MASTERARBEIT / MASTER’S THESIS
Titel der Masterarbeit / Title of the Master‘s Thesis
Die Münzprägung der Familie Trautson
verfasst von / submitted by
Hanna-Lisa Karasch, BA
angestrebter akademischer Grad / in partial fulfilment of the requirements for the degree of
Master of Arts (MA)
Wien, 2017 / Vienna 2017
Studienkennzahl lt. Studienblatt /
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Betreut von / Supervisor:
A 067 309
Individuelles Masterstudium Numismatik und Geldgeschichte
Ao. Univ.-Prof. Dr. Hubert Emmerig
2
INHALTSVERZEICHNIS
I. Einleitung ..............................................................................................................................................6
II. Forschungsstand ..................................................................................................................................7
III. Quellenlage.........................................................................................................................................8
IV. Die Familie Trautson........................................................................................................................10
IV.1. Die Genese der Familie .............................................................................................................10
IV.2. Die Grabstätten...........................................................................................................................13
IV.3. Zeitstrahl mit den wichtigsten Eckdaten ....................................................................................14
IV.4. Das Wappen ...............................................................................................................................14
V. Die Raitpfennige der Trautsons: münzähnliche Gepräge ..................................................................15
V.1. Die „privaten“ Raitpfennige ........................................................................................................15
V.2. Die Raitpfennige von Hans III. und Paul Sixt Trautson ..............................................................15
VI. Die Münzgeschichte der Familie Trautson ......................................................................................16
VI.1. Die Münzrechtsverleihung an Paul Sixt Trautson im Jahr 1615 ................................................16
VI.1.1. Das Münzprivileg .................................................................................................................16
VI.1.2. Die Abschrift des Münzprivilegs .........................................................................................17
VI.1.3. Aufbau .................................................................................................................................17
VI.1.4. Inhalt ....................................................................................................................................17
VI.2. Das Ansuchen in der kaiserlichen Münzstätte Wien prägen zu dürfen ......................................18
VI.2.1. Memorial der Hofkammer an Kaiser Matthias I. vom 10. März 1615 über das Ansuchen 18
VI.2.2. Das Verbot vom 19. März 1615 ..........................................................................................20
VI.3. Die Münzprägung auf Burg Falkenstein ....................................................................................20
VI.3.1. Die Burg Falkenstein ...........................................................................................................20
VI.3.1.1. Zur Besitzergeschichte ..................................................................................................20
VI.3.1.2. Der Ausbau der Burg unter Paul Sixt Trautson ..............................................................21
VI.3.1.3. Der Verfall ....................................................................................................................22
VI.3.2. Die Münzjuden als Münzpächter .........................................................................................22
VI.3.2.1. Die kaiserliche Münze Wien und die Münzjuden ..........................................................22
VI.3.2.2. Paul Sixt Trautson und die Münzjuden .........................................................................23
VI.3.3. Quellen zum Münzwesen auf Burg Falkenstein aus dem Hofkammerarchiv ......................24
VI.3.3.1. Die Akte vom 23. November 1618 ................................................................................24
VI.3.3.1.1. Beobachtung des trautsonischen Münzwesens: Anordnung und Bericht.................24
VI.3.3.1.2. Der Report des Handgrafens von Niederösterreich an die Niederösterreichische
Kammer vom 26. November 1618 ...........................................................................27
VI.3.3.1.3. Die undatierte Relation der Hofkammer an Kaiser Matthias I. ................................28
3
VI.3.3.1.4. Der Passierschein vom 15. Juli 1618........................................................................29
VI.4. Die Münzprägung im „Haus zum Roten Rosenkranz“ in Wien .................................................29
VI.4.1. Die Überführung der Münze von Falkenstein nach Wien ....................................................29
VI.4.2. Das „Haus zum Roten Rosenkranz“ ....................................................................................29
VI.4.3. Quellen zum Münzwesen im „Haus zum Roten Rosenkranz“ aus dem Hof kammerarchiv
...............................................................................................................................................30
VI.4.3.1. Die erstmalige Erwähnung als Münzstätte in einem Bericht vom 24. Februar 1620 ....30
VI.4.3.2. Der Bericht des Wiener Münzmeisters Matthias Fellner und des Wardeins Matthias
Hübner vom 17. März 1620 .........................................................................................31
VI.4.3.2.1. Anlass der Untersuchung .......................................................................................31
VI.4.3.2.2. Untersuchungsergebnis: Die Münzjuden als Gefahr für das kaiserliche
Münzwesen ............................................................................................................31
VI.4.3.3. Die Reaktion der Hofkammer vom 21. März 1620 .......................................................32
VI.4.3.3.1. Der Verdacht des Betrugs ....................................................................................32
VI.4.3.3.2. Die Bitte um Abstellung der Münze......................................................................33
VI.4.3.4. Die Reichsmünzordnung aus dem Jahr 1559 über die Verpachtung der eigenen
Münzfreiheit an Dritte ...................................................................................................33
VI.4.3.5. Die Konkurrenz zwischen den Münzjuden und den kaiserlichen Münzbeamten .............................................................................................................................34
VI.4.3.6. Die Silberlieferungen aus dem Kriegszahlamt im Kontext der Zeit .............................35
VI.4.3.7. Die interimsmäßige Münzordnung vom 23. März 1620 ..............................................35
VI.4.3.8. Brief Ferdinands II. an Paul Sixt Trautson vom 10. Mai 1620 den Vermünzungsvertrag
mit den Münzjuden betreffend .....................................................................................37
VI.4.3.9. Stellungnahme der Niederösterreichischen Kammer vom 25. Mai 1620 zum Ansuchen
von Paul Sixt Trautson seine Münze nach Klosterneuburg verlegen zu dürfen ...........38
VI.5. Das Ende der Münzprägung im „Haus zum Roten Rosenkranz“ ...............................................39
VI.5.1. Die Mittelung des kaiserlichen Wunsches zur Auflösung der Münze im Schreiben der
Hofkammer an die Niederösterreichische Kammer vom 21. August 1620 .........................39
VI.5.2. Die Anordnung der Niederösterreichischen Kammer zur Auflösung der Münze vom 26.
August 1620 .........................................................................................................................39
VI.6. Zwischenfazit .............................................................................................................................40
VI.7. Die nachfolgenden Prägeherren .................................................................................................42
VII. Die Münzgeschichte der Familie Trautson im Kontext der Münzgeschichte des 17. und 18.
Jahrhunderts.....................................................................................................................................44
VII.1. Die Münzrechtsverleihungen vor der Kipper- und Wipperzeit.................................................44
VII.2. Die Kipper- und Wipperzeit......................................................................................................45
VII.2.1. Ursachen .............................................................................................................................45
4
VII.2.2. Die Hyperinflation von 1620 bis 1623 ...............................................................................46
VII.2.3. Die Auswirkungen .............................................................................................................47
VII.2.4. Das Ende ............................................................................................................................48
VII.3. Das Prägeverhalten beginnt sich zu ändern .............................................................................48
VII.4. Die Regierungszeit Leopold I. (1658-1705) als Wendepunkt ................................................49
VII.4.1. Vom Gewinn zu Reputation ..............................................................................................49
VIII. Die Münzprägung der Familie Trautson .......................................................................................50
VIII.1. Vorbemerkungen zum Münzmaterial .....................................................................................50
VIII.2. Paul Sixt Trautson (1598-1621) .............................................................................................51
VIII.3. Johann Franz Trautson (1621-1663).......................................................................................55
VIII.4. Franz Eusebius Trautson (1678-1728) ...................................................................................58
VIII.5. Fürst Johann Leopold Donat Trautson (1711-1724) ..............................................................61
VIII.6. Zwischenfazit .........................................................................................................................62
IX. Fazit ..................................................................................................................................................64
X. Quellenanhang ...................................................................................................................................66
X.1.Vorbemerkungen und Editionsregeln ...........................................................................................66
X.2. Glossar .........................................................................................................................................67
X.3. Die Archivalien aus dem Hofkammerarchiv ....................................................................... 69-163
XI. Katalog ...........................................................................................................................................164
XI.1. Vorbemerkungen ......................................................................................................................164
XI.2. Beschreibung der Katalognummern .........................................................................................165
XI.3. Katalog der Münzen und Raitpfennige der Familie Trautson .......................................... 166-218
XI.4. Tafeln ............................................................................................................................... 219-232
XII. Quellen- und Literaturverzeichnis ...............................................................................................233
XIII. Bildanhang ..................................................................................................................................249
XIV. Zusammenfassung ......................................................................................................................254
5
I. EINLEITUNG1
Die Familie Trautson stieg innerhalb von ca. 520 Jahren von einem relativ unbedeutendem
Tiroler Adelsgeschlecht zu einer Familie im Reichsgrafen- und dann Fürstenstand auf, die
tüchtige Diplomaten, Berater und enge Vertraute des jeweils regierenden Kaisers stellte und
somit vorbildlich die Karrieremöglichkeiten durch eine zielstrebige Familienpolitik am Hofe
der Habsburgermonarchie schildert. Die Liste der Würden und Ämter, die einige Vertreter der
Familie Trautson im Reich und in der Kirche innehatten, ist bedeutsam lang und mannigfaltig.
Im Laufe der Jahrhunderte erlangte die Familie bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1775
Besitztümer, Ländereien und Privilegien in Tirol, Ober-und Niederösterreich, in Böhmen und
Mähren.2 Doch stechen die Vertreter dieser Familie nicht nur als loyale Diener des Kaisers im
Hofadel des 17. und 18. Jahrhunderts heraus, sondern fallen zudem teilweise mit ihrer
Münzprägung auf. Vier Familienmitglieder primogenitis haben zwischen 1615 und 1719 ihr
Recht als Münzherren ausgeübt, die sich in der Art der Münzausprägung teilweise stark
voneinander unterscheiden. Paul Sixt Trautson (* um 1550, † 1621) verlieh der Ausübung
seines Münzrechtes einen geldwirtschaftlichen Charakter. Die ausufernde und teilweise
landesfürstliche Gesetzte übertretende Münztätigkeit wurde zu einem Ärgernis für die
Hofkammer. Hat Paul Sixt umfangreich und mannigfaltig hinsichtlich der Nominalien und
Jahre geprägt, so reduzierte sich die Bandbreite bei seinen Nachfolgern deutlich. Im
Ausprägen der Nominalien und vermutlich auch der Geldmenge änderte sich folglich das
Prägeverhalten, bis hin zu einer einmaligen Ausübung unter Johann Leopold Donat (* 1659, †
1724). Die Praxis des Prägens änderte sich um die Jahrhundertwende auch bei anderen
Neufürsten.3 In der Literatur wird der Charakterwandel der Ausübung des Münzrechts bei den
nachleopoldinischen Münzherren betont. Was liegt diesem Prägeverhalten zugrunde und wie
lässt sich diese Entwicklung zeitgeschichtlich erklären?
Das hauptsächliche Forschungsinteresse dieser Arbeit liegt in der Auswertung von
numismatischen und archivalischen Zeugnissen, die als Medien der Kommunikation das
Eigeninteresse der Prägeherren und die individuelle Umsetzung des Münzrechts direkt oder
indirekt schildern. Zum einen berichten die Akten aus dem Archivbestand „Münz- und
Bergwesen“ des Hofkammerarchivs im Österreichischen Staatsarchiv Wien aus dem
1
Mein besonderer Dank gilt meinem Betreuer Professor Dr. Hubert Emmerig, der mir stets mit Rat und Hilfe
beseite stand.
2
SCHOBER 1996, 7.
3
Als Neufürsten werden jene Standesherren bezeichnet, die nach dem Jahr 1582 Sitz und Stimme im Reichstag
erhielten, vgl. SCHULZ 1989, 159.
6
Zeitgeschehen und von den Umständen des ersten Prägeherrn dieser Familie, Paul Sixt
Trautson. Hierbei kommt, bedingt durch die Quellenlage, Paul Sixt Trautson eine besondere
Gewichtung zu. Da keine Editionen oder Transkriptionen dieser Quellen vorlagen, stellen die
eigenen Transkriptionen einen wichtigen Bestandteil der vorliegenden Arbeit dar.4
Zum anderen bietet das Auswerten der Münzen aus der über hundertjährigen Prägetätigkeit
dieser Familie genügend Material, um eine Entwicklung im Prägeverhalten zu erkennen. Die
Untersuchung des Fundvorkommens der trautsonischen Münzen in Europa könnte Antworten
auf die Fragen liefern, welchen Umlaufkreis diese Münzen hatten und in welchen Gebieten
sie besonders stark vertreten waren. In der Deutschen Funddatenbank für Mittelalter und
Neuzeit überrascht, dass die Taler von Paul Sixt Trautson vorrangig in Posen, Schlesien,
Pommern, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern in Schatzfunden vorkamen.
Da dieses Untersuchungsfeld eine zeitintensive Beschäftigung fordert, wird die vorliegende
Arbeit sich mit diesem Thema nicht auseinandersetzen können. Die Typenvielfalt der Münzen
selbst steht im Vordergrund. In dem angehängten Typenkatalog wird eine Erfassung aller
zugänglichen Münztypen der vier Prägeherrn zwar versucht, aber nicht der Anspruch auf eine
lückenlose Gesamtdarstellung der Typen und Subtypen erhoben. Im Münzkatalog profiliert
sich der angestrebte Nutzwert dieser Arbeit. Da bislang kein Münzkatalog zu den
Trautsonmünzen publiziert wurde, soll der vorliegende Katalog diese Lücke nun
weitestgehend schließen. Als münzähnliche Gepräge soll auch auf die Raitpfennige kurz
eingegangen werden. Da Medaillen eine eigenständige Objektkategorie bilden und eine
umfassendere Beachtung verdienen, wird sich ihnen die vorliegende Arbeit nicht widmen
können.5 Eine tabellarische Zusammenfassung aller erfassbaren Nominalien und Prägejahre
wird eine kurze und prägnante Übersicht über die Prägetätigkeit der einzelnen
Prägeberechtigten im Textteil bieten.
II. FORSCHUNGSSTAND
Für die Analyse der Münzprägung der Familie Trautson fehlen bislang wichtige
Grundlagenforschungen, die sich mit der Verwaltungsgeschichte der von den Trautsons
4
Da es sich um eine hauptsächlich numismatische Arbeit handelt, erhebt die Edition der eigens angefertigten
Transkriptionen nicht den Anspruch, den Anforderungen einer Edition neuzeitlicher Quellen in totum gerecht
werden zu können. Es wird daher um Nachsicht gebeten.
5
Für Medaillen der Trautson s. BERGMANN, J., Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des
Oesterreichischen Kaiserstaates vom XVI. bis zum XIX. Jahrhundert 2, Wien 1857, 217-236.
7
verwendeten Münzstätten, den Finanzen, den Emissionen, deren Typenumfang und dem
Ausprägungsquantum beschäftigen. Die bislang veröffentlichten Untersuchungen zu der
Münzprägung der Familie Trautson befassen sich hauptsächlich mit den Münzen selbst,
vordergründig den groben Sorten. Als die früheste wissenschaftliche Beschäftigung mit den
Münzen kann der Aufsatz von Johann Jakob LEITZMANN „Münzen und Medaillen der
ehemaligen Freiherrn, Grafen und Fürsten von Trautson“6 in der Numismatischen Zeitschrift
gelten. LEITZMANN bietet eine allgemeine Zusammenfassung der für ihn greifbaren groben
und kleine Sorten, sowie der Medaillen der Familie Trautson. Eduard HOLZMAIRS
„Münzgeschichte der österreichischen Neufürsten“7 profiliert sich als eine umfassende
Untersuchung zu den Münzrechtsverleihungen und Prägungen der österreichischen
Neufürsten des 17. und 18. Jahrhunderts und deren Einbettung in die habsburgische
Zeitgeschichte. Im Vordergrund stehen die repräsentativen Münzen, die nur einen Teil der
neufürstlichen Münzprägung ausmachen. Die kleinen Nominalien wie Groschen und Kreuzer
finden daher keine Beachtung. Zu den Raitpfennigen ist als ältestes Grundlagenwerk Joseph
BERGMANNS „Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des Oesterreichischen
Kaiserstaates von XVI. bis zum XIX. Jahrhunderte“8 zu nennen. Da die Raitpfennige der
Trautson teilweise medaillenähnliche Züge aufweisen, werden sie in BERGMANNS Werk
abgehandelt. Aktueller und auch umfassender analysiert Bernhard P ROKISCH in „Die
Raitpfennigprägung in den Österreichischen Erbländern“9 unter anderem die Raitpfennige der
Trautsons. Dem Phänomen der Münzjuden als Pächter und Silberhändler widmet sich Peter
TRAWNICEK in „Münzjuden unter Ferdinand II. nach den Akten des Hofkammerarchivs in
Wien“10, indem er besonders den Quellen im Archivbestand „Münz- und Bergwesen“ des
Hofkammerarchivs in Wien seine Aufmerksamkeit widmet.
III. QUELLENLAGE
Die Dokumente und Aufzeichnungen zur Herrschaftsgeschichte der Grafschaft Falkenstein im
Poysbrunner Schlossarchiv gingen um 1850 bis auf wenige Dokumente verloren.11 Richard
6
LEITZMANN 1864; LEITZMANN war zwar Herausgeber der Numismatischen Zeitschrift, ist allerdings als Autor
dieses Aufsatzes ungewiss. Dennoch wird er hier der Einfachheit halber als Verfasser angeführt.
7
HOLZMAIR 1946.
8
BERGMANN 1857.
9
PROKISCH 2009.
10
TRAWNICEK 2010.
11
HADRIGA 1996, 149.
8
SCHOBERS „Die Urkunden des Trautson-Auersperg-Archivs“
12
bietet eine detaillierte
Zusammenfassung der Verleihungen, Erwerbungen, Rechte und Privilegien der Trautson.
Allerdings fehlen die Münzrechtsverleihungen an Graf Paul Sixt und Fürst Johann Leopold
Donat Trautson. Da bislang umfassende Quellenanalysen zu den Standesherren in den
habsburgischen Ländern zu Beginn des 17. Jahrhunderts fehlen, ist man bei der Untersuchung
zur Münzprägung der Familie Trautson auf die unedierten Quellen des Österreichischen
Staatsarchives angewiesen. Die Dokumente aus dem Archivbestand „Münz- und Bergwesen“
des Hofkammerarchivs bieten einen präzisen Einblick in die Vorgänge des Münzwesens von
Paul Sixt Trautson von der Vergabe des Münzrechtes 1615 bis zum Ende der Münzprägung
1620. Die Hofkammer befasste sich als „kollegiale Ratsbehörde“13 nicht nur mit der
landesfürstlichen Finanzverwaltung und den wirtschaftlichen Fragen der erzherzoglichen und
kaiserlichen Herrschaft, sondern führte auch selbst Finanzgeschäfte durch.14 Da das
Münzwesen von Paul Sixt Trautson in den Augen der Hofkammer und der
Niederösterreichischen Kammer das kaiserliche und landesfürstliche Münzwesen und dessen
Eigeninteressen zu tangieren schien, versuchte diese Behörde durch ihre Amtsleute jeden
Vorgang des trautsonischen Münzwesens, sofern es von Interesse für das kaiserliche war, zu
beobachten und zu notieren. Diese Akten beinhalten Klagen vonseiten der Hofkammer oder
der Niederösterreichischen Kammer15, Ansuchen von Paul Sixt Trautson, Berichte von
Amtsleuten, Abschriften und kaiserliche Verlautbarungen und Anordnungen. Zu den drei
nachfolgenden Prägeherren der Familie Trautson, Johann Franz (1621-1663), Franz Eusebius
(1678-1728) und Johann Leopold Donat (1711-1724) liegen weder Einträge im
Archivbestand „Münz- und Bergwesen“ noch im „Index zur Registratur des k.k.
Hauptmünzamtes Wien 1547-1744“ vor. Auch das Kassenbuch von 1639 beinhaltet keine
Einträge zu Johann Franz Trautson.16 Zu der Talerprägung von Franz Eusebius gibt es
hingegen einen Eintrag in der Hauptmünzamtsrechnung von 1708.17 Für das Jahr 1715 liegt
kein Rechnungsbuch im Hofkammerarchiv vor. Das Rechnungsbuch von 1719 enthält keine
Einträge zur Münzprägung von Johann Leopold Donat, dem letzten Prägeherrn der
Trautsons.18
12
SCHOBER 1996.
RAUSCHER 2004, 145: 1526 wurde der Generalschatzmeister unter Ferdinand I. durch die Hofkammer ersetzt.
14
RAUSCHER 2004, 145.
15
Die Niederösterreichische Kammer war als Länderkammer der Hofkammer untergeordnet und ihr
rechenschaftspflichtig, vgl. RAUSCHER 2004, 145.
16
HKA, HMA Wien, Kassenbuch 1639, Index 427.
17
HKA, HMA Wien, Rechnungsbuch 1708, Index 19, fol. 62, Nr. 9.
18
HKA, HMA Wien, Rechnungsbuch 1719, Index 23.
13
9
IV. DIE FAMILIE TRAUTSON
IV.1. DIE GENESE DER FAMILIE
Die Familie Trautson entstammt einem Rittergeschlecht, das 1192 das erste Mal urkundlich
belegt ist und seinen Ursprung in Tirol, im Raum Sterzing (Südtirol) und dem oberen Wipptal
hat.19 Die Pertinenz der Familie Trautson zum Hochstift Brixen in Tirol drückt sich in dem
auf die brixnerische
Burg Reifenstein
(heutiges
Castel
Tasso)
Namenszusatz „Rifenstein“ im ersten Viertel des 13. Jahrhundert aus.
20
bezugnehmenden
Das Mannslehen
Sprechenstein bereicherte die Familie nicht nur mit einem Namensprädikat, sondern auch mit
dem damit verbundenen Tiroler Marschallamt.21 Durch Heirat kamen Sprechenstein und
Matrei 1369 in den Besitz der Familie Trautson, wodurch auch nördlich des Brenners ein
neues Machtzentrum der Trautson errichtet wurde.22
Mit Sixtus I. Trautson († 1508), dessen Vater Balthasar I. Katharina von Liechtenstein
geehelicht hatte, trat die Familie endgültig aus Tirol hervor und gelangte in den engsten Kreis
der Beamten um den Kaiser.23 Über seine Gemahlin Dorothea von Schrofenstein kam die
Herrschaft Schrofenstein im Oberinntal nach dem Ableben ihrer Eltern als Lehen des
Bischofs von Chur 1547 an die Familie Trautson.24 Sixtus war ein Feldherr, der im Dienste
Kaiser Maximilians I. im Krieg der Liga von Cambrai gegen Venedig 1508 fiel. Er schien
sich derart verdient gemacht und die Beziehungen zum Hause Habsburg gefestigt zu haben,
dass noch bei der Erhebung der Familie in den Reichsfürstenstand im Jahr 1711 auf seine
Großtaten verwiesen wurde.25 Sein Sohn Hanns II. († 1541) wurde königlicher Rat und
Oberst-Erbmarschall von Tirol. Dessen Erbe, Hanns III. (* um 1507, † 1589), erfuhr durch die
19
BITSCHNAU 1983, 168f.; SCHOBER 1996, 8.
Für das Jahr 1200 wird ein „Dietmar filius Trautsunus von Rifenstein“ erwähnt, vgl. SCHOBER 1996, 8.
21
SCHOBER 1996, 10. Dieses Amt wird erstmals 1451 in der Lehenbestätigung für Victor Trautson erwähnt.
22
SCHOBER 1996, 12. Durch Mehrfachheirat gelangten Besitztümer wie Matrei in die Familie.
23
SCHOBER 1996, 13.
24
HADRIGA 1996, 44; vgl. SCHOBER 1996, 75, Nr. 106, Hochstift Chur’sche Verleihungen, 31. August 1547:
„Lucius, Bischof von Chur, verleiht nach dem tode des als letzter seines Stammes verstorbenen Georg Philipp
von Schrofenstein und auf Fürbitte des Kaisers dem Hanns Trautson, Freiherr zu Schrofenstein, Erbmarschall
der fürstl. Grafschaft Tirol, kaiserl. Geheimer Rat und Obrister Hofmarschall das Schloß und die Feste
Schrofenstein mit dem Wappen (Steinbock) des Geschlechtes von Schrofenstein [...].“
25
SCHOBER 1996, 118, Nr. 212, 19. März 1711, Wien: „Kaiser Josef I. erhebt den Grafen Johann Leopold Donatus
Franz Trautson zum Fürsten des Reiches mit Nachfolgerecht nach der Erstgeburt und Titulatur „Hochgeboren“.
Wappenbesserung mit Fürstenhut und Hermelinmantel [...]. Die Erhebung erfolgt aufgrund folgender
Verdienste der gräflichen Familie Trautson: Sie besitzt 300 Jahre das Obrist-Erbmarschallamt in Tirol. Sixtus
Trautson hat als General im Krieg gegen Venedig sein Leben gelassen.“ Laut dieser Quelle sollte bereits Paul
Sixt Trautson in den Fürstenstand erhoben werden, was er aber abgelehnt haben soll: „Schon Kaiser Rudolph II.
wollte ihn [Paul Sixtus Freiherr von Trautson] in den Fürstenstand erheben. „ Wichtiger ursachen halber“ hat er
dies aber abgelehnt und wurde deshalb in den Grafenstand erhoben.“
20
10
Gnade Ferdinands am 1. November 1541 die Erhebung zum Erbländischen Freiherrn von
Sprechenstein und am 11. Juni 1551 zum Landeshauptmann von Tirol.26 Das 1541 für ihn von
Gregor Türing errichtete Trautsonhaus in Innsbruck illustriert den Übergang von der Gotik
zur Renaissance.27 Als Obersthofmeister zählte Hanns III. zudem zu den engsten Beratern
Kaiser Maximilians II. Seine Ehe mit der Italienerin Brigitta Madruzzo war ihm in der Politik
und als Mitglied des Geheimen Rates von Vorteil, da er als guter Kenner der italienischen
Halbinsel galt.28 Bedingt durch die Dienste am Hof, wählten die Trautson nun Wien und
Niederösterreich zu ihrem neuen Wohnsitz. Neben einem Haus in Wien erwarb Hans III. 1571
die Herrschaft Poysbrunn und 1572 die Burg Falkenstein.29 Eingebunden in die hohe Politik
genossen die männlichen Erben der Familie eine adäquate Ausbildung durch Privatlehrer, das
Erlernen von höfischen Umgangsformen, Tanz, Sprachen und den Besuch von Universitäten
sowie die anschließende Kavalierstour zum Bildungs- und Wissenserwerb.30 Eine
humanistische und juristische Bildung war im 16. Jahrhundert die Voraussetzung, um ein Amt
am Hofe zugewiesen zu bekommen.
Dem Sohn und Nachfolger von Hanns III., Paul Sixtus III. (* um 1550, † 1621), kamen das
verschiedensprachige Elternhaus, die Ausbildung, die Karriere seines Vaters und das
Vertrauen der Habsburger in die Familie Trautson zugute. 1581 wurde er Geheimer Rat31 und
wenig später bekleidete er als Präsident des Reichshofrates eines der höchsten Ämter im
Heiligen Römischen Reich. Sein sozialer Stand stieg mit der Erhebung zum Reichsgrafen von
Falkenstein 1598 unter Kaiser Rudolf II.32 Im selben Jahr erwarb Paul Sixt die Herrschaft St.
Pölten.33 Im Jahr 1600 unter Rudolf II. erst in Ungnade gefallen,34 stieg er nach Wahl
Matthias I. zum Kaiser (1612) wieder auf. Zuvor ernannte der ihm gewogene Erzherzog
Matthias 1609 Paul Sixt Trautson zum Statthalter von Österreich unter der Enns.35 Durch die
Verleihung des Ordens vom Goldenen Vlies spätestens im Jahr 1613 profilierte er sich in
26
HADRIGA 1996, 53.
HADRIGA 1996, 58.
28
NOFLATSCHER 1992, 157.
29
HADRIGA 1996, 58.
30
SCHEUTZ 2015, 159.
31
Die Ehrenämter Kämmerer und Geheimer Rat können als Einstiegsämter verstanden werden, die
grundlegend für den Aufstieg innerhalb der Hofämter waren, vgl. SCHEUTZ, 163f.
32
BERGMANN 1857, 228f.
33
STARZER 1897, 211.
34
HOLZMAIR 1946, 57.
35
HADRIGA 1996, 70.
27
11
seinem Stand am Hofe.36 Am 26. Januar 1615 erwirkte er von Kaiser Matthias die
Bestätigung des Grafendiploms aus dem Jahr 1598 und erhielt zusammen mit dem großen
Palatinat das Münzrecht,37 von dem derzeit nur eine unvollständige, zeitgenössische Abschrift
bekannt ist. Das Grabmal dieser Renaissancenatur kann man heute in der Michaelerkirche in
Wien in Lebensgröße bewundern. Die Trautsons haben sich besonders in der
Auseinandersetzung mit den Protestanten als treue Diener des Kaisers und der katholischen
Kirche verdient gemacht und wurden folglich gerne in Diplomatie und Regierung
eingesetzt.38
Sein Sohn Johann Franz (* 1609, † 1663) genoss eine gediegene Ausbildung zusammen mit
dem ungarischen Freiherren Zirbot und dem späteren Kaiser Ferdinand III. (*1608, Kaiser
von 1637-1657). Seine Ausbildung im Römischen Recht beschloss er in Siena, wo er 1626
inskribiert war.39 1629 wurde er zum Kämmerer ernannt und 1634 fungierte er als Gesandter
beim spanischen Infanten.40 Wie an vielen Beispielen seiner Zeit sichtbar ermöglichte die
diplomatische Karriere den Zugang zu den höheren Ämtern am kaiserlichen Hof in Wien.41 Er
übernahm die Ämter seines Vaters wie Reichshofrat im Jahr 1636 und Geheimer Rat im Jahr
1655. „Daneben war er noch Erbmarschall von Tirol“ und hatte von 1637 bis 1642 das Amt
des Landmarschalls in Niederösterreich inne.42 Durch die Verleihung des Goldenen Vlieses
um 1650 wurde Johann Franz für seinen Staatsdienst und seine Treue für den Kaiser
belohnt.43 Von seinen Söhnen Ernst (* 1633, † 1702), Paul Sixtus V. (* 1635, † 1678), Franz
Eusebius (* 1642, † 1728) und Johann Leopold Donat (* 1659, †1724), führte Franz Eusebius
die Linie nach Ableben seines zweitältesten Bruders fort. Zusammen mit seinem älteren
Bruder Ernst, Fürstbischof von Wien (1685-1702), sorgte er für den Ausbau der Falkensteiner
Pfarrkirche, der Pfarrkirche in Ottenthal und der Burgkapelle auf Schloss Matrei sowie den
Neubau der Kirche in Drasenhofen; schließlich waren sie verantwortlich für den
36
Die Auszeichnung mit dem Goldenen Vlies erfolgte meist vor der Vergabe eines Obersthofamtes um den
„Grad an höfisch-adeliger Exklusivität“ zu steigern und kam mit Ausnahme des Oberjägers und des
Oberstfalkenmeisters allen Inhabern der obersten Hofämter zu, vgl. SCHEUTZ 2015, 173f.
37
HOLZMAIR 1946, 57.
38
Die Trautson gehörten zu jenem exklusiven Kreis des Hofadels, der sich aus den Familien der Oberschicht wie
etwa den Familien „Breuner, Dietrichstein, Harrach, Herberstein, Khevenhüller, Lamberg, Liechtenstein,
Mansfeld, Schwarzenberg, Sinzendorf, Starhemberg oder [eben] Trautson“ zusammensetzte und im 17.
Jahrhundert vermehrt die obersten Ämter am Hofe und in der Verwaltung inne hatte. Dieser Prozess wird als
„Funktionalisierung des Adels“ oder als „Aristokratisierung“ bezeichnet, vgl. KUBISKA-SCHARL – PÖLZL 2013, 108.
39
HADRIGA 1996, 93.
40
HADRIGA 1996, 86.
41
SCHEUTZ 2015, 166.
42
HADRIGA 1996, 86.
43
HADRIGA 1996, 86.
12
Erweiterungsbau der Pfarrkirche in ihrer Herrschaft Poysbrunn.44 Dieser stiftete Ernst45 den
barocken Hochaltar. Des Stifters wird heute noch mit seinem Familienwappen über dem
Eingangstor des Pfarrhofes gedacht. 1702 zeichnete der Prediger Placidus Siess anlässlich des
Todes des Fürstbischofs Ernst Trautson folgendes Bild von der Familie Trautson:
„Treu ihrem Gott,
Treu dem Römischen Bischof und Papst,
Treu ihrem Kaiser und Landesfürsten,
Treu dem Vaterland, Treu dem Gemeinwesen,
Treue Väter aller ihrer Untertanen.“46
Johann Leopold Donat wurde Erzieher des späteren Kaisers Joseph I. (1705-1711) und 1709
mit dem Amt des Oberstkämmerers betraut.47 1711 stieg er zum Obersthofmeister auf und
wurde im selben Jahr mit der reichsfürstlichen Würde begabt.48 Einer seiner Söhne, Johann
Joseph Ignaz (* 1704, † 1757), 1751 zum Erzbischof von Wien geweiht und 1756 mit der
Kardinalswürde ausgezeichnet, war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Familie
Trautson.49 1775 starb schließlich die Familie Trautson mit dem letzten Erben Johann
Leopold Donats, Fürst Johann Wilhelm (*1705, † 1775), im Mannesstamm aus.50 Dessen
Schwester Maria Franziska (†1761) wurde mit Heinrich Fürst von Auersperg verehelicht. Die
Tochter Johann Wilhelms, Maria Josefa (†1792), wurde mit Karl Josef Fürst von Auersperg
verheiratet. Teilweise gingen Güter und Privilegien an das Haus Auersperg über.51 Die
Stammbäume im Bildanhang (Abb. 7 und 8) geben einen guten Einblick in die Genealogie.
IV.2. DIE GRABSTÄTTEN DER FAMILIE TRAUTSON
Bis nach 1300 hatten die Familienmitglieder keine gemeinsame Grabstätte, sondern wurden
im Umkreis ihres Herrschaftsgebietes in Sterzing und Brixen beigesetzt. Von Beginn des 14.
44
WIEDLACK 2011, 10.
Fürstbischof Ernst Trautson war für seine Reliquiensammlung bekannt, die er in kostbaren Reliquiaren
aufbewahrte.
46
HADRIGA 1996, 12f.
47
LEITZMANN 1864, 29f.
48
SCHOBER 1996, 118, Nr. 212, 19. März 1711, Wien.
49
HADRIGA 1996, 110. Erzbischof Johann Joseph Ignaz Trautson gilt als Vertreter der Reformkatholizismus, der
zu einer Abkehr der barocken Frömmigkeit und zu einer Rückbesinnung auf die Werte des Christentums
mahnte. Eine würdige Feier der Messliturgie und eine vorbildliche Lebensweise des Klerus waren ihm ein
besonderes Anliegen. Sein Hirtenbrief von 1752 diente als „Quellenwerk der Aufklärung“, vgl. HADRIGA 1996,
141.
50
HADRIGA 1996, 109.
51
Am 15. Oktober 1769 verfasste Johann Wilhelm Trautson ein Testament, in dem er den zweitältesten Sohn
seiner ältesten Tochter Maria Josepha zum Erben einsetzte, mit dem Wunsch, dass dieser von da ab Trautson
mit im Namen führe.
45
13
Jahrhunderts
bis
1531
wurden
die
Trautsons,
mit
wenigen
Ausnahmen,
im
Prämonstratenserstift Wilten in Innsbruck bestattet.52 Durch den Kauf eines Freihauses in der
Bräunerstraße 12 in Wien im Jahr 1554 stand seit Hans III. die Pfarrkirche St. Michael als
Familiengruft zur Verfügung. Paul Sixt III. errichtete hier 1617 in der Mitte des
Chorquadrates die Familiengruft, in welche die seit 1551 verstorbenen Familienmitglieder
überführt wurden.53 Jenen Familienmitgliedern, die eine Standeserhöhung erlangten, wurden
prachtvolle Grabmonumente errichtet.54
IV.3. ZEITSTRAHL MIT DEN WICHTIGSTEN ECKDATEN
IV.4. DAS WAPPEN DER TRAUTSON 55
Geviertes Wappen mit Herzschild:
Als Herzschild in Blau ein mit Stollen abwärts gekehrtes,
silbernes Hufeisen (= Trautson).
1. In Gold der schwarze kaiserliche Doppeladler mit dem
goldenen Namenszug R auf der Brust (=Rudolf II.)
2. In Rot ein silberner Querbalken belegt mit auf Felsen
sitzendem Falken (=Falkenstein)
3. In Silber ein rotbewehrter schwarzer Hahn auf schwarzem
Dreiberg (= Sprechenstein)
4. In Gold ein aus roten Feuerflammen wachsender
Steinbock (= Schrofenstein).
Fürstenhut und Fürstenmantel ab 1711.
Abb. 1: Koloriertes Wappen der Trautson
52
HADRIGA 1996, 150.
HADRIGA 1996, 153.
54
In diesem Fall: Freiherr Hanns III., Graf Paul Sixt III. und Fürst Johann Leopold Donat Trautson.
55
3
Blasoniert nach: GALL 2015, 293. Abb. 1: Kupferstich von Christoph Weigel, publ. v. Johann Tobias Köhler
1750 (?), aus: www.pinterest.com/pin/438678819938818721 [letzter Zugriff 5.4.2017].
53
14
V. DIE RAITPFENNIGE DER TRAUTSONS: MÜNZÄHNLICHE GEPRÄGE
V.1. DIE „PRIVATEN “ RAITPFENNIGE
Die im österreichischen Raum als „Raitpfennige“ (Rechenpfennige) oder „Raitgroschen“
bezeichneten münzartigen Gepräge wurden in den habsburgischen Erbländern ab dem Ende
des 15. bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts geprägt.56 Neben den Raitpfennigen öffentlicher
Institutionen stellten die „privaten“ Raitpfennige die zweite Hauptgruppe dar, die ebenfalls in
den landesfürstlichen Münzstätten produziert wurde.57 Neben der Funktion als Rechenmittel
hatte die Verwendung von Raitpfennigen als repräsentatives Geschenk ihren Ursprung in
Frankreich und Burgund. Dort war es bei den Finanzbeamten Brauch Raitpfennige aus Silber
zu Neujahr zu verschenken.58 Unter Erzherzog Sigismund kam dieser Brauch nach Tirol.
Wurden zuerst amtliche Raitpfennige geprägt, so überreichte man den Statthaltern und Räten
der österreichischen Schatzkammer ab 1497 als Weihnachtsgeschenk eine Mark Silber für
private Raitpfennige.59 In den Folgejahren erweiterte sich der Empfängerkreis unter
Maximilian I. deutlich. Die Tatsache, dass die im privaten Auftrag geprägten Raitpfennige in
den landesfürstlichen Münzstätten erzeugt wurden, mag auf den ersten Blick verwundern.
Jedoch waren die Auftraggeber nicht selten eng mit dem Leitungspersonal der jeweiligen
Münze verbunden oder kamen aus dem Umfeld der landesfürstlichen Verwaltung.60 Die breite
Masse der privaten Auftraggeber gehörte jedoch der landesfürstlichen Kammer an. Unklar ist
bislang, ob es zur Anfertigung privater Raitpfennige eines Privilegs bedurfte. 61 Neben ihrer
eigentlichen Funktion als Rechenmittel dürfte das Repräsentationsbedürfnis der Auftraggeber
eine wichtige Rolle gespielt haben.
V.2. DIE RAITPFENNIGE VON HANS III. TRAUTSON UND PAUL S IXT TRAUTSON
Von Hans III. ist ein Rechenpfennig aus der Münzstätte Hall aus dem Jahr 1554 überliefert
(Kat-Nr. 1). Von Paul Sixt stammte der früheste Rechenpfennig aus dem Jahr 1589, der
anlässlich der Trauung mit seiner ersten Gemahlin Anna Freiin von Eytzing in Auftrag
56
PROKISCH 2009, 13.
PROKISCH 2009, 14.
58
E GG 1990, 51.
59
E GG 1990, 52.
60
PROKISCH 2009, 39.
61
PROKISCH 2009, 156.
57
15
gegeben wurde (Kat-Nr. 2).62 Den Eheleuten wurde je eine Münzseite mit Legende und
Wappen gewidmet. Auf einem Gepräge von 1591 aus Prag ließ Paul Sixt anlässlich seiner
zweiten Vermählung mit Freiin Anna von Lobkowitz die Wappen seiner ersten und zweiten
Ehefrau gemeinsam mit seinem eigenen auf den Avers setzen (Kat-Nr. 3). Die Entwicklung
von einem einst als Rechenbehelf verwendeten Gepräge hin zu einer Kleinmedaille wird
anhand der folgenden zwei Raitpfennige sichtbar. Auf dem Rechenpfennig von 1600 prangt
das Wappen Trautsons, umgeben von einem Lorbeerkranz, auf dem Avers und jenes von
Lobkowitz, umgeben von einem Blütenkranz, auf dem Revers (Kat-Nr. 4). Auf eine
Umschrift wird bis auf die Jahresangabe komplett verzichtet. Auf einem Gepräge, anlässlich
der Vermählung mit seiner dritten Frau Veronika Susanna Freiin von Meggau im Jahr 160463
herausgegeben, zieren lediglich die Monogramme der Eheleute die beiden Seiten des
Hochzeitspfennigs (Kat-Nr. 5). Das Monogramm Trautsons wird auf dem Avers mit der
Vliescollane umgeben, jenes von Meggau hingegen mit einem Lorbeerkranz.64
VI. DIE MÜNZGESCHICHTE DER FAMILIE TRAUTSON
VI.1. DIE MÜNZRECHTSVERLEIHUNG AN PAUL SIXT TRAUTSON IM J AHR 1615
VI.1.1. DAS MÜNZPRIVILEG
Der genaue Beginn der Münzprägung der Familie Trautson lässt sich kaum eruieren. Die
Akten aus dem Münz- und Bergwesen sowie ein Eintrag aus dem Register der
Niederösterreichischen Kammer lassen den Rückschluss zu, dass 1615 sowohl das Münzrecht
verliehen als es auch umgesetzt wurde. Dass Paul Sixt Trautson in diesem Jahr bereits geprägt
hat, belegt zudem ein 2 Pfennig-Stück von diesem Jahr (Kat.-Nr. 6). Auch liegen undatierte
Münzen von Paul Sixt Trautson vor, die aufgrund ihres Stils zu den frühestens Prägungen
gehören müssen. Mag das Original des Münzrechts die Zeit nicht überdauert haben, so liegt
dennoch eine Abschrift desselben vor. In der Archivalie vom 17. März 1620 liegt ein
undatiertes Dokument, das dem Wortlaut nach eine Abschrift des Münzrechtes sein muss.
62
Zwar ist das Zweiwappengepräge konventionell, jedoch hebt sich der Raitpfennig durch seine Größe von den
anderen zeitgenössischen Raipfennigen deutlich ab. Der Dreifachhandschlag unterhalb des Wappens soll die
Zusammengehörigkeit der drei Eheleute symbolisieren, vgl. PROKISCH 2009, 139.
63
BERGMANN 1857, 235.
64
Streng genommen sind die Hochzeitspfennige bereits Kleinmedaillen, vgl. PROKISCH 2009, 161. Dieser
Hochzeitspfennig wurde auch in einem kleineren Format in Silber und Gold geprägt.
16
Zudem erwähnt Johann NEWALD in seinem Aufsatz „Die Lange Münze in Österreich“65, dass
eine Abschrift des Münzprivilegs aus dem Jahre 1615 im Hofkammerarchiv in der Akte vom
17. März 1620 läge.66
VI.1.2. DIE ABSCHRIFT DES MÜNZPRIVILEGS 67
VI.1.3. AUFBAU
Das Dokument, das eine Abschrift des Münzrechtes an Paul Sixt Trautson und seine
Nachkommen primogenitis darstellt, verwundert mit seinem ungewöhnlichen Aufbau. Es
wurden auf das Protokoll mit Nennung von Aussteller und Empfänger, sowie auf das
Eschatokoll verzichtet, wodurch Unterschriften, Beglaubigungsmittel und Datierung fehlen.
Allerdings liegt es in der Akte vom 17. März 1620, dem Bericht des Münzmeisters Matthias
Fellner und des Wardeins Matthias Hübner. Da es sich um eine Abschrift für den internen
Gebrauch der Hofkammer handelt, wurde womöglich auf Protokoll und Eschatokoll
verzichtet.
VI.1.4. INHALT
Der Aussteller spricht in der Form des pluralis majestatis und gestattet Graf Paul Sixt
Trautson und seinen Nachkommen primogenitis mit seiner „khay(serlichen) khönigl(ichen)
und landtsfürstlichen macht volckhomenhait, all und jede gnadt, und freyhait, die sy zue
solchem münzwerkh bedürftig.“68 Offensichtlich handelt es sich um das Münzrecht, das
Kaiser Matthias I. Paul Sixt Trautson verlieh. Dieses wird bereits in den ersten Zeilen klar und
unmissverständlich ihm und nach seinem Ableben dem Ältesten „craft obbestimbts privilegii
primogeniturae verwilligt.“69 Das Münzrecht erlaube ihnen nach eigenem Gutdünken „guldin
und silberin, münz sorten, klain und groß, allermassen solches unser und des heiligen reiches
münz edict und ordnung zuelaset, mit umbschriftten, bildnusen, wappen und gepreg, auf
65
NEWALD 1881.
