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Die Münzprägung der Familie Trautson

2017

Die Münzprägung der Familie Trautson spiegelt die Münzgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts wider und veranschaulicht den sich wechselnden Prägecharakter der Neufürsten vom Gewinnstreben hin zur Reputation.

MASTERARBEIT / MASTER’S THESIS Titel der Masterarbeit / Title of the Master‘s Thesis Die Münzprägung der Familie Trautson verfasst von / submitted by Hanna-Lisa Karasch, BA angestrebter akademischer Grad / in partial fulfilment of the requirements for the degree of Master of Arts (MA) Wien, 2017 / Vienna 2017 Studienkennzahl lt. Studienblatt / degree programme code as it appears on the student record sheet: Studienrichtung lt. Studienblatt / degree programme as it appears on the student record sheet: Betreut von / Supervisor: A 067 309 Individuelles Masterstudium Numismatik und Geldgeschichte Ao. Univ.-Prof. Dr. Hubert Emmerig 2 INHALTSVERZEICHNIS I. Einleitung ..............................................................................................................................................6 II. Forschungsstand ..................................................................................................................................7 III. Quellenlage.........................................................................................................................................8 IV. Die Familie Trautson........................................................................................................................10 IV.1. Die Genese der Familie .............................................................................................................10 IV.2. Die Grabstätten...........................................................................................................................13 IV.3. Zeitstrahl mit den wichtigsten Eckdaten ....................................................................................14 IV.4. Das Wappen ...............................................................................................................................14 V. Die Raitpfennige der Trautsons: münzähnliche Gepräge ..................................................................15 V.1. Die „privaten“ Raitpfennige ........................................................................................................15 V.2. Die Raitpfennige von Hans III. und Paul Sixt Trautson ..............................................................15 VI. Die Münzgeschichte der Familie Trautson ......................................................................................16 VI.1. Die Münzrechtsverleihung an Paul Sixt Trautson im Jahr 1615 ................................................16 VI.1.1. Das Münzprivileg .................................................................................................................16 VI.1.2. Die Abschrift des Münzprivilegs .........................................................................................17 VI.1.3. Aufbau .................................................................................................................................17 VI.1.4. Inhalt ....................................................................................................................................17 VI.2. Das Ansuchen in der kaiserlichen Münzstätte Wien prägen zu dürfen ......................................18 VI.2.1. Memorial der Hofkammer an Kaiser Matthias I. vom 10. März 1615 über das Ansuchen 18 VI.2.2. Das Verbot vom 19. März 1615 ..........................................................................................20 VI.3. Die Münzprägung auf Burg Falkenstein ....................................................................................20 VI.3.1. Die Burg Falkenstein ...........................................................................................................20 VI.3.1.1. Zur Besitzergeschichte ..................................................................................................20 VI.3.1.2. Der Ausbau der Burg unter Paul Sixt Trautson ..............................................................21 VI.3.1.3. Der Verfall ....................................................................................................................22 VI.3.2. Die Münzjuden als Münzpächter .........................................................................................22 VI.3.2.1. Die kaiserliche Münze Wien und die Münzjuden ..........................................................22 VI.3.2.2. Paul Sixt Trautson und die Münzjuden .........................................................................23 VI.3.3. Quellen zum Münzwesen auf Burg Falkenstein aus dem Hofkammerarchiv ......................24 VI.3.3.1. Die Akte vom 23. November 1618 ................................................................................24 VI.3.3.1.1. Beobachtung des trautsonischen Münzwesens: Anordnung und Bericht.................24 VI.3.3.1.2. Der Report des Handgrafens von Niederösterreich an die Niederösterreichische Kammer vom 26. November 1618 ...........................................................................27 VI.3.3.1.3. Die undatierte Relation der Hofkammer an Kaiser Matthias I. ................................28 3 VI.3.3.1.4. Der Passierschein vom 15. Juli 1618........................................................................29 VI.4. Die Münzprägung im „Haus zum Roten Rosenkranz“ in Wien .................................................29 VI.4.1. Die Überführung der Münze von Falkenstein nach Wien ....................................................29 VI.4.2. Das „Haus zum Roten Rosenkranz“ ....................................................................................29 VI.4.3. Quellen zum Münzwesen im „Haus zum Roten Rosenkranz“ aus dem Hof kammerarchiv ...............................................................................................................................................30 VI.4.3.1. Die erstmalige Erwähnung als Münzstätte in einem Bericht vom 24. Februar 1620 ....30 VI.4.3.2. Der Bericht des Wiener Münzmeisters Matthias Fellner und des Wardeins Matthias Hübner vom 17. März 1620 .........................................................................................31 VI.4.3.2.1. Anlass der Untersuchung .......................................................................................31 VI.4.3.2.2. Untersuchungsergebnis: Die Münzjuden als Gefahr für das kaiserliche Münzwesen ............................................................................................................31 VI.4.3.3. Die Reaktion der Hofkammer vom 21. März 1620 .......................................................32 VI.4.3.3.1. Der Verdacht des Betrugs ....................................................................................32 VI.4.3.3.2. Die Bitte um Abstellung der Münze......................................................................33 VI.4.3.4. Die Reichsmünzordnung aus dem Jahr 1559 über die Verpachtung der eigenen Münzfreiheit an Dritte ...................................................................................................33 VI.4.3.5. Die Konkurrenz zwischen den Münzjuden und den kaiserlichen Münzbeamten .............................................................................................................................34 VI.4.3.6. Die Silberlieferungen aus dem Kriegszahlamt im Kontext der Zeit .............................35 VI.4.3.7. Die interimsmäßige Münzordnung vom 23. März 1620 ..............................................35 VI.4.3.8. Brief Ferdinands II. an Paul Sixt Trautson vom 10. Mai 1620 den Vermünzungsvertrag mit den Münzjuden betreffend .....................................................................................37 VI.4.3.9. Stellungnahme der Niederösterreichischen Kammer vom 25. Mai 1620 zum Ansuchen von Paul Sixt Trautson seine Münze nach Klosterneuburg verlegen zu dürfen ...........38 VI.5. Das Ende der Münzprägung im „Haus zum Roten Rosenkranz“ ...............................................39 VI.5.1. Die Mittelung des kaiserlichen Wunsches zur Auflösung der Münze im Schreiben der Hofkammer an die Niederösterreichische Kammer vom 21. August 1620 .........................39 VI.5.2. Die Anordnung der Niederösterreichischen Kammer zur Auflösung der Münze vom 26. August 1620 .........................................................................................................................39 VI.6. Zwischenfazit .............................................................................................................................40 VI.7. Die nachfolgenden Prägeherren .................................................................................................42 VII. Die Münzgeschichte der Familie Trautson im Kontext der Münzgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts.....................................................................................................................................44 VII.1. Die Münzrechtsverleihungen vor der Kipper- und Wipperzeit.................................................44 VII.2. Die Kipper- und Wipperzeit......................................................................................................45 VII.2.1. Ursachen .............................................................................................................................45 4 VII.2.2. Die Hyperinflation von 1620 bis 1623 ...............................................................................46 VII.2.3. Die Auswirkungen .............................................................................................................47 VII.2.4. Das Ende ............................................................................................................................48 VII.3. Das Prägeverhalten beginnt sich zu ändern .............................................................................48 VII.4. Die Regierungszeit Leopold I. (1658-1705) als Wendepunkt ................................................49 VII.4.1. Vom Gewinn zu Reputation ..............................................................................................49 VIII. Die Münzprägung der Familie Trautson .......................................................................................50 VIII.1. Vorbemerkungen zum Münzmaterial .....................................................................................50 VIII.2. Paul Sixt Trautson (1598-1621) .............................................................................................51 VIII.3. Johann Franz Trautson (1621-1663).......................................................................................55 VIII.4. Franz Eusebius Trautson (1678-1728) ...................................................................................58 VIII.5. Fürst Johann Leopold Donat Trautson (1711-1724) ..............................................................61 VIII.6. Zwischenfazit .........................................................................................................................62 IX. Fazit ..................................................................................................................................................64 X. Quellenanhang ...................................................................................................................................66 X.1.Vorbemerkungen und Editionsregeln ...........................................................................................66 X.2. Glossar .........................................................................................................................................67 X.3. Die Archivalien aus dem Hofkammerarchiv ....................................................................... 69-163 XI. Katalog ...........................................................................................................................................164 XI.1. Vorbemerkungen ......................................................................................................................164 XI.2. Beschreibung der Katalognummern .........................................................................................165 XI.3. Katalog der Münzen und Raitpfennige der Familie Trautson .......................................... 166-218 XI.4. Tafeln ............................................................................................................................... 219-232 XII. Quellen- und Literaturverzeichnis ...............................................................................................233 XIII. Bildanhang ..................................................................................................................................249 XIV. Zusammenfassung ......................................................................................................................254 5 I. EINLEITUNG1 Die Familie Trautson stieg innerhalb von ca. 520 Jahren von einem relativ unbedeutendem Tiroler Adelsgeschlecht zu einer Familie im Reichsgrafen- und dann Fürstenstand auf, die tüchtige Diplomaten, Berater und enge Vertraute des jeweils regierenden Kaisers stellte und somit vorbildlich die Karrieremöglichkeiten durch eine zielstrebige Familienpolitik am Hofe der Habsburgermonarchie schildert. Die Liste der Würden und Ämter, die einige Vertreter der Familie Trautson im Reich und in der Kirche innehatten, ist bedeutsam lang und mannigfaltig. Im Laufe der Jahrhunderte erlangte die Familie bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1775 Besitztümer, Ländereien und Privilegien in Tirol, Ober-und Niederösterreich, in Böhmen und Mähren.2 Doch stechen die Vertreter dieser Familie nicht nur als loyale Diener des Kaisers im Hofadel des 17. und 18. Jahrhunderts heraus, sondern fallen zudem teilweise mit ihrer Münzprägung auf. Vier Familienmitglieder primogenitis haben zwischen 1615 und 1719 ihr Recht als Münzherren ausgeübt, die sich in der Art der Münzausprägung teilweise stark voneinander unterscheiden. Paul Sixt Trautson (* um 1550, † 1621) verlieh der Ausübung seines Münzrechtes einen geldwirtschaftlichen Charakter. Die ausufernde und teilweise landesfürstliche Gesetzte übertretende Münztätigkeit wurde zu einem Ärgernis für die Hofkammer. Hat Paul Sixt umfangreich und mannigfaltig hinsichtlich der Nominalien und Jahre geprägt, so reduzierte sich die Bandbreite bei seinen Nachfolgern deutlich. Im Ausprägen der Nominalien und vermutlich auch der Geldmenge änderte sich folglich das Prägeverhalten, bis hin zu einer einmaligen Ausübung unter Johann Leopold Donat (* 1659, † 1724). Die Praxis des Prägens änderte sich um die Jahrhundertwende auch bei anderen Neufürsten.3 In der Literatur wird der Charakterwandel der Ausübung des Münzrechts bei den nachleopoldinischen Münzherren betont. Was liegt diesem Prägeverhalten zugrunde und wie lässt sich diese Entwicklung zeitgeschichtlich erklären? Das hauptsächliche Forschungsinteresse dieser Arbeit liegt in der Auswertung von numismatischen und archivalischen Zeugnissen, die als Medien der Kommunikation das Eigeninteresse der Prägeherren und die individuelle Umsetzung des Münzrechts direkt oder indirekt schildern. Zum einen berichten die Akten aus dem Archivbestand „Münz- und Bergwesen“ des Hofkammerarchivs im Österreichischen Staatsarchiv Wien aus dem 1 Mein besonderer Dank gilt meinem Betreuer Professor Dr. Hubert Emmerig, der mir stets mit Rat und Hilfe beseite stand. 2 SCHOBER 1996, 7. 3 Als Neufürsten werden jene Standesherren bezeichnet, die nach dem Jahr 1582 Sitz und Stimme im Reichstag erhielten, vgl. SCHULZ 1989, 159. 6 Zeitgeschehen und von den Umständen des ersten Prägeherrn dieser Familie, Paul Sixt Trautson. Hierbei kommt, bedingt durch die Quellenlage, Paul Sixt Trautson eine besondere Gewichtung zu. Da keine Editionen oder Transkriptionen dieser Quellen vorlagen, stellen die eigenen Transkriptionen einen wichtigen Bestandteil der vorliegenden Arbeit dar.4 Zum anderen bietet das Auswerten der Münzen aus der über hundertjährigen Prägetätigkeit dieser Familie genügend Material, um eine Entwicklung im Prägeverhalten zu erkennen. Die Untersuchung des Fundvorkommens der trautsonischen Münzen in Europa könnte Antworten auf die Fragen liefern, welchen Umlaufkreis diese Münzen hatten und in welchen Gebieten sie besonders stark vertreten waren. In der Deutschen Funddatenbank für Mittelalter und Neuzeit überrascht, dass die Taler von Paul Sixt Trautson vorrangig in Posen, Schlesien, Pommern, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern in Schatzfunden vorkamen. Da dieses Untersuchungsfeld eine zeitintensive Beschäftigung fordert, wird die vorliegende Arbeit sich mit diesem Thema nicht auseinandersetzen können. Die Typenvielfalt der Münzen selbst steht im Vordergrund. In dem angehängten Typenkatalog wird eine Erfassung aller zugänglichen Münztypen der vier Prägeherrn zwar versucht, aber nicht der Anspruch auf eine lückenlose Gesamtdarstellung der Typen und Subtypen erhoben. Im Münzkatalog profiliert sich der angestrebte Nutzwert dieser Arbeit. Da bislang kein Münzkatalog zu den Trautsonmünzen publiziert wurde, soll der vorliegende Katalog diese Lücke nun weitestgehend schließen. Als münzähnliche Gepräge soll auch auf die Raitpfennige kurz eingegangen werden. Da Medaillen eine eigenständige Objektkategorie bilden und eine umfassendere Beachtung verdienen, wird sich ihnen die vorliegende Arbeit nicht widmen können.5 Eine tabellarische Zusammenfassung aller erfassbaren Nominalien und Prägejahre wird eine kurze und prägnante Übersicht über die Prägetätigkeit der einzelnen Prägeberechtigten im Textteil bieten. II. FORSCHUNGSSTAND Für die Analyse der Münzprägung der Familie Trautson fehlen bislang wichtige Grundlagenforschungen, die sich mit der Verwaltungsgeschichte der von den Trautsons 4 Da es sich um eine hauptsächlich numismatische Arbeit handelt, erhebt die Edition der eigens angefertigten Transkriptionen nicht den Anspruch, den Anforderungen einer Edition neuzeitlicher Quellen in totum gerecht werden zu können. Es wird daher um Nachsicht gebeten. 5 Für Medaillen der Trautson s. BERGMANN, J., Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des Oesterreichischen Kaiserstaates vom XVI. bis zum XIX. Jahrhundert 2, Wien 1857, 217-236. 7 verwendeten Münzstätten, den Finanzen, den Emissionen, deren Typenumfang und dem Ausprägungsquantum beschäftigen. Die bislang veröffentlichten Untersuchungen zu der Münzprägung der Familie Trautson befassen sich hauptsächlich mit den Münzen selbst, vordergründig den groben Sorten. Als die früheste wissenschaftliche Beschäftigung mit den Münzen kann der Aufsatz von Johann Jakob LEITZMANN „Münzen und Medaillen der ehemaligen Freiherrn, Grafen und Fürsten von Trautson“6 in der Numismatischen Zeitschrift gelten. LEITZMANN bietet eine allgemeine Zusammenfassung der für ihn greifbaren groben und kleine Sorten, sowie der Medaillen der Familie Trautson. Eduard HOLZMAIRS „Münzgeschichte der österreichischen Neufürsten“7 profiliert sich als eine umfassende Untersuchung zu den Münzrechtsverleihungen und Prägungen der österreichischen Neufürsten des 17. und 18. Jahrhunderts und deren Einbettung in die habsburgische Zeitgeschichte. Im Vordergrund stehen die repräsentativen Münzen, die nur einen Teil der neufürstlichen Münzprägung ausmachen. Die kleinen Nominalien wie Groschen und Kreuzer finden daher keine Beachtung. Zu den Raitpfennigen ist als ältestes Grundlagenwerk Joseph BERGMANNS „Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des Oesterreichischen Kaiserstaates von XVI. bis zum XIX. Jahrhunderte“8 zu nennen. Da die Raitpfennige der Trautson teilweise medaillenähnliche Züge aufweisen, werden sie in BERGMANNS Werk abgehandelt. Aktueller und auch umfassender analysiert Bernhard P ROKISCH in „Die Raitpfennigprägung in den Österreichischen Erbländern“9 unter anderem die Raitpfennige der Trautsons. Dem Phänomen der Münzjuden als Pächter und Silberhändler widmet sich Peter TRAWNICEK in „Münzjuden unter Ferdinand II. nach den Akten des Hofkammerarchivs in Wien“10, indem er besonders den Quellen im Archivbestand „Münz- und Bergwesen“ des Hofkammerarchivs in Wien seine Aufmerksamkeit widmet. III. QUELLENLAGE Die Dokumente und Aufzeichnungen zur Herrschaftsgeschichte der Grafschaft Falkenstein im Poysbrunner Schlossarchiv gingen um 1850 bis auf wenige Dokumente verloren.11 Richard 6 LEITZMANN 1864; LEITZMANN war zwar Herausgeber der Numismatischen Zeitschrift, ist allerdings als Autor dieses Aufsatzes ungewiss. Dennoch wird er hier der Einfachheit halber als Verfasser angeführt. 7 HOLZMAIR 1946. 8 BERGMANN 1857. 9 PROKISCH 2009. 10 TRAWNICEK 2010. 11 HADRIGA 1996, 149. 8 SCHOBERS „Die Urkunden des Trautson-Auersperg-Archivs“ 12 bietet eine detaillierte Zusammenfassung der Verleihungen, Erwerbungen, Rechte und Privilegien der Trautson. Allerdings fehlen die Münzrechtsverleihungen an Graf Paul Sixt und Fürst Johann Leopold Donat Trautson. Da bislang umfassende Quellenanalysen zu den Standesherren in den habsburgischen Ländern zu Beginn des 17. Jahrhunderts fehlen, ist man bei der Untersuchung zur Münzprägung der Familie Trautson auf die unedierten Quellen des Österreichischen Staatsarchives angewiesen. Die Dokumente aus dem Archivbestand „Münz- und Bergwesen“ des Hofkammerarchivs bieten einen präzisen Einblick in die Vorgänge des Münzwesens von Paul Sixt Trautson von der Vergabe des Münzrechtes 1615 bis zum Ende der Münzprägung 1620. Die Hofkammer befasste sich als „kollegiale Ratsbehörde“13 nicht nur mit der landesfürstlichen Finanzverwaltung und den wirtschaftlichen Fragen der erzherzoglichen und kaiserlichen Herrschaft, sondern führte auch selbst Finanzgeschäfte durch.14 Da das Münzwesen von Paul Sixt Trautson in den Augen der Hofkammer und der Niederösterreichischen Kammer das kaiserliche und landesfürstliche Münzwesen und dessen Eigeninteressen zu tangieren schien, versuchte diese Behörde durch ihre Amtsleute jeden Vorgang des trautsonischen Münzwesens, sofern es von Interesse für das kaiserliche war, zu beobachten und zu notieren. Diese Akten beinhalten Klagen vonseiten der Hofkammer oder der Niederösterreichischen Kammer15, Ansuchen von Paul Sixt Trautson, Berichte von Amtsleuten, Abschriften und kaiserliche Verlautbarungen und Anordnungen. Zu den drei nachfolgenden Prägeherren der Familie Trautson, Johann Franz (1621-1663), Franz Eusebius (1678-1728) und Johann Leopold Donat (1711-1724) liegen weder Einträge im Archivbestand „Münz- und Bergwesen“ noch im „Index zur Registratur des k.k. Hauptmünzamtes Wien 1547-1744“ vor. Auch das Kassenbuch von 1639 beinhaltet keine Einträge zu Johann Franz Trautson.16 Zu der Talerprägung von Franz Eusebius gibt es hingegen einen Eintrag in der Hauptmünzamtsrechnung von 1708.17 Für das Jahr 1715 liegt kein Rechnungsbuch im Hofkammerarchiv vor. Das Rechnungsbuch von 1719 enthält keine Einträge zur Münzprägung von Johann Leopold Donat, dem letzten Prägeherrn der Trautsons.18 12 SCHOBER 1996. RAUSCHER 2004, 145: 1526 wurde der Generalschatzmeister unter Ferdinand I. durch die Hofkammer ersetzt. 14 RAUSCHER 2004, 145. 15 Die Niederösterreichische Kammer war als Länderkammer der Hofkammer untergeordnet und ihr rechenschaftspflichtig, vgl. RAUSCHER 2004, 145. 16 HKA, HMA Wien, Kassenbuch 1639, Index 427. 17 HKA, HMA Wien, Rechnungsbuch 1708, Index 19, fol. 62, Nr. 9. 18 HKA, HMA Wien, Rechnungsbuch 1719, Index 23. 13 9 IV. DIE FAMILIE TRAUTSON IV.1. DIE GENESE DER FAMILIE Die Familie Trautson entstammt einem Rittergeschlecht, das 1192 das erste Mal urkundlich belegt ist und seinen Ursprung in Tirol, im Raum Sterzing (Südtirol) und dem oberen Wipptal hat.19 Die Pertinenz der Familie Trautson zum Hochstift Brixen in Tirol drückt sich in dem auf die brixnerische Burg Reifenstein (heutiges Castel Tasso) Namenszusatz „Rifenstein“ im ersten Viertel des 13. Jahrhundert aus. 20 bezugnehmenden Das Mannslehen Sprechenstein bereicherte die Familie nicht nur mit einem Namensprädikat, sondern auch mit dem damit verbundenen Tiroler Marschallamt.21 Durch Heirat kamen Sprechenstein und Matrei 1369 in den Besitz der Familie Trautson, wodurch auch nördlich des Brenners ein neues Machtzentrum der Trautson errichtet wurde.22 Mit Sixtus I. Trautson († 1508), dessen Vater Balthasar I. Katharina von Liechtenstein geehelicht hatte, trat die Familie endgültig aus Tirol hervor und gelangte in den engsten Kreis der Beamten um den Kaiser.23 Über seine Gemahlin Dorothea von Schrofenstein kam die Herrschaft Schrofenstein im Oberinntal nach dem Ableben ihrer Eltern als Lehen des Bischofs von Chur 1547 an die Familie Trautson.24 Sixtus war ein Feldherr, der im Dienste Kaiser Maximilians I. im Krieg der Liga von Cambrai gegen Venedig 1508 fiel. Er schien sich derart verdient gemacht und die Beziehungen zum Hause Habsburg gefestigt zu haben, dass noch bei der Erhebung der Familie in den Reichsfürstenstand im Jahr 1711 auf seine Großtaten verwiesen wurde.25 Sein Sohn Hanns II. († 1541) wurde königlicher Rat und Oberst-Erbmarschall von Tirol. Dessen Erbe, Hanns III. (* um 1507, † 1589), erfuhr durch die 19 BITSCHNAU 1983, 168f.; SCHOBER 1996, 8. Für das Jahr 1200 wird ein „Dietmar filius Trautsunus von Rifenstein“ erwähnt, vgl. SCHOBER 1996, 8. 21 SCHOBER 1996, 10. Dieses Amt wird erstmals 1451 in der Lehenbestätigung für Victor Trautson erwähnt. 22 SCHOBER 1996, 12. Durch Mehrfachheirat gelangten Besitztümer wie Matrei in die Familie. 23 SCHOBER 1996, 13. 24 HADRIGA 1996, 44; vgl. SCHOBER 1996, 75, Nr. 106, Hochstift Chur’sche Verleihungen, 31. August 1547: „Lucius, Bischof von Chur, verleiht nach dem tode des als letzter seines Stammes verstorbenen Georg Philipp von Schrofenstein und auf Fürbitte des Kaisers dem Hanns Trautson, Freiherr zu Schrofenstein, Erbmarschall der fürstl. Grafschaft Tirol, kaiserl. Geheimer Rat und Obrister Hofmarschall das Schloß und die Feste Schrofenstein mit dem Wappen (Steinbock) des Geschlechtes von Schrofenstein [...].“ 25 SCHOBER 1996, 118, Nr. 212, 19. März 1711, Wien: „Kaiser Josef I. erhebt den Grafen Johann Leopold Donatus Franz Trautson zum Fürsten des Reiches mit Nachfolgerecht nach der Erstgeburt und Titulatur „Hochgeboren“. Wappenbesserung mit Fürstenhut und Hermelinmantel [...]. Die Erhebung erfolgt aufgrund folgender Verdienste der gräflichen Familie Trautson: Sie besitzt 300 Jahre das Obrist-Erbmarschallamt in Tirol. Sixtus Trautson hat als General im Krieg gegen Venedig sein Leben gelassen.“ Laut dieser Quelle sollte bereits Paul Sixt Trautson in den Fürstenstand erhoben werden, was er aber abgelehnt haben soll: „Schon Kaiser Rudolph II. wollte ihn [Paul Sixtus Freiherr von Trautson] in den Fürstenstand erheben. „ Wichtiger ursachen halber“ hat er dies aber abgelehnt und wurde deshalb in den Grafenstand erhoben.“ 20 10 Gnade Ferdinands am 1. November 1541 die Erhebung zum Erbländischen Freiherrn von Sprechenstein und am 11. Juni 1551 zum Landeshauptmann von Tirol.26 Das 1541 für ihn von Gregor Türing errichtete Trautsonhaus in Innsbruck illustriert den Übergang von der Gotik zur Renaissance.27 Als Obersthofmeister zählte Hanns III. zudem zu den engsten Beratern Kaiser Maximilians II. Seine Ehe mit der Italienerin Brigitta Madruzzo war ihm in der Politik und als Mitglied des Geheimen Rates von Vorteil, da er als guter Kenner der italienischen Halbinsel galt.28 Bedingt durch die Dienste am Hof, wählten die Trautson nun Wien und Niederösterreich zu ihrem neuen Wohnsitz. Neben einem Haus in Wien erwarb Hans III. 1571 die Herrschaft Poysbrunn und 1572 die Burg Falkenstein.29 Eingebunden in die hohe Politik genossen die männlichen Erben der Familie eine adäquate Ausbildung durch Privatlehrer, das Erlernen von höfischen Umgangsformen, Tanz, Sprachen und den Besuch von Universitäten sowie die anschließende Kavalierstour zum Bildungs- und Wissenserwerb.30 Eine humanistische und juristische Bildung war im 16. Jahrhundert die Voraussetzung, um ein Amt am Hofe zugewiesen zu bekommen. Dem Sohn und Nachfolger von Hanns III., Paul Sixtus III. (* um 1550, † 1621), kamen das verschiedensprachige Elternhaus, die Ausbildung, die Karriere seines Vaters und das Vertrauen der Habsburger in die Familie Trautson zugute. 1581 wurde er Geheimer Rat31 und wenig später bekleidete er als Präsident des Reichshofrates eines der höchsten Ämter im Heiligen Römischen Reich. Sein sozialer Stand stieg mit der Erhebung zum Reichsgrafen von Falkenstein 1598 unter Kaiser Rudolf II.32 Im selben Jahr erwarb Paul Sixt die Herrschaft St. Pölten.33 Im Jahr 1600 unter Rudolf II. erst in Ungnade gefallen,34 stieg er nach Wahl Matthias I. zum Kaiser (1612) wieder auf. Zuvor ernannte der ihm gewogene Erzherzog Matthias 1609 Paul Sixt Trautson zum Statthalter von Österreich unter der Enns.35 Durch die Verleihung des Ordens vom Goldenen Vlies spätestens im Jahr 1613 profilierte er sich in 26 HADRIGA 1996, 53. HADRIGA 1996, 58. 28 NOFLATSCHER 1992, 157. 29 HADRIGA 1996, 58. 30 SCHEUTZ 2015, 159. 31 Die Ehrenämter Kämmerer und Geheimer Rat können als Einstiegsämter verstanden werden, die grundlegend für den Aufstieg innerhalb der Hofämter waren, vgl. SCHEUTZ, 163f. 32 BERGMANN 1857, 228f. 33 STARZER 1897, 211. 34 HOLZMAIR 1946, 57. 35 HADRIGA 1996, 70. 27 11 seinem Stand am Hofe.36 Am 26. Januar 1615 erwirkte er von Kaiser Matthias die Bestätigung des Grafendiploms aus dem Jahr 1598 und erhielt zusammen mit dem großen Palatinat das Münzrecht,37 von dem derzeit nur eine unvollständige, zeitgenössische Abschrift bekannt ist. Das Grabmal dieser Renaissancenatur kann man heute in der Michaelerkirche in Wien in Lebensgröße bewundern. Die Trautsons haben sich besonders in der Auseinandersetzung mit den Protestanten als treue Diener des Kaisers und der katholischen Kirche verdient gemacht und wurden folglich gerne in Diplomatie und Regierung eingesetzt.38 Sein Sohn Johann Franz (* 1609, † 1663) genoss eine gediegene Ausbildung zusammen mit dem ungarischen Freiherren Zirbot und dem späteren Kaiser Ferdinand III. (*1608, Kaiser von 1637-1657). Seine Ausbildung im Römischen Recht beschloss er in Siena, wo er 1626 inskribiert war.39 1629 wurde er zum Kämmerer ernannt und 1634 fungierte er als Gesandter beim spanischen Infanten.40 Wie an vielen Beispielen seiner Zeit sichtbar ermöglichte die diplomatische Karriere den Zugang zu den höheren Ämtern am kaiserlichen Hof in Wien.41 Er übernahm die Ämter seines Vaters wie Reichshofrat im Jahr 1636 und Geheimer Rat im Jahr 1655. „Daneben war er noch Erbmarschall von Tirol“ und hatte von 1637 bis 1642 das Amt des Landmarschalls in Niederösterreich inne.42 Durch die Verleihung des Goldenen Vlieses um 1650 wurde Johann Franz für seinen Staatsdienst und seine Treue für den Kaiser belohnt.43 Von seinen Söhnen Ernst (* 1633, † 1702), Paul Sixtus V. (* 1635, † 1678), Franz Eusebius (* 1642, † 1728) und Johann Leopold Donat (* 1659, †1724), führte Franz Eusebius die Linie nach Ableben seines zweitältesten Bruders fort. Zusammen mit seinem älteren Bruder Ernst, Fürstbischof von Wien (1685-1702), sorgte er für den Ausbau der Falkensteiner Pfarrkirche, der Pfarrkirche in Ottenthal und der Burgkapelle auf Schloss Matrei sowie den Neubau der Kirche in Drasenhofen; schließlich waren sie verantwortlich für den 36 Die Auszeichnung mit dem Goldenen Vlies erfolgte meist vor der Vergabe eines Obersthofamtes um den „Grad an höfisch-adeliger Exklusivität“ zu steigern und kam mit Ausnahme des Oberjägers und des Oberstfalkenmeisters allen Inhabern der obersten Hofämter zu, vgl. SCHEUTZ 2015, 173f. 37 HOLZMAIR 1946, 57. 38 Die Trautson gehörten zu jenem exklusiven Kreis des Hofadels, der sich aus den Familien der Oberschicht wie etwa den Familien „Breuner, Dietrichstein, Harrach, Herberstein, Khevenhüller, Lamberg, Liechtenstein, Mansfeld, Schwarzenberg, Sinzendorf, Starhemberg oder [eben] Trautson“ zusammensetzte und im 17. Jahrhundert vermehrt die obersten Ämter am Hofe und in der Verwaltung inne hatte. Dieser Prozess wird als „Funktionalisierung des Adels“ oder als „Aristokratisierung“ bezeichnet, vgl. KUBISKA-SCHARL – PÖLZL 2013, 108. 39 HADRIGA 1996, 93. 40 HADRIGA 1996, 86. 41 SCHEUTZ 2015, 166. 42 HADRIGA 1996, 86. 43 HADRIGA 1996, 86. 12 Erweiterungsbau der Pfarrkirche in ihrer Herrschaft Poysbrunn.44 Dieser stiftete Ernst45 den barocken Hochaltar. Des Stifters wird heute noch mit seinem Familienwappen über dem Eingangstor des Pfarrhofes gedacht. 1702 zeichnete der Prediger Placidus Siess anlässlich des Todes des Fürstbischofs Ernst Trautson folgendes Bild von der Familie Trautson: „Treu ihrem Gott, Treu dem Römischen Bischof und Papst, Treu ihrem Kaiser und Landesfürsten, Treu dem Vaterland, Treu dem Gemeinwesen, Treue Väter aller ihrer Untertanen.“46 Johann Leopold Donat wurde Erzieher des späteren Kaisers Joseph I. (1705-1711) und 1709 mit dem Amt des Oberstkämmerers betraut.47 1711 stieg er zum Obersthofmeister auf und wurde im selben Jahr mit der reichsfürstlichen Würde begabt.48 Einer seiner Söhne, Johann Joseph Ignaz (* 1704, † 1757), 1751 zum Erzbischof von Wien geweiht und 1756 mit der Kardinalswürde ausgezeichnet, war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Familie Trautson.49 1775 starb schließlich die Familie Trautson mit dem letzten Erben Johann Leopold Donats, Fürst Johann Wilhelm (*1705, † 1775), im Mannesstamm aus.50 Dessen Schwester Maria Franziska (†1761) wurde mit Heinrich Fürst von Auersperg verehelicht. Die Tochter Johann Wilhelms, Maria Josefa (†1792), wurde mit Karl Josef Fürst von Auersperg verheiratet. Teilweise gingen Güter und Privilegien an das Haus Auersperg über.51 Die Stammbäume im Bildanhang (Abb. 7 und 8) geben einen guten Einblick in die Genealogie. IV.2. DIE GRABSTÄTTEN DER FAMILIE TRAUTSON Bis nach 1300 hatten die Familienmitglieder keine gemeinsame Grabstätte, sondern wurden im Umkreis ihres Herrschaftsgebietes in Sterzing und Brixen beigesetzt. Von Beginn des 14. 44 WIEDLACK 2011, 10. Fürstbischof Ernst Trautson war für seine Reliquiensammlung bekannt, die er in kostbaren Reliquiaren aufbewahrte. 46 HADRIGA 1996, 12f. 47 LEITZMANN 1864, 29f. 48 SCHOBER 1996, 118, Nr. 212, 19. März 1711, Wien. 49 HADRIGA 1996, 110. Erzbischof Johann Joseph Ignaz Trautson gilt als Vertreter der Reformkatholizismus, der zu einer Abkehr der barocken Frömmigkeit und zu einer Rückbesinnung auf die Werte des Christentums mahnte. Eine würdige Feier der Messliturgie und eine vorbildliche Lebensweise des Klerus waren ihm ein besonderes Anliegen. Sein Hirtenbrief von 1752 diente als „Quellenwerk der Aufklärung“, vgl. HADRIGA 1996, 141. 50 HADRIGA 1996, 109. 51 Am 15. Oktober 1769 verfasste Johann Wilhelm Trautson ein Testament, in dem er den zweitältesten Sohn seiner ältesten Tochter Maria Josepha zum Erben einsetzte, mit dem Wunsch, dass dieser von da ab Trautson mit im Namen führe. 45 13 Jahrhunderts bis 1531 wurden die Trautsons, mit wenigen Ausnahmen, im Prämonstratenserstift Wilten in Innsbruck bestattet.52 Durch den Kauf eines Freihauses in der Bräunerstraße 12 in Wien im Jahr 1554 stand seit Hans III. die Pfarrkirche St. Michael als Familiengruft zur Verfügung. Paul Sixt III. errichtete hier 1617 in der Mitte des Chorquadrates die Familiengruft, in welche die seit 1551 verstorbenen Familienmitglieder überführt wurden.53 Jenen Familienmitgliedern, die eine Standeserhöhung erlangten, wurden prachtvolle Grabmonumente errichtet.54 IV.3. ZEITSTRAHL MIT DEN WICHTIGSTEN ECKDATEN IV.4. DAS WAPPEN DER TRAUTSON 55 Geviertes Wappen mit Herzschild: Als Herzschild in Blau ein mit Stollen abwärts gekehrtes, silbernes Hufeisen (= Trautson). 1. In Gold der schwarze kaiserliche Doppeladler mit dem goldenen Namenszug R auf der Brust (=Rudolf II.) 2. In Rot ein silberner Querbalken belegt mit auf Felsen sitzendem Falken (=Falkenstein) 3. In Silber ein rotbewehrter schwarzer Hahn auf schwarzem Dreiberg (= Sprechenstein) 4. In Gold ein aus roten Feuerflammen wachsender Steinbock (= Schrofenstein). Fürstenhut und Fürstenmantel ab 1711. Abb. 1: Koloriertes Wappen der Trautson 52 HADRIGA 1996, 150. HADRIGA 1996, 153. 54 In diesem Fall: Freiherr Hanns III., Graf Paul Sixt III. und Fürst Johann Leopold Donat Trautson. 55 3 Blasoniert nach: GALL 2015, 293. Abb. 1: Kupferstich von Christoph Weigel, publ. v. Johann Tobias Köhler 1750 (?), aus: www.pinterest.com/pin/438678819938818721 [letzter Zugriff 5.4.2017]. 53 14 V. DIE RAITPFENNIGE DER TRAUTSONS: MÜNZÄHNLICHE GEPRÄGE V.1. DIE „PRIVATEN “ RAITPFENNIGE Die im österreichischen Raum als „Raitpfennige“ (Rechenpfennige) oder „Raitgroschen“ bezeichneten münzartigen Gepräge wurden in den habsburgischen Erbländern ab dem Ende des 15. bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts geprägt.56 Neben den Raitpfennigen öffentlicher Institutionen stellten die „privaten“ Raitpfennige die zweite Hauptgruppe dar, die ebenfalls in den landesfürstlichen Münzstätten produziert wurde.57 Neben der Funktion als Rechenmittel hatte die Verwendung von Raitpfennigen als repräsentatives Geschenk ihren Ursprung in Frankreich und Burgund. Dort war es bei den Finanzbeamten Brauch Raitpfennige aus Silber zu Neujahr zu verschenken.58 Unter Erzherzog Sigismund kam dieser Brauch nach Tirol. Wurden zuerst amtliche Raitpfennige geprägt, so überreichte man den Statthaltern und Räten der österreichischen Schatzkammer ab 1497 als Weihnachtsgeschenk eine Mark Silber für private Raitpfennige.59 In den Folgejahren erweiterte sich der Empfängerkreis unter Maximilian I. deutlich. Die Tatsache, dass die im privaten Auftrag geprägten Raitpfennige in den landesfürstlichen Münzstätten erzeugt wurden, mag auf den ersten Blick verwundern. Jedoch waren die Auftraggeber nicht selten eng mit dem Leitungspersonal der jeweiligen Münze verbunden oder kamen aus dem Umfeld der landesfürstlichen Verwaltung.60 Die breite Masse der privaten Auftraggeber gehörte jedoch der landesfürstlichen Kammer an. Unklar ist bislang, ob es zur Anfertigung privater Raitpfennige eines Privilegs bedurfte. 