MASTERARBEIT / MASTER’S THESIS
Titel der Masterarbeit / Title of the Master‘s Thesis
„Die Burganlage von Öden Großau - Die
archäologischen Ausgrabungen der Jahre 2009-2012“
verfasst von / submitted by
Alexander Pollak-Schmuck, BA
angestrebter akademischer Grad / in partial fulfilment of the requirements for the degree of
Master of Arts (MA)
Wien, 2019 / Vienna, 2019
Studienkennzahl lt. Studienblatt /
degree programme code as it appears on
the student record sheet:
UA 066 801
Studienrichtung lt. Studienblatt /
degree programme as it appears on
the student record sheet:
Masterstudium Urgeschichte und Historische
Archäologie
Betreut von / Supervisor:
tit. ao.Univ.-Prof. Dr. Sabine Felgenhauer-Schmiedt
Inhalt
1
Einleitung und Forschungsfragen .................................................................................................... 4
2
Lage der Fundstelle ......................................................................................................................... 5
3
Historischer Kontext und Schriftquellen ......................................................................................... 8
4
Forschungsgeschichte ................................................................................................................... 12
4.1
5
Funde ............................................................................................................................................. 18
5.1
Methodik der Keramikaufnahme .................................................................................. 18
5.1.2
Keramikgruppen ............................................................................................................ 23
5.1.3
Entwicklung der Keramikformen und Vergleichsfundstellen ........................................ 33
5.1.4
Töpfe.............................................................................................................................. 37
5.1.5
Vorratsgefäße ................................................................................................................ 51
5.1.6
Schalen .......................................................................................................................... 52
5.1.7
Deckel ............................................................................................................................ 54
5.1.8
Henkel ............................................................................................................................ 56
5.1.9
Töpferzeichen und Bodenmarken ................................................................................. 56
5.1.10
Aquamanile.................................................................................................................... 58
Metall .................................................................................................................................... 58
5.2.1
Geschossspitzen ............................................................................................................ 58
5.2.2
Schwert .......................................................................................................................... 60
5.2.3
Reitzubehör ................................................................................................................... 60
5.2.4
Schloss und Schlüssel .................................................................................................... 62
5.2.5
Messer ........................................................................................................................... 63
5.2.6
Schmuck......................................................................................................................... 64
5.2.7
Gussreste ....................................................................................................................... 64
5.3
Sonstige Funde ...................................................................................................................... 65
5.3.1
Spinnwirtel..................................................................................................................... 65
5.3.2
Spielsteine ..................................................................................................................... 66
5.3.3
Glas ................................................................................................................................ 67
5.3.4
Hüttenlehm ................................................................................................................... 67
5.4
Chronologische und funktionale Einordnung der Fundgegenstände.................................... 68
Befunde ......................................................................................................................................... 70
6.1
2
Keramik.................................................................................................................................. 18
5.1.1
5.2
6
Die Grabungen 2009-2012 .................................................................................................... 15
Mauerwerk ............................................................................................................................ 71
6.2
Planieschichten und Begehungshorizonte ............................................................................ 76
6.3
Trockensteinmauern ............................................................................................................. 77
6.4
Feuerstellen ........................................................................................................................... 80
6.5
Pfosten................................................................................................................................... 82
6.6
Gruben ................................................................................................................................... 85
6.7
Außenbereich ........................................................................................................................ 86
7
Interpretation der Befunde und Fazit ........................................................................................... 89
8
Quellen- und Literaturverzeichnis ................................................................................................. 93
9
Abbildungsverzeichnis ................................................................................................................. 105
10
Geländemodelle ...................................................................................................................... 107
11
Grabungsdokumentation ........................................................................................................ 109
11.1
Fotografische Dokumentation............................................................................................. 109
Fundliste .......................................................................................................................................... 117
13
Fundstatistik ............................................................................................................................ 121
14
Katalog und Tafeln................................................................................................................... 125
15
Zusammenfassung ................................................................................................................... 211
3
1 Einleitung und Forschungsfragen
Westlich der Ortschaft Großau bei Raabs, im nördlichen Waldviertel, fanden in den Jahren 2009-2012,
unter der Leitung von Frau Professor Dr. Felgenhauer-Schmiedt, archäologische Untersuchungen auf
einem Geländesporn oberhalb der Mährischen Thaya statt. Bezugnehmend auf die Reste der
mittelalterlichen Burganlage, die sich dort befindet, wird das Gebiet noch heute umgangssprachlich als
„altes G’Schloss“ oder „Öden Großau“ bezeichnet. Als solche zu erkennen ist die Anlage vor allem
durch zwei Gräben, die das Plateau in östlicher Richtung begrenzen. Anlass der Grabungstätigkeiten
war zum einen die zunehmende Gefährdung der Fundstelle durch unwissenschaftliche
Grabungstätigkeiten und zum anderen die durchaus unerwarteten Funde, die dabei zu Tage traten.
Eine erste Sichtung des keramischen Fundgutes durch die spätere Ausgrabungsleiterin legte eine
Nutzung des Geländes im 10. Jahrhundert nahe. Eine Datierung, die als relativ früh einzustufen ist und
vor nicht allzu langer Zeit für nicht möglich gehalten worden wäre. Der durch die Babenberger
vorangetriebene mittelalterliche Landesausbau erreichte, laut schriftlichen Quellen, das nordwestliche
Waldviertel nämlich erst zum Ende des 11. oder im Laufe des 12. Jahrhunderts 1. Erst zwei Fundstellen
in unmittelbarer Umgebung von Großau änderten dieses Bild. So wird der Zeitpunkt der Errichtung
einer Wallanlage auf der Flur Sand bei Oberpfaffendorf in die erste Hälfte des 10. Jahrhunderts datiert2
und auch die Burg Raabs dürfte bereits um das Jahr 1000 bestanden haben3.
Ziel der Arbeit soll es sein, herauszufinden welche Rolle die Burganlage von Öden Großau im
Landesausbau in dieser Region spielte. Der Raabser Raum ist bis heute Grenzland und wurde in der
Zeit des frühen Hochmittelalters vermehrt zur Kontakt- und Konfliktzone zwischen dem nach Norden
expandierenden bayerischen Adel und den immer selbstbewusster auftretenden Böhmen. In dieser
Kleinregion dürfte sich also beispielhaft die Entwicklung vom Grenzraum zur relativ festen, mit Burgen
gesicherten, Grenze abgespielt haben.
Der Raum um Raabs an der Thaya darf generell als einer der am besten erforschten mittelalterlichen
Siedlungsräume Österreichs angesehen werden. Im Zuge der Suche nach Ortswüstungen konnte ein
relativ dichtes Bild des mittelalterlichen Siedlungsbildes gezeichnet werden.
Um die Beziehungen der Großauer Burg mit den umgebenden Fundstellen besser nachvollziehen zu
können, ist eine genaue Datierung der Anlage von Nöten. Diese soll durch eine umfassende
Aufarbeitung der Fundmaterials, beginnend mit einer zeichnerischen, fotografischen und verbalen
1
FELGENHAUER-SCHMIEDT/KÜHTREIBER T. 2013, 227
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2019
3
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2006
2
4
Darstellung, und dem anschließenden Vergleich mit anderen archäologischen Fundkomplexen
erfolgen.
Neben der zeitlichen Einordnung ist auch eine funktionelle Interpretation von Bedeutung. Dazu sollen
in erster Linie die ergrabenen Befunde analysiert werden.
Das archäologische Bild mittelalterlicher Burganlagen in Österreich ist noch immer sehr lückenhaft.
Wissenschaftliche Untersuchungen innerhalb des Kernbereichs einer Burg, unbeeinträchtigt von
neuzeitlichen Überbauungen, sind sehr selten. Deshalb soll mit der detaillierten Aufarbeitung dieser
Grabungen ein Beitrag zur Mittelalterarchäologie und Burgenforschung in Österreich geleistet werden.
2 Lage der Fundstelle
Das heutige Großau befindet sich im politischen Bezirk Waidhofen an der Thaya, vier Kilometer
nördlich der Stadtgemeinde Raabs an der Thaya, im niederösterreichischen Waldviertel. Die
Landschaft wird hier von den tiefen Einschnitten der Deutschen und der Mährischen Thaya geprägt,
die sich bei Raabs vereinen (Abb.1 und 2).