NEWALD 1881, 93, Anm. 1. Dem in der Literatur teilweise vorgebrachte Verdacht, Paul Sixt Trautson habe
unrechtmäßig geprägt oder sich das Münzrecht erschlichen (vgl. STARZER 1897, 213; BERGMANN 1857, 232),
kann die Abschrift des Münzprivilegs entgegengesetzt werden.
67
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939r.-v.
68
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939r., 21-23.
69
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939r., 4.
66
17
baiden seiten schlagen und münzen [zu] laßen [...].“70 Sie dürften damit verfahren „wie sichs
gebürt und herkhomen, von allermeniglich unverhindert.“71 Allerdings habe sich der
Prägeherr an Auflagen und Münzgesetze zu halten, indem „alle solch guldin und silberine
münzen von strich, nadel, gehall, kern, gewicht und grad anderer unser auch churfürsten,
fürsten, stät, und ständen des reichs guldin und silberin münz, auch unserer und des reichs
ordnung gemäß, und nicht geringer [zu] sein [hätten].“72 Da die Münzordnungen nicht
statisch seien sondern flexibel Modifikationen unterlägen, hätten sich die Prägeherren dieser
Familie an diese zu halten.73
VI.2. DAS ANSUCHEN IN DER KAISERLICHEN MÜNZSTÄTTE W IEN PRÄGEN ZU DÜRFEN
VI.2.1. MEMORIAL DER HOFKAMMER AN K AISER MATTHIAS I. VOM 10. MÄRZ 1615 ÜBER DAS
ANSUCHEN VON P AUL SIXT T RAUTSON 74
Dass Paul Sixt Trautson 1615 mit einem Münzprivileg begabt wurde, ist zweifelsfrei
anzunehmen. Denn im Frühjahr dieses Jahres trat dieser mit der Bitte an die
Niederösterreichische Kammer heran, in der kaiserlichen Münze prägen zu dürfen. Das setzte
ein Münzrecht voraus. Normalerweise wurde in den Privilegien erwähnt, ob der Prägeherr in
einer eigenen Münze sein Recht umsetzen durfte.75 In der vorliegenden Abschrift des
Münzprivilegs findet sich allerdings kein Hinweis auf den Ort der Ausübung.
In ihrem Memorial vom 10. März 1615 meldet die Hofkammer das Ansuchen von Paul Sixt
Trautson, in der „alhirigen muntz“, also in der kaiserlichen, auf „gantze, halbe und viertl
taller, auch groschen und halb patzen, sowoll auch auf ducaten mit seinem wapen und
nahmen, auch sein des muntzmaisters zaichen zu muntzen.“76 Dafür würde er „silber und
goldt darauff hergeben“.77 Dieses Ansuchen ist vom Präsidenten der Niederösterreichischen
Kammer dem Münzmaister „angedeuttet worden, der aber darauff an die n(ieder)
ö(sterreichische) camer repliciert und gebetten, weill dergleichen bey der hieigen
wienerischen muntz vor diesem nit gebreüchig gewest [war]“.78 Der Münzmeister wünschte
70
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939r., 6-10.
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939r., 11f.
72
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939r., 13-17.
73
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939v., 27-31.
74
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 13, 684r.-685r.
75
KOCH 1989, 34.
76
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 13, fol. 684r., 7-13.
77
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 13, fol. 684r., 13f.
78
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 13, fol. 684r., 16-20.
71
18
sich zu seiner „versicherung“ ein „ordentliches“ Dekret79, das ihm gestatte für Paul Sixt zu
prägen. Dennoch habe es laut der Niederösterreichischen Kammer keinen Zweifel gegeben,
dass der Kaiser diesem Ausnahmefall zustimmen werde, weshalb Trautson sich geduldig
zeigen sollte.80 Der darauffolgende Satz scheint im Widerspruch zu der zuvor gemachten
Zusicherung zu stehen, denn nun gestand die Hofkammer ein, dass sie nicht um den sicheren
Entschluss des Kaisers wissen könne. Es bestünden nämlich Zweifel an der Rechtmäßigkeit in
der eigenen Münze prägen zu lassen: „es khäme aber dieses muntzen darumben desto
frembder und verwunderlicher für, das es in ihrer May(estät) stadt und dero muntzhauß, auch
mit ihres muntzmaisters zaichen beschehen sollte, da doch solches ein sonderliches des hauß
von österreich regale währe, auch bißhero ainichen nit zugelaßen worden.“81 Abgesehen
davon, dass allein der Kaiser in seinem Münzhaus allein prägen dürfe, kam es bislang nicht
vor, dass ein Fürst ohne Bergwerk dort prägen durfte. Es bestände nämlich die Gefahr, dass
diejenigen, „welche nit gold oder silber pergwerckh haben, die guetten muntzen auffwexlen,
brechen und in ringere vermuntzen, oder auch mit den gold und silber einlösen und
verarbeitten.“82 Dieses Treiben, das gegen die Gesetzte verstieß und der eigenen kaiserlichen
Münze zum Nachteil geworden wäre, konnte folglich unmöglich im eigenen Haus gestattet
werden. Das Ansehen im Ausland hätte sonst Schaden genommen.83 Die Hofkammer gönne
es Graf Trautson zwar, riet Kaiser Matthias aber „rathsamber solches ab- und einzustellen als
zuzulaßen“84 und nutzte zudem die Gelegenheit den Kaiser um die Erneuerung eines Patentes
zu bitten, das das „brechen“ von guten Münzen, um es zu schlechten auszuprägen, verbieten
sollte.85
79
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 13, fol. 684r., 21.
„welches [das dekret] nun die n(ieder) ö(sterreichische) camer an die hoffcammer gebracht, und weill sy die
n(ieder) ö(sterreichische) camer an des herrn grafen fürbrinbgen, das ihre May(estät) etwa dergleichen
bewilligt haben mechten, khainen zweiffll träge, sich deswegen zubeschaiden begehrt.“ Vgl. HKA-nö. Münz- und
Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 684r., 22-28.
81
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 684v., 33-39.
82
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 684v., 42-45.
83
„zu geschweigen das es im reich und andern ländern ein seltzames sein wurde ansehen haben, und ihrer
May(estät) verkhlainerlich sein wurde, das gleich in ihr May(estät) anwesenheit alhie dergleichen gepregt, und
gar in ihrer May(estät) muntzhauß durch dero beambte zu werckh gesetzt werden solte.“ Vgl. HKA-nö. Münzund Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 685r., 47-52.
84
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 685r., 54f.
85
„daneben aber auch die hofcammer für guett und nutzlich heltt, daß die vor diesem geferttigte patenta
wegen nit einlößung des bruchsilber und brechung der guetten muntzen, verneüert und publiciert werden
möchten.“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 685r., 55-60.
80
19
VI.2.2. DAS VERBOT VOM 19. MÄRZ 161586
Im Register der Niederösterreichischen Kammer Band 228 findet sich unter dem Eintrag Nr.
72 vom 19. März 1615, also neun Tage später, ein deutliches Verbot an Paul Sixt Trautson, in
der Münze zu prägen. Der Kaiser hatte sich folglich gegen das „memoriall“87 ausgesprochen
und entschieden, dass eine Prägung von Trautson im eigenen Münzhaus in Wien nicht
stattfinden dürfe.88 Bei Zuwiderhandlung drohten Strafen (peneraln).89 In der Formulierung
klingt m.E. an, dass Trautson bereits in der Münze in Wien geprägt hat, da wie im Dokument
zuvor von einem „gänzlich ab und einstellen“ die Rede ist.90 Hinweise auf eine Münzprägung
tauchen in den Dokumenten allerdings erst für die Jahre ab 1617 auf. Da sein Memorial
abgewiesen wurde, richtete er sich auf seiner Burg Falkenstein eine Münzstätte ein, die er
1617 an Münzjuden für drei Jahre verpachtete und Ende 1619 oder Anfang 1620 nach Wien
in das „Haus zum Roten Rosenkranz“ überführte.91
VI.3. DIE MÜNZPRÄGUNG AUF BURG FALKENSTEIN
VI.3.1.DIE BURG F ALKENSTEIN
Die Burgruine (s. Bildanhang, Abb. 4) liegt ca. 500 m nordwestlich der Pfarrkirche
Falkensteins auf einer 415 m hohen Kalkfelsenklippe. Ihre starken Mauerreste zeugen davon,
dass Falkenstein einst eine der bedeutendsten Festungsanlagen des Grenzlandes gewesen ist.92
VI.3.1.1. ZUR BESITZGESCHICHTE
Die Herrschaft Falkenstein taucht eng verbunden mit der Pfarre Falkenstein seit Beginn des
12. Jahrhunderts in den Quellen auf. Die Falkensteiner dürften sich zu dieser Zeit in der
babenbergischen Vasallität befunden haben.93 Von der Mitte des 12. bis zum Ende des 16.
Jahrhunderts wechselte die Herrschaft Falkenstein häufig ihren Besitzer, da sie zuerst als
86
HKA, Regist.-Nö. 228 (1615), Nr. 72.
HKA, Regist.-Nö 228 (1615), Nr. 72, 6.
88
HKA, Regist.-Nö. 228 (1615), Nr. 72, 4-9.
89
„an münzmaister weg(en) renovier und anschlagung der peneraln.“ Vgl. HKA, Regist.-Nö. 228 (1615), Nr. 72,
10-13.
90
HKA, Regist.-Nö. 228 (1615), Nr. 72, 8f.
91
PROBSZT ³1994, 573; Auf den Fundamenten erhob sich später das Winterpalais von Prinz Eugen in der
Himmelpfortgasse.
92
NEUGEBAUER - PARISCH - VERGINIS 1995, 437.
93
www.imareal.sbg.ac.at/noe-burgen-online/result/burgid/364.
87
20
landesfürstliches Lehen bis Ende des 13., dann als landesfürstliches Pfand bis Ende des 16.
Jahrhunderts
ausgegeben
wurde.94
Die
erstmalige
Erwähnung
der
Burg
stammt
verhältnismäßig spät aus dem Jahr 1379/80.95 Im Jahr 1572 erwarb Hans III. Trautson die
Burg und Herrschaft Falkenstein als erbliches Lehen aus der Hand von Kaiser Maximilian
II.96 Nach der Erhebung von Paul Sixt Trautson in den Reichsgrafenstand unter Rudolf II.
wurde am 1. Februar 1598 die Herrschaft Falkenstein zu einer freien Grafschaft ernannt. Nach
dem Aussterben der Trautson fiel die Herrschaft Falkenstein zusammen mit Poysbrunn 1775
an die Auersperg, anschließend 1799 an die Freiherrn v. Bartenstein und schlussendlich 1850
an die Freiherrn v. Vrints (seit 1860 Grafen), die auch heute noch im Besitz der Burg
Falkenstein sind.97 Ein Verein, der die Burg gepachtet hat, bemüht sich um die Erhaltung und
Erforschung der Ruine, die für Besichtigungen zugänglich gemacht ist. Unter dem derzeitigen
Besitzer Georg Graf Thurn-Vrints wurden seit August 1992 von der Abteilung für
Bodendenkmale des Bundesdenkmalamtes unter der Leitung von Professor Dr. Neugebauer
archäologische Untersuchungen und Grabungen durchgeführt.98
VI.3.1.2. DER AUSBAU DER BURG UNTER P AUL SIXT T RAUTSON
Spätestens nach 1590 begann Paul Sixt Trautson den Ausbau der trotzigen und daher eher
unwohnlichen Burg zu einem herrschaftlichen Bergschloss nach der Mode der Renaissance (s.
Bildanhang, Abb. 2-5). Als er am 26. September 1600 bei Rudolf II. in Ungnade gefallen war,
zog er sich nach Poysbrunn und Falkenstein zurück, das sein heutiges Aussehen erhielt.
Obwohl die Zeit des Burgenbauens bereits vorbei war, gestaltete er aus dem Burggraben zwei
weitere Burghöfe (1. Burghof und Großer Burghof), die er in die Burganlage mit einbezog.
Ein neu angelegter „Rosengarten“, der zum Flanieren einlud, als auch der Kapellenturm und
das Torwärterhäuschen fallen in die Umbauphase von Paul Sixt Trautson. Leider sind bei den
archäologischen Untersuchungen keine Hinweise auf eine lokale Münzprägestätte
aufgetaucht. Auch werden im Fundbericht zur Burgruine Falkensteine keine Münzfunde oder
dergleichen erwähnt. Es dürfte m.E. eine Art mobile Münzstätte für die Münzproduktion
94
www.imareal.sbg.ac.at/noe-burgen-online/result/burgid/364.
Hanns von Liechtenstein, der von 1369 bis 1395 Pfandinhaber der Herrschaft Falkenstein war, wurden von
Herzog Albrecht III. umfangreiche Baumaßnahmen an der Burg gestattet, um sie in einen besseren wehrhaften
Zustand zu bringen, vgl. NEUGEBAUER - PARISCH - VERGINIS 1995, 438.
96
HADRIGA 1996, 58.
97
NEUGEBAUER - PARISCH - VERGINIS 1995, 437.
98
NEUGEBAUER - PARISCH - VERGINIS 1995, 437.
95
21
eingesetzt worden sein, die zusammen mit den Pächtern von Falkenstein nach Wien in das
„Haus zum Roten Rosenkranz“ umzog.
VI.3.1.3. DER VERFALL
Mit der Besatzung durch die Schweden im Jahr 1645/46 begann der fortlaufende Verfall der
Burg. Nachdem die Schweden abgezogen waren, mussten 251 Tagwerke geleistet werden, um
die beschädigte Burg wieder verteidigungstauglich zu machen.99 In der zweiten Hälfte des 17.
Jahrhunderts bot die Burg als Fluchtort Schutz. Die Türkengefahr und einfallende Ungarn
machten die Burg Falkenstein mit ihrem guten Brunnwasser zu einer für die Bevölkerung
möglichen sicheren Feste. In den folgenden Jahrzehnten wurden keine Reparaturen mehr
durchgeführt und die Burg diente zunehmend als Steinbruch und Kreidfeuerstation,100 bis das
Burgtor um 1820 zugemauert wurde, um dem Abtragen von Baumaterial Einhalt zu
gebieten.101
VI.3.2. DIE MÜNZJUDEN
VI.3.2.1. DIE KAISERLICHE MÜNZE WIEN UND DIE MÜNZJUDEN
Neben dem Pfandleih- und Geldleihgeschäft, dem Fleisch- und Viehhandel und dem Handel
generell befassten sich die Juden im 16. und 17. Jahrhundert mit dem von Zeitgenossen stark
diskutierten Handel von Pagament. Die kaiserliche Münze in Wien war durch Ermangelung
an eigenen Silberbergwerken auf das auf dem Markt feil gebotene Silber angewiesen. In der
ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts profilierten sich Juden als Silberlieferanten an die
kaiserliche Münze in Wien derart, dass sie mit Privilegien wie eine Aufenthaltserlaubnis in
Österreich unter der Enns ausgestattet wurden.102 Im 17. Jahrhundert lässt sich eine
beachtliche jüdische Gemeinde im 2. Bezirk, auch Judenstadt genannt, fassen. Zeitgleich
vertieften sich die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Wiener Münzstätte und den
jüdischen Silberhändlern, die im Handel mit Edelmetall als starke Konkurrenten
wahrgenommen wurden. Nur wenigen Juden wurde der Münzhandel gestattet, wie zum
Beispiel dem Hofjuden Veit Brodt, der seit 1610 als Edelmetalllieferant der kaiserlichen
99
NEUGEBAUER - PARISCH - VERGINIS 1995, 438.
STENZEL 1989, 64.
101
NEUGEBAUER - PARISCH - VERGINIS 1995, 438.
102
STAUDINGER 2006, 1.
100
22
Münzstätte nachzuweisen ist.103 Diese sich in dem Kauf von Edelmetallen, dem Aufwechseln
der Münzen und der Pacht von Münzstätten betätigenden Juden werden in der Literatur als
Münzjuden bezeichnet. Die Kipperzeit führte zu einem Aufblühen der Geschäfte mit dem
Silber an der Münze in Wien. Die Silberlieferungen von Juden stiegen ab 1619 rasant an.
Einerseits bot die Lieferung von Silber an die Münze einen wirtschaftlichen Anreiz.
Andererseits war das Pachten von Münzstätten eine noch attraktivere Geldquelle, da es eine
direkte Beteiligung am Münzgeschäft ermöglichte. 1621 strebten der Hofjude Abraham
Ries104 und „Konsorten“ die Pacht der kaiserlichen Münze an, was auf harte Kritik der
Hofkammer stieß. Schlussendlich wurde Matthias v. Bloenstein (auch Plobenstein) als
Pächter am 9. März 1621 vorgezogen.105
Das Prägen von minderwertigen Münzen in der Folgezeit gipfelte schließlich in der Kipperund Wipperzeit von 1620 bis 1623, die durch die Münzcalada Ferdinands II. ihr Ende fand.
Infolge wurde den Juden 1623 der Handel mit Münzmetall verboten.106
VI.3.2.2. PAUL SIXT T RAUTSON UND DIE MÜNZJUDEN
1618 beklagte die Hofkammer den Pagamenthandel und Aufkauf von Silber und Gold
vonseiten Veit Brodts, der zusammen mit Abraham Ries und seiner „compagnia“ die
Münzstätte in Falkenstein von 1617 an für drei Jahre107 „bestandtsweiß innen hat“.108
Doch war nicht allein Falkenstein Endstation der Edelmetalllieferung, denn der Vorwurf
wurde laut, dass die Juden das Silber außer Landes schafften (verschwärzten)109 und in Folge
geringwertige Münzen in Wagenladungen importierten. Die gewinnorientierte Ausschöpfung
der Münze in Falkenstein zeichnete sich darin aus, dass „die graflichen groschen am khorn
103
STAUDINGER 2006, 2.
Abraham Ries betätigte sich nicht nur im Edelmetallhandel, sondern handelte auch noch mit Blei und
Kleidung im Auftrag des kaiserlichen Kriegszahlamtes, sowie mit Wein, vgl. RAUSCHER 2004, 69.
105
TRAWNICEK 2010, 140.
106
RAUSCHER 2004, 70.
107
„[…] daß Vaith Broth und Adam Rieß beede befreyte hoff Juden sambt ihrer compagnia, alß welche die erst
vor drey jahrn erhöbt und angefangene neüe münz zue Falckenstain, von ihr gnaden herrn graf v. Trautson etc.
im bestandt haben […].“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 937r., 6-12, vom 21. März 1620.
108
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 598v., 33f.
109
Als verschwärzen, also schmuggeln, wird das Verführen von Edelmetall über die Außengrenze verstanden.
Als diese galt nicht allein die Landesgrenze, sondern bereits das Verbringen von Pagament, Bruchsilber- und
gold und Silber- und Goldschmuck über die Grenzen der Erbländer wurde bereits als verschwärzen angesehen
und verboten, vgl. T RAWNICEK 2010, 36. Diesbezüglich erließ Kaiser Matthias I. am 28.8.1617 ein Gesetz, das die
Ausfuhr von Gold und Silber, die Abtreibung und Schaidung sowie die Legierung von Gold und Silber unter
Strafe stellte, vgl. HKA, HMA Wien, Index zur Registratur 1547-1744, s. Ausfuhr und Abtreiben 1617, s.
Confiscations 1617, s. Verbot 1617.
104
23
und shrott geringer“ ausgeprägt wurden.110 Die von Paul Sixt in Arbeit genommenen Juden
waren der kaiserlichen Münze ein Dorn im Auge, da das kaiserlicher Monopol auf den
Einkauf von Silber und Gold gefährdet wurde und rechtlich gegen die von Trautson mit einem
Schein ausgestellten Juden bei der Einfuhr von Edelmetall nichts unternommen werden
konnte. In einer Akte vom 23. November 1618111 wurde auf Bestreben der Hofkammer durch
ein Dekret eine Untersuchung veranlasst, für die die niederösterreichische Kammer durch ihre
handgrafischen Überprüfer zuständig war. Hierbei spielte der Wiener Münzmeister Esaias
Jessenßky112 eine wichtige Rolle, der die Arbeit auf Burg Falkenstein beobachtete und in
einem Bericht schilderte.
VI.3.3. QUELLEN ZUM MÜNZWESEN AUF BURG F ALKENSTEIN AUS DEM HOFKAMMERARCHIV
VI.3.3.1. DIE AKTE VOM 23. NOVEMBER 1618
VI.3.3.1.1. BEOBACHTUNG DES TRAUTSONISCHEN MÜNZWESENS : ANORDNUNG UND BERICHT
In dem Dekret A vom 23. November 1618113 wurde die Niederösterreichische Kammer von
der Hofkammer damit beauftragt, „des herrn graff Trautsons münzweßen“ in aller
Heimlichkeit zu beobachten.114 Dabei stand die Frage „wem solches verlassen“ sei und „ob
nit solches etwa mit irer Ma(jestät) schaden beschehe“ im Mittelpunkt der Untersuchungen.115
Die mehr oder weniger geheimen Untersuchungen wurden in der Person des Münzmeisters
der Wiener Münze, Esaias Jessenßky, durchgeführt, der einen Bericht vom 23. November
1618 über das ungebührliche Ausüben des Münzrechts durch Paul Sixt Trautson und den
daraus resultierenden Schaden für das kaiserliche Münzwesen verfasste.116 Dass sowohl das
Dekret A, also der Auftrag zur Untersuchung, als auch der Bericht nach Erledigung des
Auftrages mit demselben Datum versehen wurden, verwundert. Esaias Jessenßky konnte
kaum am selben Tag der Beauftragung mit seinen Gehilfen nach Falkenstein geritten sein,
dort alles beobachtet haben, was er beschrieb, nach Wien zurückgeritten sein, den Bericht
verfasst und anschließend abgeliefert haben. Es ist schwer vorstellbar, dass all dies am selben
110
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 599r., Z. 51f..
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 593 r.-606r.; Diese Akte, auch als Dekret auf dem Deckblatt
(fol. 593r.) bezeichnet, umfasst Dokumente aus den Monaten Juli und November 1618.
112
Esaias Jesseßky war vom 3. Mai 1617 bis zu seiner Verhaftung am 19. November 1619 Münzamtsverwalter
der kaiserlichen Münze in Wien, vgl. NEWALD 1885, 372, 374.
113
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 603r. und 604v.
114
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 603r., 1-5.
115
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 603r., 5-7.
116
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594r.-597v.
111
24
Tag geschah, zumal das Dekret durch mehrere Instanzen lief und erst Tage später an
Jessenßky weitergereicht werden sollte.117 Denkbar wäre, dass er als kaiserlicher
Münzmeister ein Interesse daran hatte, seine Konkurrenten des Vergehens zu überführen und
zu melden. Um seine Observationen einen legalen Anschein zu geben, könnte er die
Hofkammer von seinen Beobachtungen unterrichtet und um ein Dekret gebeten haben.
Nachdem die der Hofkammer untergeordnete Niederösterreichische Kammer das Dekret
erhalten hatte, schickte er seinen Bericht entweder an jene oder direkt an die Hofkammer. Den
Abschluss dieses Prozesses bildete die Relation der Hofkammer an Kaiser Matthias I., die alle
Klagen gegen das Münzwesen auf Falkenstein enthält und inhaltlich mit dem Bericht des
Münzmeisters Esaias Jessensky vollständig übereinstimmt.
Bereits zu Beginn seines Berichts nahm Esaias Jessenßky Bezug auf ein Edikt, das ein
„aufwexeln und verfüehren der guetten reichs münz, zumal des alten geltes, auch ungemünzt
goldt unnd silber“ mit dem „verlust derselben münz“ oder Strafen des „leibes und guettes“
ahndet,118 da man diese „alleine in ihr kay(serlichen) Ma(jestät) hiegische münz und sunst
nirgent anderst wohin einraichen noch aus der statt Wien auf andere marckht oder münzstadt
verführen“ dürfe.119 Trotz dieser im Vorjahr am 28. August 1617120 erneuerten
Münzgeneralien und der darin enthaltenen Strafen bei Zuwiderhandlung ließen sich die
Münzjuden unter Veit Brodt, der die Münze Falkenstein „bestantweiß inne hat“,121 „in
wenigisten nit ihrren“122: Kaufleute luden in Falkenstein heimlich Pagament, altes Gold,
Goldketten und Geschmeide aus Silber aus, und die Juden nahmen Gold- und Silberschmuck
„im hohen Khauff“ an.123 Zudem schafften sie hochwertige Münzen außer Landes und führten
schlechte Münzen, wie die Düttchen124, in das Land ein.125 Paul Sixt Trautson scheint nach
117
Das Dekret A hat auf der Rückseite einen nachträglichen Vermerk vom 26. November 1618, laut dessen das
Dekret an den kaiserlichen Münzmeister Esaias Jessenßky zuzustellen sei, vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen,
rote Nr. 14, fol. 604v., 18-23.
118
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594r., 16-21.
119
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594r., 23-25.
120
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594v., 27-29; s. hierzu HKA, HMA Wien, Index zur
Registratur 1547-1744, s. Ausfuhr und Abtreiben 1617, s. Confiscations 1617, s. Verbot 1617.
121
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594v., Z. 41f.
122
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594v., Z. 33.
123
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594v., 39.
124
Ein Düttchen, auch als Duttgen bekannt, ist ein Dreigröscher, der Ungarn und den deutschen Südosten Ende
des 16. Jahrhunderts überschwemmte. Der Name wird vom polnischen Dudek abgeleitet, der erstmalig 1528
geprägt worden ist und in der Folgezeit von vielen Münzherren nachgeahmt wurde, vgl. SCHRÖTTER, s. v.
Düttchen, ²1970, 166.
125
„Ja gar auß dem lanndt under solchen pretext verschwerzen, und dardurch andere am schrot unnd khorn
ringhalttige münz, sonderlich von groschen zwelffern, vier und zwanziger und nur dutickhen inß landt zu
menigelichs beschwer hereiner hauffenweiß consequentur führen […].“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen,
rote Nr. 14, fol. 594v., 42-47; „So werden auch neüe duttich welche sich gegen hieigen münz zuraitten, in die
25
Jessenßkys Bericht keinen großen Gewinn aus der Verpachtung schlagen zu wollen, da er nur
die Mindestmenge an Münzen zur Erhaltung seines Münzprivilegs geschlagen wissen wollte,
den Überschuss aber den Juden überließ.126 Als Pachtgeld werden 300 Gulden angegeben.127
Ob sie einmalig für die drei Jahre galten oder jährlich an ihn ausgezahlt werden sollten, ist in
diesem Dokument nicht vermerkt. Allerdings taucht in einem Bericht vom 17. März 1620 des
Wiener Münzmeisters Matthias Fellner und des Wardeins Matthias Hübner der Hinweis auf,
dass die Juden gegen ein „cleineß jerlichen bestandtgeldt“ die Münze in Falkenstein inne
hätten.128 Ob Paul Sixt Trautson wirklich dieser selbstlose Leumund zugeschrieben werden
kann, wie Jessenßky dies in seinem Bericht darstellt, muss m.E. bezweifelt werden. Als
Günstling des Kaisers und mit hohen Ämtern am Hofe versehen durfte Paul Sixt Trautson
vermutlich nicht direkt für die ausufernde Münzprägung auf Falkenstein verantwortlich
gemacht werden. Das Ausreizen der den Pagamentkauf eingrenzenden Gesetze und auch das
offensichtliche Brechen derselben scheint er sich gerade aufgrund seiner Person geleistet zu
haben. Es ist verblüffend, dass er mit keinem Wort für die Bedrohung der kaiserlichen Münze
verantwortlich gemacht wurde, obwohl „dadurch aber under dißem schein ir kay(serlichen)
Ma(jestät) münzwesen biß anhero grosser abbruch beschehen, ja auch wo nicht eheist
remedierung ervolgt, dasßelbe gannz und gar ruiniert, unnd wieder in die aschen gelegt
werden wierde.“129 Den daraufhin folgenden heftigen Silber- und Pagamentpreisanstieg
bekam auch die kaiserliche Münze zu spüren. Angeblich würde der Gewinn von 6000 Gulden
auf „nit sovil hundert gulden“ im Jahr sinken.130 Der Versuch Jessenßkys, den Juden mit
Reitern nachstellen zu lassen, ging fehl, da sie entweder andere Wege einschlugen oder des
Nachts ihren Geschäften nachgingen.131 Sie mussten also von ihrer Beschattung wissen und
schnell gehandelt haben, da sie nun einen Passierschein mit der Siegel und der Unterschrift
von Paul Sixt Trautson bei sich führten.132 Unter diesem Schutz stehend konnten „öfters
fünf gulden höher befinden alhero gebracht […].“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 596r.,
114-116. Hierbei beziehen sich die 5 Gulden nicht auf den Wert, sondern auf die Menge von Münzen, die aus
einer Mark ausgeprägt werden, vgl. TRAWNICEK 2010, 23, Fußnote 238.
126
„[…] wie sich die Juden selbsten bereichern, jene in bestandt verlassen, welches zweiffels ohn von
wolgemelten herrn herrn graffen seiner gnaden dahin gemainet, daß was weniges zuerhaltung seiner münz
privilegien geschlagen werden möcht, so gennugsamb darauß erscheinet, daß innen den Juden der überschuß
gelassen wirt […].“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 595r., 56-62.
127
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 595r., 74.
128
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938r., 15.
129
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 595r., 62-66.
130
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 595r., 67-69.
131
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 595v. 92-95.
132
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 595v., 97; s. Abschrift des Passierscheins vom 16. Juli 1618.
26
grosße summen […] hinauß verschwerzt werden […].“133 Die Autorität des Landesfürsten
untergrabend, brüsteten sich dem Bericht zufolge die Münzjuden sogar mit der
ungebührlichen Einfuhr von Münzen.134 Auf die folgenschweren Auswirkungen für die
kaiserliche Münze in Wien hinweisend, schließt der Bericht mit der Empfehlung an den
Kaiser, „die sachen dahin zu dirigirn, damit solche beschwären eheist so müglich abgestelt
werden möchten“, und Graf Paul Sixt Trautson im „hiesigen münzhauß mit ir kay(serlichen)
Ma(jestät) allergnedigisten consens“ münzen zu lassen.135 Zweifelsohne sollte hierdurch
Kontrolle auf das Münzwesen ausgeübt werden, obwohl das Prägen in der kaiserlichen
Münzstätte exklusiv dem Kaiser vorbehalten war.136
VI.3.3.1.2. DER REPORT DES HANDGRAFENS VON NIEDERÖSTERREICH AN DIE NIEDER ÖSTERREICHISCHE
KAMMER VOM 26. NOVEMBER 1618137
Die Akte vom 23. November 1618 beinhaltet einen Bericht vom 26. November 1618 des
niederösterreichischen Handgrafens (oder Hansgrafens)138 an die ihm übergeordnete Behörde,
die Niederösterreichische Kammer. Dass das Dekret A innerhalb weniger Tage durch mehrere
Instanzen lief, veranschaulicht dieses Schriftstück. Als landesfürstlicher Beamter für Marktund Handelssachen wurde er von der Niederösterreichischen Kammer mit dem Dekret A vom
23. November 1618 beauftragt zusammen mit seinen Kollegen das Münzwesen zu
beobachten.139 Dabei schilderten die „hanndtgraffischen überprüffer, wan sie zu ihren dienst
verrichtungen derselben refier alß auf Falkhenstain khumben sein“, dass in der Münze
ungefähr 20 Personen, Juden und Christen, angestellt waren.140 In dem Bericht wird deutlich,
dass den Beamten ein Eingreifen oder Verhindern des Im- und Exports der Pagamente und
ausgeprägten gräflichen Groschen durch den oft erwähnten Passierschein mit Petschaft und
133
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 595v., 101-103; Es schien ein emsiges Treiben auf
Falkenstein geherrscht zu haben, da vier Pferde stets auf den Straßen die Güter transportierten und zwei
weitere in „stetter beraitschafft gehalten“ wurden, um das Edelmetall und die frischgeprägten und
unterwertigen gräflichen Groschen zu transportieren, vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol.
595v., 101-113.
134
„[…] auf daß landtsfürstliche cleinodt durch ain judische persuasion an sich zuziechen unverschembtermasßen understehen dürften, ja auch frey offentlich verlauten lasßen, wan sy schon mehr münzen annehmen,
wer jenen solches wehren wollte, und also fröventlich fürsezlicherweiße, der in den generalien gesezten leibes
und guettes straff ungeachtet wider ir kay(serlichen) Ma(jestät) handeln.“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen,
rote Nr. 14, fol. 596r., 127-134.
135
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 596v., 142-147.
136
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 13, fol. 684r.- 685v., vom 10. März 1615.
137
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 601r.-602v.
138
RAUSCHER 2004, 68
139
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 601r., 3-6.
140
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 601r., 13-17.
27
Unterschrift von Paul Sixt Trautson nicht möglich war. Auffällig ist, dass entgegen dem
Bericht des Wiener Münzmeisters Esaias Jessenßky, die kaiserliche Münze und ihre Existenz
seien von dem Münzwesen auf Falkenstein ernstlich bedroht, die Handgrafen der
Niederösterreichischen Kammer eines Schadens nicht sicher waren. Hierfür müssten sie erst
den Münzmeister befragen.141 Offensichtlich lag dem Handgrafen der Bericht Jessenkys nicht
vor. Durch den Vermerk „ist dem khai(serlichen) munzmeister umb seinen bericht zu decreiert
worden dato 26. 9(embris) 1618“ wird darauf aufmerksam gemacht, dass Esaias Jessenßky
den Bericht des Handgrafen erhalten hat. Allerdings wird in dessen Bericht mit keinem Wort
die Anzahl der in der Münzstätte angestellten Personen, Christen wie Juden, erwähnt, was für
die Theorie spricht, dass er unabhängig vom Dekret A seine Observationen bereits zuvor
gemacht und in einen Bericht verfasst hat.
VI.3.3.1.3. DIE UNDATIERTE RELATION DER HOFKAMMER AN KAISER MATTHIAS I. 142
Das Dekret A würde keine Wirkung zeigen, wenn nicht die Beschwerden gegen das
Münzwesen von Paul Sixt Trautson bis an die höchste Stelle gelangten. Die Relation der
Hofkammer an den Kaiser, die im Bericht des Jessenßkys liegt, stimmt nicht nur inhaltlich
vollkommen mit den Beobachtungen des Münzmeisters überein, sondern ist beinah
wortgleich abgefasst worden. In der Relation findet sich keine Datierungsangabe, jedoch kann
sie nur frühestens nach Durchsicht des Berichts vom Münzmeister Jessenßky vom 23.
November 1618 oder spätestens nach Weiterleitung des Reports des Handgrafens vom 26.
November 1618143 verfasst worden sein. Da dieses Schriftstück jedoch nicht nur fast identisch
mit dem Bericht des Münzmeisters ist und in demselben aufbewahrt wird, sondern auch
inhaltlich keinen Bezug auf den Report des Handgrafens nimmt, kann von einer
Grobdatierung 23. bis 26. November 1618 ausgegangen werden. Offensichtlich geschah die
Erlassung des Dekretes A verbunden mit dem ganzen bürokratischen Aufwand durch alle
Instanzen vorsätzlich, da das Vorbingen der Beschwerde des kaiserlichen Münzmeisters von
hohem Interesse war.
141
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 601r., 19.
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 598r.-599v., als Konzept vorliegend.
143
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 601r.-602v.
142
28
VI.3.3.1.4. DER PASSIERSCHEIN VOM 15. J ULI 1618144
Der sogenannte Passierschein vom 15. Juli 1618 (Abschrift vom 16. Juli 1618)145 enthält eine
genaue Angabe zur Transportmenge, die jener bei sich führte, der diesen Schein auf
Nachfrage vorzeigte. Dabei ist die Rede von der beachtlichen Menge von 1500 Goldgulden
und 20 Mark Silber.146 Da der Passierschein inhaltlich nicht allgemein gehalten ist und die
transportierte Menge an Gold und Silber nicht jederzeit der in diesem Schein angegebenen
Menge entsprochen haben konnte, müssten m.E. mehrere Passierscheine okkasionell
angefertigt worden sein.
VI.4. DIE MÜNZPRÄGUNG IM „HAUS ZUM ROTEN ROSENKRANZ“ IN WIEN
VI.4.1. DIE ÜBERFÜHRUNG DER MÜNZE VON F ALKENSTEIN NACH WIEN
Die Münze von Paul Sixt Trautson übersiedelte vermutlich Ende 1619 wegen der
Landesunruhen zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges in das „Haus zum Roten Rosenkranz“
in Wien.147 In einem Dokument vom 24. Februar 1620 wird erstmalig darauf aufmerksam
gemacht, dass Juden im Haus zum Roten Rosenkranz prägten.148 Vielleicht sprach die
Aussicht auf einen bequemeren Pagamenteinkauf in Wien für die Ortswahl.149
VI.4.2. DAS „HAUS ZUM ROTEN ROSENKRANZ“
Im 17. Jahrhundert wurde nicht nur in der kaiserlichen Münzstätte geprägt, sondern zeitweise
auch an anderen Örtlichkeiten in Wien.150 Eine dieser Münzstätten war als das „Haus zum
Roten Rosenkranz“ bekannt. Leider sind kaum Quellen zu dieser einstigen Münzstätte von
Paul Sixt Trautson vorhanden. Auch fehlen Hinweise auf eine etwaige Nutzung dieser
Prägestätte durch andere Personen. Das „Haus zum Roten Rosenkranz“ wird mehrfach als
144
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 600r.-v.
Die Abschrift des Passierscheins wurde als „Einschluss B“ zu der Akte vom 23. November 1618 (fol. 593r.)
gelegt, vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 595v., 97; und HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote
Nr. 14, fol. 601r., 24f.
146
„bey zaigern diß, auf seiner gnadn schloß gen Falckhenstain, zu dero münzwäsen daselbst, ain tausent
fünffhundert gulden in goldt, und zwainzig marckh silber […].“ Vgl. HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14,
fol. 600r., 6-9.
147
KOCH 1989, 34. Paul Sixt Trautson führte in einer Eingabe vom 2. Mai 1620 an Kaiser Ferdinand II. an, dass er
aufgrund der Landesunruhen sein Prägerecht in Falkenstein nicht ausüben könne, vgl. NEWALD 1885, 359.
148
HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/35r.-939/36v.
149
NEWALD 1881, 94.
150
KOCH 1989, 34.
145
29
Wirtshaus bezeichnet,151 was im Widerspruch zu einer Nutzung als Prägestätte zu stehen
scheint. Es war Teil jener Häusergruppe, die Prinz Eugen (* 1663, † 1737) später zur
Errichtung seines Palais in der Himmelpfortgasse erwarb.152 Nach seinem Tod im Jahr 1736
verwaiste das Gebäude in der Himmelpfortgasse 8 (alte Nummer 964), bis es 1752 unter
Kaiserin Maria Theresia vom Staat gekauft wurde.153 Nach dem Kauf von anschließenden
Liegenschaften nahm das Hauptmünzamt im Palais seinen Dienst auf, was unter Maria
Theresia mit einer Medaille im Jahr 1753 gefeiert wurde.154
VI.4.3. QUELLEN ZUM MÜNZWESEN IM „HAUS ZUM ROTEN ROSENKRANZ “ AUS DEM
HOFKAMMERARCHIV
VI.4.3.1. DIE ERSTMALIGE ERWÄHNUNG ALS MÜNZSTÄTTE IN EINEM BERICHT VOM 24. FEBRUAR
1620155
Ein Bericht der Buchhalterei über das „schaiden“ von Gold und Silber „und die davon
gebürende tax“156 außerhalb des kaiserlichen Münzhauses in Wien vom 24. Februar 1620
führt auch die Münzjuden im Haus zum Roten Rosenkranz an: „Dan so münzen schmölzen,
probiern, schaiden, und prennen die Juden, beim Roten Rosenkhranz alhie.“157 Dabei ist man
im Unklaren, wer der Auftraggeber der Juden ist, weshalb bei den „gewesten, und jezigen
münzmaister sonderlich aber [dem] wardein“ nachzuforschen sei.158 Deren Bericht erfolgte
einen Monat später am 17. März 1620.
151
„ […] abschaffung der juden mitt irer müntzung im wirdtßhuß alhie bey Rotten Roßen Kranß […].“ Vgl. HKAnö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 877cr., 9, vom 21. August 1620 und vgl. HKA- nö. Münz- und
Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/2r., 64, vom 17. März 1620.
152
NEWALD 1881, 94.
153
DEHIO - Wien 2003, 553.
154
KOCH 1989, 40.
155
HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/35r.-939/36v.
156
HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/36v., 80-85.
157
HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/35r., 23-26.
158
HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/35r., 26-30; HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr.
14, fol. 939/35v., 40-42.
30
VI.4.3.2. DER BERICHT DES WIENER MÜNZMEISTERS MATTHIAS FELLNER UND DES WARDEINS
MATTHIAS HÜBNER VOM 17. MÄRZ 1620159
VI.4.3.2.1. ANLASS DER U NTERSUCHUNG
In ihrem dreiseitigen Bericht am 17. März 1620 legten Matthias Fellner und Matthias Hübner
ihre Nachforschungen zu den Betreibern und dem Vorgehen in der Münze im „Haus zum
Roten Rosenkranz“ dar. Anlass für ihre Untersuchung war ein kaiserliches Dekret vom 10.
desselben Monats gewesen.160 Zwar war zum Zeitpunkt des Dekretes bekannt gewesen, wer
der Verpächter der Münze an die Münzjuden war, allerdings war es der Hofkammer von
besonderem Interesse herauszufinden, wer die Münzjuden anleitete und für den
Pagamentenaufkauf zur Verantwortung gezogen werden konnte.161
VI.4.3.2.2. UNTERSUCHUNGSERGEBNIS : DIE MÜNZJUDEN ALS GEFAHR FÜR DAS KAISERLICHE
MÜNZWESEN
Die Nachforschungen ergaben, dass Veit Brodt und Abraham Ries zusammen mit ihren
Gesellen sub praetextu von Paul Sixt Trautson in das Wirtshaus „Haus zum Roten
Rosenkranz“ umgezogen waren.162 Fand bislang das widerrechtliche Ausmünzen relativ weit
entfernt von Wien statt, münzten die Juden nun in direkter Konkurrenz zur kaiserlichen
Münze.
Die Gefährdung für die kaiserliche Münze ging von zwei Faktoren aus, die überhaupt die
Rentabilität einer Münze bedingten: Rohstoffversorgung und Schlagschatz. Erstere folge
durch die Eigendynamik einer Gesellschaft wie des jüdischen Volkes offensichtlich anderen
Regeln: inbedenkhung sie und andere Juden mit allem vleiß einneder beystehn und vast alle
so silber und goldt zur erkhauffen inen zuebringen,163 und letzterer ergibt sich aus dem
Nennwert einer Münze abzüglich des Edelmetallpreises und der Prägekosten. Der
Edelmetallpreis schoss aber durch den großen Pagamentaufkauf vonseiten der Münzjuden
159
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938r.-939/2v.
„Daß euer g(naden) unß so gemösßen vom 10. diß durch decret anbefolhen, wegen etlicher Juden die so
offentlich wider alle khay(serliche) publicierte müntz generalien sub praetex herrn graffen von Trautshon, so vil
silber und goldt aufkhauff erhandeln pren, unnd vermüntzen, aigentlichen erkhundigen […].“ Vgl. HKA-nö.
Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938r., 2-7.
161
„[…]aigentlichen erkhundigen […] wer solche ibertretter sein.“ Vgl. HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr.
14, fol. 938r., 7f.
162
HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938r., 9-17.
163
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938r., 23-26.
160
31
offensichtlich in die Höhe, und da es an Edelmetall zur Ausprägung mangelte, befürchtete
man, dass kaum die Hälfte der Arbeiter in der kaiserlichen Münze behalten werden könne und
der müntzgewin gantz und in khurtz164 ausbleibe.
