Biotechnologie gehört zu den Schlüsseltech
nologien der Zukunft. Sie ist die interdisziplinäre
Verbindung von biologischen, medizinischen und
technischen Wissenschaften. Ziel ist es, mit Mik
roorganismen, tierischen und pflanzlichen Zellen
oder deren Bestandteilen nutzbringende Sub
stanzen herzustellen oder zu analysieren. Biotech
nologische Methoden ermöglichen die Herstellung
von Stoffen, die durch rein chemische Verfahren
nur schwer oder gar nicht herzustellen sind. Zudem
basieren heute immer mehr analytische Verfahren
auf biologischen Prinzipien. Wer Biotechnologie
studiert, hat Interesse an Naturwissenschaften
wie zum Beispiel Chemie, Biochemie und
Molekularbiologie, führt gerne Experimente durch
und entwickelt mit Freude neue Produkte. Auch
von der Technik Begeisterte finden ein innovatives
und spannendes Betätigungsfeld. Im Studium
wird neben den fachspezifischen und allgemein
bildenden Inhalten auch Wert auf selbstständiges
Arbeiten, Kreativität, Teamfähigkeit, Kommunikation
und ganzheitliches Denken gelegt. Dies wird
durch die Mitarbeit in Projekten und Forschungs
aufträgen aus der Industrie aktiv gefördert. Inner
halb des Studienganges stehen Vertiefungen in
Biotechnologie und in Pharmazeutischer Techno
logie zur Wahl. So können sich die Studierenden
gezielt auf eine spätere Laufbahn im Bereich der
Biotechnologie oder im Pharmabereich ausrichten.
Struktur
Im Grundstudium werden die naturwissenschaft
lichen und technischen Kenntnisse und Fähigkeiten
erweitert. Im Vertiefungsstudium, dem eigentlichen
Fachstudium, wählen die Studierenden ihren
persönlichen Schwerpunkt. Durch zahlreiche Prak
tika werden in Kleingruppen die Methoden und
Sozialkompetenz geschult. Die Literatur und
Semesterarbeiten sowie die Bachelorarbeit fördern
das selbstständige und projektorientierte Arbeiten
mit hoher Eigenverantwortung. Absolventinnen
und Absolventen führen den geschützten und inter
national anerkannten Titel «Bachelor of Science
ZFH in Biotechnologie».
Vertiefung Biotechnologie
Die Biotechnologie ist bei der Forschung und
Entwicklung neuer Präparate zu einem unentbehr
lichen Werkzeug geworden. Sie umfasst den
Einsatz biologischer Prozesse im Rahmen techni
scher Verfahren und industrieller Produktionen.
Absolventinnen und Absolventen der Vertiefung
Biotechnologie wirken an der Entwicklung von
analytischen Prozessen und von neuen Produkten
mit. Sie sind Bindeglied zwischen der
52
Aus- und Weiterbildung
53
Bachelor in Chemie
kommer ziellen Geschäftsführung, Universitätsab
solventinnen und absolventen, technischen Ange
stellten und Facharbeitenden und können Fach
und Führungsverantwortung übernehmen.
Unternehmen in der Biotechnologie, im Pharma
bereich, in der Lebensmittelindustrie, in der Bio
medizin sowie in der Chemie, Kosmetik und
Umweltbranche sind typische Arbeitgeber.
Vertiefung Pharmazeutische Technologie
Eine Vielzahl von Medikamenten kann nur dank bio
technologischer Verfahren hergestellt werden.
Im Spannungsfeld zwischen Chemie, Pharmazie
und Biologie lernen Studierende den praxis
orientierten Einsatz der pharmazeutischen Tech
nologie. Diese Vertiefungsrichtung spannt
den Bogen von der Entwicklung und Herstellung
von Wirkstoffen über die Evaluierung verschie
dener Produktionsverfahren und die Formulierung
des Medikamentes bis hin zu seiner Registrie
rung und dem Qualitätsmanagement in der Pro
duktion. Die Absolventinnen und Absolventen
können Fach und Führungsverantwortung über
nehmen.
Ausbildungsziele
Nach Abschluss des Studiums sind die Absolven
tinnen und Absolventen in der Lage, praktische
biotechnologische Aufgabenstellungen zu lösen
sowie Fach und Führungsaufgaben zu über
nehmen. Sie sind befähigt, Organismen und Mole
küle mit chemischen, mikrobiologischen, mole
kularbiologischen und immunologischen Methoden
quantitativ und qualitativ zu bestimmen. Sie kön
nen biotechnologische und pharmazeutische
Gesamtprozesse entwickeln. Biotechnologinnen
und Biotechnologen berücksichtigen dabei
auch das jeweilige ethische, regulatorische, soziale,
ökologische und wirtschaftliche Umfeld. Sie kön
nen Ergebnisse aus Forschung, Entwicklung und
Produktion auswerten und kommunizieren. Sie
verfügen nach dem Studium über praxisbezogene
Kenntnisse und haben gelernt, ihr Fachwissen
selbstständig und kontinuierlich zu erweitern sowie
sich in ihrem Fachgebiet zu vernetzen.
Berufliche Perspektiven
Die Biotechnologie bietet zahlreiche heraus
fordernde Arbeitsplätze und es wird ein stetiges
Wachstum der Branche vorhergesagt. Neben
den weltweit aktiven Grossunternehmen behaupten
sich auch viele Klein und Mittelunternehmen (KMU)
sowie StartupFirmen auf dem Markt. Typische
Einsatzgebiete und Branchen: Pharmazeutische
Industrie, Forschungseinrichtungen, Bioanalytische
Laboratorien, Engineeringfirmen, Spitäler, Kos
metische Industrie, Zulieferanten und Geräteherstel
ler (Labor und Diagnostikgeräte), Umweltämter,
Zulassungs und Aufsichtsbehörden, Planungs,
Beratungs oder Dienstleistungsunternehmen.
Aufnahmebedingungen
Das Studium ist multidisziplinär, entsprechend ver
schiedenartig können die Vorbildungen der Ein
tretenden sein. Personen mit einer Berufsmaturität
und einer Berufslehre in einem der Biotechno
logie verwandten Berufsfeld können das Studium
direkt aufnehmen (technische, chemische, bio
logische sowie medizinische und pharmazeutische
Berufe). Personen mit einer Berufsmaturität und
einer fachfremden Berufslehre benötigen ein
Jahr Berufserfahrung in der Studienrichtung. Per
sonen mit einer gymnasialen Maturität, einem
Fach oder Handelsmittelschulabschluss benötigen
Berufserfahrung in der Studienrichtung in Form
eines einjährigen Zulassungspraktikums.
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.lsfm.zhaw.ch/science/studium/bachelor/
biotechnologie-studium.html
Studienprogramm
Die Chemie beschäftigt sich mit der Umwandlung
verschiedenster Ausgangsstoffe in Substanzen mit
neuen chemischen, physikalischen und biologi
schen Eigenschaften und eröffnet so viele neue,
spannende Anwendungen. Als Fachhochschul
chemikerin und chemiker stehen die Absolventin
nen und Absolventen mitten in diesem kreativen
Prozess und gestalten so die Zukunft mit. Einerseits
entwickeln sie neue Produkte und Produktions
verfahren, erschliessen neue Rohstoffe oder
sichern die Energieversorgung. Andererseits geht
es darum, die Gesellschaft und die Umwelt vor
schädlichen Einflüssen der neuen Produkte zu
schützen. Freude am Verbinden von Theorie und
Praxis ist für ein Chemiestudium an einer Fach
hochschule besonders wichtig. Das Studium ver
mittelt breite fachliche Kenntnisse in den Natur
wissenschaften. Mit Hilfe mathematischer,
physikalischer, chemischer und biologischer
Modellvorstellungen gilt es, in einem ersten Schritt
die Funktionsweise chemischer Vorgänge zu
ergründen und dann auf Basis dieses Wissens im
Labor neue, zukunftsträchtige Substanzen und
Verfahren zu entwickeln. Innerhalb des Studien
ganges können Vertiefungen in Chemie oder Bio
logischer Chemie gewählt werden. So können
sich die Studierenden gezielt auf ihre spätere be
rufliche Laufbahn vorbereiten.
Struktur
Die ersten beiden Semester sind für beide Ver
tiefungsrichtungen identisch. Hier wird ein solides
Fundament in Mathematik, Physik, Biologie und
allgemeiner Chemie gelegt. Nach dem Grund
studium erfolgt die Vertiefung in eine der beiden
Richtungen Chemie oder Biologische Chemie.
Projektorientiertes Arbeiten, häufig in Zusammen
arbeit mit der Industrie, ist dabei zentral. Das
Studium schliesst mit der Bachelorarbeit ab. Wäh
rend der gesamten Studiendauer werden die
kommunikativen Fähigkeiten, die Selbstständigkeit
und Teamfähigkeit der Studierenden gezielt ge
fördert. Absolventinnen und Absolventen führen
den geschützten und international anerkannten
Titel «Bachelor of Science ZFH in Chemie».
Vertiefung Chemie
Neben der breiten theoretischen und praktischen
Grundausbildung in Chemie, Biologie und Chemie
Ingenieurtechnik, welche unabhängig von der Ver
tiefung ist und etwa 70 Prozent des Studiums aus
macht, bietet diese Vertiefungsrichtung ab
dem dritten Semester weiterführende Vorlesungen
und Praktika in den klassischen Disziplinen eines
anwendungsorientierten Chemiestudiums an.
Die Projektarbeit im sechsten Semester und die
daran anschliessende Bachelorarbeit können
in einem der vielfältigen Forschungsbereiche des
54
Aus- und Weiterbildung
Instituts Chemie und Biologische Chemie absolviert
werden: Analytische Chemie, Industrielle Chemie,
Organische Chemie, Physikalische Chemie, Verfah
rens und Umwelttechnik. Dabei stehen die fol
genden Tätigkeitsgebiete zur Wahl: Entwicklung von
Synthesen, Prozessen und Materialien, Methoden
entwicklung und Durchführung von Analysen,
Aufbau und Anwendung von Mess und Sensor
technik, Projekt, Betriebs und Produktionsleitung,
Konzeption und Umsetzung von Verfahrens und
Umwelttechnik, Prozesskontrolle, Qualitäts
sicherung und Qualitätsmanagement, Arbeits
sicherheit, Risikoanalysen und Risikomanagement,
Technischer Ein und Verkauf, Beratung und
Schulung von Mitarbeitenden und Kunden.
Vertiefung Biologische Chemie
Die junge Disziplin der Biologischen Chemie agiert
stark interdisziplinär und trägt dazu bei, die
Geheimnisse des Lebens zu verstehen und zu
nutzen. Sie beschäftigt sich mit dem Verständnis
chemischer Prozesse in lebenden Organismen.
Dazu braucht es zusätzliche theoretische und prak
tische Kenntnisse aus der Biochemie, der Mikro
und Zellbiologie, der Bioingenieurtechnik und der
Molekulargenetik. Berufschancen eröffnen sich
speziell in der Life SciencesBranche, wo das
Erkennen von Zusammenhängen an der Schnitt
stelle von Chemie und Biologie gefragt ist.
Die Projektarbeit und die Bachelorarbeit können in
einem der folgenden Forschungsbereiche absol
viert werden: Analytische Chemie, Biochemie,
Mikro und Zellbiologie, Molekulare Genetik, Bio
ingenieurtechnik. Als Tätigkeitsgebiete stehen
zur Wahl: Entwicklung von Pharmazeutika, Prozes
sen und Materialien, Methodenentwicklung und
Durchführung von Bioanalysen, Entwicklung
und Produktion von Zell und Gewebematerial,
Produktion von Chemikalien mit biologischen
Methoden, Projekt, Betriebs und Produktions
leitung, Prozesskontrolle, Qualitätssicherung und
Qualitätsmanagement, Arbeitssicherheit, Risiko
analysen und Risikomanagement, Technischer
Ein und Verkauf, Beratung und Schulung von Mit
arbeitenden und Kunden.
Ausbildungsziele
Das Studium vermittelt eine breite Ausbildung in
Chemie, Biowissenschaften und ChemieIngenieur
technik mit Mathematik und Physik als Grund
lage. Dank dieser Breite können die Studierenden
flexibel auf das sich immer schneller ändernde
berufliche Umfeld reagieren. Die beiden Ver
tiefungsrichtungen erlauben eine begrenzte Spe
zialisierung, ohne dabei das übergeordnete Ziel
einer generalistischen ChemieAusbildung aus den
Augen zu verlieren. Der Einbezug biologischer
Fächer in das Chemiestudium erweitert das spätere
berufliche Arbeitsfeld. Durch begleitende Labor
praktika wird das Umsetzen der Konzepte aus den
Vorlesungen auf praxisnahe Aufgabenstellungen
trainiert. Die Fähigkeit zum selbstständigen Lernen
und zum späteren Einarbeiten in neue Arbeits
gebiete wird durch das individuelle Selbststudium
(rund die Hälfte der Studienzeit) gezielt gefördert.
Die Kenntnisse und Fertigkeiten werden im letzten
Studienjahr durch Mitwirkung in Projekten der
anwendungsorientierten Forschung und Entwick
lung vertieft.