Etwa 2,5 Kilometer westlich des modernen Großau befindet sich, am Rand einer Geländezunge, die
ehemalige Burganlage Öden Großau. Das Plateau fällt im Westen steil zur Mährischen Thaya ab und
wird im Norden vom Grundlbach und im Süden vom Hafnerbach begrenzt. Im äußersten Südwesten
befindet sich, 50 Meter oberhalb der Thaya, eine hausbergartige Anlage. Da sich das Gelände nach
Osten hin öffnet und nur sanft ansteigt, befinden sich in dieser Richtung zwei massive Gräben, die das
eigentliche Burgplateau begrenzen (Abb. 3 und 4)
Geologisch gesehen ist das gesamte Waldviertel Teil der Böhmischen Masse. Dieses Granit- und
Gneishochland erhebt sich im Westen mancherorts bis auf knapp über 1000 Meter und flacht Richtung
Osten ab, wo die höchsten Bergkuppen nur mehr eine Höhe von etwa 500 Metern erreichen.
Präsentiert sich die Landschaft im Norden noch als weitläufige Hügellandschaft, wird sie in Richtung
Süden, von vielen Donauzuflüssen zerklüftet, zu einer Mittelgebirgslandschaft4.
In der Gegend um Großau herrscht Paragneis vor. Nur wenige Kilometer weiter westlich befindet sich
die sogenannte Bunte Serie5, in der sowohl Lagerstätten von Grafit, als auch Eisenerze auftreten6.
4
PIELER 2013, 12-15
5
IRIS Online 2019
WEBER et al. 1997, 230f
6
5
Abbildung 1: Überblickskarte, Datengrundlage: ESRI ArcGIS
Abbildung 2: Geländemodell des Raumes um Großau mit markierter Lage der Fundstelle. Datengrundlage: LIDAR-Daten
Land Niederösterreich - NÖGIS
6
Abbildung 3: Geländemodell aus LIDAR-Daten, künstlicher Schattenwurf aus verschiedenen Richtungen. Datengrundlage:
Land Niederösterreich - NÖGIS
Abbildung 4: Geländeprofile anhand der LIDAR-Daten. Datengrundlage: Land Niederösterreich - NÖGIS
7
So erinnert zum Beispiel der Arzberg bei Eibenstein an einen Erzabbau und auch in der Nähe von
Zabernreith finden sich Hinweise auf mittelalterliche Stollen. Bei Lindau wurde noch bis in die zweite
Hälfte des 19. Jahrhunderts ein kleiner Bergbau betrieben. In Primmersdorf bestand ab der Mitte des
16. Jahrhunderts sogar ein, wenig erfolgreiches, Silberbergwerk. Eine wichtigere Rolle als Erze könnte
im Mittelalter der Grafit eingenommen haben. Dieser ist weitaus seltener und spielt eine wichtige Rolle
in der Keramikproduktion. Entlang eines Streifens, der sich durch das östliche Gemeindegebiet von
Raabs zieht, treten solche Grafitvorkommen zu Tage. Bei der Finnigsteigmühle in der Nähe der Ruine
Kollmitz wurde in der Zeit um 1900 jährlich Grafit in einer Größenordnung von rund einhundert
Eisenbahnwaggons abgebaut7.
Im Waldviertel herrscht im Vergleich zu anderen Regionen Mitteleuropas ein relativ raues Klima. Das
vorherrschende kontinental geprägte Hochflächenklima macht sich vor allem durch die hohen
Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter bemerkbar8. Neben den ungünstigen
Klimafaktoren trägt auch der relativ schlechte Boden dazu bei, dass die Region keine besonders
günstigen Bedingungen für die Landwirtschaft bietet. Auch deshalb wird die Landschaft bis heute von
den namensgebenden Waldflächen geprägt.
3 Historischer Kontext und Schriftquellen
In der Mitte des 9. Jahrhunderts wird das Gebiet des heutigen Wald- und Mühlviertels als Nordwald
bezeichnet9. Dieser vorwiegend aus Buchen und Tannen bestehende Mischwald war nur dünn
besiedelt und kaum herrschaftlich erschlossen10. Zu jener Zeit sind die Franken zwar schon bis in den
Osten Österreichs vorgedrungen, nördlich der Donau beschränkt sich die Siedlungstätigkeit jedoch auf
günstig gelegenen Räume entlang des Stromes und des Kamptals. Im Norden und Osten grenzt das
Waldviertel an das Herrschaftsgebiet des Mährischen Reiches und später der Ungarn11.
Aber auch im nördlichen Waldviertel dürfte es im Frühmittelalter zumindest vereinzelt Siedlungen
gegeben haben. So konnten in der Altstadt von Zwettl Spuren einer slawischen Besiedlung des 8.
Jahrhunderts aufgedeckt werden12. Auch die Hügelgräber, die in der Region auftreten, können mit
7
KERSCHBAUMER 2009, 98f
PIELER 2013, 19
9
DIENST 1986, 171
10
SAM 2009, 13
11
REICHHALTER 2009, 15f
12
OBENAUS 2018, 91-101
8
8
einer frühen Siedlungstätigkeit in Zusammenhang gebracht werden13. Mit einer slawisch sprechenden
Bevölkerung werden auch die Namen vieler Orte in Verbindung gebracht, die im Laufe des
Hochmittelalters entstanden14.
Reichhalter nimmt an, dass sich zur Karolingerzeit im dünn besiedelten nördlichen Teil des Waldviertels
einige lokale slawische Herrschaften befanden, die verschiedenste Einflüsse der umgebenen Mächte
aufnahmen, wohl aber weitgehend eigenständig agierten15.
Zwei frühe Schriftquellen aus dem frühen 10. Jahrhundert zeugen vom langsam steigenden Interesse
der Eliten an der Region. Etwa die sogenannte Stieferner Schenkung, in der ein offensichtlich
wohlhabender und angesehener Slawe eine Schenkung seiner Vorfahren an das Kloster Niederaltaich
bestätigt16. Der Mann namens Joseph wird immer wieder mit der mächtigen Wallanlage von GarsThunau in Verbindung gebracht17. Auch die Raffelstettener Zollordnung gibt Zeugnis von
Handelsbeziehungen aus dem Donauraum nach Böhmen und Mähren18. Zumindest diese
Handelskontakte nach Norden blieben also auch nach der Schlacht am Lechfeld im Jahr 955, nach der
sich die Franken für einige Zeit aus dem heutigen Niederösterreich zurückzogen, weiter aufrecht.
Die frühesten Nachweise einer Siedlungstätigkeit im Raum um Raabs an der Thaya verdanken wir
archäologischen Quellen. Auf der Flur Sand bei Oberpfaffendorf wurde eine Burganlage entdeckt, die
ins 10. Jahrhundert datiert wurde. Der frühe Versuch in diesem Raum eine Herrschaft zu etablieren
scheiterte jedoch schon nach kurzer Zeit. Die Zerstörung der Anlage im letzten Drittel des 10.
Jahrhunderts wird mit einem ungarischen Angriff in Verbindung gebracht19.
Die ersten schriftlichen Nachweise einer Erschließung der Region um die Burganlage von Großau
stammen aus dem Ende des 11. Jahrhunderts. In den Jahren 1074 und 1076 scheint in einer Schenkung
des Königs an die Babenberger Markgrafen eine silva Rakouz, einem Waldgebiet südlich von Raabs,
auf20. Dass in der Frühzeit der herrschaftlichen Erschließung des nördlichen Waldviertels die Herrschaft
Raabs eine wichtige Rolle gespielt hat, spiegelt sich nicht zuletzt darin wider, dass der Ursprung für das
tschechische Wort für Österreich, Rakousko, auf Raabs zurückzuführen ist21. Um 1100 erwähnt Cosmas
von Prag einen Gottfried, der in einem castrum Racouz residiert22.
13
BREIBERT 2010
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, 144f
15
REICHHALTER 2009, 16
16
NÖUB 1 2008, 110-112
17
zB. BRUNNER 2003,31
18
NÖUB 1, 2008, 150-158
19
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2019
20
KUPFER 2000, 150, zur Verortung des Waldgebietes zuletzt zusammenfassend: HOPF 2017, 30-33
21
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2006, 15
22
COSMAS III 12, 185
14
9
Archäologische Untersuchungen, die in einem Keller eben jener Burg durchgeführt werden konnten,
zeigten jedoch, dass der Raabser Burgfelsen bereits um die Jahrtausendwende, beziehungsweise kurz
danach, genutzt wurde23. Also nur wenige Jahrzehnte nach dem Niedergang der Wallanlage auf der
Flur Sand. Ob es sich bei der Burg Raabs um eine böhmische oder bayerische Gründung handelt, ist
kaum zu beantworten. Laut Reichhalter ist die Lage, in Zusammenhang mit einer so frühen Zeitstellung,
eigentlich nicht mit der Kolonialisierungsbewegung des bayerischen Adels in Zusammenhang zu
bringen. Da sich dieser erst später im nördlichen Waldviertel niederließ. Der Burgentypus entspricht
jedoch, im Vergleich zu den mährischen Wallanlagen, westlichen Vorbildern24. Das Fundmaterial zeigt
eindeutige Bezüge nach Norden25.