Hinzu kam, dass den Münzjuden um Veit Brodt und Abraham Ries auch noch aus dem
„krieges zalambt durch irer hendl vil silber“165 in Form von etwa 1000 Mark zukamen.166
Durch fehlende gesetzliche Einschränkungen ungehindert167 und wegen der kriegsbedingten
beinah gänzlich eingestellten „hinweckhschwörzung“168 bemühten sie sich, so viel wie
möglich an Edelmetall zu erwerben, um es „widerumb mit nutz auß[zu]müntzen.“169 Da den
Juden für die Ausmünzung des Silbers aus dem Kriegszahlamt eine zeitliche Frist von über 11
Wochen gewährt wurde170, baten Matthias Fellner und Matthias Hübner den Kaiser, sollten
die Juden um eine erweiterte Frist am Hofe anfragen, diese ihnen nicht zu gestatten und
zudem ihre Münzstätte im „wiertzhauß zum Rotten Rosßen Khrantz einzustellen.“171 Um
ihrem Ersuchen den nötigen Nachdruck zu verleihen, prophezeiten sie am Ende des Berichtes
dem kaiserlichen Münzwesen bei nicht Einschreiten gegen die Münzjuden Verderben und
Feuer.172
VI.4.3.3. DIE REAKTION DER HOFKAMMER VOM 21. MÄRZ 1620173
VI.4.3.3.1. DER VERDACHT DES BETRUGS
In dem Bericht von Buchhaltung und Raiträten der Hofkammer wird der Verdacht laut, dass
die Münzjuden die etwa 1000 Mark Silber, die ihnen gegen Erstattung der Münzkosten aus
dem Kriegszahlamt herausgegeben worden waren, „hinterhalten“ täten, um so das „von inen
aufkhauffende silber [zu] vermünzen, und [somit] die zeit174 nur desto leng(er) [zu]
164
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938r., 21-23.
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938v., 27f.
166
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938v., 39.
167
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938v., 29-31.
168
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938v., 34f.
169
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938v., 37.
170
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938v., 42.
171
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/2r., 62-65.
172
„[...] ir röm(ischen) kay(serlichen) May(estät) alhieigeß müntzwösen […] einkhumben so durch solche neues
judisches müntzleüt gentzlichen verterbt und wider in die fewer gelegt.“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen,
rote Nr. 14, fol. 939/2r., 66-69.
173
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 937r.-939/3v.
174
Hier ist die Rede von der Frist über 11 Wochen zur Ausmünzung der ca. 1000 Mark Silber.
165
32
prolongirn.“175 Der Vorteil lag darin Münzkosten einzusparen und somit den eigenen
Schlagschatz zu erhöhen. Auch verstand man das Verpachten der trautsonischen Münze an
die Münzjuden als Verstoß gegen die Reichsmünzordnung, die bestimmte, dass „niemand, so
freyheit zu münzen hat, dieselbe in bestandt verlaßen solle“.176
VI.4.3.3.2. DIE BITTE UM ABSTELLUNG DER MÜNZE
Da zudem einerseits der massive Aufkauf von Gold und Silber die Edelmetalllieferung an die
kaiserliche Münze gefährde, andererseits „die [gräflichen] groschen, in kheinem rechten
khorn und schrott“177 ausgeprägt würden, bat die Hofkammer, ähnlich wie der Münzmeister
und der Wardein, den Kaiser, dass der „silber aufkauf alsbaldten, wie auch ihr alhieig bey
dem Roten Rosenkhranz angestelt münzwerch ab- und eingestelt“ werden möge,178 da es
„höchste notturft were.“179
VI.4.3.4. DIE REICHSMÜNZORDNUNG
EIGENEN
AUS DEM
J AHR 1559 ÜBER DIE VERPACHTUNG DER
MÜNZFREIHEIT
Die in den vorgestellten Schriftstücken oft erwähnte Satzung, dass man die eigene
Münzfreiheit nicht einem Dritten „in bestandt verlassen“ dürfe, bezieht sich auf die 3.
Reichsmünzordnung aus dem Jahr 1559.
„Ferner alß sich auch erfinden thuet daß etlich so münzen freiheit erlangt Ir gerechtigkeit
andern verkauffen verleihen oder in andere weg vergönnen vnd zustellen, daraus nicht
geringer schaden, dem gemeinen nutz ein Zeit lang entstanden, daß die münzen hiedurch in
abfall kommen, so setzen ordnen vnd wollen wir daß sich alle münzgenossen jetzgemelter
unzimblicher Ding gentzlich enthalten, vnd mit den Müntzmeistern oder Jemandts andern
ausserthalb gebürlicher besoldung in keinen weg pacifciren oder einig gething machen
175
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 937r., 30-34; M.E. ist in diesem Sinne eine ähnliche Passage
im Bericht vom 17. März 1620 zu verstehen: „so inen zu außmüntzung vom kriegs zalambt geliffertes silber
selbst begerte unnd erhandelte zeit und termin in curtzen verstrichen wirdt, sie villeicht interin ir erkhauffs silber
ohne vorwißen ireß g(nädigen) herrn alß herrn graffen von Trautshon verarbeiten haben möchten, und daß
khayserliche silber umb erhaltung willn merere zeit zum fierweißen also vorligen lasßen.“ Vgl. HKA-nö. Münzund Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/2r., 53-61.
176
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 937v., 36-38;
177
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/3r., 68-70.
178
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/3r., 72-75.
179
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/3r., 71.
33
sondern daß ein Jeder Müntzherr oder Standt Auff sein selbs eignen Costen und Verlag, mit
goldt Silber vnd allen andern die müntz so er anderst müntzen will verlegen zuedem vnser vnd
deß reichs vnd sein müntz frei ohn all geferte auffrichtig halten soll.
Da aber Jemandtes dem wie obgemelt in einem oder mehr puncten zuewider handlen wirt der
solle alßbald dardurch mit der that in vnser vnd deß reichs Schwere Vngnad gefallen sein,
darneben auch sein Müntzfrei- oder gerechtigkeit verlohren vnd verwürckht haben“180
Durch das Verpachten seiner Münze in Falkenstein und Wien verstieß Paul Sixt Trautson
eindeutig gegen die Reichsmünzordnung von 1559, die mit dem Entzug des Münzrechtes
drohte. Vielleicht gerade wegen seiner privilegierten Stellung am Hofe konnte er das Risiko
eingehen.
VI.4.3.5.
DIE
KONKURRENZ
ZWISCHEN
DEN
MÜNZJUDEN
UND
DEN
KAISERLICHEN
MÜNZBEAMTEN
Der Bericht des Wiener Münzmeisters Matthias Fellner und des Wardeins Matthias Hübner
vom 17. März 1620 und die Reaktion der Hofkammer vom 21. März 1620 zeigen deutlich,
dass es durch die Zahlung von etwa 1000 Mark Silber aus dem Kriegszahlamt an die
Münzstätte im „Haus zum Roten Rosenkranz“ zu einem Interessenskampf zwischen den
Münzjuden und den Betreibern der kaiserlichen Münze kam. Die Münzjuden waren für
mindestens 11 Wochen quasi Angestellte der kaiserlichen Münze und dadurch Teilhaber am
Gewinn. Bereits im Januar 1620 soll es zu einem „Vermünzungsvertrag“ zwischen Paul Sixt
Trautson und Kaiser Ferdinand II. gekommen sein, der dem Grafen für die Vermünzung von
700 Mark Silber so viel Zeit zugestanden habe, wie es zur Ausprägung nötig sei.181 Somit
standen jene in Konkurrenz zu dem Münzmeister Matthias Fellner und dem Wardein Matthias
Hübner, die ein persönliches Interesse an einer hohen Auslastung der kaiserlichen Münzstätte
verfolgten. Offensichtlich waren die Münzjuden für Kaiser Ferdinand II. billigere
Arbeitskräfte als das Personal in der eigenen kaiserlichen Münzstätte: „[...] ob sie wol wegen
ihrer röm(ischen) khay(serlichen) May(estät) auß den krieges zalambt gegebeneß silber so
bey 1000 (Mark) geweßen etlich gulden weniger alß wier von 100 (Mark) wegen der
arweiterlohn unnd andern uncosten genumben [...].“182 Durch die Aufträge an Paul Sixt
180
HIRSCH I. 1977/78, 400.
BERGMANN 1857, 232; leider ist das Schriftstück vom 31. Januar 1620 im Hofkammerarchiv unauffindbar.
182
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938v., 37-41.
181
34
Trautson ging den kaiserlichen Beamten ein rentables Geschäft verloren. Dass ihnen folglich
die Abstellung der Münze im „Haus zum Roten Rosenkranz“ von großer Bedeutung war,
erklärt, weshalb sie die Münzjuden in Misskredit bringen wollten.
VI.4.3.6. DIE SILBERLIEFERUNGEN AUS DEM KRIEGSZAHLAMT IM KONTEXT DER ZEIT
Laut den Berichten der Münzbeamten vom 17. März 1620 und der Hofkammer vom 21. März
1620 wurden die etwa 1000 Mark Silber auf Veranlassung Kaiser Ferdinands II. aus dem
Kriegszahlamt an die Münzjuden ausgezahlt.183 Das Kriegszahlamt war u.a. für die
Auszahlung des Soldes an die Soldaten zuständig und brauchte für den Krieg gegen den
böhmischen König Friedrich von der Pfalz von 1619 bis zur Entscheidungsschlacht am 8.
November 1620 am Weißen Berg Geld zur Finanzierung der Truppen. Laut BERGMANN läge
eine Akte vom 4. Juli 1620 im Hofkammerarchiv vor, in der von einer weiteren
Silberlieferung an die Münzjuden die Rede sei, die „zur Bezahlung der Wallensteinischen
Reiter“ Münzen auszuprägen hätten.184 Die von den Münzjuden praktizierte Ausprägung
minderwertiger Münzen könnte folglich im Sinne der habsburgischen Herrschaft gewesen
sein, die sich wenige Wochen später am 10. Mai 1620 wiederholt die Dienste der Münzjuden
zu Nutze machten wollte. Da die kaiserliche Münzstätte wohl nicht gegen die aufgestellte
Reichsmünzordnung verstoßen konnte und die Münzjuden laut Fellner keine Münzgesetze
achteten185, liegt der Vorteil eines kaiserlichen Vermünzungsauftrags an Paul Sixt Trautson
klar auf der Hand. Die Inanspruchnahme der Münzjuden zur Ausprägung von geringhaltigen
Groschen barg folglich Vorteile bei der Finanzierung des Krieges gegen den böhmischen
König.
VI.4.3.7. DIE INTERIMSMÄßIGE MÜNZORDNUNG VOM 23. MÄRZ 1620186
Am 23. März 1620 erging eine Münzordnung des Kaisers Ferdinand II. an seine Untertanen,
so auch an Trautson, mit der Anweisung sich an diese strikt zu halten.
183
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 937r., 16-19: „[...] undt ob zwar ihnen von ir May(estät)
wegen auß dem krieges zallambt biß in 1000 (Mark) zuvermünzen gegen erstatung deß münzcosten hinauß
geben [...].“
184
BERGMANN 1857, 232. Auch diese Archivalie ist im Hofkammerarchiv nicht auffindbar.
185
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938v., 29-31.
186
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23.
35
Kaiser Ferdinand richtete seine Münzordnung an den Adel, die Verwalter seines Reiches, die
Kaufleute und alle, die dieses Mandat zu lesen bekämen. Diese hätten sich „gehorsambich
zuerindern“187, dass Gold- und Silbermünzen stündlich „steigen“, was eine „beschwerung des
ganzen landts und noch höhere staigerung aller victualien verursachen thete.“188 Diesem
„unheil“ und „schändlichen wesen“ müsse eine „gezimende remedirung“ entgegengesetzt
werden.189 Interimsmäßig erfolgte die Anordnung, dass der Dukat nicht höher steigen dürfe
als drei Gulden und zwölf Kreuzer.190 Ein Goldgulden hatte den Wert von zwei Gulden,
zweiundzwanzig Kreuzern und zwei Pfennigen.191 Der Reichstaler erhielt den Wert von zwei
Gulden und acht Kreuzern.192 Nach der genauen Angabe zum Werteverhältnis erfolgte die
Androhung von Strafen bei Zuwiderhandlung. Eine Zuwiderhandlung definierte sich durch
„höher annehmen, oder außgeben auffwechßlen, verführen, kauffmanschaft oder ander
gewerb damit treiben“,193 und sollte mit der Konfiszierung der Münze und mit Strafen an Leib
und Gut geahndet werden.194 Jene, die von diesem Missstand wüssten, diesen aber nicht zur
Anzeige brächten, würde dieselbe Strafe ereilen.195 Die Anordnung dürfte Paul Sixt besonders
betroffen haben, da ein häufiges „einschleichen“ von falschen und geringen Groschen als
auch das „auffwechseln“ guter Münzsorten, die dann aus dem Land geschafft würden,
verurteilt wurde.196 Diese Umtriebe seien „zu nachtl und schaden, [und hätten] dem ganzen
landt aber zur höchsten beschwär geführt.“197 Den Adressaten dieser Münzordnung wurde
also ein Befolgen dieser Interimsordnung befohlen und bei Nichtbefolgen Strafe angedroht.
Diese gedruckte Anordnung unterzeichnete sogar Paul Sixt in seiner Funktion als Statthalter
von Niederösterreich neben dem Vizekanzler Jacob Schulz: „Paulus Sixt Trauthson / gr(af)
und fre(yherr) stathalter / Jacob Scholtz vicekantzler.“198
187
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 9.
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 9-11.
189
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 11.
190
„Das nemblich der ducaten höher nicht als per drey gulden zwölff khreutzer.“ Vgl. HKA-nö. Münz- und
Bergwesen, rote Nr. 14, Nr. 23, 12.
191
„Ain goldtgulden umb zween gulden zwenundzwanzig khreutzer, zwen pfenning.“ Vgl. HKA-nö. Münz- und
Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 12f.
192
Der reichstaller per zwen gulden, acht khreutzer.“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr.
23, 13f.
193
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 16f.
194
„[...] und darüber betretten würde, der, dieselben, sollen neben confiscation der müntz, auch in die straff an
leib und guett gefallen sein.“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 17f.
195
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 18-21.
196
„[...] unnd dieweilen auch in disem erzherzogthumb Österreich, heuffig die falschen und geringen groschen
eingeschlichen, dardurch, die grobe und guete münzsorten auffgewechselt, unnd auß dem landt haimblicher
weiß [...].“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 23f.
197
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 24.
198
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 30-32.
188
36
Das Münzwesen in Falkenstein und im „Haus zum Roten Rosenkranz“ in Wien hat folglich
nicht nur gegen die Reichsmünzordnung von 1559 sondern auch gegen die interimsmäßige
Münzordnung
von
1620
verstoßen,
obwohl
Paul
Sixt
Trautson
als
Statthalter
Niederösterreichs um deren Inhalt wusste.
VI.4.3.8. BRIEF FERDINANDS II. AN P AUL SIXT T RAUTSON VOM 10. MAI 1620, DEN
VERMÜNZUNGSVERTRAG MIT DEN MÜNZJUDEN BETREFFEND 199
Wurden die Münzjuden von der Niederösterreichischen Kammer als
ein
Übel
wahrgenommen, so schien sich der Kaiser trotzdem ihr Können zunutze machen zu wollen. In
einem Schreiben an Paul Sixt vom 10. Mai 1620200 teilte der Kaiser (!) mit, einen
Vermünzungsvertrag201 mit den Münzjuden geschlossen zu haben, der am 13.Mai in Kraft
treten würde.202
In dem Brief setzte der Kaiser seinen Ratsherren und Statthalter Paul Sixt Trautson davon in
Kenntnis, dass er „mit seinen münzleüthen den Juden, tractiert und geshlossen, daß sy
aintausent ainhundert markh silber von irer kay(serlichen) M(ayestät) zum vermünzen
annemben wollen.“203 Offensichtlich ging ein Einverständnis vonseiten Paul Sixts dem
Vertrag zwischen seinen Münzjuden und seinem kaiserlichen Herrn voraus, an das dieser ihn
durch dieses Schriftstück zu erinnern gedachte: „Alß hat man ine herrn graffen solcher irer
M(ayestät) ergangenen gnedigsten resolution hirmit erindern wollen.“204 Lediglich die
Angaben zum Umfang des Materials zur Ausmünzung, das sich auf 1100 Mark Silber
belaufe,205 und die den Münzjuden gebotene Zeit von acht Wochen206 geben Auskunft über
die Produktion. Die Münzmenge und die bevorzugten Nominalien, die aus den 1100 Mark
Silber zu münzen waren, wurden nicht erwähnt. Dass dieser in dem Brief verlautbarte
Beschluss schließlich ein kaiserlicher war, verrät das „per imperatorem“ am Briefende.
199
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 828a2r.- 828a3v.
An der Datierung beim Briefende wurde an der Ziffer 2 eine Korrektur vorgenommen. Allerdings wurde die
Datierungsangabe am Briefkopf nicht verändert.
201
In den Quellen und in der Literatur wird von einem weiteren Vertrag zwischen Ferdinand II. und den
Münzjuden unter Abraham Rieß im März 1621 berichtet. Dieser trat als Pachtwerber auf, allerdings beschloss
der Kaiser, dass er keinen derartigen Vertrag mit den Juden mehr wolle, vgl. NEWALD 1881, 94.
202
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 828ar., 17-19.
203
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 828ar., 7-10.
204
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 828ar., 16-19.
205
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 828ar., 8f.
206
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 828ar., 11.
200
37
VI.4.3.9. STELLUNGNAHME DER NIEDERÖSTERREICHISCHEN KAMMER VOM 25. MAI 1620 ZUM
ANSUCHEN VON P AUL SIXT T RAUTSON, SEINE MÜNZE NACH KLOSTERNEUBURG VERLEGEN ZU
DÜRFEN
207
Laut der Stellungnahme vom 25. Mai 1620 der Niederösterreichischen Kammer habe Paul
Sixt Trautson „umb allerg(nedigsten) consens und verwilligung zu transpörtierung seines
munz wesens nach Chlosterneuburg“208 in sein erkauftes Freihaus gebeten.209 Nach
Überprüfung des Münzprivilegs210, das als rechtmäßig empfunden wurde,211 konstatierte die
Kammer, dass aber die Münzung des Grafens den publizierten Münzgeneralien und
Reichskonstitutionen „diametro et fundamentaliter zuwider“ sei.
212
Zudem verstoße die
Verpachtung der eigenen Münze an die Juden und der Pagamentaufkauf zu hohen Preisen
gegen die Münzordnung.213 Allein der kaiserliche Münzmeister sei zum Pagamentaufkauf
berechtigt214, und daher stelle das im „Haus zum Roten Rosenkranz“ befindliche Silber einen
Raub am Kaiser dar.215 Bislang vergebens habe die Kammer den Kaiser um Auflösung der
Münze im „Haus zum Roten Rosenkranz“ und Bestrafung der Münzjuden gebeten. 216 Auch
habe man beratschlagt, wie man das Münzwesen reformieren könne, um dem „abgang amb
silber“ entgegenzuwirken.217 Die Niederösterreichische Kammer rate daher dem Kaiser
dringendst davon ab, dem Ansuchen von Paul Sixt Trautson stattzugeben. 218 Gründe
vonseiten Paul Sixt Trautsons für eine Überführung der Münzstätte nach Klosterneuburg
werden im Dokument allerdings nicht genannt, nur Argumente gegen diese vonseiten der
Hofkammer.
207
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 831r.-832v. Leider ist der Name des Unterzeichners dieser
Stellungnahme kaum zu lesen.
208
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 831r., 9-11.
209
In der Eingabe vom 2. Mai 1620 an Ferdinand II. erklärte Paul Sixt: „Hab ich zur Chlosterneuburg mich umb
ain freyhauss beworben, alda ich ohne meniglichs schaden, eintrag und praeiudicio mein von Falkckhenstain
geflüchtetes münzwesen aufrichten und privilegirter massen gebrauchen khönte.“ Vgl. NEWALD 1885, 360. Er
bat den Kaiser diese Münzüberführung nach Klosterneuburg zu gestatten.
210
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 831r., 15-17: „[...] sein der freyen munzung khayserliche
privilegia in originali und darvon extrahierte abschriften zu genuegen ersehen [...].“
211
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 831r., 15-22.
212
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 831v., 38f.
213
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 831v., 44-55.
214
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 832r., 69-72.
215
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 832r., 78-82.
216
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 832r., 83-85.
217
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 832r., 86-88.
218
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 832v., 118-122.
38
Erst am 17. August 1620 entschied sich der Kaiser gegen das Ansuchen von Paul Sixt
Trautson, dem der Entschluss schnell übermittel wurde.219
VI.5. DAS ENDE DER MÜNZPRÄGUNG IM „HAUS ZUM ROTEN ROSENKRANZ“
VI.5.1. DIE MITTEILUNG DES KAISERLICHEN WUNSCHES ZUR AUFLÖSUNG IM SCHREIBEN
DER
1620
HOFKAMMER
AN
DIE
NIEDERÖSTERREICHISCHE
KAMMER
VOM
21.
AUGUST
220
Die wiederholt vorgebrachten Klagen gegen das Münzwesen von Paul Sixt Trautson
entfalteten ihre Wirkung schlussendlich im August 1620.
In einem Schreiben der Hofkammer vom 21. August 1620 an die Niederösterreichische
Kammer wird der Wunsch des Kaisers an Paul Sixt Trautson geäußert, von der Vermünzung
durch die Juden abzulassen. Kaiser Ferdinand II. habe „herrn grafen Trautsomb [zu]
abschaffung seiner Juden und ablassung von solcher vermüntzung“221 aufgefordert, welcher
dem Wunsch des Kaisers nachkäme.222 Zudem hätten die Juden „daß winkhell schaiden,
abtreiben und prennen alhie aller ortten, dan verschwertzung silber, golt und der klainen
müntz sortten außer landts“223 einzustellen.
VI.5.2. DIE ANORDNUNG DER NIEDERÖSTERREICHISCHEN KAMMER VOM 26. AUGUST 1620 ZUR
AUFLÖSUNG DER MÜNZE 224
Fünf Tage später, am 26. August 1620, wurde von der Niederösterreichischen Kammer
angeordnet, dass eingedenk des kaiserlichen Wunsches, dem Paul Sixt Folge leistete, die
Münze der „bosen und hoch schedlichen Juden“225 im „Haus zum Roten Rosenkranz“
aufgelöst werden solle. Als Begründung wurden die Übertretung der „münz edicten und
publicierten generalien“226 sowie der Aufkauf des „alten und nüen münz silbers“227 vonseiten
der Münzjuden angeführt. „[...] da sie nit straiths pariern wulten[, habe man] alles was von
219
NEWALD 1885, 360.
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 877cr.-v., als Konzept vorliegend.
221
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 877cr., 22-26.
222
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 877cr., 27-30.
223
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 877cr., 37-39.
224
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 878r.-v., als Konzept vorliegend.
225
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 878r., 9.
226
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 878v., 42.
227
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 878v., 44f.
220
39
silber, golt, und pagamenten verhanden sambt dem ganz[en] werkh und munz zeug“ zu
beschlagnahmen.228 Der kaiserliche Münzmeister Matthias Fellner wurde mit der
Durchführung der Auflösung beauftragt.229 Dass die Bearbeitung dieser Angelegenheit
schnell vonstattengehen sollte, veranschaulicht das „cito!“ (schnell) am linken Seitenrand.230
Somit wurde der Verwendung der Münze im „Haus zum Roten Rosenkranz“ durch die
Münzjuden endgültig ein Ende gesetzt.
VI.6. ZWISCHENFAZIT
Dass Paul Sixt Trautson nur mündlich das Prägerecht von Kaiser Matthias I. verliehen bekam
oder es sich gar erschlichen hat, wie es teilweise in der älteren Literatur anklingt, wird durch
die Abschrift des Münzrechtes an ihn und seine Nachkommen primogenitis widerlegt.
Spätestens das Dokument vom 10. März 1615, in dem von Paul Sixts Ansuchen in der
kaiserlichen Münze in Wien prägen zu dürfen die Rede ist, und jenes vom 19. März 1615, in
dem diesem Ansuchen nicht stattgegeben wird, untermauern die Annahme, dass er im
Frühjahr 1615 mit dem Münzrecht begabt worden ist. Da im Dokument vom 19. März von
einem Ab- und Einstellen die Rede ist, liegt die Vermutung nahe, dass Paul Sixt bereits in der
kaiserlichen Münzstätte in Wien geprägt hatte, bis der dortige Münzmeister skeptisch
reagierte. Diese Vermutung wird vom 2 Pfennig-Stück von 1615 unterstützt. Zu der Zeit
zwischen dem 19. März 1615 und der Verpachtung des Münzwesens an die Münzjuden im
Laufe des Jahres 1617 fanden sich bislang keine Quellen im Staatsarchiv. Die einzigen
vorliegenden Quellen, die mit diesem Zeitraum in Verbindung gebracht werden könnten, sind
nicht archivalischer sondern numismatischer Natur: die undatierten Münzen, auf die im
anschließenden Kapitel zur Münzprägung der Familie Trautson genauer eingegangen werden
soll. Durch die Verpachtung des Münzwesens an Veit Brodt und Abraham Ries verstieß Paul
Sixt Trautson wissentlich gegen die Reichsmünzordnung. Zusätzlich duldete er, dass sie durch
Aufwechseln, übermäßigen Pagamentaufkauf, Verführen des guten Geldes über die Grenzen
und das Einführen sowie Ausprägen von schlechtem Geld gegen die Gesetze verstießen, um
im hohen Maße die Rentabilität der gepachteten Münze zu steigern. Ihr Handeln blieb nicht
unbemerkt, sondern gab Anlass zu einer regen Korrespondenz zwischen den kaiserlichen
228
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 878v., 37-40.
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 878r., 1-4: „Von denen verordneten n(ieder)
o(esterreichischen) camer president und räthen Mattheusen Felner khayserlichen münz ambst verwaltter alhier
anzuzeigens.“
230
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 878r., 4.
229
40
Münzmeistern Esaias Jessenßky und Matthias Fellner, der Hofkammer sowie der
Niederösterreichischen Kammer. Die Münzbeamten und die Hofkammer reichten 1618 und
1620 wiederholt Klage gegen die Münzjuden ein, ohne Paul Sixt Trautson diskreditieren zu
wollen. Der Umzug der Münze nach Wien erfolgte aufgrund der Landesunruhen entweder
Ende 1619 oder Anfang 1620. Die Münzprägung dieses Standesherrn findet zu einer von
Krisen erschütterten Zeit statt, die von den Kriegswirren zu Beginn des Dreißigjährigen
Krieges gezeichnet war. Zur Finanzierung von Truppen war viel Münzgeld von Nöten, das in
Ermangelung eigener Silberbergwerke mit stark sinkendem Feingehalt ausgeprägt wurde.
Groschen und Kreuzer konnten somit gewinnbringend geschlagen werden. Kaiser Ferdinand
II. machte sich die Münzprägung der Münzjuden zunutze, indem er offensichtlich mehrmals
im Jahr 1620 Münzverträge mit ihnen und Paul Sixt Trautson zur Ausprägung von Silber aus
dem Kriegszahlamt schloss. Womöglich kam das gesetzeswidrige Ausprägen von
minderwertigen Groschen durch die Münzjuden Kaiser Ferdinand II. entgegen, da dies in der
eigenen kaiserlichen Münzstätte bis dato noch nicht gewagt worden war. Da die kaiserlichen
Münzbeamten an einer hohen Auslastung ihrer Münze interessiert waren, bedeuteten die
kaiserlichen
Aufträge
an
die
Münzjuden
Verluste,
die
durch
deren
massiven
Pagamentaufkauf noch verstärkt wurden. Somit sind die Klagen und die heftigen
Anschuldigungen der Münzbeamten besonders von Eigeninteresse geprägt. Im August 1620
konnten die Hofkammer und der Münzmeister Matthias Fellner schlussendlich ihre Bitte zur
Auflösung der trautsonischen Münze im „Haus zum Roten Rosenkranz“ bei Kaiser Ferdinand
II. durchsetzen. Das Münzwesen von Paul Sixt Trautson zeugt von den Anfängen der Kipperund Wipperzeit, die von 1620 bis 1623 ihre Hochzeit hatte.
Tabelle: Wichtigste Eckdaten zur Münzgeschichte von Paul Sixt Trautson
Vor dem 10.
ARCHIVALISCHE ZEUGNISSE
NUMISMATISCHE ZEUGNISSE
Münzrechtsverleihung
2 Pfennig-Stück 1615
März 1615
Beginn der Münzprägung,
vermutlich kurze Zeit in der
kaiserlichen Münzstätte in Wien
1615-1617
1617
(Undatierte Münzen)
Prägung auf Burg Falkenstein
Datierte Münzen (+ undatierte
Münzen)
41
1618
Prägung auf Burg Falkenstein
Datierte Münzen
1619
Prägung auf Burg Falkenstein
Datierte Münzen
Vor dem 24.
Umzug von Falkenstein nach
Februar 1620
Wien, in das „Haus zum Roten
Rosenkranz“
1620
Prägung im „Haus zum Roten
Datierte Münzen
Rosenkranz“
26. August 1620
Ende der Münzprägung
VI.7. DIE NACHFOLGENDEN PRÄGEHERREN
J OHANN FRANZ T RAUTSON (1621-1663)
Johann Franz Trautson, Sohn des Paul Sixt, fungierte als Gesandter beim spanischen Infanten
und als Statthalter der Niederlande.231 Eine diplomatische Karriere eröffnete ihm Zugang zu
den obersten Hofämtern am kaiserlichen Hof in Wien.232 Er übernahm die Ämter seines
Vaters wie Reichshofrat, Geheimrat und Statthalter von Niederösterreich als auch den
ererbten Rang des Erbmarschalls von Tirol. Um das Jahr 1650 wurde Johann Franz Trautson
Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies.233 Seine Münzprägung umfasst die Jahre von 1633 bis
1639, worau eine Prägepause von 69 Jahren folgte. Er prägte mannigfaltig grobe Sorten,
insbesondere typenreiche Taler.
FRANZ EUSEBIUS T RAUTSON (1678-1728)
Franz Eusebius Trautson, Sohn von Johann Franz aus zweiter Ehe, wurde 1680 erst
kaiserlicher Kämmerer, dann oberösterreichischer Regimentsrat und schließlich 1716
kaiserlicher Geheimer Rat.234 Nach dem Tod seines ältesten Bruders Paul Sixt V. im Jahr
1678 und wegen des geistlichen Standes seines älteren Bruders Bischof Ernst übernahm er die
Erbämter wie Erblandmarschall von Tirol und Regent der oberösterreichischen Lande.235
Nach dem Tod seines Bruders und Majoratsherrn Ernst im Jahr 1702 stand Franz Eusebius
PAVLIČEK – SCHÖN 2008, S. 79.
Zu den Aufstiegschancen in den Hofämtern s. SCHEUTZ 2015, S. 166f.
233
HADRIGA 1996, 86.
234
HADRIGA 1996, 120.
235
HADRIGA 1996, 120.
231
232
42
der volle Besitz zu. Von 1717 bis 1728 versah er das Amt des Gubernators in Tirol. Seine
Münzprägung reduziert sich auf die Jahre 1708 und 1715. Er prägte fein gearbeitete 10fachDukaten, Dukaten und Taler. In der Biographie konnten bislang keine großen Ereignisse für
die Jahre 1708 und 1715 ausgemacht werden, außer dem Tod seiner geliebten Gemahlin
Elisabeth Cäzilia im Jahr 1715, die Anlass für die Prägung gewesen sein könnten.
J OHANN LEOPOLD DONAT T RAUTSON (1711-1724)
Johann Leopold Donat Trautson, Sohn von Johann Franz aus dritter Ehe und Halbbruder von
Franz Eusebius, war u.a. Reichshofrat und Geheimer Rat Kaiser Leopolds I. (1658-1705),
Oberstkämmerer, Geheimer Rat, Konferenzrat und Obersthofmeister unter Josef I. (17051711) und Gouverneur der Staatszentralkasse und Obersthofmeister unter Karl VI. (17111740).236 Im Jahr 1698 wurde er zum Ritter vom Goldenen Vlies ernannt. Bei der Regelung
der Erbfolge für Kaiser Karl VI. hatte er als Geheimer Konferenzrat erheblich mitgewirkt.
Durch die „Pragmatische Sanktion“, die bestimmte, dass im Fall des Aussterbens des
Mannesstammes die Töchter von Karl VI. thronberechtigt seien, konnte schließlich später
Maria Theresia seine Nachfolge antreten. Für die Verdienste um Krone und Reich erhob Josef
I. seinen Günstling und Vertrauten Johann Leopold Donat Trautson am 19. März 1711 in den
Reichsfürstenstand und verlieh ihm, neben dem Prädikat „Hochgeboren“ und „Lieber
Oheim“, zusammen mit dem Palatinatsbrief237 das Münzrecht, das er jedoch nur im Jahr 1719
zur Ausprägung von 10fach-Dukaten, Dukaten und Talern gebrauchte. Die Qualität der
Münzbilder bestechen mit ihrer auffälligen Schönheit. Auch hier liegt in der Biographie kein
bekannter Anlass vor, der speziell mit dem Ausprägen im Jahr 1719 verbunden werden
könnte.
Als Bauherr des Palais Trautson, heute Museumsstraße 7, hat Johann Leopold Donat die
Topographie Wiens wirkungsvoll mitgestaltet, indem er das Palais symbolträchtig in direkter
Sichtachse zur Hofburg errichten ließ.238 Mit seinem Sohn Fürst Johann Wilhelm (* 1700, †
1775) starb die Familie 1775 im Mannesstamm aus.239
236
HADRIGA 1996, 110 und KUBISKA -SCHARL – PÖLZL 2013, 719.
Die Erhebung in den Fürstenstand bedingte nicht, mit dem großen Palatinat begabt zu werden. Jedoch
bedeutet die Verleihung kaiserlicher Privilegien eine Auszeichnung um nicht rangmäßig hinter den anderen
Fürsten zurückzustehen, vgl. WINKELBAUER 1999, S. 202.
238
Der Entwurf des Palais, das zwischen 1710 und 1716 errichtet wurde, stammte aus der Feder von Johann
Bernhard Fischer von Erlach, vgl. WIEDLACK 2011, 89. Die Mitglieder des Hofadels gruppierten sich durch
glanzvolle Neu- oder Umbauten herrschaftlicher Palais um die kaiserliche Burg. Besonders nach dem Ende der
237
43
VII. DIE MÜNZGESCHICHTE DER FAMILIE TRAUTSON IM KONTEXT DER
MÜNZGESCHICHTE DES 17. UND 18. JAHRHUNDERTS
VII.1. DIE MÜNZRECHTSVERLEIHUNGEN VOR DER KIPPER - UND W IPPERZEIT
Zu den frühen Münzrechtsverleihungen des 16. und 17. Jahrhunderts gehört jenes an Graf
Ulrich zu Hardegg240 und an Graf (später Fürst) Karl von Liechtenstein241. Ulrich zu Hardegg
erhielt bereits am 20. Mai 1507 das Münzrecht, das ihm 1523 von Kaiser Karl V. bestätigt
wurde.242 Hardegg machte sich als eifriger „Nachpräger von Münzen seiner Nachbarn“ einen
Namen.243 Sein späterer Nachkomme Graf Georg Friedrich zu Hardegg-Glatz244 versuchte das
Münzwesen 1613 wieder aufleben zu lassen.245 1618 hatte er, wie Paul Sixt Trautson im Jahr
1615, darum gebeten, in der kaiserlichen Münzstätte in Wien „auf den alten vnd jezigen
hardeggischen münz-präckh, 100 gulden silber und guldene münz schlagen zu lassen“, was
aber im November 1618 abgelehnt wurde.246
Karl von Liechtenstein bekam am 7. Juli 1607 das Recht zugestanden „allerley gulden vnd
silberne münzsortten, klain vnnd gross, in allermassen solches vnnser vnnd des heyligen
reichs münz edict vnnd ordnung zuelasset, mit umbschriften, bidnussen, wappen vnnd gepreg
auf bayden seitten, münzen vnnd schlagen [zu] lassen.“247 1608 in den Fürstenstand erhoben,
richtete sich Fürst Karl von Liechtenstein 1609 eine Münzstätte in Troppau ein, die er an
Esaias Jessenßky und Stenzel Aichhäuser verpachtete. Als Münzmeister ist Burkhart Hase
belegt.248 Die von ihnen produzierten Groschen wurden als minderwertig kritisiert, weshalb
das Konsortium249 bat, ihre Münzen von Sachverständigen probieren zu lassen. Esaias
Jessenßky und seine Kollegen gaben an, dass ihre Münzen nicht schlechter seien, sondern
sogar besser als jene Münzen, die „so dieser zeitt im heiligen Römischen Reich geschlagen“
Türkenkriege erlebte die Umgebung um die Festungsmauern der Stadt Wien eine beispiellose rege
Bautätigkeit, vgl. HADRIGA 1996, 114.
239
HADRIGA 1996, 109.
240
Für weitere Literatur s. H OLZMAIR 1946, 28f.
241
Hierzu: DIVO, J.-P., Die Münzen und Medaillen der Fürsten von Liechtenstein, Zürich 2000.
242
HOLZMAIR 1946, 28.
243
HOLZMAIR 1946, 28.
244
Hierzu: NECHANICKÝ, Z., – ŠAFÁŘ, O., Kladské mincovnictví, Hradec Králové 1983.
245
HOLZMAIR 1946, 28f.
246
NEWALD 1885, 360.
247
NEWALD 1885, 354.
248
NEWALD 1885, 355.
249
Hierzu: E RNSTBERGER, A., Hans de Witte. Finanzmann Wallensteins, Vierteljahrschrift für Sozial- und
Wirtschaftsgeschichte, Beiheft 38, Wiesbaden 1954.
44
wurden.250 Wenige Jahre später war es dann Jessenßky, der den Vorwurf des minderwertigen
Ausmünzens erhob, allerdings als kaiserlicher Münzmeister gegen Paul Sixt Trautson und
dessen Münzjuden.
VII.2. DIE KIPPER - UND WIPPERZEIT
VII.2.1. URSACHEN
Die Trautson erhielten ihr Münzprivileg in einer Zeit, die die ersten Anzeichen einer Inflation
und den Verlust der Kontrolle über das Geldsystem aufwies. Die Jahre von 1620 bis 1623
gingen als die Kipper- und Wipperzeit in die Geschichte ein, die aber ihre Ursache bereits in
der Mitte des 16. Jahrhunderts in der Reichsmünzordnung von 1559 hatte, die in den
nachfolgenden Reichstagen in den Jahren 1566 in Augsburg und 1570 in Speyer bekräftigt
und erweitert wurde.251 Diese Reichsmünzordnung sah eine direkte Kontrolle der Münzstätten
und Münzmeister eines Kreises durch
einen Kreiswardein, die Abhaltung von
Reichsprobationstagen und die Einrichtung von Kreismünzstätten vor, die von allen Ständen
mit Prägeberechtigung genutzt werden sollten.252 Auch wurde die Ausfuhr von Rohsilber und
Reichsgeld in das Ausland unter Strafe gestellt und ausländische Währung nur im geringen
Umfang geduldet. Die Verpachtung oder gar der Verkauf des eigenen Münzrechtes war
verboten. Der Dukat und der Reichsgulden in Silber hatten einen einheitlichen Münzfuß auf
der Grundlage einer Kölnischen Mark (233,855 g). Am Goldgulden wurde dennoch
festgehalten. Später erfolgte die Einführung eines Reichstalers als zusätzliche neue
Silbermünze. Der Halbgulden zu 30 Kreuzer als auch kleine Münzen im Nennwert von 10, 5,
2 ½ und 1 Kreuzer galten als Scheidemünze in Silber. Das Prägen der kleinen Silbermünzen
barg jedoch einen großen Nachteil: Der kostenintensive hohe Arbeitsaufwand ihrer
Herstellung wurde nicht durch eine Reduzierung ihres Silbergehalts ausgeglichen. Anstelle
eines Münzgewinns stellte sich beim Ausprägen der kleinen Münzen ein Verlust ein. Es So
kam es in der Folge zu einem Mangel an kleinen Münzen, die jedoch für den alltäglichen
Handel notwendig waren. In sogenannten Heckenmünzen wurden minderwertige mittlere und
kleine Silbermünzsorten produziert.253 Infolge des massiven Silberaufkaufs schoss der
Silberpreis in die Höhe und die kleinen Münzen wurden in ihrem Feingehalt stark verringert,
250
NEWALD 1885, 355.
ROSSEAUX 2001, 57.
252
ROSSEAUX 2001, 58.
253
ROSSEAUX 2001, 59.
251
45
um rentabel zu bleiben.254 Der umsichgreifenden Münzverschlechterung und dem daraus
resultierenden Anstieg der Preise sollte zwar auf dem Reichstag von 1603 in Regensburg
durch Gegenmaßnahmen wie dem Erstellen von Gutachten zur Lage entgegengewirkt werden,
jedoch wurden diese Gutachten nur rudimentär zwischen 1607 und 1618 an die kurfürstliche
Kanzlei zu Mainz geschickt.255 Der anberaumte Reichstag, der nach der Auswertung der
Gutachten ernstliche Schritte gegen die eingerissene Münzordnung unternehmen sollte, kam
nie zustande. Der ausbrechende Konfessionskampf ergriff alle Stände und Institutionen,
sodass die angeheizte Stimmung die Lösung von selbst kleinen Problemen unmöglich machte.
Man begann militärisch aufzurüsten, um dem konfessionellen Feind entgegenzutreten. Geld
zur Bezahlung der Truppen war vonnöten. Selbsternannte Münzherren tauchten ubiquitär auf,
und ungeachtet des Standes wurde im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation nach
eigenem Gutdünken geprägt.
VII.2.2. DIE HYPERINFLATION VON 1620 BIS 1623
Gegen Reich und Krone erhob sich 1619 in Böhmen Friedrich von der Pfalz. Dem
protestantischen Kontrahenten stellte sich jedoch am 8. November 1620 eine katholische
Allianz, bestehend aus den Truppen Herzog Maximilians von Bayern und den kaiserlichen
Truppen Ferdinands II., in der Schlacht am Weißen Berg entgegen. Zwar wurde Friedrich
geschlagen und somit der Krieg beigelegt, dennoch ging Kaiser Ferdinand II. das Geld immer
mehr aus. Sein Kontrahent hatte bereits zur Finanzierung seines Krieges gegen den Kaiser
eine Münzverschlechterung durchgeführt. So verschlechterte auch Maximilian von Bayern
seine Kriegsmünzen, weshalb die böhmischen und bayerischen Münzen zu Beginn des
Krieges 40 % und am Ende des Jahres 1620 sogar 80 % unterwertig waren. 256 Wenig später
folgten auch Kaiserliche in der Münzverschlechterung wie Fürst Karl von Lichtenstein, neuer
Statthalter von Böhmen, der einen Münzvertrag mit dem Münzjuden Jakob Bassevi257 schloss,
dem er bis zu 2000 Mark Pagament wöchentlich zukommen ließ, die im Ankauf 25 Gulden
254
Bei der Beurteilung des Wertes einer Münze stehen zwei Faktoren teilweise in Konkurrenz zueinander. Im
Idealfall bestätigen sich Wertbeilegung (valor impositus), die der durch den Münzherren kraft seiner Autorität
beigemessen wird, und innere Güte (bonitas intrinseca) einander. Bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde
besonders unter der Federführung von dem römischen Juristen Sigismund Scaccia in seinem Werk „I.C. Romani
Tractatus de Commerciis et Cambio“ dem valor impositus eine größere Autorität zugeschrieben, wodurch eine
mäßige Münzverschlechterung akzeptabel wurde, vgl. ROSSEAUX 2001, 60.
255
ROSSEAUX 2001, 61.
256
HAHN 2011, 114.
257
Über Bassevi und das Prager Konsortium s. LEINS, S., Das Prager Münzkonsortium 1622/23. Ein
Kapitalgeschäft im Dreißigjährigen Krieg am Rand der Katastrophe, Münster 2012.
46
pro Mark gekostet hatten.258 Pro Mark Silber konnte er einen Gewinn von 21 Gulden für die
kaiserliche Kasse verbuchen, indem er aus einer Mark Silber 46 Gulden schlug. 259 Im Jahr
1621 schlug Fürst Lichtenstein Kaiser Ferdinand II. eine Münzverschlechterung vor, indem
70 anstelle von 46 Gulden aus einer Mark Silber geschlagen werden sollten.260 Mit dem
Patent vom 23. September 1621 wurde die Unterwertigkeit der „langen Münzen“ um 80 %
allgemein anerkannt und gesetzlich geduldet.261
VII.2.3. DIE AUSWIRKUNGEN
Die unmittelbaren Auswirklungen der Münzverschlechterung waren zu Beginn noch positiv,
da der Handel durch den Geldstrom angeregt wurde. Allerdings stiegen in der Folge die Preise
rapide in die Höhe. Durch das Geschäft des Geldaufwechselns wurde die Spekulation weiter
genährt, und selbst die anfänglich schlechter ausgeprägten Münzen wurden eingeschmolzen,
um sie mit einem weiter verringerten Silbergehalt auszuprägen.262
Die Bauern weigerten sich ihre Produkte gegen dieses „Schandgeld“ auf den städtischen
Märkten feil zu bieten. Auch die Handwerker weigerten sich diese „lange Münze“ für ihre
Arbeit anzunehmen und wollten mit Naturalien oder guten Münzen entlohnt werden. Die
Folge waren Rebellionen und Aufstände der Arbeiter und einfachen Leute. Durch die Abgabe
der Steuer füllten wiederum schlechte Münzen die Staatskassen.