Berufliche Perspektiven
Chemikerinnen und Chemiker mit Fachhochschul
abschluss sind besonders wegen des praxis
orientierten Studiums begehrte Fachkräfte in pri
vaten und öffentlichen Unternehmen und bei
Behörden. In Grossunternehmen sind sie eher in
spezialisierten Feldern tätig, in kleineren und mittle
ren Unternehmen übernehmen sie oft breite Ver
antwortungsbereiche in Technik, Führung und
Management. Die Einsatzbereiche der Absolventin
nen und Absolventen in Industrie und Produktion
sowie im öffentlichen Dienst sind in der Fein
und Spezialitätenchemie, in der Agro, Bau und
Reinigungschemie, in der Kunststoff, Textil,
Farben und Lackchemie, bei Herstellern von Kos
metika, Riech und Aromastoffen, in der Lebens
mittelchemie, Pharmaindustrie, Biotechnologie,
Nanotechnologie, Forschung und Entwicklung, an
Hochschulen und Forschungseinrichtungen, in
der Chemischen oder chemienahen Industrie, bei
Herstellern für analytische Geräte, in der Be
ratung im chemischen und biotechnologischen
Apparateaufbau, bei Kantons und Bundesstellen,
in analytischen Laboratorien, bei Energie, Umwelt
und Ingenieurbüros sowie in Spitälern oder in der
öffentlichen Verwaltung.
55
Aufnahmebedingungen
Das Studium ist multidisziplinär, entsprechend ver
schiedenartig können die Vorbildungen der Ein
tretenden sein. Personen mit einer Berufsmaturität
und einer Berufslehre in einem der Chemie zu
gehörigen oder verwandten Berufsfeld wie z. B.
Chemikant/in, Chemielaborant/in, Chemie und
Pharmatechnologe/technologin, Farben und
Lacklaborant/in, Textillaborant/in, Biologielabo
rant/in, Medizinische(r) Laborant/in, Physik
laborant/in können das Studium direkt aufnehmen.
Personen mit einer Berufsmaturität und einer
fachfremden Berufslehre benötigen ein Jahr Be
rufserfahrung in der Studienrichtung. Personen
mit einer gymnasialen Maturität, einem Fach oder
Handelsmittelschulabschluss benötigen Berufs
erfahrung in der Studienrichtung in Form eines ein
jährigen Zulassungspraktikums.
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.lsfm.zhaw.ch/science/studium/bachelor/
chemie-studium.html
56
Aus- und Weiterbildung
57
Bachelor in Lebensmitteltechnologie
Studienprogramm
Die Lebensmitteltechnologie befasst sich mit der
Umwandlung pflanzlicher und tierischer Rohstoffe
in weiter zu verarbeitende «Halbfabrikate» oder
genussfertige Lebensmittel und Getränke. Nahezu
neunzig Prozent der heute konsumierten Lebens
mittel sind ganz oder teilweise industriell bearbeitet.
Diese Lebensmittel müssen aber nicht nur indivi
duellen Verbrauchererwartungen genügen, sondern
auch speziellen Ernährungsbedürfnissen gerecht
werden. Eine spannende Aufgabe für Bachelors
of Science in Lebensmitteltechnologie. Das Stu
dium kombiniert Naturwissenschaften mit lebens
mittelspezifischen, ernährungsphysiologischen,
technischen, ökologischen und betriebswirtschaft
lichen Kenntnissen. Wer ein solches Studium in
Betracht zieht, sollte deshalb Interesse an diesen
Disziplinen haben, gerne Experimente durch
führen und mit Freude neue Produkte kreieren
und weiterentwickeln. Im Studium wird neben den
fachspezifischen und allgemein bildenden In
halten auch Wert auf selbstständiges Arbeiten,
Kreativität, Teamfähigkeit, Kommunikation und
ganzheitliches Denken gelegt. Dies wird durch Mit
arbeit in Projekten und Forschungsaufträgen
aus der Industrie aktiv gefördert. Innerhalb des
Studienganges stehen Vertiefungen in Lebensmit
teltechnologie, Getränketechnologie und Ernährung
zur Wahl. So können sich die Studierenden gezielt
auf eine spätere berufliche Laufbahn ausrichten.
Struktur
Das Studium gliedert sich in ein Grundstudium,
ein Fachstudium und ein Vertiefungsstudium (alle je
zwei Semester). Im Vertiefungsstudium wählen die
Studierenden eine der drei Vertiefungsrichtungen.
Durch zahlreiche Praktika und Gruppenarbeiten
werden die Methoden und die Sozialkompetenz
gefördert. Die Komplexität und Dauer der selbst
ständigen Arbeiten (Literaturarbeit, Semesterarbeit,
Bachelorarbeit) nehmen im Laufe des Studiums zu.
Den Abschluss des Studiums bildet die Bachelor
arbeit, in der die Studierenden ein praxisnahes
Thema eigenständig bearbeiten. Absolventinnen
und Absolventen führen den geschützten und inter
national anerkannten Titel «Bachelor of Science
ZFH in Lebensmitteltechnologie».
Vertiefung Lebensmitteltechnologie
Die Kenntnisse in allen Disziplinen der Lebens
mitteltechnologie werden in dieser Vertiefungsrich
tung erweitert und vertieft. Dabei geht es so
wohl um produktbezogene als auch um techno
logische Aspekte. Fragen der Lebensmittel
sicherheit, aber auch wirtschaftliche, rechtliche
und marketingrelevante Themen sind ein wichtiger
Bestandteil dieses Fachstudiums. Die Ausbildungs
ziele in diesem Studiengang sind: Auf Basis des
erworbenen Grundwissens komplexe Aufgaben
in verschiedenen Bereichen der Lebensmittel oder
Kosmetikindustrie lösen, Gesamtprozesse entwi
ckeln, optimieren und deren Sicherheit beurteilen,
Qualität von Lebensmitteln mittels sensorischen,
mikrobiologischen, chemischen, physikalischen
Parametern definieren, ermitteln und sicherstellen,
Daten und Ergebnisse aus Forschung, Entwick
lung und Produktion erfassen, auswerten und nutz
bar machen, Informationsquellen kennen, beur
teilen und systematisch auswerten. Die Absolven
tinnen und Absolventen des Lebensmitteltech
nologiestudiengangs sind in folgenden Gebieten
tätig: Lebensmittelentwicklung und produktion,
Qualitätsmanagement, Lebensmittelüberwachung,
Produktmarketing, Technische Entwicklung und
Beratung für Lebensmittelrohstoffe, zusatzstoffe
und Anlagen, Forschung, Aus und Weiterbildung.
Vertiefung Getränketechnologie
Das praxis und anwendungsorientierte Studium
in dieser Vertiefungsrichtung erstreckt sich über
den gesamten Produktionsprozess bis hin zur
Vermarktung von alkoholfreien und alkoholhaltigen
Getränken. Funktionelle Getränke, Fruchtsäfte,
Erfrischungsgetränke, Mineralwasser werden
genauso thematisiert wie Wein und Schaumweine,
Bier und Spirituosen. Während bei einer Tätigkeit
in der Getränkeindustrie ein Schwerpunkt auf
der Produktion und Vermarktung von verschiede
nen Getränken liegt, stehen bei der Zulieferindustrie
die Verfahrensentwicklung und Konstruktion im
Vordergrund. Die Ausbildungsziele sind folgender
massen definiert: getränkespezifische, ökono
mische und technologische Kenntnisse vernetzen,
gesamten Produktionsprozess kennen, Vermark
tung von Getränken beherrschen, komplexe
Aufgaben in Schlüsselpositionen der Getränke
und Zulieferindustrie lösen. Absolventinnen und Ab
solventen finden Anstellungen in folgenden Tätig
keitsgebieten: Rohwareneinkauf, Produkt
entwicklung, Produktion, Qualitätsmanagement,
Vertrieb, Produktmarketing, Forschung, Aus
und Weiterbildung.
Vertiefung Ernährung
Innerhalb dieser Vertiefungsrichtung werden die
Fachkompetenzen in Ernährungsverhalten, Ernäh
rungserhebungen sowie ernährungsbedingter
Krankheiten und Prävention erweitert. Die Aus
bildungsziele sind: Zusammenhang zwischen
Lebensmittelzusammensetzung, auswahl und
zubereitung sowie Stoffwechsel/Entstehung von
Krankheiten verstehen und erläutern, ernäh
rungsphysiologische Verhaltensweisen kennen
und anwenden, Einflüsse der Ernährung auf die
Gesundheit kommunizieren, Ernährungsaspekte
in die Produktentwicklung und optimierung ein
binden. Absolventinnen und Absolventen arbeiten
in folgenden Gebieten: Entwicklung und Herstellung
bzw. Bereitstellung und Qualitätskontrolle von
Lebensmitteln und diätischen Produkten, Marketing
(ernährungsphysiologische Aspekte eines Produk
tes oder von Produktgruppen), Marktforschung
(Ermittlung von Trends in der Ernährung), Gemein
schaftsverpflegung, Gesetzgebung und Vollzug
im Zusammenhang mit Nährwertdeklarationen, For
schung, Aus und Weiterbildung.
Ausbildungsziele
Nach Abschluss des Studiums sind die Absolven
tinnen und Absolventen in der Lage, Fach und
Führungsaufgaben im Bereich der Lebensmittel
und Getränkebranche oder im Ernährungsbe
reich zu übernehmen. Sie verstehen den gesamten
Verarbeitungsprozess von Lebensmitteln vom
Rohstoff bis zum fertigen Produkt. Sie kennen das
wirtschaftliche Umfeld, die geltenden rechtlichen
Vorschriften und die aktuellen gesundheitspo
litischen Themen. Sie können Verantwortung für die
Sicherheit von Lebensmitteln und den Schutz der
Umwelt übernehmen. Moderne Herstellungsverfah
ren sowie Analysenmethoden sind ihnen vertraut.
58
Aus- und Weiterbildung
59
Bachelor in Umweltingenieurwesen
Berufliche Perspektiven
Das Berufsfeld umfasst die Entwicklung und
Verbesserung von Lebensmitteln unter Berücksich
tigung sensorischer, ernährungsphysiologischer
und lebensmittelrechtlicher Kriterien gemäss dem
Leitbild «gesunde, sichere und genussvolle Lebens
mittel vom Rohstoff bis zum Konsumenten».
Die Unterstützung der Planung von Prozessen und
Anlagen bei der Herstellung und Verpackung von
Lebensmitteln, die Qualitätssicherung und kont
rolle von Lebensmitteln sowie deren Vermarktung
gehören zu den beruflichen Hauptaufgaben.
Aufgrund ihrer interdisziplinären und praxisorien
tierten Ausbildung sind Bachelors of Science in
Lebensmitteltechnologie fähig, ihre Aufgaben so
wohl im Industriebetrieb als auch im Umfeld
von Klein und Mittelunternehmen (KMU) in enger
Zusammenarbeit mit Fachleuten aus anderen
Gebieten zu erfüllen. Sie gehen verantwortungs
bewusst mit den vorhandenen Ressourcen um
und nehmen ihre ethische Verantwortung gegen
über der Gesellschaft wahr. Typische Einsatz
gebiete in der Lebensmittel, Getränke und Kos
metikbranche sind: Produktentwicklung, Qualitäts
management, Produktion, Marketing, Handel,
Forschung und Entwicklung, Vollzugsbehörden,
Anlagen und Maschinenentwicklung.
Aufnahmebedingungen
Das Studium ist multidisziplinär, entsprechend
verschiedenartig können die Vorbildungen der Ein
tretenden sein. Personen mit einer Berufsmatu
rität und einer Berufslehre in einem der Studienrich
tung verwandten Berufsfeld (technische, chemische
und biologische Berufe) können das Studium
direkt aufnehmen. Personen mit einer Berufsmatu
rität und einer fachfremden Berufslehre (z. B. Ge
sundheit, Verkauf, Verwaltung) benötigen ein
Jahr Berufserfahrung in der Studienrichtung. Per
sonen mit einer gymnasialen Maturität, einem
Fach oder Handelsmittelschulabschluss benötigen
Berufserfahrung in der Studienrichtung in Form
eines einjährigen Zulassungspraktikums.
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.lsfm.zhaw.ch/science/studium/bachelor/
lebensmitteltechnologie-studium.html
Studienprogramm
Mit der Herausforderung zur nachhaltigen Entwick
lung entstehen neue und spannende Berufsfelder,
auf die das Studium Umweltingenieurwesen vorbe
reitet. Im Zentrum stehen dabei der schonende
Umgang und die nachhaltige Nutzung natürlicher
Ressourcen, der Respekt sowie die ganzheit
liche Verantwortung gegenüber Mensch und Um
welt. Das Studium kombiniert naturwissen
schaftliche Fächer mit ingenieur, sozial und
wirtschaftswissenschaftlichen Disziplinen. Neben
grundsätzlichem Interesse für Pflanzen, Natur
und Umwelt sind Kommunikationsfähigkeit, Tech
nikverständnis, wissenschaftliches Arbeiten,
nicht zuletzt Kreativität und vernetztes Denken
gefragt. Das Studium bietet fünf Vertiefungsrich
tungen (majors): Biologische Landwirtschaft
und Hortikultur, Landschaft – Bildung – Tourismus,
Nachwachsende Rohstoffe und Erneuerbare Ener
gien, Naturmanagement und Urbaner Gartenbau.
Struktur
Der Studiengang weist einen überdurchschnittli
chen Anteil an Wahlmodulen auf. Der Aufbau
ermöglicht den Erwerb von Zusatzqualifikationen
(minors). Absolventinnen und Absolventen füh
ren den geschützten und international anerkannten
Titel «Bachelor of Science ZFH in Umweltinge
nieurwesen».
Minor «Schulung & Beratung»
Das überfachliche, methodische Angebot befähigt
die Absolvierenden, kompetent, beraterisch und
didaktisch tätig zu sein. Der erfolgreiche Abschluss
des Minors «Schulung & Beratung» führt, genü
gend Praxisstunden vorausgesetzt, zum Zertifikat
des Schweizerischen Verbands für Weiterbildung
SVEB, welches eine qualifizierte Tätigkeit in der
Erwachsenenbildung ermöglicht. Die Absolventin
nen und Absolventen sind in der Lage, Lernver
anstaltungen in ihrem Fachgebiet zu planen, durch
zuführen und zu evaluieren, Einzelpersonen und
Gruppen angemessen und zielorientiert zu beraten
und ihr breites Repertoire an Methoden und Kom
munikationstechniken entsprechend einzusetzen.