Auffällig ist auch, dass solch frühe Herrschaftsmittelpunkte häufig in unmittelbarer Nähe, und somit in
gewisser Weise als Nachfolgebauten, frühmittelalterlicher Anlagen entstehen. So zum Beispiel in GarsThunau, beim sogenannten Brandwall bei Messern und eben in Raabs. Diese drei Anlagen stehen auch
repräsentativ für jene Räume, aus denen der planmäßige Landesausbau durch den bayerischen Adel
vorangetrieben wurde. Das Kamptal, das Horner Becken und das nördliche Thayatal26.
Ab dem späten 11. und frühen 12. Jahrhundert wird durch schriftliche Quellen eine intensive
Erschließung des Waldviertels deutlich, die sich, ausgehend von den Altsiedelräumen, bis um die Mitte
des 13. Jahrhunderts fortsetzt27.
Nach dem Niedergang des Großmährischen Reiches scheinen sowohl der bayrische Adel, als auch die
Přemysliden in Böhmen den Nordwald durch Siedlungstätigkeit in Besitz nehmen zu wollen28. Dadurch
kommt es naturgemäß vermehrt zu Konflikten zwischen den beiden Gruppen. Eine tatsächliche
Grenze, im Sinne einer Linie und nicht einer Grenzregion, wird zwischen dem Waldviertel und Böhmen
erst am Ende des 12. Jahrhunderts festgelegt29.
Ausgehend von der relativ unabhängigen und gut vernetzten Herrschaft in Raabs fand im 12.
Jahrhundert die planmäßige Rodung und Besiedlung der Region statt. Das Gebiet der Raabser erreichte
somit eine beachtliche Ost-West Ausdehnung, die sich im Westen bis hinter Gastern erstreckte3031.
23
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2006, 15-50
REICHHALTER 2009, 17
25
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2006, 34
26
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2019, 10-13
27
FELGENHAUER-SCHMIEDT /KÜHTREIBER T. 2013, 227
28
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2006, 34
29
LECHNER 1937, 85f
30
LINDTNER 2012, 6
31
der Ort Gastern dürfte auf die Beziehungen der Raabser mit dem Kloster in Gasten bei St. Pölten
zurückgehen, HOPF 2017, 92f
24
10
Getragen wurde diese Siedlungstätigkeit von Gefolgsleuten des Hochadels, wie sie in Raabs ab 1142
urkundlich fassbar werden32.
Im Laufe des 12. Jahrhunderts verdichtet sich das Siedlungsbild im nördlichen Waldviertel. Die Raabser
bekamen mehr Konkurrenz. Mächtige Ministeriale der Babenberger, allen voran die Kuenringer, aber
auch die Pernegger, trieben den Landesausbau voran und drangen von allen Seiten bis an das Raabser
Herrschaftsgebiet heran33. Diese verstanden sich im 11. Jahrhundert wohl noch als ebenbürtig mit den
Babenbergern und verfolgten eine eigenständige Politik. Im Laufe des 12. Jahrhunderts wurden sie
jedoch Teil des österreichischen und somit babenbergischen Landesadels. Die in den 1160er Jahren
erfolgte Gründung von Weikertschlag, unmittelbar nördlich des Raabser Rodungsgebietes, dürfte
Ausdruck des Drucks sein, unter dem diese Entwicklung vollzogen wurde34.
Laut Helmut Lindtner dürfte die Grenze zwischen den Raabsern und ihren nördlichen Konkurrenten,
den Perneggern, schon seit dem 11. Jahrhundert der Grundlbach darstellen. Die Burganlage von Öden
Großau würde sich also unmittelbar an dieser Grenze befinden. Das heutige Großau, das sich auf
beiden Seiten des Baches erstreckt, lag also später im Verwaltungsgebiet zweier Herrschaften35.
Der Name Großau wird erstmals in Zusammenhang mit einem Gefolgsmann der Raabser erwähnt.
Liutfried de Grassowe erscheint 1204, neben anderen Ministerialien, als Zeuge einer Schenkung36. In
den folgenden Jahrzehnten tauchen immer wieder Großauer in ähnlichen Urkunden auf, wenn auch
nicht mehr im Gefolge der Raabser.37. 1356 scheint zum letzten Mal ein Hermann als Vertreter des
Geschlechts der Großauer auf. Danach dürfte die Linie ausgestorben sein38.
Eine wichtige Quelle für zum Verständnis des mittelalterlichen Siedlungsbildes um Raabs ist die Prima
Fundacio. Dieses Zehentverzeichnis des Klosters St. Georgen an der Traisen wurde vermutlich Ende
des 13. Jahrhunderts angelegt und zeugt von zwei Orten Namens Großau zu dieser Zeit. Ob es sich bei
der Burgstelle um grassaw minor oder maior handelt, ob eines von beiden das moderne Großau meint
und inwiefern die naheliegenden Wüstungen gemeint sein könnte, wird kaum abschließend zu
beantworten sein39.
32
HOPF 2017, 138
REICHHALTER 2009, 17f
34
HOPF 2017, 138-144
35
LINDTNER 2012, 7
36
FRA II/3, 463
37
Nach dem Tod des letzten Grafen von Raabs wurde das Herrschaftsgebiet geteilt und die Großauer traten in
das Gefolge anderer Familien ein, LINDTNER 2010, 5f
38
LINDTNER 2012,6
39
BORS 1997, 10
33
11
Im Jahr 1360 wurde Konrad von Weitra gestattet, einen Graben um sein Haus zu Grossawe anzulegen40
41
. Hier ist mir hoher Wahrscheinlichkeit schon das moderne Großau gemeint.
1419 wird ein Wolfgang Kling mit dem Dorf, dem Hof und dem Edelsitz von Großau belehnt42. 1430 ist
von einem „Hof mit dem Turm mitten im Dorf zu Grassaw“ die Rede43. Auch diese Nennungen dürften
sich wohl auf das heutige Großau beziehen.
Ab 1491 wird das Waldstück, in dem sich der ehemalige Adelssitz befand, als „Oeden Grossau“
bezeichnet44.
4 Forschungsgeschichte
Das Gebiet um die verödete Burganlage wird auch heute noch als Öden Großau, altes G‘Schloss oder
„Kaschas“ bezeichnet, was dafür spricht, dass der Standort der herrschaftlichen Anlage bei der lokalen
Bevölkerung nie ganz in Vergessenheit geriet45. Im Franziszeischen Kataster von 1823 finden sich
jedoch keine Hinweise auf eine solche Flurbezeichnung.
Die früheste Quelle, die eine Burgstelle von Öden Großau erwähnt und sich eindeutig nicht auf den
Nachfolgebau im modernen Großau bezieht, stammt aus dem Jahr 1840. Franz Xaver Joseph
Schweickhardt erwähnt einen „von den traurigen Folgen des faustrechtes Zeugniß gebenden Platz“,
der Öden Großau genannt wird. Dort befand sich, als Vorgängerbau des Schlosses im heutigen Großau,
eine „an der südwestlichen und äußersten von der Thaya bespülten Grenze gelegene Wald- und
Felsenburg“. Von der man jedoch nur noch „die Vertiefungen sieht, aus welchen die Steine gehoben
wurden“. Nachdem sie durch „die starke Faust eines kräftigen Ritters“ zerstört worden war46.
In einer Sage, die im Jahr 1928 niedergeschrieben wurde, die sich aber eher auf die unweit gelegene
Georgikirche bezieht, wird ein ödes oder altes Schloss erwähnt. Die Bezeichnung Kaschas wird hierbei
auf den einstigen Besitzer des Waldes, mit dem im Waldviertel nicht unüblichen Namen Kases oder
Kassis, zurückgeführt47.
40
PLESSER 1907
Zu jener Zeit könnte es in Großau jedoch mehrere Adelssitze gegeben haben. LINDTNER 2012, 8
42
TOPOGRAPHIE NÖ 1893, 706
43
CHMEL 1858, 394
44
LINDTNER 2012, 8
45
SCHAD‘N 1953, 57
46
SCHWEICKHARTD 1840, 161f
47
SCHWEICKHARTD 1840, 161f
41
12
Auch im Jahre 1933 ist der Standort der alten Burganlage noch wohl bekannt. So schreibt Dr. Joseph
Krinninger: „Versteckt in tiefer Waldeseinsamkeit, am Kamme zwischen Hafnerbach und Grundelbach,
umschließen die Reste einiger Wallgräben einen kleinen, ebenen Platz. Es ist die Stelle, auf der einst die
seit Jahrhunderten verödete Burg Grossau stand und die daher heute noch „Öden Großau“ heißt.