VII.2.4. DAS ENDE
Erst mit der Münzcalada Ferdinands II. vom 14. Dezember 1623 wurde die Kipperprägung
eingestellt und der alte Münzfuß restituiert. Für die Einlösung der Kippermünzen gegen gutes
Geld wurde anfänglich eine Frist von drei Monaten gesetzt. Schließlich aber war ein
Umtauschen bis über das Jahr 1625 hinaus möglich.263 Um den Bedarf an neuem und gutem
Geld zu decken, wurde in Pressburg eine neue Münzstätte errichtet, die von Matthais Fellner
geleitet wurde. Sodann wurde die Spanische Münzstätte in Wien, die mit dem Ende der
258
ROSSEAUX 2001, 63.
ROSSEAUX 2001, 63.
260
ROSSEAUX 2001, 63.
261
HAHN 2011, 114.
262
ROSSEAUX 2001, 65.
263
NEWALD 1882, 117.
259
47
Kipperprägung ihre Tätigkeit eingestellt hatte, als kaiserlicher Münzstätte eingerichtet.264
Ende November 1623 übernahm der zwielichtige Brünner Münzmeister Balthasar Zwirner die
kaiserlichen Münzstätten in Wien und Pressburg sowie jene in Mähren und Schlesien für ein
Jahr. Aufgrund seiner Misswirtschaft und der schlecht ausgeprägten Münzen geriet Zwirner in
Misskredit bei Kaiser Ferdinand II., der am 29. Juli 1624 den Haftbefehl gegen ihn ausstellte
und ihn als Pächter enthob.265 Als Nachfolger wurde der Münzmeister Matthias Fellner
installiert, um für ein geordnetes Münzwesen zu sorgen. Die Rückführung des Münzwesens
zur alten Ordnung stellte allerdings in den Jahren nach 1623 einen langwierigen Prozess dar.
VII.3. DAS PRÄGEVERHALTEN BEGINNT SICH ZU ÄNDERN
„Ich tue dies nicht wegen des Gewinns, sondern wegen der Reputation.“266, so Herzog
Albrecht von Wallenstein (* 1583, † 1634). Der hohe Gewinn aus seiner Münzstätte, die er
seit 1626 im böhmischen Gitschin (heute Jičin) betrieb, sprach allerdings gegen Wallensteins
Erklärung.267 Wallenstein gehörte zu jenen Neufürsten, die, wie Fürst Zdenko Adalbert Popel
von Lobkowitz268 und Reichsgraf Karl von Harrach, kurz nach dem Ende der Kipper- und
Wipperzeit gefürstet oder in den Reichsgrafenstand erhoben wurden und folglich mit dem
Münzprivileg
begabt wurden. Doch beginnend mit dem Neufürsten Johann Ulrich von
Eggenberg269 (* 1568, † 1634), dem das Münzrecht im Jahr 1625 verliehen wurde,270 trat die
Repräsentation durch Münzprägung zunehmend in den Vordergrund.271 Sich von den
Kippermünzen abwendend begann Eggenberg hochwertige Taler auszuprägen. Als
Münzstätte diente ihm die kaiserliche Münzstätte in Prag. Auch Graf Sigmund Ludwig von
Dietrichstein272 (* 1600, † 1678) prägte in den kaiserlichen Münzstätten Graz oder St. Veit,
nachdem er 1637 von Kaiser Ferdinand III. das Münzprivileg verliehen bekommen hatte.273 In
dem Münzprivileg an die Dietrichstein steht sogar deutlich die Verordnung, nicht aus Gewinn
264
NEWALD 1882, 117f.
NEWALD 1882, 118. Näheres zur Person Zwirner s. ZUKAL, J., Die Liechtensteinsche Inquisition in den
Herzogtümern Troppau und Jägerndorf aus Anlaß der Mansfeldschen Rebellion 1626-1627, Zeitschrift für
Geschichte und Kulturgeschichte Österreichisch-Schlesiens, Bd. 7 (1912).
266
NOHEJLOVÁ -PRÁTOVÁ 1969, 11.
267
SCHULZ 1989, 161. Zur Münzprägung von Wallenstein s. POLEY , H., Albrecht von Wallenstein (Waldstein).
Herzog von Friedland und seine Münzen, Stuttgart 2014.
268
Hierzu: POLIVKA, E., Pět století lobkowiczkých numismatických památek 1547-1958, Prag 1991.
269
Hierzu: HOLZMAIR 1946, 24f.
270
SCHULZ 1989, 161.
271
SCHULZ 1979, 273.
272
Hierzu: HOLZMAIR 1946, 21-24.
273
HKA, HMA Wien, Index zur Registratur 1547-1744, s. Confirmation 1637, s. Ius cudendae monetae 1637.
265
48
zu prägen, sondern dieses als Ehre zu betrachten.274 Einige Familien, denen im ersten Viertel
des 17. Jahrhunderts das Regal verliehen wurde, nahmen ihr Recht sogar erst spät wahr.275
Die
Münzrechtsverleihungen
im
17.
und
18.
Jahrhundert
kamen
dem
Repräsentationsbedürfnis entgegen, das im Hochbarock besonders stark ausgeprägt war. Als
zeitliche Zäsur ist die Regierungszeit Leopolds I. (1658-1705) anzusehen.
VII.4. DIE REGIERUNGSZEIT LEOPOLDS I. (1658-1705) ALS WENDEPUNKT
VII.4.1. VOM GEWINN ZUR REPUTATION
Entscheidend für die Änderung des Prägeverhaltens der Münzherren war die Thronbesteigung
Leopolds I. (1658-1705), der seinen Alleinanspruch auf die Ausprägung von Kleinmünzen
durchzusetzen versuchte.276 Dem akuten Finanzbedarf sollte das Münzwesen durch die
Einführung neuer, für den Staatshaushalt lohnender Münzen wie den 15 und 6 KreuzerStücken Abhilfe schaffen.277 Die gewinnbringende Ausprägung der Kleinmünzen, die zur
Finanzierung des Krieges gegen die Türken gedacht war,278 stand allein der Krone zu,
weshalb die Wirtschaft der Privatmünzprägung weichen sollte. Unter Leopold I.
verschwanden die privaten Münzstätten von der Bildfläche.279 Seither prägten die
Prägeberechtigten mit wenigen Ausnahmen grobe Sorten wie Dukaten, Taler, Halbtaler und
Goldabschläge in kaiserlichen oder reichsstädtischen Münzstätten. 280 Die damals jährlichen
Emissionen wurden nun auf höchstens zwei je Münzherr festgelegt. Hierdurch wurde der
Prägewillkür durch kaiserliche direkte Kontrolle ein Ende gesetzt.
281
Unter Karl VI. (1711-
1740) wurde in den Münzrechtsverleihungen eine eigene Münzstätte nun nicht mehr
274
„[...] dass si soliches privilegium nit etwo zu irem besondern vorteil, nuzen oder gewin gebrauchen und
anwenden, noch auch die münz in grosser menge ausmünzen lassen, sondern inen dise freihait vielmehrers zu
ainer ehr, reputation und regale halten und erkennen sollen.“, vgl. PROBSZT 1927, 35.
275
Die gundakarische Linie derer von Liechtenstein münzten zum Beispiel erst nach Aussterben der
karolinischen Linie 1728, vgl. WINKELBAUER 1999, 200.
276
SCHULZ 1979, 274.
277
SCHULZ, 1994, 9f.
278
HÖLLHUBER 1998, 13.
279
SCHULZ 1989, 160; Wenige Jahre vor seiner Thronerhebung stellten einige Standesherren bereits ihre
Münzprägung ein, so Wallenstein 1634 und Graf Franz Ernst Schlick 1655. Zur Münzprägung der Grafen von
Schlick s. SMETANA , I., ‒ JAKYMENKOVÁ , V., Münzen und Medaillen der Grafen von Schlick, Pardubic 2014. Die
Münzprägung der Fürsten von Eggenberg fand unter der Regierung von Leopold I. im Jahr 1688 ihr Ende, vgl.
SCHULZ 1989, 161.
280
KOCH 1989, 34.
281
HOLZMAIR 1946, 70; Durch Festlegung der Stückzahl und des Geldwertes sollte der Umfang privater
Münzprägung bestimmt werden.
49
erwähnt.282 Geprägt wurde für persönliche und offizielle Anlässe des Standesherrn, wobei die
Goldstücke als auch teilweise die Taler als Donative dienten. Man kann davon ausgehen, dass
diese Münzen nicht mehr für den Geldumlauf gedacht waren.
Einen finanziellen Gewinn hatten die Neufürsten folglich nur dann von der Prägetätigkeit,
wenn sie das Privileg vor dem Dreißigjährigen Krieg erhalten hatten und gewinnbringend
ausübten. Durch die Münzreformen der Landesherren wie Leopolds I. ging der
geldwirtschaftliche Reiz verloren und das Münzrecht wandelte sich allein in Reputation. Die
relativ
hohe
Anzahl
Bedeutungswandel.
an
Münzrechtsverleihungen
seit
Leopold
I.
beweist
den
283
VIII. DIE MÜNZPRÄGUNG DER FAMILIE TRAUTSON284
VIII.1. VORBEMERKUNGEN ZUM MÜNZMATERIAL
Neben den Dokumenten aus dem Hofkammerarchiv sind die Münzen der Familie Trautson
die wichtigste Quelle zur Erschließung der Münzprägung der vier Prägeherren dieser Familie.
Ältere Sammlungskataloge, wie jene von MOROSINI285 und ENZENBERG 286, als auch die ältere
Literatur zur Münzprägung der Trautson, wie von jene von LEITZMANN und BERGMANN,
führen teilweise Nominalien auf, die im Handel entweder nur selten oder gar nicht mehr
vorkommen. Da die Durchsicht aller Auktionskataloge der letzten 100 Jahre zeitlich für diese
Arbeit unmöglich war, werden im vorliegendem Katalog hauptsächlich jene Stücke aus
Münzkatalogen zitiert, die in der Numismatischen Zentralkartei des Institutes für Numismatik
und Geldgeschichte an der Universität Wien bislang gesammelt wurden. Dazu stellen die
Trautsonmünzen im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums Wien eine wichtige
Grundlage der Arbeit dar.
282
SCHULZ 1989, 161.
HOLZMAIR 1946, 70.
284
Besonders danke ich Herrn Dr. Bernhard PROKISCH , dass er mir seine Tabellen und Materialien zu der
Münzprägung der Familie Trautson aus seinem Typuskript zum Band I/2 des Repertoriums zur neuzeitlichen
Münzprägung Europas, der alle nichthabsburgischen Prägungen im österreichischen Reichskreis (unter
Einschluss Ungarns) umfasst, zur Verfügung gestellt hat. Mein besonderer Dank geht auch an Frau Mag. Anna
Fabiankowitsch, Kuratorin der neuzeitlichen Münzen im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums in
Wien, die mir die Abbildungen aller Trautsonmünzen der Sammlung zur Verfügung gestellt hat, welche im
Tafelanhang vorrangig verwendet wurden.
285
MOROSINI 1913.
286
E NZENBERG 1936.
283
50
Da zu den drei anderen Münzherren nur wenig Archivmaterial vorliegt, steht die Analyse
ihrer Münzprägung anhand der Münzen im Vordergrund. Tabellen mit Angaben zu
Münzstätten, Prägejahren und Nominalien sollen einen kompakten Überblick über die
Münzprägung der einzelnen Prägeherren liefern, auf die durch die Untersuchung des
Münzmaterials näher eingegangen wird.
VIII.2. PAUL S IXT TRAUTSON (1598-1621)
Tabelle: Übersicht über die Münzprägung von Graf Paul Sixt Trautson von 1615 bis 1620
Münzstätten
Wien /
Falkenstein?
Falkenstein?
Prägejahre
10
D.
8
D.
5
D.
4
D.
2
D.
D.
6
T.
4
T.
3
T.
2
T.
2
T.
T.
½
T.
¼
T.
3
K.
2
K.
K.
O
O
O
O
O
O
X
X
X
X
1615
X
O
16161617
1617
X
X
X
X
X
X
Falkenstein
X
(O)
1618
Falkenstein/
Haus zum
Roten
Rosenkranz
Haus zum
Roten
Rosenkranz
X
X
X
X
X
X
X
X
1619
1620
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
1621
o = undatierte Münzen; x = datierte Münzen
In der Tabelle werden jene Nominalien mit einem Kreis gekennzeichnet, deren Münzen
undatiert sind (Kat-Nr. 7-16) und aufgrund ihres Stiles zu den frühesten Prägungen von Paul
Sixt gehören müssen. Vermutlich fallen sie in die Zeit von 1615 bis zur Verpachtung der
Münze an die Münzjuden im Jahr 1617. Im Falle der Groschen sind jedoch teilweise
stilistische Gemeinsamkeiten mit jenen von 1617 zu erkennen, weshalb sie auch zu den
datierten Münzen dieses Jahres zugeordnet werden können. Die datierten Münzen werden mit
einem X gekennzeichnet. Die früheste datierte Münze ist ein 2 Pfennig-Stück aus dem Jahr
1615, das im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums in Wien aufbewahrt wird (Kat.Nr. 6). Sollten die undatierten Münzen tatsächlich zwischen 1615 und 1617 entstanden sein,
so fehlen Hinweise auf die Münzstätte, in der sie geprägt worden sind. Da von einem
„gänzlich ab und einstellen“ der Münzprägung in der kaiserlichen Münzstätte die Rede ist,287
liegt die Vermutung nahe, dass das 2 Pfennig-Stück von 1615 in dieser Münzstätte geprägt
worden sein könnte. Da zu dieser Zeit keine kaiserlichen Pfennignominalien in Wien geprägt
287
2
Pf.
HKA, Regist.-Nö. 228 (1615), Nr. 72, 8.
51
worden sind, erübrigt sich daher ein stilistischer Vergleich mit Stücken aus der kaiserlichen
Münzstätte in Wien. Allerdings fällt im Vergleich mit dem 2 Pfennig-Stück von 1617 die
ähnliche Mache auf (Kat-Nr. 30). Beide Stücke sind unpubliziert. Anzunehmen wäre, dass
entweder Paul Sixt Trautson vor der Verpachtung an die Münzjuden die undatierten Münzen
von anderen Münzpächtern auf Burg Falkenstein schlagen ließ, oder die Münzjuden bereits
vor 1617 für Paul Sixt Trautson Münzen schlugen, wofür der Stil sprechen würde. Sowohl die
Zuordnung der undatierten Münzen zu einer Münzstätte als auch eine zeitliche Fixierung
müssen daher offen bleiben.
Der Wortlaut der Legenden, die je nach der zur Verfügung stehenden Fläche ausgeschrieben
oder abgekürzt wurden, bleibt bei allen Münzen gleich, unabhängig von Jahr und Nominale.
DIE UNDATIERTEN MÜNZEN
Bei den undatierten Münzen dominiert der Typ „Wappenschild mit Vliescollane /
Reichsadler“ in allen Nominalien. Auf den groben Sorten (Dukat, Taler und Talerteilstücke)
umgibt die Vliescollane ganz den Wappenschild, bei den Groschen hingegen treten
verschiedene Darstellungsvarianten der Collane auf, die entweder den Schild ganz umgibt,
oder von den Kanten des Schildes herabhängt (Kat.-Nr. 11A-12). Diese Groschen weisen
einen sehr groben Stempelschnitt auf, der bei den datierten Münzen keine Parallele findet.
Deshalb dürften sie m.E. zu den frühesten Prägungen gehören. Von diesen heben sich zwei
andere, ebenfalls undatierte Groschentypen ab, die durch ihre Ikonographie auf die datierten
Münzen gleichen Stils verweisen: zum einen der Typ „Brustbild / Wappenschild mit
Vliescollane“ (Kat.-Nr. 13) und zum anderen der Typ „Brustbild mit Barett / Wappenschild
mit Vliescollane“ (Kat.-Nr. 14). Die Parallelität dieser beiden Typen (mit und ohne Barett)
charakterisiert die Münzprägung von 1617 (Kat.-Nr. 19-30), weshalb diese undatierten
Groschen sowohl ikonographisch als auch stilistisch dem Jahr 1617 zugeordnet werden
könnten. Der Reichtum an Typen und Subtypen lässt auf eine große Ausprägungsmenge der
undatierten Groschen schließen. Auch schön geschnittene 2 Kreuzer-Stücke (Kat.-Nr. 15,
unpubliziert) und Kreuzer (Kat.-Nr. 16) gehören zu den Münzsorten.
52
DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1617
Die Münzen aus dem Jahr 1617 zeigen eine große Vielfalt an Mehrfachdukaten,
Mehrfachtalern, Talern und ihren Teilstücken. Da ein 10fach-Dukat (Kat.-Nr. 17) in der
älteren Literatur nicht erwähnt wurde, ist seine Existenz in Frage zu stellen. Für den 8fachDukaten (Kat.-Nr. 18) kann allein LEITZMANN als Belegstelle herangezogen werden. Von den
Mehrfachdukaten kann allein ein 4fach-Dukat mit Kordelkreis vorgestellt werden (Kat.-Nr.
19), dessen Büste ein Barett trägt, das gerade für die Münzen von 1617 charakteristisch ist.
Bei den Mehrfachtalern liegen jeweils die beiden Typen „Brustbild / Gekrönter Wappenschild
mit Doppeladler“ und „Brustbild mit Barett / Gekrönter Wappenschild mit Doppelalder“ vor.
Bei allen Mehrfachtalern wie den 4fach-Talern (Kat.-Nr. 20 und 21), vermutlich auch den
3fach-Talern (Kat.-Nr. 22), die bislang nur bei DAVENPORT belegt sind, und den Doppeltalern
(Kat.-Nr. 23 und 24) kann man von Abschlägen der Talerstempeln ausgehen (Taler: Kat.-Nr.
25 und 26). Die Talerteilstücke wie Halb- und Vierteltaler begrenzen sich hingegen auf die
Typengruppe „Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“ (Kat.-Nr. 27 und 28).
Die Groschen (Kat.-Nr. 29) ähneln im Stil den obengenannten undatierten Groschen. Das
bislang
unpublizierte
2
Pfennig-Stück
von
1617
(Kat.-Nr.
30)
schließt
die
Nominalienbandbreite ab.
DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1618
Das Jahr 1618 ähnelt in der Nominalienbandbreite jener von 1617. Allerdings ist für dieses
Jahr ein 10fach-Dukat existent (Kat.-Nr. 31, keine Farbabbildung), der ein Abschlag vom
Talerstempel (Kat.-Nr. 38) sein könnte, welcher allerdings nur in der Literatur belegt ist. Den
schön gearbeiteten 4fach-Dukaten (Kat.-Nr. 32) und den Dukaten (Kat.-Nr. 33) zieren
Kordelkreise, die besonders für die Münzen aus diesem Jahr mit Vorliebe verwendet wurden.
Bis auf die Groschen und den Kreuzer sind alle Nominalien vom grundlegenden Typ
„Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“. Sowohl die „6fach“288- (Kat.-Nr. 34),
4fach- (Kat.-Nr. 35) als auch 3fach-Taler (Kat.-Nr. 36) sind Abschläge vom Doppeltaler
(Kat.-Nr. 37). Das einzig vorliegende Exemplar, das als 6fach-Taler bezeichnet wird und im
Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums (KHM) aufbewahrt wird, ist deutlich
untergewichtig, weshalb das Nominal in Anführungsstriche gesetzt wird. Auch der Halbtaler
(Kat.-Nr. 39), von dem ein Exemplar im KHM vorliegt, scheint sehr selten zu sein. Neben der
288
Das einzige Exemplar, das als 6fach-Taler bezeichnet wird, ist deutlich untergewichtig, weshalb das Nominal
in Anführungsstriche gesetzt wird.
53
Vielzahl an Mehrfachtalern belegen besonders der Subtypenreichtum der Groschen von 1618
(Kat.-Nr. 40 A-41) eine große Prägemenge. Vorrangig ist der Typ „Brustbild / Gekrönter
Wappenschild ohne Goldenes Vlies“, der durch die unterschiedliche Kombination von Linien, Perl-, Strichel- und Kordelkreis mehrere Subtypen bildet. Der Groschentyp „Brustbild /
Gekrönter Wappenschild mit Goldenem Vlies“ ist hingegen wenig vertreten. Besonders die
Groschen versprachen zu dieser Zeit bei schlechter Ausprägung einen größeren Schlagschatz.
Laut HOLZMAIR kommen die massenhaft ausgeprägten Groschen in allen zeitgenössischen
Funden vor.289 Dass auch Kreuzer zum Münzrepertoire von 1618 gehörten, belegt ein Stück
aus dem KHM (Kat.-Nr. 42).
DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1619
Wann genau die Münzstätte von Paul Sixt Trautson aufgrund der Landesunruhen von
Falkenstein nach Wien zog, bleibt im Dunkeln. Die Münzen aus dem Jahr 1619 könnten daher
auch teilweise bereits in Wien, im „Haus zum Roten Rosenkranz“ geprägt worden sein, da der
genaue Zeitpunkt der Inbetriebnahme dieser Münzstätte ungewiss ist. Verglichen mit den
Vorjahren fällt eine deutliche Reduzierung der Nominalien auf die Groschen auf. Allein ein
Taler (Kat.-Nr. 43), der nur selten vorkommt, vertritt die groben Sorten. Wie im Jahr 1618
präsentieren sich auch die Groschen von 1619 vom Typ „Brustbild / Gekrönter Wappenschild
ohne Goldenes Vlies“ mit der Kombination unterschiedler Kreise (Kat.-Nr. 44 A-F). Der
Kordelkreis scheint auch in diesem Jahr als Zierde besonders beliebt. Der Groschentyp mit
dem Goldenen Vlies auf dem Revers (Kat.-Nr. 45) ist in der älteren Literatur bei LEITZMANN
belegt. Vermutlich ist die Reduzierung auf Groschen mit den Landesunruhen zu erklären.
DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1620
Die Münzen aus dem Jahr 1620 liegen alle im höherwertigen Nominalbereich von
Mehrfachdukaten und -talern bis hin zu Talerteilstücken. Der 5fach-Dukat (Kat.-Nr. 46) ist
ein Abschlag vom Halbtalerstempel (Halbtaler: Kat.-Nr. 53) und vom Typ „Brustbild /
Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“. Neben dem 4fach-Dukaten (Kat.-Nr. 47), der
lediglich in der älteren Literatur dokumentiert ist, schließt der Doppeldukat als Klippe (Kat.Nr. 48) die Liste der Mehrfachdukaten ab. Die Klippenprägung erscheint auch beim
289
HOLZMAIR 1946, 58.
54
Doppeltaler (Kat.-Nr. 50), der einen Abschlag vom Talerstempel darstellt (Kat.-Nr. 52).
Hierbei taucht neben der traditionellen Darstellung des Brustbildes mit Spitzenkragen und
Mantel ein neuer Averstyp auf. Paul Sixt Trautson ist militärisch im Harnisch gekleidet, was
angesichts des Krieges der Kaiserlichen gegen den König von Böhmen eine deutliche
Nachricht vermittelte. Dass neben der Doppeltalerklippe auch eine runde Ausprägung
existiert, erwähnt nur die „neuere“ Literatur (Kat.-Nr. 49). Offensichtlich kam der
Talerprägung im Jahr 1620 eine besondere Gewichtung zu, da die vorliegenden Stücke auf
eine Vielzahl an Stempeln schließen lassen (vgl. Kat.-Nr. 51-52 A).
VIII.3. J OHANN FRANZ TRAUTSON (1621-1663)
Tabelle: Übersicht über die Münzprägung von Graf Johann Franz Trautson von 1633 bis 1639
Die Münzprägung von Johann Franz Trautson ähnelt in der Bandbreite der Nominalien jener
seines Vaters Paul Sixt. Allerdings nutzte er innerhalb seines Majorats nur sieben Jahre zur
Ausübung seines Münzrechts. In diesen lag der Schwerpunkt besonders auf den Talern. Die
Taler konnten in einer ökonomisch stabilen Zeit gewinnträchtig ausgeprägt werden, da die
Münzkosten bei deren Produktion gering ausfielen. Zu seiner Münzprägung fanden sich
bislang keine Einträge in den Quellen des Hauptmünzamtes Wien. Dennoch ordnet die ältere
Literatur seine Münzen einhellig der Münzstätte Wien zu, weshalb diese auch im
vorliegenden Katalog als Ausprägungsort geführt wird.
55
DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1633
Für das Jahr 1633 sind literarisch Taler mit zwei Reverstypen bei LEITZMANN dokumentiert:
der Typ „Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“ (Kat.-Nr. 54) und der Typ „Gekrönter
Wappenschild mit Doppeladler und Helmen“ (Kat.-Nr. 55). Kombiniert werden sie laut
Leitzmann mit dem Avers „Geharnischtes Brustbild von der rechten Seite mit einem breiten
Spitzenkragen“.290 Da er dieselbe Aversbeschreibung auch bei den Talern der Folgejahre
anführt, ein Harnisch aber nicht abgebildet ist, bezeichnet der vorliegende Katalog den
Averstyp als „Brustbild“.
DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1634
Als höchstes Nominal führt der Dukat das Jahr 1634 an (Kat.-Nr. 56). Auf dem Avers
erscheint Johann Franz Trautson mit einem Wams bekleidet und mit dem für die Zeit
obligatorischen langen Spitzenkragen und der Feldbinde geschmückt. Auf dem Revers ist der
runde Wappenschild mit Rollwerk verziert. In dem Jahr 1634 tauchen die zwei Reverstypen
der Taler aus dem Jahr 1633 in der Kombination mit zwei Averstypen auf: „Brustbild“ und
„Brustbild mit Feldbinde“. Hierbei scheinen die Kopplungen der beiden Avers- mit den
beiden Reverstypen die Taler von 1634 zu charakterisieren: „Brustbild / Gekrönter
Wappenschild mit Doppeladler“ (Kat.-Nr. 57), „Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter
Wappenschild mit Doppeladler“ (Kat.-Nr. 58), „Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit
Doppeladler und Helmen“ (Kat.-Nr. 59) und schließlich „Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter
Wappenschild mit Doppeladler und Helmen“ (Kat.-Nr. 60). Hierbei wurde offensichtlich für
die Katalognummern 57 und 58 derselbe Reversstempel und für Katalognummer 58 und 60
derselbe Aversstempel benutzt. Dass Johann Franz Trautson „mit der Mode ging“,
veranschaulichen die Halbtaler, auf denen seine schulterlangen Haare in große Wellen gelegt
und seine Stirnlocken zurücktoupiert sind (Kat.-Nr. 61). Wie es scheint, trägt er einen
Oberlippenbart. Der Wulst könnte aber auch einfach eine markant herausgearbeitete
Oberlippe darstellen. Der Wechsel der Aversdarstellungen zwischen Brustbild mit oder ohne
Feldbinde setzt sich auch auf den Halbtalern fort (vgl. Kat.-Nr. 61 und 62). Die Liste der
Talerteilstücke schließt ein Vierteltaler mit dem Typ „Brustbild mit Feldbinde / Ovaler
gekrönter Wappenschild mit Rollwerk“ ab (Kat.-Nr. 63). Überhaupt erscheint der ovale bzw.
290
LEITZMANN 1864, Nr. 31.
56
runde Wappenschild mit Rollwerkdekor immer nur auf den „kleineren“ Münzen dieses
Jahrgangs wie Dukat, Halbtaler und Vierteltaler.
DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1635
In dem Jahr 1635 wurden nur Halbdukaten (Kat.-Nr. 64) und Vierteldukaten (Kat.-Nr. 65),
jeweils mit dem Typ „Brustbild / Ovaler gekrönter Wappenschild mit Rollwerk“, sowie Taler
mit dem Typ „Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen“ (Kat.-Nr.
66) und „Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen“
(Kat.-Nr. 67) geprägt. Da die Taler-Aversstempel „Brustbild mit Feldbinde“ aus den Jahren
1634 und 1635 fast ident sind, liegt die Vermutung nahe, dass diese Aversstempel aus dem
Jahr 1634 auch für das Jahr 1635 verwendet wurden.
DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1636
Das Jahr 1636 kann mit einem seltenen 10fach-Dukat (Kat.-Nr. 68) als Abschlag vom
Talerstempel (Taler: Kat.-Nr. 70) aufwarten. Sowohl in diesem Jahr als auch in den
Nachfolgejahren dominiert der Typ „Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“
die groben Sorten. Etwas verwunderlich ist die Gesichtsveränderung von Johann Franz
Trautson: der spitz zulaufende Kopf mit den kleinen Locken und dem hängenden Kinn aus
den Jahren zuvor wich einem wohlproportioniertem Haupt mit leicht gewelltem Haar. Der
Dukat vom Typ „Brustbild mit Feldbinde / Runder gekrönter Wappenschild mit Rollwerk“
(Kat.-Nr. 69) ist im Avers stempelident mit dem Dukat von 1634 (Kat.-Nr. 56). Es wurden
also Stempel über mehrere Jahre hinweg genutzt. Neben dem bereits erwähnten Taler wurde
laut ERBSTEIN auch im Jahr 1636 wieder der Talertyp „Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter
Wappenschild mit Doppeladler“ geprägt (Kat.-Nr. 71). Zum ersten Mal tauchen Groschen auf
(Kat.-Nr. 72 A und B), die sich ikonographisch an der Darstellung von Johann Franz auf den
Talern desselben Jahres orientieren.
DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1637
Für das Jahr 1637 ist nur literarisch ein Taler des Typs „Brustbild / Gekrönter Wappenschild
mit Doppeladler“ belegt (Kat.-Nr. 73).
57
DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1638
Die Auswahl der Nominalien im Jahr 1638 entspricht genau jener für das Jahr 1636. Ein
10fach-Dukat (Kat.-Nr. 74) als Abschlag vom Talerstempel (Kat.-Nr. 76) führt, gefolgt vom
Dukat (Kat.-Nr. 75), die Goldprägungen an. Vermutlich wurde auch beim Dukaten derselbe
Aversstempel aus den Jahren zuvor wiederverwendet. Auch hier schließt der Groschen (Kat.Nr. 77) als kleinstes Nominal das Spektrum ab.
DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1639
Mit dem Jahr 1639 endet die Ausübung des Münzrechts durch Johann Franz Trautson. Sein
Äußeres scheint auch in diesem Jahr wieder dem modischen Wandel unterlegen zu sein. Das
Doppelkinn wird durch einen Spitzbart verdeckt und die Stirnlocke ragt forsch empor. Der
spitz zulaufende Kopf taucht auf den Münzen nicht mehr auf. Dieses neue Konterfei tragen
sowohl der 3fach-Dukat (Kat.-Nr. 78) als auch der Halbtaler (Kat.-Nr. 81), die beide
denselben Reverstyp „Gekrönter Wappenschild“ aufweisen. Der Taler vom Typ „Brustbild /
Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“ (Kat.-Nr. 79) scheint im Avers stempelident mit
dem Talerstempel aus dem Jahr 1638. Laut ERBSTEIN liegt für das Jahr 1639 wieder der
Talertyp „Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“ vor (Kat.-Nr.
80). Auch in diesem Jahr wurden wieder Groschen geprägt (Kat.-Nr. 82).
VIII.4. FRANZ EUSEBIUS TRAUTSON (1678-1728)
Tabelle: Übersicht über die Münzprägung von Graf Franz Eusebius Trautson von 1708 und 1715
Nach 69 Jahren Prägepause übte Franz Eusebius Trautson, Sohn von Johann Franz aus
zweiter Ehe, das Münzrecht in den Jahren 1708 und 1715 aus. Die Gold- und Silbermünzen
58
wurden unter anderem von dem Münzmeister Matthias Mittermayer von Waffenberg geprägt,
der von 1679 bis 1708291 als Münzmeister in Wien tätig war. Die Münzen brillieren durch ihre
feine Ausarbeitung und Detailtreue.
DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1708
Das Münzmeisterzeichen von Matthias Mittermayer von Waffenberg, das doppelte M (
),
tritt auf den 10fach-Dukaten (Kat.-Nr. 83) als Abschlag vom Talerstempel (Taler: Kat.-Nr.
85) aus dem Jahr 1708 im Revers auf. Auf dem Avers wird Franz Eusebius in der Manier
eines barocken Fürsten mit Allongeperücke dargestellt. Ähnlich wie bei seinem Vater zieren
fünf Helme mit den Schildfiguren den Wappenschild auf den Revers. Auf dem Avers tauchen
ligierte Initialen JH über dem O von TRAVTHSON im Faltenwurf auf, die bislang nicht
eindeutig zugeordnet werden konnten (s. Ausschnitt aus Kat.-Nr. 85). ERBSTEIN erwähnt eine
Initiale auf dem Avers, die er als H
deutet.292 HOLZMAIR vermutet ohne
Angabe
Wilhelm
von
Initialen
Johann
Hoffmann
als
Stempelschneider
der
10fach-
Dukaten und Taler von 1708.293
Johann Wilhelm Hoffmann war von
1680 bis 1733 als Stempelschneider
in Wien tätig. 1715 wurde er zum
Wardein der kaiserlichen Münze in
Wien ernannt. Auf den Münzen
führte er die Initialen I M H294 oder I H. Im Falle der Münzen mit den ligierten Initialen JH
von Franz Eusebius Trautson käme also Johann Michael Hoffmann als Stempelschneider in
Frage.
Laut Hauptmünzamtsrechnung wurden am 3. Oktober 1708 insgesamt 1.753 Taler für Franz
Eusebius Trautson geprägt.295 Dabei zahlte nicht er selbst das Edelmetall zur Ausmünzung im
291
HÖLLHUBER 1998, 31.
E RBSTEIN 1974, 348.
293
HOLZMAIR 1946, 58f; SCHÖN gibt Johann Wilhelm Hoffmann als Stempelschneider der Münzen von Franz
4
Eusebius an, ohne jedoch die Initialen zu erwähnen, vgl. SCHÖN 2008, 310, 1.
294
FORRER II., s.v. Hoffmann, 1904, 514.
292
59
Hauptmünzamt, sondern es beteiligten sich insgesamt vier Personen, darunter sein
Halbbruder, der spätere Fürst Johann Leopold Donat, sowie seine Halbschwester Maria
Christina Fürstin von Dietrichstein (* 1650, † 1719), geborene Gräfin von Trautson, an der
Ausmünzung von Talern, die Bildnis und Wappen ihres Bruders Franz Eusebius tragen
sollten.296 Auch sind Goldlieferungen der Geschwister im September und Oktober 1708
verbucht, für die jedoch kein Ausmünzungsbeleg vorliegt. Johann Leopold Donat lieferte 1
Mark feines Gold und seine Schwester 3 Mark feines Gold an das Hauptmünzamt. Zusammen
ergäben die 4 Mark Feingold laut dem Rechnungsbuch ca. 343 Dukaten.297 Da jedoch kein
Ausmünzungsbeleg für Franz Eusebius vorliegt, kann man nur vermuten, dass das Gold für
die Dukaten vom Typ „Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“ (Kat.-Nr. 84)
gedacht war. Sollte dies der Fall sein, so kann von einem Mindestumfang von 343 Dukaten
für das Jahr 1708 ausgegangen werden.
DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1715
Dass im Jahr 1715 auch 10fach-Dukaten (Kat.-Nr. 86) ausgeprägt wurden, ist aufgrund
fehlender Indizien sehr fraglich. Für die Existenz von Dukaten (Kat.-Nr. 87) finden sich
hingegen durchaus Beweise in der älteren Literatur und im Sammlungskatalog von
ENZENBERG.
Laut Katalog der Münzen- und Medaillen-Stempel-Sammlung des Wiener Hauptmünzamtes
wurden vom Stempelschneider Georg Hautsch und dem Münzmeister Georg Friedrich
Nürnberger (Münzmeisterzeichen G F N) ein Talerstempel für das Jahr 1715 in Nürnberg
angefertigt.298 Georg Hautsch zog allerdings im Jahr 1712 nach Wien und war dort weiterhin
als Stempelschneider tätig.299 Zur Prägung wurde aber offenbar ein anderer Stempel
verwendet, der alte Stempel von 1708 nach einem Umschnitt.300 Von dem in Nürnberg
295
HKA, HMA Wien, Rechnungsbuch 1708, Index 19, fol. 62, Nr. 9. Es wurden 9 3/5 Stück Taler „auf die
Wienner March“ geprägt.
296
HKA, HMA Wien, Rechnungsbuch 1708, Index 19, fol. 43, Nr. 9: Auf dem folio wird die genaue Rechnung
angeführt, wie viel Silber „in den Tögel“ und „auß dem Tögel“ kamen. Die einzelnen Beteiligten lieferten das
Edelmetall im Monat zuvor, im September 1708, vgl. HKA, HMA Wien, Rechnungsbuch 1708, Index 19, fol. 11
und 12.
297
HKA, HMA Wien, Rechnungsbuch 1708, Index 19, fol. 7.
298
FIALA, E., Katalog der Münzen- und Medaillen-Stempel-Sammlung des K. K. Hauptmünzamtes in Wien, Bd. 1,
Wien 1901, S. 202, Stempel 615. Von diesen Stempeln ist nur der Unterstempel vorhanden. Die Münzstätte
Nürnberg prägte für den Wiener Hof Medaillen und Münzen, vgl. S. 191.
299
THIEME – BECKER 1992, 152.
300
Der Verdacht liege nahe, dass Fiala den zur Prägung verwendeten Stempel beschreibt, aber teilweise
fehlinterpretiert.
60
hergestllten Stempel Auf den Talerstempeln von 1715 (Taler: Kat.-Nr. 88) wurde das
Münzmeisterzeichen von Matthias Mittermayer retuschiert und die Jahreszahl 1708 zu 1715
umgeschnitten. Die Initialen JH auf dem Avers blieben allerdings erhalten. Es finden sich
keine weiteren Initialen oder Münzmeisterzeichen auf den Münzen. Dass die Münzen von
1715 auch in Wien geprägt wurden, ist daher m.E. wahrscheinlich.301 Zum einen wurde der
alte Talerstempel von 1708 wiederverwendet und das alte Münzmeisterzeichen von Matthias
Mittermayer getilgt, womöglich weil er 1715 bereits sieben Jahre tot war, und zum anderen
wurden keine neuen Münzmeisterzeichen oder dergleichen angebracht. Es ist daher möglich,
dass der erwähnte Stempel von 1715 aus Nürnberg vielleicht nie zum Einsatz kam.
Da es kein Rechnungsbuch zum Jahr 1715 mehr gibt, können leider keine Angaben zu den
Nominalien und zum Umfang der Münzen gemacht werden.
VIII.5. J OHANN LEOPOLD DONAT TRAUTSON (1711-1724)
Tabelle: Übersicht über die Münzprägung von Fürst Johann Leopold Donat Trautson von 1719
Mit Fürst Johann Leopold Donat läuft die Münzprägung der Familie Trautson endgültig aus.
Seine Münzprägung mit hochqualitativem Stempelschnitt fand nur im Jahr 1719 statt. Bei der
Zuordnung zur Münzstätte besteht bislang Unklarheit. Einerseits wird Kremnitz als
Münzstätte angeführt, andererseits nimmt man in der jüngeren Literatur Wien als Prägeort an.
Für beide Vorschläge fehlen allerdings Belege.302 Auch das Rechnungsbuch des
Hauptmünzamtes aus dem Jahr 1719 enthält keinerlei Angaben zur Münzprägung des Fürsten
in Wien.303
Der hochfeine und ausgezeichnete Stempelschnitt verleiht den 10fach-Dukaten (Kat.-Nr. 89)
als Abschlag vom Talerstempel, den Dukaten (Kat.-Nr. 90) und den Talern (Kat.-Nr. 93)
301
4
SCHÖN ordnet sie ebenfalls der Münzstätte Wien zu, vgl. SCHÖN 2008, 310, Nr. 1 und 2.
HOLZMAIR 1946, 59.
303
HKA, HMA Wien, Rechnungsbuch 1719, Index 23.
302
61
einen medaillenartigen Charakter, der m.E. nicht zuletzt durch den für Medaillen typischen
Lesebeginn bei 7/8 Uhr angedeutet wird.
Im Sammlungskatalog von MOROSINI werden auch einseitige Silber- und Kupferabschläge der
Dukaten angeführt (Kat.-Nr. 91 und 92).
VIII.6. ZWISCHENFAZIT
In der Münzprägung der vier Prägeherren der Familie Trautson fällt auf den ersten Blick nicht
nur eine deutliche Reduzierung der Bandbreite an Nominalien auf, sondern auch der
Rückgang an Prägejahren. Paul Sixt hat von der Vergabe des Münzrechts im Jahr 1615 an bis
zur Auflösung der Münzstätte 1620, ein Jahr vor seinem Tod, das Münzrecht ausgeübt. Das
Spektrum der Nominalien reicht von 10fach-Dukaten bis zu 2 Pfennig-Stücken. Den Talern
und besonders den Groschen, die offensichtlich in hohen Auflagen geprägt wurden, kam eine
besondere Gewichtung zu. Besonders die Groschen versprachen am „Vorabend“ der Kipperund Wipperzeit und schließlich im ersten Jahr der Hyperinflation einen großen Gewinn. Das
Münzbild bleibt größtenteils einheitlich. Für das Jahr 1617 ist die Darstellung des Brustbildes
mit dem Barett charakteristisch. Die militärischen Auseinandersetzungen zu Beginn des
Dreißigjährigen Krieges klingen in der Wahl des geharnischten Brustbildes im Jahr 1620 an.
In den Jahren 1618 und 1619 hatte die Groschenprägung ihre Hochzeit, die groben Sorten
hingegen in den Jahren 1617, 1618 und 1620.
Johann Franz Trautson übte sein Münzrecht in einer Zeit aus, in der die Krise der
Hyperinflation überstanden und der Prägecharakter im Wandel begriffen war. Er prägte in
seiner 42 Jahre andauernden Majoratszeit lediglich nur für siebe Jahre, dafür aber sortenreich.
Das Nominal, das er sowohl jährlich als auch in mehreren Typen prägte, war der rentable
Taler. Auffällig ist sein sich wandelndes Äußeres. Sowohl die Kopfform als auch Gesicht und
Haartracht unterlagen ständigen Modifikationen. Sein Münzwesen als Ganzes stellt eine Art
Übergang dar von jenem seines Vaters zu Beginn der Kipper- und Wipperzeit zu jenen
Münzwesen von Franz Eusebius und Johann Leopold Donat zu Beginn des18. Jahrhunderts.
Nach einer 69 Jahre andauernden Prägepause übten Franz Eusebius in den Jahren 1708 und
1715 und sein Bruder und Fürst Johann Leopold Donat Trautson im Jahr 1719 das Prägerecht
aus. Beider Münzwesen heben sich von der beinah 100 Jahre zurückliegenden Prägetätigkeit
ihres Großvaters deutlich ab. Die Funktion des ausgeprägten Geldes hatte sich deutlich
62
gewandelt. Die hochqualitativen 10fach-Dukaten, Dukaten und Taler mit medaillenartigem
Charakter lassen auf die Nutzung der Münzen als Donative schließen.
63
IX. Fazit
Die Münzprägung der Familie Trautson veranschaulicht beispielhaft die wechselvolle
Münzgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts in den habsburgischen Erblanden. Von den vier
Prägeherren stach besonders Paul Sixt Trautson durch ein gewinnorientiertes und das
Prägerecht ausschöpfendes Münzwesen heraus, das symptomatisch für die aufkommende
Finanzkrise der Kipper- und Wipperzeit steht. Mit dem Münzrecht im Jahr 1615 begabt setzte
er dieses wahrscheinlich in der kaiserlichen Münzstätte Wien bereits kurze Zeit später um. An
einer Zuweisung der undatierten Münzen und des 2 Pfennig-Stückes zu der kaiserlichen
Münzstätte bestehen allerdings Zweifel. Nachdem ihm durch kaiserlichen Beschluss ein
Ausprägen in der kaiserlichen Münzstätte verboten worden war, verpachtete er spätestens
1617 sein Münzwesen an die Münzjuden Veit Brodt und Abraham Ries, obwohl das
Verpachten der „Münzfreiheit“ an Dritte gegen die Reichsmünzordnung von 1559 verstieß. In
Ermangelung eigener Silberbergwerke wurde Pagament in so großem Umfang eingekauft,
dass dies laut der kaiserlichen Münzbeamten zu einem Edelmetallengpass für die kaiserliche
Münze in Wien führte. Von 1618 bis 1620 häuften sich die Klagen der Hofkammer und der
Münzmeister über den Pagamentaufkauf der Münzjuden, die unter Paul Sixt Trautson gute
Münzen außer „Landes“ schafften und im Gegenzug schlechtes Münzgeld einführten. Neben
dem Vorwurf des übermäßigen Pagamentenkaufs und der sogenannten Verschwärzung guten
Geldes wurde das trautsonische Münzwesen beschuldigt, Groschen mit geringem Schrot und
Korn en masse auszuprägen. Die Untersuchung des Münzmaterials ergab, dass die
Subtypenvielfalt der Groschen aus den Jahren 1618 und 1619 sowie der undatierten Groschen
auf eine Vielzahl an Stempeln schließen lässt. Somit finden sich numismatische Belege für
eine relativ hohe Groschenproduktion. Diese war aber nur dann rentabel, wenn sich neben
dem Ausgleich der hohen Produktionskosten auch ein Gewinn einstellte. Doch fällt auch die
Typen- und Subtypenvielfalt der Mehrfachtaler, Taler und Talerteilstücke auf, die
durchgehend von 1617 bis 1620 geprägt wurden.