Minor «Artenkenntnis»
Fachleute mit fundierten Artenkenntnissen sind auf
dem Arbeitsmarkt gesucht. So sind Artenkennt
nisse unter anderem in der Bewertung von Lebens
räumen und im BiodiversitätsMonitoring un
abdingbar. Der Minor «Artenkenntnis» bietet eine
hervorragende Ausgangslage für künftige Arten
spezialistinnen und spezialisten. Die Absolventin
nen und Absolventen sind in der Lage, Feldaufnah
men zu organisieren und in ihrem Spezialgebiet
selbst durchzuführen, Felddaten zu analysieren und
zu bewerten und Überlegungen zur Umsetzung
der Ergebnisse im Rahmen der Erhaltung und För
derung der Biodiversität anzustellen.
60
Aus- und Weiterbildung
Vertiefung (Major)
Biologische Landwirtschaft und Hortikultur
BioProdukte gehören zu den Flaggschiffen
der landwirtschaftlichen Produktion in der Schweiz
und in Europa. Für die Bevölkerung steht Bio für
Natürlichkeit, Genuss und Qualität. Dies lässt die
BioMärkte im In und Ausland wachsen und
somit die Herausforderungen an Produktion, Be
ratung und Forschung. Bio steht für eine stän
dige Weiterentwicklung. Dazu gehören der scho
nende Umgang mit der Natur, Einhaltung sozialer
Standards und die Ausrichtung an die Erfor
dernisse des Marktes. Ausbildungsziele sind: Über
Kompetenzen in den Bereichen Bodenfruchtbarkeit,
Tierhaltung und Pflanzenproduktion verfügen,
Nachhaltigkeit als Begriff mit vielschichtiger Bedeu
tung (sozial, ökologisch, ökonomisch) verstehen,
verantwortliches Handeln, Produktqualität, lang
fristiges Denken und Handeln als Werte mit grosser
Bedeutung verstehen, Fähigkeiten auch in Re
gional und Landschaftsentwicklung, nachhaltigem
Tourismus sowie in der Energie und Rohstoff
nutzung einbringen. Absolvierende dieser Vertie
fungsrichtung engagieren sich entlang der ganzen
Wertschöpfungskette von BioProdukten. Ihr
Knowhow befähigt sie, auch andere Produktions
systeme nachhaltig zu gestalten. Tätigkeitsgebiete
sind: Forschung, Aus und Weiterbildung, Beratung,
landwirtschaftliche Produktion in Tierhaltung und
Ackerbau, Produktion in den Bereichen Gemüse,
Früchte, Wein und Zierpflanzen, Handel und
Vermarktung von landwirtschaftlichen Gütern,
öffentliche Institutionen und Verbände, Regional
entwicklungsprojekte und Entwicklungszusammen
arbeit.
Vertiefung (Major)
Landschaft – Bildung – Tourismus
Eine vielfältige Natur und Kulturlandschaft ist ge
rade an Orten der aktiven Erholung und des
Erlebens von besonderer Bedeutung. Fachleute
dieser Vertiefung entwickeln Strategien und ini
tiieren und begleiten Projekte in der Landschafts
entwicklung, in der Umweltbildung sowie im natur
und kulturnahen Tourismus. Sie leisten einen
Beitrag zur nachhaltigen Regional und Tourismus
entwicklung, indem sie zwischen den Bedürf
nissen und Interessen unterschiedlicher Akteure
vermitteln. Als Umweltbildnerinnen und bildner
geben sie direkte Naturerfahrung weiter und befä
higen Menschen zum angemessenen Umgang
mit der belebten Umwelt. Folgende Ausbildungs
ziele werden verfolgt: Die Beziehungen zwischen
Mensch, Natur und Landschaft verstehen und
kommunizieren, innovative und nachhaltige Land
schafts und Regionalentwicklungskonzepte erar
beiten, neue Formen interaktiver Kommunikation
und Partizipation einsetzen, Angebote für
natur und kulturorientierten Tourismus sowie natur
bezogene Freizeiterlebnisse entwickeln, durch
führen und auswerten, Inszenierungs und Interpre
tationskonzepte planen und umsetzen.
Absolventinnen und Absolventen engagieren sich
in folgenden Tätigkeitsbereichen: Regionale
Naturpärke, Naturzentren und Schutzgebietsma
nagement, Coaching in Regional und Gemein
deentwicklung, Standortförderung, Angebotsent
wicklung im natur und kulturnahen Tourismus,
Outdoorbranche, u. a. Exkursions und Trekking
leitung, Wald und Naturschulen, ausserschulische
Lernorte, Umweltberatung und kommunikation,
Öffentlichkeitsarbeit und bei Umweltverbänden.
Vertiefung (Major)
Nachwachsende Rohstoffe und
Erneuerbare Energien
Durch die zunehmende Verknappung natürlicher
Ressourcen, verschärfte Umwelt und Klimaschutz
massnahmen und wachsendes Konsumenten
bewusstsein gewinnen die Märkte für erneuerbare
Energien und Ökotechnologien an Bedeutung.
Dementsprechend kann in Zukunft von einer zuneh
menden Nachfrage nach Fachkräften in den Be
reichen der erneuerbaren Energieversorgung und
sorgfältiger Nutzung ausgegangen werden. Stu
dierende dieser Vertiefung erwerben Kompetenzen,
um Projekte rund um erneuerbare Energien, nach
wachsende Rohstoffe und Kreislaufsysteme zu kon
zipieren, zu bewerten, beratend zu begleiten und
auszuführen. Ihre Ausbildungsziele sind: Situations
gerechte Anlagen nachhaltiger Energieproduk
tions und Energienutzungssysteme konzipieren,
Nutzungskonzepte umsetzen sowie Potenziale
und Grenzen der einzelnen Technologien abschät
zen, Ökotechnologische Methoden anwenden
und umsetzen, Sozioökonomische Aspekte der
nachhaltigen Nutzung von Rohstoffen und Energien
berücksichtigen, den Material und Energiehaushalt
ausgewählter Systeme erfassen, bewerten und
optimieren. Die Tätigkeitsgebiete umfassen Förde
rung von nachhaltigen Energien bei Bund, Kan
tonen und Gemeinden, Beratung und Öffentlich
keitsarbeit auf nationaler und internationaler Ebene,
Einsatz in Energieversorgungsunternehmen,
Nachwachsende Rohstoffe verarbeitende Industrie,
Finanzierungs und Fondsgesellschaften,
Umwelt und Forschungsinstitute, «Nachhaltiges
Bauen» in mittleren bis grösseren Baufirmen.
61
Vertiefung (Major)
Naturmanagement
Die grosse Herausforderung in unserer Zeit besteht
darin, die Bedürfnisse der Natur mit den Ansprü
chen der modernen Gesellschaft in Einklang zu
bringen. In der Vertiefung Naturmanagement lernen
die Studierenden an praxisnahen Fallbeispielen,
Lösungen für eine nachhaltige Nutzung von Natur
und Landschaft zu finden, die ihrer langfristigen
Erhaltung oder ihrer Revitalisierung dienen. Mit ad
äquaten Methoden arbeiten sie in komplexen
Themenfeldern wie Artenschutz und Artenförde
rung, Gewässer und Bodensysteme, Umwelt und
Landschaftsplanung in Industrie und Schwellen
ländern. Dabei orientieren sie sich gleichwertig
an der Wirtschafts sowie der Sozial und der Um
weltverträglichkeit. Ausbildungsziele sind: Schutz,
Pflege und Nutzung der einheimischen Flora
und Fauna beurteilen, gestalten und anwenden,
umweltrelevante Projekte aus ökologischer
Optik optimieren und begleiten, Massnahmen zur
Aufwertung terrestrischer und aquatischer Lebens
räume planen, realisieren und überwachen
(Monitoring), Zusammenarbeit mit passenden
Fachgebieten der Natur und Sozialwissenschaften
fördern und entwickeln. Die Absolventinnen und
Absolventen finden Einsatzgebiete bei: Umweltbe
ratungs und Ingenieurbüros, öffentlichen Ver
waltungen in den Bereichen Landschaft, Umwelt,
Naturschutz, Jagd und Fischerei, Naturschutz
gebieten und Pärke, Institutionen für angewandte
Forschung und Entwicklung, Umweltorganisationen
und Stiftungen, Industrie und Dienstleistungs
unternehmen, Organisationen für internationale
Zusammenarbeit.
62
Aus- und Weiterbildung
63
Bachelor in Facility Management
Vertiefung (Major)
Urbaner Gartenbau
Natur in städtischem Kontext, so könnte man diese
Vertiefung auch nennen. Denn weltweit wachsen
Städte und Agglomerationen. So auch in der
Schweiz, wo 75 Prozent der Bevölkerung in ur
banen Räumen wohnen. Es braucht Ideen,
wie diese urbanisierten Landschaften nachhaltig
zu gestalten sind. Studierende dieser Vertiefung
analysieren die Wechselwirkungen zwischen
Mensch, Pflanze und gebauter Umwelt und ent
wickeln daraus Lösungen zur Steigerung der
Lebensqualität im Siedlungsgebiet. Im Mittelpunkt
stehen dabei Pflanz und Vegetationskonzepte,
Förderungsmassnahmen zur Steigerung der
Biodiversität sowie stadtökologische und soziale
Zusammenhänge. Die Ausbildungsziele sind:
Zusammenhänge zwischen Mensch, Pflanze,
Stadtnatur und Umwelt verstehen und interpretie
ren, Methoden der Verwendung von Pflanzen
im städtischen Umfeld entwickeln und anwenden,
funktionale, gesundheitsfördernde, stadtöko
logische und ästhetische Aspekte in die Planung
von urbanen Freiräumen integrieren, langfristige
Nutzung, Pflege und Schutz von Grünräumen
planen und realisieren. Die Tätigkeitsgebiete finden
sich in: Städten, Gemeinden, Stadtgärtnereien,
Botanischen Gärten, Garten und Landschaftsbau,
Innen und Aussenraumbegrünung, Bewirtschaf
tung privater und öffentlicher Areale, Facility Mana
gement, Fachstellen für Natur und Umweltschutz,
Raum und Umweltplanung, Landschaftsarchi
tektur, Stadtentwicklung, Gartencenter, Schnittstel
len zur Pflanzenproduktion, Hochschulen und Insti
tuten.
Ausbildungsziele
An der Schnittstelle von Natur und Gesellschaft
gewinnen unkonventionelle, praktikable Lösungen
für den angemessenen Umgang mit natürlichen
Ressourcen an Bedeutung. Umweltingenieurinnen
und ingenieure lösen Aufgaben im Spannungs
feld zwischen wirtschaftlichgesellschaftlichen
Ansprüchen und den Erfordernissen eines sorgsa
men Umgangs mit den natürlichen Lebens
grundlagen. Professionelles Handeln in diesem
Umfeld verlangt neben einer hohen Affinität zu
Natur und Umwelt Fähigkeiten in Organisation und
vernetztem Denken. Absolvierende verfügen über
Fachwissen und Strategien, um Fragestellungen der
Praxis eigenständig zu lösen. Sie sind kompetent
im Methodenwissen, im Umgang mit neuen Infor
mationstechnologien und verfügen über die ent
sprechende soziale Kompetenz, um in der Arbeits
welt verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen.
Berufliche Perspektiven
Das Bachelorstudium führt zur Berufsbefähigung
und eröffnet den Absolventinnen und Absolventen
dank der praxisorientierten Ausbildung vielfältige
Chancen auf dem Arbeitsmarkt: sei es als Mitarbei
tende von privaten Unternehmen, öffentlichen
Verwaltungen und NonProfitOrganisationen oder
als selbstständige Unternehmerinnen und Unter
nehmer. Die Tätigkeitsgebiete variieren je nach
gewählter Vertiefungsrichtung.
Aufnahmebedingungen
Das Studium ist multidisziplinär; entsprechend
verschiedenartig können die Vorbildungen der Ein
tretenden sein. Personen mit einer abgeschlos
senen Berufslehre in einem der Studienrichtung
verwandten Berufsfeld (Gesundheit, Bildung/
Soziales sowie technische, chemische und bio
logische Berufe) und einer eidgenössisch anerkann
ten Berufsmaturität können das Studium ohne
weitere Arbeitswelterfahrung und ohne Aufnahme
prüfung aufnehmen. Personen mit einer gym
nasialen Maturität, einem Fach oder Handelsmittel
schulabschluss müssen vor Studienbeginn eine
mindestens einjährige Arbeitswelterfahrung in
einem der Studienrichtung verwandten Berufsfeld
nachweisen. Für Personen mit einer Berufsmaturität
zusammen mit einem Fähigkeitszeugnis aus einem
anderen Berufsfeld ist vor Studienbeginn mindes
tens eine einjährige Arbeitswelterfahrung in einem
der Studienrichtung verwandten Berufsfeld
erforderlich.
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.lsfm.zhaw.ch/science/studium/bachelor/
umwelt-natur-studium.html
Studienprogramm
Facility Manager und ihre Teams befassen sich mit
der Planung, Durchführung und Steuerung von
Massnahmen zur Unterstützung des Kerngeschäf
tes einer Organisation. Das Facility Management
(FM) stellt dabei Räume und Infrastruktur zur Verfü
gung und bietet Dienstleistungen für die Organi
sation und für Personen an. Dabei werden
Geschäftsbeziehungen betrachtet zwischen:
FMAnbieter und Organisation (BusinesstoBusi
ness) und FMAnbieter und Endkunden (Busi
nesstoConsumer). In der Ausbildung stehen zwei
Aspekte im Vordergrund: die professionelle Ge
staltung der personenbezogenen Dienstleistungen
zur Schaffung von optimalen Wohn, Arbeits
platz und Aufenthaltsbedingungen (Hospitality
Management) und der langfristige optimale Einsatz
der Ressource Immobilie über den ganzen
Lebenszyklus (Immobilienmanagement). Die be
nötigten Kompetenzen eignen sich die Stu
dierenden im multidisziplinär aufgebauten Studium,
bestehend aus Elementen der Wirtschafts und
Sozialwissenschaften, Architektur, Ingenieur sowie
Haushalts und Ernährungswissenschaften an.