Inmitten dieses Platzes erhebt sich ein scheinbar künstlich aufgeschütteter kleiner Hügel.“48
Diese Erwähnung lässt zumindest darauf schließen, dass sich auch in den 30er Jahren keine obertägig
erhaltenen Mauerreste mehr auf dem Plateau befunden haben. Neben der Beschreibung des
Geländes, liefert der kurze Beitrag aber auch die Erklärung für die durchaus massiven Zerstörungen,
die durch unsachgemäße Bodeneingriffe verursacht wurden. Unter dem erwähnten Hügel soll sich
nämlich, „sorgsam verborgen, der Eingang zu den Kellern der alten Burg befinden. Dort steht in einem
großen Gewölbe ein riesiger Tisch aus purem Golde. Er ist bedeckt von silbernen und goldenen
Geschmeiden, Haus- und Tafelgeräten, Waffen und Rüstungsstücken, Zaumzeug und Sporen, alle aus
edelstem Stoff in kunstvoller Weise gefertigt.“ Des Weiteren soll sich in diesem Keller auch noch ein
goldener Schrein gefüllt mit Edelsteinen und ein ganz besonderer Wein befinden.
Angespornt durch diese Verlockungen ist es nicht ungewöhnlich, dass bereits Jahrzehnte vor dem
erscheinen dieses Artikels „… Bewohner des heutigen Dorfes Großau wohl schon versucht (haben), den
Zugang zu dem alten Keller und seinen Kostbarkeiten auszugraben. Doch durch den Spott ungläubiger
Zweifler ließen sie sich zu früh von der Weiterarbeit abbringen und so ruhen heute noch die Schätze
ungehoben in den Kellern unter der alten Burg Großau.“ 49. Diesen ungläubigen Zweiflern also ist es zu
verdanken, dass Jahrzehnte später, trotz der Sage vom goldenen Tisch, eine wissenschaftliche
Ausgrabung auf dem Burghügel noch Sinn machte. Nur, und so viel sei der Arbeit vorweggenommen,
den Eingang zu den Kellergewölben konnten auch die Archäologen bis heute nicht finden.
Hans P. Schad’n beschreibt 1953 das alte Schloss der Herren von Großau, ohne jedoch selbst vor Ort
gewesen zu sein. Er erwähnt, dass noch Vertiefungen der einstigen Grundmauern zu sehen sind50.
Eine detaillierte Beschreibung verfasste 1988 Hermann Schwammenhöfer. Neben einer relativ
detaillierten Vermessung der Gräben und des Plateaus, wagt er auch eine idealisierte Rekonstruktion
der Anlage. Außerdem beschreibt er überwachsene Mauerreste eines Rechteckbaues mit einer Stärke
von durchschnittlich 1,20 Metern und spricht die Mulden im Inneren der Anlage als Hinweis auf
Raubgräber an51.
48
KRINNINGER 1933, 168
KRINNINGER 1933, 168 f
50
SCHAD‘N 1953, 57
51
SCHWAMMENHÖFER 1988, Nr. 17
49
13
Nachdem die Wüstungen im Bereich der abgekommenen Burganlage von Großau bereits in den Jahren
1992 bis 1994 im Interesse der Forschung standen52, rückt das Burgplateau selbst erst ab dem Jahr
1997 in den Mittelpunkt des Interesses. Wie schon im Bereich der Wüstungen sind die ersten
Fundmeldungen auf Oberflächenaufsammlungen von Kurt Bors und Helmut Lindtner zurückzuführen.
Auch sie merken an, dass in dem Areal offensichtlich unwissenschaftliche Schürfungen stattgefunden
haben,
die
ihren
Ausgang
offenbar
schon
um
die
Jahrhundertwende nahmen. Zumindest konnten sie einige
dieser unsachgemäß geborgenen Objekte verwahren. In ihrem
ersten Fundbericht berichten die beiden von massivem
Steinversturz auf dem Plateau und einer gemörtelten Mauer, die
selbiges gegen Norden und Osten begrenzt. Im Westen wird eine
Steinlage aus flachen Platten beschrieben. Auch von einer
Trockenmauer und entdeckten Pfostenlöchern ist die Rede.
Diese Ausführung vermitteln ein Bild davon, wie massiv
offensichtlich im Zuge der Raubgrabungen in den Boden
eingegriffen wurde. Viele Schichtzusammenhänge sind dadurch
Abbildung 5: Zeichnung eines Ganzgefäßes
natürlich unwiederbringlich zerstört. Von den angetroffenen das auf dem Burgplateau entdeckt wurde
Funden
ist
der
wohl
eindrucksvollste
ein
vollständig
(BORS/LINDTNER 1998, 914).
rekonstruierbarer Topf mit einer Höhe von 26 cm und einem Randdurchmesser von 18 cm (Abb.5). Das
aus Grafitton gefertigte Gefäß weist an der Innenseite vertikale Verstreichspuren auf und ist im
Schulterbereich stark verziert. Hier finden sich vier Zeilen schräger Kammstrichverzierung die
abwechselnd nach rechts und links geneigt sind. Dazwischen befinden sich drei umlaufene Furchen
und zwei enge Ritzlinien am Bauch. Diese Verzierung und auch der einfach auslandende Randbereich
führt zu einer Datierung um die Zeit des 10. oder 11. Jahrhunderts. Weitere Stücke werden von den
Verfassern des Fundberichtes vom 11. bis ins 13. beziehungsweise 14. Jahrhundert datiert53.
Während der Zeit, in der diese Funde gemacht wurden, fanden im nahen Umfeld archäologische
Ausgrabungen auf der Flur Sand bei Oberpfaffendorf und in der Burg Raabs statt. Durch die räumliche
Nähe und auch die ähnliche Zeitstellung der Fundobjekte, wurde die Leiterin dieser beiden
Kampagnen, Dr. Sabine Felgenhauer-Schmiedt, auf die Großauer Anlage aufmerksam und initiierte,
auch um weitere unsachgemäße Schürfungen zu verhindern, eine archäologische Untersuchung. Diese
wurde in den Jahren 2009 – 2012 in Kampagnen mit einer Dauer von zwei Wochen, unter Mithilfe von
Studenten, Heimatforschern und interessierten Laien, durchgeführt.
52
53
siehe: Fundberichte aus Österreich 32-35
BORS/LINDTNER 1998, 914
14
Die vorläufigen Ergebnisse dieser Grabungen erschienen in den jährlichen Fundberichten aus
Österreich 2009-2012. Im Jahr 2012 erschien auch ein Beitrag von Helmut Lindtner, der auch Mitglied
des Grabungsteams war, in dem er sich mit den umliegenden Wüstungen auseinandersetzt54. Dabei
beschäftigt er sich auch kurz direkt mit dem Burgplateau und einigen Oberflächenfunden. Erwähnt
wird die Großauer Burg danach noch in kurzen Beiträgen von Frau Dr. Felgenhauer-Schmiedt55
4.1 Die Grabungen 2009-2012
Die Grabungskampagnen fanden immer in den Sommermonaten mit durchschnittlich vier bis sechs
Mitarbeitern statt. Aufgrund des kleinen Teams und der kurzen Dauer von maximal zwei Wochen pro
Jahr, wurde die Grabungsfläche auf verhältnismäßig kleine Schnitte aufgeteilt (Abb. 6 und 7).
Im Jahr 2009 wurden drei Schnitte angelegt. Fläche 1 befand sich außerhalb des Mauerzuges am
nördlichen Abhang zur Thaya und hatte den Zweck den Erhaltungszustand der Außenmauer
festzustellen. Auf einer Länge von 2 Metern wurde bis zum gewachsenen Boden abgetieft. Mit einem
zweiten Schnitt, Fläche 2, wurde in der Nordostecke des Innenbereichs begonnen. Hier war wegen
früherer Grabungen der Mauerverlauf ersichtlich. Diesem in Richtung Nordost-Südwest verlaufenden
Mauerzug folgend, wurde ein Schnitt von etwa 7 Metern Länge und 2,6 Metern Breite angelegt. Auch
die Oberfläche der Mauer wurde hierbei freigelegt. In der südlichen Ecke wurde die Grabungsfläche
später noch geringfügig, als Fläche 3 in Richtung Südosten und als Fläche 4 nach Südwesten, erweitert.
Mit Fläche 5 wurde der östliche Mauerabschluss untersucht.
In der Kampagne des Jahres 2010 sollte der Rest der Nordosthälfte der Anlage untersucht werden.