Durch die Landesunruhen bedingt
überführte Paul Sixt Trautson seine Münze vor dem 24. Februar 1620 in das Wirtshaus „Haus
zum Roten Rosenkranz“ in Wien. Seine Münzprägung muss in den geschichtlichen Kontext
des Dreißigjährigen Krieges gestellt werden, der maßgeblich Anlass für das Ausprägen
minderwertiger Münzen war. Durch den Krieg gegen den böhmischen König Friedrich von
der Pfalz stieg der Bedarf an kleinen Silbermünzen in den Jahren 1619 und 1620 stark an. Die
Ausmünzungsverträge Kaiser Ferdinands II. mit Paul Sixt Trautson und seinen Münzjuden
können nur mit Blick auf das Zeitgeschehen verstanden werden. Deren Münzkosten fielen
64
geringer aus als die in der eigenen kaiserlichen Münzstätte in Wien. Sollten die Münzjuden
tatsächlich minderwertige Silbermünzen geprägt haben, so dürfte dies Kaiser Ferdinand II.
bewusst einkalkuliert haben. Die Münzprägung währte nur kurz im „Haus zum Roten
Rosenkranz“, das auf kaiserlichen Befehl Ende August 1620 geräumt wurde. Die Klagen
vonseiten der Hofkammer und der Münzmeister, die das trautsonische Münzwesen als
Konkurrenz wahrnahmen, hatten schlussendlich ihre Wirkung gezeigt. Das Vermächtnis der
Münzprägung von Paul Sixt Trautson hat sich bis heute in massenhaft vorkommenden Talern
und Groschen bewahrt.
Die Münzprägung von Johann Franz Trautson spiegelt ebenso wie die seines Vaters Paul Sixt
Trautson die Zeitgeschichte wider. Die Zeit nach der Wiederherstellung der alten
Münzordnung Ende der 20er Jahre des 17. Jahrhunderts weist einen Wechsel im
Prägeverhalten vieler Prägeherren auf, die zunehmend aus Reputation ihr Münzrecht
umsetzten. Beide Charaktereigenschaften der Münzprägung, Repräsentation und Gewinn
durch Münzgeld, finden sich im Nominalienspektrum von Johann Franz Trautson wieder, das
vom 10fach-Dukaten bis zum Groschen reicht. Die wechselnden Münzbilder, besonders seine
Büstendarstellungen, belegen den Typenreichtum seiner Münzen. Die Münzprägung von
Johann Franz Trautson währte von 1633 bis 1639 und fand in einer Übergangszeit statt, an
deren Ende mit der Thronbesteigung Leopolds I. die Privatwirtschaft der Reputation wich.
Die Münzprägungen von Franz Eusebius und Johann Leopold Donat Trautson heben sich
deutlich von jener ihres Vaters und Großvaters ab. Beide prägten nur grobe Sorten wie
10fach-Dukaten, Dukaten und Taler, die, teilweise mit Rändelung versehen, medaillenartigen
Charakter besitzen und dem Repräsentationsbedürfnis eines Barockfürsten entsprachen. Die
Münzen dürften als Geschenke ihre vorrangige Verwendung gefunden haben. Auffällig ist die
Tatsache, dass Franz Eusebius im Jahr 1708 kein Edelmetall für seine Münzprägung in das
Hauptmünzamt in Wien lieferte, sondern seine Geschwister sich mit zwei anderen Personen,
vermutlich Freunden, an der Edelmetalllieferung gemeinschaftlich beteiligt hatten, um 1753
Taler mit Bildnis und Wappen ihres Bruders prägen zu lassen. Vermutlich war auch die
belegte Goldlieferung für die Ausmünzung der Dukaten von 1708 gedacht. Von einer
ambitionierten Münzprägung vonseiten Fran Eusebius‘ kann also nicht gesprochen werden.
Sowohl die wechselvolle Münzprägung als auch die Münzgeschichte der Familie Trautson
geben anhand der numismatischen und archivalischen Zeugnisse Aufschluss über die
Münzgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts.
65
X. QUELLENANHANG
X.1. VORBEMERKUNGEN UND EDITIONSREGELN
Die Basis dieser Edition sind die transkribierten Archivalien aus dem Archivbestand „Münzund Bergwesen“ des Hofkammerarchivs, die sich mit dem Münzwesen von Paul Sixt
Trautson von 1615 bis 1620 beschäftigen.
Die vorliegenden Akten, die hauptsächlich für den internen Gebrauch gedacht waren, liegen
als Konzepte und Abschriften vor, die in der Hofkammer aufbewahrt wurden. Reinschriften
hingegen wurden hauptsächlich für den Schriftverkehr zwischen den Behörden angefertigt.
Die erbrachten Transkriptionen dieser Quellengattungen stellen die Grundlage zur
Informationsauswertung dar, anhand dessen das Münzwesen von Paul Sixt Trautson erforscht
werden soll. Gedruckte Archivalien werden aufgrund ihrer Lesbarkeit nicht transkribiert. Der
Vollständigkeit halber werden dem Quellenanhang Kopien der Ausmünzungsbelege für Franz
Eusebius Trautson aus dem Rechnungsbuch von 1708 des Hauptmünzamtes Wien beigelegt.
Die Anordnung der Archivalien im Quellenanhang orientiert sich an der meist
chronologischen Anordnung der Dokumente im Text.
Für die Lesbarkeit der Transkriptionen wurde einheitlich Kleinschreibung verwendet, von der
Personen- und Ortsnamen, Monatsbezeichnungen, „Juden“ und „Christen“ sowie „Majestät“
ausgenommen sind. Die Paginierung wurde übernommen und in eckige Klammern gesetzt.
Unbeschriebene Seiten werden nicht in der Edition berücksichtigt. Die Auflösung von
Abkürzungen erfolgt nach dem zeitgenössischen Wortgebrauch innerhalb der Quelle und wird
mit runden Klammern illustriert. Im Falle von Ergänzungen werden eckige Klammern
eingesetzt. Aufgrund der meist flüchtigen Schrift in Konzepten werden ausgelassene
Buchstaben wie a, e, m, n, o und r, ohne näher ausgewiesen zu werden, ergänzt. Die
Buchstaben, u, v, w und Umlaute werden als solche unabhängig vom Lautwert
wiedergegeben. Die Umlautpunkte über y werden nicht wiedergegeben. Nur in seltenen Fällen
wurden oft sehr lange Sätze durch Einfügung eines Punktes gegliedert.
Streichungen oder Tilgungen werden bei nicht Lesbarkeit der Wörter mit runden Klammern
um drei Punkte und einem Bindestrich ausgewiesen: (...). Sind das gestrichene Wort oder die
gestrichenen Buchstaben lesbar, so wird jenes ausgeschrieben und durchgestrichen: und.
Unleserliche
Wörter
oder
Buchstaben
werden
unabhängig
der
unleserlichen
Buchstabenanzahl mit drei Punkten innerhalb einer runden Klammer dargestellt: (...).
66
Einfügungen, Korrekturen etc. werden über Fußnoten in Buchstabenform im textkritischen
Apparat erklärt. Einfügungen sind am Ort des Verweiszeichens zu finden und durch Fußnoten
markiert. Sollten Korrekturen an Buchstaben innerhalb eines Wortes vorgenommen worden
sein, so wird im textkritischen Apparat deren Stellung innerhalb des Wortes durch einen
Bindestrich ausgewiesen: e- korr. / -e- korr. / -e korr.
Lateinische Abkürzungen wie ao. für anno als auch die Kürzel -en oder -er am Ende von
deutschsprachigen Wörtern sowie komplexere Abkürzungen wie n. ö. für n(ieder)
ö(sterreichsich) werden kursiv in runden Klammern aufgelöst. Währungskürzel wurden
vollständig in runde Klammern aufgelöst.
X.2. GLOSSAR
Accidention: Zufälligkeiten
Abbruch: Schmälerung
Accomodieren: anpassen
Ainicher: einziger
Alhirsig: hiesig
Aufwexeln/aufwechseln: Geld einwechseln und dabei Gewinn machen
Behaimb: Böhmen
Bemelt: gemeldet/genannt
In Bestandt verlassen: verpachten
Bestantgelt: Pachtgeld
Compagnia: mit C. sind die Arbeitskollegen von Veit Brodt gemeint, die auch unter den
Begriff Münzjuden fallen
Consentieren: übereinstimmen, einwilligen, insbesondere genehmigen
Deduciren/deduzieren: herleiten
Derogiert: entfremdet
Eheist: ehest
Generale: Landesherrliche Anordnung, die allgemein kundgemacht wurde
67
Handtgraff/Handgraf: Nebenform für Hansegraf, landesfürstlicher Beamter für Markt- und
Handelssachen
Hiegisch/hieigen: hiesig
Hüzigen: oder hutzigen, schmähen
Inhibieren: hemmen, unterbinden, anhalten
Jedmenniglich: jedermann
Menigelich: oder männiglich, jedermann/allgemein
Münzjuden: Eigenname für jene Juden, die besonders im 17. Jahrhundert im Münzwesen
aktiv waren
Münzvergandter: von Veganter, jmd. der versteigert, also Münzhändler
Pagament: Edelmetallstücke und aus dem Verkehr gezogenes Münzgeld, das zum
Einschmelzen bestimmt ist
Paßbrief: Passierschein
Pedtschaft: Siegel
Persuasion: Überredung
Praestirn: aus lat. praestare, leisten/erstatten
Praetext: aus lat. praetextum, Vorwand
Remedierung: Wiederherstellung der guten Ordnung nach einem Missstand
Sintemall/sintemal: da/weil/indem
Tax: eine, nach der Schätzung des Eigentums und Einkünfte auferlegte Abgabe, Steuer,
Schätzung
Tractation: Vertrag
Überreütter/Überreiter: Grenzwächter/Zollaufseher/Regierungsdiener
Verführen: jmd. od. etw. an einen anderen Ort bringen
Verkhlainerlich: herabsetzend, missachtend
Verraiten: verrechnen
Verschwerzen/verschwartzen/verschwärzen: (hinaus-) schmuggeln
68
X.3. DIE ARCHIVALIEN AUS DEM HOFKAMMERARCHIV
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939r.-v.
69
70
[939r.]
[undatiert, in der Akte vom 17. März 1620 liegend]
Über diß geben und verwilligen wir mehrgemelten
Paul Sixt Trauthson, graven zue Falckhenstain etc. das
er und nach seinem ableiben allwegen der eltiste unnd
craft obbestimbts privilegii primogeniturae verwilligt
und erclärte director seines geschlechts nun fürbaßhin,
wan ihnen solches gelegen und gefallig, guldin unda silberin,
münz sorten, klain und groß, allermassen solches unser
und des heiligen reiches münz edict und ordnung zuelaset, mit umbschriftten, bildnusen, wappen und gepreg,
auf baiden seiten schlagen und münzen laßen, und damit
verfahren und handlen sollen und mögen, wie sichs gebürt
und herkhomen, von allermeniglich unverhindert. Doch
sollen alle solch guldin und silberine münzen von strich,
nadel, gehall, kern, gewicht und grad anderer unser
auch churfürsten, fürsten, stät, und ständen des reichs
guldin und silberin münz, auch unserer und des reichs
ordnung gemäß, und nicht geringer sein. Wir
geben und erlauben auch oftbesagten graff Paul
Sixten Trauthson, und desen nachkhomenden primogenitis seiner absteigenden lini, von obbestimbt unserer
khay(serlichen) khönigl(ichen) und landtsfürstlichen macht volckhomenhait, all und jede gnadt, und freyhait, die sy zue solchem
münzwerkh bedürftig, und wir ihnen von recht und
billigkheit wegen zugeben und zuerlauben haben,
sollen und mögen. Ob wir aber über kurz oder
a
Oberhalb der Zeile eingefügt.
71
lang im heiligen reich, unseren khönigreichen oder
[939v.]
unsern erblanden, der guldin und silberin münz halben
ainige änderung und ordnung fürnemben und machen
würden, denselben sollen vilgedachter graf Trauthson,
und seine nachvolgente primogeniti absteigender lini
sich alßdan auch gemäß und gehorsamb halten.
Doch unß und dem heiligem reich an unser khays(erlichen) khön(iglichen)
auch landtsfürstlichen oberkhait und sonst meniglich an
seinen rechten und gerechtigkheiten, auch vorberürt unserm und des reichs publicirt und verbeserten münz
edict unvergriffen und unschädlich.
72
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 13, 684r.-685r.
73
74
75
76
[684 r.]
[10. März 1615]
Die röm(ische) khay(serliche) auch zu Hungern und Behaimb khünig(liche) May(estät) unsern allergnedigisten herrn berichtet die hoffcamer gehorsambist, alß unlangst ihrer May(estät) gehaimber rath und statthaltter bey der
n(ieder) ö(sterreichischen) regierung herr graff Paull Sixt
Trauthson ihme bey der alhieigen muntz
auf sein aignes geschnittenes pregeyßen
allerley sorten, als gantze, halbe und viertl
taller, auch groschen und halb patzen, sowoll
auch auf ducaten mit seinem wapen und
nahmen, auch sein des muntzmaisters zaichen
zumuntzen begehrt, und silber und goldt
darauff hergeben, ist solches zwar mündtlich durch den n(ieder) ö(sterreichischen) camer pra[e]sidenten
dem muntzmaister angedeuttet worden, der
aber darauff an die n(ieder) ö(sterreichische) camer repliciert
und gebetten, weill dergleichen bey der hieigen wienerischen muntz vor diesem nit gebreüchig gewest, daß ihme zu seiner khünfftigen versicherung ein ordentliches decret deßhalber zugeferttigt werden wolte, welches
nun die n(ieder) ö(sterreichische)camer an die hoffcammer
[684 v.]
gebracht, und weill sy die n(ieder) ö(sterreichische) camer
an des herrn Grafen fürbringen, das ihre
77
May(estät) etwa dergleichen bewilligt haben mechten, khainen zweiffll träge, sich deswegen zubeschaiden begehrt.
Die hofcamer waiß zwahr auch nit, weßen
sich ire May(estät) etwa deßhalber entschloßen,
und ob und wie weitt sy consentiert haben
mächten.
Es khäme aber dieses muntzen darumben desto
frembder und verwunderlicher für, das es in
ihrer May(estät) stadt und dero muntzhauß, auch
mit ires muntzmaisters zaichen beschehen solte,
da doch solches ein sonderliches des hauß von
Österreich regale währe, auch bißhero ainichen
nit zugelaßen worden, ja darumben vor disem
auch fürsten so nit pergkwerckh hetten nitt
zugelaßen werden wollen, daß die jenigen
welche nit goldt oder silber pergwerckh haben, die guetten muntzen auffwexlen, brechen
und in ringere vermuntzen, oder auch mit dem
goldt und silber einlösen und verarbeitten
allerlay vorttll brauchen, zu geschweigen das
[685 r.]
es im reich und andern ländern ein seltzames
ansehen haben, und ihrer May(estät) verkhlainerlich
sein wurde, das gleich in ihr May(estät) anwesenheit
alhie dergleichen gepregt, und gar in ihrer May(estät)
muntzhauß durch dero beambte zu werckh ge78
setzt werden solte. Dahero der hofcamer
erachtenß, wie gern sy ihms sonst günnen wolten, rathsamber solches ab- und einzustellen, als zu
zulaßen. Daneben aber auch die hofcammer für guett und nutzlicher heltt, daß die
vor diesem geferttigte patenta wegen nit einlößung des bruchsilbers und brechung der
guetten muntzen, verneüert und publiciert
werden möchten. Darüber nun ihre khay(serliche)
May(estät) sich ihres gnedigisten willens zuentschließen, dero die hofcamer zu khayßerlich(en)
gnaden sich benebenß gehorsambist bevehlen
thuett. Actum Wien den zehenden Martii
anno sechzehenhundert und fünffzehen.
Hofcammer
[685 v.]
14. Marty 615
Hoffcumer memorial an ihr
kay(serliche) M(ayestät) herrn graf Paul
Sixt Trauttsons müntzweesen
zue Wien betr(effend).
14
l(ocus) s(igilli)
Martius a(nno) 1615
(…) 14. Marty
79
615
Der röm(ischen) khay(serlichen) May(estät)
unserm allergnedigisten
herrn von dero hofcamer
in underthenigkheitt zuübergeben.
P(aul) S(ixt) graff Trautsohn
Münzwesen.
Referat.
Durch decret alles j[e]glich(e)
münz(en) in g(enere) einzusteln,
und die g(eneralia) publiciren
zulassen. 11. Martii 615
p(er) imp(er)atorem
80
HKA, Register der Niederösterreichischen Kammer 228 (1615), Nr. 72
72.
Rathschlag vom 19. dito, herr graf
[19. März 1615]
herr Paul Sixt Trautson Trautson, wirdt darin in freündtgraf und freyherr
schafft erindert, daß die khay(serliche) (Majestät)a
auf sein herrn graffen eingeraicht
memoriall sich allergnedigist
resoluirt, daß alles münzen in
genere, in dero aignen münzhauß alhie, genzlich ab- und eingestölt sein unnd verbleiben solle,
darbey auch ain concept, an münzmaister weg(en) renovier- und anschlagung der peneraln.
Rathschlag vom 19. dito
a
Unischere Auflösung.
81
Eliaßb
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 603r. und 604v.
b
Unsichere Lesart.
82
83
[603r.]
[23. November 1618]
Auf sondere von hof beschehene verordnung,
wolle die ni(eder) ö(sterreichische) camer alß baldt in der still
und gehaimb erkhundigung einziehen, wie es
der zeit mit des herrn graff Trautsons
münzweßen beschaffen, wem solches verlassen,
und ob nit solches etwa mit irer May(estät)
schaden beschehe, auch des befundts alß dann
berichten, diß auch befürdern.
Ex Con(silio) Cam(erae) Aulicae
23 Novemb(ris) 618
[nichtleserliche Signatur]
[604v.]
Co(piert), den 24. Nove(mbris) 1618
Denen herrn n(ieder) ö(sterreichischen) camer praesident und räthen zuezustellen.
A.
[Siegel]
[Vier Zeilen Text, der durchgestrichen wurde; unleserlich]
a
Dem alhiesig(en) khayserlich(en) münz maister
Esaia Jessenskhy: allenlegig herib begert unndt sich in der gehaimb vleißig
der beschaffenheit zuerkhundig(en) und (..)sden
den befundt (…) ber(ichten)c solle zuzustell[en].
a -a
b
Archivvermerk vom 26. November 1618.
Unsichere Lesart
84
26. 9bris 1618a
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594r.-597v.
c
Unsichere Lesart.
85
86
87
88
89
90
91
[594 r.]
[23. November 1618]
ad exp. 23. Nov(embris) 1618.
Hochlöb(liche) n(ieder) ö(sterreichische) cammer
~
Genädig und hochgebiettundt herrn. Daß in neben-
A
ligenten der hoff cammer decret Aa, auf sonderer
von hoff beschehene verordnung anbevolhen wirt
in der still erkhundigung einzuziehen, bwie es der
zeit mit des herrn herrn graff Trautsonns münzwesen beschaffenb, wembe solches verlaßsen, und
ob nit solches etwa mit irer kay(serlichen) Ma(jestät) schaden beschehe,
auch des befunts alßdann berichten. So mit gleichmasßiger auflag von eur g(naden) mir zudecretirt worden.
Hierauf berichte eur g(naden) ich gehorsamblich, ob wol vor
dißem ir kay(serliche) Ma(jestät) alß regierenter herr und
landtsfürst, aus sondern hochbeweglichen ursachen,
fürnemblich aber zu wider erhebung des wienerischen münzweßen, durch offene edict daß aufwexeln unnd verfüehren der guetten reichs münz,
zumal des alten geltes, auch un(…)gemünzt goldt
unnd silber, ernstlichen und bei verlust derselben münz
oder ungemünzten goldt und silbers, auch bei straff
leibes und guettes verbotten, wenigkhlichen aber
auferlegt, daß sy daß alte gelt, silber oder goldt
alleine in ihr kay(serlichen) Ma(jestät) hiegische münz und sunst nir-
a
Oberhalb der Zeile eingefügt.
Unterstrichen.
b-b
92
gent anderst wohin einraichen noch aus der statt
Wien auf andere marckht oder münzstadt verführen
sollen. Laut unnd mehrern inhalts der jünngst sub dato
[594 v.]
Wienn, den achtundzwainzigisten Augusti des abgewichnen aintaußent sechshundert unnd sibenzehenden
jahres, verneüert publicirten generalien dessen
werden eur gn(aden) sich gnädig zuentsinen haben.
Es lassen aber jezt gedachte khaißerliche generalien
und die darinnen gesezte leibes unnd guetes straff
sich die Juden in gemain in wenigisten nit ihrren, sondern lauffen bei dennen khaufleüthen alle gewelber
und andere laden auß, thuen haimblicher weiße daß
tauglich pagament unnd altes geldt mit höherer aufgab, alß mir anzunemben nicht möglichen aufwexln,
goldt guldene khötten unnd silber geschmeidt, ebenmessigen in hohen khauf an sich bringen, auf ir
gnaden hochgedachten herrn herrn graffen Trautson
münzstatt nach Falckhenstain, so Veith Brodt, Judt
bestantweiß inne hat, verführen, ja gar auß dem
lanndt under solchem pretext verschwerzen, und dardurch
andere am schrott unnd khorn ringhalttige münz,
sonderlich von groschen zwelffern, vier und zwanziger
und neue dutickhen inß landt zu menigelichs beschwer
hereiner hauffenweiß consequentur führen, und die
besagten generalien nichts scheühen thun.
Innsonderheit hat besagter Veit Brodt, sambt seiner
93
compani Juden, teütsch von der sachen mit warheit zuschreiben, sich eines nicht im gebührenden werckhes, mit
hindan sezung, der in den generalien gesezten leibes
unnd guettes straff unverschembtermassen underfangen dörffen, in dem er es dahin practiciert, daß ine g(naden)
[595 r.]
herr herr graf Trautsohn, das falckhenstainerische münzwesen auf drei jahr, gegen einen gar schlechten, wie
sich die Juden selbsten bereichern, jene in bestandt verlassen,
welches zweiffels ohn von wolgemelten herrn herrn
graffen seiner gnaden dahin gemainet, daß was weniges zuerhaltung seiner münz privilegien geschlagen
werden möcht, so gennugsamb darauß erscheinet, daß
innen den Juden der überschuß gelassen wirt, dadurch
aber under dißem schein ir kay(serlichen) Ma(jestät) münzwesen
biß anhero grosser abbruch beschehen, ja auch wo nicht
eheist remedierung ervolgt, dasßelbe gannz und gar
ruiniert, unnd wider in die aschen gelegt werden wierde
unnd also, daß wo ich diße zeit deß jahr über ir Ma(jestät)
biß in sechstaußent gulden verrait, khunftig nit sovil
hundert gulden wurde zuhoffen sein.
Dann gemelter Veith Brodt sambt seinem anhang nicht
allein den silberkhauff und ausgab bei den khaufleüthen in dißer stadt Wien strafmeßig gestaigert,
daß zwar dieselben, weil sie herrn herrn graffen seiner
gnaden allein dreihundert gulden bestantgelt raichen
danach großen nuzen dabei befinden und sich bereichen, wir
94
aber sintemall ich von jeder marckht fein, einen
floren münzüberschuß vermögen, der mit mir beschehenen ersten tractation zuverraitten schuldig, wegen
der unverhofften silberstaigerung unnd des dergleichen
pagament, alß zur zeit der gemelten tractation
geweßen, an jezo nicht mehr zuüberkhomben, sondern mich
[595 v.]
der zeit unnd hüzigen leittenc nach eines schlechtenn nolens
volens gebrauchen mueß, zur praestirn wemüglichend fallet.
Sondern thuen auch mier die münzverwandten mit staigerung und doppelter besoldung, sowoll bewilligung übriger
accidention taglichen abhalten, haben auch vor dißem
thailß zeüg jenen haimblicher weiße, dadurch offt verhindernuß bei alhiegischen werckh fürgefallen, zusteckhen lasßen, jeglichen ohne erlaubnuß des eißenschneiders ganz ungescheihter sieh gebraucht.
Ob ich woll solchen fortlhafftigen Juden underschiedlich
durch die überreütter nachstellen lasßen, haben doch
sy ihren weg durch ander abwege genomben, oder
iae bey der nacht geraißet, daß man es also nicht vermerckhen khünnen. Nunmehr aber thuen sy es offentlich unnd ohne alle schey, jae auch wolltroziglich, sich auf
paßbrief inmasßen der einschluß. B. bezeugt, berueffende, so sy zweifels ohne felschlichen expracticiern, in deme sy wolgemeltem herrn herrn graffen
c
Leitten korr. aus leifften.
Unsichere Lesart.
e
Unsichere Lesart.
d
95
ein gewisßes angeben, inmasßen ich ichs mit augen
gesehen. Khönnen also öffters grosße summen under
dießen schein, da es nit wie billich abgestelt wirt, hinauß verschwerzt werden, so dann enhero zuvermuetten daß sy nit allein wie ich von iren aigenen leuthen
verstanden, starckh arbeiten lassen, sondern auch
wegen dises werckhes sechs roß gebrauchen, derer
vier allezeit auf der strasßen, die andern zwey in
stetter beraitschafft gehalten werden, mögen auch
[596 r.]
under dißem schein der fuehr nach Falkhenstain der
verschwerzung in andere wege sich gebrauchen, in specie
die gräfischen groschen, wie ich solches den khaißerlichen
herrn commißärien fürgetragen den khorn und schrott
geringer außgehen lasßen.
So werden auch neüe duttich welche sich gegen hieigen
münz zuraitten, in die fünf gulden höher befinden
alhero gebracht, so zweiffels ohn wie im eingang gemelt durch Juden geschiecht, so daß silber und altes
gelt anselbige orthe verschwerzen.
Weil dann durchgemelten Veith Broth unnd seine compani ir kay(serlichen) Ma(jestät) cammergueths einkhomben, geschmellert, der münzungen so ir kay(serlichen) Ma(jestät), alß dem
landtsfürsten alleine, und nicht den Juden gehöret, ungebührlicherweiß entzogen, ja auch dero authoritet derogirt, in deme daß jenige goldt unnd silber, so under
ir kay(serlichen) Ma(jestät) bildnuß khönte gebracht werden, sy die
96
Juden in andere wege gebrauchen, gehindert und weder
getruckht wird, auf daß landtsfürstliche cleinodt durch
ain judische persuasion an sich zuziechen unverschembtermasßen understehen dürften, ja auch frey offentlich
verlauten lasßen, wan sy schon mehr münzen annehmen,
wer jenen solches wehren wollte, und also fröventlich fürsezlicherweiße, der in den generalien gesezten leibes
und guettes straff ungeachtet wider ir kay(serlichen) Ma(jestät)
handeln.
[596 v.]
Alß hab eur g(naden) ich solches auf dero begern gehorsamblich
berichten, unnd underthenig bitten sollen, weil umb deducirter ursachen willen den Juden, sowol als aigen nuzig
handlsleüthen zuverfüehr- unnd schwerzung des alten
schwären gelts, pruch golts- unnd silber, gulden khötten
unnd silbergeschmeitt thür unnd thor aufgethan ist,
herentgegen die khaißerliche münz zu sondern despect
ruinirt wirt, eur g(naden) die geruehen die sachen dahin zu
dirigirnf, damit solche beschwären eheist so müglich abgestelt werden möchten, entgegen khönte hochgedachten
herrn graffen vorigen ir gnaden begern nach, jährlich
was gewiß auf dero präg in hiesigen münzhauß
mit ir kay(serlichen) Ma(jestät) allergnedigisten consens, gemünzt,
geschlagen, unnd dero iren münz privilegien noch satisfaction gemacht werden. Wie nun allein solches
zuerhaltung ir kay(serlichen) Ma(jestät) authoritet und befürf
Unsichere Lesart, korr.
97
derung dero landtesfürstlich regal, geraicht, also thun
eur g(naden) ich mich in dero schuz ganz underthenigst bevelhen.
Irerg gn(aden)
gehorsamber
Jesaies Jassenßky
Münzmaißter (…)
[597 v.]
I(n) a(nno) Xbris 618
An die hochlöb(liche) n(ieder) ö(sterreichische) camer
röm(ische) kay(serliche) Ma(jestät) münzmaisters
in Wien, gehorsamben abgeforderter gegründer bericht.
Auf inligent der hochlö(blichen)
hof cammer decret ir
gnaden herrn, herrn graff
Trautsohn münzweßen
betr(effend).
276
Khay(serlichen)h hof(cammer) von d(er) n(ieder) ö(sterreichischen) cammer neben
beiligendts decret zu abgefadteni bericht
(..)umb zu ubergaben. Und ersehen die sy
hiramßj sovol aus bei geschloßen des
g
Unsichere Lesart.
Nachträglicher Archivvermerk.
i
Unsichere Lesart.
j
Unsichere Lesart
h -h
98
(..) handtgraff(lichen) bericht wie es in ain
und andern mit (…) graff Trautsohns
münz wesen beschaffen wan es dan ihrer M(ajestät)
zu höchsten derogiert. Als unnd dis (…)
degleich(en) unzuläsige eingerißene (…)
(…)lich zu werden und abzustellen sei.
4. xbris a(nno) 618h
k
Herrn hernn graff
Trautson münzwesen
betr(effend), No (.)Ik
1618
k -k
Nachträglicher Archivvermerk.
99
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 601r.-602v.
100
101
[601r.]
[26.November 1618]
Hochlöb(liche) n(ieder) ö(sterreichische) camer
genedig und gebietundt herrn, von eur g(naden) ist unß hiebeiligundt von der auch hochlöblichen hoff camer außgeferttigten decret A. mit überschreibnen rathschlag und auflag daß
wir denselben nach zu still und gehaimb erkhundigung einziehen sollen, wie es diser zeitt mit deß herrn graff Thrautsohns münzwesen beschaffen, wemb solches verlassen, und ob
solches nit etwo mit ierer Ma(jestät) schaden beschehe, und dessen
eur g(naden) berichten. Zuvolziehung solcher auflag berichten
eur g(naden) wir gehorsamblich, daß solches münzwäsen, sovill
wir nachrichtung haben, zween Judten alß Veitt Prodt, und
Abrahamb Riß, in bestanndt haben, und dassälbe threiben
sollen, wie dan die hanndtgraffischen überprüffer, wan sie
zu ihren dienst verrichtungen derselben refier alß auf
Falkhenstain khumben sein, sovill befundten daß über
20 persohnen, beedes christen und judten, in der arbeith
daselbst verhandten. Ob es aber mit, oder ohne ihr Ma(jestät)
schaden beschieht, khünnen wir nicht wissen, derentwegen
aber der münzmaister zuvernemben sein möchte, sonsten
sein zu undterschiedlichmallen bemelte judten mit goldt
und silber, so sie gedachten münzwäsen zuegefüerth angedroffen worden. Weillen sie aber jederzeit von
wolgedachten herrn graff Thrautsohn mit aigner
handtschrifft und pedtschafft verferttigte schein beyligundter abschrifft B. gleich lauttendt bey sich gehabt
sein sie damit passiert worden. Unß gehorsamb(lich) bevelhent.
102
Euer gnadn.
Gehorsambe.
sig(num) rathußhaimber
handtgraff.
(nicht leserliche Signatur)
gegenschreiber (…)
[602v.]
co(piert) den 26 Novem(bris) 1618
an die hochlöb(liche) n(ieder) ö(sterreichische) camer
Hanndtgrafens in österreich
und seines zuegeordtneten
gegenschreibers gehorsamber
bericht, auf hiebeiligundt an
sie ergangene verordtnung.
Ist dem khai(serlichen) münzmeister umb
seinen bericht zu decretirt worden
dato
26. 9(mbris) 1618
103
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 598r.-599v., Konzept
104
105
106
107
[598 r.]
[undatiert, verm. zw. 23. und 26. November 1618]
Die röm(ische) kay(serliche) auch zue Hungarn und
Behaimb khün(igliche) Ma(jestät) unsern allergenadigisten herrn berichtet die hofcamer
hiemit gehorsambist, ob woll vor
diesem ihre kay(serliche) Ma(jestät) alß regierender
herr und landtsfürst auß sondertn
ursachen, sonderlich zue wieder erhebung
des allhiesigen müntzwesens, durch
offene edicta, das aufwexeln und
verführen der gueten reichsmüntz, zuemahlen des alten: auch ungemüntzten
goldt und silbers ernstlichen und zwar
bei verlust derselben müntz oder vermüntzten goldt und silbers, ja bei leib
und guets straff verbotten, und menniglich das alte golt, silber oder goldt
allein in ihrer kay(serlichen) Ma(jestät) hiesige müntz
und sunst niergendts anderst woohin
einzureichena, noch aus der statt Wien auf
andere märckht oder müntzstatt zueverführen, vermög der deswegen publicierten
generalien auferlegt worden, daß sich
[598 v.]
doch bwie fürkhombtb die Juden allhir cin gemainc das alles im weni-
a
-zu- oberhalb der Zeile eingefügt.
vom linken Seitenrand eingefügt.
c -c
oberhalb der Zeile eingefügt.
b-b
108
gisten nit irren lassen, sondern bei denen
khauffleuthen alle gewölber und andred laden außlauffen, haimblicher weiß das dauglich
pagament und alles gelt mit höherer außgab als es Christen anzuenemben möglich,
aufwexeln, goldt, guldene khetten und
silbergeschmaidt ebenmessig in hohen khauff
an sich bringen, auf des herrn graven
Trautsons müntzstatt nach Falckhenstain,
so Veith Brodt Judt bestandtsweiß innen
hat, verführen, ja gar aus dem land
unter solchem praetext verschwertzen,
und dardurch andero am schrott und khorn
ringhalttige müntz, fürnemblich von groschn,
zwölffern, vier und zwaintzigern und
neuen duttichen ins landt mit jedmenniglich beschwer khauffmanswaiß führen
und also besagte generalia gar nichts
scheien, thuen , und dardurch ihrer Ma(jestät)
hiesigen müntzwesen im disen und andren
mächtigen abbruch thuen, uber dis auch
zu besserar verschwertzung des hin und her
erhandleten goldt, silbers und dergleichen,
[599 r.]
starckh arbeitten lassen, hiertzue 6 ros
gebrauchen, deren vier alzeit auf der
d
Oberhalb der Zeile eingefügt.
109
strassen, die andern zwei aber in bestelter
beraitschafft gehalten werden, und wol gar
der fuhr gebrauchen, in specie die graflich[en]
groschen am khorn und schrott geringer
ausgehen lassen, und neue duttich, welche
sich gegen der hiesigen müntz zurechnen
in die 5 (Gulden) höher befinden hinher bringen,
hergegen an selbige orth das guete goldt
und silber verschwartzendt.
Wann aber hierdurch sowoll von gemelten
Brodte und seiner compagnia ihrer Ma(jestät) camer
guets einkhomben, geschmellert, der müntzungen so ihrer Ma(jestät) als landtsfürsten
allein gehört, ungebüerlicher weiß entzogen,
deroselben authoritet in dero das jenige
golt und silber, so unter ihrer Ma(jestät)
bildnuß khünte gebracht werden, sy
die Juden in ander weg gebrauchen, derogiert gehindert und untergedruckht wird
auch fdarauß klärlich erscheindt wie die Judenf disg landtsfürstliche clainoth durch
ain judische persuasion an sich zuziehen
sich unverschambter massen unterstehen, und
[599 v.]
mehrermalten generalien ungeachtet der
in selbigen begriffenen und gesetzten leibs
e
Brodt korr. aus Brockh.
Vom linken Seitenrand eingefügt.
g
dis korr. aus das.
f-f
110
und guets straff, freventlich zuewieder
practiciern und handlen. Als wäre die
hofcamer der gehorsambisten mainung,
weil (h wie d(er) lenge nach deducirt worden,
den Juden d(er) gestalt als aigennutzigen handlsleuthen zue verführ- und verschwartzung des
alten schweren gelts, pruchgolts, und silbers
guldener khetten und silbergeschmaidts thüer
und thor aufgethan, entgegen aber die kayserliche müntz gentzlichen ruiniert wirdt.
Ihre Ma(jestät) geruheten, dergleichen unzuelesliche eingerissene unverdrungen zeitlich
wenden und abstellen, ioftwolgedachten heren
graven Trautson aber, wegen desselben
begern noch etwas gewisses auf dessen
präg in hiesigem müntzhaus, gemüntzen
geschlagen, und ihme seinen müntz privilegien noch satisfaction gebeni zulassenj.
Jedoch solches alles auch zue ihrer Ma(jestät) g(enedig)isten
gefallen gestelt, deroselben zue kay(serlichen) genaden sy die hofc(amer) sich dabei in underthänigkheit empfelendt.
hh Rattz . c.
h
Schließende Klammer fehlt.
Text in der Handschrift gestrichen oder unterstrichen.
j
zu- oberhalb der Zeile eingefügt.
i -i
111
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 600r.-v.
112
113
[600 r.]
[15. Juli 1618; Abschrift vom 16. Juli 1618]
Heut dato den fünffzehenten July,
anno sechzehenhundert und achzehen, schickht
der hoch und wolgeborne herr, herr Paulus
Sixt Trautsohn, graff zu Falckhenstain (und) freyherr ritter vom ortten des guldenen flüß(es)
bey zaigern diß, auf seiner gnadn schloß gen
Falckhenstain, zu dero münzwäsen daselbst, ain
tausent fünffhundert gulden in goldt, und
zwainzig marckh silber, welche ihnnerhalb
dreyen tagen von dato anzuraiten, gewiß draussen
sein sollen, die wolle man aller ortten unaufgehalten
passiern, zue urkhundt hochwolgedachtes herrn
graven handtunterschrifft und pedtschafft.
Actum Wien ut supra.
L(ocus) s(igili)
Pauluß Sixt Trautsohn
g(raf) und fr(eiherr)
[600 v.]
C(o)p(ier)t 16. Julii 618.
Abschriftt.
Von herrn graff Trautsohn
passierzettl auf goldt und
silber.
B
114
HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/35r.-939/36v.
115
116
117
118
[939/35 r.]
[24. Februar 1620]
Gnedig herrn auf eur g(naden) vom 16. diß, an
unß ervolgtes decret, in deme vermelt
wird, daß dennenselben glaubwierdig
fürkhomb, wie daß man sich außer deß
münzhaußes alhie zuschaiden understehe,
und daß auch ain hievor ine gebreüchige
tax, darvon genomben werden solle, sowegen unß befohlen, daß wihr nit allain
derentwegen den rechten und wahren
grundt aigentlich, und mit mehreren erkhundigen laßen, sondern auch benebens
berichten sollen, waß hievor von der
marck zuschaiden geben worden unndt
waß für ain tax gebreüchig geweßen,
zu gehorsamber vola, berichten eur g(naden)
wihr, daß sovil daß schaiden anlangt,
derselben iren verhanden, deren der
aine N. Preiß, ain distillierer unnd
waßßer prenner, welcher mit schaidten
auch umbgehen solle, d(er) ander Valtn
Volger d(er) sich im münzhauß mit testmachen, schmölzen, schaiden, und prenen,
auch gebrauchen laßen. Dan so münz(en)
schmölz(en), probiern, schaiden, und prennen
die Juden, beim Roten Rosenkhranz al-
a
Unsichere Lesart.
119
hie, wehr sy es aber gelehret, wißßen
wihr nit, sondern es möchten deswegen
die gewesten, und jezigen münzmaister
sonderlich aber der wardein genomben
werden,
[939/35v.]
welches schaiden und prennen, dardurch gahr
gemain, gemacht wierdet, da doch in uhralt
münz generalien, und instructionen, auf dergleichen golt und silber aufkhauffer,
wexler, schmölzer, und schaider, dardurch
vill golt und silber auß dem land gefüert, ihr vleißig auferwokhen zuhaben,
ernstlich bevohlen worden damit dergleichen persohnen zu gebürend straf
gebracht werden möchten, wer ihnen den
Juden aber solches alhie zuthuen erlaubt,
ist unß auch unbewust sondern möchte
deswegen beschaid von hoff genohmben
werden.
Sonsten befind sich im nachsuechen, daß (…) 94.
und 95. von der marck schaiderlohn
37. (Kreuzer) 2 (Pfennig)b genomben worden.
Waß der Gändl und Fellner von d(er) march
zu schaiden genomben, ist auß ihren raithungen, umb willen, solches ihr accidend
b
Auflösung unsicher.
120
nit zufinden.
Zu antretung deß Jeßßensky ist in
der khay(serlichen) resolution vermelt, daß
von jeder march daß schaiderlohn von
45. biß in 30. (Kreuzer) soll limitiert werden,
er hat aber, wie in seinen silber zetln
zustehen den partheyen, so silbergeschmaid
und dergleichen in die münz geben
[939/36r.]
von jeder march probier, und schaidlohn
1 (Gulden) 16. (Kreuzer) abgezogen, sovil haben wihr
unß erkhundigt, und eur g(naden) auf dero
begehrn hirmit berichten sollen. Es stehet
aber zu dero g(naden) gefallen, ob sy zuverhüettung d(er) partheyen beschwär, und d(er) durch
die münzmaister suechenden aigen nuz
dardurch die partheyen mit
einraichung d(er) göldigen silber
zu ir kay(serlichen) schaden abgeschreckt
werden, daß schaiden hinfüro durch
ainen geschwornen schaid(er), auf
raittung, inmaßen bey der
camer Schembniz beschichtc, verrichten und von ir kay(serlichen) Ma(jestät)
von d(er) march 1 (Gulden) münz schaiderlohn nehmben, und entge(gen)
c
Unsichere Lesart.
121
dem goltschaid(er) ain ordinari
jährliche besoldung raichen
laßen wöllen.
[939/36v.]
(…) 24. Februarii 620
Buechh(alterei)d und rait(ungen)e räth
bericht, daß gold unndt
silber schaiden, außer
deß münzhauß, unnd
die davon gebürende
tax betre(ffend).
(…)
Der khay(serlichen) hof camer mit
bericht und guettachten einzuschliessen.
exp(editionem) 24. Februarii 620
d
e
Unsichere Auflösung.
Unsichere Auflösung.
122
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938r.-939/2v
123
124
125
[938 r.]
[17. März 1620]
Hochlöbliche ni(eder) ö(sterreichische) camer etc.
Wolgeborn g(nädiger) hochgebiettundt herr. Daß euer g(naden)
unß so gemösßen vom 10. diß durch decret anbefolhen,
wegen etlicher Juden die so offentlich wider alle khay(serliche)
publicierte müntz generalien sub praetex herrn graffen
von Trautshon, so vil silber und goldt aufkhauff erhandeln
pren, unnd vermüntzen, aigentlichen erkhundigen unnd
vleißig zu incpiizierna wer solche ibertretter sein.
Welches wir dan bösteß vleiß nachkhumben und befunden daß ebenn die solchen alß Veidt Prodt und Abrahamb Riß baide befreide hoffjuden mit iren zu sich
genumben gesellen sein, so herr graffen von Trautshonß müntz so sieh vor zwey oder 3 jahren zu Valckhenstain von newen erhöbt und angefangen und umb
ein cleineß jerlichen bestandtgeldt inen gehabn und
genossen haben vom welchem newen und zuvormahln
nach Wienb pasßierten müntz dan der röm(ischen) kay(serlichen) May(estät)
alhieiges müntzwesen sogar augenscheinlichen zuruckh
getriben wirdt also daß ich nit mer den halben theil
arweiter zu befirdern habe wie vormaln, und gar gewiß
da eß euer g(naden) inn also geduld, wurde daß der so hohen
fürgeschlagen müntzgewin gantz und in khurtz gar
ersetzen, wie solcheß vormal auch beschehen inbedenkhung sie und andere Juden mit allem vleiß einneder
beystehn und vast alle so silber und goldt zur erkhauffen
a
b
Unsichere Lesart.
Unsichere Lesart, W- korr.
126
[938v.]
inen zuebringen wie sie dan auch gar auß dem kayßerlich(en)
krieges zalambt durch irer hendl vil silber zu sonderer
verkhleinerung noch teglichen ansich ziehen und weilln
sie kheinen satz oder instrution wöder in den außnutzen
noch nach der prob im einlössen haben, sondern inen
alle keiff unnd handel frey, ist tauhtlichen zuerachten
wie groß sie inen dasßelbe zu nützen und ier röm(ischer)
khay(ser) zu sondern großen unwiderbringlichen schaden
handlen, inbedenckhung daß die hinweckhschwörzung
bey jezigen kriegszeit, vast eingestält deswegen sie
dan sich so hoch alleß an sich zubringen bemühen, unnd
widerumb mit nutz außmüntzen und ob sie wol wegen
ihrer röm(ischen) khay(serlichen) May(estät) auß den krieges zalambt gegebeneß silber so bey 1000 (Mark)c geweßen etlich gulden
weniger alß wier von 100 (Mark)d wegen der arweiterlohn unnd andern uncosten genumben, ist inen doch hergegen 11 wochen lenger zeit auß zumüntzen zuegelasßen worden in welcher zeit sie inen ein großße
summa zu nutzen aber hergegen der röm(ischen) kay(serlichen) May(estät)
und den müntzwösen zue ßonderschadenf geraichen destwegen sie auch nach gelegenheit deß verkhaufferß
mer alß wier kay(serliche) müntz beambten, so den kayserserlichen gesetzten einlösßung nachkhumben müßen
vil ain mererß darumben geben khünen, und also inen
c
Unsichere Auflösung.