Mit der Wahl der Vertiefungsrichtung Hospitality
Management oder Immobilienmanagement können
sich die Studierenden gezielt auf eine spätere
berufliche Laufbahn ausrichten.
Struktur
In den ersten drei Semestern werden Basiswissen
und fähigkeiten für das Facility Management
vermittelt. Neben verschiedensten praxisorientier
ten Studienaufgaben wird im dritten Semester
eine GruppenProjektarbeit verfasst. Damit werden
aktuelle Themen der Praxis mit dem im Studium
erarbeiteten Wissen und Können verknüpft. Ent
sprechend dem bevorzugten Studienschwerpunkt
folgt im 4. Semester ein halbjähriges Management
oder Projektpraktikum, in dem das theoretisch er
lernte Wissen und Können in der Praxis angewen
det wird. Gleichzeitig sammeln die Studierenden
wertvolle Lernerfahrungen. Im 5. respektive 6. Se
mester erfolgen das Vertiefungsstudium in einer der
zwei Richtungen und die Bachelorarbeit. Absolven
tinnen und Absolventen führen den geschützten
und international anerkannten Titel «Bachelor of
Science ZFH in Facility Management».
Vertiefung Hospitality Management
Hospitality Management befasst sich mit den infra
strukturellen und personenbezogenen Dienst
leistungen, die in verschiedenen öffentlichen und
privaten Unternehmungen und Institutionen er
bracht werden. Ziel ist es, optimale Wohn, Aufent
halts und Arbeitsplatzverhältnisse zu gestalten
und zu vermarkten. Absolventinnen und Absolven
ten der Vertiefung Hospitality Management sind
dazu befähigt, die Planung, Organisation und
Führung von Dienstleistungsbereichen zu überneh
men. Sie managen diese nachhaltig nach öko
nomischen, sozialen und ökologischen Grundsät
zen. Die Anforderungen und Bedürfnisse der
Kunden (des Betriebes, der Mitarbeitenden, der
Trägerschaft etc.) und des Kerngeschäftes stehen
dabei im Zentrum. Der Facility Manager dieser
64
Aus- und Weiterbildung
65
Master in Life Sciences
Vertiefungsrichtung ist im Speziellen befähigt, die
Dienstleistungen Beherbergung, Reinigung, Ver
pflegung, textile Versorgung, Events, Guest Services,
Logistik, Arbeitsplatz und Raumgestaltung zu
führen, zu gestalten und zu vermarkten. Einsatz
felder sind beispielsweise Spitäler und Heime, Hotel
lerie, Banken, Versicherungen, Dienstleistungs
unternehmen, Beratungs und Planungsunterneh
men, FacilityServicesUnternehmen, Catering
unternehmen, Grosswäschereien.
Vertiefung Immobilienmanagement
Immobilienmanagement befasst sich mit der Be
reitstellung, dem Management und der Verwaltung
von räumlichen und baulichen Infrastrukturen,
sei es für den Eigenbedarf oder als Renditeobjekt.
Dabei steht die Optimierung über den gesamten
Lebenszyklus einer Immobilie im Vordergrund.
Strategische Zielsetzungen werden dabei ebenso
verfolgt wie die Optimierung des laufenden Be
triebes. Der Facility Manager dieser Vertiefungsrich
tung ist im Speziellen befähigt, bauliche, gebäude
technische, betriebliche, informationstechnologische
wie auch ökonomische Fragestellungen und Aufga
ben zu bearbeiten. Die Ausbildung befähigt auch zu
anspruchsvollen Tätigkeiten in der Immobilien
verwaltung und im Immobilienmanagement. Die
meisten grösseren Unternehmungen der privaten wie
auch der öffentlichen Hand haben zunehmend
Bedarf an professionell ausgebildeten Facility Mana
gern. Einsatzfelder sind beispielsweise Banken,
Versicherungen, Immobilienfirmen, Bauunternehmen,
Wohnbaugenossenschaften, Einkaufszentren,
Flughäfen, Bahnhöfe, Industrieunternehmen mit
gewerblichen Bauten, FacilityServices und Mana
gementAnbieter, Anbieter von FMspezifischen EDV
Tools, Planungsbüros und Beratungsunternehmen.
Ausbildungsziele
Der Studiengang befähigt die Absolventinnen und
Absolventen dazu, Facilities und Services ganz
heitlich und nachhaltig zu managen, zu vertreten,
zu gestalten und zu entwickeln, betriebswirtschaftli
che Methoden der Unternehmensführung anzu
wenden (z. B. Projektmanagement), Personal kom
petent zu führen, Veränderungsprozesse zu
begleiten und zu leiten (Change Management),
Verantwortung für das Qualitätsmanagement zu
übernehmen, Anliegen der Nachhaltigkeit in
alle Betriebsabläufe einzubeziehen, ökonomisch
zu denken und handeln. Facility Manager stellen den
Kunden und seine Anforderungen ins Zentrum. Fol
gekosten, technische Anschlusswerte, Sicherheit
und Wirtschaftlichkeit stellen wichtige Eckpfeiler in
ihren Überlegungen dar. Sie überprüfen, ob interne
oder externe Lösungen zu bevorzugen sind und
setzen die richtigen Spezialistinnen und Spezialisten
am richtigen Ort ein. Die Entscheidungswege ver
kürzen sich dank einer einheitlichen professionellen
Führung all dieser unterstützenden Prozesse.
Berufliche Perspektiven
Die Bachelorabsolventinnen und absolventen
in Facility Management sind in der Wirtschaft sehr
gefragt. Facility Management (FM) gewinnt kon
tinuierlich an Bedeutung. Ein höherer Tech
nisierungsgrad in Gebäuden mit anspruchsvollen
Technologien, steigende Energiepreise, die
Forderung nach mehr Nachhaltigkeit, höhere Kun
denerwartungen an professionelle Dienstleistungen
und die Anforderungen an die wirtschaftliche
Leistungserbringung erfordern die gesamtheitliche
Betrachtung über den gesamten Lebenszyklus
einer Immobilie. Gleichzeitig können mit kundenori
entiert gestalteten Dienstleistungen Zusatznutzen
generiert sowie die Wertschöpfung eines Unter
nehmens gesteigert werden. Alle unterstützenden
Prozesse in einer Hand zu wissen, ist eine Chance.
Mit der Konzentration sämtlicher Dienstleistungen
und dank einer professionellen Führung sind
markante Kosteneinsparungen und Qualitätsstei
gerungen im FM erzielbar. Entsprechend gross
ist in der Wirtschaft die Nachfrage nach gut ausge
bildeten Facility Managern. Aufgrund der genera
listischen Ausbildung, welche verschiedene Diszipli
nen in einzigartiger Weise kombiniert, sind die
Absolventinnen und Absolventen ausgesprochene
Spezialistinnen/Spezialisten für das Facility Ma
nagement. Dort, wo vertiefte Spezialistenkenntnisse
gefragt sind, sind Facility Manager aufgrund des
ganzheitlichen Denkens in der Lage, sich schnell
einzuarbeiten. Studienabgängerinnen und abgän
ger beider Vertiefungsrichtungen können deshalb
grundsätzlich in allen Bereichen des FM eingesetzt
werden.
Aufnahmebedingungen
Das FacilityManagementStudium ist multidiszi
plinär, entsprechend verschiedenartig können
die Vorbildungen der Eintretenden sein. Personen
mit Berufsmaturität und einer abgeschlossenen
Berufslehre aller Richtungen können das Studium
direkt aufnehmen. Personen mit einer gymnasialen
Maturität, einem Fach oder Handelsmittelschul
abschluss benötigen ein Jahr Berufserfahrung.
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.lsfm.zhaw.ch/science/studium/bachelor/
facility-management-studium.html
Masterstudium in Life Sciences Kooperation
Die Zürcher Fachhochschule ZFH (ZHAW in
Wädenswil), die Berner Fachhochschule BFH (HAFL
in Zollikofen), die Fachhochschule Nordwestschweiz
FHNW (Hochschule für Life Sciences in Muttenz)
und die Haute Ecole Spécialisée de Suisse
occidentale HESSO (Standorte Fribourg, Lullier,
Changins, Sion) bieten in einer Kooperation je
einen eigenen Masterstudiengang in Life Sciences
an.
Die allgemeinen Grundlagen und die erweiterten
theoretischen Grundlagen werden als Koope
rationsangebot gemeinsam durchgeführt. Durch
diese Zusammenarbeit entsteht für die Master
studierenden die Möglichkeit zum interdisziplinären
Erfahrungsaustausch und zur Erweiterung der
Beziehungsnetze.
Vertiefungen
Die ZHAW in Wädenswil bietet im Life Science
Master vier Vertiefungsrichtungen an:
– Food and Beverage Innovation
– Pharmaceutical Biotechnology
– Chemistry for the Life Sciences
– Natural Resource Sciences
Didaktik
Das didaktische Konzept des Masterstudiums
kombiniert selbstständiges Lernen (begleitet oder
individuell) mit Kontaktlektionen (Vorlesungen,
Seminare). Die Teilnehmenden können sich indi
viduell vorbereiten und auch online vernetzen.
Im PräsenzUnterricht werden die selbstständig er
arbeiteten Grundlagen diskutiert und vertieft.
Dem «forschenden Lernen» kommt hohe Bedeu
tung zu, indem die eigene Wissenserzeugung wäh
rend der Masterthesis in den Vordergrund rückt.
Kompetenzen
Das Studium stellt die Entwicklung der Methoden
und der Selbstkompetenz in den Vordergrund,
ohne dabei Sozial, Fach und Allgemeinkompeten
zen zu vernachlässigen. Für Masterstudierende
heisst das, dass sie sich in einem bestimmten Ge
biet spezialisieren und ihre theoretischen und
wissenschaftlichen Kenntnisse vertiefen. Bei Studi
enabschluss sind sie in der Lage, den Bogen
zwischen Abstraktion und Anwendung zu spannen.
Sie können wissenschaftliche Arbeiten erfolg
reich abschliessen und komplexe Projekte profes
sionell führen.
Erste Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Master of Science in Life Sciences, 2011
(Foto: Tevy AG, Wädenswil)
66
Aus- und Weiterbildung
Titel
Das Masterstudium schliesst mit dem international
anerkannten Titel «Master of Science ZFH in
Life Sciences (mit der jeweiligen Vertiefungsrich
tung)» ab.
Vertiefung Food and Beverage Innovation
Innovationen im Lebensmittel und Getränkebe
reich werden durch neuartige Rohstoffe und
Technologien vor dem Hintergrund eines dyna
mischen Konsumentenverhaltens und gesell
schaftlicher Veränderungen ausgelöst. Gesundheit
liche Aspekte und «Life Style» beeinflussen den
Kaufentscheid seitens der Konsumentinnen und
Konsumenten.
Diese Vertiefungsrichtung ist als weiterführende
Ausbildung für Absolventinnen und Absolventen
mit einem Bachelor aus dem Lebensmittelbereich
und weiteren verwandten Bereichen konzipiert.
Food and Beverage Innovation vermittelt for
schungsbasierte Kenntnisse, die auf den syste
mischen Ansatz der Produktentwicklung fokus
sieren. Ausgehend vom Innovationsprozess
und unter Berücksichtigung der gesamten Wert
schöpfungskette werden sowohl soziokulturelle und
ernährungsrelevante Aspekte als auch Heraus
forderungen aus dem Supply Chain Management in
die Entwicklung von neuen Produkten und Pro
zessen mit einbezogen.
Masterabsolventinnen und absolventen mit Ver
tiefung in Food and Beverage Innovation sind in der
Lage, produktspezifische und verfahrenstechni
sche, analytische, ökonomische und politische Zu
sammenhänge über Fachgrenzen hinaus zu ana
lysieren und integrative Problemlösungen zu
entwickeln. Sie haben exzellente Berufsaussichten
in den verschiedenen Bereichen der Lebensmit
telbranche sowie verwandten Bereichen, aber auch
bei Behörden, Hochschulen und in nationalen
und internationalen Organisationen.
Vertiefung Pharmaceutical Biotechnology
Das Zusammenspiel von Biologie und industriellen
Prozessen sowie die dazu notwendigen Grundlagen
im Bereich Qualitätsmanagement im Pharmabe
reich werden immer wichtiger. Die Herstellung und
Analyse grosser biologisch aktiver Moleküle erlebt
zunehmend Aufschwung. Die Mehrheit der heute
neu zugelassenen pharmazeutischen Wirkstoffe ge
hört in diese Kategorie.
Diese Vertiefungsrichtung ist als weiterführende
Ausbildung für Absolventinnen und Absolven
ten mit einem Bachelor aus Pharmazie, Chemie
oder Biotechnologie konzipiert. Kern der inhalt
lichen Ausrichtung ist die Herstellung und Diagnos
tik biologisch aktiver Moleküle mit biotechnologi
schen Methoden. Beispiele solcher Moleküle sind
monoklonale Antikörper, Impfstoffe, Wachstumsfak
toren oder strukturelle Proteine wie Kollagene. Die
Fachinhalte umfassen den gesamten Produktions
prozess vom molekularbiologischen Design des
biologischen Produktionssystems über den Biopro
zess bis hin zur Formulierung des biologisch her
gestellten Medikaments.