Fläche 6 sollte, in etwa im rechten Winkel zur langgezogenen Fläche 2 des Vorjahres, quer das Plateau
schneiden. Nordöstlich davon wurde Fläche 7 angelegt, um auch hier an die Umfassungsmauer zu
gelangen. Südwestlich von Fläche 6 wurde Schnitt 8 angelegt. Um auch im Südosten die Ausdehnung
der Umfassungsmauer nachvollziehen zu können, wurde Fläche 5 aus dem Vorjahr wieder geöffnet
und mit Fläche 9 erweitert. Angesichts der schlechten Wetterverhältnisse und dem daraus
resultierenden engen Zeitplan wurde der südliche Teil von Fläche 6 und 7 erst im Folgejahr weiter
untersucht.
2011 wurde mit dem Ausstecken der Flächen 10-12 versucht, den Untersuchungsbereich soweit nach
Süden auszudehnen, um die Lücken zwischen den ersten beiden Kampagnen zu schließen. Übersehen
54
55
LINDTNER 2012
uA FELGENHAUER-SCHMIEDT 2019, 189f und 2013, 11
15
wurde dabei ein kleiner Bereich zwischen den Flächen 12 und 10. Dieser wurden dann im letzten
Grabungsjahr 2012 ergänzt.
In dieser vorläufig letzten Saison wurde der Grabungsbereich mit den Flächen 14 und 16 nach Westen
ausgeweitet. Fläche 15 entstand außerhalb der Mauer, wo sich in Richtung Nordosten zwischen
Außenmauer und Grabenanlage ein überhöhter Bereich befindet.
Die Vermessung der Anlage erfolgte mittels eines lokalen Koordinatensystems. Die Fixpunkte dazu
wurden von Studenten der TU Wien gesetzt. Anhand dieser Fixpunkte wurden die Eckpunkte der
Grabungsflächen digital eingemessen. Auch Einzelfundeinmessungen und einige Befunde sind digital
vorhanden. Der Großteil der Befunddokumentation wurde jedoch mittels analoger Pläne
durchgeführt.
Die Grabungstechnik folgte der stratigraphischen Methode. Die Pläne wurden auf den relevanten
Dokumentationsniveaus angefertigt und enthalten Zusatzinformationen zu einzelnen Schichten. Als
Ergänzung dazu wurden Grabungsfotos angefertigt.
Die Funde einzelner Schichten oder bestimmter Bereiche wurden in Fundposten zusammengefasst.
Alle Fundposten sind im Fundprotokoll mit Zusatzinformationen angeführt. Hinweise auf die
stratigraphischen Zusammenhänge finden sich im detailliert geführten Grabungsprotokoll. Aufgrund
der vielen Störungen und der topografischen Situation konnten jedoch nur selten klare Aussagen zur
Abfolge der Befunde getroffen werden.
16
Abbildung 6: Lage der ergrabenen Flächen auf dem Burghügel. Datengrundlage Hintergrund: Land Niederösterreich - NÖGIS
Abbildung 7: Grabungsflächen mit Nummerierung, Datengrundlage: Pläne von S. Felgenhauer-Schmiedt, O. Fries, S. Sam,
R.Salzer
17
5 Funde
5.1 Keramik
5.1.1 Methodik der Keramikaufnahme
Das keramische Fundgut macht selbstverständlich den größten Teil der archäologischen
Hinterlassenschaften von Öden Großau aus. Im Rahmen dieser Arbeit wurde 1883 Scherben und
andere keramische Objekte der Grabungen aus den Jahren 2009 – 2012 bearbeitet. Das Material
wurde nach den Grabungen gewaschen und nach Fundnummern sortiert. Um eine weitere
Bearbeitung zu ermöglichen, wurden die Keramikobjekte vom restlichen Fundgut getrennt und
beschriftet. Jeder Fund ist nun mit einem Code versehen, der sich aus drei Teilen zusammensetzt. Der
erste Teil ermöglicht eine eindeutige Zuordnung zur Grabung in Großau, der zweite Teil ist die Nummer
des Fundpostens des betreffenden Grabungsjahres und der dritte Teil stellt das Grabungsjahr selbst
dar. Somit sind alle Funde eindeutig einem Fundposten zuordenbar. Im Laufe der Bearbeitung stellte
sich heraus, dass eine weitere Nummer, als laufende Nummer innerhalb eines Fundpostens, zur
eindeutigen Identifikation jedes einzelnen Objektes, durchaus sinnvoll gewesen wäre. Durch die relativ
kleine Menge an Material pro Fundnummer, war eine eindeutige Zuordnung zwar immer möglich. Der
Ablauf der Arbeitsvorgänge wurde dadurch aber unnötig verkompliziert. Eine eindeutige Nummer zu
jedem Objekt wurde im Nachhinein zumindest für alle im Katalog gelisteten Funde hinzugefügt.
Im Zuge der Beschriftung der Objekte wurde auch eine erste Durchsicht des Materials durchgeführt.
Im Rahmen dieses Arbeitsschrittes wurde auch gleich versucht eine Gliederung nach Warenarten
durchzuführen. Diese Gliederung orientiert sich an den Leitlinien des Handbuches zur Terminologie der
mittelalterlichen und neuzeitlichen Keramik in Österreich56. So wurde eine erste grobe Sortierung nach
Art des Brandes und der Magerung durchgeführt. Diese Einteilung stellte sich als durchaus
herausfordernd dar, da viele Einflüsse auf den, im Endeffekt sehr subjektiv geführten,
Entscheidungsprozess wirken. So wurde zum Beispiel auf eine genauere Bestimmung der Farbe
verzichtet, da zum einen die Aussage einer detaillierten Aufnahme in Frage zu stellen ist und zum
anderen die Farbe auf ein und demselben Objekt mitunter stark variiert. Dies steht damit im
Zusammenhang, dass die Farbgebung der Keramik von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängt.
Dazu zählt natürlich der Brand im Zuge des Herstellungsprozesses aber auch sekundäre Brandspuren,
56
HOFER et al. 2010
18
Abnutzung oder lagerungsbedingte Veränderungen. Stattdessen wurden Gruppen von Keramik, die
sich eindeutig durch ihre Farbgebung unterschieden, als eigene Keramikunterarten definiert.
Auch die Definition der Magerungsgruppen wurde im Laufe des Prozesses mehrmals überdacht. Denn
auch hier hängt das Erscheinungsbild von vielen Faktoren ab. So stellt sich die Magerung eines Gefäßes
in den unterschiedlichen Gefäßteilen oft anders dar.
Auch hier scheint die Aussagemöglichkeit nach einer sehr detaillierten Aufnahme begrenzt. Die
Tonzusammensetzung der mittelalterlichen Keramik in Ostösterreich ist nämlich sehr inhomogen, was
wohl meist auf die Nutzung regionaler Lagerstätten schließen lässt. Die übergeordneten
Zusammenhänge lassen sich demnach eher anhand der Aufarbeitung, Verarbeitung und der
Brandführung erkennen57. Aber auch die Regionalität der Rohtonlagerstätten sollte nicht
überbewertet werden. Wenn andere Standortvorteile, wie zum Beispiel bessere Absetzmöglichkeiten,
in Vordergrund standen, konnte auch eine Distanz von mehreren Stunden zur Lagerstätte in Kauf
genommen werden. Außerdem ist es auch möglich, dass aus ein und derselben Abbaustätte Tone
verschiedener Qualität gewonnen werden. Eine Änderung der Materialart muss also nicht immer ein
Hinweis auf eine andere Lagerstätte sein58.
Auch die Art des Bruches und der Oberflächengestaltung beeinflussen das Erscheinungsbild. Nicht
zuletzt ist auch entscheidend, wie gut die Scherben, vor allem der Bruch, gewaschen wurden. Zwar
wurden viele Stücke im Laufe der Bearbeitung noch einmal gereinigt, für alle Objekte wäre das aber
im Rahmen der Arbeit nicht praktikabel gewesen. Genauso wenig wäre das Erzeugen eines frischen
Bruches an einem Großteil der Keramik sinnvoll, wobei diese Methode wohl zu den besten Ergebnissen
führen würde. Es wurde also aufgrund der Praktikabilität auf eine zu genaue Einteilung nach
Magerungsart,
die
am
Ende
wohl
doch
nur
Genauigkeit
suggerieren
würde,
einer
naturwissenschaftlichen Analyse aber nicht standhalten könnte, verzichtet. Stattdessen wurde nach
relativ objektiven Kriterien und unter Rücksichtnahme auf die mögliche Vergleichbarkeit mit anderen
Fundstellen, versucht grobe Einteilungen zu treffen.