Unsichere Auflösung.
e
z- korr.
f
Unsichere Lesart, da ßonder- korr.
d
127
bey irer selbst aufgeworffneng müntz freiheit ain
großen zugang und nutzen machen khünen
[939/2 r.]
weilln dan numer iren vom hoffauß wegen ihreß
herein gebrachtes wie auch desßen so inen zu außmüntzung vom kriegs zalambt geliffertes silber
selbst begerte unnd erhandelte zeit und termin in
curtzen verstrichen wirdt, sie villeicht interin ir
erkhauffs silber ohne vorwißen ireß g(nädigen) herrn
alß herrn graffen von Trautshon verarbeiten
haben möchten, und daß khayserliche silber umb
erhaltung willnh merere zeit zum fierweißen also vorligen lasßen.
Alß bitten euer g(naden) wir hiemit gehorsamblich die merere
zeit und termin so sie in kurtzen bey hoff begern möchten
sambt irer gantzen muntz in wiertzhauß zum Rotten
Rosßen Khrantz gäntzlichen abzukhüretzen und einzustellen
und solche ir röm(ischen) kay(serlichen) May(estät) alhieigeß müntzwösen
und schöneß noch niemalln gepodeneß einkhumben so
durch solche newes judisches müntzleüt gentzlichen
verterbt und wider in die fewer gelegt erhalten, wöllen
ir röm(ischer) Kay(ser) bey solchen und derogleichen mer ins
khünftig verhandenen herrn so auch müntz freiheiten
erworben haben, und durch dißen zuelaßen auch begern möchten, nichts, oder gar wenig zumesßen
heten derentwegen wier unß neben euer g(naden) abgeg
h
-n- korr.
Oberhalb der Zeile eingefügt.
128
foderten bericht zu deroselben hulden gehorsamblich
befelhen.
Euer g(naden)
Gehorsamber
Mathens Fellner (…)
M(athens) Huebner
Wadein
[939/2 v.]
(…) 17 Martii 620
An der röm(ischen) kay(serlichen) Mai(estät)
N(ieder) ö(sterreichischen) camer
Matthes Fellner müntzambt
verwalter und Matthes Huebner
wardein alhie gehorsambes berichten
P(ro) namhaftmachung
deren so alles silber
auf und einkhauffen
betreffend
Öes.
Die püchalderi wolle hierüber
judischeni hienand und wegen mit
(…) berichtten
17 Marti 620
eodem in (…)
i
Unsichere Lesart.
129
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 937r.-939/3v.
130
131
132
133
[937 r.]
[21. März 1620]
Gnedig herrn. Waß Mattheß Fellner jezig(er)
münzambtes verwalter neben dem wardein,
den schädlichen aufkhauf und vermünzung
deß goldt und silber bet(reffend) berichten,
haben wihr euer g(naden) auflag nach alßbalt
ersehen und finden daraus, daß Vaith
Broth und Adam Rieß beede befreyte
hoff Juden sambt ihrer compagnia, alß
welche die erst vor drey jahrn erhöbtund angefangene neüe münz zue Falck(en)stain, von ihr g(naden) herrn graf v. Trautson etc. im bestandt haben, die fürnembsten
aufkhauffer sein sollen, und dißens allens
sub praetextu herrn grafen, dem sy doch
im schlechtens zue bestandt raichen sollen
thuen, undt ob zwar ihnen von ir May(estät)
wegen auß dem krieges zallambt biß
in 1000 (Mark) zuvermünzen gegen erstatung deß münzcosten hinauß geben
auch wie gewiße zeit in welcher sy nit
allein dieses inen zum vermünzena gaben,
sowol auch daß von Falckhenstain herein
gebrachte silber verarbeiten khönnen
benent worden, (welche aber in khurz
verstreichen wierd) ist doch vermuedtlich,
a
ver- oberhalb der Zeile eingefügt.
134
sy Juden möchten nit allein daß herein
gebrachte, und ihnen zu münz, verwilligte, sowoll daß auß dem khriegeszallambt hinauß emffangene silber
hinterhalten, dagegen andere von inen
aufkhauffende silber, vermünzen, und
damitb sy die zeit nur desto leng(er)c prolongirn
sich mit fürweißung deßelben bescheningd
wolten.
[937 v.]
Wann aber dießes nit allein der reiches
münzordnung (fürnemblich in denen,
daß niemand so freyheit zu münz(en) hat,
dieselbe in bestandt verlaßen solle)
sowoll denen öffentlich publicirten generalien ganz zuewider, und da solches nit
abgestelt, und auf ein andere manier
accomodiert werden solte, ist anzse nichts
zuegewartten alß daß hierdurch diese alhirige landts für(stliche) münz nit allein ganz
ruinirt, und in die feüer gelegt, sondern
ir May(estät) münz regal ganz entzogen werden.
Wihr haben aber noch vor diesem im verschinen 619. Jahr hierüber zum öfftern
sonderlich bey der dazumallen verordneten
b
Unischere Lesart.
Unsichere Lesart.
d
Unsichere Lesart.
e
Unsichere Lesart.
c
135
herrn commißarien relation, unßere außfüerliche bericht gethan, und sein der
mainung geweßen, daß solches zur anmanung mit genugsamber außfüerung,
wie hoch schedlichen dieser jüdisch silber
aufkhauf und vermünzung, dem alhieig(en)
münzweßen ist, gehn hoff gaben, und
dorthero der resolution zuegewartten
wäre, dabey wihr es dan nachmahlen
bewenden laßen. Und weillen dißer
von dem Juden sub praetextu ihrer g(naden)
herrn graffen von Trauthson etc. steth
wehrende silber aufkhauf, nit allein daß
hieige münzweßen ganz ruinirt, und
in die feüer bringt, sondern auch ihrer
May(estät) zu sondern despect und schmellerung
derselben münz regal in deme sy
Juden auch, wie genuegsamb wißßent
[939/3 r.]
ihre außgehende münzen, sonderlich die
groschen, in kheinem rechten khorn
und schrott füehren, geraichen thuet,
dahero die höchste notturft were, daß
nit allein ihnen solcher silber aufkauf
alsbaldten, wie auch ihr alhieig bey
dem Roten Rosenkhranz angestelt
münzwerch ab- und eingestelt wurde.
136
Eß stehet aber zu e(uer) g(naden) mehrvernünftigere entschluß, wie sy die sach, umb
füerderliche abstöllung gehn hof gelangen laßen wöllen.
(…) Ziebhne
H. Hohenzeller (…)
[939/3 v.]
(…) 21 Martii 620
Buechh(alterei) und rait räth(en)
bericht, den alhieigen
schädlichen silber und
goldt aufkhauf betr(effend).
F.
(…):
Der khayserlich(en) hoffcamer zu ubergeben
die (…) hieraus auch der camer untegeben
püchalterei wegen der Juden aufkhauffung
silbers und khöttln für vermünzung fund durchf des
khay(serlichen) müntz ambst ge(…) (…)
und besagliche genzliche ruinierung
mit nehmen zu vernemen hierüber
der abstellung nottvendige abstellung halber
zu entschlüeßen.
21 Marty 620
f -f
Oberhalb der Zeile eingefügt.
137
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23.
138
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 828a2r.- 828a3v.
139
140
[828a2r.]
[10. Mai 1620]
Erinder[un]g an herrn graf Trautsohn,
das mit seinen münzleüthen den Juden
wegen vermünzung für ihre Ma(yestät)
1100 marckh silber tractiert und
ihnen 8 wochen termin zugelaßen
worden.
20. maii a(nno) 620
Von der röm(ischen) khay(serlichen) auch zue Hungern und Behaim
khön(iglichen) M(ayestät) unsers allergnedigsten herrn wegen,
deroselben gehaimen rath und statthaltern
der n(ieder) ö(sterreichischen) lande herrn Pauln Sixt Trautson,
graven zu Falckhenstain, freyherrn zu Sprechenund Schrovenstain etc. in gnaden anzuzaigen. Demnach mit seinen münzleüthen den Juden,
tractiert und geschlossen, daß sy aintausent ainhundert marckh silber von irer
kay(serlichen) M(ayestät) zum vermünzen annemben wollen,
und nun ire M(ayestät) hingegen inen acht wochen
geburniß.a
zu vermünzung solcher anzahl silber vom
dreyzehendten dito anzuraitten, über die zeit sob ime
herrn graffen zuvor verwilligt, in gnaden
zugelasßen, doch daß solches auf ire kay(serliche)
M(ayestät) piltnus beschehen soll. Alß hat man
ine herrn graffen solcher irer M(ayestät) ergangenen gnedigsten resolution hiemit erindern
wollen, benebens verbleiben ihre kay(serliche) M(ayestät)
ime herrn graven mit sondern gnaden wolgewogen.
per imperatorem
a
b
Unsichere Lesart.
Oberhalb der Zeile eingefügt.
141
10c Maii 620
Mihlkbedesd
[828a3v.]
Der röm(ischen) khay(serlichen) M(ayestät) khaimen Rath
camerern und statthaltern der n(ieder)
ö(sterreichischen) lande, herrn Pauln Sixt Trautson graven zu Falckhenstain, freyherrn zu Sprechen- und Schrovenstain, herrn zu Kaia, Laa, Mattray, Neuyschloß und St. Pöltten
zuzustellen.
[Siegelabdruck]
[Signatur]
[Signatur]
c
d
1- korr. aus 2-.
Unsichere Lesart.
142
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 831r.-832v.
143
144
145
146
[831r.]
[25. Mai 1620]
D(e) d(ie)a 25. Maii 620
N(ummero) 22
Denen khayserlichen h(erren) hoffcamer directori und räthen
von der n(ieder) o(esterreichischen) camer, (… )auch hochb undb wolgeborenen
hern Paul Sixt Trauthshon gräffen und freihern
rittern vom orden des gulden fließ, rom(ischer) kay(serlicher)
May(estät) räth und stathalter der n(ieder) o(esterreichischen) landen
Cito
bei hochst ernennter khay(serlichen) May(estät) unserm allerg(nedigsten)
Cito
hern und landtsfürsten, aller gehorsambistes batten,
umb allerg(nedigsten) consens und verwilligung zu
Gännschl.
transpörtierung seines munz wesens nach Chlosterneuburg halber, zu abgefordertten berichtt in freindschaftt
anzuzägern.
Sy die camer habe, zu disem vorhabenten
munzwerckh, erhaisenter notturft, wol ernenten
hern graffens, sein der freyen munzung khayserliche
privilegia in originali und darvon extrahierte
abschriftten zu genuegen ersehen, und hierüber
dero undergebene camer büchalderai münzungc verordnungd.
Unnd befindt zwär solche khayserliche erthailtte
special gnaden, vermög der reichsordtnung in suo
vigore et valore stattlich, hoch, ansenhlich und grefttig (...)
genuegsamb. Weillen aber gleichwol im schluß
diser privilegien, des nemblichen oft ernenten he(rrn) graffen
die freye munzung ohne meniglich iste ires (...) hinderung
a
Unsicher Auflösung.
Oberhalb der Zeile eingefügt.
c
Unsichere Lesart.
d
Unsichere Auflösung.
b -b
147
allg(nedigst) zuegelaßen, darnachf welche gar wol und sonderlich
ieziger zeit und stand beschaffenheit nach in acht zu nemeng
haec verba formalia inserierte vorgesehen waren.
NB.
Doch unns und unseren dem heyligen reich an unsern
(mues mit (...) geschrieben
khayserlichen khoniglicher reich landtsfuerstlicher oberkhaith
werdten)
unnd sonnst meniglich(en) am seinner rechten, gerechttikheitt
auch (quod notandu(m)) vorberuert unseren unnd des reiches
publiciert unnd verbessertten munz edict unvergriffen
und unschedlich (iid est sein solde.
[831v.]
Darauß wil nuhn ihr der camer nit wenig darumj zu consentierenj bedenklichen
schallen, weillen solche münzung denen ergangenen neuen
offentlichen münz edicten und publicierten generalien
auch denen reichs constitutionen e diametro et
fundamentaliter zuwider, wie dan khayser
Ferdinandi pie memorial anno 1610 gedruckthen
(
munz ordnung (..(.) amb dem (...) 28. blatt, zu
entk der anderen seitten an dem (...)ellieren (...)
NB
Iterum maiusculis
mit disen lautteren worttenl genzlich inhibiert unnd ainstellen.
Ferner, nach dem sich vielleichtt zuetragen mogetm
das etlich so munzens freihait erlangt ihr
gerechttikhait anderen verkhauffen od(er) (quod
notandu(m)) anderen verleihen, od(er) in ander weg verfüren
e
Unsichere Lesart.
Unsichere Lesart.
g
Unsichere Lesart.
h
-er- korr.
i
Schließende Klammer fehlt.
j -j
Vom linken Seitenrand eingefügt.
k
Unsichere Lesart.
l
Oberhalb der Zeile eingefügt.
m
Unsichere Auflösung.
f
148
und zuestellen, so sezen ordnen, und wollen wier
das sie alle so allson befreidt sin sein iez, gemeltter
unzimblicher ding genzlichen enthaltten.
Die vorige vorige angezaigen reichs constitu[ti]onen
nach denen sich h(err) graff zu regulieren schuldig,
auch niemandt anderen ausser aignes habenten
silber pergwerckh frei zumunzen verstenen nach
zuelassen. Wan nuhn der sachhen rechtt nachgesehn
unnd mir der rechtern reichs richtschnuro nachgegangen
wuertt, so befindt sich ja ainsmallen wer zu sein
das h(err) graff mit dergleichen (...) (...)blichen silber
perckhwerckh nit begaben, noch viel weniger der
munz fhraihayden selbsten gebrauchtt, sondern denen Juden
(dardurch dergleichhen munz freiheyten (...) (...)
(...) khaysers Ferdinanndi geseztter munz ordnung
fol(io) umb 29 in totum cassiert, verlassen und aufgeheben (...)
[832r.]
Umb ainen gewissten bestandt hierumb lenst und ubergehn
tuett, durch welches mitl alles vergolt und unvergolt
neu und altes silber auch und mer pagament hin und wieder
den münz edicten rechtt straff(...) zuwider aufckhauffen, auch um ain hohes zalln und annemen.
Hergegen dem khayßer seine munzambstp regalien, dahin
al solches silber allein zu bringen gehorig und dem
khayserlichen munzmaister aufzukhauffen (...) allein
n
Korr.
Unsichere Lesart.
p
-ambst oberhalb der Zeile eingefügt.
o
149
für zuegelasen (...) ist, entzogen; das munzwerckh
in die feüer gelegtt und von schäden, schmelzen
und abtreibben anigs intresse auch (...) haben khan.
Wolhenn bis daher erliden und nach (...) schaden
dürf dis genuegsamber glauben zu geben, was mier dise
zeit hero die Juden, bei dem Rotten Rosen Cranz,
so (...) näst der mit zuegebrö(...) für ain anzall
silber und pagament vermunz abtreibben, gescheyden,
geschmölzt und sub praetextu h(errn) graff Trautschams
silber vermunz haben und allen disen (...) ihr May(estät)
clantestine priviert haben daruber zuvor sie die
camer zum ofteren umb ernstlichen abschaff und
bestraffung genüegsambe briflicheq waltung geschen
und abgeben.
Zu diesen, wurtten alle die jenige consilia und
gehabte beratschlagung, wie doch das munzwesen
reformiert und an ain rechtten statum et ordinem gesezt und also
continuierent erhaltten und darmit veniger abgang
amb silber erschine, sondern teglich in abuntandi
copia in das munz heus gebracht wurtte, ganz vill
und vergebns, und des daruber (...) grosses mier
(...) (...) de (...) caprina (...) concludiert sein.
[832v.]
Dan da man h(errn) graffen od(er) p(er) consequens gestr mandts
andren alhier od(er) sonnsten wie bishero, in od(er) so nahet
q
Unsichere Lesart.
Unsichere Lesart.
s
Unsichere Lesart.
r
150
bei der stadt als zu Chlosterneuburg sey zu munzen
(...) und (...) verwilligten. ( denn doch ius camerale
auctore (...) denaisii (...) in 33 (...)
tali (...)tuto widerstreben tuet. Quibus est ius
cudendae monetae so (quod notandu(m)) non ubi woh
h(errn) graffen in seinen privilegys auch aniger woh certy
affigniert, (...) und das noch mer ist, hos tribus vel
quatuor (...) (...) locis, (quod notandum gar)
a cimilo designates, (...), sub poena indignationis
et amissionis dieti iuris, exceptis tamen ius
qui suas habent proprias foedinas. So wurtte
durch die Juden zu merenent ihrem, ihr ihr May(estät) zum
(...) scheden und dem ganzen landt hochst schöttlichen wuechher und
finanz in abkhauff des silbers und abwexlung der
pagamenten ain merckhiches interesse entzogen,
khain ainges silber von dem landt hirhero ins
munzhaus gebracht, sondern von den Juden hin und wider
in silentio aufkhauftt, und das munz wesen also
unvermerkhter gleichsamb, (...) ganz und gar zu
grundt gehen und in entlich(en) ruinam, wie es (...) sich dazu
ansehn (...) gerahtenu wurdte.
Derhalben sich die cammer consideratis considerantis wie
gern sie sonnsten h(errn) graffen geholffen hähtenv und gratificiern
wollte, yedoch schüldiger phligtt halben thr(...) weges
weder ihme h(errn) graffen noch yemandt andern in dergleichen
t
Unischere Lesart.
Unischere Lesart.
v
Unischere Lesart.
u
151
munz transportierungen zuwilligenw nit rahten nach teühlich zu sein
befinden thuen, da(...) ihr hoch fürstliche gnaden h(err) cardinal
von Diettrichstain in gleicher praetension allerdings verstanden
und begriffen ist. Doch khundte zu der h(erren) wolgeffallen, da sie
ihr der cammer modiven nit füer infficientx befunden umb (...)
(...) willen, hirüber der reichs (...) mit brauchty verordnung
(...), wie die h(erren) in aigenenz und andern die nott(...) zu beiden (.) thuen will. (...)
Denaa 25. Maii 620
Hüber Phaizeraa
w
Zu- oberhalb der Zeile eingefügt.
Unsichere Lesart.
y
Unsichere Lesart.
z
Oberhalb der Zeile eingefügt, unsichere Lesart.
aa - aa
Vom linken Seitenrand eingefügt.
x
152
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 877cr.-v.
153
154
[877c r.]
[21. August 1620]
An die n(ieder) ö(sterreichische) c(ammer) weils graff
Trautsohn, irer Ma(jestät) zu gehor(samb)- Von
ehren, sich des münzen begeben
De 21. Augusti a(nno) 620
dem keyß(erlichen) hoff der n(ieder) o(esterreichischen)
camer angedeut[e]ta, es sey irerb keyß(serlichen) Maj(estät)b ir
daß sy dergleichen münzen, schaiden,
gethane gegebens gottachtenc,
und abtreiben auch münz
uber deß idzig müntzmaisters gehors[am]bes (…)
(durch) füehrung, bei denen alhieig[en]
Jud[en] ab- und einstellen wolle.
(…) (…)d abschaffung der
Juden mitt irer münt(z…)
zunge im wirdtßhuß alh[i]e bey[m]
Rotten Roßen Kranß, weilhf
ire (…)schedliche erlogteg
irrungh um mehr expinirt
und solche vermüntzung zu
sondern irer kayß(erlichen) Maj(estät)
verschaffunggi nachtaill, und
schaden auchj zu schmelerung iro aigen (r) müntz regalj inen den Jud[en]
untzk hero verwilligt worden, in aller (…) (…) (…)
(…) (…) word[en].
Nun dan darüber hochsternannte kayß(erliche) May(estät)
a
Unsichere Lesart.
Vom linken Seitenrand eingefügt.
c
Unsichere Lesart.
d
Oberhalb der Zeile eingefügt.
e
Vom linken Seitenrand eingefügt.
f
Unischere Lesart.
g
Unsichere Lesart.
h
Unsichere Lesart.
i
Unischere Lesart.
j -j
Vom linken Seitenrand eingefügt.
k
Unsichere Lesart.
b-b
155
(titl) herrn grafen Trautsomb wegen diser abschaffung
(…) seiner Jud[en] und
ablassung von solcher vermüntzung ersuch[en] lassen, und
ehr sich an idz solches
irer kayß(serliche) May(estät) zu gehorsambisten ohren zu preastirnl sich
inm undter freyheitm (…).
[877c v.]
Alß hatt man dessen
sy die n(ieder) o(esterreichischer) camer
zue vehrichtung (…)
und damitt sy solche
judischem (…)m vermüntzung alson paldtn gentzlich
inhibiern, auch den Jud[en]
daß winkhell schaiden, abtreibeno und
prennen alhiep aller ortten, danq verschwertzung silber,
golt und der klainen müntz sortten außer landtsq einstellen
erindern wellen. Wer
sy machtr zu ihr(er) vlaißs.
An die n(ieder) o(esterreichische) camer danach den 21. Augusti 620.
l
Unsichere Lesart.
Vom linken Seitenrand eingefügt, korr.
n
Oberhalb der Zeile eingefügt.
o
Vom linken Seitenrand eingefügt, korr. aus (…), gestrichen
p
Oberhalb der Zeile eingefügt.
q -q
Vom linken Seitenrand eingefügt.
r
Unischere Lesart.
s
Unsichere Lesart.
m -m
156
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 878r.-v.
157
158
[878 r.]
[26. August 1620]
N(ummero) 168
Von denen verordneten n(ieder) o(esterreichischen) camer
president und räthen mattheusen Felner
khayserlich(en) munz ambst verwaltter alhier
Cito!
hirmita anzuzeigens.
Es haben sich ihr kay(serliche) Maj(estät) unser aller
g(nedigster) he(rr) auf gegebenes guetachtten unnd
ausfhürlichb (…) gethanenen berichtt, den 21 Augusti
dis in sthehenten monats Augusti, wegen
den bosen und hoch schedlicher Juden
munzung halber bey dem Rotten Rosen
hoffers.c
Cranz alhier, dahin g(nedigst) resolviert, und
wollen, wie dan dessen he(rrn) groff
trauttshamb (titl), berait wie dort
sich auch ihr Maj(estät) zu gehorsambisten
thuen solchesd zu praestiern anerboten. )e das
(…) von mir an ainige dergleichen
(…………………) den zu besagttenf
Juden nit allein die munzung ganz
und gar aingestelt und aufgehebt, sondern
alles (…) thelschädeng, abtreibben und
prennen anh allen verbergeni ättenj, sowol
a
Unsicher Lesart.
Am linken Seitenrand eingefügt.
c
Unsichere Lesart und Auflösung.
d
Oberhalb der Zeile eingefügt.
e
Die offene Klammer fehlt.
f
Unsicher Lesart.
g
Unsicher Lesart.
h
Oberhalb der Zeile eingefügt.
b
159
die bishero zimblich starckhe gewebtek
verschwertzung silber, golt, pagamenten
unnd dergleich(en) munz sorten genzlichen
inhibiert werden solle.
Demnach ist hirmitl in höchst gedachtter khay(serlichen) Maj(estät)
unsers aller g(nedigsten) namen der cammer
ernstlich und gemesser befhelichm, das er
sambt für sich und durchn seine (…)o undergeben[en]
officierip auch an(...) (…) (…) und
weg er auf die spür (...) thuen, fleissige
obachtt sollen lasse. Das (…)üenten Juden
[878 v.]
welcheq bishero under h(errn) groffen Trauttshambs
na(m)en und praetextu bei dem Rotten Rosen Cranz
gemünzt, alsbalt ab anderr von genzlichen ab
(...)eisthen undersotts, der münz zeug hinweg geno(mm)en
und die und da sie nit straikhs pariern wullten
alles was von silber, golt, und pagamenten
verhenden sambt dem ganz(en) werckh und munz
zeug, darunter auch dise Juden verstandten
und begriffen sein, so sie bishero widernt
i
Unsichere Lesart.
Unsichere Lesart.
k
Unsichere Lesart.
l
Am linken Seitenrand eingefügt.
m
Unsicher Lesart.
n
Unsichere Lesart.
o
Oberhalb der Zeile eingefügt.
p
Unsichere Lesart.
q
Welche korr. aus die.
r
Unsichere Lesart.
s
Unsichere Lesart.
t
Unsichere Lesart, korr.
j
160
münz edicten und publicierten generalien
ganz zuwider, des betrüeglich(en) vortlsu
in abkhauffungg des silbers alten unnd
nüen silbers gebrauchtt, hinweg unndv
zu sich nemmen, und alsbalt zu endennw thuen
der wederenx notturfft der cammer solches
namheftt machhen, und andeutten, und berichtten
wie es inyainem und andermy ihre ihr May(estät) nachtllz und scheden
wennden und dis münzen zu behinndernaa
wissen wuelt. hierauß.
26. Augusti geschriben 620
Amb münz ambst verwalter
allhierbb
u
Unsichere Lesart.
u- korr.
w
e- korr.
x
Unsichere Lesart.
y .y
Am linken Seitenrand eingefügt.
z
-t- korr.
aa
Unsichere Lesart.
bb
Unsichere Lesart.
v
161
HKA, HMA Wien, Rechnungsbuch 1708, Index 19, fol. 62, Nr. 9.
162
HKA, HMA Wien, Rechnungsbuch 1708, Index 19, fol. 43, Nr. 9.
163
XI. KATALOG
XI.1. VORBEMERKUNGEN
Der Katalog beschreibt die Raitpfennige von Hanns III. und Paul Sixt Trautson sowie die
Münzen der Familie Trautson seit Vergabe des Münzrechts im Jahr 1615 bis zur letztmaligen
Ausprägung unter Fürst Johann Leopold Donat im Jahr 1719.
Die Münzen und die Raitpfennige sind chronologisch nach den jeweiligen Prägeherren und
den Prägejahren geordnet. Da es sich bei den Raitpfennigen von Paul Sixt Trautson
größtenteils um Hochzeitspfennige handelt, erfolgt nach der Nennung der Katalognummer die
Widmung. Daran schließen Münzstättenangabe, Metall und die Auflösung der Legenden an.
Die Darstellung der Raitpfennige orientiert sich ausnahmslos am Katalog von PROKISCH 429,
weshalb er allein als Belegzitat anführt wird.
Bei den Münzen erfolgen nach Nennung des Prägeherrn die Münzstättenangabe und die
Auflösung der Legenden. Innerhalb der Ordnung nach Prägejahren werden die Münzen nach
ihren Nominalien, beginnend mit dem größten und endend mit dem kleinsten Nominal, in der
Unterteilung Gold/Silber aufgelistet. Damit der Katalog sowohl benutzerfreundlich ist als
auch visuell eine Orientierung ermöglicht, werden Metallgattung, Nominal- und
Jahresangabe, die nachfolgende Typbeschreibung als auch die Katalognummer fett formatiert.
Da Paul Sixt und Johann Leopold Donat Trautson auf den groben Sorten immer das Goldene
Vlies auf dem Revers abbilden ließen, wird jenes bei der Typenbeschreibung nicht erwähnt,
da es kein Unterscheidungsmerkmal darstellt. Anders verhält es sich bei den Groschen von
Paul Sixt, deren Typen sich dadurch unterscheiden, dass teilweise auf die Darstellung der
Vliescollane verzichtet wurde. Somit wird dies in der Typenbeschreibung zur Unterscheidung
der Typen berücksichtigt. Da besonders die Groschen unter Paul Sixt und Johann Franz
Trautson mannigfaltig geprägt wurden, werden sie in Subtypen alphabetisch gruppiert. Als
Unterscheidungsmerkmal der Subtypen dienen die Kreisformen wie Linien-, Perl-, Strichelund Kordelkreis auf Avers und Revers. Liegen für Avers und Revers einheitliche Kreise vor,
die jeweils Münzbild („innen) und jeweils Legende („außen“) umschließen, so wird dies
unterhalb der Nominal- und Jahresangabe zum Beispiel als „Perlkreise“ vermerkt. Weist nur
eine der Münzseiten unterschiedliche Kreisformen für „innen“ und „außen“ auf, so wird dies
zum Beispiel im Falle des Revers mit „Strichelkreise / Innen Perl-, außen Strichelkreis“
verdeutlicht. Haben sowohl Avers als auch Revers unterschiedliche Kreisformen, so weist
429
PROKISCH 2009.
164
zum Beispiel der Eintrag „Innen Strichel-, außen Perlkreis / Innen Kordel-, außen Perlkreis“
auf eine eigene Subtypengruppe hin.
Falls einzelne Typen ohne Abbildungen nur in der Literatur erwähnt wurden, so reduziert sich
der Typeneintrag auf Nominal, Jahr, Typbeschreibung, Katalognummer und Literaturverweis.
Liegen Bedenken bezüglich der Existenz eines Stückes vor, so wird dies in einer Anmerkung
erwähnt.
Die auf den Tafeln abgebildeten Stücke werden im Katalog als „abgebildet“ hinter dem
Belegnachweis vermerkt und nicht in einem Abbildungsverzeichnis eigens angeführt.
XI.2. BESCHREIBUNG DER KATALOGNUMMERN
Jede Katalognummer bezeichnet bei den Münzen Nominal, Jahrgang und Typ. Getrennt nach
Avers und Revers erfolgt die jeweilige Bild- und Legendenbeschreibung. Um die
Koppelungsmöglichkeiten der jeweiligen Münzen aufzuzeigen, werden Averslegenden mit
Großbuchstaben und die Reverslegenden mit Kleinbuchstaben angeführt. Legendenvarianten
liegen vor, wenn zu Beginn der Legende entweder Beizeichen aufgeführt oder geändert
werden, sich der Buchstabenbestand der Legende ändert, oder die Legende vom Münzbild
unterschiedlich
unterbrochen
wird.
Sollten
zu
einer
Variante
mindestens
zwei
Interpunktionsstellungen vorliegen, so wird eine einheitliche mittige Interpunktionsstellung
angeführt. Hierbei muss die Legendenvariante A nicht gleich mit a gekoppelt sein, sondern
kann auch mit b kombiniert sein. Die Lesung der Umschrift beginnt oberhalb des Münzbildes
bei ca. 12/1 Uhr im Uhrzeigersinn. Eine Ausnahme bildet die Lesung der Umschrift auf den
Münzen von Johann Leopold Donat Trautson, die bei 7/8 Uhr beginnt. Bei der Interpunktion
wurde
eine
grafische
Umsetzung
der
Wirklichkeit
angestrebt.
Änderungen
wie
Unterbrechungen und Tilgungen innerhalb der Legenden als auch die Einsetzung neuer Zeilen
werden wie folgt gekennzeichnet:
- Legende wird durch das Münzbild unterbrochen
׀Legende beginnt mit neuer Zeile: dies betrifft die Jahreszahlen im Bildfeld und die Devisen
-- Tilgung
Auf die Beschreibung des Münzbildes und die Anführung von Legenden folgen
Durchmesserangabe
und
je
nach
Fall
auch
165
Angaben
zum
Münzmeister
oder
Stempelschneider. Belegnachweise die auf Standorte der Stempelkopplungen in Sammlung
oder Auktionskatalog hinweisen und Literaturzitate schließen den Typeneintrag ab. Sollten
Gewichtsangaben vorliegen, werden sie in eine runde Klammer hinter den Belegnachweis
gesetzt. Liegen entweder zu einer Kopplung mindestens zwei Exemplare oder mehrere
Kopplungen vor, so werden jeweils eckige Klammern zur Abgrenzung eingesetzt.
XI.3. KATALOG DER MÜNZEN UND RAITPFENNIGE DER FAMILIE TRAUTSON
Das Wappen der Familie Trautson
Geviertes Wappen mit Herzschild:
Als Herzschild in Blau ein silbernes Hufeisen (= Trautson).
1. In Gold der schwarze kaiserliche Doppeladler mit dem goldenen Buchstaben R auf der
Brust (=Rudolf II.)
2. In Rot ein silberner Querbalken belegt mit einem auf einem Felsen sitzenden Falken
(=Falkenstein)
3. In Silber ein rotbewehrter schwarzer Hahn auf einem schwarzen Felsen (= Sprechenstein)
4. In Gold ein aus roten Feuerflammen wachsender Steinbock (= Schrofenstein)
Fürstenhut und Fürstenmantel ab 1711.
RAITPFENNIGE
HANNS III. TRAUTSON (1541-1589), FREIHERR VON SPRECHENSTEIN AB 1541
Raitpfennig 1554
Kat.-Nr. 1
Mzst. Hall
Ar
Umschrift:
Avers: HANNS TRAVTSON FREYHER ZV SPRECHENSTEIN
Revers: VON SCHROFENSTEIN ERB MARSCHALL DER FÜRSTLICHEN
166
GRAFSCHAFT TIROL ROEMISCHER KVNIGLICHER MAJESTÄT GEHAIMER
RATH430
Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, darüber die Jahreszahl 1554
Av.-Legende: HANNS·TRAVTSON·FREYHER.ZV·SPRECHENST
Rv.-Bild: Tiroler Adler
Rv.-Legende: V·SCHRO:ER:MA:D·F·G·T·RO:KV:MA:GEHAI:RA
Ø: 24 mm
Exemplar: KHM 1315aβ, abgebildet
Literatur: Prokisch 2009, B. 252/1
PAUL S IXT TRAUTSON (1598-1621), REICHSGRAF VON FALKENSTEIN AB 1598
Raitpfennig 1589
Kat.-Nr. 2
Paul Sixt Trautson und Anna von Eytzing
Mzst. unbekannt
a) Ar b) Cu
Umschrift:
Avers: PAVLVS SIXTVS TRAVTHSON FREYHERR ANO 1589
Revers: ANNA TRAVTHSONIN EINE GEBORNE FREYIN VON EYTZING431
Av.-Bild: Geviertes mit Herzschild belegtes Wappen Trautson, Schild mit Rollwerkdekor
Av.-Legende: PAVLVS·SIXTTRAVTHSON·FREYHERR·ANO 1589
Rv.-Bild: Geviertes Wappen Eytzing
Rv.-Legende: ANNA·TRAVTHSONIN·E:GEBORENE·FREYIN·V·EYTZING
Ø: 29 mm
Exemplare:
a) [KHM 1316aβ, abgebildet]
b) [DMK 15388; KHM 152460; Lanz 2 (1973), 1312 (versilbert) und 1313]
Literatur: Prokisch 2009, B. 253/1a, b
Raitpfennig 1591
Kat.-Nr. 3
430
431
Auflösung der Legende nach Bergmann 1857, 219f.
Auflösung der Legende nach Bergmann 1857, 234.
167
Paul Sixt Trautson und Anna von Lobkowitz
Mzst. Prag
a) Au b) Ar c) Cu
Umschrift:
Avers: PAVL SIXTVS TRAVTHSON HEIRATETE ANNA TRAVTHSON FREIIN EINE
GEBORNE FREIIN VON EYTZING - ANNA TRAVTHSON FREIIN EINE GEBORNE
FREIIN VON LOBKOWITZ
Revers: 15 ANNO 91 IN NOMINE DOMINI PAVLVS SIXTVS TRAVTHSON FREIHERR
ROMISCHER KAYSERLICHER MAIESTÄT GEHEIMER RATH432
Av.-Bild: Geviertes Wappen Trautson, Eytzing und Lobkowitz, ersteres mit Herzschild,
unterhalb der Wappen drei verschlungene Hände
Av.-Legende: P·S·T·H· / A·T·F·E·G· / ·F·V·E· - ·A·T·F·E·G· / ·F·V·L·
Rv.-Legende: ·15 A 91· / ·IN·NOMINE· / DOMINI·PAVL / VS·SIXTVS·TRAV /
THSON·FREIHE / RR·ROM·KAYS: / MAIE:GEHEI / MER·RATH·
Ø: 27 mm
Exemplare:
a)[KHM 1317 aβ]
b) [Lanz 2 (1973), 1314 (5,8 g)]
c) [GM-OeNB MED00603, abgebildet; Lanz 2 (1973), 1315]
Literatur: Prokisch 2009, B. 254/ 1a-c
Raitpfennig 1600
Kat.-Nr. 4
Paul Sixt Trautson und Anna von Lobkowitz
Mzst. unbekannt
a) Ar b) Ar-Klippe c) Cu
Av.-Bild: Geviertes mit Herzschild belegtes dreifach behelmtes Wappen Trautson, zu Seiten
zwei weitere Helme, im Lorbeerkranz
Rv.-Bild: Geviertes und behelmtes Wappen Lobkowitz, mit Helmzier, Jz. 16 - 00 zuseiten des
Helmes, im Blütenkranz
Ø: a) und c) 25 mm
b) 24 x 24 mm
Exemplare:
a) [n. v.]
b) [Lanz 2 (1973), 1316 (7,74 g)]
432
Auflösung der Legende nach Bergmann 1857, 235.
168
c) [KHM 152461, vergoldet, abgebildet]
Literatur: Prokisch 2009, B. 254/ 2a-c
Raitpfennig o. J. (1604)
Kat.-Nr. 5
Paul Sixt Trautson und Veronika Susanna von Meggau
Mzst. unbekannt
a) Ar b) Au
Av.-Bild: Monogramm PST, umgeben von der Vliescollane
Rv.-Bild: Monogramm VS in Lorbeerkranz
Ø: a) 18 und 24 mm
b) 15 mm
Exemplare:
a) [KHM 1319aβ, 24 mm, abgebildet; Lanz 2 (1973), 1317 (3,8 g), 24 mm; Lanz 2 (1973),
1318 (2,4 g), 18 mm]
b) [n. v.]
Literatur: Prokisch 2009, B. 255/1-255/3
MÜNZEN
PAUL S IXT TRAUTSON (1598-1621), REICHSGRAF VON FALKENSTEIN AB 1598
Mzst. Wien oder Falkenstein
Umschrift:
PAVLVS SIXTVS TRAVTHSON COMES IN FALKENSTEIN AVREI VELLERIS
EQVES433
(Paul Sixt Trautson, Graf von Falkenstein, Ritter vom Goldenen Vlies)
433
Auflösung nach Rentzmann ²1979, 20.
169
1615
Silber
2 Pfennig 1615, einseitig
Typ: Wappenschild mit Goldenem Vlies
Kat.-Nr. 6
Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, umgeben von der Vliescollane, im Dreipass.
Über dem Wappenschild die Jahreszahl.
Av.-Legende: 1615
Ø: 14,3 mm
Exemplar: KHM 175424 (0,45 g), abgebildet
Literatur: -
Undatiert (1615-1617?)
Gold
Dukat o. J.
Typ: Wappenschild / Doppeladler auf Krone
Kat.-Nr. 7
Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, umgeben von der Collane mit Vlies in der
Umschrift. In Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. PAVLVS SIXTVS· - TRAVTHSON.COMES
Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler auf Krone. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende:
a. IN FALKENSTEIN AVREI.VELL:EQVES·
Ø: 23-23,5 mm
Kopplungen: A/a [KHM NZ 2012 (3,44 g), abgebildet; MMAG 35 (1967), 632; Rauch 50
(1993), 2317; Rauch 62 (1998),1597]
Literatur: Leitzmann 1864, 26; Enzenberg 1936, 1124; Friedberg 72003, 892 (785); Pavliček
– Schön 2008, 13
Silber
Taler o. J.
Typ: Wappenschild / Doppeladler auf Krone
170
Kat.-Nr. 8
Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in der
Umschrift. In Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. PAVLVS SIXTVS - TRAVTHSON.COMES
B. PAVLVS SIXTVS - TRAVTHSON.COMES
Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler auf Krone. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende:
a. ·IN FALKENSTEIN AVREI·VELL:EQVES·
b. ·IN·FALKENSTEIN· AVREI:VELL·EQVES·
c. IN:FALKENSTEIN· AVREI VELL:EQVES
d. IN·FALKENSTEIN· AVREI·VELL:EQVES·
Ø: 41-42,8 mm
Kopplungen:
A/a [KHM 6030ba (27,99 g), abgebildet]
B/b [Cahn 62, 1929, 1908]; B/c [Gorny 31, 1985, 1715]; B/d [Lanz 2 (1973), 1320]
Literatur: Leitzmann 1864, 25; Davenport 1974, 3426; Erbstein 1974, 5744; Davenport
²1988, 113; Pavliček – Schön 2008, 14
½ Taler o. J.
Typ: Wappenschild / Doppeladler auf Krone
Kat.-Nr. 9
Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in der
Umschrift. In Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. PAVLVS SIXTVS - TRAVTHSON·COMES
B. PAVLVS SIXTVS - TRAVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler auf Krone. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende:
a. IN·FALKENSTEIN AVREI·VELL:EQVES·
b. IN FALKENSTEIN AVREI·VELL:EQVES·
Ø: 35-36 mm
Kopplungen:
A/a [KHM 136788 (14,32 g), abgebildet]
B/b [Rauch 54/II (1995), 3545; Rauch 80/II (2007), 3162]
Literatur: Enzenberg 1936, 1125; Pavliček – Schön 2008, 15
171
¼ Taler o. J.
Typ: Wappenschild / Doppeladler auf Krone
Kat.-Nr. 10
Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in der
Umschrift. In Perlkreisen.
Av.-Legende:
A. PAVLVS·SIXTVS· - TRAVTHSON COMES
Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler auf Krone. In Perlkreisen.
Rv.-Legende:
a. IN FALKENSTEIN AVREI.VELL:EQVES
Ø: 27-28,3 mm
Kopplungen: A/a [KHM 15944aa (7,58 g), abgebildet; Rauch 17 (1975), 987; Hirsch 148
(1985), 1077; Münzzentrum 62 (1987), 3598]
Literatur: -
Groschen
Typ: Wappenschild mit ganz umlaufender Vliescollane / Doppeladler
Groschen o. J.
Perlkreise
Kat.-Nr. 11 A
Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in der
Umschrift. In Perlkreisen.
Av.-Legende:
A. PAVLVS·SIXTVS· - TRAVTHSON˙CO
B. ·PAVLVS·SIXTVS· - TRAVTHSO˙CO
Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler, Reichsapfel mit Wertzahl 3 auf der Brust. In Perlkreisen.
Rv.-Legende:
a. IN·FALKENSTEI·AVRE·VEL·EQV
b. IN·FALKENSTE·AVRE·VEL·EQV
Ø: 20,9-21 mm
Kopplungen:
A/a [KHM 15945aa (1,51 g), abgebildet]
B/b [Rauch 76, 2005, 3473]
Literatur: vgl. Morosini 1913, 1859; vgl. Enzenberg 1936, 1128
Groschen o. J.
Nur außen Perlkreis / Perlkreise
172
Kat.-Nr. 11 B
Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in der
Umschrift. Nur außen im Perlkreis.
Av.-Legende:
A. ·PAVLVS·SIXTVS· - TRAVTHSO.CO
B. ·PAVLVS·SIXTVS· - TRAVTHSO:CO
Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler, Reichsapfel mit Wertzahl 3 auf der Brust. In Perlkreisen.
Rv.-Legende:
a. IN FALKENSTEI·AVR·VEL·EQVE·
b. IN·FALKENSTEI·AVR·VEL·EQV.
Ø: 20 mm
Kopplungen:
A/a [Frühwald 124 (2017), 3466 (1,70 g), abgebildet]
B/b [Lanz 2 (1973), 1321]
Literatur: vgl. Morosini 1913, 1859; vgl. Enzenberg 1936, 1128
Typ: Wappenschild mit halb umlaufender Vliescollane / Doppeladler
Groschen o. J.
Innen unvollständiger Perlkreis, außen Perlkreis / Perlkreise
Kat.-Nr. 12
Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, Collane mit Vlies in der Umschrift hängt von den
Kanten des Schildes hinab, der innere Perlkreis ist nur oberhalb des Schildes. Außen im
Perlkreis.
Av.-Legende: ·PAVLVS·SIXTVS - TRAVTHSO·C
Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler, Reichsapfel mit Wertzahl 3 auf der Brust. In Perlkreisen.
Rv.-Legende: IN·FALKENST·⁝·AVR·VEL·EQV
Ø: 21,5 mm
Exemplar: KHM 183235 (1,73 g), abgebildet
Literatur: vgl. Morosini 1913, 1859; vgl. Enzenberg 1936, 1128
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Goldenem Vlies
Groschen o. J. (1617?)
Perlkreise / Innen Kordel-, außen Perlkreis
Kat.-Nr. 13
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. In Perlkreisen.
Av.-Legende:
A. PAVLVS·SIXTVS˙(3)TRAVTHSON˙CO
173
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in
der Umschrift. Innen im Kordel-, außen im Perlkreis.