Masterabsolventinnen und absolventen mit
Vertiefung in Pharmazeutischer Biotechnologie sind
begehrte und benötigte Spezialisten. Grosse und
global tätige Unternehmen der Pharmabranche
bauen Produktionskapazitäten auch in der Schweiz
auf. Zudem sind zahlreiche StartupFirmen im
Bereich neuer Wirkstoffe aktiv und benötigen Fach
kräfte, welche die Entwicklung, Herstellung und
Analyse dieser neuen Wirkstoffe verstehen.
Vertiefung Chemistry for the Life Sciences
In Anwendungen für die Life Sciences müssen
Kompetenzen aus Chemie, Biochemie und Analytik
sowie Material und Nanotechnik eng ineinan
dergreifen. Hier sind Spezialistinnen und Spezialis
ten mit diesem Schnittstellenwissen gefragt, die
ihr Fachwissen umsetzen können.
Diese Vertiefungsrichtung ist als weiterführende
Ausbildung für Absolventinnen und Absolventen mit
einem Bachelor aus den Bereichen Chemie, Bio
logische Chemie, Biotechnologie, Materialwis
senschaften und angrenzenden Disziplinen konzi
piert. Masterstudierende vertiefen ihre bisherigen
Fachkompetenzen in modernen Methoden zur
Darstellung von kleinen und grossen aktiven Mole
külen und in Verfahren zur Strukturierung und
Funktionalisierung von Oberflächen. Für das ver
tiefte Verständnis der molekularen und makro
skopischen Zusammenhänge (Struktur/Wirkung) ist
auch die Vermittlung von Kenntnissen neuester
Analysetechniken unverzichtbar. Ziel der Ausbildung
ist LifeScienceChemikerin resp. Chemiker.
Beispiele von aktuellen Themen in Gebieten der an
gewandten Forschung umfassen aktive Ober
flächen für Diagnostik und Screening, Entwicklung
modernster analytischer Technologien für medi
zinische Diagnostik, optische Biosensoren, Umwelt
analytik und Agronomie, funktionelle Nanofasern,
Biomaterialien, biokompatible Werkstoffe und
Oberflächen, TissueEngineering, Wound Pads,
Drug Delivery, Peptide und Biokonjugate sowie Pro
teintechnologie, Prozessanalytik und Bioanalytik.
Absolventinnen und Absolventen dieser Vertiefung
finden neben den traditionellen Branchen, wie
der chemischen und der pharmazeutischen Indust
rie, der Lebensmittelindustrie und Unternehmen
der Biotechnologie, weitere Tätigkeitsfelder in
Bereichen der Medizin, Ernährung, Ökologie und
Umwelt sowie in der Energieforschung, der Produk
teentwicklung, in Produktion und Qualitäts
sicherung in den Gebieten der regenerativen Medi
zin, der Spezialitätenchemie, der Herstellung von
Impf und Wirkstoffen, Funktionsmaterialien, Dia
gnostik, Sensoren und in der Nanotechnik. Diese
Bereiche sind sowohl global als auch in der
Schweiz im Wachstum begriffen.
67
Vertiefung Natural Resource Sciences
Sollen natürliche Ressourcen auch für kommende
Generationen in ausreichenden Mengen und
lebenswerten Qualitäten vorhanden sein, müssen
neue Wege beschritten werden. An der Schnitt
stelle von Natur und Gesellschaft gewinnen innova
tive, praktische Lösungen für den verantwor
tungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen
laufend an Bedeutung. Dazu bildet dieser Stu
diengang qualifizierte Spezialistinnen und Spezialis
ten mit einer ganzheitlichen, systemischen Sicht
weise aus.
In der Auseinandersetzung mit MenschUmweltsys
temen wird im Studium nicht nur naturwissen
schaftliches Knowhow vertieft, sondern auch geis
tes und gesellschaftswissenschaftliche Aspekte
werden mit einbezogen. Um den Studierenden im
breiten Berufsfeld die beste Qualifikation entspre
chend ihren Interessen und Fähigkeiten mitgeben
zu können, wählen sie ein spezifisches, vom Institut
angebotenes Themenfeld aus, in dem sie sich ver
tiefen wollen; z. B. Biocontrol, Biodiversität, Bo
denökologie/Altlasten, Erneuerbare Energien und
Energieeffizienz, Dachbegrünung, Geography
of Food, Grün und Gesundheit, Landschafts und
Regionalentwicklung, Natur und Freizeit, Natur
pärke und Schutzgebiete, Natur und kulturnaher
Tourismus, Ökotechnologie, Wildtiermanagement.
Sie werden über das gesamte Studium hinweg
begleitet und in laufende Forschungsprojekte des
Instituts mit einbezogen.
Masterabsolventinnen und absolventen mit Ver
tiefung Umwelt und Natürliche Ressourcen sind fä
hig, aktuelle Problemstellungen und zukünftige
Entwicklungen zu erkennen und ganzheitlich zu
analysieren. Darauf aufbauend entwickeln sie
adäquate, innovative und praxistaugliche Lösungs
strategien. Der Studiengang richtet sich an
künftige Fachkräfte und Entscheidungsträger
in der Privatwirtschaft, in der Verwaltung, in NGO
oder im Bildungs und Forschungsbereich.
Aufnahmebedingungen
Aufbauend auf dem Bachelorabschluss bietet das
Masterstudium die Möglichkeit zur fachlichen
Vertiefung in einem Spezialgebiet. Dement
sprechend sind Inhaberinnen und Inhaber eines
Diploms aus einer der relevanten Fachrichtungen
zugelassen. FachhochschulBachelors müssen
eine hohe Abschlussqualifikation nachweisen, in der
Regel einen Notendurchschnitt von mindestens
5,0 (Schweizer Notensystem).
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.lsfm.zhaw.ch/science/studium/master/
msc-life-sciences.html
68
Aus- und Weiterbildung
69
Master in Facility Management
Die Zürcher Fachhochschule ZFH (ZHAW in
Wädenswil) bietet einen eigenen Masterstudien
gang in Facility Management an.
Studienprogramm
Das Studium Master of Science in Facility Mana
gement basiert auf einem ganzheitlichen FM
Modell, das im Europäischen Standard beschrieben
wird. Der international ausgerichtete Studiengang
befähigt die Absolventinnen und Absolventen
angewandte Forschungsfragen im Facility Mana
gement zu bearbeiten und das FMModell auf
individuelle Geschäftssituationen anzuwenden. Das
Masterstudium baut auf dem Bachelorstudium
in FM auf. Das erste Semester fokussiert auf die
Supportprozesse und deren Optimierung im Unter
nehmen aus Sicht des FM. Im zweiten Semester
stehen die Schlüsselprozesse der Unternehmen mit
der Frage, wie FM diese effektiv und effizient
unterstützen kann, im Zentrum des Interesses. Im
dritten Semester geht es neben der Masterthesis
um internationale Aspekte im FMMarkt. Allen
drei Semestern gemeinsam ist, dass wissenschaft
liche Methodik und Erkenntnis dazu verwendet
werden Wissen in Aktion zu setzen und Problem
lösungen zu erarbeiten. Durch Arbeiten in und
an Projekten soll der ganzheitliche, transdisziplinäre
Ansatz des FM vertieft werden. Eine enge Zu
sammenarbeit mit Partnern aus Wirtschaft und
Verwaltung stellt sicher, dass eine hohe Praxis
orientierung gewährleistet ist. Die Themenstellun
gen der Masterarbeiten können sich aus Fragestel
lungen des IFM oder von Industriepartnern ableiten.
In ihrer Masterarbeit verbinden die Studierenden
Praxis und Theorie in einer wissenschaftlichen
Arbeit.
Forschungsschwerpunkt
Eine Schwerpunktsetzung auf Forschung und
Praxisorientierung ist keineswegs widersprüchlich.
Quantitative und qualitative Forschung sind
notwendig und wichtig, um fundierte Theorien für
die praktische Anwendung in der täglichen FM
Praxis zu entwickeln. Dadurch werden neue
Ebenen des Verstehens geschaffen. Um sicher
zustellen, dass die aktuellsten und relevantesten
Projekte und Forschungsergebnisse im Master
studiengang einbezogen werden, können Master
studierende in nationale und internationale
Forschungsarbeiten am Institut für Facility Mana
gement eingebunden werden. Das Ziel der
praxisorientierten Forschung ist die Entwicklung
praxisrelevanter, ökonomisch, ökologisch und
sozial nachhaltiger FMStrategien, Modelle und ent
sprechender Prozesse. Die Erkenntnisse aus
dieser Forschung werden in die Lehre integriert
und bereichern damit den Lehrplan.
Start des international ausgerichteten Studiengangs
Master of Science in Facility Management, 2011
Didaktik
Das didaktische Konzept im Masterstudiengang
kombiniert selbstständiges Lernen, (begleitet
oder individuell) mit Kontaktunterricht (Vorlesungen,
Seminare). Die Teilnehmenden arbeiten im Selbst
studium einzeln oder in OnlineNetzwerken. Im
Kontaktstudium werden die von den Studierenden
erarbeiteten Konzepte vertieft diskutiert. Mit
dieser Doppelstrategie werden sowohl die dynami
schen Anforderungen der FMBranche und die
individuellen Präferenzen der Studierenden berück
sichtigt. Dem «forschenden Lernen» kommt hohe
Bedeutung zu, indem die eigene Wissenser zeugung
während der Arbeit an der Masterarbeit in den
Vordergrund rückt.
Titel
Das Masterstudium an der Zürcher Fachhochschule
ZFH schliesst mit dem international anerkannten
Titel «Master of Science ZFH in Facility Mana
gement» ab.
Berufliche Perspektiven
Ein Abschluss als Master of Science in FM bietet
den Studierenden einen national und international
anerkannten Abschluss. Absolventinnen und
Absolventen haben ihre wissenschaftlichen Fähig
keiten ausgebaut und gelernt mit Komplexität
umzugehen. International ausgerichtete Unterneh
men erwarten zunehmend einen Masterabschluss
für den Zugang zu Führungspositionen. Wach
sender Kostendruck und die Notwendigkeit zur
Steigerung der Produktivität bedeuten, dass Exper
tinnen und Experten im Facility Management
gefragt sind, nicht nur in der Privatwirtschaft, son
dern auch in öffentlichen Einrichtungen. Master
absolventinnen und absolventen haben somit ver
schiedene Karrieremöglichkeiten, zum Beispiel
als Fach und als Führungskräfte bei Grossunter
nehmen, Generalunternehmern, FMTotal Service
Providern, Verwaltungen öffentlicher Gebäude,
im Public Real Estate Management, als ProjektEnt
wickler, bei Bauunternehmen, Baugenossen
schaften, Immobilienverwaltungen, kommunalen
Organisationen, im öffentlichen Dienst, bei
Post, Verkehrs, Energie, WasserUnternehmen,
im Gesundheitswesen, als Finanzdienstleister,
in der Industrie, an Forschungsinstituten, in Lehre
sowie Forschung und Entwicklung an Hochschulen,
bei der unabhängigen Entwicklung neuer
Geschäftsfelder (Beratung, Entwicklung, Dienst
leistungen), in spezialisierten Funktionen wie Port
folioManagement oder in der Beratung.
Masterarbeit
Die Masterarbeit ist eine individuelle wissenschaft
liche Arbeit, in welcher die im Studium erworbenen
Kenntnisse und Fähigkeiten auf eine spezifische
Fragestellung angewendet werden. Die Thesis trägt
zur weiteren Optimierung des FMModells so
wie zum Verständnis von FM und der Arbeit des
Instituts für Facility Management bei.
Aufnahmebedingungen
Das Masterprogramm richtet sich primär an Absol
ventinnen und Absolventen eines Bachelorstudiums
in Facility Management. Aufbauend auf diesen
Studienabschluss, bietet das Masterstudium den
Studierenden die Möglichkeit, ihr Wissen zu ver
tiefen. Inhaberinnen und Inhaber eines Diploms
oder eines Bachelorabschlusses aus den Bereichen
Betriebswirtschaftslehre, Hotelmanagement,
Bauingenieurwesen, Gebäudetechnik, Architektur
oder anderen FMbezogene Studien, die nach
weisen, dass sie über die erforderlichen Ein
trittskompetenzen verfügen, werden zum Master
studiengang zugelassen. Es werden ein
überdurchschnittlicher Hochschulabschluss,
in der Regel mit einem Notendurchschnitt
von mindestens 5,0 (Schweizer Notensystem)
und gute Englischkenntnisse erwartet.
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.ifm.zhaw.ch/science/ifm/studium/master-fm.html
70
Kurse, Tagungen und Weiterbildungslehrgänge
Die Institute des Departements Life Sciences und
Facility Management bieten eine breite Palette
an Weiterbildung an. Diese reicht von internatio
nalen Tagungen über ein und mehrtägige Kurse,
Zertifikats und Diplomlehrgänge bis zu mehr
semestrigen Nachdiplomstudiengängen. Das An
gebot aus den Life Sciences und dem Facility
Management ist auf die Anforderungen und Bedürf
nisse des Arbeitsmarktes zugeschnitten.
Die Fachspezialistinnen und spezialisten geben
in den Weiterbildungsanlässen ihr Fachwissen,
wissenschaftliche Erkenntnisse und praxisnahes
Knowhow aus den Bereichen «Umwelt», «Lebens
mittel und Ernährung», «Gesundheit» und «Ge
sellschaft» an die Praxis weiter. Beispiele für Tagun
gen sind die Biotechnologietagung, der Chemie
tag, die Fachtagung Grünflächenmanagement,
die LebensmittelFachtagung oder das Fischforum
Schweiz. Die Themen der angebotenen Tageskurse
sind ebenfalls sehr breit. Sie reichen von Pflan
zenkenntnissen über Gartengestaltung bis zu natur
nahem Garten und Landschaftsbau und
Schwimmteichbau. Im Lebensmittelbereich werden
Kurse angeboten in Weinbereitung und Degus
tation. Im Weiteren sind die Themen Lebensmittel
recht und kennzeichnung, gute Herstellungspraxis
und Statistik im Qualitätsmanagement vertreten.