61 Neben ihrer eigentlichen Funktion als Rechenmittel dürfte das Repräsentationsbedürfnis der Auftraggeber eine wichtige Rolle gespielt haben. V.2. DIE RAITPFENNIGE VON HANS III. TRAUTSON UND PAUL S IXT TRAUTSON Von Hans III. ist ein Rechenpfennig aus der Münzstätte Hall aus dem Jahr 1554 überliefert (Kat-Nr. 1). Von Paul Sixt stammte der früheste Rechenpfennig aus dem Jahr 1589, der anlässlich der Trauung mit seiner ersten Gemahlin Anna Freiin von Eytzing in Auftrag 56 PROKISCH 2009, 13. PROKISCH 2009, 14. 58 E GG 1990, 51. 59 E GG 1990, 52. 60 PROKISCH 2009, 39. 61 PROKISCH 2009, 156. 57 15 gegeben wurde (Kat-Nr. 2).62 Den Eheleuten wurde je eine Münzseite mit Legende und Wappen gewidmet. Auf einem Gepräge von 1591 aus Prag ließ Paul Sixt anlässlich seiner zweiten Vermählung mit Freiin Anna von Lobkowitz die Wappen seiner ersten und zweiten Ehefrau gemeinsam mit seinem eigenen auf den Avers setzen (Kat-Nr. 3). Die Entwicklung von einem einst als Rechenbehelf verwendeten Gepräge hin zu einer Kleinmedaille wird anhand der folgenden zwei Raitpfennige sichtbar. Auf dem Rechenpfennig von 1600 prangt das Wappen Trautsons, umgeben von einem Lorbeerkranz, auf dem Avers und jenes von Lobkowitz, umgeben von einem Blütenkranz, auf dem Revers (Kat-Nr. 4). Auf eine Umschrift wird bis auf die Jahresangabe komplett verzichtet. Auf einem Gepräge, anlässlich der Vermählung mit seiner dritten Frau Veronika Susanna Freiin von Meggau im Jahr 160463 herausgegeben, zieren lediglich die Monogramme der Eheleute die beiden Seiten des Hochzeitspfennigs (Kat-Nr. 5). Das Monogramm Trautsons wird auf dem Avers mit der Vliescollane umgeben, jenes von Meggau hingegen mit einem Lorbeerkranz.64 VI. DIE MÜNZGESCHICHTE DER FAMILIE TRAUTSON VI.1. DIE MÜNZRECHTSVERLEIHUNG AN PAUL SIXT TRAUTSON IM J AHR 1615 VI.1.1. DAS MÜNZPRIVILEG Der genaue Beginn der Münzprägung der Familie Trautson lässt sich kaum eruieren. Die Akten aus dem Münz- und Bergwesen sowie ein Eintrag aus dem Register der Niederösterreichischen Kammer lassen den Rückschluss zu, dass 1615 sowohl das Münzrecht verliehen als es auch umgesetzt wurde. Dass Paul Sixt Trautson in diesem Jahr bereits geprägt hat, belegt zudem ein 2 Pfennig-Stück von diesem Jahr (Kat.-Nr. 6). Auch liegen undatierte Münzen von Paul Sixt Trautson vor, die aufgrund ihres Stils zu den frühestens Prägungen gehören müssen. Mag das Original des Münzrechts die Zeit nicht überdauert haben, so liegt dennoch eine Abschrift desselben vor. In der Archivalie vom 17. März 1620 liegt ein undatiertes Dokument, das dem Wortlaut nach eine Abschrift des Münzrechtes sein muss. 62 Zwar ist das Zweiwappengepräge konventionell, jedoch hebt sich der Raitpfennig durch seine Größe von den anderen zeitgenössischen Raipfennigen deutlich ab. Der Dreifachhandschlag unterhalb des Wappens soll die Zusammengehörigkeit der drei Eheleute symbolisieren, vgl. PROKISCH 2009, 139. 63 BERGMANN 1857, 235. 64 Streng genommen sind die Hochzeitspfennige bereits Kleinmedaillen, vgl. PROKISCH 2009, 161. Dieser Hochzeitspfennig wurde auch in einem kleineren Format in Silber und Gold geprägt. 16 Zudem erwähnt Johann NEWALD in seinem Aufsatz „Die Lange Münze in Österreich“65, dass eine Abschrift des Münzprivilegs aus dem Jahre 1615 im Hofkammerarchiv in der Akte vom 17. März 1620 läge.66 VI.1.2. DIE ABSCHRIFT DES MÜNZPRIVILEGS 67 VI.1.3. AUFBAU Das Dokument, das eine Abschrift des Münzrechtes an Paul Sixt Trautson und seine Nachkommen primogenitis darstellt, verwundert mit seinem ungewöhnlichen Aufbau. Es wurden auf das Protokoll mit Nennung von Aussteller und Empfänger, sowie auf das Eschatokoll verzichtet, wodurch Unterschriften, Beglaubigungsmittel und Datierung fehlen. Allerdings liegt es in der Akte vom 17. März 1620, dem Bericht des Münzmeisters Matthias Fellner und des Wardeins Matthias Hübner. Da es sich um eine Abschrift für den internen Gebrauch der Hofkammer handelt, wurde womöglich auf Protokoll und Eschatokoll verzichtet. VI.1.4. INHALT Der Aussteller spricht in der Form des pluralis majestatis und gestattet Graf Paul Sixt Trautson und seinen Nachkommen primogenitis mit seiner „khay(serlichen) khönigl(ichen) und landtsfürstlichen macht volckhomenhait, all und jede gnadt, und freyhait, die sy zue solchem münzwerkh bedürftig.“68 Offensichtlich handelt es sich um das Münzrecht, das Kaiser Matthias I. Paul Sixt Trautson verlieh. Dieses wird bereits in den ersten Zeilen klar und unmissverständlich ihm und nach seinem Ableben dem Ältesten „craft obbestimbts privilegii primogeniturae verwilligt.“69 Das Münzrecht erlaube ihnen nach eigenem Gutdünken „guldin und silberin, münz sorten, klain und groß, allermassen solches unser und des heiligen reiches münz edict und ordnung zuelaset, mit umbschriftten, bildnusen, wappen und gepreg, auf 65 NEWALD 1881. NEWALD 1881, 93, Anm. 1. Dem in der Literatur teilweise vorgebrachte Verdacht, Paul Sixt Trautson habe unrechtmäßig geprägt oder sich das Münzrecht erschlichen (vgl. STARZER 1897, 213; BERGMANN 1857, 232), kann die Abschrift des Münzprivilegs entgegengesetzt werden. 67 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939r.-v. 68 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939r., 21-23. 69 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939r., 4. 66 17 baiden seiten schlagen und münzen [zu] laßen [...].“70 Sie dürften damit verfahren „wie sichs gebürt und herkhomen, von allermeniglich unverhindert.“71 Allerdings habe sich der Prägeherr an Auflagen und Münzgesetze zu halten, indem „alle solch guldin und silberine münzen von strich, nadel, gehall, kern, gewicht und grad anderer unser auch churfürsten, fürsten, stät, und ständen des reichs guldin und silberin münz, auch unserer und des reichs ordnung gemäß, und nicht geringer [zu] sein [hätten].“72 Da die Münzordnungen nicht statisch seien sondern flexibel Modifikationen unterlägen, hätten sich die Prägeherren dieser Familie an diese zu halten.73 VI.2. DAS ANSUCHEN IN DER KAISERLICHEN MÜNZSTÄTTE W IEN PRÄGEN ZU DÜRFEN VI.2.1. MEMORIAL DER HOFKAMMER AN K AISER MATTHIAS I. VOM 10. MÄRZ 1615 ÜBER DAS ANSUCHEN VON P AUL SIXT T RAUTSON 74 Dass Paul Sixt Trautson 1615 mit einem Münzprivileg begabt wurde, ist zweifelsfrei anzunehmen. Denn im Frühjahr dieses Jahres trat dieser mit der Bitte an die Niederösterreichische Kammer heran, in der kaiserlichen Münze prägen zu dürfen. Das setzte ein Münzrecht voraus. Normalerweise wurde in den Privilegien erwähnt, ob der Prägeherr in einer eigenen Münze sein Recht umsetzen durfte.75 In der vorliegenden Abschrift des Münzprivilegs findet sich allerdings kein Hinweis auf den Ort der Ausübung. In ihrem Memorial vom 10. März 1615 meldet die Hofkammer das Ansuchen von Paul Sixt Trautson, in der „alhirigen muntz“, also in der kaiserlichen, auf „gantze, halbe und viertl taller, auch groschen und halb patzen, sowoll auch auf ducaten mit seinem wapen und nahmen, auch sein des muntzmaisters zaichen zu muntzen.“76 Dafür würde er „silber und goldt darauff hergeben“.77 Dieses Ansuchen ist vom Präsidenten der Niederösterreichischen Kammer dem Münzmaister „angedeuttet worden, der aber darauff an die n(ieder) ö(sterreichische) camer repliciert und gebetten, weill dergleichen bey der hieigen wienerischen muntz vor diesem nit gebreüchig gewest [war]“.78 Der Münzmeister wünschte 70 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939r., 6-10. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939r., 11f. 72 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939r., 13-17. 73 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939v., 27-31. 74 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 13, 684r.-685r. 75 KOCH 1989, 34. 76 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 13, fol. 684r., 7-13. 77 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 13, fol. 684r., 13f. 78 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 13, fol. 684r., 16-20. 71 18 sich zu seiner „versicherung“ ein „ordentliches“ Dekret79, das ihm gestatte für Paul Sixt zu prägen. Dennoch habe es laut der Niederösterreichischen Kammer keinen Zweifel gegeben, dass der Kaiser diesem Ausnahmefall zustimmen werde, weshalb Trautson sich geduldig zeigen sollte.80 Der darauffolgende Satz scheint im Widerspruch zu der zuvor gemachten Zusicherung zu stehen, denn nun gestand die Hofkammer ein, dass sie nicht um den sicheren Entschluss des Kaisers wissen könne. Es bestünden nämlich Zweifel an der Rechtmäßigkeit in der eigenen Münze prägen zu lassen: „es khäme aber dieses muntzen darumben desto frembder und verwunderlicher für, das es in ihrer May(estät) stadt und dero muntzhauß, auch mit ihres muntzmaisters zaichen beschehen sollte, da doch solches ein sonderliches des hauß von österreich regale währe, auch bißhero ainichen nit zugelaßen worden.“81 Abgesehen davon, dass allein der Kaiser in seinem Münzhaus allein prägen dürfe, kam es bislang nicht vor, dass ein Fürst ohne Bergwerk dort prägen durfte. Es bestände nämlich die Gefahr, dass diejenigen, „welche nit gold oder silber pergwerckh haben, die guetten muntzen auffwexlen, brechen und in ringere vermuntzen, oder auch mit den gold und silber einlösen und verarbeitten.“82 Dieses Treiben, das gegen die Gesetzte verstieß und der eigenen kaiserlichen Münze zum Nachteil geworden wäre, konnte folglich unmöglich im eigenen Haus gestattet werden. Das Ansehen im Ausland hätte sonst Schaden genommen.83 Die Hofkammer gönne es Graf Trautson zwar, riet Kaiser Matthias aber „rathsamber solches ab- und einzustellen als zuzulaßen“84 und nutzte zudem die Gelegenheit den Kaiser um die Erneuerung eines Patentes zu bitten, das das „brechen“ von guten Münzen, um es zu schlechten auszuprägen, verbieten sollte.85 79 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 13, fol. 684r., 21. „welches [das dekret] nun die n(ieder) ö(sterreichische) camer an die hoffcammer gebracht, und weill sy die n(ieder) ö(sterreichische) camer an des herrn grafen fürbrinbgen, das ihre May(estät) etwa dergleichen bewilligt haben mechten, khainen zweiffll träge, sich deswegen zubeschaiden begehrt.“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 684r., 22-28. 81 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 684v., 33-39. 82 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 684v., 42-45. 83 „zu geschweigen das es im reich und andern ländern ein seltzames sein wurde ansehen haben, und ihrer May(estät) verkhlainerlich sein wurde, das gleich in ihr May(estät) anwesenheit alhie dergleichen gepregt, und gar in ihrer May(estät) muntzhauß durch dero beambte zu werckh gesetzt werden solte.“ Vgl. HKA-nö. Münzund Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 685r., 47-52. 84 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 685r., 54f. 85 „daneben aber auch die hofcammer für guett und nutzlich heltt, daß die vor diesem geferttigte patenta wegen nit einlößung des bruchsilber und brechung der guetten muntzen, verneüert und publiciert werden möchten.“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 685r., 55-60. 80 19 VI.2.2. DAS VERBOT VOM 19. MÄRZ 161586 Im Register der Niederösterreichischen Kammer Band 228 findet sich unter dem Eintrag Nr. 72 vom 19. März 1615, also neun Tage später, ein deutliches Verbot an Paul Sixt Trautson, in der Münze zu prägen. Der Kaiser hatte sich folglich gegen das „memoriall“87 ausgesprochen und entschieden, dass eine Prägung von Trautson im eigenen Münzhaus in Wien nicht stattfinden dürfe.88 Bei Zuwiderhandlung drohten Strafen (peneraln).89 In der Formulierung klingt m.E. an, dass Trautson bereits in der Münze in Wien geprägt hat, da wie im Dokument zuvor von einem „gänzlich ab und einstellen“ die Rede ist.90 Hinweise auf eine Münzprägung tauchen in den Dokumenten allerdings erst für die Jahre ab 1617 auf. Da sein Memorial abgewiesen wurde, richtete er sich auf seiner Burg Falkenstein eine Münzstätte ein, die er 1617 an Münzjuden für drei Jahre verpachtete und Ende 1619 oder Anfang 1620 nach Wien in das „Haus zum Roten Rosenkranz“ überführte.91 VI.3. DIE MÜNZPRÄGUNG AUF BURG FALKENSTEIN VI.3.1.DIE BURG F ALKENSTEIN Die Burgruine (s. Bildanhang, Abb. 4) liegt ca. 500 m nordwestlich der Pfarrkirche Falkensteins auf einer 415 m hohen Kalkfelsenklippe. Ihre starken Mauerreste zeugen davon, dass Falkenstein einst eine der bedeutendsten Festungsanlagen des Grenzlandes gewesen ist.92 VI.3.1.1. ZUR BESITZGESCHICHTE Die Herrschaft Falkenstein taucht eng verbunden mit der Pfarre Falkenstein seit Beginn des 12. Jahrhunderts in den Quellen auf. Die Falkensteiner dürften sich zu dieser Zeit in der babenbergischen Vasallität befunden haben.93 Von der Mitte des 12. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts wechselte die Herrschaft Falkenstein häufig ihren Besitzer, da sie zuerst als 86 HKA, Regist.-Nö. 228 (1615), Nr. 72. HKA, Regist.-Nö 228 (1615), Nr. 72, 6. 88 HKA, Regist.-Nö. 228 (1615), Nr. 72, 4-9. 89 „an münzmaister weg(en) renovier und anschlagung der peneraln.“ Vgl. HKA, Regist.-Nö. 228 (1615), Nr. 72, 10-13. 90 HKA, Regist.-Nö. 228 (1615), Nr. 72, 8f. 91 PROBSZT ³1994, 573; Auf den Fundamenten erhob sich später das Winterpalais von Prinz Eugen in der Himmelpfortgasse. 92 NEUGEBAUER - PARISCH - VERGINIS 1995, 437. 93 www.imareal.sbg.ac.at/noe-burgen-online/result/burgid/364. 87 20 landesfürstliches Lehen bis Ende des 13., dann als landesfürstliches Pfand bis Ende des 16. Jahrhunderts ausgegeben wurde.94 Die erstmalige Erwähnung der Burg stammt verhältnismäßig spät aus dem Jahr 1379/80.95 Im Jahr 1572 erwarb Hans III. Trautson die Burg und Herrschaft Falkenstein als erbliches Lehen aus der Hand von Kaiser Maximilian II.96 Nach der Erhebung von Paul Sixt Trautson in den Reichsgrafenstand unter Rudolf II. wurde am 1. Februar 1598 die Herrschaft Falkenstein zu einer freien Grafschaft ernannt. Nach dem Aussterben der Trautson fiel die Herrschaft Falkenstein zusammen mit Poysbrunn 1775 an die Auersperg, anschließend 1799 an die Freiherrn v. Bartenstein und schlussendlich 1850 an die Freiherrn v. Vrints (seit 1860 Grafen), die auch heute noch im Besitz der Burg Falkenstein sind.97 Ein Verein, der die Burg gepachtet hat, bemüht sich um die Erhaltung und Erforschung der Ruine, die für Besichtigungen zugänglich gemacht ist. Unter dem derzeitigen Besitzer Georg Graf Thurn-Vrints wurden seit August 1992 von der Abteilung für Bodendenkmale des Bundesdenkmalamtes unter der Leitung von Professor Dr. Neugebauer archäologische Untersuchungen und Grabungen durchgeführt.98 VI.3.1.2. DER AUSBAU DER BURG UNTER P AUL SIXT T RAUTSON Spätestens nach 1590 begann Paul Sixt Trautson den Ausbau der trotzigen und daher eher unwohnlichen Burg zu einem herrschaftlichen Bergschloss nach der Mode der Renaissance (s. Bildanhang, Abb. 2-5). Als er am 26. September 1600 bei Rudolf II. in Ungnade gefallen war, zog er sich nach Poysbrunn und Falkenstein zurück, das sein heutiges Aussehen erhielt. Obwohl die Zeit des Burgenbauens bereits vorbei war, gestaltete er aus dem Burggraben zwei weitere Burghöfe (1. Burghof und Großer Burghof), die er in die Burganlage mit einbezog. Ein neu angelegter „Rosengarten“, der zum Flanieren einlud, als auch der Kapellenturm und das Torwärterhäuschen fallen in die Umbauphase von Paul Sixt Trautson. Leider sind bei den archäologischen Untersuchungen keine Hinweise auf eine lokale Münzprägestätte aufgetaucht. Auch werden im Fundbericht zur Burgruine Falkensteine keine Münzfunde oder dergleichen erwähnt. Es dürfte m.E. eine Art mobile Münzstätte für die Münzproduktion 94 www.imareal.sbg.ac.at/noe-burgen-online/result/burgid/364. Hanns von Liechtenstein, der von 1369 bis 1395 Pfandinhaber der Herrschaft Falkenstein war, wurden von Herzog Albrecht III. umfangreiche Baumaßnahmen an der Burg gestattet, um sie in einen besseren wehrhaften Zustand zu bringen, vgl. NEUGEBAUER - PARISCH - VERGINIS 1995, 438. 96 HADRIGA 1996, 58. 97 NEUGEBAUER - PARISCH - VERGINIS 1995, 437. 98 NEUGEBAUER - PARISCH - VERGINIS 1995, 437. 95 21 eingesetzt worden sein, die zusammen mit den Pächtern von Falkenstein nach Wien in das „Haus zum Roten Rosenkranz“ umzog. VI.3.1.3. DER VERFALL Mit der Besatzung durch die Schweden im Jahr 1645/46 begann der fortlaufende Verfall der Burg. Nachdem die Schweden abgezogen waren, mussten 251 Tagwerke geleistet werden, um die beschädigte Burg wieder verteidigungstauglich zu machen.99 In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bot die Burg als Fluchtort Schutz. Die Türkengefahr und einfallende Ungarn machten die Burg Falkenstein mit ihrem guten Brunnwasser zu einer für die Bevölkerung möglichen sicheren Feste. In den folgenden Jahrzehnten wurden keine Reparaturen mehr durchgeführt und die Burg diente zunehmend als Steinbruch und Kreidfeuerstation,100 bis das Burgtor um 1820 zugemauert wurde, um dem Abtragen von Baumaterial Einhalt zu gebieten.101 VI.3.2. DIE MÜNZJUDEN VI.3.2.1. DIE KAISERLICHE MÜNZE WIEN UND DIE MÜNZJUDEN Neben dem Pfandleih- und Geldleihgeschäft, dem Fleisch- und Viehhandel und dem Handel generell befassten sich die Juden im 16. und 17. Jahrhundert mit dem von Zeitgenossen stark diskutierten Handel von Pagament. Die kaiserliche Münze in Wien war durch Ermangelung an eigenen Silberbergwerken auf das auf dem Markt feil gebotene Silber angewiesen. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts profilierten sich Juden als Silberlieferanten an die kaiserliche Münze in Wien derart, dass sie mit Privilegien wie eine Aufenthaltserlaubnis in Österreich unter der Enns ausgestattet wurden.102 Im 17. Jahrhundert lässt sich eine beachtliche jüdische Gemeinde im 2. Bezirk, auch Judenstadt genannt, fassen. Zeitgleich vertieften sich die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Wiener Münzstätte und den jüdischen Silberhändlern, die im Handel mit Edelmetall als starke Konkurrenten wahrgenommen wurden. Nur wenigen Juden wurde der Münzhandel gestattet, wie zum Beispiel dem Hofjuden Veit Brodt, der seit 1610 als Edelmetalllieferant der kaiserlichen 99 NEUGEBAUER - PARISCH - VERGINIS 1995, 438. STENZEL 1989, 64. 101 NEUGEBAUER - PARISCH - VERGINIS 1995, 438. 102 STAUDINGER 2006, 1. 100 22 Münzstätte nachzuweisen ist.103 Diese sich in dem Kauf von Edelmetallen, dem Aufwechseln der Münzen und der Pacht von Münzstätten betätigenden Juden werden in der Literatur als Münzjuden bezeichnet. Die Kipperzeit führte zu einem Aufblühen der Geschäfte mit dem Silber an der Münze in Wien. Die Silberlieferungen von Juden stiegen ab 1619 rasant an. Einerseits bot die Lieferung von Silber an die Münze einen wirtschaftlichen Anreiz. Andererseits war das Pachten von Münzstätten eine noch attraktivere Geldquelle, da es eine direkte Beteiligung am Münzgeschäft ermöglichte. 1621 strebten der Hofjude Abraham Ries104 und „Konsorten“ die Pacht der kaiserlichen Münze an, was auf harte Kritik der Hofkammer stieß. Schlussendlich wurde Matthias v. Bloenstein (auch Plobenstein) als Pächter am 9. März 1621 vorgezogen.105 Das Prägen von minderwertigen Münzen in der Folgezeit gipfelte schließlich in der Kipperund Wipperzeit von 1620 bis 1623, die durch die Münzcalada Ferdinands II. ihr Ende fand. Infolge wurde den Juden 1623 der Handel mit Münzmetall verboten.106 VI.3.2.2. PAUL SIXT T RAUTSON UND DIE MÜNZJUDEN 1618 beklagte die Hofkammer den Pagamenthandel und Aufkauf von Silber und Gold vonseiten Veit Brodts, der zusammen mit Abraham Ries und seiner „compagnia“ die Münzstätte in Falkenstein von 1617 an für drei Jahre107 „bestandtsweiß innen hat“.108 Doch war nicht allein Falkenstein Endstation der Edelmetalllieferung, denn der Vorwurf wurde laut, dass die Juden das Silber außer Landes schafften (verschwärzten)109 und in Folge geringwertige Münzen in Wagenladungen importierten. Die gewinnorientierte Ausschöpfung der Münze in Falkenstein zeichnete sich darin aus, dass „die graflichen groschen am khorn 103 STAUDINGER 2006, 2. Abraham Ries betätigte sich nicht nur im Edelmetallhandel, sondern handelte auch noch mit Blei und Kleidung im Auftrag des kaiserlichen Kriegszahlamtes, sowie mit Wein, vgl. RAUSCHER 2004, 69. 105 TRAWNICEK 2010, 140. 106 RAUSCHER 2004, 70. 107 „[…] daß Vaith Broth und Adam Rieß beede befreyte hoff Juden sambt ihrer compagnia, alß welche die erst vor drey jahrn erhöbt und angefangene neüe münz zue Falckenstain, von ihr gnaden herrn graf v. Trautson etc. im bestandt haben […].“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 937r., 6-12, vom 21. März 1620. 108 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 598v., 33f. 109 Als verschwärzen, also schmuggeln, wird das Verführen von Edelmetall über die Außengrenze verstanden. Als diese galt nicht allein die Landesgrenze, sondern bereits das Verbringen von Pagament, Bruchsilber- und gold und Silber- und Goldschmuck über die Grenzen der Erbländer wurde bereits als verschwärzen angesehen und verboten, vgl. T RAWNICEK 2010, 36. Diesbezüglich erließ Kaiser Matthias I. am 28.8.1617 ein Gesetz, das die Ausfuhr von Gold und Silber, die Abtreibung und Schaidung sowie die Legierung von Gold und Silber unter Strafe stellte, vgl. HKA, HMA Wien, Index zur Registratur 1547-1744, s. Ausfuhr und Abtreiben 1617, s. Confiscations 1617, s. Verbot 1617. 104 23 und shrott geringer“ ausgeprägt wurden.110 Die von Paul Sixt in Arbeit genommenen Juden waren der kaiserlichen Münze ein Dorn im Auge, da das kaiserlicher Monopol auf den Einkauf von Silber und Gold gefährdet wurde und rechtlich gegen die von Trautson mit einem Schein ausgestellten Juden bei der Einfuhr von Edelmetall nichts unternommen werden konnte. In einer Akte vom 23. November 1618111 wurde auf Bestreben der Hofkammer durch ein Dekret eine Untersuchung veranlasst, für die die niederösterreichische Kammer durch ihre handgrafischen Überprüfer zuständig war. Hierbei spielte der Wiener Münzmeister Esaias Jessenßky112 eine wichtige Rolle, der die Arbeit auf Burg Falkenstein beobachtete und in einem Bericht schilderte. VI.3.3. QUELLEN ZUM MÜNZWESEN AUF BURG F ALKENSTEIN AUS DEM HOFKAMMERARCHIV VI.3.3.1. DIE AKTE VOM 23. NOVEMBER 1618 VI.3.3.1.1. BEOBACHTUNG DES TRAUTSONISCHEN MÜNZWESENS : ANORDNUNG UND BERICHT In dem Dekret A vom 23. November 1618113 wurde die Niederösterreichische Kammer von der Hofkammer damit beauftragt, „des herrn graff Trautsons münzweßen“ in aller Heimlichkeit zu beobachten.114 Dabei stand die Frage „wem solches verlassen“ sei und „ob nit solches etwa mit irer Ma(jestät) schaden beschehe“ im Mittelpunkt der Untersuchungen.115 Die mehr oder weniger geheimen Untersuchungen wurden in der Person des Münzmeisters der Wiener Münze, Esaias Jessenßky, durchgeführt, der einen Bericht vom 23. November 1618 über das ungebührliche Ausüben des Münzrechts durch Paul Sixt Trautson und den daraus resultierenden Schaden für das kaiserliche Münzwesen verfasste.116 Dass sowohl das Dekret A, also der Auftrag zur Untersuchung, als auch der Bericht nach Erledigung des Auftrages mit demselben Datum versehen wurden, verwundert. Esaias Jessenßky konnte kaum am selben Tag der Beauftragung mit seinen Gehilfen nach Falkenstein geritten sein, dort alles beobachtet haben, was er beschrieb, nach Wien zurückgeritten sein, den Bericht verfasst und anschließend abgeliefert haben. Es ist schwer vorstellbar, dass all dies am selben 110 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 599r., Z. 51f.. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 593 r.-606r.; Diese Akte, auch als Dekret auf dem Deckblatt (fol. 593r.) bezeichnet, umfasst Dokumente aus den Monaten Juli und November 1618. 112 Esaias Jesseßky war vom 3. Mai 1617 bis zu seiner Verhaftung am 19. November 1619 Münzamtsverwalter der kaiserlichen Münze in Wien, vgl. NEWALD 1885, 372, 374. 113 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 603r. und 604v. 114 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 603r., 1-5. 115 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 603r., 5-7. 116 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594r.-597v. 111 24 Tag geschah, zumal das Dekret durch mehrere Instanzen lief und erst Tage später an Jessenßky weitergereicht werden sollte.117 Denkbar wäre, dass er als kaiserlicher Münzmeister ein Interesse daran hatte, seine Konkurrenten des Vergehens zu überführen und zu melden. Um seine Observationen einen legalen Anschein zu geben, könnte er die Hofkammer von seinen Beobachtungen unterrichtet und um ein Dekret gebeten haben. Nachdem die der Hofkammer untergeordnete Niederösterreichische Kammer das Dekret erhalten hatte, schickte er seinen Bericht entweder an jene oder direkt an die Hofkammer. Den Abschluss dieses Prozesses bildete die Relation der Hofkammer an Kaiser Matthias I., die alle Klagen gegen das Münzwesen auf Falkenstein enthält und inhaltlich mit dem Bericht des Münzmeisters Esaias Jessensky vollständig übereinstimmt. Bereits zu Beginn seines Berichts nahm Esaias Jessenßky Bezug auf ein Edikt, das ein „aufwexeln und verfüehren der guetten reichs münz, zumal des alten geltes, auch ungemünzt goldt unnd silber“ mit dem „verlust derselben münz“ oder Strafen des „leibes und guettes“ ahndet,118 da man diese „alleine in ihr kay(serlichen) Ma(jestät) hiegische münz und sunst nirgent anderst wohin einraichen noch aus der statt Wien auf andere marckht oder münzstadt verführen“ dürfe.119 Trotz dieser im Vorjahr am 28. August 1617120 erneuerten Münzgeneralien und der darin enthaltenen Strafen bei Zuwiderhandlung ließen sich die Münzjuden unter Veit Brodt, der die Münze Falkenstein „bestantweiß inne hat“,121 „in wenigisten nit ihrren“122: Kaufleute luden in Falkenstein heimlich Pagament, altes Gold, Goldketten und Geschmeide aus Silber aus, und die Juden nahmen Gold- und Silberschmuck „im hohen Khauff“ an.123 Zudem schafften sie hochwertige Münzen außer Landes und führten schlechte Münzen, wie die Düttchen124, in das Land ein.125 Paul Sixt Trautson scheint nach 117 Das Dekret A hat auf der Rückseite einen nachträglichen Vermerk vom 26. November 1618, laut dessen das Dekret an den kaiserlichen Münzmeister Esaias Jessenßky zuzustellen sei, vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 604v., 18-23. 118 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594r., 16-21. 119 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594r., 23-25. 120 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594v., 27-29; s. hierzu HKA, HMA Wien, Index zur Registratur 1547-1744, s. Ausfuhr und Abtreiben 1617, s. Confiscations 1617, s. Verbot 1617. 121 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594v., Z. 41f. 122 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594v., Z. 33. 123 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594v., 39. 124 Ein Düttchen, auch als Duttgen bekannt, ist ein Dreigröscher, der Ungarn und den deutschen Südosten Ende des 16. Jahrhunderts überschwemmte. Der Name wird vom polnischen Dudek abgeleitet, der erstmalig 1528 geprägt worden ist und in der Folgezeit von vielen Münzherren nachgeahmt wurde, vgl. SCHRÖTTER, s. v. Düttchen, ²1970, 166. 125 „Ja gar auß dem lanndt under solchen pretext verschwerzen, und dardurch andere am schrot unnd khorn ringhalttige münz, sonderlich von groschen zwelffern, vier und zwanziger und nur dutickhen inß landt zu menigelichs beschwer hereiner hauffenweiß consequentur führen […].“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594v., 42-47; „So werden auch neüe duttich welche sich gegen hieigen münz zuraitten, in die 25 Jessenßkys Bericht keinen großen Gewinn aus der Verpachtung schlagen zu wollen, da er nur die Mindestmenge an Münzen zur Erhaltung seines Münzprivilegs geschlagen wissen wollte, den Überschuss aber den Juden überließ.126 Als Pachtgeld werden 300 Gulden angegeben.127 Ob sie einmalig für die drei Jahre galten oder jährlich an ihn ausgezahlt werden sollten, ist in diesem Dokument nicht vermerkt. Allerdings taucht in einem Bericht vom 17. März 1620 des Wiener Münzmeisters Matthias Fellner und des Wardeins Matthias Hübner der Hinweis auf, dass die Juden gegen ein „cleineß jerlichen bestandtgeldt“ die Münze in Falkenstein inne hätten.128 Ob Paul Sixt Trautson wirklich dieser selbstlose Leumund zugeschrieben werden kann, wie Jessenßky dies in seinem Bericht darstellt, muss m.E. bezweifelt werden. Als Günstling des Kaisers und mit hohen Ämtern am Hofe versehen durfte Paul Sixt Trautson vermutlich nicht direkt für die ausufernde Münzprägung auf Falkenstein verantwortlich gemacht werden. Das Ausreizen der den Pagamentkauf eingrenzenden Gesetze und auch das offensichtliche Brechen derselben scheint er sich gerade aufgrund seiner Person geleistet zu haben. Es ist verblüffend, dass er mit keinem Wort für die Bedrohung der kaiserlichen Münze verantwortlich gemacht wurde, obwohl „dadurch aber under dißem schein ir kay(serlichen) Ma(jestät) münzwesen biß anhero grosser abbruch beschehen, ja auch wo nicht eheist remedierung ervolgt, dasßelbe gannz und gar ruiniert, unnd wieder in die aschen gelegt werden wierde.“129 Den daraufhin folgenden heftigen Silber- und Pagamentpreisanstieg bekam auch die kaiserliche Münze zu spüren. Angeblich würde der Gewinn von 6000 Gulden auf „nit sovil hundert gulden“ im Jahr sinken.130 Der Versuch Jessenßkys, den Juden mit Reitern nachstellen zu lassen, ging fehl, da sie entweder andere Wege einschlugen oder des Nachts ihren Geschäften nachgingen.131 Sie mussten also von ihrer Beschattung wissen und schnell gehandelt haben, da sie nun einen Passierschein mit der Siegel und der Unterschrift von Paul Sixt Trautson bei sich führten.132 Unter diesem Schutz stehend konnten „öfters fünf gulden höher befinden alhero gebracht […].“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 596r., 114-116. Hierbei beziehen sich die 5 Gulden nicht auf den Wert, sondern auf die Menge von Münzen, die aus einer Mark ausgeprägt werden, vgl. TRAWNICEK 2010, 23, Fußnote 238. 126 „[…] wie sich die Juden selbsten bereichern, jene in bestandt verlassen, welches zweiffels ohn von wolgemelten herrn herrn graffen seiner gnaden dahin gemainet, daß was weniges zuerhaltung seiner münz privilegien geschlagen werden möcht, so gennugsamb darauß erscheinet, daß innen den Juden der überschuß gelassen wirt […].“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 595r., 56-62. 127 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 595r., 74. 128 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938r., 15. 129 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 595r., 62-66. 130 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 595r., 67-69. 131 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 595v. 92-95. 132 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 595v., 97; s. Abschrift des Passierscheins vom 16. Juli 1618. 26 grosße summen […] hinauß verschwerzt werden […].“133 Die Autorität des Landesfürsten untergrabend, brüsteten sich dem Bericht zufolge die Münzjuden sogar mit der ungebührlichen Einfuhr von Münzen.134 Auf die folgenschweren Auswirkungen für die kaiserliche Münze in Wien hinweisend, schließt der Bericht mit der Empfehlung an den Kaiser, „die sachen dahin zu dirigirn, damit solche beschwären eheist so müglich abgestelt werden möchten“, und Graf Paul Sixt Trautson im „hiesigen münzhauß mit ir kay(serlichen) Ma(jestät) allergnedigisten consens“ münzen zu lassen.135 Zweifelsohne sollte hierdurch Kontrolle auf das Münzwesen ausgeübt werden, obwohl das Prägen in der kaiserlichen Münzstätte exklusiv dem Kaiser vorbehalten war.136 VI.3.3.1.2. DER REPORT DES HANDGRAFENS VON NIEDERÖSTERREICH AN DIE NIEDER ÖSTERREICHISCHE KAMMER VOM 26. NOVEMBER 1618137 Die Akte vom 23. November 1618 beinhaltet einen Bericht vom 26. November 1618 des niederösterreichischen Handgrafens (oder Hansgrafens)138 an die ihm übergeordnete Behörde, die Niederösterreichische Kammer. Dass das Dekret A innerhalb weniger Tage durch mehrere Instanzen lief, veranschaulicht dieses Schriftstück. Als landesfürstlicher Beamter für Marktund Handelssachen wurde er von der Niederösterreichischen Kammer mit dem Dekret A vom 23. November 1618 beauftragt zusammen mit seinen Kollegen das Münzwesen zu beobachten.139 Dabei schilderten die „hanndtgraffischen überprüffer, wan sie zu ihren dienst verrichtungen derselben refier alß auf Falkhenstain khumben sein“, dass in der Münze ungefähr 20 Personen, Juden und Christen, angestellt waren.140 In dem Bericht wird deutlich, dass den Beamten ein Eingreifen oder Verhindern des Im- und Exports der Pagamente und ausgeprägten gräflichen Groschen durch den oft erwähnten Passierschein mit Petschaft und 133 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 595v., 101-103; Es schien ein emsiges Treiben auf Falkenstein geherrscht zu haben, da vier Pferde stets auf den Straßen die Güter transportierten und zwei weitere in „stetter beraitschafft gehalten“ wurden, um das Edelmetall und die frischgeprägten und unterwertigen gräflichen Groschen zu transportieren, vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 595v., 101-113. 134 „[…] auf daß landtsfürstliche cleinodt durch ain judische persuasion an sich zuziechen unverschembtermasßen understehen dürften, ja auch frey offentlich verlauten lasßen, wan sy schon mehr münzen annehmen, wer jenen solches wehren wollte, und also fröventlich fürsezlicherweiße, der in den generalien gesezten leibes und guettes straff ungeachtet wider ir kay(serlichen) Ma(jestät) handeln.“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 596r., 127-134. 135 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 596v., 142-147. 136 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 13, fol. 684r.- 685v., vom 10. März 1615. 137 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 601r.-602v. 138 RAUSCHER 2004, 68 139 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 601r., 3-6. 140 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 601r., 13-17. 27 Unterschrift von Paul Sixt Trautson nicht möglich war. Auffällig ist, dass entgegen dem Bericht des Wiener Münzmeisters Esaias Jessenßky, die kaiserliche Münze und ihre Existenz seien von dem Münzwesen auf Falkenstein ernstlich bedroht, die Handgrafen der Niederösterreichischen Kammer eines Schadens nicht sicher waren. Hierfür müssten sie erst den Münzmeister befragen.141 Offensichtlich lag dem Handgrafen der Bericht Jessenkys nicht vor. Durch den Vermerk „ist dem khai(serlichen) munzmeister umb seinen bericht zu decreiert worden dato 26. 9(embris) 1618“ wird darauf aufmerksam gemacht, dass Esaias Jessenßky den Bericht des Handgrafen erhalten hat. Allerdings wird in dessen Bericht mit keinem Wort die Anzahl der in der Münzstätte angestellten Personen, Christen wie Juden, erwähnt, was für die Theorie spricht, dass er unabhängig vom Dekret A seine Observationen bereits zuvor gemacht und in einen Bericht verfasst hat. VI.3.3.1.3. DIE UNDATIERTE RELATION DER HOFKAMMER AN KAISER MATTHIAS I. 142 Das Dekret A würde keine Wirkung zeigen, wenn nicht die Beschwerden gegen das Münzwesen von Paul Sixt Trautson bis an die höchste Stelle gelangten. Die Relation der Hofkammer an den Kaiser, die im Bericht des Jessenßkys liegt, stimmt nicht nur inhaltlich vollkommen mit den Beobachtungen des Münzmeisters überein, sondern ist beinah wortgleich abgefasst worden. In der Relation findet sich keine Datierungsangabe, jedoch kann sie nur frühestens nach Durchsicht des Berichts vom Münzmeister Jessenßky vom 23. November 1618 oder spätestens nach Weiterleitung des Reports des Handgrafens vom 26. November 1618143 verfasst worden sein. Da dieses Schriftstück jedoch nicht nur fast identisch mit dem Bericht des Münzmeisters ist und in demselben aufbewahrt wird, sondern auch inhaltlich keinen Bezug auf den Report des Handgrafens nimmt, kann von einer Grobdatierung 23. bis 26. November 1618 ausgegangen werden. Offensichtlich geschah die Erlassung des Dekretes A verbunden mit dem ganzen bürokratischen Aufwand durch alle Instanzen vorsätzlich, da das Vorbingen der Beschwerde des kaiserlichen Münzmeisters von hohem Interesse war. 141 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 601r., 19. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 598r.-599v., als Konzept vorliegend. 143 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 601r.-602v. 142 28 VI.3.3.1.4. DER PASSIERSCHEIN VOM 15. J ULI 1618144 Der sogenannte Passierschein vom 15. Juli 1618 (Abschrift vom 16. Juli 1618)145 enthält eine genaue Angabe zur Transportmenge, die jener bei sich führte, der diesen Schein auf Nachfrage vorzeigte. Dabei ist die Rede von der beachtlichen Menge von 1500 Goldgulden und 20 Mark Silber.146 Da der Passierschein inhaltlich nicht allgemein gehalten ist und die transportierte Menge an Gold und Silber nicht jederzeit der in diesem Schein angegebenen Menge entsprochen haben konnte, müssten m.E. mehrere Passierscheine okkasionell angefertigt worden sein. VI.4. DIE MÜNZPRÄGUNG IM „HAUS ZUM ROTEN ROSENKRANZ“ IN WIEN VI.4.1. DIE ÜBERFÜHRUNG DER MÜNZE VON F ALKENSTEIN NACH WIEN Die Münze von Paul Sixt Trautson übersiedelte vermutlich Ende 1619 wegen der Landesunruhen zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges in das „Haus zum Roten Rosenkranz“ in Wien.147 In einem Dokument vom 24. Februar 1620 wird erstmalig darauf aufmerksam gemacht, dass Juden im Haus zum Roten Rosenkranz prägten.148 Vielleicht sprach die Aussicht auf einen bequemeren Pagamenteinkauf in Wien für die Ortswahl.149 VI.4.2. DAS „HAUS ZUM ROTEN ROSENKRANZ“ Im 17. Jahrhundert wurde nicht nur in der kaiserlichen Münzstätte geprägt, sondern zeitweise auch an anderen Örtlichkeiten in Wien.150 Eine dieser Münzstätten war als das „Haus zum Roten Rosenkranz“ bekannt. Leider sind kaum Quellen zu dieser einstigen Münzstätte von Paul Sixt Trautson vorhanden. Auch fehlen Hinweise auf eine etwaige Nutzung dieser Prägestätte durch andere Personen. Das „Haus zum Roten Rosenkranz“ wird mehrfach als 144 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 600r.-v. Die Abschrift des Passierscheins wurde als „Einschluss B“ zu der Akte vom 23. November 1618 (fol. 593r.) gelegt, vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 595v., 97; und HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 601r., 24f. 146 „bey zaigern diß, auf seiner gnadn schloß gen Falckhenstain, zu dero münzwäsen daselbst, ain tausent fünffhundert gulden in goldt, und zwainzig marckh silber […].