Rv.-Legende:
a. IN·FALKENST·AV - REI·VELL·EQVES
Ø: 21 mm
Kopplungen: A/a [KHM 15946aa (1,56 g), abgebildet; Lanz 2 (1973), 1322; Emporium 63
(2010), 2763]
Literatur: Leitzmann 1864, 27; vgl. Enzenberg 1936, 1127; Pavliček – Schön 2008, 16
Typ: Brustbild mit Barett / Gekrönter Wappenschild mit Goldenem Vlies
Groschen o. J. (1617?)
Innen Kordel-, außen Perlkreis / Nur außen Perlkreis
Kat.-Nr. 14
Av.-Bild: Brustbild mit Barett n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. Innen im
Kordel-, außen im Perlkreis.
Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS˙(3)TRAVTHSON·CO
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in
der Umschrift. Nur außen im Perlkreis.
Rv.-Legende: IN·FALKENST·AV - REI·VELL·EQVES
Ø: 21,2 mm
Exemplar: KHM 15947aa (1,68 g), abgebildet
Literatur: vgl. Morosini 1913, 1858; vgl. Enzenberg 1936, 1126
2 Kreuzer o. J.
Typ: Wappenschild / Doppeladler
Kat.-Nr. 15
Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in der
Umschrift. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis.
Av.-Legende: PAVLVS:SIXTVS - TRAVTHSON:CO
Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler, Reichsapfel mit Wertzahl 2 auf der Brust. Innen im Perl-,
außen im Strichelkreis.
Rv.-Legende: IN·FALKENSTEIN·AVREI.VELL·EQVES
Ø: 19,2 mm
Exemplar: KHM 207318 (1,11 g), abgebildet
Literatur: -
174
Kreuzer o. J.
Typ: Wappenschild / Doppeladler
Kat.-Nr. 16
Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, umgeben von der Collane mit Vlies in der
Umschrift. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis.
Av.-Legende: PAVLVS·SIXT - VS·TRAVTSON
Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler, Reichsapfel mit Wertzahl 1 auf der Brust. Innen im Perl-,
außen im Strichelkreis.
Rv.-Legende: COMES·IN·FALKENSTEIN˙
Ø: 16 mm
Exemplar: ČNS Brno 147 (2004), 464, abgebildet
Literatur: Pavliček – Schön 2008, 18
Mzst. Falkenstein
1617
Gold
10 Dukaten 1617
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 17
Literatur: Friedberg 72003, 893 (785a)
Anmerkung: In der älteren Literatur nicht erwähnt, Existenz fraglich
8 Dukaten 1617
(Laut Leitzmann Abschlag vom Talerstempel)
Typ: Brustbild mit Barett / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 18
Literatur: Leitzmann 1864, 8; Pavliček – Schön 2008, 1
4 Dukaten 1617
Typ: Brustbild mit Barett / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
175
Kat.-Nr. 19
Av.-Bild: Brustbild mit Barett n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. In
Kordelkreisen.
Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1617. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Kordelkreisen.
Rv.-Legende: 16 - 17 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
Ø: 28,1 mm
Exemplar: KHM 15948aa (13,94 g), abgebildet
Literatur: Leitzmann 1864, 8; Pavliček – Schön 2008, 2
Silber
4 Taler 1617
(Abschlag vom Talerstempel)
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 20
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. In Strichelkreisen.
Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS TRAVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1617. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende: 16 - 17 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
Ø: 44,1 mm
Exemplar: KHM 6048ba (114,62 g), abgebildet
Literatur: -
4 Taler 1617
(Abschlag vom Talerstempel)
Typ: Brustbild mit Barett / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 21
Av.-Bild: Brustbild mit Barett n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. In
Strichelkreisen.
Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1617. Die Krone
176
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende: 16 - 17 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
Ø: 44 mm
Exemplar: SBV 12 (1983), 954, abgebildet
Literatur: Enzenberg 1936, 1129; Davenport 1974, A 3415; Davenport ²1988, 99
3 Taler 1617
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 22
Literatur: Davenport 1974, A3417; Davenport ²1988, 102
Anmerkung: In der älteren Literatur nicht erwähnt
2 Taler 1617
(Abschlag vom Talerstempel)
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 23
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. In Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1617. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende:
a. 16 - 17 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
Ø: 42 mm
Kopplungen: A/a [Morosini (1913), 1849; Enzenberg (1936), 1131, abgebildet]
Literatur: Davenport 1974, 3417; Davenport ²1988, 103; Pavliček – Schön 2008, 4
2 Taler 1617
(Abschlag vom Talerstempel)
Typ: Brustbild mit Barett / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 24
Av.-Bild: Brustbild mit Barett n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. In
Strichelkreisen.
177
Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1617. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende: 16 - 17 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
Ø: 43 mm
Exemplar: Morosini (1913), 1848, abgebildet
Literatur: Leitzmann 1864, 7; Davenport 1974, 3415; Davenport ²1988, 100; Pavliček –
Schön 2008, 3
Taler 1617
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 25
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. In Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1617. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende:
a. 16 - 17 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
b. 16 - 17 · ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
Ø: 41 mm
Kopplungen: A/a [WAG 8 (1997), 1931]; A/b [Lanz 37 (1986), 1114, abgebildet]
Literatur: Morosini 1913, 1851; Enzenberg 1936, 1132; Davenport 1974, 3418; Davenport
²1988, 104; Pavliček – Schön 2008, 5
Taler 1617
Typ: Brustbild mit Barett / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 26
Av.-Bild: Brustbild mit Barett n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. In
Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1617. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen.
178
Rv.-Legende:
a. 16 - 17 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
Ø: 40-42 mm
Kopplungen: A/a [KHM 6031ba (28,72 g), abgebildet; Rauch 11 (1972), 1690; Rauch 35
(1985), 3398; Lanz 39 (1986), 703]
Literatur: Leitzmann 1864, 8; Scheel-Weiher 1909, 1170, Horsky 1911, 5668; Enzenberg
1936, 1130; Davenport 1974, 3416; Erbstein 1974, 5745; Davenport ²1988, 101
½ Taler 1617
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 27
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In
Strichelkreisen.
Av.-Legende: PAVLVS SIXTVS TRAVTHSON COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1617. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende: 16 - 17 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
Ø: 36 mm
Exemplar: Enzenberg (1936), 1133, abgebildet
Literatur: -
¼ Taler 1617
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 28
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In
Strichelkreisen.
Av.-Legende: PAVLVS SIXTVS TRAVTHSON COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1617. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende: 16 - 17 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
Ø: 29,5 mm
Exemplar: KHM 212001 (7,2 g), abgebildet
Literatur: -
179
Groschen 1617
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Goldenem Vlies
Kat.-Nr. 29
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im
Linien-, außen im Strichelkreis.
Av.-Legende:
A. PAVL·SIXTVS˙(3)TRAVTHSON·CO· IN
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in
der Umschrift. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende:
a. FALKENST·AVREI - VELL˙EQVES˙617
Ø: 20,2 mm
Kopplungen: A/a [KHM 15949aa (1,69 g), abgebildet; Lanz 2 (1973), 1323]
Literatur: Leitzmann 1864, 9; Morosini 1913, 1860; Enzenberg 1936, 1134; Pavliček –
Schön 2008, 6
2 Pfennig 1617, einseitig
Typ: Wappenschild mit Goldenem Vlies
Kat.-Nr. 30
Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, umgeben von der Vliescollane. Über dem
Wappenschild die Jahreszahl.
Av.-Legende: 16·17
Ø: 15 mm
Exemplar: KHM 175425 (0,39 g), abgebildet
Literatur: -
1618
Gold
10 Dukaten 1618
(Wohl Abschlag vom Talerstempel)
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 31
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane vom Goldenen
Vlies. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis.
180
Av.-Legende: ɔ c PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1618. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. Innen im Kordel-, außen im Strichelkreis.
Rv.-Legende: 16 - 18 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
Ø: 41 mm
Exemplar: Enzenberg (1936), 1135, abgebildet
Literatur: Friedberg 72003, 891(784a)
4 Dukaten 1618
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 32
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane vom Goldenen
Vlies. In Kordelkreisen.
Av.-Legende:
A. PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES
B. PAVLVS SIXTVS TRAVTHSON COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1618. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Kordelkreisen.
Rv.-Legende:
a. 16 - 18 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
Ø: 28,4 mm
Kopplungen:
A/a [KHM 15950aa (13,77 g), abgebildet]
B/a [Morosini (1913), 1845; Lanz 27 (1983), 494 (13,83 g)]
Literatur: Bergmann 1857, 231, C2; Enzenberg 1936, 1136; Friedberg 72003, 895 (786a);
Pavliček – Schön 2008, 7
Dukat 1618
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild
Kat.-Nr. 33
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. In Kordelkreisen.
Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild, umgeben von der Collane mit Vlies in
der Umschrift. In Kordelkreisen.
181
Rv.-Legende:
Ø: 22,5 mm
IN·FALKENST·AVREI˙ - VELL˙EQVES˙618
Exemplar: KHM 15952aa (3,11 g), beschnitten, abgebildet
Literatur: Bergmann 1857, 231, C3
Silber
„6 Taler“ 1618
(Wohl Abschlag vom 2 Talerstempel)
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 34
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im
Linien- und Strichelkreis, außen im Linien- und Blätterkreis.
Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1618. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. Innen im Linien- und Strichelkreis, außen im
Linien- und Blätterkreis.
Rv.-Legende: 16 - 18 ׀IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES
Ø: 49,2 mm
Exemplar: KHM 167041 (153,62 g), Nominal im KHM als 6 Taler bezeichnet, dafür jedoch
stark untergewichtig, abgebildet
Literatur: Davenport 1974, A3419; Davenport ²1988, 105
4 Taler 1618
(Abschlag vom 2 Talerstempel)
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 35
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im
Linien- und Strichelkreis, außen im Linien- und Blätterkreis.
Av.-Legende:
A. PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1618. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. Innen im Linien- und Strichelkreis, außen im
Linien- und Blätterkreis.
Rv.-Legende:
a. 16 - 18 ׀IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES
182
b. 16 - 18 ׀IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES·
Ø: 48-48,5 mm
Kopplungen: A/a [Enzenberg (1936), 1137, abgebildet]; A/b [Horsky (1911), 5666]
Literatur: Leitzmann 1864, 11; Davenport 1974, 3419; Davenport ²1988, 106; Pavliček –
Schön 2008, 8
3 Taler 1618
(Abschlag vom 2 Talerstempel)
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 36
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im
Linien- und Strichelkreis, außen im Linien- und Blätterkreis.
Av.-Legende:
A. PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1618. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. Innen im Linien- und Strichelkreis, außen im
Linien- und Blätterkreis.
Rv.-Legende:
a. 16 - 18 ׀IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES
Ø: 49 mm
Kopplungen: A/a [Rosenberg (20.2.1911), 1865; Lanz 2 (1973), 1324; Lanz 27 (1983), 495
(86,4 g), abgebildet]
Literatur: Leitzmann 1864, 10; Morosini 1913, 1847; Davenport 1974, 3420; Davenport
²1988, 107; Pavliček – Schön 2008, 9
2 Taler 1618
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 37
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im
Linien- und Strichelkreis, außen im Linien- und Blätterkreis.
Av.-Legende:
A. PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1618. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. Innen im Linien- und Strichelkreis, außen im
Linien- und Blätterkreis.
183
Rv.-Legende:
a. 16 - 18 ׀IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES
Ø: 47,6-48 mm
Kopplungen: A/a [KHM 6032ba (57,56 g), abgebildet; Cahn 62 (1929), 1907; Glending (28.29.10. 1964), 144; Schulmann 247 (1968), 1271; Lanz 2 (1973), 1325; MMAG 50 (1975),
389; Künker 44 (1998), 3255; Rauch 79 (2006), 811]
Literatur: Leitzmann 1864, 12; Hirsch 1904, 2203; Horsky 1911, 5667; Morosini 1913, 1850;
Enzenberg 1936, 1138; Davenport 1974, 3421; Davenport ²1988, 108; Pavliček – Schön 2008,
10
Taler 1618
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 38
Literatur: Davenport 1974, 3422; Davenport ²1988, 109
Anmerkung: In der älteren Literatur nicht erwähnt
½ Taler 1618
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 39
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Perl-,
außen im Strichelkreis.
Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1618. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. Innen im Kordel-, außen im Strichelkreis.
Rv.-Legende: 16 - 18 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
Ø: 35,9 mm
Exemplar: KHM 208684 (13,72 g), abgebildet
Literatur: Leitzmann 1864, 13; Pavliček – Schön 2008, 11
Groschen
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild ohne Goldenes Vlies
Groschen 1618
Perlkreise
184
Kat.-Nr. 40 A
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In Perlkreisen.
Av.-Legende:
A. PAVL·SIXT·TR (3) AVTSON·CO·IN
B. PAVL˙SIXT·TR (3) AVTSON·CO˙IN
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. In Perlkreisen.
Rv.-Legende:
a. ·F-ALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙618
b. ·F-ALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙61-8
Ø: 20,8 - 21,2 mm
Kopplungen:
A/a [KHM 15951aa (1,3 g), abgebildet];
B/b [KHM167049 (1,33 g); Lanz 39 (1986), 253]
Literatur: vgl. Morosini 1913, 1861; vgl. Enzenberg 1936, 1140
Groschen 1618
Perlkreise / Innen Kordel-, außen Perlkreis
Kat.-Nr. 40 B
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In Perlkreisen.
Av.-Legende:
A. ·PAVL·SIXT·TR (3) AVTSON·CO·IN
(2 Interpunktionsstellungen)
B. PAVL·SIXT·TR (3) AVTSON·CO· IN
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Innen im Kordel-, außen im Perlkreis.
Rv.-Legende:
a. FALKENST·AVREI· VEL˙ᴁQ˙61-8
b. ·F-ALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙61-8
c. ·F-ALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙618
Ø: 20, 6 - 20, 8 mm
Kopplungen:
A/a [KHM 15953aa (1,82 g), abgebildet; KHM 167044 (1,69 g)]; A/b [KHM 167045 (1,67
g)]; A/c [KHM 167046 (1,67 g)]
B/b [KHM 167047 (1,51 g)]
Literatur: vgl. Morosini 1913, 1861; vgl. Enzenberg 1936, 1140
Groschen 1618
Innen Kordel-, außen Perlkreise
Kat.-Nr. 40 C
185
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im
Kordel-, außen im Perlkreis.
Av.-Legende:
A. PAVL·SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN
(4 Interpunktionsstellungen)
B. PAVL·SIXT TR(3)AVTSON˙CO˙IN
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Innen im Kordel-, außen im Perlkreis.
Rv.-Legende:
a. ·F-ALKENST·AVREI·VEL·ᴁQ˙618
(2 Interpunktionsstellungen)
b. FALKENST·AVREI·VEL·ᴁQ˙61-8
c. F-ALKENST˙AVREI·VEL˙ᴁQ˙61-8
Ø: 20,3 - 20,9 mm
Kopplungen:
A/a [KHM 15954aa (1,53 g), abgebildet; Lanz 39 (1986), 251]; A/b [KHM 167056 (1,66 g)];
A/c [KHM 167057 (1,68 g); Ritter Liste 90 (2012), 1687; ČNS Brno 173 (2017), 806]
B/a [KHM 167050 (1,5 g)]
Literatur: vgl. Morosini 1913, 1861; vgl. Enzenberg 1936, 1140; Pavliček – Schön 2008, 12
Groschen 1618
Innen Kordel-, außen Perlkreis / Perlkreise
Kat.-Nr. 40 D
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im
Kordel-, außen im Perlkreis.
Av.-Legende:
A. PAVL˙SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. In Perlkreisen.
Rv.-Legende:
a. ·F-ALKENST·AVREI:VEL˙ᴁQ˙6-18
b. ·F-ALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙61-8
Ø: 20,7 mm
Kopplungen: A/a [KHM 167048 (1,59 g), abgebildet]; A/b [Lanz 39 (1986), 252]
Literatur: vgl. Morosini 1913, 1861; vgl. Enzenberg 1936, 1140
Groschen 1618
Innen Kordel-, außen Perlkreis / Innen Linien-, außen Perlkreis
Kat.-Nr. 40 E
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im
Kordel-, außen im Perlkreis.
Av.-Legende: PAVL·SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN
186
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Innen im Linien-, außen im Perlkreis.
Rv.-Legende: ·F-ALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙6-18
Ø: 21 mm
Exemplar: Künker elive-Auktion (8.2.2012), 2767, abgebildet
Literatur: vgl. Morosini 1913, 1861; vgl. Enzenberg 1936, 1140
Groschen 1618
Innen Linien-, außen Perlkreis / Innen Kordel-, außen Perlkreis
Kat.-Nr. 40 F
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im
Linien-, außen im Perlkreis.
Av.-Legende:
A. PAVL·SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN
(4 Interpunktionsstellungen)
B. PAVL·SIXT:TR(3)AVTSON·CO·IN
C. PAVL·SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Innen im Kordel-, außen im Perlkreis.
Rv.-Legende:
a. FALKENST·AVREI· VEL˙ᴁQ˙6-18
b. F-ALKENST·AVREI·VEL·ᴁQ·61-8
(4 Interpunktionsstellungen)
Ø: 20,6 - 20,9 mm
Kopplungen:
A/a [KHM 15955aa (1,66 g), abgebildet; KHM 167054 (1,49 g); ČNS Brno 173 (2017), 805
]; A/b [KHM 167055 (1,74 g); KHM 167058 (1,61 g); ČNS Brno 147 (2004), 465;
Gorny&Mosch 157 (2007), 3498 (1,66g)]
B/a [KHM 167051 (1,53 g)]
C/b [Numismatica 2 (1973)1699; Aurea Numismatika e-Auction 8 (2016), 610]
Literatur: vgl. Morosini 1913, 1861; vgl. Enzenberg 1936, 1140
Groschen 1618
Innen Linien-, außen Perlkreis / Innen Strichel-, außen Perlkreis
Kat.-Nr. 40 G
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im
Linien-, außen im Perlkreis.
Av.-Legende: PAVL·SIXT:TR(3)AVTSON˙CO·IN
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Innen im Strichel-, außen im Perlkreis.
Rv.-Legende: FALKENST˙AVREI·VEL·ᴁQ˙6-18
Ø: 20,6 mm
187
Exemplar: KHM 167052 (1,7 g), abgebildet
Literatur: vgl. Morosini 1913, 1861; vgl. Enzenberg 1936, 1140
Groschen 1618
Innen Strichel-, außen Perlkreis / Innen Kordel-, außen Perlkreis
Kat.-Nr. 40 H
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im
Strichel-, außen im Perlkreis.
Av.-Legende: ·PAVL˙SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Innen im Kordel-, außen im Perlkreis.
Rv.-Legende: F-ALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙61-8
Ø: 20 mm
Exemplar: Numismatica 5 (1974), 972, abgebildet
Literatur: vgl. Morosini 1913, 1861; vgl. Enzenberg 1936, 1140
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Goldenem Vlies
Groschen 1618
Innen Linien-, außen Perlkreise
Kat.-Nr. 41
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im
Linien-, außen im Perlkreis.
Av.-Legende:
A. PAVL·SIXTVS·(3)TRAVTHSON˙CO˙IN
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane. Das
Vlies steht in der Umschrift. Innen im Linien-, außen im Perlkreis.
Rv.-Legende:
a. FALKENST·AVREI - VELL·EQVES˙618
Ø: 21 mm
Kopplungen: A/a [KHM 167053 (1,43 g), abgebildet; Lanz 39 (1986), 250]
Literatur: Leitzmann 1864, 14; vgl. Leitzmann 1864, 14; vgl. Enzenberg 1936, 1139
Kreuzer 1618
Typ: Wappenschild / Gekrönter Doppeladler
Kat.-Nr. 42
188
Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, umgeben von der Collane mit Vlies in der
Umschrift. Innen im Linien-, außen im Perlkreis.
Av.-Legende: PAVL˙SIXTVS - TRAVTHSON
Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler ohne Gloriolen, Reichsapfel mit Wertzahl 1 auf der Brust.
Innen im Linien-, außen im Kordelkreis.
Rv.-Legende: CO:IN·FALKENSTEIN·618
Ø: 17,1 mm
Exemplar: KHM 167065 (0,74 g), abgebildet
Literatur: -
Mzst. Falkenstein oder „Haus zum Roten Rosenkranz“ (Wien)
1619
Silber
Taler 1619
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 43
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Perl-,
außen im Strichelkreis.
Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1619. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis.
Rv.-Legende: 16 - 19 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
Ø: 42 mm
Exemplar: Emporium 20 (1990), 2459, abgebildet
Literatur: Leitzmann 1864, 15; Enzenberg 1936, 1141; Davenport 1974, 3423; Davenport
²1988, 110; Pavliček – Schön 2008, 19
Groschen
Typ: Brustbild / gekrönter Wappenschild ohne Goldenes Vlies
Groschen 1619
Perlkreise
Kat.-Nr. 44 A
189
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In Perlkreisen.
Av.-Legende: PAVL˙SIXT·TR(3)AVTSON˙CO·IN
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. In Perlkreisen.
Rv.-Legende: - FALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙619
Ø: 20,9 mm
Exemplar: KHM 15956aa (1,4 g), abgebildet
Literatur: -
Groschen 1619
Strichelkreise
Kat.-Nr. 44 B
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In
Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. PAVL˙SIXT·TR(3)AVTSON˙CO·IN
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende:
a. FALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙619
Ø: 20,7 - 20,9 mm
Kopplungen: A/a [KHM 167063 (1,33 g); KHM 15958aa (1,58 g), beschnitten, abgebildet;
Frühwald 85 (2009), 2363]
Literatur: -
Groschen 1619
Strichelkreise / Innen Perl-, außen Strichelkreis.
Kat.-Nr. 44 C
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In
Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. PAVL·SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis.
Rv.-Legende:
a. FALKENST·AVREI· VEL˙ᴁQ˙619
Ø: 20 mm
Kopplungen: A/a [Gorny 57 (1991), 2617; Lanz 39 (1986), 254, abgebildet; Ritter Liste 86
(2010), 1707]
Literatur: 190
Groschen 1619
Innen Perl-, außen Strichelkreise
Kat.-Nr. 44 D
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Perl-,
außen im Strichelkreis.
Av.-Legende:
A. PAVL·SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN
B. ·PAVL·SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis.
Rv.-Legende:
a. FALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙619
b. ·F-ALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙61-9
Ø: 20,6 mm
Kopplungen:
A/a [KHM 167062 (1,48 g), beschnitten, abgebildet; KHM 167064 (1,66 g); Rauch 82 (2008),
3858; Ritter Liste 86 (2010), 1706]; A/b [Rauch 80/II (2007), 3164]
B/a [Lanz 39 (1986), 255]
Literatur: -
Groschen 1619
Innen Kordel-, außen Perlkreise
Kat.-Nr. 44 E
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im
Kordel-, außen im Perlkreis.
Av.-Legende:
A. PAVL·SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN
(2 Interpunktionsstellungen)
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Innen im Kordel-, außen im Perlkreis.
Rv.-Legende:
a. F-ALKENST·AVREI·VEL·ᴁQ˙61-9
Ø: 20,7 - 20,8 mm
Kopplungen: A/a [KHM 167060 (1,62 g), abgebildet; KHM 167061 (1,38 g)]
Literatur: -
Groschen 1619
Innen Kordel-, außen Strichelkreis / Kordelkreise
Kat.-Nr. 44 F
191
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im
Kordel-, außen im Strichelkreis.
Av.-Legende:
A. PAVL˙SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. In Kordelkreisen.
Rv.-Legende:
a. F-ALKENST·AVREI·VEL·ᴁQ˙619
b. F-ALKENST˙AVREI·VEL˙ᴁQ˙61-9
Ø: 20,5 - 20,9 mm
Kopplungen: A/a [KHM 15957aa (1,62 g)]; A/b [KHM 167059 (1,43g), abgebildet]
Literatur: -
Typ: Brustbild / gekrönter Wappenschild mit Goldenem Vlies
Groschen 1619
Kat.-Nr. 45
Literatur: Leitzmann 1864, 16; Pavliček – Schön 2008, 20
Mzst. „Haus zum Roten Rosenkranz“ (Wien)
1620
Gold
5 Dukaten 1620
(Abschlag vom ½ Talerstempel)
Typ: Brustbild / gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 46
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In
Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1620. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende:
192
a. 16 - 20 ׀IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES·
Ø: 34,6 mm
Kopplungen: A/a [KHM 6033ba (17,36 g), abgebildet; SBV 13 (1984), 1440 (17,22 g); Rauch
84/III (2009), 4259 (17,09 g); Rauch 102 (2016), 2885 (17,62 g)]
Literatur: Horsky 1911, 5665; Morosini 1913, 1844; Enzenberg 1936, 1143; Friedberg 72003,
894 (786); Pavliček – Schön 2008, 21
4 Dukaten 1620
Typ: Brustbild / gekrönter Wappenschild mit Goldenem Vlies
Kat.-Nr. 47
Literatur: Köhler 1760, 2335; Leitzmann 1864, 17; Pavliček – Schön 2008, 22
2 Dukaten 1620, Klippe
Typ: Brustbild / gekrönter Wappenschild mit Goldenem Vlies
Kat.-Nr. 48
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In
Strichelkreisen.
Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON˙COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in
der Umschrift. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende: IN·FALKENST·AVR - EI·VELL·EQVES1620
22,0 x 22,5 mm
Exemplar: KHM 015959aa (7,13 g), abgebildet
Literatur: -
Silber
2 Taler 1620
Typ: Geharnischtes Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 49
Literatur: Davenport 1974, 3424; Davenport ²1988, 111; Pavliček – Schön 2008, 24
Anmerkung: In der älteren Literatur nicht erwähnt
193
2 Taler 1620, Klippe
(Abschlag vom Talerstempel)
Typ: Geharnischtes Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 50
Av.-Bild: Geharnischtes Brustbild n. r. mit Kragen, Umhang und Vliescollane. In
Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. ɔ c PAVLVS·SIXTVS TR AVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1620. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende:
a. 16 - 20 ׀IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES·
44,7 x 43,3 mm
Kopplungen: A/a [KHM 6036ba (55,95 g), abgebildet; Schulman (18.12.1933), 193; SBV 13
(1984), 1441 (58,14 g)]
Literatur: Scheel-Weiher 1909, 1169; Morosini 1913, 1846; Enzenberg 1936, 1144;
Davenport 1974, 3424; Davenport ²1988, 111; Pavliček – Schön 2008, 23
Taler
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Taler 1620
Kat.-Nr. 51
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In
Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. ɔ c PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES
B. ·ɔ c· PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES
C. ɔ c PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1620. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende:
a. 16 - 20 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES· (3 Interpunktionsstellungen)
b. 16 - 20 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
c. 16 - 20 ׀IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES·
(2 Interpunktionsstellungen)
d. 16 - 20 ׀IN:FALKENSTEIN - ·AVREI·VELL·EQVES
e. 16 - 20 ׀IN FALKENSTEIN - AVREI VELL EQVES
194
f. 16 - 20 ׀IN FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
Ø: 42,9-45,8 mm
Kopplungen:
A/a [KHM 167043 (28,81 g), abgebildet; KHM 141068 (28,62 g); Schulman Coins & Mint
(4.5.1971), 889; Numismatica 2 (1973), 1701; Numismatica 3 (1973), 1165; Numismatica 9
(1975), 1600; Künker 27 (1994), 1186; Kricheldorf 46 (1998), 719]; A/c [Leu 41 (1986), 581;
Künker 152 (2009), 5768]; A/e [Rauch 103 (2017), 1102, Jefimok von 1655 mit
Gegenstempel]
B/a [Rauch 25 (1979), 1857; Lanz 43 (1987), 690; Cayón (2010), 3321]; B/d [Ritter Liste 86
(2010), 1704]
C/a [Schulman 247 (1968), 1272]; C/b [Numismatica 2 (1973), 1700; Spink&Sons 30 (1989),
402]; C/c [Künker 98 (2005), 6127]; C/f [Rauch 29 (1982), 2663; Rauch 39 (1987), 2112]
Literatur: vgl. Leitzmann 1864, 18-21; vgl. Scheel-Weiher 1909, 1171; Horsky 1911, 5669;
Morosini 1913, 1852, 1853; Davenport 1974, 3423; Erbstein 1974, 5749; Lanz 2 (1973),
1333-1337; Davenport ²1988, 110
Taler 1620
Revers: Punkte zuseiten der Krone
Kat.-Nr. 51 A
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Kragen, Mantel und darüber Vliescollane. In Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. ·ɔ c· PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES
B. ɔ c PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Die Krone ist von zwei Punkten umgeben. Zuseiten des
Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1620. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der
Umschrift. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende:
a. 16 - 20 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES·
(2 Interpunktionsstellungen)
Ø: 42-44 mm
Kopplungen:
A/a [Rauch 23 (1978), 1509; Dorotheum 419 (1982), 1014; Rauch 28 (1982), 3688; Künker
44 (1998), 3256]
B/a [Lanz 43 (1987),689, abgebildet; Rauch 46 (1991), 3378; Rauch 54/II (1995), 3544;
Künker 98 (2005), 6125; Cayón (2010), 3320]
Literatur: vgl. Scheel-Weiher 1909, 1171; vgl. Morosini 1913, 1852; vgl. Davenport 1974,
3423
195
Taler 1620
Revers: Punkte über der Krone
Kat.-Nr. 51 B
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Kragen, Mantel und darüber Vliescollane. In Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. ɔ c PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES
B. ɔ c PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Über der Krone zwei Punkte. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die
Jahreszahl 1620. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In
Strichelkreisen.
Rv.-Legende:
a. 16 - 20 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
b. 16 - 20 ׀IN FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
Ø: 42-42,5 mm
Kopplungen:
A/a [KHM 6034ba (28,59 g), abgebildet]
B/b [Blaser-Frey 20 (1969), 301; MMAG 50 (1975), 390; Numismatica 21 (1978), 2746]
Literatur: vgl. Scheel-Weiher 1909, 1171; vgl. Morosini 1913, 1852; vgl. Davenport 1974,
3423
Taler 1620
Typ: Geharnischtes Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 52
Av.-Bild: Geharnischtes Brustbild n. r. mit Kragen, Umhang und Vliescollane. In
Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. ɔ c PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES
(2 Interpunktionsstellungen)
B. ɔ c PAVLVS·SIXTVS·TR· AVTHSON·COMES
C. ɔ c PAVLVS·SIXTVST·R AVTHSON·COMES
D. ·ɔ c· PAVLVS˙SIXTVS·TR AVTHSON·COMES
E. PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1620. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende:
a. 16 - 20 ׀IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES·
(2 Interpunktionsstellungen)
b. 16 - 20 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES˙
(2 Interpunktionsstellungen)
196
c. 16 - 20 ׀IN·FALKENSTEIN - ·AVREI·VELL·EQVES˙
d. 16 - 20 ׀IN FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES˙
Ø: 41,2-41,4 mm
Kopplungen:
A/a [KHM 167042 (28,8 g), abgebildet]; A/b [NM H5-146784; Lanz 2 (1973), 1340; Kastner
7 (1975); 47; Rauch 17 (1975), 986; Rauch 23 (1978), 1510; Lanz 37 (1986), 1115; Lanz 39
(1986), 705; Rauch 49 (1992), 3356; Aufhäuser 10 (1993), 1006; Elsen 74 (2003), 1907]; A/c
[Spink Taisei 39 (1991), 495; Kricheldorf 46 (1998), 720]
B/b [Künker 23 (1992), 1258; Künker Ll 68 (1986), 3488; Künker 98 (2005), 6126]
C/c [Numismatica 21 (1978), 2747]
D/b [Lanz 2 (1973), 1341; MMAG 50 (1975), 391]
E/a [Kastner 2 (1972), 623; Numismatica 1 (1972), 1625]; E/b [KHM 135079 (28,69 g);
Frühwald 124 (2017), 685]; E/d [Lanz 2 (1973), 1339; Rauch 15 (1974), 1059; Lanz 53
(1990), 891 (28,67 g)]
Literatur: Leitzmann 1864, 18; Morosini 1913, 1854; Enzenberg 1936, 1145; vgl. Davenport
1974, 3425; Erbstein 1974, 5746; vgl. Davenport ²1988, 112; Pavliček – Schön 2008, 25
Taler 1620
Revers: Punkte zuseiten der Krone
Kat.-Nr. 52 A
Av.-Bild: Geharnischtes Brustbild n. r. mit Kragen, Mantel und Vliescollane. In
Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. ·ɔ c··PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES
B.
PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Die Krone ist von zwei Punkten umgeben. Zuseiten des
Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1620. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der
Umschrift. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende:
a. 16 - 20 ׀IN˙FALKENSTEIN· - AVREI.VELL·EQVES˙
Ø: 42 mm
Kopplungen:
A/a [Lanz 2 (1973), 1342, abgebildet]
B/a [Künker Liste 110 (1994), 879]
Literatur: vgl. Davenport 1974, 3425; vgl. Davenport ²1988, 112
½ Taler 1620
197
Typ: Brustbild / gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 53
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In
Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES
(2 Interpunktionsstellungen)
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber
gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1620. Die Krone
und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen.
Rv.-Legende:
a. 16 - 20 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES
b. 16 - 20 ׀IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES·
c. 16 - 20 ׀IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES˙
d. 16 - 20 ׀IN FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES˙
Ø: 36 mm
Kopplungen:
A/a [KHM 6035ba (14,19 g), abgebildet; Künker 87 (2003), 3505]; A/b [Künker 41 (1998),
744; Hirsch 234 (2004), 1596]; A/c [Gorny 61 (1992), 2112; MMAG 50 (1975), 392]; A/d
[Morosini (1913), 1857; Lanz 2 (1973), 1338; Dorotheum 485 (1997), 417];
Literatur: Leitzmann 1864, 22; Horsky 1911, 5670; Enzenberg 1936, 1150; Erbstein 1974,
5750, Pavliček – Schön 2008, 26
J OHANN FRANZ TRAUTSON (1621-1663), REICHSGRAF VON FALKENSTEIN
Mzst. Wien
Umschrift:
IOHANN FRANCISCVS TRAVTHSON COMES IN FALKENSTEIN LIBER BARO IN
SPRECHENSTEIN ET SCHROFFENSTEIN434
(Johann Franz Trautson, Graf von Falkenstein, Freiherr von Sprechenstein und Schrofenstein)
SVB VMBRA ALARVM TVARVM
(Unter den Schatten Deiner Flügel)
1633
434
Auflösung nach Rentzmann ²1979, 20.
198
Silber
Taler 1633
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 54
Literatur: Leitzmann 1864, 31; Pavliček – Schön 2008, 27
Taler 1633
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen
Kat.-Nr. 55
Literatur: Leitzmann 1864, 32
1634
Gold
Dukat 1634
Typ: Brustbild mit Feldbinde / Runder gekrönter Wappenschild mit Rollwerk
Kat.-Nr. 56
Av.-Bild: Brustbild n. r., mit langem Spitzenkragen, Wams und Feldbinde. In Perlkreisen.
Av.-Legende:
A. IO:FRANC:TRAUTHSON:C:IN·FALKHENSTA:
Rv.-Bild: Mit Rollwerk verziertes, gekröntes und geviertes Wappen mit Herzschild, oval. Die
Krone steht in der Umschrift. In Perlkreisen.
Rv.-Legende:
a. L·B·IN·SPRECHEN ET·SCHROVENST·1634
Ø: 21-22 mm
Kopplungen:
A/a [MMAG 35 (1967), 634; Gorny 35 (1986), 716; Gorny 45 (1989), 3129; Hirsch 164
(1989), 1577; Rauch Liste (August 1994), 2051; Rauch 53 (1994), 2069; Künker 221 (2012),
8112 (3,47 g), abgebildet]
Literatur: Enzenberg 1936, 1151; Friedberg 72003, 897 (788); Pavliček – Schön 2008, 28
Silber
199
Taler 1634
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 57
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. In
Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. ɔ c IO FRANC▪TRAVTHSON C IN▪FALKHENSTAIN
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Doppeladler, der ein
R auf der Brust trägt. Krone und Wappen stehen in der Umschrift. Innen im Strichel-, außen
im Linien- und Strichelkreis.
Rv.-Legende:
a. :L:B:IN:SPRECHEN - :ET:SCHROVENST˙1634
· ׀SVB· - ·VMBRA· - ·ALARVM· - ·TVARVM
Ø: 41,0 mm
Kopplungen: A/a [KHM 6038ba (28,95 g), abgebildet; Scheel-Weiher (8.2.1909), 1172]
Literatur: vgl. Horsky 1911, 5672; Morosini 1913, 1864; Enzenberg 1936, 1153; Davenport
1974, 3428; Davenport ²1988, 115
Taler 1634
Typ: Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 58
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen, Wams und Feldbinde. In Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. ɔ c IO FRANC TRAUTHSON C IN FALKHENSTAI
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Doppeladler, der ein
R auf der Brust trägt. Krone und Wappen stehen in der Umschrift. Innen im Strichel-, außen
im Linien- und Strichelkreis.
Rv.-Legende:
a. :L:B:IN:SPRECHEN - :ET:SCHROVENST˙1634
· ׀SVB· - ·VMBRA· - ·ALARVM· - ·TVARVM
b. :L:B:IN:SPRECHEN - ˙ET:SCHROVENST˙1634
· ׀SVB· - ·VMBRA· - ·ALARVM· - ·TVARVM
Ø: 41,6 mm
Kopplungen: A/a [KHM 6037ba (28,82 g), abgebildet]; A/b [Lanz 2 (1973), 1345; MMAG 50
(1975), 394]
Literatur: Enzenberg 1936, 1152; Davenport ²1988, 115
200
Taler 1634
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen
Kat.-Nr. 59
Literatur: Erbstein 1974, 5751
Taler 1634
Typ: Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen
Kat.-Nr. 60
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen, Wams und Feldbinde. In Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. ɔ c IO:FRANC:TRAUTHSON.C:IN FALKHENSTAI
B. ɔ c IO:FRANC:TRAUTHSON.C:IN.FALKHENSTAIN
Rv.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Helm mit gekröntem
Doppeladler als Helmzier, der ein R auf seiner Brust trägt. Krone und Wappen stehen in der
Umschrift. Zuseiten je zwei Helme mit Helmzier. 1. Helm mit Straußenfedern auf Kissen,
Helmdecke; 2. Auf dem gekrönten Helm Hahn, Helmdecke; 4. Auf dem gekrönten Helm
Falke, Helmdecke; 5. Helm mit steigendem Steinbock, Helmdecke. Innen im Strichel-, außen
im Linien- und Strichelkreis.
Rv.-Legende:
a. ·L:B:IN·SPRECHEN· - ET:SCHROVENST 1634
b. L:B:IN:SPRECHEN - ET·SCHROVENST· 1634
Ø: 41,4 mm
Kopplungen:
A/a [KHM 6039ba (28,77 g), abgebildet]; A/b [Hess-Leu (12.6.1956), 369; Leu 41 (1986),
583]
B/b [Lanz 2 (1973), 1344; MMAG Basel 91 (2001), 895]
Literatur: Leitzmann 1864, 33; Morosini 1913, 1863; Davenport 1974, 3427; Davenport
²1988, 114; Pavliček – Schön 2008, 29
½ Taler 1634
Typ: Brustbild / Ovaler gekrönter Wappenschild mit Rollwerk
Kat.-Nr. 61
Av.-Bild: Brustbild n. r., mit Oberlippenbart, langem Spitzenkragen, verziertem Gewand.
Innen im Perl-, außen im Strichelkreis.
Av.-Legende:
201
A. ·IO·FRANC·TRAVTHSON·C·IN·FALKHENSTA
Rv.-Bild: Mit Rollwerk verziertes, gekröntes und geviertes Wappen mit Herzschild, oval. Die
Krone steht in der Umschrift. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis.
Rv.-Legende:
a. ·L·B.IN·SPRECHEN·ET·SCHROVENST 1634
Ø: 34-35 mm
Kopplungen: A/a [MMAG 35 (1967), 636a; MMAG 50 (1975), 396, abgebildet; Numismatica
21 (1978), 2748, nachbearbeitet]
Literatur: vgl. Leitzmann 1864, 35; vgl. Pavliček – Schön 2008, 30
½ Taler 1634
Typ: Brustbild mit Feldbinde / Ovaler gekrönter Wappenschild mit Rollwerk
Kat.-Nr. 62
Literatur: vgl. Leitzmann 1864, 35; Erbstein 1974, 5752; vgl. Pavliček – Schön 2008, 30
¼ Taler 1634
Typ: Brustbild mit Feldbinde / Ovaler gekrönter Wappenschild mit Rollwerk
Kat.-Nr. 63
Av.-Bild: Brustbild n. r., mit langem Spitzenkragen, Wams und Feldbinde. Innen im Perl-,
außen im Strichelkreis.
Av.-Legende:
A. IO:FRANC:TRAVTHSON:C:IN·FALKHENSTA
Rv.-Bild: Mit Rollwerk verziertes, gekröntes und geviertes Wappen mit Herzschild, oval. Die
Krone steht in der Umschrift. Innen im Perl-, außen im Linien- und Strichelkreis.
Rv.-Legende:
a. ·L·B·IN·SPRECHEN·ET·SCHROVENST·1634
Ø: 31-31,5 mm
Kopplungen: A/a [MMAG 50 (1975), 398, abgebildet; Rauch 81 (2007), 3072]
Literatur: vgl. Leitzmann 1864, 36; Horsky 1911, 5673; Morosini 1913, 1867 (abgebildetes
Exemplar); Enzenberg 1936, 1154; Pavliček – Schön 2008, 31
1635
Gold
202
½ Dukat 1635
Typ: Brustbild / Ovaler gekrönter Wappenschild mit Rollwerk
Kat.-Nr. 64
Av.-Bild: Brustbild n. r., mit langem Spitzenkragen. Innen im Linien-, außen im Linien- und
Kordelkreis.
Av.-Legende: IO:FRANCISCUS:TRAUTHSON:
Rv.-Bild: Mit Rollwerk verziertes, gekröntes und geviertes Wappen mit Herzschild, oval. Die
Krone steht in der Umschrift. Innen im Linien-, außen im Kordelkreis.
Rv.-Legende: CO:IN FALKENSTAIN:1635
Ø: 15 mm
Exemplar: Rauch 90/II (2012), 3935 (1,72 g), abgebildet
Literatur: -
¼-Dukat 1635
Typ: Brustbild / Ovaler gekrönter Wappenschild mit Rollwerk
Kat.-Nr. 65
Av.-Bild: Brustbild n. r., mit langem Spitzenkragen. Innen im Linien-, außen im Linien- und
Kordelkreis.
Av.-Legende:
A. IO:FRANCISCUS:TRAUTHSON:
Rv.-Bild: Mit Rollwerk verziertes, gekröntes und geviertes Wappen mit Herzschild, oval. Die
Krone steht in der Umschrift. Innen im Linien-, außen im Kordelkreis.
Rv.-Legende:
a. CO:IN FALKENSTAIN:1635
Ø: 14-15,3 mm
Kopplungen: A/a [KHM 15960aa (0,86 g), abgebildet; MMAG 35 (1967), 636; MMAG 50
(1975), 393]
Literatur: Leitzmann 1864, 37; Morosini 1913, 1862; Enzenberg 1936, 1155; Friedberg
7
2003, 898 (789); Pavliček – Schön 2008, 32
Silber
Taler 1635
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen
Kat.-Nr. 66
Literatur: Erbstein 1974, 5753
203
Taler 1635
Typ: Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen
Kat.-Nr. 67
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen, Wams und Feldbinde. In Strichelkreisen.
Av.-Legende:
A. ɔ c IO:FRANC:TRAUTHSON.C:IN FALKHENSTAI
Rv.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Helm mit gekröntem
Doppeladler als Helmzier, der ein R auf seiner Brust trägt. Krone und Wappen stehen in der
Umschrift. Zuseiten je zwei Helme mit Helmzier. 1. Helm mit Straußenfedern auf Kissen,
Helmdecke; 2. Auf dem gekrönten Helm Hahn, Helmdecke; 4. Auf dem gekrönten Helm
Falke, Helmdecke; 5. Helm mit steigendem Steinbock, Helmdecke. Innen im Strichel-, außen
im Linien- und Strichelkreis.
Rv.-Legende:
a. ·L·B·IN·SPRECHEN· - ·ET·SCHROVENST·1635
b. ·L·B:IN·SPRECHEN·ET· - ·SCHROVENST·1635·
Ø: 41,3 mm
Kopplungen: A/a [KHM 167066 (28,76 g), abgebildet]; A/b [MMAG 50 (1975), 395; Künker
237 (2013), 3359]
Literatur: Leitzmann 1864, 38; Enzenberg 1936, 1156; Davenport 1974, 3427; Davenport
²1988, 114; Pavliček – Schön 2008, 33
1636
Gold
10 Dukaten 1636
(Abschlag vom Talerstempel)
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 68
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. Innen im Perl-,
außen im Strichelkreis. Die Perlen vom inneren Kreis sind schwach ausgearbeitet. Eine
eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen teilweise länglich
sind und somit auch als Strichel interpretiert werden können.