Sensorikinteressierte können sich weiterbilden
in Qualitätssicherung und Statistik in der Sensorik,
Sensorischen Produkttests mit Konsumenten
und zahlreichen Degustationskursen (z. B. Nüsse,
Tee, Schokolade, Kaffee, Olivenöl und Brot).
Das Institut für Facility Management bietet den
Diplomstudiengang (DAS) in Facility Management
und zwei Nachdiplomstudiengänge (MAS) in
Facility Management sowie in Energie und Nach
haltigkeit im Bauwesen an. Das Institut für Lebens
mittel und Getränkeinnovation bietet gemeinsam
mit dem Institut für Umwelt und Natürliche Ressour
cen den Nachdiplomstudiengang (MAS) Excellence
in Food (foodward) an. Zusätzlich bieten die
Institute eine weit gefächerte Palette an Zertifikats
lehrgängen an: Altlastenbearbeitung (SIPOL),
Bodenkartierung, Naturbezogene Umweltbildung,
Narrative Environments für Umwelt & Kultur, Säuge
tiere – Artenkenntnis, MakroZooBenthos, Gar
tentherapie, Lebensmittelrecht, Food Finance and
Supply Chain Management, Food Product and
Sales, Food Quality Insight, Food Sociology and
Nutrition, Food Responsability, The Science and Art
of Coffee, Gebäudemanagement, Immobilien
ökonomie, Leadership, Ökonomie und Prozesse,
Service Management, Workplace Management,
Life Cycle Management Immobilien, Strategisches
Facility Management.
Das Angebot der Weiterbildungslehrgänge richtet
sich an Personen mit einem Hochschulabschluss.
Personen mit ausgewiesener Berufserfahrung
können ebenfalls zugelassen werden. Ein Ab
schluss an der ZHAW eröffnet den Absolventinnen
und Absolventen neue Möglichkeiten auf dem
Arbeitsmarkt und verbessert ihre beruflichen Per
spektiven. Die Angebote sind meist flexibel kom
binierbar und ermöglichen eine berufsbegleitende
Weiterbildung.
Quellen und weiterführende Informationen:
http://www.lsfm.zhaw.ch/science/weiterbildung.html
9
Forschung,
Entwicklung und
Dienstleistungen
Die moderne Biologie, die die Grundlage der Life Sciences bildet, entwickelt sich seit den Entdeckungen der
Nobelpreisträger Watson und Crick
sowie Arber, die noch keine 100 Jahre
alt sind, rasant. Die Halbwertszeit des
Wissens ist in den Life Sciences so
kurz wie in keinem anderen Gebiet. Die
technischen Entwicklungen im Facility
Management sind ebenfalls enorm.
Gute Lehre bedingt deshalb in beiden
Gebieten eigene Forschung.
9
74
Forschung, Entwicklung und Dienstleistungen
Angewandte Forschung
Die anwendungsorientierte Forschung steht in den
Instituten des Departements Life Sciences und
Facility Management neben der Lehre im Zentrum
des Leistungsauftrags. Spezialistinnen und Spezia
listen sind in nationalen und internationalen Pro
jekten engagiert. Damit trägt die Forschung der
ZHAW in Wädenswil zur Förderung und Profilierung
des Wirtschaftsstandortes Zürich wie auch der
Schweiz bei.
Das Departement Life Sciences und Facility Ma
nagement verfügt über eine hervorragende
Infrastruktur und personelle Ressourcen, um
anwendungsorientierte Forschungs und Entwick
lungsprojekte sowie Dienstleistungsaufträge
kompetent durchführen zu können. Geräte und
Ausrüstungen sind auf dem neuesten Stand
der Technik und Technologie und ermöglichen die
kompetente Bearbeitung von anwendungsorien
tierten Forschungs und Entwicklungsprojekten.
Moderne Labors, Versuchs und Produktions
anlagen bilden die Basis. An der Nahtstelle
zwischen Theorie und Praxis arbeiten die Institute
eng mit Industrie und Wirtschaft zusammen.
Für Projekte werden Knowhow und Infrastruktur
den Bedürfnissen der Kunden entsprechend
zur Verfügung gestellt. Passend auf die Fragestel
lungen im Projekt arbeiten Forschende, wissen
schaftliche Mitarbeitende und Studierende aus den
unterschiedlichen Disziplinen in interdisziplinären
Teams zusammen.
Kooperation
Die Zusammenarbeit mit anderen Fachhoch
schulen, Universitäten und Behörden wird gezielt
gefördert. Dabei sind Kooperationen mit Institu
tionen in europäischen Ländern vorherrschend, mit
Partnern ausserhalb des EU/EFTARaums werden
Schwerpunkte gebildet. Dank dem umfassenden
und spezifischen Wissen und der langjährigen
Erfahrung ist die Hochschule ein kompetenter Netz
werkpartner in nationalen und internationalen
Projekten.
75
IBT Institut für Biotechnologie
Unterstützung
Forschungs und Entwicklungsprojekte können
durch nationale und europäische Programme unter
stützt werden (KTI, SNF, EUProjekte). Die Wirt
schaft profitiert bei innovativen Projekten von den
Programmen, welche die Wettbewerbsfähigkeit des
Standorts Schweiz fördern. Etablierte Unternehmen
wie auch StartupFirmen erhalten einen Mehrwert
aus der Zusammenarbeit mit der ZHAW. Die Erfolge
dokumentieren sich in vielen Projekten.
Vertraulichkeit
Die internationale Publikation von Resultaten aus
der Forschung ist ein entscheidendes Qualitäts
kriterium guter Forschung. Bei der Auftragsfor
schung im kompetitiven Bereich gehören Diskretion
und Professionalität zum Forschungsalltag. In die
sem Bereich werden Projekte und Dienstleistungen,
wo erforderlich, absolut vertraulich behandelt.
Dienstleistung
Mit ausgewiesenen Kompetenzen, dem interdis
ziplinären Angebot und den spezifischen Mög
lichkeiten bietet die ZHAW in Wädenswil ein vielfälti
ges Angebot an Dienstleistungen – von der Analyse
bis zur Evaluation.
Die Biotechnologie ist die interdisziplinäre Ver
bindung von biologischen, medizinischen und tech
nischen Wissenschaften. Ziel des IBT ist es, mit
Mikroorganismen, tierischen und pflanzlichen Zellen
oder deren Bestandteilen nutzbringende Sub
stanzen herzustellen oder zu analysieren. Der
Schwerpunkt der Projekte liegt in der Entwicklung
von biotechnologischen Methoden mit Anwen
dung in den Bereichen Pharma, Medizin, Lebens
mittel und Umwelt.
Schwerpunkte
– Bioverfahrenstechnologie
– Mikro, Molekular und Zellbiologie
– Pharmazeutische Technologie
76
Forschung, Entwicklung und Dienstleistungen
77
ICBC Institut für Chemie und Biologische Chemie
ILGI Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovation
Im ICBC wird eine moderne Auffassung der ange
wandten Chemie gelebt. Neben Fragestellungen
aus der analytischen, industriellen und präparativen
Chemie werden Aufgaben aus der biologischen
Chemie wie Diagnostik, Proteinreinigung, Bioanaly
tik oder Biomaterialien bearbeitet. Viel Gewicht
liegt auf der Bearbeitung von fachgebietsübergrei
fenden Fragen aus chemischer und biochemischer
Sicht, beispielsweise in der Material, Nano
oder Oberflächentechnik. Im Zentrum von Aktivi
täten in der Prozessentwicklung stehen die
kontinuierliche Prozessführung und OnlineAnalytik.
Nahezu 90 Prozent der heute konsumierten
Lebensmittel sind ganz oder teilweise industriell
verarbeitet. Für die bedarfsgerechte Bereitstellung
genussvoller, sicherer und gesunder Lebens
mittel sind innovative Produkt und Prozessentwick
lungen gefragt. Ziel des ILGI ist, bei der Entwicklung
und Optimierung von Lebensmitteln die gesamte
Wertschöpfungskette vom Rohstoff bis zum
Konsumenten zu betrachten. Dabei werden er
nährungsphysiologische, hygienische und
technologische Anforderungen genauso berück
sichtigt wie Qualitätsstandards, Ökologie und
Logistik.
Schwerpunkte
− Synthese, Prozesse und neue Materialien
− Analytik und Analysetechnologie
– Proteintechnologie, Bio und TissueEngineering
− Didaktik der Chemie
Schwerpunkte
− Prozess und Produktoptimierung
− Aromaanalytik und Sensorik
− Lebensmittelsicherheit und Haltbarkeit
− Qualitätsmanagement
− Verpackung und Logistik
− Ernährung und Consumer Science
78
Forschung, Entwicklung und Dienstleistungen
IUNR Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen
IFM Institut für Facility Management
Mit der globalen Herausforderung zur nachhaltigen
Entwicklung entstehen neue Aufgaben, die
nach der Verbindung von Wissen und Erfahrung
aus ingenieur, sozial und wirtschaftswissen
schaftlichen Disziplinen verlangen. Die anwen
dungsorientierte Forschung und Entwicklung des
IUNR konzentriert sich auf die nachhaltige
Nutzung der natürlichen Ressourcen, für urbane
wie auch für rurale Räume. Dabei gilt es, wirt
schaftliche, gesellschaftliche und ökologische Ziele
in Einklang zu bringen und die Ergebnisse ganz
heitlich gegenüber Mensch und Umwelt zu verant
worten.
Wirtschaftliche Herausforderungen dominieren
die Zeit. Das IFM fördert die Innovation und die Ent
wicklung von Prozessen, Methoden und Inhalten
des Facility Management. Die Forschung des IFM
zielt auf eine bessere Verknüpfung der Services
auf der operativen Ebene des Facility Managements
(FM) mit den strategischen Unternehmensentschei
dungen.
Das Kerngeschäft einer Organisation wird dadurch
in ökonomischer, ökologischer und sozialer
Hinsicht optimal unterstützt. So ermöglicht FM die
Schaffung von qualitativem und quantitativem
Mehrwert.
Schwerpunkte
− Umweltsysteme
Urbane Grünräume
Landschaft und Tourismus
Nachhaltigkeitskommunikation
− Natürliche Ressourcen
Biologische Landwirtschaft
Ecological Engineering
Integrative Ökologie
79
Schwerpunkte
− Life Cycle Management
− Energy Management
− Workplace Management
− FM in Healthcare
80
IAS Institut für Angewandte Simulation
Die Problemstellungen in den Life Sciences und im
Facility Management werden immer komplexer
und verlangen nach neuen Untersuchungs und
Entscheidungsmethoden. Das IAS analysiert
anspruchsvolle Fragestellungen und erarbeitet um
setzbare Lösungen mit Modellbildung und Simula
tion. Im Zentrum der Arbeiten stehen neue Metho
den der Datenanalyse und der Computersimulation.
Für die benutzergerechte Vermittlung der Erkennt
nisse entwickelt das IAS webbasierte Visualisie
rungstools. Im Bereich der Datenanalyse und Sta
tistik, Neuroinformatik, Logistiksimulation und
Webtechnologie verfügt das IAS über langjährige
Projekterfahrung.
Schwerpunkte
− Datenanalyse und Statistik
− Angewandte Neuroinformatik
− Logistik und Simulation
− Webbasierter Informationstransfer
10
Beispiele
departementaler
und interdepartementaler Zusammenarbeit
Die Departemente der ZHAW respektive deren Institute sind in ihren Disziplinen stark. Für die Lösung der
heutigen komplexen gesellschaftlichen
Fragestellungen wird die Stärke verschiedener Disziplinen gebraucht, um
die Fragestellungen umfassend, d. h.
interdisziplinär anzugehen. Die ZHAW
und das Departement Life Sciences
und Facility Management haben hier
grosses Potenzial.
10
84
Nationale Stammsammlung für biologisches Material
Zusammenarbeit von IBT
mit ICBC und IAS
Die Culture Collection of Switzerland (CCoS) ist die
nationale Stammsammlung, die biologische
Materialien wie Bakterien und Hefestämme zusam
menträgt und über einen Katalog des mikrobiellen
Lebens öffentlich zugänglich macht. Sie über
nimmt die anspruchsvolle Aufgabe, die Vielfalt an
Stämmen, die aus der Natur isoliert wurden,
zu erhalten und einen Überblick über deren Funk
tionen zu gewinnen. Die CCoS konzentriert
Stammsammlung der CCoS
sich auf die Sammlung bakterieller Isolate mit
Schweizer Hintergrund. Ziel ist es, eine möglichst
grosse Anzahl biotechnologisch relevanter und
gut charakterisierter MikroorganismenStämme zu
sammeln und der Forschung und Anwendung
zur Verfügung zu stellen. Sie werden für die Diag
nostik, Biokatalyse und Herstellung von Wirkstoffen
verwendet. Die CCoS ist ein Spinoff der ZHAW
und profiliert sich als Plattform für die kompetente
Lagerung und den weltweiten Vertrieb von bio
logischem Material. Die CCoS ist Mitglied der Grün
derorganisation grow.