“ Vgl. HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 600r., 6-9. 147 KOCH 1989, 34. Paul Sixt Trautson führte in einer Eingabe vom 2. Mai 1620 an Kaiser Ferdinand II. an, dass er aufgrund der Landesunruhen sein Prägerecht in Falkenstein nicht ausüben könne, vgl. NEWALD 1885, 359. 148 HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/35r.-939/36v. 149 NEWALD 1881, 94. 150 KOCH 1989, 34. 145 29 Wirtshaus bezeichnet,151 was im Widerspruch zu einer Nutzung als Prägestätte zu stehen scheint. Es war Teil jener Häusergruppe, die Prinz Eugen (* 1663, † 1737) später zur Errichtung seines Palais in der Himmelpfortgasse erwarb.152 Nach seinem Tod im Jahr 1736 verwaiste das Gebäude in der Himmelpfortgasse 8 (alte Nummer 964), bis es 1752 unter Kaiserin Maria Theresia vom Staat gekauft wurde.153 Nach dem Kauf von anschließenden Liegenschaften nahm das Hauptmünzamt im Palais seinen Dienst auf, was unter Maria Theresia mit einer Medaille im Jahr 1753 gefeiert wurde.154 VI.4.3. QUELLEN ZUM MÜNZWESEN IM „HAUS ZUM ROTEN ROSENKRANZ “ AUS DEM HOFKAMMERARCHIV VI.4.3.1. DIE ERSTMALIGE ERWÄHNUNG ALS MÜNZSTÄTTE IN EINEM BERICHT VOM 24. FEBRUAR 1620155 Ein Bericht der Buchhalterei über das „schaiden“ von Gold und Silber „und die davon gebürende tax“156 außerhalb des kaiserlichen Münzhauses in Wien vom 24. Februar 1620 führt auch die Münzjuden im Haus zum Roten Rosenkranz an: „Dan so münzen schmölzen, probiern, schaiden, und prennen die Juden, beim Roten Rosenkhranz alhie.“157 Dabei ist man im Unklaren, wer der Auftraggeber der Juden ist, weshalb bei den „gewesten, und jezigen münzmaister sonderlich aber [dem] wardein“ nachzuforschen sei.158 Deren Bericht erfolgte einen Monat später am 17. März 1620. 151 „ […] abschaffung der juden mitt irer müntzung im wirdtßhuß alhie bey Rotten Roßen Kranß […].“ Vgl. HKAnö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 877cr., 9, vom 21. August 1620 und vgl. HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/2r., 64, vom 17. März 1620. 152 NEWALD 1881, 94. 153 DEHIO - Wien 2003, 553. 154 KOCH 1989, 40. 155 HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/35r.-939/36v. 156 HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/36v., 80-85. 157 HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/35r., 23-26. 158 HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/35r., 26-30; HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/35v., 40-42. 30 VI.4.3.2. DER BERICHT DES WIENER MÜNZMEISTERS MATTHIAS FELLNER UND DES WARDEINS MATTHIAS HÜBNER VOM 17. MÄRZ 1620159 VI.4.3.2.1. ANLASS DER U NTERSUCHUNG In ihrem dreiseitigen Bericht am 17. März 1620 legten Matthias Fellner und Matthias Hübner ihre Nachforschungen zu den Betreibern und dem Vorgehen in der Münze im „Haus zum Roten Rosenkranz“ dar. Anlass für ihre Untersuchung war ein kaiserliches Dekret vom 10. desselben Monats gewesen.160 Zwar war zum Zeitpunkt des Dekretes bekannt gewesen, wer der Verpächter der Münze an die Münzjuden war, allerdings war es der Hofkammer von besonderem Interesse herauszufinden, wer die Münzjuden anleitete und für den Pagamentenaufkauf zur Verantwortung gezogen werden konnte.161 VI.4.3.2.2. UNTERSUCHUNGSERGEBNIS : DIE MÜNZJUDEN ALS GEFAHR FÜR DAS KAISERLICHE MÜNZWESEN Die Nachforschungen ergaben, dass Veit Brodt und Abraham Ries zusammen mit ihren Gesellen sub praetextu von Paul Sixt Trautson in das Wirtshaus „Haus zum Roten Rosenkranz“ umgezogen waren.162 Fand bislang das widerrechtliche Ausmünzen relativ weit entfernt von Wien statt, münzten die Juden nun in direkter Konkurrenz zur kaiserlichen Münze. Die Gefährdung für die kaiserliche Münze ging von zwei Faktoren aus, die überhaupt die Rentabilität einer Münze bedingten: Rohstoffversorgung und Schlagschatz. Erstere folge durch die Eigendynamik einer Gesellschaft wie des jüdischen Volkes offensichtlich anderen Regeln: inbedenkhung sie und andere Juden mit allem vleiß einneder beystehn und vast alle so silber und goldt zur erkhauffen inen zuebringen,163 und letzterer ergibt sich aus dem Nennwert einer Münze abzüglich des Edelmetallpreises und der Prägekosten. Der Edelmetallpreis schoss aber durch den großen Pagamentaufkauf vonseiten der Münzjuden 159 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938r.-939/2v. „Daß euer g(naden) unß so gemösßen vom 10. diß durch decret anbefolhen, wegen etlicher Juden die so offentlich wider alle khay(serliche) publicierte müntz generalien sub praetex herrn graffen von Trautshon, so vil silber und goldt aufkhauff erhandeln pren, unnd vermüntzen, aigentlichen erkhundigen […].“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938r., 2-7. 161 „[…]aigentlichen erkhundigen […] wer solche ibertretter sein.“ Vgl. HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938r., 7f. 162 HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938r., 9-17. 163 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938r., 23-26. 160 31 offensichtlich in die Höhe, und da es an Edelmetall zur Ausprägung mangelte, befürchtete man, dass kaum die Hälfte der Arbeiter in der kaiserlichen Münze behalten werden könne und der müntzgewin gantz und in khurtz164 ausbleibe. Hinzu kam, dass den Münzjuden um Veit Brodt und Abraham Ries auch noch aus dem „krieges zalambt durch irer hendl vil silber“165 in Form von etwa 1000 Mark zukamen.166 Durch fehlende gesetzliche Einschränkungen ungehindert167 und wegen der kriegsbedingten beinah gänzlich eingestellten „hinweckhschwörzung“168 bemühten sie sich, so viel wie möglich an Edelmetall zu erwerben, um es „widerumb mit nutz auß[zu]müntzen.“169 Da den Juden für die Ausmünzung des Silbers aus dem Kriegszahlamt eine zeitliche Frist von über 11 Wochen gewährt wurde170, baten Matthias Fellner und Matthias Hübner den Kaiser, sollten die Juden um eine erweiterte Frist am Hofe anfragen, diese ihnen nicht zu gestatten und zudem ihre Münzstätte im „wiertzhauß zum Rotten Rosßen Khrantz einzustellen.“171 Um ihrem Ersuchen den nötigen Nachdruck zu verleihen, prophezeiten sie am Ende des Berichtes dem kaiserlichen Münzwesen bei nicht Einschreiten gegen die Münzjuden Verderben und Feuer.172 VI.4.3.3. DIE REAKTION DER HOFKAMMER VOM 21. MÄRZ 1620173 VI.4.3.3.1. DER VERDACHT DES BETRUGS In dem Bericht von Buchhaltung und Raiträten der Hofkammer wird der Verdacht laut, dass die Münzjuden die etwa 1000 Mark Silber, die ihnen gegen Erstattung der Münzkosten aus dem Kriegszahlamt herausgegeben worden waren, „hinterhalten“ täten, um so das „von inen aufkhauffende silber [zu] vermünzen, und [somit] die zeit174 nur desto leng(er) [zu] 164 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938r., 21-23. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938v., 27f. 166 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938v., 39. 167 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938v., 29-31. 168 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938v., 34f. 169 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938v., 37. 170 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938v., 42. 171 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/2r., 62-65. 172 „[...] ir röm(ischen) kay(serlichen) May(estät) alhieigeß müntzwösen […] einkhumben so durch solche neues judisches müntzleüt gentzlichen verterbt und wider in die fewer gelegt.“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/2r., 66-69. 173 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 937r.-939/3v. 174 Hier ist die Rede von der Frist über 11 Wochen zur Ausmünzung der ca. 1000 Mark Silber. 165 32 prolongirn.“175 Der Vorteil lag darin Münzkosten einzusparen und somit den eigenen Schlagschatz zu erhöhen. Auch verstand man das Verpachten der trautsonischen Münze an die Münzjuden als Verstoß gegen die Reichsmünzordnung, die bestimmte, dass „niemand, so freyheit zu münzen hat, dieselbe in bestandt verlaßen solle“.176 VI.4.3.3.2. DIE BITTE UM ABSTELLUNG DER MÜNZE Da zudem einerseits der massive Aufkauf von Gold und Silber die Edelmetalllieferung an die kaiserliche Münze gefährde, andererseits „die [gräflichen] groschen, in kheinem rechten khorn und schrott“177 ausgeprägt würden, bat die Hofkammer, ähnlich wie der Münzmeister und der Wardein, den Kaiser, dass der „silber aufkauf alsbaldten, wie auch ihr alhieig bey dem Roten Rosenkhranz angestelt münzwerch ab- und eingestelt“ werden möge,178 da es „höchste notturft were.“179 VI.4.3.4. DIE REICHSMÜNZORDNUNG EIGENEN AUS DEM J AHR 1559 ÜBER DIE VERPACHTUNG DER MÜNZFREIHEIT Die in den vorgestellten Schriftstücken oft erwähnte Satzung, dass man die eigene Münzfreiheit nicht einem Dritten „in bestandt verlassen“ dürfe, bezieht sich auf die 3. Reichsmünzordnung aus dem Jahr 1559. „Ferner alß sich auch erfinden thuet daß etlich so münzen freiheit erlangt Ir gerechtigkeit andern verkauffen verleihen oder in andere weg vergönnen vnd zustellen, daraus nicht geringer schaden, dem gemeinen nutz ein Zeit lang entstanden, daß die münzen hiedurch in abfall kommen, so setzen ordnen vnd wollen wir daß sich alle münzgenossen jetzgemelter unzimblicher Ding gentzlich enthalten, vnd mit den Müntzmeistern oder Jemandts andern ausserthalb gebürlicher besoldung in keinen weg pacifciren oder einig gething machen 175 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 937r., 30-34; M.E. ist in diesem Sinne eine ähnliche Passage im Bericht vom 17. März 1620 zu verstehen: „so inen zu außmüntzung vom kriegs zalambt geliffertes silber selbst begerte unnd erhandelte zeit und termin in curtzen verstrichen wirdt, sie villeicht interin ir erkhauffs silber ohne vorwißen ireß g(nädigen) herrn alß herrn graffen von Trautshon verarbeiten haben möchten, und daß khayserliche silber umb erhaltung willn merere zeit zum fierweißen also vorligen lasßen.“ Vgl. HKA-nö. Münzund Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/2r., 53-61. 176 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 937v., 36-38; 177 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/3r., 68-70. 178 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/3r., 72-75. 179 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/3r., 71. 33 sondern daß ein Jeder Müntzherr oder Standt Auff sein selbs eignen Costen und Verlag, mit goldt Silber vnd allen andern die müntz so er anderst müntzen will verlegen zuedem vnser vnd deß reichs vnd sein müntz frei ohn all geferte auffrichtig halten soll. Da aber Jemandtes dem wie obgemelt in einem oder mehr puncten zuewider handlen wirt der solle alßbald dardurch mit der that in vnser vnd deß reichs Schwere Vngnad gefallen sein, darneben auch sein Müntzfrei- oder gerechtigkeit verlohren vnd verwürckht haben“180 Durch das Verpachten seiner Münze in Falkenstein und Wien verstieß Paul Sixt Trautson eindeutig gegen die Reichsmünzordnung von 1559, die mit dem Entzug des Münzrechtes drohte. Vielleicht gerade wegen seiner privilegierten Stellung am Hofe konnte er das Risiko eingehen. VI.4.3.5. DIE KONKURRENZ ZWISCHEN DEN MÜNZJUDEN UND DEN KAISERLICHEN MÜNZBEAMTEN Der Bericht des Wiener Münzmeisters Matthias Fellner und des Wardeins Matthias Hübner vom 17. März 1620 und die Reaktion der Hofkammer vom 21. März 1620 zeigen deutlich, dass es durch die Zahlung von etwa 1000 Mark Silber aus dem Kriegszahlamt an die Münzstätte im „Haus zum Roten Rosenkranz“ zu einem Interessenskampf zwischen den Münzjuden und den Betreibern der kaiserlichen Münze kam. Die Münzjuden waren für mindestens 11 Wochen quasi Angestellte der kaiserlichen Münze und dadurch Teilhaber am Gewinn. Bereits im Januar 1620 soll es zu einem „Vermünzungsvertrag“ zwischen Paul Sixt Trautson und Kaiser Ferdinand II. gekommen sein, der dem Grafen für die Vermünzung von 700 Mark Silber so viel Zeit zugestanden habe, wie es zur Ausprägung nötig sei.181 Somit standen jene in Konkurrenz zu dem Münzmeister Matthias Fellner und dem Wardein Matthias Hübner, die ein persönliches Interesse an einer hohen Auslastung der kaiserlichen Münzstätte verfolgten. Offensichtlich waren die Münzjuden für Kaiser Ferdinand II. billigere Arbeitskräfte als das Personal in der eigenen kaiserlichen Münzstätte: „[...] ob sie wol wegen ihrer röm(ischen) khay(serlichen) May(estät) auß den krieges zalambt gegebeneß silber so bey 1000 (Mark) geweßen etlich gulden weniger alß wier von 100 (Mark) wegen der arweiterlohn unnd andern uncosten genumben [...].“182 Durch die Aufträge an Paul Sixt 180 HIRSCH I. 1977/78, 400. BERGMANN 1857, 232; leider ist das Schriftstück vom 31. Januar 1620 im Hofkammerarchiv unauffindbar. 182 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938v., 37-41. 181 34 Trautson ging den kaiserlichen Beamten ein rentables Geschäft verloren. Dass ihnen folglich die Abstellung der Münze im „Haus zum Roten Rosenkranz“ von großer Bedeutung war, erklärt, weshalb sie die Münzjuden in Misskredit bringen wollten. VI.4.3.6. DIE SILBERLIEFERUNGEN AUS DEM KRIEGSZAHLAMT IM KONTEXT DER ZEIT Laut den Berichten der Münzbeamten vom 17. März 1620 und der Hofkammer vom 21. März 1620 wurden die etwa 1000 Mark Silber auf Veranlassung Kaiser Ferdinands II. aus dem Kriegszahlamt an die Münzjuden ausgezahlt.183 Das Kriegszahlamt war u.a. für die Auszahlung des Soldes an die Soldaten zuständig und brauchte für den Krieg gegen den böhmischen König Friedrich von der Pfalz von 1619 bis zur Entscheidungsschlacht am 8. November 1620 am Weißen Berg Geld zur Finanzierung der Truppen. Laut BERGMANN läge eine Akte vom 4. Juli 1620 im Hofkammerarchiv vor, in der von einer weiteren Silberlieferung an die Münzjuden die Rede sei, die „zur Bezahlung der Wallensteinischen Reiter“ Münzen auszuprägen hätten.184 Die von den Münzjuden praktizierte Ausprägung minderwertiger Münzen könnte folglich im Sinne der habsburgischen Herrschaft gewesen sein, die sich wenige Wochen später am 10. Mai 1620 wiederholt die Dienste der Münzjuden zu Nutze machten wollte. Da die kaiserliche Münzstätte wohl nicht gegen die aufgestellte Reichsmünzordnung verstoßen konnte und die Münzjuden laut Fellner keine Münzgesetze achteten185, liegt der Vorteil eines kaiserlichen Vermünzungsauftrags an Paul Sixt Trautson klar auf der Hand. Die Inanspruchnahme der Münzjuden zur Ausprägung von geringhaltigen Groschen barg folglich Vorteile bei der Finanzierung des Krieges gegen den böhmischen König. VI.4.3.7. DIE INTERIMSMÄßIGE MÜNZORDNUNG VOM 23. MÄRZ 1620186 Am 23. März 1620 erging eine Münzordnung des Kaisers Ferdinand II. an seine Untertanen, so auch an Trautson, mit der Anweisung sich an diese strikt zu halten. 183 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 937r., 16-19: „[...] undt ob zwar ihnen von ir May(estät) wegen auß dem krieges zallambt biß in 1000 (Mark) zuvermünzen gegen erstatung deß münzcosten hinauß geben [...].“ 184 BERGMANN 1857, 232. Auch diese Archivalie ist im Hofkammerarchiv nicht auffindbar. 185 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938v., 29-31. 186 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23. 35 Kaiser Ferdinand richtete seine Münzordnung an den Adel, die Verwalter seines Reiches, die Kaufleute und alle, die dieses Mandat zu lesen bekämen. Diese hätten sich „gehorsambich zuerindern“187, dass Gold- und Silbermünzen stündlich „steigen“, was eine „beschwerung des ganzen landts und noch höhere staigerung aller victualien verursachen thete.“188 Diesem „unheil“ und „schändlichen wesen“ müsse eine „gezimende remedirung“ entgegengesetzt werden.189 Interimsmäßig erfolgte die Anordnung, dass der Dukat nicht höher steigen dürfe als drei Gulden und zwölf Kreuzer.190 Ein Goldgulden hatte den Wert von zwei Gulden, zweiundzwanzig Kreuzern und zwei Pfennigen.191 Der Reichstaler erhielt den Wert von zwei Gulden und acht Kreuzern.192 Nach der genauen Angabe zum Werteverhältnis erfolgte die Androhung von Strafen bei Zuwiderhandlung. Eine Zuwiderhandlung definierte sich durch „höher annehmen, oder außgeben auffwechßlen, verführen, kauffmanschaft oder ander gewerb damit treiben“,193 und sollte mit der Konfiszierung der Münze und mit Strafen an Leib und Gut geahndet werden.194 Jene, die von diesem Missstand wüssten, diesen aber nicht zur Anzeige brächten, würde dieselbe Strafe ereilen.195 Die Anordnung dürfte Paul Sixt besonders betroffen haben, da ein häufiges „einschleichen“ von falschen und geringen Groschen als auch das „auffwechseln“ guter Münzsorten, die dann aus dem Land geschafft würden, verurteilt wurde.196 Diese Umtriebe seien „zu nachtl und schaden, [und hätten] dem ganzen landt aber zur höchsten beschwär geführt.“197 Den Adressaten dieser Münzordnung wurde also ein Befolgen dieser Interimsordnung befohlen und bei Nichtbefolgen Strafe angedroht. Diese gedruckte Anordnung unterzeichnete sogar Paul Sixt in seiner Funktion als Statthalter von Niederösterreich neben dem Vizekanzler Jacob Schulz: „Paulus Sixt Trauthson / gr(af) und fre(yherr) stathalter / Jacob Scholtz vicekantzler.“198 187 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 9. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 9-11. 189 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 11. 190 „Das nemblich der ducaten höher nicht als per drey gulden zwölff khreutzer.“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, Nr. 23, 12. 191 „Ain goldtgulden umb zween gulden zwenundzwanzig khreutzer, zwen pfenning.“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 12f. 192 Der reichstaller per zwen gulden, acht khreutzer.“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 13f. 193 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 16f. 194 „[...] und darüber betretten würde, der, dieselben, sollen neben confiscation der müntz, auch in die straff an leib und guett gefallen sein.“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 17f. 195 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 18-21. 196 „[...] unnd dieweilen auch in disem erzherzogthumb Österreich, heuffig die falschen und geringen groschen eingeschlichen, dardurch, die grobe und guete münzsorten auffgewechselt, unnd auß dem landt haimblicher weiß [...].“ Vgl. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 23f. 197 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 24. 198 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23, 30-32. 188 36 Das Münzwesen in Falkenstein und im „Haus zum Roten Rosenkranz“ in Wien hat folglich nicht nur gegen die Reichsmünzordnung von 1559 sondern auch gegen die interimsmäßige Münzordnung von 1620 verstoßen, obwohl Paul Sixt Trautson als Statthalter Niederösterreichs um deren Inhalt wusste. VI.4.3.8. BRIEF FERDINANDS II. AN P AUL SIXT T RAUTSON VOM 10. MAI 1620, DEN VERMÜNZUNGSVERTRAG MIT DEN MÜNZJUDEN BETREFFEND 199 Wurden die Münzjuden von der Niederösterreichischen Kammer als ein Übel wahrgenommen, so schien sich der Kaiser trotzdem ihr Können zunutze machen zu wollen. In einem Schreiben an Paul Sixt vom 10. Mai 1620200 teilte der Kaiser (!) mit, einen Vermünzungsvertrag201 mit den Münzjuden geschlossen zu haben, der am 13.Mai in Kraft treten würde.202 In dem Brief setzte der Kaiser seinen Ratsherren und Statthalter Paul Sixt Trautson davon in Kenntnis, dass er „mit seinen münzleüthen den Juden, tractiert und geshlossen, daß sy aintausent ainhundert markh silber von irer kay(serlichen) M(ayestät) zum vermünzen annemben wollen.“203 Offensichtlich ging ein Einverständnis vonseiten Paul Sixts dem Vertrag zwischen seinen Münzjuden und seinem kaiserlichen Herrn voraus, an das dieser ihn durch dieses Schriftstück zu erinnern gedachte: „Alß hat man ine herrn graffen solcher irer M(ayestät) ergangenen gnedigsten resolution hirmit erindern wollen.“204 Lediglich die Angaben zum Umfang des Materials zur Ausmünzung, das sich auf 1100 Mark Silber belaufe,205 und die den Münzjuden gebotene Zeit von acht Wochen206 geben Auskunft über die Produktion. Die Münzmenge und die bevorzugten Nominalien, die aus den 1100 Mark Silber zu münzen waren, wurden nicht erwähnt. Dass dieser in dem Brief verlautbarte Beschluss schließlich ein kaiserlicher war, verrät das „per imperatorem“ am Briefende. 199 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 828a2r.- 828a3v. An der Datierung beim Briefende wurde an der Ziffer 2 eine Korrektur vorgenommen. Allerdings wurde die Datierungsangabe am Briefkopf nicht verändert. 201 In den Quellen und in der Literatur wird von einem weiteren Vertrag zwischen Ferdinand II. und den Münzjuden unter Abraham Rieß im März 1621 berichtet. Dieser trat als Pachtwerber auf, allerdings beschloss der Kaiser, dass er keinen derartigen Vertrag mit den Juden mehr wolle, vgl. NEWALD 1881, 94. 202 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 828ar., 17-19. 203 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 828ar., 7-10. 204 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 828ar., 16-19. 205 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 828ar., 8f. 206 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 828ar., 11. 200 37 VI.4.3.9. STELLUNGNAHME DER NIEDERÖSTERREICHISCHEN KAMMER VOM 25. MAI 1620 ZUM ANSUCHEN VON P AUL SIXT T RAUTSON, SEINE MÜNZE NACH KLOSTERNEUBURG VERLEGEN ZU DÜRFEN 207 Laut der Stellungnahme vom 25. Mai 1620 der Niederösterreichischen Kammer habe Paul Sixt Trautson „umb allerg(nedigsten) consens und verwilligung zu transpörtierung seines munz wesens nach Chlosterneuburg“208 in sein erkauftes Freihaus gebeten.209 Nach Überprüfung des Münzprivilegs210, das als rechtmäßig empfunden wurde,211 konstatierte die Kammer, dass aber die Münzung des Grafens den publizierten Münzgeneralien und Reichskonstitutionen „diametro et fundamentaliter zuwider“ sei. 212 Zudem verstoße die Verpachtung der eigenen Münze an die Juden und der Pagamentaufkauf zu hohen Preisen gegen die Münzordnung.213 Allein der kaiserliche Münzmeister sei zum Pagamentaufkauf berechtigt214, und daher stelle das im „Haus zum Roten Rosenkranz“ befindliche Silber einen Raub am Kaiser dar.215 Bislang vergebens habe die Kammer den Kaiser um Auflösung der Münze im „Haus zum Roten Rosenkranz“ und Bestrafung der Münzjuden gebeten. 216 Auch habe man beratschlagt, wie man das Münzwesen reformieren könne, um dem „abgang amb silber“ entgegenzuwirken.217 Die Niederösterreichische Kammer rate daher dem Kaiser dringendst davon ab, dem Ansuchen von Paul Sixt Trautson stattzugeben. 218 Gründe vonseiten Paul Sixt Trautsons für eine Überführung der Münzstätte nach Klosterneuburg werden im Dokument allerdings nicht genannt, nur Argumente gegen diese vonseiten der Hofkammer. 207 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 831r.-832v. Leider ist der Name des Unterzeichners dieser Stellungnahme kaum zu lesen. 208 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 831r., 9-11. 209 In der Eingabe vom 2. Mai 1620 an Ferdinand II. erklärte Paul Sixt: „Hab ich zur Chlosterneuburg mich umb ain freyhauss beworben, alda ich ohne meniglichs schaden, eintrag und praeiudicio mein von Falkckhenstain geflüchtetes münzwesen aufrichten und privilegirter massen gebrauchen khönte.“ Vgl. NEWALD 1885, 360. Er bat den Kaiser diese Münzüberführung nach Klosterneuburg zu gestatten. 210 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 831r., 15-17: „[...] sein der freyen munzung khayserliche privilegia in originali und darvon extrahierte abschriften zu genuegen ersehen [...].“ 211 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 831r., 15-22. 212 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 831v., 38f. 213 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 831v., 44-55. 214 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 832r., 69-72. 215 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 832r., 78-82. 216 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 832r., 83-85. 217 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 832r., 86-88. 218 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 832v., 118-122. 38 Erst am 17. August 1620 entschied sich der Kaiser gegen das Ansuchen von Paul Sixt Trautson, dem der Entschluss schnell übermittel wurde.219 VI.5. DAS ENDE DER MÜNZPRÄGUNG IM „HAUS ZUM ROTEN ROSENKRANZ“ VI.5.1. DIE MITTEILUNG DES KAISERLICHEN WUNSCHES ZUR AUFLÖSUNG IM SCHREIBEN DER 1620 HOFKAMMER AN DIE NIEDERÖSTERREICHISCHE KAMMER VOM 21. AUGUST 220 Die wiederholt vorgebrachten Klagen gegen das Münzwesen von Paul Sixt Trautson entfalteten ihre Wirkung schlussendlich im August 1620. In einem Schreiben der Hofkammer vom 21. August 1620 an die Niederösterreichische Kammer wird der Wunsch des Kaisers an Paul Sixt Trautson geäußert, von der Vermünzung durch die Juden abzulassen. Kaiser Ferdinand II. habe „herrn grafen Trautsomb [zu] abschaffung seiner Juden und ablassung von solcher vermüntzung“221 aufgefordert, welcher dem Wunsch des Kaisers nachkäme.222 Zudem hätten die Juden „daß winkhell schaiden, abtreiben und prennen alhie aller ortten, dan verschwertzung silber, golt und der klainen müntz sortten außer landts“223 einzustellen. VI.5.2. DIE ANORDNUNG DER NIEDERÖSTERREICHISCHEN KAMMER VOM 26. AUGUST 1620 ZUR AUFLÖSUNG DER MÜNZE 224 Fünf Tage später, am 26. August 1620, wurde von der Niederösterreichischen Kammer angeordnet, dass eingedenk des kaiserlichen Wunsches, dem Paul Sixt Folge leistete, die Münze der „bosen und hoch schedlichen Juden“225 im „Haus zum Roten Rosenkranz“ aufgelöst werden solle. Als Begründung wurden die Übertretung der „münz edicten und publicierten generalien“226 sowie der Aufkauf des „alten und nüen münz silbers“227 vonseiten der Münzjuden angeführt. „[...] da sie nit straiths pariern wulten[, habe man] alles was von 219 NEWALD 1885, 360. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 877cr.-v., als Konzept vorliegend. 221 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 877cr., 22-26. 222 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 877cr., 27-30. 223 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 877cr., 37-39. 224 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 878r.-v., als Konzept vorliegend. 225 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 878r., 9. 226 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 878v., 42. 227 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 878v., 44f. 220 39 silber, golt, und pagamenten verhanden sambt dem ganz[en] werkh und munz zeug“ zu beschlagnahmen.228 Der kaiserliche Münzmeister Matthias Fellner wurde mit der Durchführung der Auflösung beauftragt.229 Dass die Bearbeitung dieser Angelegenheit schnell vonstattengehen sollte, veranschaulicht das „cito!“ (schnell) am linken Seitenrand.230 Somit wurde der Verwendung der Münze im „Haus zum Roten Rosenkranz“ durch die Münzjuden endgültig ein Ende gesetzt. VI.6. ZWISCHENFAZIT Dass Paul Sixt Trautson nur mündlich das Prägerecht von Kaiser Matthias I. verliehen bekam oder es sich gar erschlichen hat, wie es teilweise in der älteren Literatur anklingt, wird durch die Abschrift des Münzrechtes an ihn und seine Nachkommen primogenitis widerlegt. Spätestens das Dokument vom 10. März 1615, in dem von Paul Sixts Ansuchen in der kaiserlichen Münze in Wien prägen zu dürfen die Rede ist, und jenes vom 19. März 1615, in dem diesem Ansuchen nicht stattgegeben wird, untermauern die Annahme, dass er im Frühjahr 1615 mit dem Münzrecht begabt worden ist. Da im Dokument vom 19. März von einem Ab- und Einstellen die Rede ist, liegt die Vermutung nahe, dass Paul Sixt bereits in der kaiserlichen Münzstätte in Wien geprägt hatte, bis der dortige Münzmeister skeptisch reagierte. Diese Vermutung wird vom 2 Pfennig-Stück von 1615 unterstützt. Zu der Zeit zwischen dem 19. März 1615 und der Verpachtung des Münzwesens an die Münzjuden im Laufe des Jahres 1617 fanden sich bislang keine Quellen im Staatsarchiv. Die einzigen vorliegenden Quellen, die mit diesem Zeitraum in Verbindung gebracht werden könnten, sind nicht archivalischer sondern numismatischer Natur: die undatierten Münzen, auf die im anschließenden Kapitel zur Münzprägung der Familie Trautson genauer eingegangen werden soll. Durch die Verpachtung des Münzwesens an Veit Brodt und Abraham Ries verstieß Paul Sixt Trautson wissentlich gegen die Reichsmünzordnung. Zusätzlich duldete er, dass sie durch Aufwechseln, übermäßigen Pagamentaufkauf, Verführen des guten Geldes über die Grenzen und das Einführen sowie Ausprägen von schlechtem Geld gegen die Gesetze verstießen, um im hohen Maße die Rentabilität der gepachteten Münze zu steigern. Ihr Handeln blieb nicht unbemerkt, sondern gab Anlass zu einer regen Korrespondenz zwischen den kaiserlichen 228 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 878v., 37-40. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 878r., 1-4: „Von denen verordneten n(ieder) o(esterreichischen) camer president und räthen Mattheusen Felner khayserlichen münz ambst verwaltter alhier anzuzeigens.“ 230 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 878r., 4. 229 40 Münzmeistern Esaias Jessenßky und Matthias Fellner, der Hofkammer sowie der Niederösterreichischen Kammer. Die Münzbeamten und die Hofkammer reichten 1618 und 1620 wiederholt Klage gegen die Münzjuden ein, ohne Paul Sixt Trautson diskreditieren zu wollen. Der Umzug der Münze nach Wien erfolgte aufgrund der Landesunruhen entweder Ende 1619 oder Anfang 1620. Die Münzprägung dieses Standesherrn findet zu einer von Krisen erschütterten Zeit statt, die von den Kriegswirren zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges gezeichnet war. Zur Finanzierung von Truppen war viel Münzgeld von Nöten, das in Ermangelung eigener Silberbergwerke mit stark sinkendem Feingehalt ausgeprägt wurde. Groschen und Kreuzer konnten somit gewinnbringend geschlagen werden. Kaiser Ferdinand II. machte sich die Münzprägung der Münzjuden zunutze, indem er offensichtlich mehrmals im Jahr 1620 Münzverträge mit ihnen und Paul Sixt Trautson zur Ausprägung von Silber aus dem Kriegszahlamt schloss. Womöglich kam das gesetzeswidrige Ausprägen von minderwertigen Groschen durch die Münzjuden Kaiser Ferdinand II. entgegen, da dies in der eigenen kaiserlichen Münzstätte bis dato noch nicht gewagt worden war. Da die kaiserlichen Münzbeamten an einer hohen Auslastung ihrer Münze interessiert waren, bedeuteten die kaiserlichen Aufträge an die Münzjuden Verluste, die durch deren massiven Pagamentaufkauf noch verstärkt wurden. Somit sind die Klagen und die heftigen Anschuldigungen der Münzbeamten besonders von Eigeninteresse geprägt. Im August 1620 konnten die Hofkammer und der Münzmeister Matthias Fellner schlussendlich ihre Bitte zur Auflösung der trautsonischen Münze im „Haus zum Roten Rosenkranz“ bei Kaiser Ferdinand II. durchsetzen. Das Münzwesen von Paul Sixt Trautson zeugt von den Anfängen der Kipperund Wipperzeit, die von 1620 bis 1623 ihre Hochzeit hatte. Tabelle: Wichtigste Eckdaten zur Münzgeschichte von Paul Sixt Trautson Vor dem 10. ARCHIVALISCHE ZEUGNISSE NUMISMATISCHE ZEUGNISSE Münzrechtsverleihung 2 Pfennig-Stück 1615 März 1615 Beginn der Münzprägung, vermutlich kurze Zeit in der kaiserlichen Münzstätte in Wien 1615-1617 1617 (Undatierte Münzen) Prägung auf Burg Falkenstein Datierte Münzen (+ undatierte Münzen) 41 1618 Prägung auf Burg Falkenstein Datierte Münzen 1619 Prägung auf Burg Falkenstein Datierte Münzen Vor dem 24. Umzug von Falkenstein nach Februar 1620 Wien, in das „Haus zum Roten Rosenkranz“ 1620 Prägung im „Haus zum Roten Datierte Münzen Rosenkranz“ 26. August 1620 Ende der Münzprägung VI.7. DIE NACHFOLGENDEN PRÄGEHERREN J OHANN FRANZ T RAUTSON (1621-1663) Johann Franz Trautson, Sohn des Paul Sixt, fungierte als Gesandter beim spanischen Infanten und als Statthalter der Niederlande.231 Eine diplomatische Karriere eröffnete ihm Zugang zu den obersten Hofämtern am kaiserlichen Hof in Wien.232 Er übernahm die Ämter seines Vaters wie Reichshofrat, Geheimrat und Statthalter von Niederösterreich als auch den ererbten Rang des Erbmarschalls von Tirol. Um das Jahr 1650 wurde Johann Franz Trautson Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies.233 Seine Münzprägung umfasst die Jahre von 1633 bis 1639, worau eine Prägepause von 69 Jahren folgte. Er prägte mannigfaltig grobe Sorten, insbesondere typenreiche Taler. FRANZ EUSEBIUS T RAUTSON (1678-1728) Franz Eusebius Trautson, Sohn von Johann Franz aus zweiter Ehe, wurde 1680 erst kaiserlicher Kämmerer, dann oberösterreichischer Regimentsrat und schließlich 1716 kaiserlicher Geheimer Rat.234 Nach dem Tod seines ältesten Bruders Paul Sixt V. im Jahr 1678 und wegen des geistlichen Standes seines älteren Bruders Bischof Ernst übernahm er die Erbämter wie Erblandmarschall von Tirol und Regent der oberösterreichischen Lande.235 Nach dem Tod seines Bruders und Majoratsherrn Ernst im Jahr 1702 stand Franz Eusebius PAVLIČEK – SCHÖN 2008, S. 79. Zu den Aufstiegschancen in den Hofämtern s. SCHEUTZ 2015, S. 166f. 233 HADRIGA 1996, 86. 234 HADRIGA 1996, 120. 235 HADRIGA 1996, 120. 231 232 42 der volle Besitz zu. Von 1717 bis 1728 versah er das Amt des Gubernators in Tirol. Seine Münzprägung reduziert sich auf die Jahre 1708 und 1715. Er prägte fein gearbeitete 10fachDukaten, Dukaten und Taler. In der Biographie konnten bislang keine großen Ereignisse für die Jahre 1708 und 1715 ausgemacht werden, außer dem Tod seiner geliebten Gemahlin Elisabeth Cäzilia im Jahr 1715, die Anlass für die Prägung gewesen sein könnten. J OHANN LEOPOLD DONAT T RAUTSON (1711-1724) Johann Leopold Donat Trautson, Sohn von Johann Franz aus dritter Ehe und Halbbruder von Franz Eusebius, war u.a. Reichshofrat und Geheimer Rat Kaiser Leopolds I. (1658-1705), Oberstkämmerer, Geheimer Rat, Konferenzrat und Obersthofmeister unter Josef I. (17051711) und Gouverneur der Staatszentralkasse und Obersthofmeister unter Karl VI. (17111740).236 Im Jahr 1698 wurde er zum Ritter vom Goldenen Vlies ernannt. Bei der Regelung der Erbfolge für Kaiser Karl VI. hatte er als Geheimer Konferenzrat erheblich mitgewirkt. Durch die „Pragmatische Sanktion“, die bestimmte, dass im Fall des Aussterbens des Mannesstammes die Töchter von Karl VI. thronberechtigt seien, konnte schließlich später Maria Theresia seine Nachfolge antreten. Für die Verdienste um Krone und Reich erhob Josef I. seinen Günstling und Vertrauten Johann Leopold Donat Trautson am 19. März 1711 in den Reichsfürstenstand und verlieh ihm, neben dem Prädikat „Hochgeboren“ und „Lieber Oheim“, zusammen mit dem Palatinatsbrief237 das Münzrecht, das er jedoch nur im Jahr 1719 zur Ausprägung von 10fach-Dukaten, Dukaten und Talern gebrauchte. Die Qualität der Münzbilder bestechen mit ihrer auffälligen Schönheit. Auch hier liegt in der Biographie kein bekannter Anlass vor, der speziell mit dem Ausprägen im Jahr 1719 verbunden werden könnte. Als Bauherr des Palais Trautson, heute Museumsstraße 7, hat Johann Leopold Donat die Topographie Wiens wirkungsvoll mitgestaltet, indem er das Palais symbolträchtig in direkter Sichtachse zur Hofburg errichten ließ.238 Mit seinem Sohn Fürst Johann Wilhelm (* 1700, † 1775) starb die Familie 1775 im Mannesstamm aus.239 236 HADRIGA 1996, 110 und KUBISKA -SCHARL – PÖLZL 2013, 719. Die Erhebung in den Fürstenstand bedingte nicht, mit dem großen Palatinat begabt zu werden. Jedoch bedeutet die Verleihung kaiserlicher Privilegien eine Auszeichnung um nicht rangmäßig hinter den anderen Fürsten zurückzustehen, vgl. WINKELBAUER 1999, S. 202. 238 Der Entwurf des Palais, das zwischen 1710 und 1716 errichtet wurde, stammte aus der Feder von Johann Bernhard Fischer von Erlach, vgl. WIEDLACK 2011, 89. Die Mitglieder des Hofadels gruppierten sich durch glanzvolle Neu- oder Umbauten herrschaftlicher Palais um die kaiserliche Burg. Besonders nach dem Ende der 237 43 VII. DIE MÜNZGESCHICHTE DER FAMILIE TRAUTSON IM KONTEXT DER MÜNZGESCHICHTE DES 17. UND 18. JAHRHUNDERTS VII.1. DIE MÜNZRECHTSVERLEIHUNGEN VOR DER KIPPER - UND W IPPERZEIT Zu den frühen Münzrechtsverleihungen des 16. und 17. Jahrhunderts gehört jenes an Graf Ulrich zu Hardegg240 und an Graf (später Fürst) Karl von Liechtenstein241. Ulrich zu Hardegg erhielt bereits am 20. Mai 1507 das Münzrecht, das ihm 1523 von Kaiser Karl V. bestätigt wurde.242 Hardegg machte sich als eifriger „Nachpräger von Münzen seiner Nachbarn“ einen Namen.243 Sein späterer Nachkomme Graf Georg Friedrich zu Hardegg-Glatz244 versuchte das Münzwesen 1613 wieder aufleben zu lassen.245 1618 hatte er, wie Paul Sixt Trautson im Jahr 1615, darum gebeten, in der kaiserlichen Münzstätte in Wien „auf den alten vnd jezigen hardeggischen münz-präckh, 100 gulden silber und guldene münz schlagen zu lassen“, was aber im November 1618 abgelehnt wurde.246 Karl von Liechtenstein bekam am 7. Juli 1607 das Recht zugestanden „allerley gulden vnd silberne münzsortten, klain vnnd gross, in allermassen solches vnnser vnnd des heyligen reichs münz edict vnnd ordnung zuelasset, mit umbschriften, bidnussen, wappen vnnd gepreg auf bayden seitten, münzen vnnd schlagen [zu] lassen.“247 1608 in den Fürstenstand erhoben, richtete sich Fürst Karl von Liechtenstein 1609 eine Münzstätte in Troppau ein, die er an Esaias Jessenßky und Stenzel Aichhäuser verpachtete. Als Münzmeister ist Burkhart Hase belegt.248 Die von ihnen produzierten Groschen wurden als minderwertig kritisiert, weshalb das Konsortium249 bat, ihre Münzen von Sachverständigen probieren zu lassen. Esaias Jessenßky und seine Kollegen gaben an, dass ihre Münzen nicht schlechter seien, sondern sogar besser als jene Münzen, die „so dieser zeitt im heiligen Römischen Reich geschlagen“ Türkenkriege erlebte die Umgebung um die Festungsmauern der Stadt Wien eine beispiellose rege Bautätigkeit, vgl. HADRIGA 1996, 114. 239 HADRIGA 1996, 109. 240 Für weitere Literatur s. H OLZMAIR 1946, 28f. 241 Hierzu: DIVO, J.-P., Die Münzen und Medaillen der Fürsten von Liechtenstein, Zürich 2000. 242 HOLZMAIR 1946, 28. 243 HOLZMAIR 1946, 28. 244 Hierzu: NECHANICKÝ, Z., – ŠAFÁŘ, O., Kladské mincovnictví, Hradec Králové 1983. 245 HOLZMAIR 1946, 28f. 246 NEWALD 1885, 360. 247 NEWALD 1885, 354. 248 NEWALD 1885, 355. 249 Hierzu: E RNSTBERGER, A., Hans de Witte. Finanzmann Wallensteins, Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Beiheft 38, Wiesbaden 1954. 