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transcript Verlag eBooks, 2016
Integration" stellt in der politischen und öffentlichen Debatte nicht nur einen vielgenutzten und umkämpften Begriff dar; er ist auch überaus wirkmächtig, da mit ihm ein Zugriff auf Menschen vorbereitet, konzipiert und legitimiert wird. Im vorliegenden kurzen Beitrag wird die Referenz "Integration" so erläutern, dass ihre Unangemessenheit als politische Zielorientierung deutlich wird. "Integration" ist semantischer Teil einer Disziplinierungspraxis, denen sich Menschen, die als Menschen mit Migrationshintergrund gelten, vermehrt gegenüber stehen. Wenn "Integration" nun mit Bezug auf Bildungsfragen zur zentralen Leitlinie wird, wird der pädagogische Handlungswiderspruch zwischen "gesellschaftlicher Brauchbarkeit" und "Selbstentfaltung" eindeutig zugunsten der Brauchbarkeit aufgelöst. Im zweiten Teil des Textes wird die Unangemessenheit der Bildungsperspektive "Integration" markiert. "Migration" ist nicht allein ein Prozess des Überschreitens von (z.B. nationalen) Grenzen, sondern ein Phänomen, das die Thematisierung und Problematisierung von symbolischen Grenzen der Zugehörigkeit nach sich zieht. Zur Disposition steht hierbei etwas, das verloren und vielleicht auch gewonnen werden kann, ein zentrales imaginäres gesellschaftliches Moment, ein institutionalisiertes Vorstellungsbild also, das Wirklichkeit schafft, nämlich die Frage, wer "wir" sind bzw. wer wollen "wir" sein. Durch das und in dem Thema "Migration" wird die Frage problematisiert, wer und was (z.B. welche lingualen und kulturellen Praxen) zum vorgestellten nationalstaatlichen Zusammenhang legitimer Weise gehören und wer und was legitimer Weise nicht. Diese Beunruhigung ist hierbei nicht alleine eine abstrakte und bloß im Raum der medialen und politischen Öffentlichkeit ausgetragene Auseinandersetzung. Sie betrifft vielmehr grundlegende Praxen und Selbstverständnisse wie beispielsweise die Frage, wer in Österreich juristisch legal und kulturell legitim von sich behaupten darf, Bürgerin dieses Landes zu sein und als Bürger zu handeln. Sie betrifft aber auch die weitgehend von monokulturellen und monolingualen Routinen geprägten Institutionen und Organisationen der sozialen, pädagogischen und gesundheitlichen Subsysteme, die durch Migrationsphänomene in ihren Selbstverständnissen, Strukturen und Mustern grundlegend irritiert werden. Schließlich zeigt sich die Beunruhigung aber auch auf einer individuellen und persönlich-biographischen Ebene, da durch Migration als selbstverständlich geltende
Zqf Zeitschrift Fur Qualitative Forschung, 2008
Berliner Journal für Soziologie, 2006
Die Gründe für Migration in der heutigen Zeit sind ebenso vielfältig wie die Schwierigkeiten, mit denen die Betroffenen zurechtkommen müssen. Stehen beim Länderwechsel innerhalb Europas berufliche und wirtschaftliche Motive im Vordergrund, geht es den Flüchtlingen aus Afrika und dem Nahen Osten zumeist buchstäblich darum, ihr Leben zu retten.