Neben der Magerungsart wurde natürlich die Art des Brandes als gruppendefinierendes Merkmal
herangezogen. Dabei wurde versucht sekundäre Brandspuren nicht zu berücksichtigen und die
Brennatmosphäre des Herstellungsprozesses als Kriterium heranzuziehen. Auch hier ist die
Unterscheidung natürlich nicht immer einfach und durchwegs subjektiv. Besonderes wurde auf die
Gleichmäßigkeit geachtet, mit welcher sich die unterschiedliche Brennatmosphäre als farbliche
Abweichung darstellt. Wenn ein kompletter Scherben an einer oder beiden Oberflächen gleichmäßig
57
58
HUBER et al. 2003, 45
KALTENBERGER 2009, 155-160
19
gebrannt erscheint, wurde von einer intentionellen Brandführung ausgegangen. Auch wurde
besonders auf die Verfärbung des Bruches geachtet. Wenn oberflächlich stellenweise Veränderungen
festgestellt wurden, im Bruch jedoch ein einheitlicher Brand erkenntlich ist, wurde eher von einer
Verfärbung durch sekundäre Hitzeeinwirkung ausgegangen.
Als gruppendefinierendes Merkmal wurde hier jedoch ausdrücklich nicht auf die Farbe geachtet,
sondern auf die Brandführung. Im vorliegenden Fundgut finden sich einige Beispiele, die zeigen, wie
sehr sich Bruchstücke ein und desselben Gefäßes farblich unterscheiden können. Dementsprechend
wurden die Gruppen nach oxidierender und reduzierender Brennatmosphäre unterteilt.
Fundstücke bei denen gegen Ende des Brennvorganges eine andere Brennatmosphäre als zu Beginn
herrschte, also sich eine oder beide Oberflächen farblich eindeutig vom inneren Unterscheiden,
wurden als intentioneller Mischbrand kategorisiert. Den größten Teil davon stellt die sogenannten
„ummantelte“ Keramik dar, die durch einen reduzierenden Kern und oxidierend gebrannte
Oberflächen charakterisiert wird. Wegen der nicht unerheblichen Anzahl an Fragmenten die einen
einseitigen oxidierenden Brand aufweisen, wurde auch diese Gruppe gesondert erfasst.
Als Mischbrand wurde schlussendlich noch jene Gruppe von Scherben angesprochen, welche nicht den
beschriebenen Merkmalen eines geregelten Brandverlaufes entsprechen. Die Keramik weist zwar
sowohl oxidierend als auch reduzierend gebrannte Bereiche auf, diese haben jedoch keine
Regelhaftigkeit. Wie bereits zuvor beschrieben, wurde versucht sekundäre Brandspuren nicht in die
Kategorisierung einfließen zu lassen. Als Mischbrand wurden nur jene Stücke beschrieben bei denen
sich unterschiedliche Formen des Brandes, nicht nur an der Oberfläche, sondern auch im Bruch
feststellen ließen. So wurde versucht eine Unterscheidung zwischen Verfärbungen aufgrund einer
unregelmäßigen Brennatmosphäre und Verfärbungen durch sekundäre Hitzeeinwirkung zu finden.
Alle Keramikfragmente wurden nach den beschriebenen definierenden Eigenschaften, also Magerung
und Brennatmosphäre, in Gruppen zusammengefasst. Im Handbuch zur Terminologie der
mittelalterlichen und neuzeitlichen Keramik in Österreich wird als drittes entscheidendes Merkmal die
Methode der Formgebung vorgeschlagen. Hier soll, anhand der verschiedenen Herstellungsspuren, auf
die Art der Formgebung geschlossen werden.
In weiten Teilen des Früh- und Hochmittelalters verwendete man eine langsam drehbare Unterlage
zum Aufbau von Keramikgefäßen. Diese Handtöpferscheibe diente meist nur zum „nachdrehen“ der
Gefäße. Die Grundform wurde dabei noch durch händisches Formen und aufwülsten erreicht. Dadurch
verbleiben im Idealfall im Inneren des Gefäßes Fingerdruckmulden erhalten. Danach wurde die
Außenseite und der Randbereich mithilfe der Drehhilfe bearbeitet, wodurch die charakteristischen
Drehspuren entstehen. Erst die schneller rotierende Fußtöpferscheibe ermöglichte später den
20
kompletten Aufbau des Gefäßes, also ein Hochziehen aus der Tonmasse, auf der Drehscheibe. Hierbei
bleiben an der Innenseite meist horizontale Drehrillen in Fingerbreite erhalten. Außen sind meist nur
feinste Drehriefen erkennbar59.
Die Unterscheidung zwischen langsamer und schneller Drehhilfe erwies sich hier als sehr schwierig.
Auch der relativ hohe Zerscherbtheitsgrad der Keramik erschwerte eine genaue Definition. So ist die
durchaus übliche Methode des partiellen Nachdrehens des Randbereichs wohl nur auf relativ großen
Gefäßteilen eindeutig nachweisbar. Deshalb wurde in der ersten groben Aufnahme des Materials auf
eine Gruppierung anhand der Herstellungsmerkmale verzichtet. An dieser Stelle sei jedoch angemerkt,
dass im gesamten keramischen Fundmaterial nur an drei bis vier Objekten an eine reine Handformung
zu denken ist. Aber auch hier fehlen die ansonsten charakteristischen Verstreichspuren im Inneren.
Alle Scherben des Fundmaterials von Öden Großau wurden also in die beschriebenen Gruppen
eingeteilt. Da aufgrund der Menge des Materials nicht alle Scherben einer genauen Bearbeitung
unterzogen werden konnten, wurden, um zumindest eine statistische Auswertung zu ermöglichen,
einige weitere Merkmale aufgenommen. Dazu wurde in einer Excel-Tabelle von jeder Warenart eines
Fundposten die Anzahl der Scherben und das Gesamtgewicht eingetragen. Somit ist die Anzahl aller
Scherben einer Warenart und auch deren Gewicht einer Fundnummer zuordenbar und ermöglicht eine
weitere Auswertung bezüglich einer eventuellen Grobdatierung anhand der Warenart und
taphonomischer Prozesse durch Umlagerungen.
Da für dieses Aufnahme bereits alle Bruchstücke nach Warengruppe und Fundnummern sortiert
waren, bot es sich an, mit der Suche nach zusammenpassenden Teilen zu beginnen. Dieser Prozess
wurde nicht in einem Zug durchgeführt, sondern wurde praktisch in jedem Arbeitsschritt präzisiert, da
im Laufe der Bearbeitung neue Details in den Vordergrund traten. So wurden zum Beispiel im Rahmen
der Katalogerstellung und der damit verbundenen Ermittlung des Gefäßdurchmessers einige weitere
Passscherben entdeckt. Solche Zusammenführungen sind naturgemäß besonders dann interessant,
wenn sich ein Gefäß aus Scherben mehrerer Fundnummern zusammensetzt. Angesichts der teilweise
komplexen stratigraphischen Situation könnten solche Funde in späterer Folge zum Verständnis der
Verlagerungsprozesse beitragen.
Einer genaueren Bearbeitung wurden vor allem Randstücke unterzogen. Diese wurden fotografiert
und die Profile wurden gezeichnet. Die Fotos entstanden unter Einsatz von Tageslichtlampen und mit
Zuhilfenahme einer Graukarte. Die Bearbeitung der Fotos und auch die Zeichnungen wurden Großteils
59
KALTENBERGER 2009, 177-190
21
mit open-source Programmen durchgeführt. So wurden die Fotos mittels RawTherapee 5.5 einem
Weißabgleich unterzogen und zu .png konvertiert. Das Freistellen erfolgte mittels GIMP.
Das Zeichnen der Profile erfolgte in einem ersten Schritt auf Millimeterpapier unter Zuhilfenahme
eines Profilkammes. Die Bleistiftzeichnungen wurden danach eingescannt und mittels Inkscape weiter
bearbeitet. Dieses Programm ermöglich durch die Funktion „Bitmap nachzeichnen“ eine große
Zeitersparnis, da das manuelle Umzeichnen der Handzeichnung auf dem Bildschirm entfällt. Die
Zeichnung wird dabei automatisch in Polylinien umgewandelt, was auch die weitere Verarbeitung
vereinfacht. Die gezeichneten Profile wurden gespiegelt und unter Berücksichtigung des ermittelten
Gefäßdurchmessers platziert. Links wurde die Außenansicht des Gefäßes dargestellt, rechts verblieb
der Querschnitt. Besondere Merkmale wie scharfe Umbrüche oder Verzierungselemente wurden am
Foto umgezeichnet und ebenfalls dargestellt. Die Fotografien und Zeichnungen wurden daraufhin in
Inkscape zusammengeführt.
Neben den Randstücken wurden auch spezielle Wandbruchstücke fotografiert. Ein Zeichnen der Profile
schien hier nicht zielführend.
Alle fotografierten Stücke wurden in einem Katalog genauer beschrieben.