44 wurden.250 Wenige Jahre später war es dann Jessenßky, der den Vorwurf des minderwertigen Ausmünzens erhob, allerdings als kaiserlicher Münzmeister gegen Paul Sixt Trautson und dessen Münzjuden. VII.2. DIE KIPPER - UND WIPPERZEIT VII.2.1. URSACHEN Die Trautson erhielten ihr Münzprivileg in einer Zeit, die die ersten Anzeichen einer Inflation und den Verlust der Kontrolle über das Geldsystem aufwies. Die Jahre von 1620 bis 1623 gingen als die Kipper- und Wipperzeit in die Geschichte ein, die aber ihre Ursache bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts in der Reichsmünzordnung von 1559 hatte, die in den nachfolgenden Reichstagen in den Jahren 1566 in Augsburg und 1570 in Speyer bekräftigt und erweitert wurde.251 Diese Reichsmünzordnung sah eine direkte Kontrolle der Münzstätten und Münzmeister eines Kreises durch einen Kreiswardein, die Abhaltung von Reichsprobationstagen und die Einrichtung von Kreismünzstätten vor, die von allen Ständen mit Prägeberechtigung genutzt werden sollten.252 Auch wurde die Ausfuhr von Rohsilber und Reichsgeld in das Ausland unter Strafe gestellt und ausländische Währung nur im geringen Umfang geduldet. Die Verpachtung oder gar der Verkauf des eigenen Münzrechtes war verboten. Der Dukat und der Reichsgulden in Silber hatten einen einheitlichen Münzfuß auf der Grundlage einer Kölnischen Mark (233,855 g). Am Goldgulden wurde dennoch festgehalten. Später erfolgte die Einführung eines Reichstalers als zusätzliche neue Silbermünze. Der Halbgulden zu 30 Kreuzer als auch kleine Münzen im Nennwert von 10, 5, 2 ½ und 1 Kreuzer galten als Scheidemünze in Silber. Das Prägen der kleinen Silbermünzen barg jedoch einen großen Nachteil: Der kostenintensive hohe Arbeitsaufwand ihrer Herstellung wurde nicht durch eine Reduzierung ihres Silbergehalts ausgeglichen. Anstelle eines Münzgewinns stellte sich beim Ausprägen der kleinen Münzen ein Verlust ein. Es So kam es in der Folge zu einem Mangel an kleinen Münzen, die jedoch für den alltäglichen Handel notwendig waren. In sogenannten Heckenmünzen wurden minderwertige mittlere und kleine Silbermünzsorten produziert.253 Infolge des massiven Silberaufkaufs schoss der Silberpreis in die Höhe und die kleinen Münzen wurden in ihrem Feingehalt stark verringert, 250 NEWALD 1885, 355. ROSSEAUX 2001, 57. 252 ROSSEAUX 2001, 58. 253 ROSSEAUX 2001, 59. 251 45 um rentabel zu bleiben.254 Der umsichgreifenden Münzverschlechterung und dem daraus resultierenden Anstieg der Preise sollte zwar auf dem Reichstag von 1603 in Regensburg durch Gegenmaßnahmen wie dem Erstellen von Gutachten zur Lage entgegengewirkt werden, jedoch wurden diese Gutachten nur rudimentär zwischen 1607 und 1618 an die kurfürstliche Kanzlei zu Mainz geschickt.255 Der anberaumte Reichstag, der nach der Auswertung der Gutachten ernstliche Schritte gegen die eingerissene Münzordnung unternehmen sollte, kam nie zustande. Der ausbrechende Konfessionskampf ergriff alle Stände und Institutionen, sodass die angeheizte Stimmung die Lösung von selbst kleinen Problemen unmöglich machte. Man begann militärisch aufzurüsten, um dem konfessionellen Feind entgegenzutreten. Geld zur Bezahlung der Truppen war vonnöten. Selbsternannte Münzherren tauchten ubiquitär auf, und ungeachtet des Standes wurde im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation nach eigenem Gutdünken geprägt. VII.2.2. DIE HYPERINFLATION VON 1620 BIS 1623 Gegen Reich und Krone erhob sich 1619 in Böhmen Friedrich von der Pfalz. Dem protestantischen Kontrahenten stellte sich jedoch am 8. November 1620 eine katholische Allianz, bestehend aus den Truppen Herzog Maximilians von Bayern und den kaiserlichen Truppen Ferdinands II., in der Schlacht am Weißen Berg entgegen. Zwar wurde Friedrich geschlagen und somit der Krieg beigelegt, dennoch ging Kaiser Ferdinand II. das Geld immer mehr aus. Sein Kontrahent hatte bereits zur Finanzierung seines Krieges gegen den Kaiser eine Münzverschlechterung durchgeführt. So verschlechterte auch Maximilian von Bayern seine Kriegsmünzen, weshalb die böhmischen und bayerischen Münzen zu Beginn des Krieges 40 % und am Ende des Jahres 1620 sogar 80 % unterwertig waren. 256 Wenig später folgten auch Kaiserliche in der Münzverschlechterung wie Fürst Karl von Lichtenstein, neuer Statthalter von Böhmen, der einen Münzvertrag mit dem Münzjuden Jakob Bassevi257 schloss, dem er bis zu 2000 Mark Pagament wöchentlich zukommen ließ, die im Ankauf 25 Gulden 254 Bei der Beurteilung des Wertes einer Münze stehen zwei Faktoren teilweise in Konkurrenz zueinander. Im Idealfall bestätigen sich Wertbeilegung (valor impositus), die der durch den Münzherren kraft seiner Autorität beigemessen wird, und innere Güte (bonitas intrinseca) einander. Bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde besonders unter der Federführung von dem römischen Juristen Sigismund Scaccia in seinem Werk „I.C. Romani Tractatus de Commerciis et Cambio“ dem valor impositus eine größere Autorität zugeschrieben, wodurch eine mäßige Münzverschlechterung akzeptabel wurde, vgl. ROSSEAUX 2001, 60. 255 ROSSEAUX 2001, 61. 256 HAHN 2011, 114. 257 Über Bassevi und das Prager Konsortium s. LEINS, S., Das Prager Münzkonsortium 1622/23. Ein Kapitalgeschäft im Dreißigjährigen Krieg am Rand der Katastrophe, Münster 2012. 46 pro Mark gekostet hatten.258 Pro Mark Silber konnte er einen Gewinn von 21 Gulden für die kaiserliche Kasse verbuchen, indem er aus einer Mark Silber 46 Gulden schlug. 259 Im Jahr 1621 schlug Fürst Lichtenstein Kaiser Ferdinand II. eine Münzverschlechterung vor, indem 70 anstelle von 46 Gulden aus einer Mark Silber geschlagen werden sollten.260 Mit dem Patent vom 23. September 1621 wurde die Unterwertigkeit der „langen Münzen“ um 80 % allgemein anerkannt und gesetzlich geduldet.261 VII.2.3. DIE AUSWIRKUNGEN Die unmittelbaren Auswirklungen der Münzverschlechterung waren zu Beginn noch positiv, da der Handel durch den Geldstrom angeregt wurde. Allerdings stiegen in der Folge die Preise rapide in die Höhe. Durch das Geschäft des Geldaufwechselns wurde die Spekulation weiter genährt, und selbst die anfänglich schlechter ausgeprägten Münzen wurden eingeschmolzen, um sie mit einem weiter verringerten Silbergehalt auszuprägen.262 Die Bauern weigerten sich ihre Produkte gegen dieses „Schandgeld“ auf den städtischen Märkten feil zu bieten. Auch die Handwerker weigerten sich diese „lange Münze“ für ihre Arbeit anzunehmen und wollten mit Naturalien oder guten Münzen entlohnt werden. Die Folge waren Rebellionen und Aufstände der Arbeiter und einfachen Leute. Durch die Abgabe der Steuer füllten wiederum schlechte Münzen die Staatskassen. VII.2.4. DAS ENDE Erst mit der Münzcalada Ferdinands II. vom 14. Dezember 1623 wurde die Kipperprägung eingestellt und der alte Münzfuß restituiert. Für die Einlösung der Kippermünzen gegen gutes Geld wurde anfänglich eine Frist von drei Monaten gesetzt. Schließlich aber war ein Umtauschen bis über das Jahr 1625 hinaus möglich.263 Um den Bedarf an neuem und gutem Geld zu decken, wurde in Pressburg eine neue Münzstätte errichtet, die von Matthais Fellner geleitet wurde. Sodann wurde die Spanische Münzstätte in Wien, die mit dem Ende der 258 ROSSEAUX 2001, 63. ROSSEAUX 2001, 63. 260 ROSSEAUX 2001, 63. 261 HAHN 2011, 114. 262 ROSSEAUX 2001, 65. 263 NEWALD 1882, 117. 259 47 Kipperprägung ihre Tätigkeit eingestellt hatte, als kaiserlicher Münzstätte eingerichtet.264 Ende November 1623 übernahm der zwielichtige Brünner Münzmeister Balthasar Zwirner die kaiserlichen Münzstätten in Wien und Pressburg sowie jene in Mähren und Schlesien für ein Jahr. Aufgrund seiner Misswirtschaft und der schlecht ausgeprägten Münzen geriet Zwirner in Misskredit bei Kaiser Ferdinand II., der am 29. Juli 1624 den Haftbefehl gegen ihn ausstellte und ihn als Pächter enthob.265 Als Nachfolger wurde der Münzmeister Matthias Fellner installiert, um für ein geordnetes Münzwesen zu sorgen. Die Rückführung des Münzwesens zur alten Ordnung stellte allerdings in den Jahren nach 1623 einen langwierigen Prozess dar. VII.3. DAS PRÄGEVERHALTEN BEGINNT SICH ZU ÄNDERN „Ich tue dies nicht wegen des Gewinns, sondern wegen der Reputation.“266, so Herzog Albrecht von Wallenstein (* 1583, † 1634). Der hohe Gewinn aus seiner Münzstätte, die er seit 1626 im böhmischen Gitschin (heute Jičin) betrieb, sprach allerdings gegen Wallensteins Erklärung.267 Wallenstein gehörte zu jenen Neufürsten, die, wie Fürst Zdenko Adalbert Popel von Lobkowitz268 und Reichsgraf Karl von Harrach, kurz nach dem Ende der Kipper- und Wipperzeit gefürstet oder in den Reichsgrafenstand erhoben wurden und folglich mit dem Münzprivileg begabt wurden. Doch beginnend mit dem Neufürsten Johann Ulrich von Eggenberg269 (* 1568, † 1634), dem das Münzrecht im Jahr 1625 verliehen wurde,270 trat die Repräsentation durch Münzprägung zunehmend in den Vordergrund.271 Sich von den Kippermünzen abwendend begann Eggenberg hochwertige Taler auszuprägen. Als Münzstätte diente ihm die kaiserliche Münzstätte in Prag. Auch Graf Sigmund Ludwig von Dietrichstein272 (* 1600, † 1678) prägte in den kaiserlichen Münzstätten Graz oder St. Veit, nachdem er 1637 von Kaiser Ferdinand III. das Münzprivileg verliehen bekommen hatte.273 In dem Münzprivileg an die Dietrichstein steht sogar deutlich die Verordnung, nicht aus Gewinn 264 NEWALD 1882, 117f. NEWALD 1882, 118. Näheres zur Person Zwirner s. ZUKAL, J., Die Liechtensteinsche Inquisition in den Herzogtümern Troppau und Jägerndorf aus Anlaß der Mansfeldschen Rebellion 1626-1627, Zeitschrift für Geschichte und Kulturgeschichte Österreichisch-Schlesiens, Bd. 7 (1912). 266 NOHEJLOVÁ -PRÁTOVÁ 1969, 11. 267 SCHULZ 1989, 161. Zur Münzprägung von Wallenstein s. POLEY , H., Albrecht von Wallenstein (Waldstein). Herzog von Friedland und seine Münzen, Stuttgart 2014. 268 Hierzu: POLIVKA, E., Pět století lobkowiczkých numismatických památek 1547-1958, Prag 1991. 269 Hierzu: HOLZMAIR 1946, 24f. 270 SCHULZ 1989, 161. 271 SCHULZ 1979, 273. 272 Hierzu: HOLZMAIR 1946, 21-24. 273 HKA, HMA Wien, Index zur Registratur 1547-1744, s. Confirmation 1637, s. Ius cudendae monetae 1637. 265 48 zu prägen, sondern dieses als Ehre zu betrachten.274 Einige Familien, denen im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts das Regal verliehen wurde, nahmen ihr Recht sogar erst spät wahr.275 Die Münzrechtsverleihungen im 17. und 18. Jahrhundert kamen dem Repräsentationsbedürfnis entgegen, das im Hochbarock besonders stark ausgeprägt war. Als zeitliche Zäsur ist die Regierungszeit Leopolds I. (1658-1705) anzusehen. VII.4. DIE REGIERUNGSZEIT LEOPOLDS I. (1658-1705) ALS WENDEPUNKT VII.4.1. VOM GEWINN ZUR REPUTATION Entscheidend für die Änderung des Prägeverhaltens der Münzherren war die Thronbesteigung Leopolds I. (1658-1705), der seinen Alleinanspruch auf die Ausprägung von Kleinmünzen durchzusetzen versuchte.276 Dem akuten Finanzbedarf sollte das Münzwesen durch die Einführung neuer, für den Staatshaushalt lohnender Münzen wie den 15 und 6 KreuzerStücken Abhilfe schaffen.277 Die gewinnbringende Ausprägung der Kleinmünzen, die zur Finanzierung des Krieges gegen die Türken gedacht war,278 stand allein der Krone zu, weshalb die Wirtschaft der Privatmünzprägung weichen sollte. Unter Leopold I. verschwanden die privaten Münzstätten von der Bildfläche.279 Seither prägten die Prägeberechtigten mit wenigen Ausnahmen grobe Sorten wie Dukaten, Taler, Halbtaler und Goldabschläge in kaiserlichen oder reichsstädtischen Münzstätten. 280 Die damals jährlichen Emissionen wurden nun auf höchstens zwei je Münzherr festgelegt. Hierdurch wurde der Prägewillkür durch kaiserliche direkte Kontrolle ein Ende gesetzt. 281 Unter Karl VI. (1711- 1740) wurde in den Münzrechtsverleihungen eine eigene Münzstätte nun nicht mehr 274 „[...] dass si soliches privilegium nit etwo zu irem besondern vorteil, nuzen oder gewin gebrauchen und anwenden, noch auch die münz in grosser menge ausmünzen lassen, sondern inen dise freihait vielmehrers zu ainer ehr, reputation und regale halten und erkennen sollen.“, vgl. PROBSZT 1927, 35. 275 Die gundakarische Linie derer von Liechtenstein münzten zum Beispiel erst nach Aussterben der karolinischen Linie 1728, vgl. WINKELBAUER 1999, 200. 276 SCHULZ 1979, 274. 277 SCHULZ, 1994, 9f. 278 HÖLLHUBER 1998, 13. 279 SCHULZ 1989, 160; Wenige Jahre vor seiner Thronerhebung stellten einige Standesherren bereits ihre Münzprägung ein, so Wallenstein 1634 und Graf Franz Ernst Schlick 1655. Zur Münzprägung der Grafen von Schlick s. SMETANA , I., ‒ JAKYMENKOVÁ , V., Münzen und Medaillen der Grafen von Schlick, Pardubic 2014. Die Münzprägung der Fürsten von Eggenberg fand unter der Regierung von Leopold I. im Jahr 1688 ihr Ende, vgl. SCHULZ 1989, 161. 280 KOCH 1989, 34. 281 HOLZMAIR 1946, 70; Durch Festlegung der Stückzahl und des Geldwertes sollte der Umfang privater Münzprägung bestimmt werden. 49 erwähnt.282 Geprägt wurde für persönliche und offizielle Anlässe des Standesherrn, wobei die Goldstücke als auch teilweise die Taler als Donative dienten. Man kann davon ausgehen, dass diese Münzen nicht mehr für den Geldumlauf gedacht waren. Einen finanziellen Gewinn hatten die Neufürsten folglich nur dann von der Prägetätigkeit, wenn sie das Privileg vor dem Dreißigjährigen Krieg erhalten hatten und gewinnbringend ausübten. Durch die Münzreformen der Landesherren wie Leopolds I. ging der geldwirtschaftliche Reiz verloren und das Münzrecht wandelte sich allein in Reputation. Die relativ hohe Anzahl Bedeutungswandel. an Münzrechtsverleihungen seit Leopold I. beweist den 283 VIII. DIE MÜNZPRÄGUNG DER FAMILIE TRAUTSON284 VIII.1. VORBEMERKUNGEN ZUM MÜNZMATERIAL Neben den Dokumenten aus dem Hofkammerarchiv sind die Münzen der Familie Trautson die wichtigste Quelle zur Erschließung der Münzprägung der vier Prägeherren dieser Familie. Ältere Sammlungskataloge, wie jene von MOROSINI285 und ENZENBERG 286, als auch die ältere Literatur zur Münzprägung der Trautson, wie von jene von LEITZMANN und BERGMANN, führen teilweise Nominalien auf, die im Handel entweder nur selten oder gar nicht mehr vorkommen. Da die Durchsicht aller Auktionskataloge der letzten 100 Jahre zeitlich für diese Arbeit unmöglich war, werden im vorliegendem Katalog hauptsächlich jene Stücke aus Münzkatalogen zitiert, die in der Numismatischen Zentralkartei des Institutes für Numismatik und Geldgeschichte an der Universität Wien bislang gesammelt wurden. Dazu stellen die Trautsonmünzen im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums Wien eine wichtige Grundlage der Arbeit dar. 282 SCHULZ 1989, 161. HOLZMAIR 1946, 70. 284 Besonders danke ich Herrn Dr. Bernhard PROKISCH , dass er mir seine Tabellen und Materialien zu der Münzprägung der Familie Trautson aus seinem Typuskript zum Band I/2 des Repertoriums zur neuzeitlichen Münzprägung Europas, der alle nichthabsburgischen Prägungen im österreichischen Reichskreis (unter Einschluss Ungarns) umfasst, zur Verfügung gestellt hat. Mein besonderer Dank geht auch an Frau Mag. Anna Fabiankowitsch, Kuratorin der neuzeitlichen Münzen im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums in Wien, die mir die Abbildungen aller Trautsonmünzen der Sammlung zur Verfügung gestellt hat, welche im Tafelanhang vorrangig verwendet wurden. 285 MOROSINI 1913. 286 E NZENBERG 1936. 283 50 Da zu den drei anderen Münzherren nur wenig Archivmaterial vorliegt, steht die Analyse ihrer Münzprägung anhand der Münzen im Vordergrund. Tabellen mit Angaben zu Münzstätten, Prägejahren und Nominalien sollen einen kompakten Überblick über die Münzprägung der einzelnen Prägeherren liefern, auf die durch die Untersuchung des Münzmaterials näher eingegangen wird. VIII.2. PAUL S IXT TRAUTSON (1598-1621) Tabelle: Übersicht über die Münzprägung von Graf Paul Sixt Trautson von 1615 bis 1620 Münzstätten Wien / Falkenstein? Falkenstein? Prägejahre 10 D. 8 D. 5 D. 4 D. 2 D. D. 6 T. 4 T. 3 T. 2 T. 2 T. T. ½ T. ¼ T. 3 K. 2 K. K. O O O O O O X X X X 1615 X O 16161617 1617 X X X X X X Falkenstein X (O) 1618 Falkenstein/ Haus zum Roten Rosenkranz Haus zum Roten Rosenkranz X X X X X X X X 1619 1620 X X X X X X X X X X X X 1621 o = undatierte Münzen; x = datierte Münzen In der Tabelle werden jene Nominalien mit einem Kreis gekennzeichnet, deren Münzen undatiert sind (Kat-Nr. 7-16) und aufgrund ihres Stiles zu den frühesten Prägungen von Paul Sixt gehören müssen. Vermutlich fallen sie in die Zeit von 1615 bis zur Verpachtung der Münze an die Münzjuden im Jahr 1617. Im Falle der Groschen sind jedoch teilweise stilistische Gemeinsamkeiten mit jenen von 1617 zu erkennen, weshalb sie auch zu den datierten Münzen dieses Jahres zugeordnet werden können. Die datierten Münzen werden mit einem X gekennzeichnet. Die früheste datierte Münze ist ein 2 Pfennig-Stück aus dem Jahr 1615, das im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums in Wien aufbewahrt wird (Kat.Nr. 6). Sollten die undatierten Münzen tatsächlich zwischen 1615 und 1617 entstanden sein, so fehlen Hinweise auf die Münzstätte, in der sie geprägt worden sind. Da von einem „gänzlich ab und einstellen“ der Münzprägung in der kaiserlichen Münzstätte die Rede ist,287 liegt die Vermutung nahe, dass das 2 Pfennig-Stück von 1615 in dieser Münzstätte geprägt worden sein könnte. Da zu dieser Zeit keine kaiserlichen Pfennignominalien in Wien geprägt 287 2 Pf. HKA, Regist.-Nö. 228 (1615), Nr. 72, 8. 51 worden sind, erübrigt sich daher ein stilistischer Vergleich mit Stücken aus der kaiserlichen Münzstätte in Wien. Allerdings fällt im Vergleich mit dem 2 Pfennig-Stück von 1617 die ähnliche Mache auf (Kat-Nr. 30). Beide Stücke sind unpubliziert. Anzunehmen wäre, dass entweder Paul Sixt Trautson vor der Verpachtung an die Münzjuden die undatierten Münzen von anderen Münzpächtern auf Burg Falkenstein schlagen ließ, oder die Münzjuden bereits vor 1617 für Paul Sixt Trautson Münzen schlugen, wofür der Stil sprechen würde. Sowohl die Zuordnung der undatierten Münzen zu einer Münzstätte als auch eine zeitliche Fixierung müssen daher offen bleiben. Der Wortlaut der Legenden, die je nach der zur Verfügung stehenden Fläche ausgeschrieben oder abgekürzt wurden, bleibt bei allen Münzen gleich, unabhängig von Jahr und Nominale. DIE UNDATIERTEN MÜNZEN Bei den undatierten Münzen dominiert der Typ „Wappenschild mit Vliescollane / Reichsadler“ in allen Nominalien. Auf den groben Sorten (Dukat, Taler und Talerteilstücke) umgibt die Vliescollane ganz den Wappenschild, bei den Groschen hingegen treten verschiedene Darstellungsvarianten der Collane auf, die entweder den Schild ganz umgibt, oder von den Kanten des Schildes herabhängt (Kat.-Nr. 11A-12). Diese Groschen weisen einen sehr groben Stempelschnitt auf, der bei den datierten Münzen keine Parallele findet. Deshalb dürften sie m.E. zu den frühesten Prägungen gehören. Von diesen heben sich zwei andere, ebenfalls undatierte Groschentypen ab, die durch ihre Ikonographie auf die datierten Münzen gleichen Stils verweisen: zum einen der Typ „Brustbild / Wappenschild mit Vliescollane“ (Kat.-Nr. 13) und zum anderen der Typ „Brustbild mit Barett / Wappenschild mit Vliescollane“ (Kat.-Nr. 14). Die Parallelität dieser beiden Typen (mit und ohne Barett) charakterisiert die Münzprägung von 1617 (Kat.-Nr. 19-30), weshalb diese undatierten Groschen sowohl ikonographisch als auch stilistisch dem Jahr 1617 zugeordnet werden könnten. Der Reichtum an Typen und Subtypen lässt auf eine große Ausprägungsmenge der undatierten Groschen schließen. Auch schön geschnittene 2 Kreuzer-Stücke (Kat.-Nr. 15, unpubliziert) und Kreuzer (Kat.-Nr. 16) gehören zu den Münzsorten. 52 DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1617 Die Münzen aus dem Jahr 1617 zeigen eine große Vielfalt an Mehrfachdukaten, Mehrfachtalern, Talern und ihren Teilstücken. Da ein 10fach-Dukat (Kat.-Nr. 17) in der älteren Literatur nicht erwähnt wurde, ist seine Existenz in Frage zu stellen. Für den 8fachDukaten (Kat.-Nr. 18) kann allein LEITZMANN als Belegstelle herangezogen werden. Von den Mehrfachdukaten kann allein ein 4fach-Dukat mit Kordelkreis vorgestellt werden (Kat.-Nr. 19), dessen Büste ein Barett trägt, das gerade für die Münzen von 1617 charakteristisch ist. Bei den Mehrfachtalern liegen jeweils die beiden Typen „Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“ und „Brustbild mit Barett / Gekrönter Wappenschild mit Doppelalder“ vor. Bei allen Mehrfachtalern wie den 4fach-Talern (Kat.-Nr. 20 und 21), vermutlich auch den 3fach-Talern (Kat.-Nr. 22), die bislang nur bei DAVENPORT belegt sind, und den Doppeltalern (Kat.-Nr. 23 und 24) kann man von Abschlägen der Talerstempeln ausgehen (Taler: Kat.-Nr. 25 und 26). Die Talerteilstücke wie Halb- und Vierteltaler begrenzen sich hingegen auf die Typengruppe „Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“ (Kat.-Nr. 27 und 28). Die Groschen (Kat.-Nr. 29) ähneln im Stil den obengenannten undatierten Groschen. Das bislang unpublizierte 2 Pfennig-Stück von 1617 (Kat.-Nr. 30) schließt die Nominalienbandbreite ab. DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1618 Das Jahr 1618 ähnelt in der Nominalienbandbreite jener von 1617. Allerdings ist für dieses Jahr ein 10fach-Dukat existent (Kat.-Nr. 31, keine Farbabbildung), der ein Abschlag vom Talerstempel (Kat.-Nr. 38) sein könnte, welcher allerdings nur in der Literatur belegt ist. Den schön gearbeiteten 4fach-Dukaten (Kat.-Nr. 32) und den Dukaten (Kat.-Nr. 33) zieren Kordelkreise, die besonders für die Münzen aus diesem Jahr mit Vorliebe verwendet wurden. Bis auf die Groschen und den Kreuzer sind alle Nominalien vom grundlegenden Typ „Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“. Sowohl die „6fach“288- (Kat.-Nr. 34), 4fach- (Kat.-Nr. 35) als auch 3fach-Taler (Kat.-Nr. 36) sind Abschläge vom Doppeltaler (Kat.-Nr. 37). Das einzig vorliegende Exemplar, das als 6fach-Taler bezeichnet wird und im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums (KHM) aufbewahrt wird, ist deutlich untergewichtig, weshalb das Nominal in Anführungsstriche gesetzt wird. Auch der Halbtaler (Kat.-Nr. 39), von dem ein Exemplar im KHM vorliegt, scheint sehr selten zu sein. Neben der 288 Das einzige Exemplar, das als 6fach-Taler bezeichnet wird, ist deutlich untergewichtig, weshalb das Nominal in Anführungsstriche gesetzt wird. 53 Vielzahl an Mehrfachtalern belegen besonders der Subtypenreichtum der Groschen von 1618 (Kat.-Nr. 40 A-41) eine große Prägemenge. Vorrangig ist der Typ „Brustbild / Gekrönter Wappenschild ohne Goldenes Vlies“, der durch die unterschiedliche Kombination von Linien, Perl-, Strichel- und Kordelkreis mehrere Subtypen bildet. Der Groschentyp „Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Goldenem Vlies“ ist hingegen wenig vertreten. Besonders die Groschen versprachen zu dieser Zeit bei schlechter Ausprägung einen größeren Schlagschatz. Laut HOLZMAIR kommen die massenhaft ausgeprägten Groschen in allen zeitgenössischen Funden vor.289 Dass auch Kreuzer zum Münzrepertoire von 1618 gehörten, belegt ein Stück aus dem KHM (Kat.-Nr. 42). DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1619 Wann genau die Münzstätte von Paul Sixt Trautson aufgrund der Landesunruhen von Falkenstein nach Wien zog, bleibt im Dunkeln. Die Münzen aus dem Jahr 1619 könnten daher auch teilweise bereits in Wien, im „Haus zum Roten Rosenkranz“ geprägt worden sein, da der genaue Zeitpunkt der Inbetriebnahme dieser Münzstätte ungewiss ist. Verglichen mit den Vorjahren fällt eine deutliche Reduzierung der Nominalien auf die Groschen auf. Allein ein Taler (Kat.-Nr. 43), der nur selten vorkommt, vertritt die groben Sorten. Wie im Jahr 1618 präsentieren sich auch die Groschen von 1619 vom Typ „Brustbild / Gekrönter Wappenschild ohne Goldenes Vlies“ mit der Kombination unterschiedler Kreise (Kat.-Nr. 44 A-F). Der Kordelkreis scheint auch in diesem Jahr als Zierde besonders beliebt. Der Groschentyp mit dem Goldenen Vlies auf dem Revers (Kat.-Nr. 45) ist in der älteren Literatur bei LEITZMANN belegt. Vermutlich ist die Reduzierung auf Groschen mit den Landesunruhen zu erklären. DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1620 Die Münzen aus dem Jahr 1620 liegen alle im höherwertigen Nominalbereich von Mehrfachdukaten und -talern bis hin zu Talerteilstücken. Der 5fach-Dukat (Kat.-Nr. 46) ist ein Abschlag vom Halbtalerstempel (Halbtaler: Kat.-Nr. 53) und vom Typ „Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“. Neben dem 4fach-Dukaten (Kat.-Nr. 47), der lediglich in der älteren Literatur dokumentiert ist, schließt der Doppeldukat als Klippe (Kat.Nr. 48) die Liste der Mehrfachdukaten ab. Die Klippenprägung erscheint auch beim 289 HOLZMAIR 1946, 58. 54 Doppeltaler (Kat.-Nr. 50), der einen Abschlag vom Talerstempel darstellt (Kat.-Nr. 52). Hierbei taucht neben der traditionellen Darstellung des Brustbildes mit Spitzenkragen und Mantel ein neuer Averstyp auf. Paul Sixt Trautson ist militärisch im Harnisch gekleidet, was angesichts des Krieges der Kaiserlichen gegen den König von Böhmen eine deutliche Nachricht vermittelte. Dass neben der Doppeltalerklippe auch eine runde Ausprägung existiert, erwähnt nur die „neuere“ Literatur (Kat.-Nr. 49). Offensichtlich kam der Talerprägung im Jahr 1620 eine besondere Gewichtung zu, da die vorliegenden Stücke auf eine Vielzahl an Stempeln schließen lassen (vgl. Kat.-Nr. 51-52 A). VIII.3. J OHANN FRANZ TRAUTSON (1621-1663) Tabelle: Übersicht über die Münzprägung von Graf Johann Franz Trautson von 1633 bis 1639 Die Münzprägung von Johann Franz Trautson ähnelt in der Bandbreite der Nominalien jener seines Vaters Paul Sixt. Allerdings nutzte er innerhalb seines Majorats nur sieben Jahre zur Ausübung seines Münzrechts. In diesen lag der Schwerpunkt besonders auf den Talern. Die Taler konnten in einer ökonomisch stabilen Zeit gewinnträchtig ausgeprägt werden, da die Münzkosten bei deren Produktion gering ausfielen. Zu seiner Münzprägung fanden sich bislang keine Einträge in den Quellen des Hauptmünzamtes Wien. Dennoch ordnet die ältere Literatur seine Münzen einhellig der Münzstätte Wien zu, weshalb diese auch im vorliegenden Katalog als Ausprägungsort geführt wird. 55 DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1633 Für das Jahr 1633 sind literarisch Taler mit zwei Reverstypen bei LEITZMANN dokumentiert: der Typ „Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“ (Kat.-Nr. 54) und der Typ „Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen“ (Kat.-Nr. 55). Kombiniert werden sie laut Leitzmann mit dem Avers „Geharnischtes Brustbild von der rechten Seite mit einem breiten Spitzenkragen“.290 Da er dieselbe Aversbeschreibung auch bei den Talern der Folgejahre anführt, ein Harnisch aber nicht abgebildet ist, bezeichnet der vorliegende Katalog den Averstyp als „Brustbild“. DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1634 Als höchstes Nominal führt der Dukat das Jahr 1634 an (Kat.-Nr. 56). Auf dem Avers erscheint Johann Franz Trautson mit einem Wams bekleidet und mit dem für die Zeit obligatorischen langen Spitzenkragen und der Feldbinde geschmückt. Auf dem Revers ist der runde Wappenschild mit Rollwerk verziert. In dem Jahr 1634 tauchen die zwei Reverstypen der Taler aus dem Jahr 1633 in der Kombination mit zwei Averstypen auf: „Brustbild“ und „Brustbild mit Feldbinde“. Hierbei scheinen die Kopplungen der beiden Avers- mit den beiden Reverstypen die Taler von 1634 zu charakterisieren: „Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“ (Kat.-Nr. 57), „Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“ (Kat.-Nr. 58), „Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen“ (Kat.-Nr. 59) und schließlich „Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen“ (Kat.-Nr. 60). Hierbei wurde offensichtlich für die Katalognummern 57 und 58 derselbe Reversstempel und für Katalognummer 58 und 60 derselbe Aversstempel benutzt. Dass Johann Franz Trautson „mit der Mode ging“, veranschaulichen die Halbtaler, auf denen seine schulterlangen Haare in große Wellen gelegt und seine Stirnlocken zurücktoupiert sind (Kat.-Nr. 61). Wie es scheint, trägt er einen Oberlippenbart. Der Wulst könnte aber auch einfach eine markant herausgearbeitete Oberlippe darstellen. Der Wechsel der Aversdarstellungen zwischen Brustbild mit oder ohne Feldbinde setzt sich auch auf den Halbtalern fort (vgl. Kat.-Nr. 61 und 62). Die Liste der Talerteilstücke schließt ein Vierteltaler mit dem Typ „Brustbild mit Feldbinde / Ovaler gekrönter Wappenschild mit Rollwerk“ ab (Kat.-Nr. 63). Überhaupt erscheint der ovale bzw. 290 LEITZMANN 1864, Nr. 31. 56 runde Wappenschild mit Rollwerkdekor immer nur auf den „kleineren“ Münzen dieses Jahrgangs wie Dukat, Halbtaler und Vierteltaler. DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1635 In dem Jahr 1635 wurden nur Halbdukaten (Kat.-Nr. 64) und Vierteldukaten (Kat.-Nr. 65), jeweils mit dem Typ „Brustbild / Ovaler gekrönter Wappenschild mit Rollwerk“, sowie Taler mit dem Typ „Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen“ (Kat.-Nr. 66) und „Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen“ (Kat.-Nr. 67) geprägt. Da die Taler-Aversstempel „Brustbild mit Feldbinde“ aus den Jahren 1634 und 1635 fast ident sind, liegt die Vermutung nahe, dass diese Aversstempel aus dem Jahr 1634 auch für das Jahr 1635 verwendet wurden. DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1636 Das Jahr 1636 kann mit einem seltenen 10fach-Dukat (Kat.-Nr. 68) als Abschlag vom Talerstempel (Taler: Kat.-Nr. 70) aufwarten. Sowohl in diesem Jahr als auch in den Nachfolgejahren dominiert der Typ „Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“ die groben Sorten. Etwas verwunderlich ist die Gesichtsveränderung von Johann Franz Trautson: der spitz zulaufende Kopf mit den kleinen Locken und dem hängenden Kinn aus den Jahren zuvor wich einem wohlproportioniertem Haupt mit leicht gewelltem Haar. Der Dukat vom Typ „Brustbild mit Feldbinde / Runder gekrönter Wappenschild mit Rollwerk“ (Kat.-Nr. 69) ist im Avers stempelident mit dem Dukat von 1634 (Kat.-Nr. 56). Es wurden also Stempel über mehrere Jahre hinweg genutzt. Neben dem bereits erwähnten Taler wurde laut ERBSTEIN auch im Jahr 1636 wieder der Talertyp „Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“ geprägt (Kat.-Nr. 71). Zum ersten Mal tauchen Groschen auf (Kat.-Nr. 72 A und B), die sich ikonographisch an der Darstellung von Johann Franz auf den Talern desselben Jahres orientieren. DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1637 Für das Jahr 1637 ist nur literarisch ein Taler des Typs „Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“ belegt (Kat.-Nr. 73). 57 DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1638 Die Auswahl der Nominalien im Jahr 1638 entspricht genau jener für das Jahr 1636. Ein 10fach-Dukat (Kat.-Nr. 74) als Abschlag vom Talerstempel (Kat.-Nr. 76) führt, gefolgt vom Dukat (Kat.-Nr. 75), die Goldprägungen an. Vermutlich wurde auch beim Dukaten derselbe Aversstempel aus den Jahren zuvor wiederverwendet. Auch hier schließt der Groschen (Kat.Nr. 77) als kleinstes Nominal das Spektrum ab. DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1639 Mit dem Jahr 1639 endet die Ausübung des Münzrechts durch Johann Franz Trautson. Sein Äußeres scheint auch in diesem Jahr wieder dem modischen Wandel unterlegen zu sein. Das Doppelkinn wird durch einen Spitzbart verdeckt und die Stirnlocke ragt forsch empor. Der spitz zulaufende Kopf taucht auf den Münzen nicht mehr auf. Dieses neue Konterfei tragen sowohl der 3fach-Dukat (Kat.-Nr. 78) als auch der Halbtaler (Kat.-Nr. 81), die beide denselben Reverstyp „Gekrönter Wappenschild“ aufweisen. Der Taler vom Typ „Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“ (Kat.-Nr. 79) scheint im Avers stempelident mit dem Talerstempel aus dem Jahr 1638. Laut ERBSTEIN liegt für das Jahr 1639 wieder der Talertyp „Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“ vor (Kat.-Nr. 80). Auch in diesem Jahr wurden wieder Groschen geprägt (Kat.-Nr. 82). VIII.4. FRANZ EUSEBIUS TRAUTSON (1678-1728) Tabelle: Übersicht über die Münzprägung von Graf Franz Eusebius Trautson von 1708 und 1715 Nach 69 Jahren Prägepause übte Franz Eusebius Trautson, Sohn von Johann Franz aus zweiter Ehe, das Münzrecht in den Jahren 1708 und 1715 aus. Die Gold- und Silbermünzen 58 wurden unter anderem von dem Münzmeister Matthias Mittermayer von Waffenberg geprägt, der von 1679 bis 1708291 als Münzmeister in Wien tätig war. Die Münzen brillieren durch ihre feine Ausarbeitung und Detailtreue. DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1708 Das Münzmeisterzeichen von Matthias Mittermayer von Waffenberg, das doppelte M ( ), tritt auf den 10fach-Dukaten (Kat.-Nr. 83) als Abschlag vom Talerstempel (Taler: Kat.-Nr. 85) aus dem Jahr 1708 im Revers auf. Auf dem Avers wird Franz Eusebius in der Manier eines barocken Fürsten mit Allongeperücke dargestellt. Ähnlich wie bei seinem Vater zieren fünf Helme mit den Schildfiguren den Wappenschild auf den Revers. Auf dem Avers tauchen ligierte Initialen JH über dem O von TRAVTHSON im Faltenwurf auf, die bislang nicht eindeutig zugeordnet werden konnten (s. Ausschnitt aus Kat.-Nr. 85). ERBSTEIN erwähnt eine Initiale auf dem Avers, die er als H deutet.292 HOLZMAIR vermutet ohne Angabe Wilhelm von Initialen Johann Hoffmann als Stempelschneider der 10fach- Dukaten und Taler von 1708.293 Johann Wilhelm Hoffmann war von 1680 bis 1733 als Stempelschneider in Wien tätig. 1715 wurde er zum Wardein der kaiserlichen Münze in Wien ernannt. Auf den Münzen führte er die Initialen I M H294 oder I H. Im Falle der Münzen mit den ligierten Initialen JH von Franz Eusebius Trautson käme also Johann Michael Hoffmann als Stempelschneider in Frage. Laut Hauptmünzamtsrechnung wurden am 3. Oktober 1708 insgesamt 1.753 Taler für Franz Eusebius Trautson geprägt.295 Dabei zahlte nicht er selbst das Edelmetall zur Ausmünzung im 291 HÖLLHUBER 1998, 31. E RBSTEIN 1974, 348. 293 HOLZMAIR 1946, 58f; SCHÖN gibt Johann Wilhelm Hoffmann als Stempelschneider der Münzen von Franz 4 Eusebius an, ohne jedoch die Initialen zu erwähnen, vgl. SCHÖN 2008, 310, 1. 294 FORRER II., s.v. Hoffmann, 1904, 514. 292 59 Hauptmünzamt, sondern es beteiligten sich insgesamt vier Personen, darunter sein Halbbruder, der spätere Fürst Johann Leopold Donat, sowie seine Halbschwester Maria Christina Fürstin von Dietrichstein (* 1650, † 1719), geborene Gräfin von Trautson, an der Ausmünzung von Talern, die Bildnis und Wappen ihres Bruders Franz Eusebius tragen sollten.296 Auch sind Goldlieferungen der Geschwister im September und Oktober 1708 verbucht, für die jedoch kein Ausmünzungsbeleg vorliegt. Johann Leopold Donat lieferte 1 Mark feines Gold und seine Schwester 3 Mark feines Gold an das Hauptmünzamt. Zusammen ergäben die 4 Mark Feingold laut dem Rechnungsbuch ca. 343 Dukaten.297 Da jedoch kein Ausmünzungsbeleg für Franz Eusebius vorliegt, kann man nur vermuten, dass das Gold für die Dukaten vom Typ „Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler“ (Kat.-Nr. 84) gedacht war. Sollte dies der Fall sein, so kann von einem Mindestumfang von 343 Dukaten für das Jahr 1708 ausgegangen werden. DIE MÜNZEN AUS DEM J AHR 1715 Dass im Jahr 1715 auch 10fach-Dukaten (Kat.-Nr. 86) ausgeprägt wurden, ist aufgrund fehlender Indizien sehr fraglich. Für die Existenz von Dukaten (Kat.-Nr. 87) finden sich hingegen durchaus Beweise in der älteren Literatur und im Sammlungskatalog von ENZENBERG. Laut Katalog der Münzen- und Medaillen-Stempel-Sammlung des Wiener Hauptmünzamtes wurden vom Stempelschneider Georg Hautsch und dem Münzmeister Georg Friedrich Nürnberger (Münzmeisterzeichen G F N) ein Talerstempel für das Jahr 1715 in Nürnberg angefertigt.298 Georg Hautsch zog allerdings im Jahr 1712 nach Wien und war dort weiterhin als Stempelschneider tätig.299 Zur Prägung wurde aber offenbar ein anderer Stempel verwendet, der alte Stempel von 1708 nach einem Umschnitt.300 Von dem in Nürnberg 295 HKA, HMA Wien, Rechnungsbuch 1708, Index 19, fol. 62, Nr. 9. Es wurden 9 3/5 Stück Taler „auf die Wienner March“ geprägt. 296 HKA, HMA Wien, Rechnungsbuch 1708, Index 19, fol. 43, Nr. 9: Auf dem folio wird die genaue Rechnung angeführt, wie viel Silber „in den Tögel“ und „auß dem Tögel“ kamen. Die einzelnen Beteiligten lieferten das Edelmetall im Monat zuvor, im September 1708, vgl. HKA, HMA Wien, Rechnungsbuch 1708, Index 19, fol. 11 und 12. 297 HKA, HMA Wien, Rechnungsbuch 1708, Index 19, fol. 7. 298 FIALA, E., Katalog der Münzen- und Medaillen-Stempel-Sammlung des K. K. Hauptmünzamtes in Wien, Bd. 1, Wien 1901, S. 202, Stempel 615. Von diesen Stempeln ist nur der Unterstempel vorhanden. Die Münzstätte Nürnberg prägte für den Wiener Hof Medaillen und Münzen, vgl. S. 191. 299 THIEME – BECKER 1992, 152. 300 Der Verdacht liege nahe, dass Fiala den zur Prägung verwendeten Stempel beschreibt, aber teilweise fehlinterpretiert. 60 hergestllten Stempel Auf den Talerstempeln von 1715 (Taler: Kat.-Nr. 88) wurde das Münzmeisterzeichen von Matthias Mittermayer retuschiert und die Jahreszahl 1708 zu 1715 umgeschnitten. Die Initialen JH auf dem Avers blieben allerdings erhalten. Es finden sich keine weiteren Initialen oder Münzmeisterzeichen auf den Münzen. Dass die Münzen von 1715 auch in Wien geprägt wurden, ist daher m.E. wahrscheinlich.301 Zum einen wurde der alte Talerstempel von 1708 wiederverwendet und das alte Münzmeisterzeichen von Matthias Mittermayer getilgt, womöglich weil er 1715 bereits sieben Jahre tot war, und zum anderen wurden keine neuen Münzmeisterzeichen oder dergleichen angebracht. Es ist daher möglich, dass der erwähnte Stempel von 1715 aus Nürnberg vielleicht nie zum Einsatz kam. Da es kein Rechnungsbuch zum Jahr 1715 mehr gibt, können leider keine Angaben zu den Nominalien und zum Umfang der Münzen gemacht werden. VIII.5. J OHANN LEOPOLD DONAT TRAUTSON (1711-1724) Tabelle: Übersicht über die Münzprägung von Fürst Johann Leopold Donat Trautson von 1719 Mit Fürst Johann Leopold Donat läuft die Münzprägung der Familie Trautson endgültig aus. Seine Münzprägung mit hochqualitativem Stempelschnitt fand nur im Jahr 1719 statt. Bei der Zuordnung zur Münzstätte besteht bislang Unklarheit. Einerseits wird Kremnitz als Münzstätte angeführt, andererseits nimmt man in der jüngeren Literatur Wien als Prägeort an. Für beide Vorschläge fehlen allerdings Belege.302 Auch das Rechnungsbuch des Hauptmünzamtes aus dem Jahr 1719 enthält keinerlei Angaben zur Münzprägung des Fürsten in Wien.303 Der hochfeine und ausgezeichnete Stempelschnitt verleiht den 10fach-Dukaten (Kat.