Beispiele departementaler und interdepartementaler Zusammenarbeit
Studie zu Essen und Alltagsgestaltung von Seniorinnen und Senioren
Zusammenarbeit von ILGI mit IFM zusammen
mit Agroscope in Wädenswil und Pro Senectute
Die Ernährungsweise spielt eine massgebliche Rolle
für die individuelle Gesundheit und das Wohlbe
finden sowie die subjektive Zufriedenheit im höhe
ren Lebensalter. Die SwissAgileStudy ist eine
qualitative Fallstudie zur Erfassung der Ernährungs
situation älterer Menschen in der deutschsprachi
gen Schweiz. Ziel war es, zum einen die übliche
Verzehrweise und Nährstoffversorgung zu erfassen,
zum anderen die Handlungen und Struk turierungen
des Essalltags in unterschiedlichen
Lebenssituationen zu untersuchen. Die ZHAW
befasste sich mit den Ernährungsgewohnheiten und
sensorischen Wahrnehmungsveränderungen
sowie der Situation in Alterswohnheimen bezüglich
der Erhaltung der Selbstständigkeit und dem
Angebot entsprechender Dienstleistungen.
Ernährung im Alter, ein Thema mit zunehmender Bedeutung
85
86
Therapie- und Erlebnisgarten
RehaClinic Zurzach
Zusammenarbeit von IUNR mit ZHAW-Departement für Soziale Arbeit und HSR Hochschule für
Technik Rapperswil
Gartenanlagen beeinflussen das physische und
psychische Befinden des Menschen positiv. Haupt
ziel dieses Projektes war, standardisierte Gar
tentherapieprogramme für Schmerz und Schlag
anfallpatienten in der Rehabilitation zu entwickeln,
zu implementieren und den Wirksamkeitsnach
weis dieser Programme zu erbringen. Ein interdiszi
plinäres Team verschiedener Hochschulen und
der RehaClinic Zurzach realisierte den Therapie
und Erlebnisgarten, der sich zu einem erfolgreichen
Pilotprojekt entwickelte. Speziell ausgebildete
Physio und Ergotherapeutinnen und therapeuten
führen die Therapie in einem eigens dazu konzi
pierten Garten sowie einem Gewächshaus durch.
Quellen und weiterführende Informationen:
Schneiter-Ulmann R., 2010, Lehrbuch Gartentherapie,
Hans Huber Verlag, 343 pp.
http://www.lsfm.zhaw.ch/science/forschung.html
Therapie- und Erlebnisgarten RehaClinic Zurzach
11
Campus und
Infrastruktur
Das Departement Life Sciences und
Facility Management schätzt sich
glücklich, an schönster Lage am
Zürichsee lehren und forschen zu dürfen. Die Campus Grüental und
Reidbach haben ruralen und urbanen
Charme. Sie werden ergänzt durch
Aussenstandorte in Wergenstein (GR)
und Zürich (Technopark). Die Infrastruktur, die für Lehre und Forschung
zur Verfügung steht, ist erstklassig.
11
90
Campus und Infrastruktur
Campus und Infrastruktur
Grüental
Reidbach
Das Departement Life Sciences und Facility
Management ist an vier Standorten angesiedelt:
Wädenswil, Au, Zürich und Wergenstein. Der
Standort am linken Zürichseeufer in Wädenswil
gliedert sich in die beiden Campus Grüental
und Reidbach. Auf der Halbinsel Au ist der Rebberg
in Pacht der Hochschule. Die Weiterbildungsstufe
des Facility Managements ist im Technopark
in Zürich domiziliert. Die Fachstelle Tourismus und
Nachhaltige Entwicklung ist im Center da Capri
corns direkt am Fusse des Naturparks Beverin zu
Hause.
Der Campus Grüental wurde in den 1980er Jahren
erbaut und liegt hoch über dem Zürichsee mit
einzigartiger Aussicht über den See und in die Glar
ner Alpen. Die Umgebung bietet eine Atmosphäre,
die Kreativität, Inspiration und konzentriertes
Arbeiten anregt und fördert. Der Campus Grüental
erlebte seit seiner Erbauung einen dynamischen
Wandel. Was ursprünglich als Obstlager gebaut
wurde, hat sich bis heute z. B. in HightechBiotech
nologielabors weiterentwickelt. Der östliche
Teil des Campus beherbergt Gärten und Pflanzen
sammlungen mit nationaler Ausstrahlung. Die
Anlagen dienen dem Unterricht und der Forschung
gleichzeitig. Sie sind öffentlich zugänglich und
werden auch als Naherholungsgebiet sehr
geschätzt.
Der Campus Reidbach stellt eine interessante
Umnutzung einer Wädenswiler «Industriebrache»
dar. Bis spät im letzten Jahrtausend wurden
auf diesem Areal noch Textilien produziert und die
tuwag AG war in ihrer Blütezeit Arbeitgeber von
mehreren Hundert Mitarbeitenden. Heute arbeiten
wieder mehrere Hundert Menschen im Reidbach,
allerdings in einer technisch sehr aufwändigen
Hochschulumgebung. Der Campus Reidbach wird
seit Ende des letzten Jahrtausends kontinuierlich
für das Departement Life Sciences und Facility
Management umgenutzt. Noch heute sind über 60
KMU auf dem Areal zu Hause, wobei die Hoch
schule den grössten Flächenanteil einnimmt. Das
Institut für Chemie und Biologische Chemie und
die Abteilung für Wissenschaftliche Grundlagen mit
dem Institut für Angewandte Simulation sind
ganz auf dem Campus Reidbach untergebracht.
Die Institute für Biotechnologie und für Lebensmit
tel und Getränkeinnovation haben einen Teil
ihrer Infrastruktur ebenfalls im Reidbach.
Campus Grüental
Campus Reidbach
91
Studierende des Departements Life Sciences und
Facility Management haben nicht nur gute be
rufliche Aussichten, sie geniessen auf dem Campus
Reidbach auch eine einmalige Aussicht auf
Wädenswil und den Zürichsee, insbesondere auf
der Dachterrasse des 5. Geschosses, in wel
chem die Mensa untergebracht ist.
Im Jahr 2012 haben die Bauarbeiten für die Er
weiterung des Campus Reidbach in Richtung
Bahnhof Wädenswil begonnen. Auf dem Sträuli
Areal, ebenfalls eine Wädenswiler Industrie
brache, entsteht die neue Heimat für das Institut für
Facility Management. Das neue Gebäude wird
mit einem innovativen Bürokonzept, an dem
das IFM auch forscht, realisiert. Gleichzeitig werden
Unterrichtsräumlichkeiten vom tuwagAreal
ins neue Gebäude und somit näher zum Bahnhof
verlegt.
92
Campus und Infrastruktur
Zürich Technopark
Wergenstein
Menschen, die im Berufsleben stehen und sich
weiterbilden, wollen vom Arbeitsort zum Aus
bildungsort möglichst wenig Zeit verlieren. Ausser
dem ist es attraktiv, wenn der Ausbildungsort
in einer spannenden städtischen Umgebung
angesiedelt ist. Beides stimmt für den Technopark
Zürich. Im neu entstehenden Zürich West mitten
unter aufstrebenden StartupFirmen und wenige
Minuten vom Hauptbahnhof Zürich ent fernt
bietet das Institut für Facility Management seine
Weiterbildungskurse an.
Tourismus und nachhaltige Entwicklung sind in
einem Land, das keine Rohstoffe besitzt, dafür aber
kluge Leute und eine einzigartige Landschaft,
wichtige Bereiche im Portfolio des Departements
Life Sciences und Facility Management. In
der Schweiz existierten Anfang 2012 18 Schweizer
Pärke. Die Fachstelle für Tourismus und Nach
haltige Entwicklung ist federführend in der Parkent
wicklung in der Schweiz. Die Fachstelle ist im
Center da Capricorns zu Hause und benützt «ihren»
Naturpark Beverin als «Feldlabor».
Bildquellen:
Technopark: http://www.messeschweiz.ch/cms/
view.php?sId=75&lang=2&pId=1021
Center da Capricorns: http://hotels.myswitzerland.com/hoteldirect.
aspx?idhotel=12378&language=de&bs=983
Technopark Zürich
Center da Capricorns mit ZHAW-Fachstelle «Tourismus und Nachhaltige Entwicklung» in Wergenstein, GR
93
12
Zukunftsperspektiven
Das grosse Wachstum der Studierendenzahlen und der Forschung stellt
das Departement Life Sciences und
Facility Management vor grosse
Herausforderungen. Die nötigen Ausbauetappen sollen die Stärken der
Hochschule weiter fördern. Eine Studentenstadt ist eine lebendige Stadt,
die auch am «Feierabend» etwas bietet
und in der man gerne wohnt – vielleicht auch nach dem Studium.
12
96
Zukunftsperspektiven
Grünanlagen und moderner Campus Grüental
Hightech-Campus Reidbach
Die Grünanlagen im Campus Grüental sind ein
unverzichtbarer Bestandteil in Lehre und Forschung
im Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen.
Sie wurden in der Vergangenheit auch mit
renommierten Preisen wie z. B. dem Schulthess
Gartenpreis des Schweizer Heimatschutzes aus
gezeichnet. Die Gärten machen in ihrer Schönheit
auch die Einzigartigkeit des Campus aus und
so manche Studierende haben Wädenswil als Ort
für ihr Studium gewählt, weil sie durch die Campus
umgebung in den Bann gezogen wurden.
Die ZHAW plant den Campus Grüental für die Hoch
schule weiter zu entwickeln. Aufgrund des
grossen Wachstums der letzten Jahre, vor allem
im Studiengang und in der Forschung der Um
weltingenieure, mussten viele Provisorien eingerich
tet werden. Diese sollen in den nächsten Jahren
rückgebaut werden. Für die Umweltingenieure,
deren Tätigkeit in direktem Kontext mit den Grün
Der Campus Reidbach ist in den letzten Jahren
stetig ausgebaut worden. Die Gebäude an der Ein
siedlerstrasse beherbergen Forschungs und
Unterrichtslabors neben Hörsälen und Büros. Die
Labors sind in einem sehr guten Zustand und
die Infrastruktur in den Labors kann sich im inter
nationalen Kontext gut messen. Es herrschen dank
grossen Investitionen des Trägerkantons Zürich
sehr gute Bedingungen für Lehre und Forschung.
Der Campus Reidbach könnte sich mittelfristig zum
Hauptcampus des Departements Life Sciences
und Facility Management entwickeln. Im Jahr 2012
wurde von der Besitzerfamilie Treichler ein neuer
Gestaltungsplan für das tuwagAreal eingereicht.
Dieser wird einen signifikanten Aus und Umbau
des Areals ermöglichen und bietet das Potenzial, im
Reidbach einen modernen Campus zu gestalten.
Für das Departement Life Sciences und Facility
anlagen steht, soll im Grüental eine moderne
HightechInfrastruktur entstehen. Damit wird die
Attraktivität des Umweltingenieurwesens
weiter gesteigert und die ZHAW bleibt für Studie
rende und Forschende attraktiv.
Gärten, Sammlungen, Anlagen von Spezialkulturen im Grüental
Technische Laborumgebung im Reidbach
97
Management könnten viele Synergien genutzt
werden, wenn die Institute an einem Ort fokussiert
arbeiteten und zwischen den Instituten kurze Wege
existierten. Würde der Campus Reidbach zum
HightechCampus der ZHAW, so würden auch
Möglichkeiten für allfälliges weiteres Wachstum in
der Forschung geschaffen.
Eine Schwergewichtsbildung im Campus Reidbach
bedingt auch ein neues Verkehrskonzept und
das Arbeiten am Revival der SOBHaltestelle im
Reidbach.
98
Zukunftsperspektiven
Vertikale Integration
Studentenstadt Wädenswil
Bis Ende 2011 gehörte dem Departement Life
Sciences und Facility Management als Spezialität
auch eine Berufsschule an, das Berufsbildungs
zentrum Wädenswil (BZW). Seit dem 1. Januar 2012
hat bildungstheoretisch alles wieder seine Ordnung
und das ehemalige BZW ist in den Strickhof inte
griert. Neu hat der Strickhof damit auch in Wädens
wil eine Verankerung und die Synergien von
Berufsschule und Hochschule können weiterhin
genutzt werden. Insbesondere die hervorra
gende Infrastruktur der Hochschule wird von der
Berufsschule mitbenutzt.
Viele Wädenswilerinnen und Wädenswiler wissen,
dass es in ihrer Stadt eine Hochschule gibt,
aber sie haben noch keine präzise Vorstellung
davon, was das eigentlich bedeuten könnte.
Das Potenzial, das die Hochschule der Stadt bietet,
wird heute nicht richtig genutzt. In einer Umfrage
bei den Studierenden zum Thema «Studen
tisches Wohnen» geben mehr als ein Drittel der
Studierenden an, in Wädenswil zu wohnen.
Fast die Hälfte der Studierenden wohnt in Wädens
wil und Umgebung. Eine bezahlbare, zentral
gelegene Wohngelegenheit mit Anschluss an den
Öffentlichen Verkehr zu finden empfinden die
Studierenden als schwierig bis sehr schwierig. Mit
der steigenden Zahl von Studierenden verschärft
sich dieses Problem. Alle, die am Hochschulstand
ort Wädenswil interessiert sind, müssen sich
Gedanken machen, wie diese Herausforderung
nachhaltig angegangen werden kann.
Das Departement Life Sciences und Facility Mana
gement bietet den Studierenden zum Ausgleich
zur Kopfarbeit unter dem Titel «Feierabend» vielfäl
tige Freizeitaktivitäten in Wädenswil. Studierende
und Mitarbeitende können diese Kurse in den meis
ten Fällen kostenlos besuchen. Beliebte Ange
bote sind die ethik lounge, das Forum, der Gebär
densprachkurs, die Sprachkurse in Deutsch,
Englisch, Französisch und Spanisch, der Theater
kurs und Stimmwerk, der Chor.
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Das Departement Life Sciences ist Mitglied bei der
Interessensgemeinschaft der Wädenswiler
Sportvereine (IWS). Die Mitgliedschaft in Vereinen
für die Dauer des Studiums (und auch länger)
ist für Studierende wie Gastvereine eine Bereiche
rung und wird von der Hochschule unterstützt.