Av.-Legende:
A. IO:FRANC:TRAVTHSON:C⁝IN:FALKHENSTAIN
Rv.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, darüber Helm mit gekröntem Doppeladler. Krone
und Wappen stehen in der Umschrift. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Eine eindeutige
Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen teilweise länglich sind und
204
somit auch als Strichel interpretiert werden können.
Rv.-Legende:
a. ˙L˙B˙IN˙SPRECHEN·ET˙ - ˙SCHROVENST·1636
׀SVB:VMBRA:· - ·ALARVM·TVARVM
Ø: 41,5-41,7 mm
Kopplungen: A/a [KHM 6040ba (34,82 g), abgebildet; GM-OeNB NZ07096 (34,73)]
Literatur: Enzenberg 1936, 1157
Dukat 1636
Typ: Brustbild mit Feldbinde / Runder gekrönter Wappenschild mit Rollwerk
Kat.-Nr. 69
Av.-Bild: Brustbild n. r., mit langem Spitzenkragen, Wams und Feldbinde. In Perlkreisen.
Av.-Legende:
A. IO:FRANC:TRAUTHSON:C:IN·FALKHENSTA:
Rv.-Bild: Mit Rollwerk verziertes, gekröntes und geviertes Wappen mit Herzschild, rund. Die
Krone steht in der Umschrift. Innen im Linien-, außen im Perlkreis.
Rv.-Legende:
a. ˙L˙B˙I·SPRECH˙ET·SCHRO˙C 1636
Ø: 23-24 mm
Kopplungen: A/a [Stack (2008), 2438 (3,49 g); Künker 100 (2005), 282 (3,45g), abgebildet]
Literatur: Leitzmann 1864, 39; Pavliček – Schön 2008, 34
Silber
Taler 1636
Typ: Brustbild / gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 70
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. Innen im Perl-,
außen im Strichelkreis. Die Perlen vom inneren Kreis sind äußerst schwach ausgearbeitet.
Eine eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen teilweise
länglich sind und somit auch als Strichel interpretiert werden können.
Av.-Legende: IO:FRANC:TRAUTHSON:C⁝IN:FALKHENSTAIN
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Doppeladler, der ein
F auf der Brust trägt. Krone und Wappen stehen in der Umschrift. Innen im Perl-, außen im
Strichelkreis. Eine eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen
teilweise länglich sind und somit auch als Strichel interpretiert werden können.
Rv.-Legende: ˙L˙B˙IN˙SPRECHEN·ET˙ - ˙SCHROVENST 1636
205
· ׀SVB:VMBRA:· - ·ALARVM·TVARVM
Ø: 43 mm
Exemplar: Künker 77 (2002), 1396, abgebildet
Literatur: Leitzmann 1864, 40; Morosini 1913, 1865, Enzenberg 1936, 1158; Davenport
1974, 3429; Davenport ²1988, 116; Pavliček – Schön 2008, 35
Taler 1636
Typ: Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 71
Literatur: Erbstein 1974, 5754
Groschen
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild
Groschen 1636
Linienkreise
Kat.-Nr. 72 A
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. In Linienkreisen.
Av.-Legende: IO:FRAN:TRAUTHSON:C·IN˙FALK:
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Die Krone steht in der Umschrift. In
Linienkreisen.
Rv.-Legende: L˙B˙I·SPR·ET·(3)SCHRO:1636
Ø: 20,5 mm
Exemplar: KHM 15961aa (1,6 g), abgebildet
Literatur: vgl. Leitzmann 1864, 41; vgl. Pavliček – Schön 2008, 36
Groschen 1636
Innen Linien-, außen Perlkreise
Kat.-Nr. 72 B
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. Innen im Linien-,
außen im Perlkreis.
Av.-Legende: IO:FRAN·TRAUTHSON·C.IN·FALKH
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Die Krone steht in der Umschrift.
Innen im Linien-, außen im Perlkreis.
206
Rv.-Legende: L˙B˙I·SPR·ET·(3)SCHRO˙1636
Ø: 21 mm
Exemplar: Künker 23 (1992), 1259, abgebildet
Literatur: vgl. Leitzmann 1864, 41; vgl. Pavliček – Schön 2008, 36
1637
Silber
Taler 1637
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 73
Literatur: vgl. Leitzmann 1864, 42-44; Enzenberg 1936, 1159; Davenport 1974, 3429;
Davenport ²1988, 116; vgl. Pavliček – Schön 2008, 37
1638
Gold
10 Dukaten 1638
(Abschlag vom Talerstempel)
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 74
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. Innen im Perl-,
außen im Strichelkreis. Die Perlen vom inneren Kreis sind äußerst schwach ausgearbeitet.
Eine eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen teilweise
länglich sind und somit auch als Strichel interpretiert werden können.
Av.-Legende:
A. IO:FRANC:TRAVTHSON:C⁝IN:FALKHENSTAIN
Rv.-Bild: Geviertes und gekröntes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Doppeladler.
Krone und Wappen stehen in der Umschrift. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Eine
eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen teilweise länglich
sind und somit auch als Strichel interpretiert werden können.
Rv.-Legende:
a. L·B˙IN·SPRECHEN˙ET˙ - ˙SCHROVENST·1638˙
· ׀SVB·VMBRA· - ALARVM·TVARVM
Ø: 42-43 mm
207
Kopplungen: A/a [Hess-Leu 27 (1964), 189; Hess 261 (1992), 1381; Künker 63 (2001), 1676;
Künker 285 (2017), 307 (34,80 g), abgebildet]
Literatur: Friedberg 72003, 896 (787)
Dukat 1638
Typ: Brustbild mit Feldbinde / Ovaler gekrönter Wappenschild mit Rollwerk
Kat.-Nr. 75
Av.-Bild: Brustbild n. r., mit langem Spitzenkragen, Wams und Feldbinde. In Perlkreisen.
Av.-Legende:
A. IO:FRANC:TRAUTHSON:C:IN·FALKHENSTA:
Rv.-Bild: Mit Rollwerk verziertes, gekröntes und geviertes Wappen mit Herzschild, oval. Die
Krone steht in der Umschrift. In Perlkreisen.
Rv.-Legende:
a. ˙L˙B˙IN˙SPRE:ET:SCHRO:1638˙
Ø: 23,3 mm
Kopplungen: A/a [KHM 15962aa (3,49 g), abgebildet; MMAG 35 (1967), 635]
Literatur: Leitzmann 1864, 45; Friedberg 72003, 897 (788); Pavliček – Schön 2008, 38
Silber
Taler 1638
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 76
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. Innen im Perl-,
außen im Strichelkreis. Die Perlen vom inneren Kreis sind äußerst schwach ausgearbeitet.
Eine eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen teilweise
länglich sind und somit auch als Strichel interpretiert werden können.
Av.-Legende:
A. IO:FRANC:TRAUTHSON:C⁝IN:FALKHENSTAIN
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Doppeladler, der ein
F auf der Brust trägt. Krone und Wappen stehen in der Umschrift. Innen im Perl-, außen im
Strichelkreis. Eine eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen
teilweise länglich sind und somit auch als Strichel interpretiert werden können.
Rv.-Legende:
a. L·B˙IN·SPRECHEN ET˙ - ˙SCHROVENST·1638˙
· ׀SVB·VMBRA· - ALARVM·TVARVM
b. ˙L˙B˙IN·SPRECHEN·ET - SCHROVENST·1638˙
208
׀SVB VMBRA˙ - ˙ALARVM·TVARVM
Ø: 43,2 mm
Kopplungen: A/a [KHM 6041ba (28,36 g), abgebildet; Künker 147 (2009), 295]; A/b [Lanz 2
(1973), 1349; Peus 283 (1974), 1859]
Literatur: Leitzmann 1864, 46; Davenport 1974, 3429; Davenport ²1988, 116; Pavliček –
Schön 2008, 39
Groschen 1638
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild
Kat.-Nr. 77
Av.-Bild: Brustbild mit Spitzbart n. r., mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand.
Innen im Linien-, außen im Perlkreis.
Av.-Legende:
A. ·IO˙FRAN·TRAUTHSON C·IN˙FALKH
B. ·IO:FRAN TRAUTHSON:IN·FALKH
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Die Krone steht in der Umschrift.
Innen im Linien-, außen im Perlkreis.
Rv.-Legende:
a. ·L˙B˙I˙SPR˙ET(3)SCHRO˙1638
Ø: 20,7 mm
Kopplungen: A/a [KHM 15963aa (1,33 g), abgebildet]; B/a [Dorotheum 401 (1980), 446]
Literatur: Leitzmann 1864, 47; Pavliček – Schön 2008, 40
1639
Gold
3 Dukaten 1639
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild
Kat.-Nr. 78
Av.-Bild: Brustbild mit Spitzbart n. r., mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand.
Innen und außen im Linien- und Perlkreis.
Av.-Legende: :IO·FRANC·TRAUTHSON:C:IN·FALKHENSTA˙
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Die Krone steht in der Umschrift.
Innen und außen im Linien- und Perlkreis.
Rv.-Legende: L˙B˙IN˙SPRECHEN˙ET·SCHROVENST 1639
Ø: 31,6 mm
209
Exemplar: KHM 15964aa (10,33 g), abgebildet
Literatur: Enzenberg 1936, 1160
Silber
Taler 1639
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 79
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. Innen im Perl-,
außen im Strichelkreis. Die Perlen vom inneren Kreis sind äußerst schwach ausgearbeitet.
Eine eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen teilweise
länglich sind und somit auch als Strichel interpretiert werden können.
Av.-Legende:
A. IO.FRANC:TRAUTHSON:C⁝IN:FALKHENSTAIN
B. IO:FRANC:TRAUTHSON:C⁝IN:FALKHENSTAIN
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Doppeladler, der ein
F auf der Brust trägt. Krone und Wappen stehen in der Umschrift. Innen im Perl-, außen im
Strichelkreis. Eine eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen
teilweise länglich sind und somit auch als Strichel interpretiert werden können.
Rv.-Legende:
a. L·B˙IN˙SPRECHEN˙ET - ˙SCHROVENST·1639
׀SVB э Є VMBRA· - ·ALARVM·TVARVM
Ø: 42-43 mm
Kopplungen:
A/a [Gorny 35 (1986), 717]
B/a [GM-OeNB NZ07097 (28,67 g); Lanz 2 (1973), 1351; Numismatica 3 (1973), 1167,
abgebildet; Numismatica 21 (1978), 2749; Rauch 23 (1978), 1511; Künker 38 (1997), 1524]
Literatur: Leitzmann 1864, 48; Morosini 1913, 1866; Enzenberg 1936, 1161; Davenport
1974, 3429; Davenport ²1988, 116; Pavliček – Schön 2008, 41
Taler 1639
Typ: Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 80
Literatur: Erbstein 1974, 5755
210
½ Taler 1639
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild
Kat.-Nr. 81
Av.-Bild: Brustbild mit Spitzbart n. r., mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand.
Innen im Linien-und Perlkreis, außen im Strichelkreis.
Av.-Legende:
A. IO:FRANC·TRAVTHSON:C:IN˙FALKHENSTAIN:
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Die Krone steht in der Umschrift.
Innen im Linien- und Perlkreis, außen im Linien- und Strichelkreis.
Rv.-Legende:
a. ˙L˙B·IN SPRECHEN˙ET˙SCHROVENST 1639
Ø: 35,7-36 mm
Kopplungen: A/a [KHM 6042ba (14,35 g), abgebildet; Lanz 2 (1973), 1352; Rauch 76 (2005),
3474]
Literatur: Leitzmann 1864, 49; Pavliček – Schön 2008, 42
Groschen 1639
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild
Kat.-Nr. 82
Av.-Bild: Brustbild mit Spitzbart n. r., mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand.
Innen im Linien-, außen im Perlkreis.
Av.-Legende:
A. ·IO˙FRAN·TRAUTHSON˙C·IN·FALKH
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Die Krone steht in der Umschrift.
Innen im Linien-, außen im Perlkreis.
Rv.-Legende:
a. ·L˙B˙I˙SPR˙ET(3)SCHRO˙1639
b. L˙B I˙SPR˙ET(3)SCHRO 1639
Ø: 20,9-21 mm
Kopplungen: A/a [KHM 167067 (1,75 g), abgebildet]; A/b [Lanz 2 (1973), 1354]
Literatur: Leitzmann 1864, 50; Morosini 1913, 1868; Enzenberg 1936, 1162 und 1163; vgl.
Lanz 2 (1973), 1353-1356; Pavliček – Schön 2008, 43
211
Franz Eusebius Trautson, Reichsgraf von Falkenstein (1678-1728)
Mzst. Wien
Umschrift: FRANCISCVS EVSEBIVS TRAVTHSON COMES IN FALKENSTEIN LIBER
BARO IN SPRECHENSTEIN ET SCHROFFENSTEIN435
(Franz Eusebius Trautson, Graf von Falkenstein, Freiherr von Sprechenstein und
Schrofenstein)
1708
Gold
10fach Dukat 1708
(Abschlag vom Talerstempel)
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen, Mmz.
Kat.-Nr. 83
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Allongeperücke und verziertem Gewand, darauf JH Signatur.
Im Strichelkreis.
Av.-Legende: ٠FRANC٠EUSEB٠TRAVTHSON COM٠IN FALKHENSTAIN
Rv.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Helm mit gekröntem
Doppeladler als Helmzier, der ein R auf seiner Brust trägt. Krone, Helmzier und Wappen
stehen in der Umschrift. Zuseiten je zwei Helme mit Helmzier. 1. Helm mit Straußenfedern
auf Kissen, Helmdecke; 2. Auf dem gekrönten Helm Hahn, Helmdecke; 4. Auf dem
gekrönten Helm Falke, Helmdecke; 5. Helm mit steigendem Steinbock, Helmdecke. Zuseiten
des Schildes steht unten getrennt die Jahreszahl. In der Legende das Mmz.
von Matthias
Mittermayer. Im Strichelkreis.
Rv.-Legende: 17 - 08 ׀٠L٠B٠IN SPRECHEN ET - SCHROVENSTEIN٠
Zickzackrändelung
Ø: 44,4 mm
Münzmeister: Matthias Mittermayer von Waffenberg
Stempelschneider: Johann Michael Hoffmann
Exemplar: KHM 6043ba (34,85 g), abgebildet
Literatur: Holzmair 1946, 91; Pavliček – Schön 2008, 44; Schön 42008, 310, Nr. 1.
435
Auflösung nach Rentzmann ²1979, 20.
212
Dukat 1708
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 84
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Allongeperücke und verziertem Gewand. Im Eierstab- und
Zackenkreis.
Av.-Legende:
A. FRA·EUS·TRAV - THSON˙CŌ˙IN FALKENS
Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild und floraler Verzierung. Über dem
Schild ein gekrönter Doppeladler, der ein R auf der Brust trägt. Zuseiten des Schildes steht
unten getrennt die Jahreszahl. Im Eierstab- und Zackenkreis.
Rv.-Legende:
a. 17 - 08 ׀LB IN SPRECHEN ET SCHROVENSTEIN
Rändelung
Ø: 21,5-22 mm
Kopplungen: A/a [KHM 15965aa (3,43 g), abgebildet; Gorny&Mosch 88 (1998), 3068;
Gorny&Mosch 106 (2000), 3976 (3,45 g)]
Literatur: Leitzmann 1864, 52; Morosini (1913), 1869; Enzenberg 1936, 1164; Holzmair
1946, 92; Lanz 2 (1973), 1357; Friedberg 72003, 899 (790); Pavliček – Schön 2008, 45;
Schön 42008, 310, Nr. 2.
Silber
Taler 1708
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen, Mmz.
Kat.-Nr. 85
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Allongeperücke und verziertem Gewand, darauf JH Signatur. Im
Strichelkreis.
Av.-Legende:
A. ٠FRANC٠EUSEB٠TRAVTHSON COM٠IN FALKHENSTAIN
Rv.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Helm mit gekröntem
Doppeladler als Helmzier, der ein R auf seiner Brust trägt. Krone und Wappen stehen in der
Umschrift. Zuseiten je zwei Helme mit Helmzier. 1. Helm mit Straußenfedern auf Kissen,
Helmdecke; 2. Auf dem gekrönten Helm Hahn, Helmdecke; 4. Auf dem gekrönten Helm
Falke, Helmdecke; 5. Helm mit steigendem Steinbock, Helmdecke. Zuseiten des Schildes
steht unten getrennt die Jahreszahl. In der Legende das Mmz.
von Matthias Mittermayer.
Im Strichelkreis.
Rv.-Legende:
a. 17 - 08 ׀٠L٠B٠IN SPRECHEN ET - SCHROVENSTEIN٠
Zickzackrändelung
Ø: 43-44,9 mm
213
Münzmeister: Matthias Mittermayer von Waffenberg
Stempelschneider: Johann Michael Hoffmann
Kopplungen:
A/a [KHM 6044ba (29,1 g), abgebildet; Lanz 2 (1973), 1358; Numismatica 2 (1973), 1702;
MMAG 50 (1975), 399; Künker Liste 71 (1986), 1369; Aufhäuser 7 (1990), 1201; Lanz 53
(1990), 893 (29,12 g); Aufhäuser 9 (1992), 1528; Spink Taisei - NAC 52/I (1994), 677; SBV
38 (1995), 2832; Aufhäuser 13 (1997), 806; Künker 44 (1998), 3257; Elsen 67 (2001), 2387;
MMAG Basel 91 (2001), 896; Künker 119 (2007), 763; Künker 152 (2009), 5769; Cayón
(2010), 3323; Künker 163 (2010), 380; Frühwald 94 (2011), 1853; Künker 237 (2013), 3360;
Künker 289 (2017), 2743]
Literatur: Leitzmann 1864, 51; Hirsch 1904, 2207; Scheel-Weiher 1909, 1173; Morosini
1913, 1870; Enzenberg 1936, 1165; Holzmair 1946, 93; Davenport ²1988, 117; Pavliček –
Schön 2008, 46; Schön 42008, 310, Nr. 1.
1715
Gold
10 Dukaten 1715
Typ: Kat.-Nr. 86
Literatur: Schön 42008, 1.
Anmerkung: In der älteren Literatur nicht erwähnt, Existenz fraglich
Dukat 1715
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler
Kat.-Nr. 87
Literatur: Köhler 1760, 2338; Leitzmann 1864, 53; Enzenberg 1936, 1166; Holzmair 1946,
94; Friedberg 72003, 899 (790); Pavliček – Schön 2008, 47; Schön 42008, 2
Silber
Taler 1715
Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen, Mmz. getilgt.
(Verwendung desselben Stempels vom Taler 1708, umgeschnitten)
214
Kat.-Nr. 88
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Allongeperücke und verziertem Gewand, darauf JH Signatur. Im
Strichelkreis.
Av.-Legende:
A. ٠FRANC٠EUSEB٠TRAVTHSON COM٠IN FALKHENSTAIN
Rv.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Helm mit gekröntem
Doppeladler als Helmzier, der ein R auf seiner Brust trägt. Krone und Wappen stehen in der
Umschrift. Zuseiten je zwei Helme mit Helmzier. 1. Helm mit Straußenfedern auf Kissen,
Helmdecke; 2. Auf dem gekrönten Helm Hahn, Helmdecke; 4. Auf dem gekrönten Helm
Falke, Helmdecke; 5. Helm mit steigendem Steinbock, Helmdecke. Zuseiten des Schildes
steht unten getrennt die Jahreszahl, 15 ausgebessert aus 08. In der Legende Tilgung des Mmz.
von Matthias Mittermayer. Im Strichelkreis.
Rv.-Legende:
a. 17 - 15 ׀٠L٠B٠IN SPRECHEN ET - (--) - SCHROVENSTEIN٠
Florale Rändelung
Ø: 43-45 mm
(Münzmeister: Matthias Mittermayer von Waffenberg)
(Stempelschneider: Johann Michael Hoffmann)
Kopplungen: A/a [KHM 6045ba (29,14 g), abgebildet; MMAG 35 (1967), 637; Peus 278
(1971), 3032; Numismatica 1 (1972), 1627; Lanz 2 (1973), 1359; Numismatica 3 (1973),
1168; Peus 283 (1974), 1860; MMAG 50 (1975), 400; Rauch 17 (1975), 990; Kricheldorf 31
(1977), 847; Numismatica 21 (1978), 2750; Kricheldorf 36 (1982), 734; Künker Ll 68 (1986),
3490; Leu 41 (1986), 584; Lanz 53 (1990), 894; Künker 134 (2008), 267; Macho &
Chlapovič 12 (2017), 120]
Literatur: Leitzmann 1864, 54; Morosini 1913, 1871; Enzenberg, 1936, 1167; Holzmair 1946,
95; Davenport ²1988, 117; Erbstein 1974, 5765; Pavliček – Schön 2008, 48; Schön 42008,
310, Nr. 1
Johann Leopold Donat Trautson (1711-1724), Reichsfürst von Falkenstein seit 1711
Mzst. Wien oder Kremnitz
Umschrift: IOHANNES LEOPOLDVS SACRI ROMANI IMPERII PRINCEPS TRAVTSON
COMES IN FALKENSTEIN AVREI VELLERIS EQVES SACRAE CAESAREAE &
CATHOLICAE MAIESTATIS INTIMVS & CONFERENTIARVM CONSILIARIVS436
436
Auflösung nach Rentzmann ²1979, 214.
215
(Johann Leopold Trautson, Fürst des Heiligen Römsichen Reiches, Graf von Falkenstein,
Ritter des Goldenen Vlieses, der heiligen, kaiserlichen und katholischen Majestät Vertrauter
und Konferenzrat)
1719
Gold
10 Dukaten 1719
Typ: Brustbild / Wappenschild mit Fürstenhut und Helmen auf Wappenmantel
(Abschlag vom Talerstempel)
Kat.-Nr. 89
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Allongeperücke, verziertem Gewand und Goldenem Vlies. Im
Strichelkreis.
Av.-Legende:
A. IO·LEOP·S·R·I·PRINCEPS - TRAVTSON.COM·IN·FALKENSTEIN
Rv.-Bild: Mit Fürstenhut gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Um den Wappenschild
Vliescollane. Auf dem Fürstenhut fünf Helme mit Helmzier. Der mittlere trägt als Helmzier
den gekrönten Doppeladler mit einem R auf der Brust. Zuseiten je zwei Helme mit Helmzier.
1. Auf dem gekröntem Helm Burgturm als Helmzier, Helmdecke; 2. Auf dem gekrönten
Helm Hahn, Helmdecke; 4. Auf dem gekrönten Helm Falke, Helmdecke; 5. Auf dem
gekrönten Helm steigender Steinbock, Helmdecke; auf Wappenmantel. Im Strichelkreis.
Rv.-Legende:
a. AVR·VELL·EQV·S·C·&CAT·MAI· INTIM· - & CONFERENT·CONSILIAR·1719
Ø: 39-40 mm
Kopplungen: A/a [KHM 6046ba (34,9 g), abgebildet; GM-OeNB NZ07098 (34,9 g); Helbing
80 (1940), 2899; SBV 12 (1983), 955 (34,89 g)]
Literatur: Holzmair 1946, 96; Friedberg 72003, 900 (790a); Pavliček – Schön 2008, 49; Schön
4
2008, 310, Nr. 3
Dukat 1719
Typ: Brustbild / Wappenschild mit Fürstenhut
Kat.-Nr. 90
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Allongeperücke, verziertem Gewand und Goldenem Vlies. Im
Strichelkreis.
Av.-Legende: IO·LEOP·S·R·I·PRINC· - TRAVTSON·COM·IN FALKENST·
Rv.-Bild: Mit Fürstenhut gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Um den Wappenschild
Vliescollane. Über dem Fürstenhut schwebt ein gekrönter Doppeladler. Zuseiten des
Wappenschildes steht getrennt die Jahreszahl. Im Strichelkreis.
Rv.-Legende: 17 - 19 ׀AVR·VELL·EQV.S˙C·ET CAT·MAI· - INT·ET
216
CONFERENT·CONSIL·
Florale Rändelung
Ø: 22,7 mm
Exemplar: KHM 15966aa (3,54 g), abgebildet
Literatur: Enzenberg 1936, 1168; Holzmair 1946, 97; Friedberg 72003, 901 (791); Pavliček –
Schön 2008, 50; Schön 42008, 310, Nr. 4.
Einseitiger Silberabschlag vom Dukatenreversstempel 1719
Typ: Wappenschild mit Fürstenhut
Kat.-Nr. 91
Literatur: Morosini 1913, 1873
Einseitiger Kupferabschlag vom Dukatenreversstempel 1719
Typ: Wappenschild mit Fürstenhut
Kat.-Nr. 92
Literatur: Morosini 1913, 1874
Silber
Taler 1719
Typ: Brustbild / Wappenschild mit Fürstenhut und Helmen auf Wappenmantel
Kat.-Nr. 93
Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Allongeperücke, verziertem Gewand und Goldenem Vlies. Im
Strichelkreis.
Av.-Legende:
A. IO.LEOP.S·R·I·PRINCEPS - TRAVTSON·COM·IN· FALKENSTEIN
Rv.-Bild: Mit Fürstenhut gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Um den Wappenschild
Vliescollane. Auf dem Fürstenhut fünf Helme mit Helmzier. Der mittlere trägt als Helmzier
den gekrönten Doppeladler mit einem R auf der Brust. Zuseiten je zwei Helme mit Helmzier.
1. Auf dem gekröntem Helm Burgturm als Helmzier, Helmdecke; 2. Auf dem gekrönten
Helm Hahn, Helmdecke; 4. Auf dem gekrönten Helm Falke, Helmdecke; 5. Auf dem
gekrönten Helm steigender Steinbock, Helmdecke; auf Wappenmantel. Im Strichelkreis.
Rv.-Legende:
a. AVR·VELL·EQV·S·C·&CAT·MAI· INTIM· - & CONFERENT·CONSILIAR·1719
217
Florale Rändelung
Ø: 40-42 mm
Kopplungen: A/a [KHM 6047ba (28,79 g), abgebildet; Peus 278 (1971), 3033; Lanz 2 (1973),
1360; Rauch 15 (1974), 1060; MMAG 50 (1975), 401; Leu 41 (1986), 585; Künker Ll 78
(1988), 1973; Lanz 53 (1990), 895 (28,94 g); Gorny 54 (1991), 1539; Gorny 61 (1992), 2113;
Künker 27 (1994), 1187; Rauch 52 (1994), 3651; Künker 44 (1998), 3258; Künker 58 (2000),
1143; Cayón (13.12.2001), 280; Dorotheum 495 (2002), 1478; Künker 86 (2003), 1219;
Künker 95 (2004), 3256 (28,51 g); Künker 98 (2005), 6128]
Literatur: Leitzmann 1864, 55; Hirsch 1904, 2208; Scheel-Weiher 1909, 1174 und 1175;
Horsky 1911, 5675; Morosini 1913, 1872; Enzenberg 1936, 1169; Holzmair 1946, 98;
Erbstein 1974, 5757; Davenport 21988, 118; Pavliček – Schön 2008, 51; Schön 42008, 310,
Nr. 3.
218
XI.4. TAFELN
RAITPFENNIGE
1
2
4
3
5
MÜNZEN
PAUL SIXT TRAUTSON (1598-1621)
1615
6
O. J. (1615-1617)
7
219
8
10
9
11. B
11. A
13
12
15
14
16
220
1617
19
20
21
23
221
24
25
26
27
28
29
30
222
1618
31
33
32
34
35
223
36
37
40 A
39
40 C
40 B
40 E
40 D
40 G
40 F
224
41
40 H
42
42
4
1619
44 A
43
44 B
44 C
44 D
44 E
44B
44 F
225
1620
46
48
50
51
226
51 A
51 B
52
52 A
53
227
JOHANN FRANZ TRAUTSON (1621-1663)
1634
56
57
56
58
60
61
63
228
1635
65
64
67
1636
69
68
72 A
70
229
72 B
1638
74
75
77
76
1639
78
230
79
82
81
FRANZ EUSEBIUS TRAUTSON (1678-1728)
1708
84
83
85
231
1715
88
JOHANN LEOPOLD DONAT TRAUTSON (1711-1724)
1719
90
89
93
232
XII. QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS
ARCHIVALIEN
Archivalien aus dem Österreichischen Staatsarchiv, Finanz- und Hofkammerarchiv, Alte
Hofkammer
Hauptmünzamt Wien:
HKA-Hauptmünzamt Wien, Index zur Registratur des k.k. Hauptmünzamtes Wien 15471744.
HKA-Hauptmünzamt Wien, Kassenbuch 1639, Index 427.
HKA-Hauptmünzamt Wien, Rechnungsbuch 1708, Index 19.
HKA- Hauptmünzamt Wien, Rechnungsbuch 1719, Index 23.
Niederösterreichische Kammer:
HKA, Register der Niederösterreichischen Kammer Bd. 228 (1615), Nr. 72.
Niederösterreichisches Münz- und Bergwesen:
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939r.-v.
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 13, 684r.-685r.
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 603r. und 604v.
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594r.-597v.
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 601r.-602v.
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 598r.-599v., Konzept
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 600r.-v.
HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/35r.-939/36v.
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938r.-939/2v
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 937r.-939/3v.
233
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23.
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 828a2r.- 828a3v
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 831r.-832v
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 877cr.-v.
HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 878r.-v.
LITERATUR
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Münzprägung seit Leopold I., Sonderdruck der Numismatischen Zeitschrift 71, Wien 1946.
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nicht nur derjenigen Goldstücken, welche unter dem Namen Ducaten bekannt sind, sondern
auch aller gangbaren Goldmünzen von verschiedenen Nahmen und Gestalt, welche von
Europäischen Kaysern, Königen, Churfürsten, Päbsten, Bischöffen, Prälaten, Fürsten, Grafen,
Freyherren und Städten sind geschlagen worden 2, Hannover 1760, Nr. 2334-2338.
KUBISKA-SCHARL, I. – PÖLZL, M., Die Karrieren des Wiener Hofpersonals 1711-1765. Eine
Darstellung anhand der Hofkalender und Hofparteienprotokolle, Forschungen und Beiträge
zur Wiener Stadtgeschichte 58, Wien 2013.
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Wörterbücher und Lexika
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Bd. 1. Bearb. Richard Schröder u. Eberhard Freiherr von Künßberg (Weimar 1914-1932).
DRWB - Deutsches Rechtswörterbuch (Wörterbuch der älteren deutschen Rechtssprache).
Bd. 5. Bearb. Otto Gönnenwein u. Wilhelm Weizsäcker (Weimar 1953-1960).
DRWB - Deutsches Rechtswörterbuch (Wörterbuch der älteren deutschen Rechtssprache).
Bd. 10. Bearb. Heino Speer (Weimar 1997-2001).
Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, online, www.dwb.uni-trier.de,
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Museumskataloge
Národní Museum Prag, HOLECKOVÁ, Z., Nevládni tolarové razby. Svazek 2. - Rodové razby
a razby olomouckého biskupstvi a arcibiskupstvi: NM H5-146784
Sammlungs-, und Auktionskataloge
Katalog der Münzensammlung Arthur Graf Enzenberg, Tiroler Münzen und Medaillen des
XII.-XX. Jahrhunderts, Gilhofer & Ranschburg, Wien – Hess Luzern, 28. und 29.5.1936.
Erbstein, J. – Erbstein, A., Die Ritter von Schulthess-Rechberg’sche Münz- und MedaillenSammlung, Lawrence 1974, 346-348.
Sammlung des Herrn Joseph Ferdinand Hirsch in Troppau, Münzen und Medaillen von
Oesterreich-Ungarn, Adolph Hess Nachf., Auktion Frankfurt a. M. 10.10.1904, Nr. 2203,
2207, 2208.
Sammlung des Herrn Johann Horsky, Münzen und Medaillen der OesterreichischUngarischen Monarchie, II. Theil, Hess Frankfurt a. Main 1911, Nr. 5665-5675.
Sammlung Nicolaus Morosini, Bedeutende Sammlung von Münzen und Medaillen der
gefürsteten Grafschaft Tirol, egger 44 (1913), Nr. 1841-1874.
Sammlung des Herrn von Scheel-Weiher und Nimptsch, S. Schott-Wallerstein, Frankfurt a.
Main, Auktion vom 8.2.1909, Nr. 1169-1175.
Bankhaus H. Aufhäuser, München
Aufhäuser 7 (9.10.1990), 1201
Aufhäuser 9 (1992), 1528
Aufhäuser 10 (1993), 1006
Aufhäuser 13 (7.10.1997), 806
238
Münzhandlung Aurea Numismatika, Prag
Aurea Numismatika e-Auction 8 (2016), 610
Münzhandlung Helga P. R. Blaser-Frey, Freiburg im Breisgau
Blaser-Frey 20 (7.6.1969), 301
Münzhandlung Adolph E. Cahn, Frankfurt am Main
Cahn 62 (1929), 1907 und 1908
Cayón Subastas, Madrid
Cayón (13.12.2001), 280
Cayón (26.2.2010), 3323
Cayón (27.2.2010), 3320 und 3321
Česká numismatická společnost, Brno
ČNS 147 (2004), 464, 465
ČNS 173 (2017), 805 und 806
Auktionshaus Dorotheum, Wien
Dorotheum 401 (1980), 446
Dorotheum 419 (1982), 1014
Dorotheum 495 (2002), 1478
Münzhandlung Jean Elsen & ses Fils, Bruxelles
Elsen 67 (2001), 2387
Elsen 74 (2003), 1907
239
Münzhandelsgesellschaft Emporium Hamburg
Emporium 20 (1990), 2459
Emporium 63 (2010), 2763
Münzhandlung Dr. Winfried Frühwald, Salzburg
Frühwald 85 (2009), 2363
Frühwald 94 (2011), 1853
Frühwald 124 (2017), 685, 686, 3466
Auktionshaus Glending & Co, London
Glending (28.-29.10. 1964), 144
Giessener Münzhandlung Dieter Gorny / Gorny&Mosch, München
Gorny 31 (1985), 1715
Gorny 35 (1986), 717
Gorny 54 (1991), 1539
Gorny 57 (1991), 2617
Gorny 61 (1992), 2113
Gorny & Mosch 88 (1998), 3068
Gorny & Mosch 106 (2000), 3976
Gorny & Mosch 157 (2007), 3498
Adolph Hess AG Luzern – Bank Leu & Co Zürich
Hess-Leu 27 (1964), 189
Hess-Leu (12.6.1956), 369
240
Adolph Hess AG Luzern
Hess 261 (1992), 1381
Münzhandlung Gerhard Hirsch Nachf., München
Helbing 80 (1940), 2899
Hirsch 148 (1985), 1077
Münzhandlung Gitta Kastner, München
Kastner 2 (1972), 623
Münzhandlung H. H. Kricheldorf Nachf., Freiburg im Breisgau
Kricheldorf 31 (1977), 847
Kricheldorf 36 (1982), 734
Kricheldorf 46 (1998), 719, 720
Münzhandlung Fritz Rudolf Künker, Osnabrück
Künker 23 (1992), 1259
Künker 27 (1994), 1186, 1187
Künker 39 (1997), 1524
Künker 44 (1998), 3255-3258
Künker 58 (2000), 1143
Künker 63 (2001), 1676
Künker 77 (2002), 1396
Künker 86 (2003), 1219
Künker 95 (2004), 3256
Künker 98 (2005), 6125-6128
Künker 100 (2005), 282
241
Künker 119 (2007), 763
Künker 134 (2008), 267
Künker 147 (2009), 295
Künker 152 (2009), 5768, 5769
Künker 163 (2010), 380
Künker 237 (2013), 3359, 3360
Künker 289 (2017), 2743
Künker Lagerliste 68 (1986), 3488, 3490
Künker Lagerliste 71 (1986), 1369
Künker Lagerlisten 78 (1988), 1973
Künker Lagerliste 110 (1994), 879
Künker elive-Auktion (2012), 2767
Münzhandlung Numismatik Lanz, Dr. Hubert Lanz München
Lanz 2 (1973), 1312-1318, 1320-1325, 1333-45, 1349-1360, Hermann Lanz Graz
Lanz 27 (1983), 494, 495
Lanz 37 (1986), 1114, 1115
Lanz 39 (1986), 250-255, 703 und 705
Lanz 43 (1987), 689, 690
Lanz 53 (1990), 891, 893-895
Bank Leu AG, Zürich
Leu 41 (1986), 581, 583-585
Münzhandlung Macho & Chlapovič, Bratislava
Macho & Chlapovič 12 (2017), 120
242
Münzen und Medaillen A.G. Basel
MMAG 35 (1967), 632, 634-637
MMAG 50 (1975), 388-401
MMAG 91 (2001), 895 und 896
Münz Zentrum Albrecht und Hoffman, Köln
Münzzentrum 62 (1987), 3598
Auktionshaus Wendt, Wien
Numismatica 1 (1972), 1625, 1627
Numismatica 2 (1973), 1699-1702
Numismatica 3 (1973), 1165, 1168
Numismatica 9 (1975), 1600
Numismatica 21 (1978), 2746 und 2749, 2750
Münzhandlung Dr. Busso Peus Nachf., Frankfurt a. Main
Peus 278 (1971), 3032, 3033
Peus 283 (1974), 1859, 1860
Auktionshaus H. D. Rauch, Wien
Rauch 11 (1972), 1690
Rauch 15 (1974), 1059, 1060
Rauch 17 (1975), 987, 990
Rauch 23 (1978), 1509, 1511
Rauch 28 (1982), 3688
Rauch 29 (1982), 2663
Rauch 35 (1985), 3398
243
Rauch 39 (1987), 2112
Rauch 46 (1991), 3378
Rauch 49 (1992), 3356
Rauch 50 (1993), 2317
Rauch 52 (1994), 3651
Rauch 53 (1994), 2069
Rauch 54/II (1995), 3544, 3545
Rauch 62 (1998), 1597
Rauch 76 (2005), 3473, 3474
Rauch 79 (2006), 811
Rauch 80/II (2007), 3162, 5164
Rauch 81 (2007), 3072
Rauch 82 (2008), 3858
Rauch 84/III (2009), 4259
Rauch 90/II (2012), 3935
Rauch 103 (2017), 1102
Rauch Verkaufsliste (August 1994), 2051
Münzhandlung Ritter, Düsseldorf
Ritter Lagerliste 86 (2010), 1704, 1706, 1707
Ritter Lagerliste 90 (2012), 1687
Münzhandlung Sally Rosenberg, Frankfurt a. Main
Rosenberg (20.2.1911), 1865
Schweizerischer Bankverein, Basel
SBV 12 (1983) 954, 955
244
SBV 13 (1984), 1440, 1441
SBV 38 (1995), 2832
Jacques Schulman, Amsterdam
Schulman Auktion (18.12.1933), 193
Schulman N.V. 247 (1968), 1271, 1272
Hans M. F. Schulman, New York
Schulman Coins & Mint Auktion (4.5.1971), 889
Spink & Son Numismatics, London
Spink & Son Numismatics 30 (1989), 402
Spink Taisei Numismatics, Zürich
Spink Taisei 39 (1991), 495
Spink Taisei - NAC 52/I (1994), 677
Stack’s Bowers Galleries, Santa Ana (USA)
Stack’s Auktion (14.1.2008), 2438
Westfälische Auktionsgesellschaft für Münzen und Medaillen, Arnsberg
WAG 8 (1997), 1931
Konkordanzliste
Laufnummer – Inventarnummer des Münzkabinetts des Kunsthistorischen Museums Wien
MK 6030ba
MK 6031ba
MK 6032ba
245
MK 6033ba
MK 6034ba
MK 6035ba
MK 6036ba
MK 6037ba
MK 6038ba
MK 6039ba
MK 6040ba
MK 6041ba
MK 6042ba
MK 6043ba
MK 6044ba
MK 6045ba
MK 6046ba
MK 6047ba
MK 6048ba
MK 15944aa
MK 15945aa
MK 15946aa
Mk 15947aa
MK 15948aa
MK 15949aa
MK 15950aa
MK 15951aa
MK 15952aa
MK 15953aa
MK 15954aa
246
MK 15955aa
MK 15956aa
Mk 15957aa
MK 15958aa
MK 15959aa
Mk 15960aa
MK 15961aa
MK 15962aa
MK 15963aa
Mk 15964aa
MK 15965aa
MK 15966aa
MK 135079
MK 136788
MK 141068
MK 167041
MK 167042
MK 167043
Mk 167044
Mk 167045
Mk 167046
Mk 167047
Mk 167048
Mk 167049
Mk 167050
Mk 167051
Mk 167052
247
Mk 167053
Mk 167054
Mk 167055
Mk 167056
Mk 167057
Mk 167058
MK 167059
MK 167060
MK 167061
MK 167062
MK 167063
MK 167064
MK 167065
MK 167066
MK 167067
MK 175424
Mk 175425
MK 183235
MK 207318
MK 208684
MK 212001
MK NZ 2012
Laufnummer – Inventarnummer des Geldmuseums der Österreichischen Nationalbank (GMOeNB)
NZ 07096
NZ 07097
NZ 07098
248
Abkürzungsverzeichnis
Ar: Argentum
Au: Aurum
Cu: Cuprum
Mmz.: Münzmeisterzeichen
Mzst.:
Münzstätte
n. r.: nach rechts
n. v.: non vidi
o. J.: ohne Jahr
vgl.: vergleiche
XIII. BILDANHANG
Abb. 2: Paul Sixt vor Falkenstein, Ausschnitt, aus:
www.kulturundwein.net/files/ausgelagerteSeiten/fursten-poysdorf13.jpg [letzter Zugriff am
17. 05. 2016]
249
Abb.3: Burg Falkenstein, Stich aus: Vischer, G. M., Topographia archidvcatvs avstriæ inf.
modernæ. Seu Controfee vnd Beschreibung aller Stätt, Clöster vnd Schlösser wie sie anietzo
stehen in dem Ertzhertzogtumb unter Österreich, Wien 1672, S. 81, Abb. 17.
Abb. 4: Sikzze der Ruine aus: NEUGEBAUER, J.-W. – PARISCH, F. – VERGINIS, S., Burgruine
Falkenstein, Bundesdenkmalamt, Abteilung für Bodendenkmale, Sonderdruck aus
Fundberichte aus Österreich 34 (1995), S. 443.
250
Abb. 5: Sikzze des Grundrisses aus: NEUGEBAUER , J.-W. – PARISCH, F. – VERGINIS, S.,
Burgruine Falkenstein, Bundesdenkmalamt, Abteilung für Bodendenkmale, Sonderdruck aus
Fundberichte aus Österreich 34 (1995), S. 442.
251
Abb. 6: Stammbaum 1 aus: HADRIGA 1996, S. 172
252
Abb. 7: Stammbaum 2 aus: HADRIGA 1996, S. 173.
253
XIV. ZUSAMMENFASSUNG
Die Münzgeschichte und Münzprägung der Familie Trautson spiegeln die Zeitgeschichte des
17. und 18. Jahrhunderts auf anschauliche Art und Weise wider. Mit dem ausgehenden 16.
Jahrhundert an gehörten die Mitglieder dieser Familie stets zum Hofadel der habsburgischen
Herrscher, denen sie als tüchtige und treue Diplomaten und Berater dienten. Durch die
Verleihung des Münzrechts an Graf Paul Sixt Trautson im Jahr 1615 begann die
Münzprägung der Familie, die mit einigen Unterbrechungen bis in das Jahr 1719 ihre
Wappen, Bildnisse und Titel auf Münzen schlugen. Besonders zu Beginn des 17. Jahrhunderts
erschütterten Kriege und Finanzkrisen die habsburgischen Länder, zu deren Beginn die
Münzprägung der Trautson durch Paul Sixt Trautson einsetzte. Seine gewinnorientierte
Umsetzung des Münzrechts ist Ausdruck der sich anbahnenden Kipper- und Wipperzeit, die
ihren Höhepunkt zwischen 1620 und 1623 hatte. Dank archivalischer und numismatischer
Zeugnisse konnte das Münzwesen von Paul Sixt Trautson in dieser Arbeit soweit es ging
erschlossen werden. In Ermangelung adäquater Dokumente zur Münzprägung und
Münzgeschichte der anderen Prägeherren dieser Familie, Graf Johann Franz, Graf Franz
Eusebius und Fürst Johann Leopold Donat Trautson, beschränkte sich die Auswertung auf die
vorliegenden Münzen. Dabei zeichnete sich das Bild ab, dass das Münzwesen des zweiten
Prägeherrn, Johann Franz, als Übergang zu jenen Münzwesen der letzten beiden verstanden
werden kann. Er prägte sowohl Umlaufgeld als auch 10fach-Dukaten, die ihre Verwendung
als Geschenke gefunden haben dürften. Nach 69 Jahren Prägepause hat sich der
Prägecharakter deutlich verändert. Das Nominalienspektrum der letzten beiden Prägeherren
zeigt sich deutlich reduziert und fokussiert auf 10fach-Dukaten, Dukaten und Taler. Das
Münzrecht sollte nicht mehr als gewinnbringendes Mittel eingesetzt, sondern als Reputation
angesehen werden.
254