22
5.1.2 Keramikgruppen
Insgesamt befanden sich im Fundmaterial von Öden Großau 2102 Fundobjekte aus Keramik. 1883
davon wurden der mittelalterlichen Burganlage zugeordnet und werden in weiterer Folge genauer
behandelt. Die restlichen 219 Keramikobjekte sind Zeugen der neolithischen Besiedlung des
Plateaus60 61.
Abbildung 8: Verteilung der Keramikgruppen. Links nach Anzahl, Rechts nach Gewicht.
GS - stark grafithaltig, GG – gering grafithaltig, S - steinchengemagert,
GL- glimmergemagert, Sonstige - glasierte und weiße Keramik
1. Stark grafithaltige Keramik
Wie in vielen anderen mittelalterlichen Fundstellen der Region spielt Grafit als Magerungsbestandteil
eine große Rolle. So auch in Öden Großau. Bereits bei der ersten Durchsicht der Objekte wurde der
große Anteil an stark mit Grafit versetzter Keramik deutlich. Die Bandbreite erstreckt sich hier von
tatsächlichem Grafitton bis zu Tonzusammensetzungen, die nur vereinzelte Grafitkörner aufweisen.
Als Grafitton kann eine Warenart bezeichnet werden deren Tonmatrix selbst stark grafithaltig ist und
sich der Grafit nicht mehr als Körnchen erkennen lässt sondern als Bestandteil der feinkörnigen
Tonmasse auftritt. Diese sehr stark grafithaltigen Stücke haben, den natürlichen Eigenschaften des
60
61
LINDTNER 2012, 9
Siehe Tafel 43
23
Grafits geschuldet, meist eine weiche, bis sehr weiche Scherbenhärte und teilweise eine seifige
Oberfläche. Auffällig ist, dass diese Beschreibung vor allem auf die typologisch ältesten Stücke zutrifft.
Abbildung 9: Verteilung der stark grafithaltigen Keramikgruppen. Links nach Anzahl, Rechts nach Gewicht
Nicht wirklich abgrenzen lässt sich der Grafitton allerdings von einer anderen Magerungsart, die häufig
auftritt und genauso stark grafithaltig ist. Hierbei tritt Grafit aber nicht als Teil der feinkörnigen Matrix,
sondern als teils grobkörnige Magerung auf, die sich auch noch an der Oberfläche des Scherbens als
Körnchen wahrnehmen lassen. Der Übergang zwischen den beiden Gruppen ist fließend.
Dementsprechend wurden sie als stark grafithaltige Keramik zusammengefasst (Abb. 10).
Abbildung 10: stark grafitgemagerte Keramik - reduzierend gebrannt
Spuren von Grafit sind in fast allen Scherben der Großauer Keramik zu erkennen. Inwieweit diese
Beimengung intentionell erfolgte oder ob es sich in diesem Fall einfach um natürliche Tonbestandteile
handelt, wird nur schwer zu eruieren sein62. Fakt ist, dass im nördlichen Waldviertel und auch
62
KALTENBERGER 2009, 158
24
unmittelbar in Raabser Raum natürliche Grafitvorkommen bekannt sind63. Bei der stark grafithaltigen
Keramik steht wohl außer Frage, dass diese Form der Magerung durchaus intentionell erfolgte.
Entweder durch eine Beimengung zur Rohtonmasse oder bereits durch die Auswahl grafithaltiger
Lagerstätten. Im Früh- und Hochmittelalter wird eher davon ausgegangen, dass Grafiterde und nicht
reiner Rohgrafit zur Keramikherstellung verwendet wurde, da diese leichter obertägig zugänglich
war64.
Die Gruppe der stark grafithaltigen Keramik weist zweifellos alle positiven Eigenschaften auf, die dieser
Warenart zugeschrieben werden. So ist Grafitkeramik verhältnismäßig wasserdicht, hat eine gute
Wärmeleitfähigkeit, benötigt nur eine niedrige Brenntemperatur und ist widerstandsfähiger als andere
Tonzusammensetzungen65.
Als weiterer Zuschlagsstoff ist beim größten Teil der stark grafithaltigen Scherben auch eine
Sandmagerung zu erkennen. Vereinzelt treten auch größere Steinchen auf. Im Zuge der Bearbeitung
konnten jedoch, in Bezug auf diese Charakteristika, keine weiteren Untergliederungen erkannt
werden.
Die Zuschlagsstoffe hierbei dürften, neben dem Grafit, vor allem Karbonate und Quarz bzw. Feldspat
sein. Die Unterscheidung von Quarz und Feldspat ist makroskopisch kaum möglich und wird daher
unterlassen. Neben farblosen und gräulichen Vertretern dürften auch die in dieser Warenart häufig
anzutreffenden roten Steinchen als Quarz/Feldspat angesehen werden. Die Karbonate sind an der
Oberfläche oft durch Hohlräume, die durch Auswitterung entstanden sind, zu erkennen66.
Die Sortierung der Magerung ist im Großteil des Großauer Materials als schlecht zu bezeichnen. Die
Größenverteilung der Körnchen ist sehr inhomogen.
Die Magerungsmenge ist, obwohl es natürlich in einer solch großen Gruppe immer wieder Ausreißer
nach oben und unten gibt, als hoch zu bezeichnen. Der Magerungsanteil liegt dabei über 30 Prozent.
Die Magerungverteilung kann dabei als inhomogen beschrieben werden und die Form der
Zuschlagsstoffe ist eckig bis leicht verrundet.
70 Prozent des gesamten keramischen Fundmaterials sind zu dieser Warenart zu zählen. Der größte
Teil davon, nämlich 43 Prozent der Gesamtmasse, wurde unter reduzierenden Verhältnissen gebrannt.
Die Farbgebung der Scherben zeigt sich dementsprechend, sowohl im Bruch als auch an den
Oberflächen, in dunklen Graustufen.
63
SCHARRER-LIŠKA 2007, 15-17 und FELGENHAUER-SCHMIEDT 2019, 136
SCHARRER-LIŠKA 2007, 21
65
KALTENBERGER 2009, 174
66
HOFER et al. 2010, 12-14
64
25
Die restlichen Funde dieser Keramikart werden als intentioneller Mischbrand bezeichnet. Dieser
Begriff wird verwendet um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass ein bedeutender Teil der Keramik
an einer oder beiden Seiten über eine oxidierend gebrannte Oberfläche verfügen, die nicht durch
sekundäre Brandspuren zu erklären ist. Dementsprechend unterteilt sich diese Gruppe in einseitig
oxidierend gebrannt und beidseitig oxidierend gebrannt67. Der Kern zeugt in beiden Fällen von einer
reduzierenden Brennatmosphäre.
Diese grobe Einteilung wurde noch durch die Einführung von Keramikunterarten verfeinert. In diesen
Fällen hebt sich eine Gruppe an Scherben durch besondere Merkmale besonders hervor. Bruchstücke
von besonders „fetter“ Grafitkeramik mit einer Wandstärke von über einem Zentimeter wurden als
Teile von Vorratsgefäßen angesprochen. Die sehr charakteristische Herstellungstechnik, mit relativ
groben Zuschlagsstoffen, einer fast porösen Struktur und natürlich die eindeutig zuordenbaren
Randbruchstücke rechtfertigen eine funktionelle Ansprache dieser Warenunterart. Diese Gruppe tritt
sowohl mit einseitig, als auch als beidseitig oxidierend gebrannten Oberflächen auf.
Auch durch die große Wandstärke könnte die Gruppe an Scherben, deren Farbgebung als hellgrauorange beschrieben wurde, als zu Vorratsgefäßen gehörig interpretiert werden. Aufgrund der
fehlenden Randbruchstücke dieser Gruppe, wird eine funktionale Zuordnung hier jedoch unterlassen.
Eine weitere Unterart wird als beidseitig oxidierend rot bezeichnet. Diese Gruppe zeichnet sich durch
seine dunkelrote Oberfläche und einen dunkelgrauen Kern aus und ist verhältnismäßig hart gebrannt.
Ebenso auffällig ist eine Gruppe, die durch ihre Oberflächenbeschaffenheit auffällt. Diese wird als
beidseitig oxidierend beige bezeichnet und charakterisiert sich durch die einheitliche Farbgebung und
die löchrige Oberfläche, die durch ausfallende Magerungspartikel entstand.