Der Akademische Sportverband Zürich (ASVZ) bie
tet zudem in über 80 Sportarten ein tolles und
vielseitiges Sportprogramm an. Studierende der
ZHAW sind automatisch teilnahmeberechtigt
und profitieren von kostenlosen Trainings sowie
attraktiven Kurs und Lagerangeboten.
Wenn die Studierenden einmal in Wädenswil Fuss
gefasst haben, gefällt es ihnen gemäss Umfrage
gut bis sehr gut an ihrem Studienort. Die Studieren
den würden sich allerdings noch mehr Sport
und Freizeitmöglichkeiten wünschen und dass es
in der Stadt Wädenswil stärker spürbar ist, in
einer Studentenstadt zu wohnen.
Gesucht:
Unterkünfte für Studierende
in Wädenswil und Umgebung
Für Austauschstudierende aus dem Ausland sucht
die ZHAW Wädenswil Wohngelegenheiten für 4-6 Monate.
Geeignet sind Unterkünfte wie:
- möblierte Zimmer mit Kochmöglichkeit oder Familienanschluss
- freie WG-Zimmer
- leerstehende Wohnung oder leerstehender Hausteil
Anforderungen: Wädenswil oder Umgebung, durchschnittlicher
Standard, günstiger Mietzins und wenn möglich möbliert.
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Frau Cornelia Soland freut sich auf Ihre Kontaktaufnahme.
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Unterkunft (Ausstattung, Zimmergrösse, Verfügbarkeit usw.) sowie
monatlicher Mietpreis inkl. NK und Internet.
13
Zusammenarbeit
mit der
Stadt Wädenswil
Die Stadt Wädenswil hat sich vom Industriestandort zum Forschungs- und
Bildungsstandort gewandelt. Sie hat
die Zeichen der Zeit erkannt und nutzt
die Chancen. Wädenswil Ost soll zum
Hochschulquartier werden. Der Stadtrat
verfolgt die Förderung von Bildung
und Forschung mit hoher Priorität. Seit
zehn Jahren fördert die Stadt zusammen mit der Hochschule und der tuwag
AG auch die Gründerorganisation
grow mit Erfolg.
13
102
Zusammenarbeit mit der Stadt Wädenswil
103
Raumentwicklungsstrategie Stadt Wädenswil
Strategie des Stadtrates zu Bildung und Forschung
Der Stadtrat von Wädenswil hat sich im Frühjahr
2010 intensiv mit dem Thema «Raumplanung»
befasst und als Resultat der Diskussion die Stadt
entwicklungskommission beauftragt, eine
umfassende Raumstrategie zu formulieren. Die den
Stadtrat beratende Kommission hat in der Folge
eine Raumentwicklungsstrategie für Wädenswil er
arbeitet, welche im Frühjahr 2012 vom Stadtrat
verabschiedet wurde.
Forschung und Bildung nehmen in der Raum
entwicklungsstrategie einen prominenten Platz ein.
Gemäss stadträtlicher Strategie soll ein Hoch
schulcluster «Wädenswil Ost» (Areale Grüental,
Reidbach, Sträuli und Agroscope) zukunftsfähig
Ebenfalls im Frühjahr 2010 lud der Stadtpräsident
von Wädenswil, Philipp Kutter, den Direktor des
Departements Life Sciences und Facility Manage
ment in den Stadtrat ein zur Diskussion der
Frage, welches die wichtigsten Erwartungen der
ZHAW an die Stadt Wädenswil sind und wo
die grössten Potenziale für die Stadt liegen. Auf
grund der interessanten Diskussion erklärte
der Stadtrat die Entwicklung der Bildungs und
Forschungsstadt Wädenswil zu einem seiner
Schwerpunkte. Als übergeordnetes Ziel für die
Legislatur 2011–2015 legte er fest: «Bildung,
Forschung und Innovation sind in Wädenswil sicht
bar und spürbar, werden als Stärke erkannt und
genutzt.»
Unter der Leitung des Stadtpräsidenten wurde
in Wädenswil eine Plattform eingerichtet, der alle
Forschungs und Bildungsorganisationen in
Wädenswil angehören: die öffentlichen Schulen
(Primar und Sekundarstufe), die ZIS Zurich
International School, Agroscope, die Stiftung Bühl,
das RAU Regionales Ausbildungszentrum Au,
das Ausbildungszentrum Wäbi der Hotel & Gastro
Formation Zürich, der Strickhof und die ZHAW.
Hochschulcluster Wädenswil Ost
entwickelt werden. Aussenanlagen (Botanischer
Garten, Pflanzensammlungen, Flächen für Spezial
kulturen, Gewächshäuser) sollen dabei gesichert
werden. Ebenso will der Stadtrat bestehende Park
anlagen erhalten und aufwerten. Die Um und
Ausbaupläne des Trägers der Hochschule und der
ZHAW selber, insbesondere die Um und Ausbau
pläne im Grüental und im Reidbach, stimmen
sehr gut mit der stadträtlichen Strategie überein.
Quellen und weiterführende Informationen:
Stadtentwicklungskommission, 2012, Räumliche Entwicklungsstrategie (RES) der Stadt Wädenswil, 35 pp.
Angeregt durch die Diskussion im Stadtrat er
arbeitete die Plattform eine Strategie mit Massnah
menplan zur Umsetzung der Anliegen der For
schungs und Bildungsinstitutionen. Die
Vertreterinnen und Vertreter der Plattform treffen
sich zweimal im Jahr und diskutieren den Fort
schritt der Umsetzungsmassnahmen.
Quellen und weiterführende Informationen:
Kutter P. und Kundert H., 2011, Strategiepapier «Bildungs- und Forschungsstadt», 7 pp.
104
Zusammenarbeit mit der Stadt Wädenswil
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Gründerorganisation Wädenswil (grow)
Plattform für Start-Ups
In der Schweiz wurden 2010 12 596 Firmen (mit
23 482 Mitarbeitenden) neu gegründet, davon 2491
(mit 4887 Mitarbeitenden) im Kanton Zürich. Nur die
Genferseeregion war 2010 mit 2905 Gründungen
(mit 5507 Mitarbeitenden) noch aktiver (BfS 20121).
Die Anzahl Startup und SpinoffFirmen aus
oder von Hochschulen werden von immer mehr
Hochschulen als Kennzahlen erhoben mit der
Absicht, die Zahlen zu steigern und das Unterneh
mertum in der Schweiz zu fördern. «Die ganze
Universität ein Inkubator» titelte unlängst die «NZZ».
Ronald Schenkel beschreibt in seinem Artikel,
dass die Universität Zürich mit einer neuen Platt
form den Gründergeist wecken will – auch bei
Geistes und Sozialwissenschaften 2. Die Studieren
den der Wirtschaftswissenschaften sind ihren
Kolleginnen und Kollegen aus den Natur und Sozi
alwissenschaften voraus, was die Absicht angeht,
eine eigene Firma zu gründen. Fünf Jahre nach dem
Studienabschluss tragen sich zirka ein Sechstel
aller Hochschulabsolventen mit dem Gedanken
Unternehmer/in zu werden.
Hausaufgaben für Politik, Hochschule,
Studierende und Forschende
Basierend auf den Erkenntnissen einer gross an
gelegten Studie 3 haben Sieger et al. Handlungsan
leitungen und Empfehlungen für verschiedene
Anspruchsgruppen abgeleitet. Diese sollen helfen,
dass der international gesehene Firmengründer
rückstand aufgeholt werden kann. Die unternehme
rischen Absichten und Aktivitäten haben sich
zwar verstärkt, nach wie vor besteht aber im inter
nationalen Vergleich Nachholbedarf. Die Politik
ist gefordert, die Rahmenbedingungen für Unter
nehmensgründungen und Unternehmensnach
folgen zu verbessern. Die drei wirkungs
vollsten Massnahmen wären: 1. Optimierung von
Förderprogrammen, 2. Vereinfachungen bei
Unternehmensnachfolgen und 3. Zugang zu Kapi
tal. Die Verfügbarkeit des Eigenkapitals er
scheint derzeit die grösste Hürde für Gründun
gen in der Schweiz.
Sieger et al. sehen aber auch bei den Hochschulen
Optimierungsbedarf. So zeigt ihre Untersuchung,
dass an Hochschulen die Existenz von gründungs
oder unternehmertumbezogenen Angeboten
zu wenig bekannt ist. Angebote an die Studieren
den müssen top bezüglich Qualität sein und
sie müssen besser kommuniziert und vermarktet
werden.
Studierende und Forschende sollten sich aktiv mit
der Option befassen, Unternehmer/in zu werden.
Die Studie GUESSS 2011 zeigt nämlich, dass diese
Möglichkeit viel Potenzial bietet und es durchaus
viele erfolgreiche Beispiele gibt.
grow – eine 10-jährige Erfolgsgeschichte
Die Gründung von neuen Unternehmen findet ver
mehrt an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und
Hochschule statt. In Wädenswil wurde deshalb
vor 10 Jahren die Gründerorganisation Wädenswil,
kurz grow genannt, ins Leben gerufen. Heute
umfasst das kleine, aber feine grow 18 Firmen und
beschäftigt rund 50 Mitarbeitende. grow bietet
jungen Startup und SpinoffFirmen die Möglich
keit, Raum zu günstigen Konditionen zu mieten
(inkl. Labors), Startkapital zu attraktiven Bedingun
gen zu beschaffen und mit Forschenden der
ZHAW Forschungs und Entwicklungsprojekte zu
akquirieren (was im Jahr 2011 in Millionenhöhe
gelungen ist). Nicht selten ist eine anfängliche Mit
benutzung von Spezialinfrastrukturen der ZHAW
überlebenswichtig für junge Firmen. Die wichtigsten
Erkenntnisse aus der GUESSS Studie sind also
im grow bereits umgesetzt.
Quellen und weiterführende Informationen:
1 http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/06/02/
blank/key/02/neugruendungen.html
2 R. Schenkel, NZZ Nr. 145, 25.6.2012, p. 41.
3 Sieger, P., Baldegger, R. & Fueglistaller, U. (2011). Unternehmerische Absichten und Aktivitäten von Studierenden in der Schweiz:
Er gebnisse aus dem GUESSS Projekt 2011. St. Gallen: Schweizerisches Institut für Klein- und Mittelunternehmen an der Universität,
St. Gallen (KMU-HSG).
http://www.zhaw.ch/science/forschung/start-up-grow.html
http://www.lsfm.zhaw.ch/fileadmin/user_upload/life_sciences/
Dateien/Forschung/grow-zusammenarbeit.pdf
http://www.grow-waedenswil.ch
http://www.lsfm.zhaw.ch/science/ueber-uns/aktuelles/medien/
medien-detail/news/10-jahre-gruenderorganisation-waedenswil.html
Feier zum 10-jährigen Jubiläum von grow. Mitte: Regierungsrätin Regine Aeppli, mit zur rechten Seite
Alfred Niederer (Präsident der Stiftung grow), Prof. Dr. Urs Hilber (Direktor ZHAW Wädenswil, Stiftungsrat
grow), Heiner Treichler (rechts, Geschäftsführer tuwag AG, Stiftungsrat grow) und zur linken Seite
Prof. Dr. Jean-Marc Piveteau (Rektor ZHAW), Philipp Kutter (Stadtpräsident Wädenswil, Vizepräsident
der Stiftung grow), Domenico Alexakis (ehem. Wirtschaftsförderer und grow Initiant) und Prof. Dr. Dolf
van Loon (links, Geschäftsführer grow)
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Schlussbemerkung
und Dank
Seit der Gründung der ZHAW sind
viele interessante Texte über die ZHAW
und das Departement Life Sciences
und Facility Management entstanden.
In diesem Buch wurden sie zusammengefasst und angereichert.
Der Dank gehört allen, die Texte zu diesem Buch beigetragen haben, insbesondere allen Mitgliedern der Departementsleitung und der Leiterin Kommunikation der ZHAW in Wädenswil.
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Schlussbemerkung und Dank
Dank
Im vorliegenden Buch wurden Texte teilweise aus
den strategischen Positionierungen der Institute,
aus den Informationsmaterialen des Departements
Life Sciences und Facility Management der ZHAW
sowie vom Internet übernommen. Den Mitgliedern
der Departementsleitung und den zahlreichen nicht
namentlich genannten CoAutoren sei an dieser
Stelle bestens gedankt.
Ein grosses Dankeschön gebührt auch Birgit
Camenisch Schaniel und Margrit Büeler, die dieses
Buchprojekt in der wichtigen Schlussphase mit
viel Engagement unterstützt haben. Dem Team der
Stutz Druck AG, besonders Marc Aeschbach
und Bruno Häusler, danke ich für die vielen guten
gestalterischen Ideen und die technische Rea
lisation des Buchprojekts.
Urs Hilber, Direktor des Departements Life Sciences
und Facility Management in Wädenswil
und Leiter der Ressorts Forschung & Entwicklung
und Dienstleistungen an der ZHAW Zürcher
Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
Departementsleitung ZHAW Life Sciences und Facility Management. Von links nach rechts:
M. Kleinert (Institutsleiter ILGI), Chr. Hinderling (Institutsleiter ICBC), D. Baumann (Leiter Stabsbereich),
M. Jaeggi (Leiter Forschung und Entwicklung bis Herbst 2012), K. Altermatt (Abteilungsleiterin AWG mit IAS),
T. Wehrmüller (Institutsleiter IFM), U. Hilber (Direktor), R. Bieri (Leiter Admin. Support bis Frühjahr 2013),
M. Büeler (Direktionsassistentin), J. B. Bächtiger (Institutsleiter IUNR), T. Merseburger (Institutsleiter IBT)
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www.lsfm.zhaw.ch