-Nr. 89) als Abschlag vom Talerstempel, den Dukaten (Kat.-Nr. 90) und den Talern (Kat.-Nr. 93) 301 4 SCHÖN ordnet sie ebenfalls der Münzstätte Wien zu, vgl. SCHÖN 2008, 310, Nr. 1 und 2. HOLZMAIR 1946, 59. 303 HKA, HMA Wien, Rechnungsbuch 1719, Index 23. 302 61 einen medaillenartigen Charakter, der m.E. nicht zuletzt durch den für Medaillen typischen Lesebeginn bei 7/8 Uhr angedeutet wird. Im Sammlungskatalog von MOROSINI werden auch einseitige Silber- und Kupferabschläge der Dukaten angeführt (Kat.-Nr. 91 und 92). VIII.6. ZWISCHENFAZIT In der Münzprägung der vier Prägeherren der Familie Trautson fällt auf den ersten Blick nicht nur eine deutliche Reduzierung der Bandbreite an Nominalien auf, sondern auch der Rückgang an Prägejahren. Paul Sixt hat von der Vergabe des Münzrechts im Jahr 1615 an bis zur Auflösung der Münzstätte 1620, ein Jahr vor seinem Tod, das Münzrecht ausgeübt. Das Spektrum der Nominalien reicht von 10fach-Dukaten bis zu 2 Pfennig-Stücken. Den Talern und besonders den Groschen, die offensichtlich in hohen Auflagen geprägt wurden, kam eine besondere Gewichtung zu. Besonders die Groschen versprachen am „Vorabend“ der Kipperund Wipperzeit und schließlich im ersten Jahr der Hyperinflation einen großen Gewinn. Das Münzbild bleibt größtenteils einheitlich. Für das Jahr 1617 ist die Darstellung des Brustbildes mit dem Barett charakteristisch. Die militärischen Auseinandersetzungen zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges klingen in der Wahl des geharnischten Brustbildes im Jahr 1620 an. In den Jahren 1618 und 1619 hatte die Groschenprägung ihre Hochzeit, die groben Sorten hingegen in den Jahren 1617, 1618 und 1620. Johann Franz Trautson übte sein Münzrecht in einer Zeit aus, in der die Krise der Hyperinflation überstanden und der Prägecharakter im Wandel begriffen war. Er prägte in seiner 42 Jahre andauernden Majoratszeit lediglich nur für siebe Jahre, dafür aber sortenreich. Das Nominal, das er sowohl jährlich als auch in mehreren Typen prägte, war der rentable Taler. Auffällig ist sein sich wandelndes Äußeres. Sowohl die Kopfform als auch Gesicht und Haartracht unterlagen ständigen Modifikationen. Sein Münzwesen als Ganzes stellt eine Art Übergang dar von jenem seines Vaters zu Beginn der Kipper- und Wipperzeit zu jenen Münzwesen von Franz Eusebius und Johann Leopold Donat zu Beginn des18. Jahrhunderts. Nach einer 69 Jahre andauernden Prägepause übten Franz Eusebius in den Jahren 1708 und 1715 und sein Bruder und Fürst Johann Leopold Donat Trautson im Jahr 1719 das Prägerecht aus. Beider Münzwesen heben sich von der beinah 100 Jahre zurückliegenden Prägetätigkeit ihres Großvaters deutlich ab. Die Funktion des ausgeprägten Geldes hatte sich deutlich 62 gewandelt. Die hochqualitativen 10fach-Dukaten, Dukaten und Taler mit medaillenartigem Charakter lassen auf die Nutzung der Münzen als Donative schließen. 63 IX. Fazit Die Münzprägung der Familie Trautson veranschaulicht beispielhaft die wechselvolle Münzgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts in den habsburgischen Erblanden. Von den vier Prägeherren stach besonders Paul Sixt Trautson durch ein gewinnorientiertes und das Prägerecht ausschöpfendes Münzwesen heraus, das symptomatisch für die aufkommende Finanzkrise der Kipper- und Wipperzeit steht. Mit dem Münzrecht im Jahr 1615 begabt setzte er dieses wahrscheinlich in der kaiserlichen Münzstätte Wien bereits kurze Zeit später um. An einer Zuweisung der undatierten Münzen und des 2 Pfennig-Stückes zu der kaiserlichen Münzstätte bestehen allerdings Zweifel. Nachdem ihm durch kaiserlichen Beschluss ein Ausprägen in der kaiserlichen Münzstätte verboten worden war, verpachtete er spätestens 1617 sein Münzwesen an die Münzjuden Veit Brodt und Abraham Ries, obwohl das Verpachten der „Münzfreiheit“ an Dritte gegen die Reichsmünzordnung von 1559 verstieß. In Ermangelung eigener Silberbergwerke wurde Pagament in so großem Umfang eingekauft, dass dies laut der kaiserlichen Münzbeamten zu einem Edelmetallengpass für die kaiserliche Münze in Wien führte. Von 1618 bis 1620 häuften sich die Klagen der Hofkammer und der Münzmeister über den Pagamentaufkauf der Münzjuden, die unter Paul Sixt Trautson gute Münzen außer „Landes“ schafften und im Gegenzug schlechtes Münzgeld einführten. Neben dem Vorwurf des übermäßigen Pagamentenkaufs und der sogenannten Verschwärzung guten Geldes wurde das trautsonische Münzwesen beschuldigt, Groschen mit geringem Schrot und Korn en masse auszuprägen. Die Untersuchung des Münzmaterials ergab, dass die Subtypenvielfalt der Groschen aus den Jahren 1618 und 1619 sowie der undatierten Groschen auf eine Vielzahl an Stempeln schließen lässt. Somit finden sich numismatische Belege für eine relativ hohe Groschenproduktion. Diese war aber nur dann rentabel, wenn sich neben dem Ausgleich der hohen Produktionskosten auch ein Gewinn einstellte. Doch fällt auch die Typen- und Subtypenvielfalt der Mehrfachtaler, Taler und Talerteilstücke auf, die durchgehend von 1617 bis 1620 geprägt wurden. Durch die Landesunruhen bedingt überführte Paul Sixt Trautson seine Münze vor dem 24. Februar 1620 in das Wirtshaus „Haus zum Roten Rosenkranz“ in Wien. Seine Münzprägung muss in den geschichtlichen Kontext des Dreißigjährigen Krieges gestellt werden, der maßgeblich Anlass für das Ausprägen minderwertiger Münzen war. Durch den Krieg gegen den böhmischen König Friedrich von der Pfalz stieg der Bedarf an kleinen Silbermünzen in den Jahren 1619 und 1620 stark an. Die Ausmünzungsverträge Kaiser Ferdinands II. mit Paul Sixt Trautson und seinen Münzjuden können nur mit Blick auf das Zeitgeschehen verstanden werden. Deren Münzkosten fielen 64 geringer aus als die in der eigenen kaiserlichen Münzstätte in Wien. Sollten die Münzjuden tatsächlich minderwertige Silbermünzen geprägt haben, so dürfte dies Kaiser Ferdinand II. bewusst einkalkuliert haben. Die Münzprägung währte nur kurz im „Haus zum Roten Rosenkranz“, das auf kaiserlichen Befehl Ende August 1620 geräumt wurde. Die Klagen vonseiten der Hofkammer und der Münzmeister, die das trautsonische Münzwesen als Konkurrenz wahrnahmen, hatten schlussendlich ihre Wirkung gezeigt. Das Vermächtnis der Münzprägung von Paul Sixt Trautson hat sich bis heute in massenhaft vorkommenden Talern und Groschen bewahrt. Die Münzprägung von Johann Franz Trautson spiegelt ebenso wie die seines Vaters Paul Sixt Trautson die Zeitgeschichte wider. Die Zeit nach der Wiederherstellung der alten Münzordnung Ende der 20er Jahre des 17. Jahrhunderts weist einen Wechsel im Prägeverhalten vieler Prägeherren auf, die zunehmend aus Reputation ihr Münzrecht umsetzten. Beide Charaktereigenschaften der Münzprägung, Repräsentation und Gewinn durch Münzgeld, finden sich im Nominalienspektrum von Johann Franz Trautson wieder, das vom 10fach-Dukaten bis zum Groschen reicht. Die wechselnden Münzbilder, besonders seine Büstendarstellungen, belegen den Typenreichtum seiner Münzen. Die Münzprägung von Johann Franz Trautson währte von 1633 bis 1639 und fand in einer Übergangszeit statt, an deren Ende mit der Thronbesteigung Leopolds I. die Privatwirtschaft der Reputation wich. Die Münzprägungen von Franz Eusebius und Johann Leopold Donat Trautson heben sich deutlich von jener ihres Vaters und Großvaters ab. Beide prägten nur grobe Sorten wie 10fach-Dukaten, Dukaten und Taler, die, teilweise mit Rändelung versehen, medaillenartigen Charakter besitzen und dem Repräsentationsbedürfnis eines Barockfürsten entsprachen. Die Münzen dürften als Geschenke ihre vorrangige Verwendung gefunden haben. Auffällig ist die Tatsache, dass Franz Eusebius im Jahr 1708 kein Edelmetall für seine Münzprägung in das Hauptmünzamt in Wien lieferte, sondern seine Geschwister sich mit zwei anderen Personen, vermutlich Freunden, an der Edelmetalllieferung gemeinschaftlich beteiligt hatten, um 1753 Taler mit Bildnis und Wappen ihres Bruders prägen zu lassen. Vermutlich war auch die belegte Goldlieferung für die Ausmünzung der Dukaten von 1708 gedacht. Von einer ambitionierten Münzprägung vonseiten Fran Eusebius‘ kann also nicht gesprochen werden. Sowohl die wechselvolle Münzprägung als auch die Münzgeschichte der Familie Trautson geben anhand der numismatischen und archivalischen Zeugnisse Aufschluss über die Münzgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts. 65 X. QUELLENANHANG X.1. VORBEMERKUNGEN UND EDITIONSREGELN Die Basis dieser Edition sind die transkribierten Archivalien aus dem Archivbestand „Münzund Bergwesen“ des Hofkammerarchivs, die sich mit dem Münzwesen von Paul Sixt Trautson von 1615 bis 1620 beschäftigen. Die vorliegenden Akten, die hauptsächlich für den internen Gebrauch gedacht waren, liegen als Konzepte und Abschriften vor, die in der Hofkammer aufbewahrt wurden. Reinschriften hingegen wurden hauptsächlich für den Schriftverkehr zwischen den Behörden angefertigt. Die erbrachten Transkriptionen dieser Quellengattungen stellen die Grundlage zur Informationsauswertung dar, anhand dessen das Münzwesen von Paul Sixt Trautson erforscht werden soll. Gedruckte Archivalien werden aufgrund ihrer Lesbarkeit nicht transkribiert. Der Vollständigkeit halber werden dem Quellenanhang Kopien der Ausmünzungsbelege für Franz Eusebius Trautson aus dem Rechnungsbuch von 1708 des Hauptmünzamtes Wien beigelegt. Die Anordnung der Archivalien im Quellenanhang orientiert sich an der meist chronologischen Anordnung der Dokumente im Text. Für die Lesbarkeit der Transkriptionen wurde einheitlich Kleinschreibung verwendet, von der Personen- und Ortsnamen, Monatsbezeichnungen, „Juden“ und „Christen“ sowie „Majestät“ ausgenommen sind. Die Paginierung wurde übernommen und in eckige Klammern gesetzt. Unbeschriebene Seiten werden nicht in der Edition berücksichtigt. Die Auflösung von Abkürzungen erfolgt nach dem zeitgenössischen Wortgebrauch innerhalb der Quelle und wird mit runden Klammern illustriert. Im Falle von Ergänzungen werden eckige Klammern eingesetzt. Aufgrund der meist flüchtigen Schrift in Konzepten werden ausgelassene Buchstaben wie a, e, m, n, o und r, ohne näher ausgewiesen zu werden, ergänzt. Die Buchstaben, u, v, w und Umlaute werden als solche unabhängig vom Lautwert wiedergegeben. Die Umlautpunkte über y werden nicht wiedergegeben. Nur in seltenen Fällen wurden oft sehr lange Sätze durch Einfügung eines Punktes gegliedert. Streichungen oder Tilgungen werden bei nicht Lesbarkeit der Wörter mit runden Klammern um drei Punkte und einem Bindestrich ausgewiesen: (...). Sind das gestrichene Wort oder die gestrichenen Buchstaben lesbar, so wird jenes ausgeschrieben und durchgestrichen: und. Unleserliche Wörter oder Buchstaben werden unabhängig der unleserlichen Buchstabenanzahl mit drei Punkten innerhalb einer runden Klammer dargestellt: (...). 66 Einfügungen, Korrekturen etc. werden über Fußnoten in Buchstabenform im textkritischen Apparat erklärt. Einfügungen sind am Ort des Verweiszeichens zu finden und durch Fußnoten markiert. Sollten Korrekturen an Buchstaben innerhalb eines Wortes vorgenommen worden sein, so wird im textkritischen Apparat deren Stellung innerhalb des Wortes durch einen Bindestrich ausgewiesen: e- korr. / -e- korr. / -e korr. Lateinische Abkürzungen wie ao. für anno als auch die Kürzel -en oder -er am Ende von deutschsprachigen Wörtern sowie komplexere Abkürzungen wie n. ö. für n(ieder) ö(sterreichsich) werden kursiv in runden Klammern aufgelöst. Währungskürzel wurden vollständig in runde Klammern aufgelöst. X.2. GLOSSAR Accidention: Zufälligkeiten Abbruch: Schmälerung Accomodieren: anpassen Ainicher: einziger Alhirsig: hiesig Aufwexeln/aufwechseln: Geld einwechseln und dabei Gewinn machen Behaimb: Böhmen Bemelt: gemeldet/genannt In Bestandt verlassen: verpachten Bestantgelt: Pachtgeld Compagnia: mit C. sind die Arbeitskollegen von Veit Brodt gemeint, die auch unter den Begriff Münzjuden fallen Consentieren: übereinstimmen, einwilligen, insbesondere genehmigen Deduciren/deduzieren: herleiten Derogiert: entfremdet Eheist: ehest Generale: Landesherrliche Anordnung, die allgemein kundgemacht wurde 67 Handtgraff/Handgraf: Nebenform für Hansegraf, landesfürstlicher Beamter für Markt- und Handelssachen Hiegisch/hieigen: hiesig Hüzigen: oder hutzigen, schmähen Inhibieren: hemmen, unterbinden, anhalten Jedmenniglich: jedermann Menigelich: oder männiglich, jedermann/allgemein Münzjuden: Eigenname für jene Juden, die besonders im 17. Jahrhundert im Münzwesen aktiv waren Münzvergandter: von Veganter, jmd. der versteigert, also Münzhändler Pagament: Edelmetallstücke und aus dem Verkehr gezogenes Münzgeld, das zum Einschmelzen bestimmt ist Paßbrief: Passierschein Pedtschaft: Siegel Persuasion: Überredung Praestirn: aus lat. praestare, leisten/erstatten Praetext: aus lat. praetextum, Vorwand Remedierung: Wiederherstellung der guten Ordnung nach einem Missstand Sintemall/sintemal: da/weil/indem Tax: eine, nach der Schätzung des Eigentums und Einkünfte auferlegte Abgabe, Steuer, Schätzung Tractation: Vertrag Überreütter/Überreiter: Grenzwächter/Zollaufseher/Regierungsdiener Verführen: jmd. od. etw. an einen anderen Ort bringen Verkhlainerlich: herabsetzend, missachtend Verraiten: verrechnen Verschwerzen/verschwartzen/verschwärzen: (hinaus-) schmuggeln 68 X.3. DIE ARCHIVALIEN AUS DEM HOFKAMMERARCHIV HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939r.-v. 69 70 [939r.] [undatiert, in der Akte vom 17. März 1620 liegend] Über diß geben und verwilligen wir mehrgemelten Paul Sixt Trauthson, graven zue Falckhenstain etc. das er und nach seinem ableiben allwegen der eltiste unnd craft obbestimbts privilegii primogeniturae verwilligt und erclärte director seines geschlechts nun fürbaßhin, wan ihnen solches gelegen und gefallig, guldin unda silberin, münz sorten, klain und groß, allermassen solches unser und des heiligen reiches münz edict und ordnung zuelaset, mit umbschriftten, bildnusen, wappen und gepreg, auf baiden seiten schlagen und münzen laßen, und damit verfahren und handlen sollen und mögen, wie sichs gebürt und herkhomen, von allermeniglich unverhindert. Doch sollen alle solch guldin und silberine münzen von strich, nadel, gehall, kern, gewicht und grad anderer unser auch churfürsten, fürsten, stät, und ständen des reichs guldin und silberin münz, auch unserer und des reichs ordnung gemäß, und nicht geringer sein. Wir geben und erlauben auch oftbesagten graff Paul Sixten Trauthson, und desen nachkhomenden primogenitis seiner absteigenden lini, von obbestimbt unserer khay(serlichen) khönigl(ichen) und landtsfürstlichen macht volckhomenhait, all und jede gnadt, und freyhait, die sy zue solchem münzwerkh bedürftig, und wir ihnen von recht und billigkheit wegen zugeben und zuerlauben haben, sollen und mögen. Ob wir aber über kurz oder a Oberhalb der Zeile eingefügt. 71 lang im heiligen reich, unseren khönigreichen oder [939v.] unsern erblanden, der guldin und silberin münz halben ainige änderung und ordnung fürnemben und machen würden, denselben sollen vilgedachter graf Trauthson, und seine nachvolgente primogeniti absteigender lini sich alßdan auch gemäß und gehorsamb halten. Doch unß und dem heiligem reich an unser khays(erlichen) khön(iglichen) auch landtsfürstlichen oberkhait und sonst meniglich an seinen rechten und gerechtigkheiten, auch vorberürt unserm und des reichs publicirt und verbeserten münz edict unvergriffen und unschädlich. 72 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 13, 684r.-685r. 73 74 75 76 [684 r.] [10. März 1615] Die röm(ische) khay(serliche) auch zu Hungern und Behaimb khünig(liche) May(estät) unsern allergnedigisten herrn berichtet die hoffcamer gehorsambist, alß unlangst ihrer May(estät) gehaimber rath und statthaltter bey der n(ieder) ö(sterreichischen) regierung herr graff Paull Sixt Trauthson ihme bey der alhieigen muntz auf sein aignes geschnittenes pregeyßen allerley sorten, als gantze, halbe und viertl taller, auch groschen und halb patzen, sowoll auch auf ducaten mit seinem wapen und nahmen, auch sein des muntzmaisters zaichen zumuntzen begehrt, und silber und goldt darauff hergeben, ist solches zwar mündtlich durch den n(ieder) ö(sterreichischen) camer pra[e]sidenten dem muntzmaister angedeuttet worden, der aber darauff an die n(ieder) ö(sterreichische) camer repliciert und gebetten, weill dergleichen bey der hieigen wienerischen muntz vor diesem nit gebreüchig gewest, daß ihme zu seiner khünfftigen versicherung ein ordentliches decret deßhalber zugeferttigt werden wolte, welches nun die n(ieder) ö(sterreichische)camer an die hoffcammer [684 v.] gebracht, und weill sy die n(ieder) ö(sterreichische) camer an des herrn Grafen fürbringen, das ihre 77 May(estät) etwa dergleichen bewilligt haben mechten, khainen zweiffll träge, sich deswegen zubeschaiden begehrt. Die hofcamer waiß zwahr auch nit, weßen sich ire May(estät) etwa deßhalber entschloßen, und ob und wie weitt sy consentiert haben mächten. Es khäme aber dieses muntzen darumben desto frembder und verwunderlicher für, das es in ihrer May(estät) stadt und dero muntzhauß, auch mit ires muntzmaisters zaichen beschehen solte, da doch solches ein sonderliches des hauß von Österreich regale währe, auch bißhero ainichen nit zugelaßen worden, ja darumben vor disem auch fürsten so nit pergkwerckh hetten nitt zugelaßen werden wollen, daß die jenigen welche nit goldt oder silber pergwerckh haben, die guetten muntzen auffwexlen, brechen und in ringere vermuntzen, oder auch mit dem goldt und silber einlösen und verarbeitten allerlay vorttll brauchen, zu geschweigen das [685 r.] es im reich und andern ländern ein seltzames ansehen haben, und ihrer May(estät) verkhlainerlich sein wurde, das gleich in ihr May(estät) anwesenheit alhie dergleichen gepregt, und gar in ihrer May(estät) muntzhauß durch dero beambte zu werckh ge78 setzt werden solte. Dahero der hofcamer erachtenß, wie gern sy ihms sonst günnen wolten, rathsamber solches ab- und einzustellen, als zu zulaßen. Daneben aber auch die hofcammer für guett und nutzlicher heltt, daß die vor diesem geferttigte patenta wegen nit einlößung des bruchsilbers und brechung der guetten muntzen, verneüert und publiciert werden möchten. Darüber nun ihre khay(serliche) May(estät) sich ihres gnedigisten willens zuentschließen, dero die hofcamer zu khayßerlich(en) gnaden sich benebenß gehorsambist bevehlen thuett. Actum Wien den zehenden Martii anno sechzehenhundert und fünffzehen. Hofcammer [685 v.] 14. Marty 615 Hoffcumer memorial an ihr kay(serliche) M(ayestät) herrn graf Paul Sixt Trauttsons müntzweesen zue Wien betr(effend). 14 l(ocus) s(igilli) Martius a(nno) 1615 (…) 14. Marty 79 615 Der röm(ischen) khay(serlichen) May(estät) unserm allergnedigisten herrn von dero hofcamer in underthenigkheitt zuübergeben. P(aul) S(ixt) graff Trautsohn Münzwesen. Referat. Durch decret alles j[e]glich(e) münz(en) in g(enere) einzusteln, und die g(eneralia) publiciren zulassen. 11. Martii 615 p(er) imp(er)atorem 80 HKA, Register der Niederösterreichischen Kammer 228 (1615), Nr. 72 72. Rathschlag vom 19. dito, herr graf [19. März 1615] herr Paul Sixt Trautson Trautson, wirdt darin in freündtgraf und freyherr schafft erindert, daß die khay(serliche) (Majestät)a auf sein herrn graffen eingeraicht memoriall sich allergnedigist resoluirt, daß alles münzen in genere, in dero aignen münzhauß alhie, genzlich ab- und eingestölt sein unnd verbleiben solle, darbey auch ain concept, an münzmaister weg(en) renovier- und anschlagung der peneraln. Rathschlag vom 19. dito a Unischere Auflösung. 81 Eliaßb HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 603r. und 604v. b Unsichere Lesart. 82 83 [603r.] [23. November 1618] Auf sondere von hof beschehene verordnung, wolle die ni(eder) ö(sterreichische) camer alß baldt in der still und gehaimb erkhundigung einziehen, wie es der zeit mit des herrn graff Trautsons münzweßen beschaffen, wem solches verlassen, und ob nit solches etwa mit irer May(estät) schaden beschehe, auch des befundts alß dann berichten, diß auch befürdern. Ex Con(silio) Cam(erae) Aulicae 23 Novemb(ris) 618 [nichtleserliche Signatur] [604v.] Co(piert), den 24. Nove(mbris) 1618 Denen herrn n(ieder) ö(sterreichischen) camer praesident und räthen zuezustellen. A. [Siegel] [Vier Zeilen Text, der durchgestrichen wurde; unleserlich] a Dem alhiesig(en) khayserlich(en) münz maister Esaia Jessenskhy: allenlegig herib begert unndt sich in der gehaimb vleißig der beschaffenheit zuerkhundig(en) und (..)sden den befundt (…) ber(ichten)c solle zuzustell[en]. a -a b Archivvermerk vom 26. November 1618. Unsichere Lesart 84 26. 9bris 1618a HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594r.-597v. c Unsichere Lesart. 85 86 87 88 89 90 91 [594 r.] [23. November 1618] ad exp. 23. Nov(embris) 1618. Hochlöb(liche) n(ieder) ö(sterreichische) cammer ~ Genädig und hochgebiettundt herrn. Daß in neben- A ligenten der hoff cammer decret Aa, auf sonderer von hoff beschehene verordnung anbevolhen wirt in der still erkhundigung einzuziehen, bwie es der zeit mit des herrn herrn graff Trautsonns münzwesen beschaffenb, wembe solches verlaßsen, und ob nit solches etwa mit irer kay(serlichen) Ma(jestät) schaden beschehe, auch des befunts alßdann berichten. So mit gleichmasßiger auflag von eur g(naden) mir zudecretirt worden. Hierauf berichte eur g(naden) ich gehorsamblich, ob wol vor dißem ir kay(serliche) Ma(jestät) alß regierenter herr und landtsfürst, aus sondern hochbeweglichen ursachen, fürnemblich aber zu wider erhebung des wienerischen münzweßen, durch offene edict daß aufwexeln unnd verfüehren der guetten reichs münz, zumal des alten geltes, auch un(…)gemünzt goldt unnd silber, ernstlichen und bei verlust derselben münz oder ungemünzten goldt und silbers, auch bei straff leibes und guettes verbotten, wenigkhlichen aber auferlegt, daß sy daß alte gelt, silber oder goldt alleine in ihr kay(serlichen) Ma(jestät) hiegische münz und sunst nir- a Oberhalb der Zeile eingefügt. Unterstrichen. b-b 92 gent anderst wohin einraichen noch aus der statt Wien auf andere marckht oder münzstadt verführen sollen. Laut unnd mehrern inhalts der jünngst sub dato [594 v.] Wienn, den achtundzwainzigisten Augusti des abgewichnen aintaußent sechshundert unnd sibenzehenden jahres, verneüert publicirten generalien dessen werden eur gn(aden) sich gnädig zuentsinen haben. Es lassen aber jezt gedachte khaißerliche generalien und die darinnen gesezte leibes unnd guetes straff sich die Juden in gemain in wenigisten nit ihrren, sondern lauffen bei dennen khaufleüthen alle gewelber und andere laden auß, thuen haimblicher weiße daß tauglich pagament unnd altes geldt mit höherer aufgab, alß mir anzunemben nicht möglichen aufwexln, goldt guldene khötten unnd silber geschmeidt, ebenmessigen in hohen khauf an sich bringen, auf ir gnaden hochgedachten herrn herrn graffen Trautson münzstatt nach Falckhenstain, so Veith Brodt, Judt bestantweiß inne hat, verführen, ja gar auß dem lanndt under solchem pretext verschwerzen, und dardurch andere am schrott unnd khorn ringhalttige münz, sonderlich von groschen zwelffern, vier und zwanziger und neue dutickhen inß landt zu menigelichs beschwer hereiner hauffenweiß consequentur führen, und die besagten generalien nichts scheühen thun. Innsonderheit hat besagter Veit Brodt, sambt seiner 93 compani Juden, teütsch von der sachen mit warheit zuschreiben, sich eines nicht im gebührenden werckhes, mit hindan sezung, der in den generalien gesezten leibes unnd guettes straff unverschembtermassen underfangen dörffen, in dem er es dahin practiciert, daß ine g(naden) [595 r.] herr herr graf Trautsohn, das falckhenstainerische münzwesen auf drei jahr, gegen einen gar schlechten, wie sich die Juden selbsten bereichern, jene in bestandt verlassen, welches zweiffels ohn von wolgemelten herrn herrn graffen seiner gnaden dahin gemainet, daß was weniges zuerhaltung seiner münz privilegien geschlagen werden möcht, so gennugsamb darauß erscheinet, daß innen den Juden der überschuß gelassen wirt, dadurch aber under dißem schein ir kay(serlichen) Ma(jestät) münzwesen biß anhero grosser abbruch beschehen, ja auch wo nicht eheist remedierung ervolgt, dasßelbe gannz und gar ruiniert, unnd wider in die aschen gelegt werden wierde unnd also, daß wo ich diße zeit deß jahr über ir Ma(jestät) biß in sechstaußent gulden verrait, khunftig nit sovil hundert gulden wurde zuhoffen sein. Dann gemelter Veith Brodt sambt seinem anhang nicht allein den silberkhauff und ausgab bei den khaufleüthen in dißer stadt Wien strafmeßig gestaigert, daß zwar dieselben, weil sie herrn herrn graffen seiner gnaden allein dreihundert gulden bestantgelt raichen danach großen nuzen dabei befinden und sich bereichen, wir 94 aber sintemall ich von jeder marckht fein, einen floren münzüberschuß vermögen, der mit mir beschehenen ersten tractation zuverraitten schuldig, wegen der unverhofften silberstaigerung unnd des dergleichen pagament, alß zur zeit der gemelten tractation geweßen, an jezo nicht mehr zuüberkhomben, sondern mich [595 v.] der zeit unnd hüzigen leittenc nach eines schlechtenn nolens volens gebrauchen mueß, zur praestirn wemüglichend fallet. Sondern thuen auch mier die münzverwandten mit staigerung und doppelter besoldung, sowoll bewilligung übriger accidention taglichen abhalten, haben auch vor dißem thailß zeüg jenen haimblicher weiße, dadurch offt verhindernuß bei alhiegischen werckh fürgefallen, zusteckhen lasßen, jeglichen ohne erlaubnuß des eißenschneiders ganz ungescheihter sieh gebraucht. Ob ich woll solchen fortlhafftigen Juden underschiedlich durch die überreütter nachstellen lasßen, haben doch sy ihren weg durch ander abwege genomben, oder iae bey der nacht geraißet, daß man es also nicht vermerckhen khünnen. Nunmehr aber thuen sy es offentlich unnd ohne alle schey, jae auch wolltroziglich, sich auf paßbrief inmasßen der einschluß. B. bezeugt, berueffende, so sy zweifels ohne felschlichen expracticiern, in deme sy wolgemeltem herrn herrn graffen c Leitten korr. aus leifften. Unsichere Lesart. e Unsichere Lesart. d 95 ein gewisßes angeben, inmasßen ich ichs mit augen gesehen. Khönnen also öffters grosße summen under dießen schein, da es nit wie billich abgestelt wirt, hinauß verschwerzt werden, so dann enhero zuvermuetten daß sy nit allein wie ich von iren aigenen leuthen verstanden, starckh arbeiten lassen, sondern auch wegen dises werckhes sechs roß gebrauchen, derer vier allezeit auf der strasßen, die andern zwey in stetter beraitschafft gehalten werden, mögen auch [596 r.] under dißem schein der fuehr nach Falkhenstain der verschwerzung in andere wege sich gebrauchen, in specie die gräfischen groschen, wie ich solches den khaißerlichen herrn commißärien fürgetragen den khorn und schrott geringer außgehen lasßen. So werden auch neüe duttich welche sich gegen hieigen münz zuraitten, in die fünf gulden höher befinden alhero gebracht, so zweiffels ohn wie im eingang gemelt durch Juden geschiecht, so daß silber und altes gelt anselbige orthe verschwerzen. Weil dann durchgemelten Veith Broth unnd seine compani ir kay(serlichen) Ma(jestät) cammergueths einkhomben, geschmellert, der münzungen so ir kay(serlichen) Ma(jestät), alß dem landtsfürsten alleine, und nicht den Juden gehöret, ungebührlicherweiß entzogen, ja auch dero authoritet derogirt, in deme daß jenige goldt unnd silber, so under ir kay(serlichen) Ma(jestät) bildnuß khönte gebracht werden, sy die 96 Juden in andere wege gebrauchen, gehindert und weder getruckht wird, auf daß landtsfürstliche cleinodt durch ain judische persuasion an sich zuziechen unverschembtermasßen understehen dürften, ja auch frey offentlich verlauten lasßen, wan sy schon mehr münzen annehmen, wer jenen solches wehren wollte, und also fröventlich fürsezlicherweiße, der in den generalien gesezten leibes und guettes straff ungeachtet wider ir kay(serlichen) Ma(jestät) handeln. [596 v.] Alß hab eur g(naden) ich solches auf dero begern gehorsamblich berichten, unnd underthenig bitten sollen, weil umb deducirter ursachen willen den Juden, sowol als aigen nuzig handlsleüthen zuverfüehr- unnd schwerzung des alten schwären gelts, pruch golts- unnd silber, gulden khötten unnd silbergeschmeitt thür unnd thor aufgethan ist, herentgegen die khaißerliche münz zu sondern despect ruinirt wirt, eur g(naden) die geruehen die sachen dahin zu dirigirnf, damit solche beschwären eheist so müglich abgestelt werden möchten, entgegen khönte hochgedachten herrn graffen vorigen ir gnaden begern nach, jährlich was gewiß auf dero präg in hiesigen münzhauß mit ir kay(serlichen) Ma(jestät) allergnedigisten consens, gemünzt, geschlagen, unnd dero iren münz privilegien noch satisfaction gemacht werden. Wie nun allein solches zuerhaltung ir kay(serlichen) Ma(jestät) authoritet und befürf Unsichere Lesart, korr. 97 derung dero landtesfürstlich regal, geraicht, also thun eur g(naden) ich mich in dero schuz ganz underthenigst bevelhen. Irerg gn(aden) gehorsamber Jesaies Jassenßky Münzmaißter (…) [597 v.] I(n) a(nno) Xbris 618 An die hochlöb(liche) n(ieder) ö(sterreichische) camer röm(ische) kay(serliche) Ma(jestät) münzmaisters in Wien, gehorsamben abgeforderter gegründer bericht. Auf inligent der hochlö(blichen) hof cammer decret ir gnaden herrn, herrn graff Trautsohn münzweßen betr(effend). 276 Khay(serlichen)h hof(cammer) von d(er) n(ieder) ö(sterreichischen) cammer neben beiligendts decret zu abgefadteni bericht (..)umb zu ubergaben. Und ersehen die sy hiramßj sovol aus bei geschloßen des g Unsichere Lesart. Nachträglicher Archivvermerk. i Unsichere Lesart. j Unsichere Lesart h -h 98 (..) handtgraff(lichen) bericht wie es in ain und andern mit (…) graff Trautsohns münz wesen beschaffen wan es dan ihrer M(ajestät) zu höchsten derogiert. Als unnd dis (…) degleich(en) unzuläsige eingerißene (…) (…)lich zu werden und abzustellen sei. 4. xbris a(nno) 618h k Herrn hernn graff Trautson münzwesen betr(effend), No (.)Ik 1618 k -k Nachträglicher Archivvermerk. 99 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 601r.-602v. 100 101 [601r.] [26.November 1618] Hochlöb(liche) n(ieder) ö(sterreichische) camer genedig und gebietundt herrn, von eur g(naden) ist unß hiebeiligundt von der auch hochlöblichen hoff camer außgeferttigten decret A. mit überschreibnen rathschlag und auflag daß wir denselben nach zu still und gehaimb erkhundigung einziehen sollen, wie es diser zeitt mit deß herrn graff Thrautsohns münzwesen beschaffen, wemb solches verlassen, und ob solches nit etwo mit ierer Ma(jestät) schaden beschehe, und dessen eur g(naden) berichten. Zuvolziehung solcher auflag berichten eur g(naden) wir gehorsamblich, daß solches münzwäsen, sovill wir nachrichtung haben, zween Judten alß Veitt Prodt, und Abrahamb Riß, in bestanndt haben, und dassälbe threiben sollen, wie dan die hanndtgraffischen überprüffer, wan sie zu ihren dienst verrichtungen derselben refier alß auf Falkhenstain khumben sein, sovill befundten daß über 20 persohnen, beedes christen und judten, in der arbeith daselbst verhandten. Ob es aber mit, oder ohne ihr Ma(jestät) schaden beschieht, khünnen wir nicht wissen, derentwegen aber der münzmaister zuvernemben sein möchte, sonsten sein zu undterschiedlichmallen bemelte judten mit goldt und silber, so sie gedachten münzwäsen zuegefüerth angedroffen worden. Weillen sie aber jederzeit von wolgedachten herrn graff Thrautsohn mit aigner handtschrifft und pedtschafft verferttigte schein beyligundter abschrifft B. gleich lauttendt bey sich gehabt sein sie damit passiert worden. Unß gehorsamb(lich) bevelhent. 102 Euer gnadn. Gehorsambe. sig(num) rathußhaimber handtgraff. (nicht leserliche Signatur) gegenschreiber (…) [602v.] co(piert) den 26 Novem(bris) 1618 an die hochlöb(liche) n(ieder) ö(sterreichische) camer Hanndtgrafens in österreich und seines zuegeordtneten gegenschreibers gehorsamber bericht, auf hiebeiligundt an sie ergangene verordtnung. Ist dem khai(serlichen) münzmeister umb seinen bericht zu decretirt worden dato 26. 9(mbris) 1618 103 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 598r.-599v., Konzept 104 105 106 107 [598 r.] [undatiert, verm. zw. 23. und 26. November 1618] Die röm(ische) kay(serliche) auch zue Hungarn und Behaimb khün(igliche) Ma(jestät) unsern allergenadigisten herrn berichtet die hofcamer hiemit gehorsambist, ob woll vor diesem ihre kay(serliche) Ma(jestät) alß regierender herr und landtsfürst auß sondertn ursachen, sonderlich zue wieder erhebung des allhiesigen müntzwesens, durch offene edicta, das aufwexeln und verführen der gueten reichsmüntz, zuemahlen des alten: auch ungemüntzten goldt und silbers ernstlichen und zwar bei verlust derselben müntz oder vermüntzten goldt und silbers, ja bei leib und guets straff verbotten, und menniglich das alte golt, silber oder goldt allein in ihrer kay(serlichen) Ma(jestät) hiesige müntz und sunst niergendts anderst woohin einzureichena, noch aus der statt Wien auf andere märckht oder müntzstatt zueverführen, vermög der deswegen publicierten generalien auferlegt worden, daß sich [598 v.] doch bwie fürkhombtb die Juden allhir cin gemainc das alles im weni- a -zu- oberhalb der Zeile eingefügt. vom linken Seitenrand eingefügt. c -c oberhalb der Zeile eingefügt. b-b 108 gisten nit irren lassen, sondern bei denen khauffleuthen alle gewölber und andred laden außlauffen, haimblicher weiß das dauglich pagament und alles gelt mit höherer außgab als es Christen anzuenemben möglich, aufwexeln, goldt, guldene khetten und silbergeschmaidt ebenmessig in hohen khauff an sich bringen, auf des herrn graven Trautsons müntzstatt nach Falckhenstain, so Veith Brodt Judt bestandtsweiß innen hat, verführen, ja gar aus dem land unter solchem praetext verschwertzen, und dardurch andero am schrott und khorn ringhalttige müntz, fürnemblich von groschn, zwölffern, vier und zwaintzigern und neuen duttichen ins landt mit jedmenniglich beschwer khauffmanswaiß führen und also besagte generalia gar nichts scheien, thuen , und dardurch ihrer Ma(jestät) hiesigen müntzwesen im disen und andren mächtigen abbruch thuen, uber dis auch zu besserar verschwertzung des hin und her erhandleten goldt, silbers und dergleichen, [599 r.] starckh arbeitten lassen, hiertzue 6 ros gebrauchen, deren vier alzeit auf der d Oberhalb der Zeile eingefügt. 109 strassen, die andern zwei aber in bestelter beraitschafft gehalten werden, und wol gar der fuhr gebrauchen, in specie die graflich[en] groschen am khorn und schrott geringer ausgehen lassen, und neue duttich, welche sich gegen der hiesigen müntz zurechnen in die 5 (Gulden) höher befinden hinher bringen, hergegen an selbige orth das guete goldt und silber verschwartzendt. Wann aber hierdurch sowoll von gemelten Brodte und seiner compagnia ihrer Ma(jestät) camer guets einkhomben, geschmellert, der müntzungen so ihrer Ma(jestät) als landtsfürsten allein gehört, ungebüerlicher weiß entzogen, deroselben authoritet in dero das jenige golt und silber, so unter ihrer Ma(jestät) bildnuß khünte gebracht werden, sy die Juden in ander weg gebrauchen, derogiert gehindert und untergedruckht wird auch fdarauß klärlich erscheindt wie die Judenf disg landtsfürstliche clainoth durch ain judische persuasion an sich zuziehen sich unverschambter massen unterstehen, und [599 v.] mehrermalten generalien ungeachtet der in selbigen begriffenen und gesetzten leibs e Brodt korr. aus Brockh. Vom linken Seitenrand eingefügt. g dis korr. aus das. f-f 110 und guets straff, freventlich zuewieder practiciern und handlen. Als wäre die hofcamer der gehorsambisten mainung, weil (h wie d(er) lenge nach deducirt worden, den Juden d(er) gestalt als aigennutzigen handlsleuthen zue verführ- und verschwartzung des alten schweren gelts, pruchgolts, und silbers guldener khetten und silbergeschmaidts thüer und thor aufgethan, entgegen aber die kayserliche müntz gentzlichen ruiniert wirdt. Ihre Ma(jestät) geruheten, dergleichen unzuelesliche eingerissene unverdrungen zeitlich wenden und abstellen, ioftwolgedachten heren graven Trautson aber, wegen desselben begern noch etwas gewisses auf dessen präg in hiesigem müntzhaus, gemüntzen geschlagen, und ihme seinen müntz privilegien noch satisfaction gebeni zulassenj. Jedoch solches alles auch zue ihrer Ma(jestät) g(enedig)isten gefallen gestelt, deroselben zue kay(serlichen) genaden sy die hofc(amer) sich dabei in underthänigkheit empfelendt. hh Rattz . c. h Schließende Klammer fehlt. Text in der Handschrift gestrichen oder unterstrichen. j zu- oberhalb der Zeile eingefügt. i -i 111 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 600r.-v. 112 113 [600 r.] [15. Juli 1618; Abschrift vom 16. Juli 1618] Heut dato den fünffzehenten July, anno sechzehenhundert und achzehen, schickht der hoch und wolgeborne herr, herr Paulus Sixt Trautsohn, graff zu Falckhenstain (und) freyherr ritter vom ortten des guldenen flüß(es) bey zaigern diß, auf seiner gnadn schloß gen Falckhenstain, zu dero münzwäsen daselbst, ain tausent fünffhundert gulden in goldt, und zwainzig marckh silber, welche ihnnerhalb dreyen tagen von dato anzuraiten, gewiß draussen sein sollen, die wolle man aller ortten unaufgehalten passiern, zue urkhundt hochwolgedachtes herrn graven handtunterschrifft und pedtschafft. Actum Wien ut supra. L(ocus) s(igili) Pauluß Sixt Trautsohn g(raf) und fr(eiherr) [600 v.] C(o)p(ier)t 16. Julii 618. Abschriftt. Von herrn graff Trautsohn passierzettl auf goldt und silber. B 114 HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/35r.