Schaut man in die Presse, in die Politik oder in die Stiftungslandschaft, schaut man sich sowohl Ausschreibungen als auch Forschungsergebnisse an, so lässt sich feststellen, dass das Paradigma der Integration mittlerweile zentral bestimmt, wie über Migration gedacht wird, wie sie gedeutet, er-forscht und vermessen wird und wie versucht wird, sie zu bearbeiten und zu regulieren. So sind es Integrationsbarometer statt Einwanderungs-und Diskriminierungsrapports, Integrationspläne auf Kommunal-, Landes-und Bundesebene statt Partizipationspolitiken, die die Mobilitäten und Fluiditä-ten in kontrollierte Bahnen des national-sozialen Staates, so Etienne Ba-libar (2010), zu lenken versuchen. Das Gebot der Immobilisierung, das heißt die kontinuierliche Durchsetzung des modernen nationalstaatlichen Mythos der Sesshaftigkeit und der national-kulturellen Homogenität, war bereits in den 1960er und 1970er Jahren Leitmaxime kommunaler Inte-grationspolitiken, die angesichts der Faktizität der Einwanderung und des Ausbleibens nationaler Programme von den Städten ergriffen wurden. Im Folgenden soll dies am Beispiel Münchens skizziert werden. Andererseits zeigen neuere historische Studien (u.a. Bojadžijev 2008), wie die des for-schenden Ausstellungsprojekts " Crossing Munich " zu München (Bayer et al. 2009), dass die frühen Integrationspolitiken auch als Antwort zu ver-stehen sind auf die Anfang der 1970er Jahre nicht mehr zu übersehenden unzähligen Initiativen, Klagen und Forderungen von Migrant*innen nach Teilhabe und Partizipation. Infolge der fortwährend aufgeschobenen Rück-kehr und in Reaktion auf die vielfältigen gesetzlichen und sozialen Hürden und Diskriminierungen, die ganz im Sinne des Slogans ‚Deutschland kein
Berliner Journal für Soziologie, 2001
Zum medialen und alltagspraktischen Umgang mit einem umstrittenen Konzept Dieser Beitrag versucht, sich auf der Grundlage einer Medienanalyse, qualitativer Interviews und Gruppendiskussionen dem gesellschaftlichen Umgang mit dem Integrationsbegriff anzunähern. Den Ausgangspunkt der empirischen Untersuchung bildet die Beobachtung, dass sich in der öffentlichen Auseinandersetzung um die legitime inhaltliche Besetzung dieses Begriffs die konfligierenden Ansprüche der Mehrheitsgesellschaft und die Selbstwahrnehmung der von Integrationsgeboten betroffenen Immigrantengruppen spiegeln. Auf dieser Grundlage geht es nicht darum, nach den Motivationen und Strukturen von Integration zu fragen, sondern "Integrationsrahmungen" zu untersuchen, d.h. empirisch nachzuvollziehen, wie in deutschen Medien und von den Immigranten selbst der Begriff mit Bedeutung versehen, symbolisch aufgeladen und zur Grundlage politischer Forderungen herangezogen wird. Die Ergebnisse der dislcurstheoretisch orientierten Untersuchung zeigen, dass sich "Integration" empirisch nicht nur als neutral-deskriptive Kategorie erweist, sondern soziale Lagen von Gruppen "be-zeichnet" und auf sie symbolische Macht ausübt, die Gegenstrategien auslöst. Die komparativen qualitativen Fallanalysen verschiedener Migrantengruppen in Deutschland verdeutlichen, dass "Integrationsrahmungen" nicht nur Konflikte in Einwanderungsgesellschaften sichtbar machen, sondern sie paradoxerweise auch reproduzieren.
2011
Die Forderung nach einer durch das Erziehungs- und Bildungssystem gestützten sozialen Integration Europas steht unter drei Prämissen: derjenigen, daß eine solche Integration sein soll, daß sie machbar ist und daß Erziehung und Bildung dazu einen Beitrag leisten können. Auf systemtheoretischer Grundlage werden die drei Prämissen unter folgenden Gesichtspunkten geprüft: Ist eine soziale Desintegration Europas wirklich schädlich? Welche kommunikativen Voraussetzungen müßten für eine europäische Integration erfüllt sein? Wie können die Teilnehmer des Systems "Europa" lernen, zugunsten von dessen sozialer Integration auf Handlungsoptionen zu verzichten? (DIPF/Orig.)
Kiva, 2008
Strategy of Economic Development of Ukraine, 2021
Cross-regional Ethnopolitics in Central and Eastern Europe: Lessons from the Western Balkans and the Baltic States, 2022
Rebeca - Revista Brasileira de Estudos de Cinema e Audiovisual, 2018
Materials Science and Engineering A, 2004
Revista Nomos, 2020
Pakistan Journal of Nutrition, 2013
Jurnal Cita Hukum, 2020
Iranica Journal of Energy & Environment, 2012
Nonlinear Dynamics, 2015
Le français aujourd'hui, 2003