-939/36v. 115 116 117 118 [939/35 r.] [24. Februar 1620] Gnedig herrn auf eur g(naden) vom 16. diß, an unß ervolgtes decret, in deme vermelt wird, daß dennenselben glaubwierdig fürkhomb, wie daß man sich außer deß münzhaußes alhie zuschaiden understehe, und daß auch ain hievor ine gebreüchige tax, darvon genomben werden solle, sowegen unß befohlen, daß wihr nit allain derentwegen den rechten und wahren grundt aigentlich, und mit mehreren erkhundigen laßen, sondern auch benebens berichten sollen, waß hievor von der marck zuschaiden geben worden unndt waß für ain tax gebreüchig geweßen, zu gehorsamber vola, berichten eur g(naden) wihr, daß sovil daß schaiden anlangt, derselben iren verhanden, deren der aine N. Preiß, ain distillierer unnd waßßer prenner, welcher mit schaidten auch umbgehen solle, d(er) ander Valtn Volger d(er) sich im münzhauß mit testmachen, schmölzen, schaiden, und prenen, auch gebrauchen laßen. Dan so münz(en) schmölz(en), probiern, schaiden, und prennen die Juden, beim Roten Rosenkhranz al- a Unsichere Lesart. 119 hie, wehr sy es aber gelehret, wißßen wihr nit, sondern es möchten deswegen die gewesten, und jezigen münzmaister sonderlich aber der wardein genomben werden, [939/35v.] welches schaiden und prennen, dardurch gahr gemain, gemacht wierdet, da doch in uhralt münz generalien, und instructionen, auf dergleichen golt und silber aufkhauffer, wexler, schmölzer, und schaider, dardurch vill golt und silber auß dem land gefüert, ihr vleißig auferwokhen zuhaben, ernstlich bevohlen worden damit dergleichen persohnen zu gebürend straf gebracht werden möchten, wer ihnen den Juden aber solches alhie zuthuen erlaubt, ist unß auch unbewust sondern möchte deswegen beschaid von hoff genohmben werden. Sonsten befind sich im nachsuechen, daß (…) 94. und 95. von der marck schaiderlohn 37. (Kreuzer) 2 (Pfennig)b genomben worden. Waß der Gändl und Fellner von d(er) march zu schaiden genomben, ist auß ihren raithungen, umb willen, solches ihr accidend b Auflösung unsicher. 120 nit zufinden. Zu antretung deß Jeßßensky ist in der khay(serlichen) resolution vermelt, daß von jeder march daß schaiderlohn von 45. biß in 30. (Kreuzer) soll limitiert werden, er hat aber, wie in seinen silber zetln zustehen den partheyen, so silbergeschmaid und dergleichen in die münz geben [939/36r.] von jeder march probier, und schaidlohn 1 (Gulden) 16. (Kreuzer) abgezogen, sovil haben wihr unß erkhundigt, und eur g(naden) auf dero begehrn hirmit berichten sollen. Es stehet aber zu dero g(naden) gefallen, ob sy zuverhüettung d(er) partheyen beschwär, und d(er) durch die münzmaister suechenden aigen nuz dardurch die partheyen mit einraichung d(er) göldigen silber zu ir kay(serlichen) schaden abgeschreckt werden, daß schaiden hinfüro durch ainen geschwornen schaid(er), auf raittung, inmaßen bey der camer Schembniz beschichtc, verrichten und von ir kay(serlichen) Ma(jestät) von d(er) march 1 (Gulden) münz schaiderlohn nehmben, und entge(gen) c Unsichere Lesart. 121 dem goltschaid(er) ain ordinari jährliche besoldung raichen laßen wöllen. [939/36v.] (…) 24. Februarii 620 Buechh(alterei)d und rait(ungen)e räth bericht, daß gold unndt silber schaiden, außer deß münzhauß, unnd die davon gebürende tax betre(ffend). (…) Der khay(serlichen) hof camer mit bericht und guettachten einzuschliessen. exp(editionem) 24. Februarii 620 d e Unsichere Auflösung. Unsichere Auflösung. 122 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938r.-939/2v 123 124 125 [938 r.] [17. März 1620] Hochlöbliche ni(eder) ö(sterreichische) camer etc. Wolgeborn g(nädiger) hochgebiettundt herr. Daß euer g(naden) unß so gemösßen vom 10. diß durch decret anbefolhen, wegen etlicher Juden die so offentlich wider alle khay(serliche) publicierte müntz generalien sub praetex herrn graffen von Trautshon, so vil silber und goldt aufkhauff erhandeln pren, unnd vermüntzen, aigentlichen erkhundigen unnd vleißig zu incpiizierna wer solche ibertretter sein. Welches wir dan bösteß vleiß nachkhumben und befunden daß ebenn die solchen alß Veidt Prodt und Abrahamb Riß baide befreide hoffjuden mit iren zu sich genumben gesellen sein, so herr graffen von Trautshonß müntz so sieh vor zwey oder 3 jahren zu Valckhenstain von newen erhöbt und angefangen und umb ein cleineß jerlichen bestandtgeldt inen gehabn und genossen haben vom welchem newen und zuvormahln nach Wienb pasßierten müntz dan der röm(ischen) kay(serlichen) May(estät) alhieiges müntzwesen sogar augenscheinlichen zuruckh getriben wirdt also daß ich nit mer den halben theil arweiter zu befirdern habe wie vormaln, und gar gewiß da eß euer g(naden) inn also geduld, wurde daß der so hohen fürgeschlagen müntzgewin gantz und in khurtz gar ersetzen, wie solcheß vormal auch beschehen inbedenkhung sie und andere Juden mit allem vleiß einneder beystehn und vast alle so silber und goldt zur erkhauffen a b Unsichere Lesart. Unsichere Lesart, W- korr. 126 [938v.] inen zuebringen wie sie dan auch gar auß dem kayßerlich(en) krieges zalambt durch irer hendl vil silber zu sonderer verkhleinerung noch teglichen ansich ziehen und weilln sie kheinen satz oder instrution wöder in den außnutzen noch nach der prob im einlössen haben, sondern inen alle keiff unnd handel frey, ist tauhtlichen zuerachten wie groß sie inen dasßelbe zu nützen und ier röm(ischer) khay(ser) zu sondern großen unwiderbringlichen schaden handlen, inbedenckhung daß die hinweckhschwörzung bey jezigen kriegszeit, vast eingestält deswegen sie dan sich so hoch alleß an sich zubringen bemühen, unnd widerumb mit nutz außmüntzen und ob sie wol wegen ihrer röm(ischen) khay(serlichen) May(estät) auß den krieges zalambt gegebeneß silber so bey 1000 (Mark)c geweßen etlich gulden weniger alß wier von 100 (Mark)d wegen der arweiterlohn unnd andern uncosten genumben, ist inen doch hergegen 11 wochen lenger zeit auß zumüntzen zuegelasßen worden in welcher zeit sie inen ein großße summa zu nutzen aber hergegen der röm(ischen) kay(serlichen) May(estät) und den müntzwösen zue ßonderschadenf geraichen destwegen sie auch nach gelegenheit deß verkhaufferß mer alß wier kay(serliche) müntz beambten, so den kayserserlichen gesetzten einlösßung nachkhumben müßen vil ain mererß darumben geben khünen, und also inen c Unsichere Auflösung. Unsichere Auflösung. e z- korr. f Unsichere Lesart, da ßonder- korr. d 127 bey irer selbst aufgeworffneng müntz freiheit ain großen zugang und nutzen machen khünen [939/2 r.] weilln dan numer iren vom hoffauß wegen ihreß herein gebrachtes wie auch desßen so inen zu außmüntzung vom kriegs zalambt geliffertes silber selbst begerte unnd erhandelte zeit und termin in curtzen verstrichen wirdt, sie villeicht interin ir erkhauffs silber ohne vorwißen ireß g(nädigen) herrn alß herrn graffen von Trautshon verarbeiten haben möchten, und daß khayserliche silber umb erhaltung willnh merere zeit zum fierweißen also vorligen lasßen. Alß bitten euer g(naden) wir hiemit gehorsamblich die merere zeit und termin so sie in kurtzen bey hoff begern möchten sambt irer gantzen muntz in wiertzhauß zum Rotten Rosßen Khrantz gäntzlichen abzukhüretzen und einzustellen und solche ir röm(ischen) kay(serlichen) May(estät) alhieigeß müntzwösen und schöneß noch niemalln gepodeneß einkhumben so durch solche newes judisches müntzleüt gentzlichen verterbt und wider in die fewer gelegt erhalten, wöllen ir röm(ischer) Kay(ser) bey solchen und derogleichen mer ins khünftig verhandenen herrn so auch müntz freiheiten erworben haben, und durch dißen zuelaßen auch begern möchten, nichts, oder gar wenig zumesßen heten derentwegen wier unß neben euer g(naden) abgeg h -n- korr. Oberhalb der Zeile eingefügt. 128 foderten bericht zu deroselben hulden gehorsamblich befelhen. Euer g(naden) Gehorsamber Mathens Fellner (…) M(athens) Huebner Wadein [939/2 v.] (…) 17 Martii 620 An der röm(ischen) kay(serlichen) Mai(estät) N(ieder) ö(sterreichischen) camer Matthes Fellner müntzambt verwalter und Matthes Huebner wardein alhie gehorsambes berichten P(ro) namhaftmachung deren so alles silber auf und einkhauffen betreffend Öes. Die püchalderi wolle hierüber judischeni hienand und wegen mit (…) berichtten 17 Marti 620 eodem in (…) i Unsichere Lesart. 129 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 937r.-939/3v. 130 131 132 133 [937 r.] [21. März 1620] Gnedig herrn. Waß Mattheß Fellner jezig(er) münzambtes verwalter neben dem wardein, den schädlichen aufkhauf und vermünzung deß goldt und silber bet(reffend) berichten, haben wihr euer g(naden) auflag nach alßbalt ersehen und finden daraus, daß Vaith Broth und Adam Rieß beede befreyte hoff Juden sambt ihrer compagnia, alß welche die erst vor drey jahrn erhöbtund angefangene neüe münz zue Falck(en)stain, von ihr g(naden) herrn graf v. Trautson etc. im bestandt haben, die fürnembsten aufkhauffer sein sollen, und dißens allens sub praetextu herrn grafen, dem sy doch im schlechtens zue bestandt raichen sollen thuen, undt ob zwar ihnen von ir May(estät) wegen auß dem krieges zallambt biß in 1000 (Mark) zuvermünzen gegen erstatung deß münzcosten hinauß geben auch wie gewiße zeit in welcher sy nit allein dieses inen zum vermünzena gaben, sowol auch daß von Falckhenstain herein gebrachte silber verarbeiten khönnen benent worden, (welche aber in khurz verstreichen wierd) ist doch vermuedtlich, a ver- oberhalb der Zeile eingefügt. 134 sy Juden möchten nit allein daß herein gebrachte, und ihnen zu münz, verwilligte, sowoll daß auß dem khriegeszallambt hinauß emffangene silber hinterhalten, dagegen andere von inen aufkhauffende silber, vermünzen, und damitb sy die zeit nur desto leng(er)c prolongirn sich mit fürweißung deßelben bescheningd wolten. [937 v.] Wann aber dießes nit allein der reiches münzordnung (fürnemblich in denen, daß niemand so freyheit zu münz(en) hat, dieselbe in bestandt verlaßen solle) sowoll denen öffentlich publicirten generalien ganz zuewider, und da solches nit abgestelt, und auf ein andere manier accomodiert werden solte, ist anzse nichts zuegewartten alß daß hierdurch diese alhirige landts für(stliche) münz nit allein ganz ruinirt, und in die feüer gelegt, sondern ir May(estät) münz regal ganz entzogen werden. Wihr haben aber noch vor diesem im verschinen 619. Jahr hierüber zum öfftern sonderlich bey der dazumallen verordneten b Unischere Lesart. Unsichere Lesart. d Unsichere Lesart. e Unsichere Lesart. c 135 herrn commißarien relation, unßere außfüerliche bericht gethan, und sein der mainung geweßen, daß solches zur anmanung mit genugsamber außfüerung, wie hoch schedlichen dieser jüdisch silber aufkhauf und vermünzung, dem alhieig(en) münzweßen ist, gehn hoff gaben, und dorthero der resolution zuegewartten wäre, dabey wihr es dan nachmahlen bewenden laßen. Und weillen dißer von dem Juden sub praetextu ihrer g(naden) herrn graffen von Trauthson etc. steth wehrende silber aufkhauf, nit allein daß hieige münzweßen ganz ruinirt, und in die feüer bringt, sondern auch ihrer May(estät) zu sondern despect und schmellerung derselben münz regal in deme sy Juden auch, wie genuegsamb wißßent [939/3 r.] ihre außgehende münzen, sonderlich die groschen, in kheinem rechten khorn und schrott füehren, geraichen thuet, dahero die höchste notturft were, daß nit allein ihnen solcher silber aufkauf alsbaldten, wie auch ihr alhieig bey dem Roten Rosenkhranz angestelt münzwerch ab- und eingestelt wurde. 136 Eß stehet aber zu e(uer) g(naden) mehrvernünftigere entschluß, wie sy die sach, umb füerderliche abstöllung gehn hof gelangen laßen wöllen. (…) Ziebhne H. Hohenzeller (…) [939/3 v.] (…) 21 Martii 620 Buechh(alterei) und rait räth(en) bericht, den alhieigen schädlichen silber und goldt aufkhauf betr(effend). F. (…): Der khayserlich(en) hoffcamer zu ubergeben die (…) hieraus auch der camer untegeben püchalterei wegen der Juden aufkhauffung silbers und khöttln für vermünzung fund durchf des khay(serlichen) müntz ambst ge(…) (…) und besagliche genzliche ruinierung mit nehmen zu vernemen hierüber der abstellung nottvendige abstellung halber zu entschlüeßen. 21 Marty 620 f -f Oberhalb der Zeile eingefügt. 137 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23. 138 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 828a2r.- 828a3v. 139 140 [828a2r.] [10. Mai 1620] Erinder[un]g an herrn graf Trautsohn, das mit seinen münzleüthen den Juden wegen vermünzung für ihre Ma(yestät) 1100 marckh silber tractiert und ihnen 8 wochen termin zugelaßen worden. 20. maii a(nno) 620 Von der röm(ischen) khay(serlichen) auch zue Hungern und Behaim khön(iglichen) M(ayestät) unsers allergnedigsten herrn wegen, deroselben gehaimen rath und statthaltern der n(ieder) ö(sterreichischen) lande herrn Pauln Sixt Trautson, graven zu Falckhenstain, freyherrn zu Sprechenund Schrovenstain etc. in gnaden anzuzaigen. Demnach mit seinen münzleüthen den Juden, tractiert und geschlossen, daß sy aintausent ainhundert marckh silber von irer kay(serlichen) M(ayestät) zum vermünzen annemben wollen, und nun ire M(ayestät) hingegen inen acht wochen geburniß.a zu vermünzung solcher anzahl silber vom dreyzehendten dito anzuraitten, über die zeit sob ime herrn graffen zuvor verwilligt, in gnaden zugelasßen, doch daß solches auf ire kay(serliche) M(ayestät) piltnus beschehen soll. Alß hat man ine herrn graffen solcher irer M(ayestät) ergangenen gnedigsten resolution hiemit erindern wollen, benebens verbleiben ihre kay(serliche) M(ayestät) ime herrn graven mit sondern gnaden wolgewogen. per imperatorem a b Unsichere Lesart. Oberhalb der Zeile eingefügt. 141 10c Maii 620 Mihlkbedesd [828a3v.] Der röm(ischen) khay(serlichen) M(ayestät) khaimen Rath camerern und statthaltern der n(ieder) ö(sterreichischen) lande, herrn Pauln Sixt Trautson graven zu Falckhenstain, freyherrn zu Sprechen- und Schrovenstain, herrn zu Kaia, Laa, Mattray, Neuyschloß und St. Pöltten zuzustellen. [Siegelabdruck] [Signatur] [Signatur] c d 1- korr. aus 2-. Unsichere Lesart. 142 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 831r.-832v. 143 144 145 146 [831r.] [25. Mai 1620] D(e) d(ie)a 25. Maii 620 N(ummero) 22 Denen khayserlichen h(erren) hoffcamer directori und räthen von der n(ieder) o(esterreichischen) camer, (… )auch hochb undb wolgeborenen hern Paul Sixt Trauthshon gräffen und freihern rittern vom orden des gulden fließ, rom(ischer) kay(serlicher) May(estät) räth und stathalter der n(ieder) o(esterreichischen) landen Cito bei hochst ernennter khay(serlichen) May(estät) unserm allerg(nedigsten) Cito hern und landtsfürsten, aller gehorsambistes batten, umb allerg(nedigsten) consens und verwilligung zu Gännschl. transpörtierung seines munz wesens nach Chlosterneuburg halber, zu abgefordertten berichtt in freindschaftt anzuzägern. Sy die camer habe, zu disem vorhabenten munzwerckh, erhaisenter notturft, wol ernenten hern graffens, sein der freyen munzung khayserliche privilegia in originali und darvon extrahierte abschriftten zu genuegen ersehen, und hierüber dero undergebene camer büchalderai münzungc verordnungd. Unnd befindt zwär solche khayserliche erthailtte special gnaden, vermög der reichsordtnung in suo vigore et valore stattlich, hoch, ansenhlich und grefttig (...) genuegsamb. Weillen aber gleichwol im schluß diser privilegien, des nemblichen oft ernenten he(rrn) graffen die freye munzung ohne meniglich iste ires (...) hinderung a Unsicher Auflösung. Oberhalb der Zeile eingefügt. c Unsichere Lesart. d Unsichere Auflösung. b -b 147 allg(nedigst) zuegelaßen, darnachf welche gar wol und sonderlich ieziger zeit und stand beschaffenheit nach in acht zu nemeng haec verba formalia inserierte vorgesehen waren. NB. Doch unns und unseren dem heyligen reich an unsern (mues mit (...) geschrieben khayserlichen khoniglicher reich landtsfuerstlicher oberkhaith werdten) unnd sonnst meniglich(en) am seinner rechten, gerechttikheitt auch (quod notandu(m)) vorberuert unseren unnd des reiches publiciert unnd verbessertten munz edict unvergriffen und unschedlich (iid est sein solde. [831v.] Darauß wil nuhn ihr der camer nit wenig darumj zu consentierenj bedenklichen schallen, weillen solche münzung denen ergangenen neuen offentlichen münz edicten und publicierten generalien auch denen reichs constitutionen e diametro et fundamentaliter zuwider, wie dan khayser Ferdinandi pie memorial anno 1610 gedruckthen ( munz ordnung (..(.) amb dem (...) 28. blatt, zu entk der anderen seitten an dem (...)ellieren (...) NB Iterum maiusculis mit disen lautteren worttenl genzlich inhibiert unnd ainstellen. Ferner, nach dem sich vielleichtt zuetragen mogetm das etlich so munzens freihait erlangt ihr gerechttikhait anderen verkhauffen od(er) (quod notandu(m)) anderen verleihen, od(er) in ander weg verfüren e Unsichere Lesart. Unsichere Lesart. g Unsichere Lesart. h -er- korr. i Schließende Klammer fehlt. j -j Vom linken Seitenrand eingefügt. k Unsichere Lesart. l Oberhalb der Zeile eingefügt. m Unsichere Auflösung. f 148 und zuestellen, so sezen ordnen, und wollen wier das sie alle so allson befreidt sin sein iez, gemeltter unzimblicher ding genzlichen enthaltten. Die vorige vorige angezaigen reichs constitu[ti]onen nach denen sich h(err) graff zu regulieren schuldig, auch niemandt anderen ausser aignes habenten silber pergwerckh frei zumunzen verstenen nach zuelassen. Wan nuhn der sachhen rechtt nachgesehn unnd mir der rechtern reichs richtschnuro nachgegangen wuertt, so befindt sich ja ainsmallen wer zu sein das h(err) graff mit dergleichen (...) (...)blichen silber perckhwerckh nit begaben, noch viel weniger der munz fhraihayden selbsten gebrauchtt, sondern denen Juden (dardurch dergleichhen munz freiheyten (...) (...) (...) khaysers Ferdinanndi geseztter munz ordnung fol(io) umb 29 in totum cassiert, verlassen und aufgeheben (...) [832r.] Umb ainen gewissten bestandt hierumb lenst und ubergehn tuett, durch welches mitl alles vergolt und unvergolt neu und altes silber auch und mer pagament hin und wieder den münz edicten rechtt straff(...) zuwider aufckhauffen, auch um ain hohes zalln und annemen. Hergegen dem khayßer seine munzambstp regalien, dahin al solches silber allein zu bringen gehorig und dem khayserlichen munzmaister aufzukhauffen (...) allein n Korr. Unsichere Lesart. p -ambst oberhalb der Zeile eingefügt. o 149 für zuegelasen (...) ist, entzogen; das munzwerckh in die feüer gelegtt und von schäden, schmelzen und abtreibben anigs intresse auch (...) haben khan. Wolhenn bis daher erliden und nach (...) schaden dürf dis genuegsamber glauben zu geben, was mier dise zeit hero die Juden, bei dem Rotten Rosen Cranz, so (...) näst der mit zuegebrö(...) für ain anzall silber und pagament vermunz abtreibben, gescheyden, geschmölzt und sub praetextu h(errn) graff Trautschams silber vermunz haben und allen disen (...) ihr May(estät) clantestine priviert haben daruber zuvor sie die camer zum ofteren umb ernstlichen abschaff und bestraffung genüegsambe briflicheq waltung geschen und abgeben. Zu diesen, wurtten alle die jenige consilia und gehabte beratschlagung, wie doch das munzwesen reformiert und an ain rechtten statum et ordinem gesezt und also continuierent erhaltten und darmit veniger abgang amb silber erschine, sondern teglich in abuntandi copia in das munz heus gebracht wurtte, ganz vill und vergebns, und des daruber (...) grosses mier (...) (...) de (...) caprina (...) concludiert sein. [832v.] Dan da man h(errn) graffen od(er) p(er) consequens gestr mandts andren alhier od(er) sonnsten wie bishero, in od(er) so nahet q Unsichere Lesart. Unsichere Lesart. s Unsichere Lesart. r 150 bei der stadt als zu Chlosterneuburg sey zu munzen (...) und (...) verwilligten. ( denn doch ius camerale auctore (...) denaisii (...) in 33 (...) tali (...)tuto widerstreben tuet. Quibus est ius cudendae monetae so (quod notandu(m)) non ubi woh h(errn) graffen in seinen privilegys auch aniger woh certy affigniert, (...) und das noch mer ist, hos tribus vel quatuor (...) (...) locis, (quod notandum gar) a cimilo designates, (...), sub poena indignationis et amissionis dieti iuris, exceptis tamen ius qui suas habent proprias foedinas. So wurtte durch die Juden zu merenent ihrem, ihr ihr May(estät) zum (...) scheden und dem ganzen landt hochst schöttlichen wuechher und finanz in abkhauff des silbers und abwexlung der pagamenten ain merckhiches interesse entzogen, khain ainges silber von dem landt hirhero ins munzhaus gebracht, sondern von den Juden hin und wider in silentio aufkhauftt, und das munz wesen also unvermerkhter gleichsamb, (...) ganz und gar zu grundt gehen und in entlich(en) ruinam, wie es (...) sich dazu ansehn (...) gerahtenu wurdte. Derhalben sich die cammer consideratis considerantis wie gern sie sonnsten h(errn) graffen geholffen hähtenv und gratificiern wollte, yedoch schüldiger phligtt halben thr(...) weges weder ihme h(errn) graffen noch yemandt andern in dergleichen t Unischere Lesart. Unischere Lesart. v Unischere Lesart. u 151 munz transportierungen zuwilligenw nit rahten nach teühlich zu sein befinden thuen, da(...) ihr hoch fürstliche gnaden h(err) cardinal von Diettrichstain in gleicher praetension allerdings verstanden und begriffen ist. Doch khundte zu der h(erren) wolgeffallen, da sie ihr der cammer modiven nit füer infficientx befunden umb (...) (...) willen, hirüber der reichs (...) mit brauchty verordnung (...), wie die h(erren) in aigenenz und andern die nott(...) zu beiden (.) thuen will. (...) Denaa 25. Maii 620 Hüber Phaizeraa w Zu- oberhalb der Zeile eingefügt. Unsichere Lesart. y Unsichere Lesart. z Oberhalb der Zeile eingefügt, unsichere Lesart. aa - aa Vom linken Seitenrand eingefügt. x 152 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 877cr.-v. 153 154 [877c r.] [21. August 1620] An die n(ieder) ö(sterreichische) c(ammer) weils graff Trautsohn, irer Ma(jestät) zu gehor(samb)- Von ehren, sich des münzen begeben De 21. Augusti a(nno) 620 dem keyß(erlichen) hoff der n(ieder) o(esterreichischen) camer angedeut[e]ta, es sey irerb keyß(serlichen) Maj(estät)b ir daß sy dergleichen münzen, schaiden, gethane gegebens gottachtenc, und abtreiben auch münz uber deß idzig müntzmaisters gehors[am]bes (…) (durch) füehrung, bei denen alhieig[en] Jud[en] ab- und einstellen wolle. (…) (…)d abschaffung der Juden mitt irer münt(z…) zunge im wirdtßhuß alh[i]e bey[m] Rotten Roßen Kranß, weilhf ire (…)schedliche erlogteg irrungh um mehr expinirt und solche vermüntzung zu sondern irer kayß(erlichen) Maj(estät) verschaffunggi nachtaill, und schaden auchj zu schmelerung iro aigen (r) müntz regalj inen den Jud[en] untzk hero verwilligt worden, in aller (…) (…) (…) (…) (…) word[en]. Nun dan darüber hochsternannte kayß(erliche) May(estät) a Unsichere Lesart. Vom linken Seitenrand eingefügt. c Unsichere Lesart. d Oberhalb der Zeile eingefügt. e Vom linken Seitenrand eingefügt. f Unischere Lesart. g Unsichere Lesart. h Unsichere Lesart. i Unischere Lesart. j -j Vom linken Seitenrand eingefügt. k Unsichere Lesart. b-b 155 (titl) herrn grafen Trautsomb wegen diser abschaffung (…) seiner Jud[en] und ablassung von solcher vermüntzung ersuch[en] lassen, und ehr sich an idz solches irer kayß(serliche) May(estät) zu gehorsambisten ohren zu preastirnl sich inm undter freyheitm (…). [877c v.] Alß hatt man dessen sy die n(ieder) o(esterreichischer) camer zue vehrichtung (…) und damitt sy solche judischem (…)m vermüntzung alson paldtn gentzlich inhibiern, auch den Jud[en] daß winkhell schaiden, abtreibeno und prennen alhiep aller ortten, danq verschwertzung silber, golt und der klainen müntz sortten außer landtsq einstellen erindern wellen. Wer sy machtr zu ihr(er) vlaißs. An die n(ieder) o(esterreichische) camer danach den 21. Augusti 620. l Unsichere Lesart. Vom linken Seitenrand eingefügt, korr. n Oberhalb der Zeile eingefügt. o Vom linken Seitenrand eingefügt, korr. aus (…), gestrichen p Oberhalb der Zeile eingefügt. q -q Vom linken Seitenrand eingefügt. r Unischere Lesart. s Unsichere Lesart. m -m 156 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 878r.-v. 157 158 [878 r.] [26. August 1620] N(ummero) 168 Von denen verordneten n(ieder) o(esterreichischen) camer president und räthen mattheusen Felner khayserlich(en) munz ambst verwaltter alhier Cito! hirmita anzuzeigens. Es haben sich ihr kay(serliche) Maj(estät) unser aller g(nedigster) he(rr) auf gegebenes guetachtten unnd ausfhürlichb (…) gethanenen berichtt, den 21 Augusti dis in sthehenten monats Augusti, wegen den bosen und hoch schedlicher Juden munzung halber bey dem Rotten Rosen hoffers.c Cranz alhier, dahin g(nedigst) resolviert, und wollen, wie dan dessen he(rrn) groff trauttshamb (titl), berait wie dort sich auch ihr Maj(estät) zu gehorsambisten thuen solchesd zu praestiern anerboten. )e das (…) von mir an ainige dergleichen (…………………) den zu besagttenf Juden nit allein die munzung ganz und gar aingestelt und aufgehebt, sondern alles (…) thelschädeng, abtreibben und prennen anh allen verbergeni ättenj, sowol a Unsicher Lesart. Am linken Seitenrand eingefügt. c Unsichere Lesart und Auflösung. d Oberhalb der Zeile eingefügt. e Die offene Klammer fehlt. f Unsicher Lesart. g Unsicher Lesart. h Oberhalb der Zeile eingefügt. b 159 die bishero zimblich starckhe gewebtek verschwertzung silber, golt, pagamenten unnd dergleich(en) munz sorten genzlichen inhibiert werden solle. Demnach ist hirmitl in höchst gedachtter khay(serlichen) Maj(estät) unsers aller g(nedigsten) namen der cammer ernstlich und gemesser befhelichm, das er sambt für sich und durchn seine (…)o undergeben[en] officierip auch an(...) (…) (…) und weg er auf die spür (...) thuen, fleissige obachtt sollen lasse. Das (…)üenten Juden [878 v.] welcheq bishero under h(errn) groffen Trauttshambs na(m)en und praetextu bei dem Rotten Rosen Cranz gemünzt, alsbalt ab anderr von genzlichen ab (...)eisthen undersotts, der münz zeug hinweg geno(mm)en und die und da sie nit straikhs pariern wullten alles was von silber, golt, und pagamenten verhenden sambt dem ganz(en) werckh und munz zeug, darunter auch dise Juden verstandten und begriffen sein, so sie bishero widernt i Unsichere Lesart. Unsichere Lesart. k Unsichere Lesart. l Am linken Seitenrand eingefügt. m Unsicher Lesart. n Unsichere Lesart. o Oberhalb der Zeile eingefügt. p Unsichere Lesart. q Welche korr. aus die. r Unsichere Lesart. s Unsichere Lesart. t Unsichere Lesart, korr. j 160 münz edicten und publicierten generalien ganz zuwider, des betrüeglich(en) vortlsu in abkhauffungg des silbers alten unnd nüen silbers gebrauchtt, hinweg unndv zu sich nemmen, und alsbalt zu endennw thuen der wederenx notturfft der cammer solches namheftt machhen, und andeutten, und berichtten wie es inyainem und andermy ihre ihr May(estät) nachtllz und scheden wennden und dis münzen zu behinndernaa wissen wuelt. hierauß. 26. Augusti geschriben 620 Amb münz ambst verwalter allhierbb u Unsichere Lesart. u- korr. w e- korr. x Unsichere Lesart. y .y Am linken Seitenrand eingefügt. z -t- korr. aa Unsichere Lesart. bb Unsichere Lesart. v 161 HKA, HMA Wien, Rechnungsbuch 1708, Index 19, fol. 62, Nr. 9. 162 HKA, HMA Wien, Rechnungsbuch 1708, Index 19, fol. 43, Nr. 9. 163 XI. KATALOG XI.1. VORBEMERKUNGEN Der Katalog beschreibt die Raitpfennige von Hanns III. und Paul Sixt Trautson sowie die Münzen der Familie Trautson seit Vergabe des Münzrechts im Jahr 1615 bis zur letztmaligen Ausprägung unter Fürst Johann Leopold Donat im Jahr 1719. Die Münzen und die Raitpfennige sind chronologisch nach den jeweiligen Prägeherren und den Prägejahren geordnet. Da es sich bei den Raitpfennigen von Paul Sixt Trautson größtenteils um Hochzeitspfennige handelt, erfolgt nach der Nennung der Katalognummer die Widmung. Daran schließen Münzstättenangabe, Metall und die Auflösung der Legenden an. Die Darstellung der Raitpfennige orientiert sich ausnahmslos am Katalog von PROKISCH 429, weshalb er allein als Belegzitat anführt wird. Bei den Münzen erfolgen nach Nennung des Prägeherrn die Münzstättenangabe und die Auflösung der Legenden. Innerhalb der Ordnung nach Prägejahren werden die Münzen nach ihren Nominalien, beginnend mit dem größten und endend mit dem kleinsten Nominal, in der Unterteilung Gold/Silber aufgelistet. Damit der Katalog sowohl benutzerfreundlich ist als auch visuell eine Orientierung ermöglicht, werden Metallgattung, Nominal- und Jahresangabe, die nachfolgende Typbeschreibung als auch die Katalognummer fett formatiert. Da Paul Sixt und Johann Leopold Donat Trautson auf den groben Sorten immer das Goldene Vlies auf dem Revers abbilden ließen, wird jenes bei der Typenbeschreibung nicht erwähnt, da es kein Unterscheidungsmerkmal darstellt. Anders verhält es sich bei den Groschen von Paul Sixt, deren Typen sich dadurch unterscheiden, dass teilweise auf die Darstellung der Vliescollane verzichtet wurde. Somit wird dies in der Typenbeschreibung zur Unterscheidung der Typen berücksichtigt. Da besonders die Groschen unter Paul Sixt und Johann Franz Trautson mannigfaltig geprägt wurden, werden sie in Subtypen alphabetisch gruppiert. Als Unterscheidungsmerkmal der Subtypen dienen die Kreisformen wie Linien-, Perl-, Strichelund Kordelkreis auf Avers und Revers. Liegen für Avers und Revers einheitliche Kreise vor, die jeweils Münzbild („innen) und jeweils Legende („außen“) umschließen, so wird dies unterhalb der Nominal- und Jahresangabe zum Beispiel als „Perlkreise“ vermerkt. Weist nur eine der Münzseiten unterschiedliche Kreisformen für „innen“ und „außen“ auf, so wird dies zum Beispiel im Falle des Revers mit „Strichelkreise / Innen Perl-, außen Strichelkreis“ verdeutlicht. Haben sowohl Avers als auch Revers unterschiedliche Kreisformen, so weist 429 PROKISCH 2009. 164 zum Beispiel der Eintrag „Innen Strichel-, außen Perlkreis / Innen Kordel-, außen Perlkreis“ auf eine eigene Subtypengruppe hin. Falls einzelne Typen ohne Abbildungen nur in der Literatur erwähnt wurden, so reduziert sich der Typeneintrag auf Nominal, Jahr, Typbeschreibung, Katalognummer und Literaturverweis. Liegen Bedenken bezüglich der Existenz eines Stückes vor, so wird dies in einer Anmerkung erwähnt. Die auf den Tafeln abgebildeten Stücke werden im Katalog als „abgebildet“ hinter dem Belegnachweis vermerkt und nicht in einem Abbildungsverzeichnis eigens angeführt. XI.2. BESCHREIBUNG DER KATALOGNUMMERN Jede Katalognummer bezeichnet bei den Münzen Nominal, Jahrgang und Typ. Getrennt nach Avers und Revers erfolgt die jeweilige Bild- und Legendenbeschreibung. Um die Koppelungsmöglichkeiten der jeweiligen Münzen aufzuzeigen, werden Averslegenden mit Großbuchstaben und die Reverslegenden mit Kleinbuchstaben angeführt. Legendenvarianten liegen vor, wenn zu Beginn der Legende entweder Beizeichen aufgeführt oder geändert werden, sich der Buchstabenbestand der Legende ändert, oder die Legende vom Münzbild unterschiedlich unterbrochen wird. Sollten zu einer Variante mindestens zwei Interpunktionsstellungen vorliegen, so wird eine einheitliche mittige Interpunktionsstellung angeführt. Hierbei muss die Legendenvariante A nicht gleich mit a gekoppelt sein, sondern kann auch mit b kombiniert sein. Die Lesung der Umschrift beginnt oberhalb des Münzbildes bei ca. 12/1 Uhr im Uhrzeigersinn. Eine Ausnahme bildet die Lesung der Umschrift auf den Münzen von Johann Leopold Donat Trautson, die bei 7/8 Uhr beginnt. Bei der Interpunktion wurde eine grafische Umsetzung der Wirklichkeit angestrebt. Änderungen wie Unterbrechungen und Tilgungen innerhalb der Legenden als auch die Einsetzung neuer Zeilen werden wie folgt gekennzeichnet: - Legende wird durch das Münzbild unterbrochen ‫ ׀‬Legende beginnt mit neuer Zeile: dies betrifft die Jahreszahlen im Bildfeld und die Devisen -- Tilgung Auf die Beschreibung des Münzbildes und die Anführung von Legenden folgen Durchmesserangabe und je nach Fall auch 165 Angaben zum Münzmeister oder Stempelschneider. Belegnachweise die auf Standorte der Stempelkopplungen in Sammlung oder Auktionskatalog hinweisen und Literaturzitate schließen den Typeneintrag ab. Sollten Gewichtsangaben vorliegen, werden sie in eine runde Klammer hinter den Belegnachweis gesetzt. Liegen entweder zu einer Kopplung mindestens zwei Exemplare oder mehrere Kopplungen vor, so werden jeweils eckige Klammern zur Abgrenzung eingesetzt. XI.3. KATALOG DER MÜNZEN UND RAITPFENNIGE DER FAMILIE TRAUTSON Das Wappen der Familie Trautson Geviertes Wappen mit Herzschild: Als Herzschild in Blau ein silbernes Hufeisen (= Trautson). 1. In Gold der schwarze kaiserliche Doppeladler mit dem goldenen Buchstaben R auf der Brust (=Rudolf II.) 2. In Rot ein silberner Querbalken belegt mit einem auf einem Felsen sitzenden Falken (=Falkenstein) 3. In Silber ein rotbewehrter schwarzer Hahn auf einem schwarzen Felsen (= Sprechenstein) 4. In Gold ein aus roten Feuerflammen wachsender Steinbock (= Schrofenstein) Fürstenhut und Fürstenmantel ab 1711. RAITPFENNIGE HANNS III. TRAUTSON (1541-1589), FREIHERR VON SPRECHENSTEIN AB 1541 Raitpfennig 1554 Kat.-Nr. 1 Mzst. Hall Ar Umschrift: Avers: HANNS TRAVTSON FREYHER ZV SPRECHENSTEIN Revers: VON SCHROFENSTEIN ERB MARSCHALL DER FÜRSTLICHEN 166 GRAFSCHAFT TIROL ROEMISCHER KVNIGLICHER MAJESTÄT GEHAIMER RATH430 Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, darüber die Jahreszahl 1554 Av.-Legende: HANNS·TRAVTSON·FREYHER.ZV·SPRECHENST Rv.-Bild: Tiroler Adler Rv.-Legende: V·SCHRO:ER:MA:D·F·G·T·RO:KV:MA:GEHAI:RA Ø: 24 mm Exemplar: KHM 1315aβ, abgebildet Literatur: Prokisch 2009, B. 252/1 PAUL S IXT TRAUTSON (1598-1621), REICHSGRAF VON FALKENSTEIN AB 1598 Raitpfennig 1589 Kat.-Nr. 2 Paul Sixt Trautson und Anna von Eytzing Mzst. unbekannt a) Ar b) Cu Umschrift: Avers: PAVLVS SIXTVS TRAVTHSON FREYHERR ANO 1589 Revers: ANNA TRAVTHSONIN EINE GEBORNE FREYIN VON EYTZING431 Av.-Bild: Geviertes mit Herzschild belegtes Wappen Trautson, Schild mit Rollwerkdekor Av.-Legende: PAVLVS·SIXTTRAVTHSON·FREYHERR·ANO 1589 Rv.-Bild: Geviertes Wappen Eytzing Rv.-Legende: ANNA·TRAVTHSONIN·E:GEBORENE·FREYIN·V·EYTZING Ø: 29 mm Exemplare: a) [KHM 1316aβ, abgebildet] b) [DMK 15388; KHM 152460; Lanz 2 (1973), 1312 (versilbert) und 1313] Literatur: Prokisch 2009, B. 253/1a, b Raitpfennig 1591 Kat.-Nr. 3 430 431 Auflösung der Legende nach Bergmann 1857, 219f. Auflösung der Legende nach Bergmann 1857, 234. 167 Paul Sixt Trautson und Anna von Lobkowitz Mzst. Prag a) Au b) Ar c) Cu Umschrift: Avers: PAVL SIXTVS TRAVTHSON HEIRATETE ANNA TRAVTHSON FREIIN EINE GEBORNE FREIIN VON EYTZING - ANNA TRAVTHSON FREIIN EINE GEBORNE FREIIN VON LOBKOWITZ Revers: 15 ANNO 91 IN NOMINE DOMINI PAVLVS SIXTVS TRAVTHSON FREIHERR ROMISCHER KAYSERLICHER MAIESTÄT GEHEIMER RATH432 Av.-Bild: Geviertes Wappen Trautson, Eytzing und Lobkowitz, ersteres mit Herzschild, unterhalb der Wappen drei verschlungene Hände Av.-Legende: P·S·T·H· / A·T·F·E·G· / ·F·V·E· - ·A·T·F·E·G· / ·F·V·L· Rv.-Legende: ·15 A 91· / ·IN·NOMINE· / DOMINI·PAVL / VS·SIXTVS·TRAV / THSON·FREIHE / RR·ROM·KAYS: / MAIE:GEHEI / MER·RATH· Ø: 27 mm Exemplare: a)[KHM 1317 aβ] b) [Lanz 2 (1973), 1314 (5,8 g)] c) [GM-OeNB MED00603, abgebildet; Lanz 2 (1973), 1315] Literatur: Prokisch 2009, B. 254/ 1a-c Raitpfennig 1600 Kat.-Nr. 4 Paul Sixt Trautson und Anna von Lobkowitz Mzst. unbekannt a) Ar b) Ar-Klippe c) Cu Av.-Bild: Geviertes mit Herzschild belegtes dreifach behelmtes Wappen Trautson, zu Seiten zwei weitere Helme, im Lorbeerkranz Rv.-Bild: Geviertes und behelmtes Wappen Lobkowitz, mit Helmzier, Jz. 16 - 00 zuseiten des Helmes, im Blütenkranz Ø: a) und c) 25 mm b) 24 x 24 mm Exemplare: a) [n. v.] b) [Lanz 2 (1973), 1316 (7,74 g)] 432 Auflösung der Legende nach Bergmann 1857, 235. 168 c) [KHM 152461, vergoldet, abgebildet] Literatur: Prokisch 2009, B. 254/ 2a-c Raitpfennig o. J. (1604) Kat.-Nr. 5 Paul Sixt Trautson und Veronika Susanna von Meggau Mzst. unbekannt a) Ar b) Au Av.-Bild: Monogramm PST, umgeben von der Vliescollane Rv.-Bild: Monogramm VS in Lorbeerkranz Ø: a) 18 und 24 mm b) 15 mm Exemplare: a) [KHM 1319aβ, 24 mm, abgebildet; Lanz 2 (1973), 1317 (3,8 g), 24 mm; Lanz 2 (1973), 1318 (2,4 g), 18 mm] b) [n. v.] Literatur: Prokisch 2009, B. 255/1-255/3 MÜNZEN PAUL S IXT TRAUTSON (1598-1621), REICHSGRAF VON FALKENSTEIN AB 1598 Mzst. Wien oder Falkenstein Umschrift: PAVLVS SIXTVS TRAVTHSON COMES IN FALKENSTEIN AVREI VELLERIS EQVES433 (Paul Sixt Trautson, Graf von Falkenstein, Ritter vom Goldenen Vlies) 433 Auflösung nach Rentzmann ²1979, 20. 169 1615 Silber 2 Pfennig 1615, einseitig Typ: Wappenschild mit Goldenem Vlies Kat.-Nr. 6 Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, umgeben von der Vliescollane, im Dreipass. Über dem Wappenschild die Jahreszahl. Av.-Legende: 1615 Ø: 14,3 mm Exemplar: KHM 175424 (0,45 g), abgebildet Literatur: - Undatiert (1615-1617?) Gold Dukat o. J. Typ: Wappenschild / Doppeladler auf Krone Kat.-Nr. 7 Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, umgeben von der Collane mit Vlies in der Umschrift. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. PAVLVS SIXTVS· - TRAVTHSON.COMES Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler auf Krone. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: a. IN FALKENSTEIN AVREI.VELL:EQVES· Ø: 23-23,5 mm Kopplungen: A/a [KHM NZ 2012 (3,44 g), abgebildet; MMAG 35 (1967), 632; Rauch 50 (1993), 2317; Rauch 62 (1998),1597] Literatur: Leitzmann 1864, 26; Enzenberg 1936, 1124; Friedberg 72003, 892 (785); Pavliček – Schön 2008, 13 Silber Taler o. J. Typ: Wappenschild / Doppeladler auf Krone 170 Kat.-Nr. 8 Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in der Umschrift. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. PAVLVS SIXTVS - TRAVTHSON.COMES B. PAVLVS SIXTVS - TRAVTHSON.COMES Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler auf Krone. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: a. ·IN FALKENSTEIN AVREI·VELL:EQVES· b. ·IN·FALKENSTEIN· AVREI:VELL·EQVES· c. IN:FALKENSTEIN· AVREI VELL:EQVES d. IN·FALKENSTEIN· AVREI·VELL:EQVES· Ø: 41-42,8 mm Kopplungen: A/a [KHM 6030ba (27,99 g), abgebildet] B/b [Cahn 62, 1929, 1908]; B/c [Gorny 31, 1985, 1715]; B/d [Lanz 2 (1973), 1320] Literatur: Leitzmann 1864, 25; Davenport 1974, 3426; Erbstein 1974, 5744; Davenport ²1988, 113; Pavliček – Schön 2008, 14 ½ Taler o. J. Typ: Wappenschild / Doppeladler auf Krone Kat.-Nr. 9 Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in der Umschrift. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. PAVLVS SIXTVS - TRAVTHSON·COMES B. PAVLVS SIXTVS - TRAVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler auf Krone. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: a. IN·FALKENSTEIN AVREI·VELL:EQVES· b. IN FALKENSTEIN AVREI·VELL:EQVES· Ø: 35-36 mm Kopplungen: A/a [KHM 136788 (14,32 g), abgebildet] B/b [Rauch 54/II (1995), 3545; Rauch 80/II (2007), 3162] Literatur: Enzenberg 1936, 1125; Pavliček – Schön 2008, 15 171 ¼ Taler o. J. Typ: Wappenschild / Doppeladler auf Krone Kat.-Nr. 10 Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in der Umschrift. In Perlkreisen. Av.-Legende: A. PAVLVS·SIXTVS· - TRAVTHSON COMES Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler auf Krone. In Perlkreisen. Rv.-Legende: a. IN FALKENSTEIN AVREI.VELL:EQVES Ø: 27-28,3 mm Kopplungen: A/a [KHM 15944aa (7,58 g), abgebildet; Rauch 17 (1975), 987; Hirsch 148 (1985), 1077; Münzzentrum 62 (1987), 3598] Literatur: - Groschen Typ: Wappenschild mit ganz umlaufender Vliescollane / Doppeladler Groschen o. J. Perlkreise Kat.-Nr. 11 A Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in der Umschrift. In Perlkreisen. Av.-Legende: A. PAVLVS·SIXTVS· - TRAVTHSON˙CO B. ·PAVLVS·SIXTVS· - TRAVTHSO˙CO Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler, Reichsapfel mit Wertzahl 3 auf der Brust. In Perlkreisen. Rv.-Legende: a. IN·FALKENSTEI·AVRE·VEL·EQV b. IN·FALKENSTE·AVRE·VEL·EQV Ø: 20,9-21 mm Kopplungen: A/a [KHM 15945aa (1,51 g), abgebildet] B/b [Rauch 76, 2005, 3473] Literatur: vgl. Morosini 1913, 1859; vgl. Enzenberg 1936, 1128 Groschen o. J. Nur außen Perlkreis / Perlkreise 172 Kat.-Nr. 11 B Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in der Umschrift. Nur außen im Perlkreis. Av.-Legende: A. ·PAVLVS·SIXTVS· - TRAVTHSO.CO B. ·PAVLVS·SIXTVS· - TRAVTHSO:CO Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler, Reichsapfel mit Wertzahl 3 auf der Brust. In Perlkreisen. Rv.-Legende: a. IN FALKENSTEI·AVR·VEL·EQVE· b. IN·FALKENSTEI·AVR·VEL·EQV. Ø: 20 mm Kopplungen: A/a [Frühwald 124 (2017), 3466 (1,70 g), abgebildet] B/b [Lanz 2 (1973), 1321] Literatur: vgl. Morosini 1913, 1859; vgl. Enzenberg 1936, 1128 Typ: Wappenschild mit halb umlaufender Vliescollane / Doppeladler Groschen o. J. Innen unvollständiger Perlkreis, außen Perlkreis / Perlkreise Kat.-Nr. 12 Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, Collane mit Vlies in der Umschrift hängt von den Kanten des Schildes hinab, der innere Perlkreis ist nur oberhalb des Schildes. Außen im Perlkreis. Av.-Legende: ·PAVLVS·SIXTVS - TRAVTHSO·C Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler, Reichsapfel mit Wertzahl 3 auf der Brust. In Perlkreisen. Rv.-Legende: IN·FALKENST·⁝·AVR·VEL·EQV Ø: 21,5 mm Exemplar: KHM 183235 (1,73 g), abgebildet Literatur: vgl. Morosini 1913, 1859; vgl. Enzenberg 1936, 1128 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Goldenem Vlies Groschen o. J. (1617?) Perlkreise / Innen Kordel-, außen Perlkreis Kat.-Nr. 13 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. In Perlkreisen. Av.-Legende: A. PAVLVS·SIXTVS˙(3)TRAVTHSON˙CO 173 Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in der Umschrift. Innen im Kordel-, außen im Perlkreis. Rv.-Legende: a. IN·FALKENST·AV - REI·VELL·EQVES Ø: 21 mm Kopplungen: A/a [KHM 15946aa (1,56 g), abgebildet; Lanz 2 (1973), 1322; Emporium 63 (2010), 2763] Literatur: Leitzmann 1864, 27; vgl. Enzenberg 1936, 1127; Pavliček – Schön 2008, 16 Typ: Brustbild mit Barett / Gekrönter Wappenschild mit Goldenem Vlies Groschen o. J. (1617?) Innen Kordel-, außen Perlkreis / Nur außen Perlkreis Kat.-Nr. 14 Av.-Bild: Brustbild mit Barett n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. Innen im Kordel-, außen im Perlkreis. Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS˙(3)TRAVTHSON·CO Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in der Umschrift. Nur außen im Perlkreis. Rv.-Legende: IN·FALKENST·AV - REI·VELL·EQVES Ø: 21,2 mm Exemplar: KHM 15947aa (1,68 g), abgebildet Literatur: vgl. Morosini 1913, 1858; vgl. Enzenberg 1936, 1126 2 Kreuzer o. J. Typ: Wappenschild / Doppeladler Kat.-Nr. 15 Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in der Umschrift. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Av.-Legende: PAVLVS:SIXTVS - TRAVTHSON:CO Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler, Reichsapfel mit Wertzahl 2 auf der Brust. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Rv.-Legende: IN·FALKENSTEIN·AVREI.VELL·EQVES Ø: 19,2 mm Exemplar: KHM 207318 (1,11 g), abgebildet Literatur: - 174 Kreuzer o. J. Typ: Wappenschild / Doppeladler Kat.-Nr. 16 Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, umgeben von der Collane mit Vlies in der Umschrift. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Av.-Legende: PAVLVS·SIXT - VS·TRAVTSON Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler, Reichsapfel mit Wertzahl 1 auf der Brust. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Rv.-Legende: COMES·IN·FALKENSTEIN˙ Ø: 16 mm Exemplar: ČNS Brno 147 (2004), 464, abgebildet Literatur: Pavliček – Schön 2008, 18 Mzst. Falkenstein 1617 Gold 10 Dukaten 1617 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 17 Literatur: Friedberg 72003, 893 (785a) Anmerkung: In der älteren Literatur nicht erwähnt, Existenz fraglich 8 Dukaten 1617 (Laut Leitzmann Abschlag vom Talerstempel) Typ: Brustbild mit Barett / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 18 Literatur: Leitzmann 1864, 8; Pavliček – Schön 2008, 1 4 Dukaten 1617 Typ: Brustbild mit Barett / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler 175 Kat.-Nr. 19 Av.-Bild: Brustbild mit Barett n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. In Kordelkreisen. Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1617. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Kordelkreisen. Rv.-Legende: 16 - 17 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES Ø: 28,1 mm Exemplar: KHM 15948aa (13,94 g), abgebildet Literatur: Leitzmann 1864, 8; Pavliček – Schön 2008, 2 Silber 4 Taler 1617 (Abschlag vom Talerstempel) Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 20 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. In Strichelkreisen. Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS TRAVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1617. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: 16 - 17 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES Ø: 44,1 mm Exemplar: KHM 6048ba (114,62 g), abgebildet Literatur: - 4 Taler 1617 (Abschlag vom Talerstempel) Typ: Brustbild mit Barett / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 21 Av.-Bild: Brustbild mit Barett n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. In Strichelkreisen. Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1617. Die Krone 176 und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: 16 - 17 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES Ø: 44 mm Exemplar: SBV 12 (1983), 954, abgebildet Literatur: Enzenberg 1936, 1129; Davenport 1974, A 3415; Davenport ²1988, 99 3 Taler 1617 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 22 Literatur: Davenport 1974, A3417; Davenport ²1988, 102 Anmerkung: In der älteren Literatur nicht erwähnt 2 Taler 1617 (Abschlag vom Talerstempel) Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 23 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1617. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: a. 16 - 17 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES Ø: 42 mm Kopplungen: A/a [Morosini (1913), 1849; Enzenberg (1936), 1131, abgebildet] Literatur: Davenport 1974, 3417; Davenport ²1988, 103; Pavliček – Schön 2008, 4 2 Taler 1617 (Abschlag vom Talerstempel) Typ: Brustbild mit Barett / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 24 Av.-Bild: Brustbild mit Barett n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. In Strichelkreisen. 177 Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1617. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: 16 - 17 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES Ø: 43 mm Exemplar: Morosini (1913), 1848, abgebildet Literatur: Leitzmann 1864, 7; Davenport 1974, 3415; Davenport ²1988, 100; Pavliček – Schön 2008, 3 Taler 1617 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 25 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1617. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: a. 16 - 17 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES b. 16 - 17 ‫· ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES Ø: 41 mm Kopplungen: A/a [WAG 8 (1997), 1931]; A/b [Lanz 37 (1986), 1114, abgebildet] Literatur: Morosini 1913, 1851; Enzenberg 1936, 1132; Davenport 1974, 3418; Davenport ²1988, 104; Pavliček – Schön 2008, 5 Taler 1617 Typ: Brustbild mit Barett / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 26 Av.-Bild: Brustbild mit Barett n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1617. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen. 178 Rv.-Legende: a. 16 - 17 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES Ø: 40-42 mm Kopplungen: A/a [KHM 6031ba (28,72 g), abgebildet; Rauch 11 (1972), 1690; Rauch 35 (1985), 3398; Lanz 39 (1986), 703] Literatur: Leitzmann 1864, 8; Scheel-Weiher 1909, 1170, Horsky 1911, 5668; Enzenberg 1936, 1130; Davenport 1974, 3416; Erbstein 1974, 5745; Davenport ²1988, 101 ½ Taler 1617 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 27 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In Strichelkreisen. Av.-Legende: PAVLVS SIXTVS TRAVTHSON COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1617. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: 16 - 17 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES Ø: 36 mm Exemplar: Enzenberg (1936), 1133, abgebildet Literatur: - ¼ Taler 1617 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 28 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In Strichelkreisen. Av.-Legende: PAVLVS SIXTVS TRAVTHSON COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1617. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: 16 - 17 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES Ø: 29,5 mm Exemplar: KHM 212001 (7,2 g), abgebildet Literatur: - 179 Groschen 1617 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Goldenem Vlies Kat.-Nr. 29 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Linien-, außen im Strichelkreis. Av.-Legende: A. PAVL·SIXTVS˙(3)TRAVTHSON·CO· IN Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in der Umschrift. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: a. FALKENST·AVREI - VELL˙EQVES˙617 Ø: 20,2 mm Kopplungen: A/a [KHM 15949aa (1,69 g), abgebildet; Lanz 2 (1973), 1323] Literatur: Leitzmann 1864, 9; Morosini 1913, 1860; Enzenberg 1936, 1134; Pavliček – Schön 2008, 6 2 Pfennig 1617, einseitig Typ: Wappenschild mit Goldenem Vlies Kat.-Nr. 30 Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, umgeben von der Vliescollane. Über dem Wappenschild die Jahreszahl. Av.-Legende: 16·17 Ø: 15 mm Exemplar: KHM 175425 (0,39 g), abgebildet Literatur: - 1618 Gold 10 Dukaten 1618 (Wohl Abschlag vom Talerstempel) Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 31 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane vom Goldenen Vlies. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. 180 Av.-Legende: ɔ c PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1618. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. Innen im Kordel-, außen im Strichelkreis. Rv.-Legende: 16 - 18 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES Ø: 41 mm Exemplar: Enzenberg (1936), 1135, abgebildet Literatur: Friedberg 72003, 891(784a) 4 Dukaten 1618 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 32 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane vom Goldenen Vlies. In Kordelkreisen. Av.-Legende: A. PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES B. PAVLVS SIXTVS TRAVTHSON COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1618. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Kordelkreisen. Rv.-Legende: a. 16 - 18 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES Ø: 28,4 mm Kopplungen: A/a [KHM 15950aa (13,77 g), abgebildet] B/a [Morosini (1913), 1845; Lanz 27 (1983), 494 (13,83 g)] Literatur: Bergmann 1857, 231, C2; Enzenberg 1936, 1136; Friedberg 72003, 895 (786a); Pavliček – Schön 2008, 7 Dukat 1618 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild Kat.-Nr. 33 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und Vliescollane. In Kordelkreisen. Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild, umgeben von der Collane mit Vlies in der Umschrift. In Kordelkreisen. 181 Rv.-Legende: Ø: 22,5 mm IN·FALKENST·AVREI˙ - VELL˙EQVES˙618 Exemplar: KHM 15952aa (3,11 g), beschnitten, abgebildet Literatur: Bergmann 1857, 231, C3 Silber „6 Taler“ 1618 (Wohl Abschlag vom 2 Talerstempel) Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 34 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Linien- und Strichelkreis, außen im Linien- und Blätterkreis. Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1618. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. Innen im Linien- und Strichelkreis, außen im Linien- und Blätterkreis. Rv.-Legende: 16 - 18 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES Ø: 49,2 mm Exemplar: KHM 167041 (153,62 g), Nominal im KHM als 6 Taler bezeichnet, dafür jedoch stark untergewichtig, abgebildet Literatur: Davenport 1974, A3419; Davenport ²1988, 105 4 Taler 1618 (Abschlag vom 2 Talerstempel) Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 35 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Linien- und Strichelkreis, außen im Linien- und Blätterkreis. Av.-Legende: A. PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1618. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. Innen im Linien- und Strichelkreis, außen im Linien- und Blätterkreis. Rv.-Legende: a. 16 - 18 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES 182 b. 16 - 18 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES· Ø: 48-48,5 mm Kopplungen: A/a [Enzenberg (1936), 1137, abgebildet]; A/b [Horsky (1911), 5666] Literatur: Leitzmann 1864, 11; Davenport 1974, 3419; Davenport ²1988, 106; Pavliček – Schön 2008, 8 3 Taler 1618 (Abschlag vom 2 Talerstempel) Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 36 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Linien- und Strichelkreis, außen im Linien- und Blätterkreis. Av.-Legende: A. PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1618. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. Innen im Linien- und Strichelkreis, außen im Linien- und Blätterkreis. Rv.-Legende: a. 16 - 18 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES Ø: 49 mm Kopplungen: A/a [Rosenberg (20.2.1911), 1865; Lanz 2 (1973), 1324; Lanz 27 (1983), 495 (86,4 g), abgebildet] Literatur: Leitzmann 1864, 10; Morosini 1913, 1847; Davenport 1974, 3420; Davenport ²1988, 107; Pavliček – Schön 2008, 9 2 Taler 1618 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 37 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Linien- und Strichelkreis, außen im Linien- und Blätterkreis. Av.-Legende: A. PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1618. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. Innen im Linien- und Strichelkreis, außen im Linien- und Blätterkreis. 183 Rv.-Legende: a. 16 - 18 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES Ø: 47,6-48 mm Kopplungen: A/a [KHM 6032ba (57,56 g), abgebildet; Cahn 62 (1929), 1907; Glending (28.29.10. 1964), 144; Schulmann 247 (1968), 1271; Lanz 2 (1973), 1325; MMAG 50 (1975), 389; Künker 44 (1998), 3255; Rauch 79 (2006), 811] Literatur: Leitzmann 1864, 12; Hirsch 1904, 2203; Horsky 1911, 5667; Morosini 1913, 1850; Enzenberg 1936, 1138; Davenport 1974, 3421; Davenport ²1988, 108; Pavliček – Schön 2008, 10 Taler 1618 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 38 Literatur: Davenport 1974, 3422; Davenport ²1988, 109 Anmerkung: In der älteren Literatur nicht erwähnt ½ Taler 1618 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 39 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1618. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. Innen im Kordel-, außen im Strichelkreis. Rv.-Legende: 16 - 18 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES Ø: 35,9 mm Exemplar: KHM 208684 (13,72 g), abgebildet Literatur: Leitzmann 1864, 13; Pavliček – Schön 2008, 11 Groschen Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild ohne Goldenes Vlies Groschen 1618 Perlkreise 184 Kat.-Nr. 40 A Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In Perlkreisen. Av.-Legende: A. PAVL·SIXT·TR (3) AVTSON·CO·IN B. PAVL˙SIXT·TR (3) AVTSON·CO˙IN Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. In Perlkreisen. Rv.-Legende: a. ·F-ALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙618 b. ·F-ALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙61-8 Ø: 20,8 - 21,2 mm Kopplungen: A/a [KHM 15951aa (1,3 g), abgebildet]; B/b [KHM167049 (1,33 g); Lanz 39 (1986), 253] Literatur: vgl. Morosini 1913, 1861; vgl. Enzenberg 1936, 1140 Groschen 1618 Perlkreise / Innen Kordel-, außen Perlkreis Kat.-Nr. 40 B Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In Perlkreisen. Av.-Legende: A. ·PAVL·SIXT·TR (3) AVTSON·CO·IN (2 Interpunktionsstellungen) B. PAVL·SIXT·TR (3) AVTSON·CO· IN Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Innen im Kordel-, außen im Perlkreis. Rv.-Legende: a. FALKENST·AVREI· VEL˙ᴁQ˙61-8 b. ·F-ALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙61-8 c. ·F-ALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙618 Ø: 20, 6 - 20, 8 mm Kopplungen: A/a [KHM 15953aa (1,82 g), abgebildet; KHM 167044 (1,69 g)]; A/b [KHM 167045 (1,67 g)]; A/c [KHM 167046 (1,67 g)] B/b [KHM 167047 (1,51 g)] Literatur: vgl. Morosini 1913, 1861; vgl. Enzenberg 1936, 1140 Groschen 1618 Innen Kordel-, außen Perlkreise Kat.-Nr. 40 C 185 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Kordel-, außen im Perlkreis. Av.-Legende: A. PAVL·SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN (4 Interpunktionsstellungen) B. PAVL·SIXT TR(3)AVTSON˙CO˙IN Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Innen im Kordel-, außen im Perlkreis. Rv.-Legende: a. ·F-ALKENST·AVREI·VEL·ᴁQ˙618 (2 Interpunktionsstellungen) b. FALKENST·AVREI·VEL·ᴁQ˙61-8 c. F-ALKENST˙AVREI·VEL˙ᴁQ˙61-8 Ø: 20,3 - 20,9 mm Kopplungen: A/a [KHM 15954aa (1,53 g), abgebildet; Lanz 39 (1986), 251]; A/b [KHM 167056 (1,66 g)]; A/c [KHM 167057 (1,68 g); Ritter Liste 90 (2012), 1687; ČNS Brno 173 (2017), 806] B/a [KHM 167050 (1,5 g)] Literatur: vgl. Morosini 1913, 1861; vgl. Enzenberg 1936, 1140; Pavliček – Schön 2008, 12 Groschen 1618 Innen Kordel-, außen Perlkreis / Perlkreise Kat.-Nr. 40 D Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Kordel-, außen im Perlkreis. Av.-Legende: A. PAVL˙SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. In Perlkreisen. Rv.-Legende: a. ·F-ALKENST·AVREI:VEL˙ᴁQ˙6-18 b. ·F-ALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙61-8 Ø: 20,7 mm Kopplungen: A/a [KHM 167048 (1,59 g), abgebildet]; A/b [Lanz 39 (1986), 252] Literatur: vgl. Morosini 1913, 1861; vgl. Enzenberg 1936, 1140 Groschen 1618 Innen Kordel-, außen Perlkreis / Innen Linien-, außen Perlkreis Kat.-Nr. 40 E Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Kordel-, außen im Perlkreis. Av.-Legende: PAVL·SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN 186 Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Innen im Linien-, außen im Perlkreis. Rv.-Legende: ·F-ALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙6-18 Ø: 21 mm Exemplar: Künker elive-Auktion (8.2.2012), 2767, abgebildet Literatur: vgl. Morosini 1913, 1861; vgl. Enzenberg 1936, 1140 Groschen 1618 Innen Linien-, außen Perlkreis / Innen Kordel-, außen Perlkreis Kat.-Nr. 40 F Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Linien-, außen im Perlkreis. Av.-Legende: A. PAVL·SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN (4 Interpunktionsstellungen) B. PAVL·SIXT:TR(3)AVTSON·CO·IN C. PAVL·SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Innen im Kordel-, außen im Perlkreis. Rv.-Legende: a. FALKENST·AVREI· VEL˙ᴁQ˙6-18 b. F-ALKENST·AVREI·VEL·ᴁQ·61-8 (4 Interpunktionsstellungen) Ø: 20,6 - 20,9 mm Kopplungen: A/a [KHM 15955aa (1,66 g), abgebildet; KHM 167054 (1,49 g); ČNS Brno 173 (2017), 805 ]; A/b [KHM 167055 (1,74 g); KHM 167058 (1,61 g); ČNS Brno 147 (2004), 465; Gorny&Mosch 157 (2007), 3498 (1,66g)] B/a [KHM 167051 (1,53 g)] C/b [Numismatica 2 (1973)1699; Aurea Numismatika e-Auction 8 (2016), 610] Literatur: vgl. Morosini 1913, 1861; vgl. Enzenberg 1936, 1140 Groschen 1618 Innen Linien-, außen Perlkreis / Innen Strichel-, außen Perlkreis Kat.-Nr. 40 G Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Linien-, außen im Perlkreis. Av.-Legende: PAVL·SIXT:TR(3)AVTSON˙CO·IN Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Innen im Strichel-, außen im Perlkreis. Rv.-Legende: FALKENST˙AVREI·VEL·ᴁQ˙6-18 Ø: 20,6 mm 187 Exemplar: KHM 167052 (1,7 g), abgebildet Literatur: vgl. Morosini 1913, 1861; vgl. Enzenberg 1936, 1140 Groschen 1618 Innen Strichel-, außen Perlkreis / Innen Kordel-, außen Perlkreis Kat.-Nr. 40 H Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Strichel-, außen im Perlkreis. Av.-Legende: ·PAVL˙SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Innen im Kordel-, außen im Perlkreis. Rv.-Legende: F-ALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙61-8 Ø: 20 mm Exemplar: Numismatica 5 (1974), 972, abgebildet Literatur: vgl. Morosini 1913, 1861; vgl. Enzenberg 1936, 1140 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Goldenem Vlies Groschen 1618 Innen Linien-, außen Perlkreise Kat.-Nr. 41 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Linien-, außen im Perlkreis. Av.-Legende: A. PAVL·SIXTVS·(3)TRAVTHSON˙CO˙IN Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane. Das Vlies steht in der Umschrift. Innen im Linien-, außen im Perlkreis. Rv.-Legende: a. FALKENST·AVREI - VELL·EQVES˙618 Ø: 21 mm Kopplungen: A/a [KHM 167053 (1,43 g), abgebildet; Lanz 39 (1986), 250] Literatur: Leitzmann 1864, 14; vgl. Leitzmann 1864, 14; vgl. Enzenberg 1936, 1139 Kreuzer 1618 Typ: Wappenschild / Gekrönter Doppeladler Kat.-Nr. 42 188 Av.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, umgeben von der Collane mit Vlies in der Umschrift. Innen im Linien-, außen im Perlkreis. Av.-Legende: PAVL˙SIXTVS - TRAVTHSON Rv.-Bild: Gekrönter Doppeladler ohne Gloriolen, Reichsapfel mit Wertzahl 1 auf der Brust. Innen im Linien-, außen im Kordelkreis. Rv.-Legende: CO:IN·FALKENSTEIN·618 Ø: 17,1 mm Exemplar: KHM 167065 (0,74 g), abgebildet Literatur: - Mzst. Falkenstein oder „Haus zum Roten Rosenkranz“ (Wien) 1619 Silber Taler 1619 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 43 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1619. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Rv.-Legende: 16 - 19 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES Ø: 42 mm Exemplar: Emporium 20 (1990), 2459, abgebildet Literatur: Leitzmann 1864, 15; Enzenberg 1936, 1141; Davenport 1974, 3423; Davenport ²1988, 110; Pavliček – Schön 2008, 19 Groschen Typ: Brustbild / gekrönter Wappenschild ohne Goldenes Vlies Groschen 1619 Perlkreise Kat.-Nr. 44 A 189 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In Perlkreisen. Av.-Legende: PAVL˙SIXT·TR(3)AVTSON˙CO·IN Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. In Perlkreisen. Rv.-Legende: - FALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙619 Ø: 20,9 mm Exemplar: KHM 15956aa (1,4 g), abgebildet Literatur: - Groschen 1619 Strichelkreise Kat.-Nr. 44 B Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. PAVL˙SIXT·TR(3)AVTSON˙CO·IN Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: a. FALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙619 Ø: 20,7 - 20,9 mm Kopplungen: A/a [KHM 167063 (1,33 g); KHM 15958aa (1,58 g), beschnitten, abgebildet; Frühwald 85 (2009), 2363] Literatur: - Groschen 1619 Strichelkreise / Innen Perl-, außen Strichelkreis. Kat.-Nr. 44 C Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. PAVL·SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Rv.-Legende: a. FALKENST·AVREI· VEL˙ᴁQ˙619 Ø: 20 mm Kopplungen: A/a [Gorny 57 (1991), 2617; Lanz 39 (1986), 254, abgebildet; Ritter Liste 86 (2010), 1707] Literatur: 190 Groschen 1619 Innen Perl-, außen Strichelkreise Kat.-Nr. 44 D Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Av.-Legende: A. PAVL·SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN B. ·PAVL·SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Rv.-Legende: a. FALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙619 b. ·F-ALKENST·AVREI·VEL˙ᴁQ˙61-9 Ø: 20,6 mm Kopplungen: A/a [KHM 167062 (1,48 g), beschnitten, abgebildet; KHM 167064 (1,66 g); Rauch 82 (2008), 3858; Ritter Liste 86 (2010), 1706]; A/b [Rauch 80/II (2007), 3164] B/a [Lanz 39 (1986), 255] Literatur: - Groschen 1619 Innen Kordel-, außen Perlkreise Kat.-Nr. 44 E Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Kordel-, außen im Perlkreis. Av.-Legende: A. PAVL·SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN (2 Interpunktionsstellungen) Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Innen im Kordel-, außen im Perlkreis. Rv.-Legende: a. F-ALKENST·AVREI·VEL·ᴁQ˙61-9 Ø: 20,7 - 20,8 mm Kopplungen: A/a [KHM 167060 (1,62 g), abgebildet; KHM 167061 (1,38 g)] Literatur: - Groschen 1619 Innen Kordel-, außen Strichelkreis / Kordelkreise Kat.-Nr. 44 F 191 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. Innen im Kordel-, außen im Strichelkreis. Av.-Legende: A. PAVL˙SIXT·TR(3)AVTSON·CO·IN Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. In Kordelkreisen. Rv.-Legende: a. F-ALKENST·AVREI·VEL·ᴁQ˙619 b. F-ALKENST˙AVREI·VEL˙ᴁQ˙61-9 Ø: 20,5 - 20,9 mm Kopplungen: A/a [KHM 15957aa (1,62 g)]; A/b [KHM 167059 (1,43g), abgebildet] Literatur: - Typ: Brustbild / gekrönter Wappenschild mit Goldenem Vlies Groschen 1619 Kat.-Nr. 45 Literatur: Leitzmann 1864, 16; Pavliček – Schön 2008, 20 Mzst. „Haus zum Roten Rosenkranz“ (Wien) 1620 Gold 5 Dukaten 1620 (Abschlag vom ½ Talerstempel) Typ: Brustbild / gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 46 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1620. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: 192 a. 16 - 20 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES· Ø: 34,6 mm Kopplungen: A/a [KHM 6033ba (17,36 g), abgebildet; SBV 13 (1984), 1440 (17,22 g); Rauch 84/III (2009), 4259 (17,09 g); Rauch 102 (2016), 2885 (17,62 g)] Literatur: Horsky 1911, 5665; Morosini 1913, 1844; Enzenberg 1936, 1143; Friedberg 72003, 894 (786); Pavliček – Schön 2008, 21 4 Dukaten 1620 Typ: Brustbild / gekrönter Wappenschild mit Goldenem Vlies Kat.-Nr. 47 Literatur: Köhler 1760, 2335; Leitzmann 1864, 17; Pavliček – Schön 2008, 22 2 Dukaten 1620, Klippe Typ: Brustbild / gekrönter Wappenschild mit Goldenem Vlies Kat.-Nr. 48 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In Strichelkreisen. Av.-Legende: PAVLVS·SIXTVS· TRAVTHSON˙COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Collane mit Vlies in der Umschrift. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: IN·FALKENST·AVR - EI·VELL·EQVES1620 22,0 x 22,5 mm Exemplar: KHM 015959aa (7,13 g), abgebildet Literatur: - Silber 2 Taler 1620 Typ: Geharnischtes Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 49 Literatur: Davenport 1974, 3424; Davenport ²1988, 111; Pavliček – Schön 2008, 24 Anmerkung: In der älteren Literatur nicht erwähnt 193 2 Taler 1620, Klippe (Abschlag vom Talerstempel) Typ: Geharnischtes Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 50 Av.-Bild: Geharnischtes Brustbild n. r. mit Kragen, Umhang und Vliescollane. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. ɔ c PAVLVS·SIXTVS TR AVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1620. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: a. 16 - 20 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES· 44,7 x 43,3 mm Kopplungen: A/a [KHM 6036ba (55,95 g), abgebildet; Schulman (18.12.1933), 193; SBV 13 (1984), 1441 (58,14 g)] Literatur: Scheel-Weiher 1909, 1169; Morosini 1913, 1846; Enzenberg 1936, 1144; Davenport 1974, 3424; Davenport ²1988, 111; Pavliček – Schön 2008, 23 Taler Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Taler 1620 Kat.-Nr. 51 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. ɔ c PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES B. ·ɔ c· PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES C. ɔ c PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1620. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: a. 16 - 20 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES· (3 Interpunktionsstellungen) b. 16 - 20 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES c. 16 - 20 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES· (2 Interpunktionsstellungen) d. 16 - 20 ‫ ׀‬IN:FALKENSTEIN - ·AVREI·VELL·EQVES e. 16 - 20 ‫ ׀‬IN FALKENSTEIN - AVREI VELL EQVES 194 f. 16 - 20 ‫ ׀‬IN FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES Ø: 42,9-45,8 mm Kopplungen: A/a [KHM 167043 (28,81 g), abgebildet; KHM 141068 (28,62 g); Schulman Coins & Mint (4.5.1971), 889; Numismatica 2 (1973), 1701; Numismatica 3 (1973), 1165; Numismatica 9 (1975), 1600; Künker 27 (1994), 1186; Kricheldorf 46 (1998), 719]; A/c [Leu 41 (1986), 581; Künker 152 (2009), 5768]; A/e [Rauch 103 (2017), 1102, Jefimok von 1655 mit Gegenstempel] B/a [Rauch 25 (1979), 1857; Lanz 43 (1987), 690; Cayón (2010), 3321]; B/d [Ritter Liste 86 (2010), 1704] C/a [Schulman 247 (1968), 1272]; C/b [Numismatica 2 (1973), 1700; Spink&Sons 30 (1989), 402]; C/c [Künker 98 (2005), 6127]; C/f [Rauch 29 (1982), 2663; Rauch 39 (1987), 2112] Literatur: vgl. Leitzmann 1864, 18-21; vgl. Scheel-Weiher 1909, 1171; Horsky 1911, 5669; Morosini 1913, 1852, 1853; Davenport 1974, 3423; Erbstein 1974, 5749; Lanz 2 (1973), 1333-1337; Davenport ²1988, 110 Taler 1620 Revers: Punkte zuseiten der Krone Kat.-Nr. 51 A Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Kragen, Mantel und darüber Vliescollane. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. ·ɔ c· PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES B. ɔ c PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Die Krone ist von zwei Punkten umgeben. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1620. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: a. 16 - 20 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES· (2 Interpunktionsstellungen) Ø: 42-44 mm Kopplungen: A/a [Rauch 23 (1978), 1509; Dorotheum 419 (1982), 1014; Rauch 28 (1982), 3688; Künker 44 (1998), 3256] B/a [Lanz 43 (1987),689, abgebildet; Rauch 46 (1991), 3378; Rauch 54/II (1995), 3544; Künker 98 (2005), 6125; Cayón (2010), 3320] Literatur: vgl. Scheel-Weiher 1909, 1171; vgl. Morosini 1913, 1852; vgl. Davenport 1974, 3423 195 Taler 1620 Revers: Punkte über der Krone Kat.-Nr. 51 B Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Kragen, Mantel und darüber Vliescollane. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. ɔ c PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES B. ɔ c PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Über der Krone zwei Punkte. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1620. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: a. 16 - 20 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES b. 16 - 20 ‫ ׀‬IN FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES Ø: 42-42,5 mm Kopplungen: A/a [KHM 6034ba (28,59 g), abgebildet] B/b [Blaser-Frey 20 (1969), 301; MMAG 50 (1975), 390; Numismatica 21 (1978), 2746] Literatur: vgl. Scheel-Weiher 1909, 1171; vgl. Morosini 1913, 1852; vgl. Davenport 1974, 3423 Taler 1620 Typ: Geharnischtes Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 52 Av.-Bild: Geharnischtes Brustbild n. r. mit Kragen, Umhang und Vliescollane. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. ɔ c PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES (2 Interpunktionsstellungen) B. ɔ c PAVLVS·SIXTVS·TR· AVTHSON·COMES C. ɔ c PAVLVS·SIXTVST·R AVTHSON·COMES D. ·ɔ c· PAVLVS˙SIXTVS·TR AVTHSON·COMES E. PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1620. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: a. 16 - 20 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES· (2 Interpunktionsstellungen) b. 16 - 20 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES˙ (2 Interpunktionsstellungen) 196 c. 16 - 20 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN - ·AVREI·VELL·EQVES˙ d. 16 - 20 ‫ ׀‬IN FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES˙ Ø: 41,2-41,4 mm Kopplungen: A/a [KHM 167042 (28,8 g), abgebildet]; A/b [NM H5-146784; Lanz 2 (1973), 1340; Kastner 7 (1975); 47; Rauch 17 (1975), 986; Rauch 23 (1978), 1510; Lanz 37 (1986), 1115; Lanz 39 (1986), 705; Rauch 49 (1992), 3356; Aufhäuser 10 (1993), 1006; Elsen 74 (2003), 1907]; A/c [Spink Taisei 39 (1991), 495; Kricheldorf 46 (1998), 720] B/b [Künker 23 (1992), 1258; Künker Ll 68 (1986), 3488; Künker 98 (2005), 6126] C/c [Numismatica 21 (1978), 2747] D/b [Lanz 2 (1973), 1341; MMAG 50 (1975), 391] E/a [Kastner 2 (1972), 623; Numismatica 1 (1972), 1625]; E/b [KHM 135079 (28,69 g); Frühwald 124 (2017), 685]; E/d [Lanz 2 (1973), 1339; Rauch 15 (1974), 1059; Lanz 53 (1990), 891 (28,67 g)] Literatur: Leitzmann 1864, 18; Morosini 1913, 1854; Enzenberg 1936, 1145; vgl. Davenport 1974, 3425; Erbstein 1974, 5746; vgl. Davenport ²1988, 112; Pavliček – Schön 2008, 25 Taler 1620 Revers: Punkte zuseiten der Krone Kat.-Nr. 52 A Av.-Bild: Geharnischtes Brustbild n. r. mit Kragen, Mantel und Vliescollane. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. ·ɔ c··PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES B. PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Die Krone ist von zwei Punkten umgeben. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1620. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: a. 16 - 20 ‫ ׀‬IN˙FALKENSTEIN· - AVREI.VELL·EQVES˙ Ø: 42 mm Kopplungen: A/a [Lanz 2 (1973), 1342, abgebildet] B/a [Künker Liste 110 (1994), 879] Literatur: vgl. Davenport 1974, 3425; vgl. Davenport ²1988, 112 ½ Taler 1620 197 Typ: Brustbild / gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 53 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Spitzenkragen, Mantel und darüber Vliescollane. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. PAVLVS·SIXTVS·TR AVTHSON·COMES (2 Interpunktionsstellungen) Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild umgeben von der Vliescollane, darüber gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes geteilt die Jahreszahl 1620. Die Krone und das Goldene Vlies stehen in der Umschrift. In Strichelkreisen. Rv.-Legende: a. 16 - 20 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES b. 16 - 20 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN· - AVREI·VELL·EQVES· c. 16 - 20 ‫ ׀‬IN·FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES˙ d. 16 - 20 ‫ ׀‬IN FALKENSTEIN - AVREI·VELL·EQVES˙ Ø: 36 mm Kopplungen: A/a [KHM 6035ba (14,19 g), abgebildet; Künker 87 (2003), 3505]; A/b [Künker 41 (1998), 744; Hirsch 234 (2004), 1596]; A/c [Gorny 61 (1992), 2112; MMAG 50 (1975), 392]; A/d [Morosini (1913), 1857; Lanz 2 (1973), 1338; Dorotheum 485 (1997), 417]; Literatur: Leitzmann 1864, 22; Horsky 1911, 5670; Enzenberg 1936, 1150; Erbstein 1974, 5750, Pavliček – Schön 2008, 26 J OHANN FRANZ TRAUTSON (1621-1663), REICHSGRAF VON FALKENSTEIN Mzst. Wien Umschrift: IOHANN FRANCISCVS TRAVTHSON COMES IN FALKENSTEIN LIBER BARO IN SPRECHENSTEIN ET SCHROFFENSTEIN434 (Johann Franz Trautson, Graf von Falkenstein, Freiherr von Sprechenstein und Schrofenstein) SVB VMBRA ALARVM TVARVM (Unter den Schatten Deiner Flügel) 1633 434 Auflösung nach Rentzmann ²1979, 20. 198 Silber Taler 1633 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 54 Literatur: Leitzmann 1864, 31; Pavliček – Schön 2008, 27 Taler 1633 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen Kat.-Nr. 55 Literatur: Leitzmann 1864, 32 1634 Gold Dukat 1634 Typ: Brustbild mit Feldbinde / Runder gekrönter Wappenschild mit Rollwerk Kat.-Nr. 56 Av.-Bild: Brustbild n. r., mit langem Spitzenkragen, Wams und Feldbinde. In Perlkreisen. Av.-Legende: A. IO:FRANC:TRAUTHSON:C:IN·FALKHENSTA: Rv.-Bild: Mit Rollwerk verziertes, gekröntes und geviertes Wappen mit Herzschild, oval. Die Krone steht in der Umschrift. In Perlkreisen. Rv.-Legende: a. L·B·IN·SPRECHEN ET·SCHROVENST·1634 Ø: 21-22 mm Kopplungen: A/a [MMAG 35 (1967), 634; Gorny 35 (1986), 716; Gorny 45 (1989), 3129; Hirsch 164 (1989), 1577; Rauch Liste (August 1994), 2051; Rauch 53 (1994), 2069; Künker 221 (2012), 8112 (3,47 g), abgebildet] Literatur: Enzenberg 1936, 1151; Friedberg 72003, 897 (788); Pavliček – Schön 2008, 28 Silber 199 Taler 1634 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 57 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. ɔ c IO FRANC▪TRAVTHSON C IN▪FALKHENSTAIN Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Doppeladler, der ein R auf der Brust trägt. Krone und Wappen stehen in der Umschrift. Innen im Strichel-, außen im Linien- und Strichelkreis. Rv.-Legende: a. :L:B:IN:SPRECHEN - :ET:SCHROVENST˙1634 ‫· ׀‬SVB· - ·VMBRA· - ·ALARVM· - ·TVARVM Ø: 41,0 mm Kopplungen: A/a [KHM 6038ba (28,95 g), abgebildet; Scheel-Weiher (8.2.1909), 1172] Literatur: vgl. Horsky 1911, 5672; Morosini 1913, 1864; Enzenberg 1936, 1153; Davenport 1974, 3428; Davenport ²1988, 115 Taler 1634 Typ: Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 58 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen, Wams und Feldbinde. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. ɔ c IO FRANC TRAUTHSON C IN FALKHENSTAI Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Doppeladler, der ein R auf der Brust trägt. Krone und Wappen stehen in der Umschrift. Innen im Strichel-, außen im Linien- und Strichelkreis. Rv.-Legende: a. :L:B:IN:SPRECHEN - :ET:SCHROVENST˙1634 ‫· ׀‬SVB· - ·VMBRA· - ·ALARVM· - ·TVARVM b. :L:B:IN:SPRECHEN - ˙ET:SCHROVENST˙1634 ‫· ׀‬SVB· - ·VMBRA· - ·ALARVM· - ·TVARVM Ø: 41,6 mm Kopplungen: A/a [KHM 6037ba (28,82 g), abgebildet]; A/b [Lanz 2 (1973), 1345; MMAG 50 (1975), 394] Literatur: Enzenberg 1936, 1152; Davenport ²1988, 115 200 Taler 1634 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen Kat.-Nr. 59 Literatur: Erbstein 1974, 5751 Taler 1634 Typ: Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen Kat.-Nr. 60 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen, Wams und Feldbinde. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. ɔ c IO:FRANC:TRAUTHSON.C:IN FALKHENSTAI B. ɔ c IO:FRANC:TRAUTHSON.C:IN.FALKHENSTAIN Rv.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Helm mit gekröntem Doppeladler als Helmzier, der ein R auf seiner Brust trägt. Krone und Wappen stehen in der Umschrift. Zuseiten je zwei Helme mit Helmzier. 1. Helm mit Straußenfedern auf Kissen, Helmdecke; 2. Auf dem gekrönten Helm Hahn, Helmdecke; 4. Auf dem gekrönten Helm Falke, Helmdecke; 5. Helm mit steigendem Steinbock, Helmdecke. Innen im Strichel-, außen im Linien- und Strichelkreis. Rv.-Legende: a. ·L:B:IN·SPRECHEN· - ET:SCHROVENST 1634 b. L:B:IN:SPRECHEN - ET·SCHROVENST· 1634 Ø: 41,4 mm Kopplungen: A/a [KHM 6039ba (28,77 g), abgebildet]; A/b [Hess-Leu (12.6.1956), 369; Leu 41 (1986), 583] B/b [Lanz 2 (1973), 1344; MMAG Basel 91 (2001), 895] Literatur: Leitzmann 1864, 33; Morosini 1913, 1863; Davenport 1974, 3427; Davenport ²1988, 114; Pavliček – Schön 2008, 29 ½ Taler 1634 Typ: Brustbild / Ovaler gekrönter Wappenschild mit Rollwerk Kat.-Nr. 61 Av.-Bild: Brustbild n. r., mit Oberlippenbart, langem Spitzenkragen, verziertem Gewand. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Av.-Legende: 201 A. ·IO·FRANC·TRAVTHSON·C·IN·FALKHENSTA Rv.-Bild: Mit Rollwerk verziertes, gekröntes und geviertes Wappen mit Herzschild, oval. Die Krone steht in der Umschrift. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Rv.-Legende: a. ·L·B.IN·SPRECHEN·ET·SCHROVENST 1634 Ø: 34-35 mm Kopplungen: A/a [MMAG 35 (1967), 636a; MMAG 50 (1975), 396, abgebildet; Numismatica 21 (1978), 2748, nachbearbeitet] Literatur: vgl. Leitzmann 1864, 35; vgl. Pavliček – Schön 2008, 30 ½ Taler 1634 Typ: Brustbild mit Feldbinde / Ovaler gekrönter Wappenschild mit Rollwerk Kat.-Nr. 62 Literatur: vgl. Leitzmann 1864, 35; Erbstein 1974, 5752; vgl. Pavliček – Schön 2008, 30 ¼ Taler 1634 Typ: Brustbild mit Feldbinde / Ovaler gekrönter Wappenschild mit Rollwerk Kat.-Nr. 63 Av.-Bild: Brustbild n. r., mit langem Spitzenkragen, Wams und Feldbinde. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Av.-Legende: A. IO:FRANC:TRAVTHSON:C:IN·FALKHENSTA Rv.-Bild: Mit Rollwerk verziertes, gekröntes und geviertes Wappen mit Herzschild, oval. Die Krone steht in der Umschrift. Innen im Perl-, außen im Linien- und Strichelkreis. Rv.-Legende: a. ·L·B·IN·SPRECHEN·ET·SCHROVENST·1634 Ø: 31-31,5 mm Kopplungen: A/a [MMAG 50 (1975), 398, abgebildet; Rauch 81 (2007), 3072] Literatur: vgl. Leitzmann 1864, 36; Horsky 1911, 5673; Morosini 1913, 1867 (abgebildetes Exemplar); Enzenberg 1936, 1154; Pavliček – Schön 2008, 31 1635 Gold 202 ½ Dukat 1635 Typ: Brustbild / Ovaler gekrönter Wappenschild mit Rollwerk Kat.-Nr. 64 Av.-Bild: Brustbild n. r., mit langem Spitzenkragen. Innen im Linien-, außen im Linien- und Kordelkreis. Av.-Legende: IO:FRANCISCUS:TRAUTHSON: Rv.-Bild: Mit Rollwerk verziertes, gekröntes und geviertes Wappen mit Herzschild, oval. Die Krone steht in der Umschrift. Innen im Linien-, außen im Kordelkreis. Rv.-Legende: CO:IN FALKENSTAIN:1635 Ø: 15 mm Exemplar: Rauch 90/II (2012), 3935 (1,72 g), abgebildet Literatur: - ¼-Dukat 1635 Typ: Brustbild / Ovaler gekrönter Wappenschild mit Rollwerk Kat.-Nr. 65 Av.-Bild: Brustbild n. r., mit langem Spitzenkragen. Innen im Linien-, außen im Linien- und Kordelkreis. Av.-Legende: A. IO:FRANCISCUS:TRAUTHSON: Rv.-Bild: Mit Rollwerk verziertes, gekröntes und geviertes Wappen mit Herzschild, oval. Die Krone steht in der Umschrift. Innen im Linien-, außen im Kordelkreis. Rv.-Legende: a. CO:IN FALKENSTAIN:1635 Ø: 14-15,3 mm Kopplungen: A/a [KHM 15960aa (0,86 g), abgebildet; MMAG 35 (1967), 636; MMAG 50 (1975), 393] Literatur: Leitzmann 1864, 37; Morosini 1913, 1862; Enzenberg 1936, 1155; Friedberg 7 2003, 898 (789); Pavliček – Schön 2008, 32 Silber Taler 1635 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen Kat.-Nr. 66 Literatur: Erbstein 1974, 5753 203 Taler 1635 Typ: Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen Kat.-Nr. 67 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen, Wams und Feldbinde. In Strichelkreisen. Av.-Legende: A. ɔ c IO:FRANC:TRAUTHSON.C:IN FALKHENSTAI Rv.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Helm mit gekröntem Doppeladler als Helmzier, der ein R auf seiner Brust trägt. Krone und Wappen stehen in der Umschrift. Zuseiten je zwei Helme mit Helmzier. 1. Helm mit Straußenfedern auf Kissen, Helmdecke; 2. Auf dem gekrönten Helm Hahn, Helmdecke; 4. Auf dem gekrönten Helm Falke, Helmdecke; 5. Helm mit steigendem Steinbock, Helmdecke. Innen im Strichel-, außen im Linien- und Strichelkreis. Rv.-Legende: a. ·L·B·IN·SPRECHEN· - ·ET·SCHROVENST·1635 b. ·L·B:IN·SPRECHEN·ET· - ·SCHROVENST·1635· Ø: 41,3 mm Kopplungen: A/a [KHM 167066 (28,76 g), abgebildet]; A/b [MMAG 50 (1975), 395; Künker 237 (2013), 3359] Literatur: Leitzmann 1864, 38; Enzenberg 1936, 1156; Davenport 1974, 3427; Davenport ²1988, 114; Pavliček – Schön 2008, 33 1636 Gold 10 Dukaten 1636 (Abschlag vom Talerstempel) Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 68 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Die Perlen vom inneren Kreis sind schwach ausgearbeitet. Eine eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen teilweise länglich sind und somit auch als Strichel interpretiert werden können. Av.-Legende: A. IO:FRANC:TRAVTHSON:C⁝IN:FALKHENSTAIN Rv.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, darüber Helm mit gekröntem Doppeladler. Krone und Wappen stehen in der Umschrift. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Eine eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen teilweise länglich sind und 204 somit auch als Strichel interpretiert werden können. Rv.-Legende: a. ˙L˙B˙IN˙SPRECHEN·ET˙ - ˙SCHROVENST·1636 ‫ ׀‬SVB:VMBRA:· - ·ALARVM·TVARVM Ø: 41,5-41,7 mm Kopplungen: A/a [KHM 6040ba (34,82 g), abgebildet; GM-OeNB NZ07096 (34,73)] Literatur: Enzenberg 1936, 1157 Dukat 1636 Typ: Brustbild mit Feldbinde / Runder gekrönter Wappenschild mit Rollwerk Kat.-Nr. 69 Av.-Bild: Brustbild n. r., mit langem Spitzenkragen, Wams und Feldbinde. In Perlkreisen. Av.-Legende: A. IO:FRANC:TRAUTHSON:C:IN·FALKHENSTA: Rv.-Bild: Mit Rollwerk verziertes, gekröntes und geviertes Wappen mit Herzschild, rund. Die Krone steht in der Umschrift. Innen im Linien-, außen im Perlkreis. Rv.-Legende: a. ˙L˙B˙I·SPRECH˙ET·SCHRO˙C 1636 Ø: 23-24 mm Kopplungen: A/a [Stack (2008), 2438 (3,49 g); Künker 100 (2005), 282 (3,45g), abgebildet] Literatur: Leitzmann 1864, 39; Pavliček – Schön 2008, 34 Silber Taler 1636 Typ: Brustbild / gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 70 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Die Perlen vom inneren Kreis sind äußerst schwach ausgearbeitet. Eine eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen teilweise länglich sind und somit auch als Strichel interpretiert werden können. Av.-Legende: IO:FRANC:TRAUTHSON:C⁝IN:FALKHENSTAIN Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Doppeladler, der ein F auf der Brust trägt. Krone und Wappen stehen in der Umschrift. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Eine eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen teilweise länglich sind und somit auch als Strichel interpretiert werden können. Rv.-Legende: ˙L˙B˙IN˙SPRECHEN·ET˙ - ˙SCHROVENST 1636 205 ‫· ׀‬SVB:VMBRA:· - ·ALARVM·TVARVM Ø: 43 mm Exemplar: Künker 77 (2002), 1396, abgebildet Literatur: Leitzmann 1864, 40; Morosini 1913, 1865, Enzenberg 1936, 1158; Davenport 1974, 3429; Davenport ²1988, 116; Pavliček – Schön 2008, 35 Taler 1636 Typ: Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 71 Literatur: Erbstein 1974, 5754 Groschen Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild Groschen 1636 Linienkreise Kat.-Nr. 72 A Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. In Linienkreisen. Av.-Legende: IO:FRAN:TRAUTHSON:C·IN˙FALK: Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Die Krone steht in der Umschrift. In Linienkreisen. Rv.-Legende: L˙B˙I·SPR·ET·(3)SCHRO:1636 Ø: 20,5 mm Exemplar: KHM 15961aa (1,6 g), abgebildet Literatur: vgl. Leitzmann 1864, 41; vgl. Pavliček – Schön 2008, 36 Groschen 1636 Innen Linien-, außen Perlkreise Kat.-Nr. 72 B Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. Innen im Linien-, außen im Perlkreis. Av.-Legende: IO:FRAN·TRAUTHSON·C.IN·FALKH Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Die Krone steht in der Umschrift. Innen im Linien-, außen im Perlkreis. 206 Rv.-Legende: L˙B˙I·SPR·ET·(3)SCHRO˙1636 Ø: 21 mm Exemplar: Künker 23 (1992), 1259, abgebildet Literatur: vgl. Leitzmann 1864, 41; vgl. Pavliček – Schön 2008, 36 1637 Silber Taler 1637 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 73 Literatur: vgl. Leitzmann 1864, 42-44; Enzenberg 1936, 1159; Davenport 1974, 3429; Davenport ²1988, 116; vgl. Pavliček – Schön 2008, 37 1638 Gold 10 Dukaten 1638 (Abschlag vom Talerstempel) Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 74 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Die Perlen vom inneren Kreis sind äußerst schwach ausgearbeitet. Eine eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen teilweise länglich sind und somit auch als Strichel interpretiert werden können. Av.-Legende: A. IO:FRANC:TRAVTHSON:C⁝IN:FALKHENSTAIN Rv.-Bild: Geviertes und gekröntes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Doppeladler. Krone und Wappen stehen in der Umschrift. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Eine eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen teilweise länglich sind und somit auch als Strichel interpretiert werden können. Rv.-Legende: a. L·B˙IN·SPRECHEN˙ET˙ - ˙SCHROVENST·1638˙ ‫· ׀‬SVB·VMBRA· - ALARVM·TVARVM Ø: 42-43 mm 207 Kopplungen: A/a [Hess-Leu 27 (1964), 189; Hess 261 (1992), 1381; Künker 63 (2001), 1676; Künker 285 (2017), 307 (34,80 g), abgebildet] Literatur: Friedberg 72003, 896 (787) Dukat 1638 Typ: Brustbild mit Feldbinde / Ovaler gekrönter Wappenschild mit Rollwerk Kat.-Nr. 75 Av.-Bild: Brustbild n. r., mit langem Spitzenkragen, Wams und Feldbinde. In Perlkreisen. Av.-Legende: A. IO:FRANC:TRAUTHSON:C:IN·FALKHENSTA: Rv.-Bild: Mit Rollwerk verziertes, gekröntes und geviertes Wappen mit Herzschild, oval. Die Krone steht in der Umschrift. In Perlkreisen. Rv.-Legende: a. ˙L˙B˙IN˙SPRE:ET:SCHRO:1638˙ Ø: 23,3 mm Kopplungen: A/a [KHM 15962aa (3,49 g), abgebildet; MMAG 35 (1967), 635] Literatur: Leitzmann 1864, 45; Friedberg 72003, 897 (788); Pavliček – Schön 2008, 38 Silber Taler 1638 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 76 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Die Perlen vom inneren Kreis sind äußerst schwach ausgearbeitet. Eine eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen teilweise länglich sind und somit auch als Strichel interpretiert werden können. Av.-Legende: A. IO:FRANC:TRAUTHSON:C⁝IN:FALKHENSTAIN Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Doppeladler, der ein F auf der Brust trägt. Krone und Wappen stehen in der Umschrift. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Eine eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen teilweise länglich sind und somit auch als Strichel interpretiert werden können. Rv.-Legende: a. L·B˙IN·SPRECHEN ET˙ - ˙SCHROVENST·1638˙ ‫· ׀‬SVB·VMBRA· - ALARVM·TVARVM b. ˙L˙B˙IN·SPRECHEN·ET - SCHROVENST·1638˙ 208 ‫ ׀‬SVB VMBRA˙ - ˙ALARVM·TVARVM Ø: 43,2 mm Kopplungen: A/a [KHM 6041ba (28,36 g), abgebildet; Künker 147 (2009), 295]; A/b [Lanz 2 (1973), 1349; Peus 283 (1974), 1859] Literatur: Leitzmann 1864, 46; Davenport 1974, 3429; Davenport ²1988, 116; Pavliček – Schön 2008, 39 Groschen 1638 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild Kat.-Nr. 77 Av.-Bild: Brustbild mit Spitzbart n. r., mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. Innen im Linien-, außen im Perlkreis. Av.-Legende: A. ·IO˙FRAN·TRAUTHSON C·IN˙FALKH B. ·IO:FRAN TRAUTHSON:IN·FALKH Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Die Krone steht in der Umschrift. Innen im Linien-, außen im Perlkreis. Rv.-Legende: a. ·L˙B˙I˙SPR˙ET(3)SCHRO˙1638 Ø: 20,7 mm Kopplungen: A/a [KHM 15963aa (1,33 g), abgebildet]; B/a [Dorotheum 401 (1980), 446] Literatur: Leitzmann 1864, 47; Pavliček – Schön 2008, 40 1639 Gold 3 Dukaten 1639 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild Kat.-Nr. 78 Av.-Bild: Brustbild mit Spitzbart n. r., mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. Innen und außen im Linien- und Perlkreis. Av.-Legende: :IO·FRANC·TRAUTHSON:C:IN·FALKHENSTA˙ Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Die Krone steht in der Umschrift. Innen und außen im Linien- und Perlkreis. Rv.-Legende: L˙B˙IN˙SPRECHEN˙ET·SCHROVENST 1639 Ø: 31,6 mm 209 Exemplar: KHM 15964aa (10,33 g), abgebildet Literatur: Enzenberg 1936, 1160 Silber Taler 1639 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 79 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Die Perlen vom inneren Kreis sind äußerst schwach ausgearbeitet. Eine eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen teilweise länglich sind und somit auch als Strichel interpretiert werden können. Av.-Legende: A. IO.FRANC:TRAUTHSON:C⁝IN:FALKHENSTAIN B. IO:FRANC:TRAUTHSON:C⁝IN:FALKHENSTAIN Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Doppeladler, der ein F auf der Brust trägt. Krone und Wappen stehen in der Umschrift. Innen im Perl-, außen im Strichelkreis. Eine eindeutige Zuordnung zu Perl-/Strichelkreisen fällt schwer, da die Perlen teilweise länglich sind und somit auch als Strichel interpretiert werden können. Rv.-Legende: a. L·B˙IN˙SPRECHEN˙ET - ˙SCHROVENST·1639 ‫ ׀‬SVB э Є VMBRA· - ·ALARVM·TVARVM Ø: 42-43 mm Kopplungen: A/a [Gorny 35 (1986), 717] B/a [GM-OeNB NZ07097 (28,67 g); Lanz 2 (1973), 1351; Numismatica 3 (1973), 1167, abgebildet; Numismatica 21 (1978), 2749; Rauch 23 (1978), 1511; Künker 38 (1997), 1524] Literatur: Leitzmann 1864, 48; Morosini 1913, 1866; Enzenberg 1936, 1161; Davenport 1974, 3429; Davenport ²1988, 116; Pavliček – Schön 2008, 41 Taler 1639 Typ: Brustbild mit Feldbinde / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 80 Literatur: Erbstein 1974, 5755 210 ½ Taler 1639 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild Kat.-Nr. 81 Av.-Bild: Brustbild mit Spitzbart n. r., mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. Innen im Linien-und Perlkreis, außen im Strichelkreis. Av.-Legende: A. IO:FRANC·TRAVTHSON:C:IN˙FALKHENSTAIN: Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Die Krone steht in der Umschrift. Innen im Linien- und Perlkreis, außen im Linien- und Strichelkreis. Rv.-Legende: a. ˙L˙B·IN SPRECHEN˙ET˙SCHROVENST 1639 Ø: 35,7-36 mm Kopplungen: A/a [KHM 6042ba (14,35 g), abgebildet; Lanz 2 (1973), 1352; Rauch 76 (2005), 3474] Literatur: Leitzmann 1864, 49; Pavliček – Schön 2008, 42 Groschen 1639 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild Kat.-Nr. 82 Av.-Bild: Brustbild mit Spitzbart n. r., mit langem Spitzenkragen und verziertem Gewand. Innen im Linien-, außen im Perlkreis. Av.-Legende: A. ·IO˙FRAN·TRAUTHSON˙C·IN·FALKH Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Die Krone steht in der Umschrift. Innen im Linien-, außen im Perlkreis. Rv.-Legende: a. ·L˙B˙I˙SPR˙ET(3)SCHRO˙1639 b. L˙B I˙SPR˙ET(3)SCHRO 1639 Ø: 20,9-21 mm Kopplungen: A/a [KHM 167067 (1,75 g), abgebildet]; A/b [Lanz 2 (1973), 1354] Literatur: Leitzmann 1864, 50; Morosini 1913, 1868; Enzenberg 1936, 1162 und 1163; vgl. Lanz 2 (1973), 1353-1356; Pavliček – Schön 2008, 43 211 Franz Eusebius Trautson, Reichsgraf von Falkenstein (1678-1728) Mzst. Wien Umschrift: FRANCISCVS EVSEBIVS TRAVTHSON COMES IN FALKENSTEIN LIBER BARO IN SPRECHENSTEIN ET SCHROFFENSTEIN435 (Franz Eusebius Trautson, Graf von Falkenstein, Freiherr von Sprechenstein und Schrofenstein) 1708 Gold 10fach Dukat 1708 (Abschlag vom Talerstempel) Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen, Mmz. Kat.-Nr. 83 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Allongeperücke und verziertem Gewand, darauf JH Signatur. Im Strichelkreis. Av.-Legende: ٠FRANC٠EUSEB٠TRAVTHSON COM٠IN FALKHENSTAIN Rv.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Helm mit gekröntem Doppeladler als Helmzier, der ein R auf seiner Brust trägt. Krone, Helmzier und Wappen stehen in der Umschrift. Zuseiten je zwei Helme mit Helmzier. 1. Helm mit Straußenfedern auf Kissen, Helmdecke; 2. Auf dem gekrönten Helm Hahn, Helmdecke; 4. Auf dem gekrönten Helm Falke, Helmdecke; 5. Helm mit steigendem Steinbock, Helmdecke. Zuseiten des Schildes steht unten getrennt die Jahreszahl. In der Legende das Mmz. von Matthias Mittermayer. Im Strichelkreis. Rv.-Legende: 17 - 08 ‫ ׀‬٠L٠B٠IN SPRECHEN ET - SCHROVENSTEIN٠ Zickzackrändelung Ø: 44,4 mm Münzmeister: Matthias Mittermayer von Waffenberg Stempelschneider: Johann Michael Hoffmann Exemplar: KHM 6043ba (34,85 g), abgebildet Literatur: Holzmair 1946, 91; Pavliček – Schön 2008, 44; Schön 42008, 310, Nr. 1. 435 Auflösung nach Rentzmann ²1979, 20. 212 Dukat 1708 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 84 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Allongeperücke und verziertem Gewand. Im Eierstab- und Zackenkreis. Av.-Legende: A. FRA·EUS·TRAV - THSON˙CŌ˙IN FALKENS Rv.-Bild: Gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild und floraler Verzierung. Über dem Schild ein gekrönter Doppeladler, der ein R auf der Brust trägt. Zuseiten des Schildes steht unten getrennt die Jahreszahl. Im Eierstab- und Zackenkreis. Rv.-Legende: a. 17 - 08 ‫ ׀‬LB IN SPRECHEN ET SCHROVENSTEIN Rändelung Ø: 21,5-22 mm Kopplungen: A/a [KHM 15965aa (3,43 g), abgebildet; Gorny&Mosch 88 (1998), 3068; Gorny&Mosch 106 (2000), 3976 (3,45 g)] Literatur: Leitzmann 1864, 52; Morosini (1913), 1869; Enzenberg 1936, 1164; Holzmair 1946, 92; Lanz 2 (1973), 1357; Friedberg 72003, 899 (790); Pavliček – Schön 2008, 45; Schön 42008, 310, Nr. 2. Silber Taler 1708 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen, Mmz. Kat.-Nr. 85 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Allongeperücke und verziertem Gewand, darauf JH Signatur. Im Strichelkreis. Av.-Legende: A. ٠FRANC٠EUSEB٠TRAVTHSON COM٠IN FALKHENSTAIN Rv.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Helm mit gekröntem Doppeladler als Helmzier, der ein R auf seiner Brust trägt. Krone und Wappen stehen in der Umschrift. Zuseiten je zwei Helme mit Helmzier. 1. Helm mit Straußenfedern auf Kissen, Helmdecke; 2. Auf dem gekrönten Helm Hahn, Helmdecke; 4. Auf dem gekrönten Helm Falke, Helmdecke; 5. Helm mit steigendem Steinbock, Helmdecke. Zuseiten des Schildes steht unten getrennt die Jahreszahl. In der Legende das Mmz. von Matthias Mittermayer. Im Strichelkreis. Rv.-Legende: a. 17 - 08 ‫ ׀‬٠L٠B٠IN SPRECHEN ET - SCHROVENSTEIN٠ Zickzackrändelung Ø: 43-44,9 mm 213 Münzmeister: Matthias Mittermayer von Waffenberg Stempelschneider: Johann Michael Hoffmann Kopplungen: A/a [KHM 6044ba (29,1 g), abgebildet; Lanz 2 (1973), 1358; Numismatica 2 (1973), 1702; MMAG 50 (1975), 399; Künker Liste 71 (1986), 1369; Aufhäuser 7 (1990), 1201; Lanz 53 (1990), 893 (29,12 g); Aufhäuser 9 (1992), 1528; Spink Taisei - NAC 52/I (1994), 677; SBV 38 (1995), 2832; Aufhäuser 13 (1997), 806; Künker 44 (1998), 3257; Elsen 67 (2001), 2387; MMAG Basel 91 (2001), 896; Künker 119 (2007), 763; Künker 152 (2009), 5769; Cayón (2010), 3323; Künker 163 (2010), 380; Frühwald 94 (2011), 1853; Künker 237 (2013), 3360; Künker 289 (2017), 2743] Literatur: Leitzmann 1864, 51; Hirsch 1904, 2207; Scheel-Weiher 1909, 1173; Morosini 1913, 1870; Enzenberg 1936, 1165; Holzmair 1946, 93; Davenport ²1988, 117; Pavliček – Schön 2008, 46; Schön 42008, 310, Nr. 1. 1715 Gold 10 Dukaten 1715 Typ: Kat.-Nr. 86 Literatur: Schön 42008, 1. Anmerkung: In der älteren Literatur nicht erwähnt, Existenz fraglich Dukat 1715 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler Kat.-Nr. 87 Literatur: Köhler 1760, 2338; Leitzmann 1864, 53; Enzenberg 1936, 1166; Holzmair 1946, 94; Friedberg 72003, 899 (790); Pavliček – Schön 2008, 47; Schön 42008, 2 Silber Taler 1715 Typ: Brustbild / Gekrönter Wappenschild mit Doppeladler und Helmen, Mmz. getilgt. (Verwendung desselben Stempels vom Taler 1708, umgeschnitten) 214 Kat.-Nr. 88 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Allongeperücke und verziertem Gewand, darauf JH Signatur. Im Strichelkreis. Av.-Legende: A. ٠FRANC٠EUSEB٠TRAVTHSON COM٠IN FALKHENSTAIN Rv.-Bild: Geviertes Wappen mit Herzschild, darüber gekrönter Helm mit gekröntem Doppeladler als Helmzier, der ein R auf seiner Brust trägt. Krone und Wappen stehen in der Umschrift. Zuseiten je zwei Helme mit Helmzier. 1. Helm mit Straußenfedern auf Kissen, Helmdecke; 2. Auf dem gekrönten Helm Hahn, Helmdecke; 4. Auf dem gekrönten Helm Falke, Helmdecke; 5. Helm mit steigendem Steinbock, Helmdecke. Zuseiten des Schildes steht unten getrennt die Jahreszahl, 15 ausgebessert aus 08. In der Legende Tilgung des Mmz. von Matthias Mittermayer. Im Strichelkreis. Rv.-Legende: a. 17 - 15 ‫ ׀‬٠L٠B٠IN SPRECHEN ET - (--) - SCHROVENSTEIN٠ Florale Rändelung Ø: 43-45 mm (Münzmeister: Matthias Mittermayer von Waffenberg) (Stempelschneider: Johann Michael Hoffmann) Kopplungen: A/a [KHM 6045ba (29,14 g), abgebildet; MMAG 35 (1967), 637; Peus 278 (1971), 3032; Numismatica 1 (1972), 1627; Lanz 2 (1973), 1359; Numismatica 3 (1973), 1168; Peus 283 (1974), 1860; MMAG 50 (1975), 400; Rauch 17 (1975), 990; Kricheldorf 31 (1977), 847; Numismatica 21 (1978), 2750; Kricheldorf 36 (1982), 734; Künker Ll 68 (1986), 3490; Leu 41 (1986), 584; Lanz 53 (1990), 894; Künker 134 (2008), 267; Macho & Chlapovič 12 (2017), 120] Literatur: Leitzmann 1864, 54; Morosini 1913, 1871; Enzenberg, 1936, 1167; Holzmair 1946, 95; Davenport ²1988, 117; Erbstein 1974, 5765; Pavliček – Schön 2008, 48; Schön 42008, 310, Nr. 1 Johann Leopold Donat Trautson (1711-1724), Reichsfürst von Falkenstein seit 1711 Mzst. Wien oder Kremnitz Umschrift: IOHANNES LEOPOLDVS SACRI ROMANI IMPERII PRINCEPS TRAVTSON COMES IN FALKENSTEIN AVREI VELLERIS EQVES SACRAE CAESAREAE & CATHOLICAE MAIESTATIS INTIMVS & CONFERENTIARVM CONSILIARIVS436 436 Auflösung nach Rentzmann ²1979, 214. 215 (Johann Leopold Trautson, Fürst des Heiligen Römsichen Reiches, Graf von Falkenstein, Ritter des Goldenen Vlieses, der heiligen, kaiserlichen und katholischen Majestät Vertrauter und Konferenzrat) 1719 Gold 10 Dukaten 1719 Typ: Brustbild / Wappenschild mit Fürstenhut und Helmen auf Wappenmantel (Abschlag vom Talerstempel) Kat.-Nr. 89 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Allongeperücke, verziertem Gewand und Goldenem Vlies. Im Strichelkreis. Av.-Legende: A. IO·LEOP·S·R·I·PRINCEPS - TRAVTSON.COM·IN·FALKENSTEIN Rv.-Bild: Mit Fürstenhut gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Um den Wappenschild Vliescollane. Auf dem Fürstenhut fünf Helme mit Helmzier. Der mittlere trägt als Helmzier den gekrönten Doppeladler mit einem R auf der Brust. Zuseiten je zwei Helme mit Helmzier. 1. Auf dem gekröntem Helm Burgturm als Helmzier, Helmdecke; 2. Auf dem gekrönten Helm Hahn, Helmdecke; 4. Auf dem gekrönten Helm Falke, Helmdecke; 5. Auf dem gekrönten Helm steigender Steinbock, Helmdecke; auf Wappenmantel. Im Strichelkreis. Rv.-Legende: a. AVR·VELL·EQV·S·C·&CAT·MAI· INTIM· - & CONFERENT·CONSILIAR·1719 Ø: 39-40 mm Kopplungen: A/a [KHM 6046ba (34,9 g), abgebildet; GM-OeNB NZ07098 (34,9 g); Helbing 80 (1940), 2899; SBV 12 (1983), 955 (34,89 g)] Literatur: Holzmair 1946, 96; Friedberg 72003, 900 (790a); Pavliček – Schön 2008, 49; Schön 4 2008, 310, Nr. 3 Dukat 1719 Typ: Brustbild / Wappenschild mit Fürstenhut Kat.-Nr. 90 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Allongeperücke, verziertem Gewand und Goldenem Vlies. Im Strichelkreis. Av.-Legende: IO·LEOP·S·R·I·PRINC· - TRAVTSON·COM·IN FALKENST· Rv.-Bild: Mit Fürstenhut gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Um den Wappenschild Vliescollane. Über dem Fürstenhut schwebt ein gekrönter Doppeladler. Zuseiten des Wappenschildes steht getrennt die Jahreszahl. Im Strichelkreis. Rv.-Legende: 17 - 19 ‫ ׀‬AVR·VELL·EQV.S˙C·ET CAT·MAI· - INT·ET 216 CONFERENT·CONSIL· Florale Rändelung Ø: 22,7 mm Exemplar: KHM 15966aa (3,54 g), abgebildet Literatur: Enzenberg 1936, 1168; Holzmair 1946, 97; Friedberg 72003, 901 (791); Pavliček – Schön 2008, 50; Schön 42008, 310, Nr. 4. Einseitiger Silberabschlag vom Dukatenreversstempel 1719 Typ: Wappenschild mit Fürstenhut Kat.-Nr. 91 Literatur: Morosini 1913, 1873 Einseitiger Kupferabschlag vom Dukatenreversstempel 1719 Typ: Wappenschild mit Fürstenhut Kat.-Nr. 92 Literatur: Morosini 1913, 1874 Silber Taler 1719 Typ: Brustbild / Wappenschild mit Fürstenhut und Helmen auf Wappenmantel Kat.-Nr. 93 Av.-Bild: Brustbild n. r. mit Allongeperücke, verziertem Gewand und Goldenem Vlies. Im Strichelkreis. Av.-Legende: A. IO.LEOP.S·R·I·PRINCEPS - TRAVTSON·COM·IN· FALKENSTEIN Rv.-Bild: Mit Fürstenhut gekröntes geviertes Wappen mit Herzschild. Um den Wappenschild Vliescollane. Auf dem Fürstenhut fünf Helme mit Helmzier. Der mittlere trägt als Helmzier den gekrönten Doppeladler mit einem R auf der Brust. Zuseiten je zwei Helme mit Helmzier. 1. Auf dem gekröntem Helm Burgturm als Helmzier, Helmdecke; 2. Auf dem gekrönten Helm Hahn, Helmdecke; 4. Auf dem gekrönten Helm Falke, Helmdecke; 5. Auf dem gekrönten Helm steigender Steinbock, Helmdecke; auf Wappenmantel. Im Strichelkreis. Rv.-Legende: a. AVR·VELL·EQV·S·C·&CAT·MAI· INTIM· - & CONFERENT·CONSILIAR·1719 217 Florale Rändelung Ø: 40-42 mm Kopplungen: A/a [KHM 6047ba (28,79 g), abgebildet; Peus 278 (1971), 3033; Lanz 2 (1973), 1360; Rauch 15 (1974), 1060; MMAG 50 (1975), 401; Leu 41 (1986), 585; Künker Ll 78 (1988), 1973; Lanz 53 (1990), 895 (28,94 g); Gorny 54 (1991), 1539; Gorny 61 (1992), 2113; Künker 27 (1994), 1187; Rauch 52 (1994), 3651; Künker 44 (1998), 3258; Künker 58 (2000), 1143; Cayón (13.12.2001), 280; Dorotheum 495 (2002), 1478; Künker 86 (2003), 1219; Künker 95 (2004), 3256 (28,51 g); Künker 98 (2005), 6128] Literatur: Leitzmann 1864, 55; Hirsch 1904, 2208; Scheel-Weiher 1909, 1174 und 1175; Horsky 1911, 5675; Morosini 1913, 1872; Enzenberg 1936, 1169; Holzmair 1946, 98; Erbstein 1974, 5757; Davenport 21988, 118; Pavliček – Schön 2008, 51; Schön 42008, 310, Nr. 3. 218 XI.4. TAFELN RAITPFENNIGE 1 2 4 3 5 MÜNZEN PAUL SIXT TRAUTSON (1598-1621) 1615 6 O. J. (1615-1617) 7 219 8 10 9 11. B 11. A 13 12 15 14 16 220 1617 19 20 21 23 221 24 25 26 27 28 29 30 222 1618 31 33 32 34 35 223 36 37 40 A 39 40 C 40 B 40 E 40 D 40 G 40 F 224 41 40 H 42 42 4 1619 44 A 43 44 B 44 C 44 D 44 E 44B 44 F 225 1620 46 48 50 51 226 51 A 51 B 52 52 A 53 227 JOHANN FRANZ TRAUTSON (1621-1663) 1634 56 57 56 58 60 61 63 228 1635 65 64 67 1636 69 68 72 A 70 229 72 B 1638 74 75 77 76 1639 78 230 79 82 81 FRANZ EUSEBIUS TRAUTSON (1678-1728) 1708 84 83 85 231 1715 88 JOHANN LEOPOLD DONAT TRAUTSON (1711-1724) 1719 90 89 93 232 XII. QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS ARCHIVALIEN Archivalien aus dem Österreichischen Staatsarchiv, Finanz- und Hofkammerarchiv, Alte Hofkammer Hauptmünzamt Wien: HKA-Hauptmünzamt Wien, Index zur Registratur des k.k. Hauptmünzamtes Wien 15471744. HKA-Hauptmünzamt Wien, Kassenbuch 1639, Index 427. HKA-Hauptmünzamt Wien, Rechnungsbuch 1708, Index 19. HKA- Hauptmünzamt Wien, Rechnungsbuch 1719, Index 23. Niederösterreichische Kammer: HKA, Register der Niederösterreichischen Kammer Bd. 228 (1615), Nr. 72. Niederösterreichisches Münz- und Bergwesen: HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939r.-v. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 13, 684r.-685r. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 603r. und 604v. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 594r.-597v. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 601r.-602v. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 598r.-599v., Konzept HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 600r.-v. HKA- nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 939/35r.-939/36v. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 938r.-939/2v HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 937r.-939/3v. 233 HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. Nr. 23. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 828a2r.- 828a3v HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 831r.-832v HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 877cr.-v. HKA-nö. Münz- und Bergwesen, rote Nr. 14, fol. 878r.-v. LITERATUR BAUFELD , C., Kleines frühneuhochdeutsches Wörterbuch, Berlin 1996. BERGMANN, J., Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des Oesterreichischen Kaiserstaates von XVI. bis zum XIX. Jahrhunderte, Wien 1857. BITSCHNAU, M., Burg und Adel in Tirol zwischen 1050 und 1300. Grundlagen zu ihrer Erforschung, in: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse, Sitzungsberichte 403, Wien 1983. DAVENPORT, J. S., European Crowns 1600-1700, Galesburg 1974. DAVENPORT, J., The Talers of the Austrian Noble Houses, Dallas ²1988. DEHIO-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs, Wien. 1. Bezirk - Innere Stadt, Wien 2003. DIVO, J.-P., Die Münzen und Medaillen der Fürsten von Liechtenstein, Zürich 2000. EGG, E., Die Münzen Kaiser Maximilians I., Innsbruck 1990. ERNSTBERGER , A., Hans de Witte. Finanzmann Wallensteins, Vierteljahrschrift für Sozialund Wirtschaftsgeschichte, Beiheft 38, Wiesbaden 1954. 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Cahn, Frankfurt am Main Cahn 62 (1929), 1907 und 1908 Cayón Subastas, Madrid Cayón (13.12.2001), 280 Cayón (26.2.2010), 3323 Cayón (27.2.2010), 3320 und 3321 Česká numismatická společnost, Brno ČNS 147 (2004), 464, 465 ČNS 173 (2017), 805 und 806 Auktionshaus Dorotheum, Wien Dorotheum 401 (1980), 446 Dorotheum 419 (1982), 1014 Dorotheum 495 (2002), 1478 Münzhandlung Jean Elsen & ses Fils, Bruxelles Elsen 67 (2001), 2387 Elsen 74 (2003), 1907 239 Münzhandelsgesellschaft Emporium Hamburg Emporium 20 (1990), 2459 Emporium 63 (2010), 2763 Münzhandlung Dr. Winfried Frühwald, Salzburg Frühwald 85 (2009), 2363 Frühwald 94 (2011), 1853 Frühwald 124 (2017), 685, 686, 3466 Auktionshaus Glending & Co, London Glending (28.-29.10. 1964), 144 Giessener Münzhandlung Dieter Gorny / Gorny&Mosch, München Gorny 31 (1985), 1715 Gorny 35 (1986), 717 Gorny 54 (1991), 1539 Gorny 57 (1991), 2617 Gorny 61 (1992), 2113 Gorny & Mosch 88 (1998), 3068 Gorny & Mosch 106 (2000), 3976 Gorny & Mosch 157 (2007), 3498 Adolph Hess AG Luzern – Bank Leu & Co Zürich Hess-Leu 27 (1964), 189 Hess-Leu (12.6.1956), 369 240 Adolph Hess AG Luzern Hess 261 (1992), 1381 Münzhandlung Gerhard Hirsch Nachf., München Helbing 80 (1940), 2899 Hirsch 148 (1985), 1077 Münzhandlung Gitta Kastner, München Kastner 2 (1972), 623 Münzhandlung H. H. Kricheldorf Nachf., Freiburg im Breisgau Kricheldorf 31 (1977), 847 Kricheldorf 36 (1982), 734 Kricheldorf 46 (1998), 719, 720 Münzhandlung Fritz Rudolf Künker, Osnabrück Künker 23 (1992), 1259 Künker 27 (1994), 1186, 1187 Künker 39 (1997), 1524 Künker 44 (1998), 3255-3258 Künker 58 (2000), 1143 Künker 63 (2001), 1676 Künker 77 (2002), 1396 Künker 86 (2003), 1219 Künker 95 (2004), 3256 Künker 98 (2005), 6125-6128 Künker 100 (2005), 282 241 Künker 119 (2007), 763 Künker 134 (2008), 267 Künker 147 (2009), 295 Künker 152 (2009), 5768, 5769 Künker 163 (2010), 380 Künker 237 (2013), 3359, 3360 Künker 289 (2017), 2743 Künker Lagerliste 68 (1986), 3488, 3490 Künker Lagerliste 71 (1986), 1369 Künker Lagerlisten 78 (1988), 1973 Künker Lagerliste 110 (1994), 879 Künker elive-Auktion (2012), 2767 Münzhandlung Numismatik Lanz, Dr. Hubert Lanz München Lanz 2 (1973), 1312-1318, 1320-1325, 1333-45, 1349-1360, Hermann Lanz Graz Lanz 27 (1983), 494, 495 Lanz 37 (1986), 1114, 1115 Lanz 39 (1986), 250-255, 703 und 705 Lanz 43 (1987), 689, 690 Lanz 53 (1990), 891, 893-895 Bank Leu AG, Zürich Leu 41 (1986), 581, 583-585 Münzhandlung Macho & Chlapovič, Bratislava Macho & Chlapovič 12 (2017), 120 242 Münzen und Medaillen A.G. Basel MMAG 35 (1967), 632, 634-637 MMAG 50 (1975), 388-401 MMAG 91 (2001), 895 und 896 Münz Zentrum Albrecht und Hoffman, Köln Münzzentrum 62 (1987), 3598 Auktionshaus Wendt, Wien Numismatica 1 (1972), 1625, 1627 Numismatica 2 (1973), 1699-1702 Numismatica 3 (1973), 1165, 1168 Numismatica 9 (1975), 1600 Numismatica 21 (1978), 2746 und 2749, 2750 Münzhandlung Dr. Busso Peus Nachf., Frankfurt a. Main Peus 278 (1971), 3032, 3033 Peus 283 (1974), 1859, 1860 Auktionshaus H. D. Rauch, Wien Rauch 11 (1972), 1690 Rauch 15 (1974), 1059, 1060 Rauch 17 (1975), 987, 990 Rauch 23 (1978), 1509, 1511 Rauch 28 (1982), 3688 Rauch 29 (1982), 2663 Rauch 35 (1985), 3398 243 Rauch 39 (1987), 2112 Rauch 46 (1991), 3378 Rauch 49 (1992), 3356 Rauch 50 (1993), 2317 Rauch 52 (1994), 3651 Rauch 53 (1994), 2069 Rauch 54/II (1995), 3544, 3545 Rauch 62 (1998), 1597 Rauch 76 (2005), 3473, 3474 Rauch 79 (2006), 811 Rauch 80/II (2007), 3162, 5164 Rauch 81 (2007), 3072 Rauch 82 (2008), 3858 Rauch 84/III (2009), 4259 Rauch 90/II (2012), 3935 Rauch 103 (2017), 1102 Rauch Verkaufsliste (August 1994), 2051 Münzhandlung Ritter, Düsseldorf Ritter Lagerliste 86 (2010), 1704, 1706, 1707 Ritter Lagerliste 90 (2012), 1687 Münzhandlung Sally Rosenberg, Frankfurt a. Main Rosenberg (20.2.1911), 1865 Schweizerischer Bankverein, Basel SBV 12 (1983) 954, 955 244 SBV 13 (1984), 1440, 1441 SBV 38 (1995), 2832 Jacques Schulman, Amsterdam Schulman Auktion (18.12.1933), 193 Schulman N.V. 247 (1968), 1271, 1272 Hans M. F. Schulman, New York Schulman Coins & Mint Auktion (4.5.1971), 889 Spink & Son Numismatics, London Spink & Son Numismatics 30 (1989), 402 Spink Taisei Numismatics, Zürich Spink Taisei 39 (1991), 495 Spink Taisei - NAC 52/I (1994), 677 Stack’s Bowers Galleries, Santa Ana (USA) Stack’s Auktion (14.1.2008), 2438 Westfälische Auktionsgesellschaft für Münzen und Medaillen, Arnsberg WAG 8 (1997), 1931 Konkordanzliste Laufnummer – Inventarnummer des Münzkabinetts des Kunsthistorischen Museums Wien MK 6030ba MK 6031ba MK 6032ba 245 MK 6033ba MK 6034ba MK 6035ba MK 6036ba MK 6037ba MK 6038ba MK 6039ba MK 6040ba MK 6041ba MK 6042ba MK 6043ba MK 6044ba MK 6045ba MK 6046ba MK 6047ba MK 6048ba MK 15944aa MK 15945aa MK 15946aa Mk 15947aa MK 15948aa MK 15949aa MK 15950aa MK 15951aa MK 15952aa MK 15953aa MK 15954aa 246 MK 15955aa MK 15956aa Mk 15957aa MK 15958aa MK 15959aa Mk 15960aa MK 15961aa MK 15962aa MK 15963aa Mk 15964aa MK 15965aa MK 15966aa MK 135079 MK 136788 MK 141068 MK 167041 MK 167042 MK 167043 Mk 167044 Mk 167045 Mk 167046 Mk 167047 Mk 167048 Mk 167049 Mk 167050 Mk 167051 Mk 167052 247 Mk 167053 Mk 167054 Mk 167055 Mk 167056 Mk 167057 Mk 167058 MK 167059 MK 167060 MK 167061 MK 167062 MK 167063 MK 167064 MK 167065 MK 167066 MK 167067 MK 175424 Mk 175425 MK 183235 MK 207318 MK 208684 MK 212001 MK NZ 2012 Laufnummer – Inventarnummer des Geldmuseums der Österreichischen Nationalbank (GMOeNB) NZ 07096 NZ 07097 NZ 07098 248 Abkürzungsverzeichnis Ar: Argentum Au: Aurum Cu: Cuprum Mmz.: Münzmeisterzeichen Mzst.: Münzstätte n. r.: nach rechts n. v.: non vidi o. J.: ohne Jahr vgl.: vergleiche XIII. BILDANHANG Abb. 2: Paul Sixt vor Falkenstein, Ausschnitt, aus: www.kulturundwein.net/files/ausgelagerteSeiten/fursten-poysdorf13.jpg [letzter Zugriff am 17. 05. 2016] 249 Abb.3: Burg Falkenstein, Stich aus: Vischer, G. M., Topographia archidvcatvs avstriæ inf. modernæ. Seu Controfee vnd Beschreibung aller Stätt, Clöster vnd Schlösser wie sie anietzo stehen in dem Ertzhertzogtumb unter Österreich, Wien 1672, S. 81, Abb. 17. Abb. 4: Sikzze der Ruine aus: NEUGEBAUER, J.-W. – PARISCH, F. – VERGINIS, S., Burgruine Falkenstein, Bundesdenkmalamt, Abteilung für Bodendenkmale, Sonderdruck aus Fundberichte aus Österreich 34 (1995), S. 443. 250 Abb. 5: Sikzze des Grundrisses aus: NEUGEBAUER , J.-W. – PARISCH, F. – VERGINIS, S., Burgruine Falkenstein, Bundesdenkmalamt, Abteilung für Bodendenkmale, Sonderdruck aus Fundberichte aus Österreich 34 (1995), S. 442. 251 Abb. 6: Stammbaum 1 aus: HADRIGA 1996, S. 172 252 Abb. 7: Stammbaum 2 aus: HADRIGA 1996, S. 173. 253 XIV. ZUSAMMENFASSUNG Die Münzgeschichte und Münzprägung der Familie Trautson spiegeln die Zeitgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts auf anschauliche Art und Weise wider. Mit dem ausgehenden 16. Jahrhundert an gehörten die Mitglieder dieser Familie stets zum Hofadel der habsburgischen Herrscher, denen sie als tüchtige und treue Diplomaten und Berater dienten. Durch die Verleihung des Münzrechts an Graf Paul Sixt Trautson im Jahr 1615 begann die Münzprägung der Familie, die mit einigen Unterbrechungen bis in das Jahr 1719 ihre Wappen, Bildnisse und Titel auf Münzen schlugen. Besonders zu Beginn des 17. Jahrhunderts erschütterten Kriege und Finanzkrisen die habsburgischen Länder, zu deren Beginn die Münzprägung der Trautson durch Paul Sixt Trautson einsetzte. Seine gewinnorientierte Umsetzung des Münzrechts ist Ausdruck der sich anbahnenden Kipper- und Wipperzeit, die ihren Höhepunkt zwischen 1620 und 1623 hatte. Dank archivalischer und numismatischer Zeugnisse konnte das Münzwesen von Paul Sixt Trautson in dieser Arbeit soweit es ging erschlossen werden. In Ermangelung adäquater Dokumente zur Münzprägung und Münzgeschichte der anderen Prägeherren dieser Familie, Graf Johann Franz, Graf Franz Eusebius und Fürst Johann Leopold Donat Trautson, beschränkte sich die Auswertung auf die vorliegenden Münzen. Dabei zeichnete sich das Bild ab, dass das Münzwesen des zweiten Prägeherrn, Johann Franz, als Übergang zu jenen Münzwesen der letzten beiden verstanden werden kann. Er prägte sowohl Umlaufgeld als auch 10fach-Dukaten, die ihre Verwendung als Geschenke gefunden haben dürften. Nach 69 Jahren Prägepause hat sich der Prägecharakter deutlich verändert. Das Nominalienspektrum der letzten beiden Prägeherren zeigt sich deutlich reduziert und fokussiert auf 10fach-Dukaten, Dukaten und Taler. Das Münzrecht sollte nicht mehr als gewinnbringendes Mittel eingesetzt, sondern als Reputation angesehen werden. 254