Abbildung 11: links: stark grafitgemagerte Keramik mit beidseitig oxidierender Oberfläche. Daneben die Untergruppen:
beidseitig oxidierend beige, beidseitig oxidierend rot und Vorratsgefäß
67
zweitere Variante wird der Einfachheit halber auch als ummantelte Keramik bezeichnet
26
Abbildung 12: einseitig oxidiertes Vorratsgefäß, einseitig oxidierend und einseitig oxidierend hellgrau-orange
Abbildung 13: Keramikunterarten GS: links oben: beidseitig oxidierend beige, rechts oben: beidseitig oxidierend rot,
unten: einseitig hellgrau-orange
27
2. Gering grafithaltige Keramik
Abbildung 14: Anteile der Untergruppen der gering grafithaltigen Keramik. Links: Anzahl, Rechts: Gewicht
Bei jenen Stücken deren Magerung in erster Linie sandhaltig ist und nur zu einem geringeren Teil aus
Grafit besteht, dürften die positiven Eigenschaften von Grafitkeramik keine Rolle mehr spielen.
Dementsprechend ist der geringe Grafitanteil wohl als eher zufällige Beimengung zu sehen. Die
Zuweisung zu dieser Gruppe erwies sich in der Praxis als schwierig. Als einfachste Methode stellte sich
hier jene dar, die auch im Handbuch zur Terminologie der mittelalterlichen und neuzeitlichen Keramik
in Österreich68 beschrieben wird. So wurden alle Scherben, bei denen nicht auf den ersten Blick eine
Gruppeneinteilung getroffen werden konnte, über ein weißes Stück Papier gezogen. Während bei den
stark grafithaltigen Stücken ein dicker schwarzer Strich die Folge war, konnte bei den geringer
grafithaltigen Stücken, oft erst beim zweiten oder dritten Versuch fragliche Magerung festgestellt
werden. Mit dieser Methode wurden auch viele Stücke, die im ersten Moment als sandgemagert
eingestuft wurden, in die Gruppe der gering grafithaltigen Keramik verschoben.
17 Prozent der Großauer Keramik konnten dieser Keramikart zugewiesen werden. Die Sand- und
Steinchenmagerung scheint sich sehr ähnlich zu jener Gruppe der stark grafithaltigen Keramik zu
gestalten. Einzig der Grafitanteil geht zurück.
68
HOFER et al. 2010
28
Auch hier zeugt der Großteil der Scherben, nämlich 69 Prozent, von einer reduzierenden
Brennatmosphäre. 62 Prozent dieser reduzierend gebrannten Keramik treten farblich in
verschiedenen Graustufen im Bruch und an der Oberfläche auf.
Eine besondere Keramikgruppe, die 7 Prozent ausmacht, wurde als
reduzierend blau bezeichnet. Diese Keramikunterart hebt sich deutlich
aus dem restlichen Keramikkonvolut hervor. Die Matrix besteht aus
bläulichem Ton, der offensichtlich über einen geringen Grafitanteil
verfügt. Die Sandmagerung fällt durch eine feinere Korngröße und eine
bessere Sortierung auf. Die geringe Wandstärke, die hohe Scherbenhärte
und die gleichmäßig Brandführung verstärken den Eindruck einer
hochwertigen Ware (Abb. 15).
31 Prozent der gering grafithaltigen Ware wird als intentioneller
Mischbrand angesprochen. Mehr als zwei Drittel davon sind beidseitig
oxidierend oder „ummantelt“ gebrannt, der Rest einseitig oxidierend.
Abbildung 15: Gering
grafithaltige Ware "blau"
Abbildung 16: gering grafithaltige Keramik: reduzierend, beidseitig oxidierend, einseitig oxidierend und reduzierend blau
29
3. Sand- und steinchengemagerte Keramik
Abbildung 17: Anteile der Untergruppen der sand- und steinchengemagerten Keramik. Links nach Anzahl, Rechts nach
Gewicht.
Nur 3,6 Prozent der Großauer Keramik verfügen über eine Magerung, die aus Sand oder Steinchen
besteht und dabei keinen Grafitanteil aufweist. Die Zuschlagstoffe scheinen sich dabei in Sortierung
und Korngröße nicht von den zuvor beschriebenen Gruppen zu unterscheiden. Der größte Teil, nämlich
65 Prozent dieser Gruppe, zeigt auch hier eine reduzierende Brandführung. 10 Prozent oder 7 Stück
deuten auf einen intentionellen Mischbrand hin und sind einseitig oxidierend gebrannt.
Abbildung 18: Sand- und steinchengemagerte Keramik: reduzierend, einseitig oxidierend und oxidierend gebrannt
Durchgehend oxidierend gebrannte Keramik findet sich nur in dieser Keramikart und ist im gesamten
keramischen Fundgut von Öden Großau nur in verschwindend geringer Anzahl, nämlich 17 Stück,
vertreten. Ob es sich hier tatsächlich um eine Warengruppe handelt, die intentionell so gestaltet
wurde, oder doch um Scherben, die aufgrund unregelmäßiger Brandführung diese Gestalt annahmen,
ist unklar. Da der Grafit wohl bei den höheren Temperaturen, die durch die oxidierende Brandführung
30
entstehen, verbrennt69, könnte es durchaus sein, dass bei dünnwandigen, ursprünglich grafithaltigen
Gefäßen, statt der eigentlich erwünschten ummantelten Keramik ein komplett oxidierter, grafitloser
Scherben entsteht.
4. Glimmergemagerte Keramik
Eine vergleichsweise kleine Gruppe von 8,8 Prozent stellt die glimmergemagerte Keramik dar. Auch
hier stellt sich oft die Frage, ob von einer tatsächlichen intentionellen Magerung ausgegangen werden
kann, oder ob es sich um lagerstättenabhängige Besonderheiten handelt. Die Zerkleinerung von
Glimmer ist schwierig, weshalb oft davon ausgegangen wird, dass Großteils auf glimmerhaltige
Tonlagerstätten zurückgegriffen wurde. Der oft sehr feine Glimmer, der in vielen Scherben zu finden
ist, deutet wohl eher darauf hin, dass es sich hierbei um keine intentionelle Beimengung handelte70.
Grober Glimmer, welcher wohl als Silberglimmer (Muskovit) anzusprechen ist, war im Fundmaterial
nur äußerst selten vertreten. Neben dem Glimmer ist meist auch eine feinkörnige Sandmagerung und
auch vereinzelt ein geringer Grafitanteil feststellbar.
Die Mehrheit der glimmergemagerten Scherben weist einen
unregelmäßigen Mischbrand auf. Ob die daraus resultierend
unregelmäßige Farbgebung intentionell oder zufällig entstand,
kann nicht nachvollzogen werden. Jedenfalls entstand nicht der
Eindruck, dass es sich hier um sekundäre Brandspuren handelte.
Diese Gruppe lässt sich außerdem auch aufgrund der relativ hohen
Scherbenhärte und der Dünnwandigkeit abgrenzen. Der Übergang
zur reduzierend gebrannten Glimmerkeramik ist fließend zu
verstehen. Es zeichnet sich jedoch die Tendenz ab, dass die
Glimmerpartikel bei der reduzierend gebrannten Ware gröber und
bei der unregelmäßig gebrannten Ware eher feinschuppig
auftreten.
69
70
Abbildung 19: Glimmergemagerte
Keramik. Links: Mischbrand, Rechts:
reduzierend gebrannt
das ist auch bei den stark grafitgemagerten ummantelten Stücken erkennbar; SCHARRER-LIŠKA 2007,25f
KALTENBERGER 2009, 175
31
5. Glasierte Keramik
Nur vier Stück der Keramikfunde aus Großau sind glasiert. Drei
davon ähneln sich sehr und verfügen über eine bräunlichgelbliche Glasur, die auf einem hochwertigen, oxidierend
gebrannten Scherben aufgetragen wurde. Sie sind wohl als Teile
von Aquamanilen anzusehen. Ein viertes Stück, welches sehr
dünnwandig und mit deutlich farbintensiveren Glasur versehen
ist, sollte aufgrund seiner sehr geringen Größe von etwa einem Abbildung 20: oxidierend gebrannte,
Quadratzentimeter nicht überbewertet werden und könnte
glasierte Keramik
durchaus auch weitaus später auf das Burgplateau gelangt sein.
Dieser sehr geringe Anteil an glasierter Keramik hat durchaus auch eine Aussagekraft zur Datierung
der Burganlage, doch darauf soll an anderer Stelle eingegangen werden.
6. Weiße Keramik
Eine weitere kleine Gruppe, die aus den Warenarten hervorsticht, ist jene aus
weißlichem Ton. Drei Scherben aus Großau wurden aus qualitativ hochwertigem Ton
gefertigt, der makroskopisch keine Zuschlagsstoffe erkennen lässt und sehr hart
gebrannt wurde. Diese im Bruch annähernd weißen Scherben, weisen eindeutige
Drehspuren auf und stammen, obwohl keine Ränder oder Bodenstücke erhalten
blieben, wohl von eher kleinen Gefäßen.
Abbildung 21:
Kaolin wird zur Herstellung von hochwertiger Keramik in weißer Farbe verwendet. Bei weiße Keramik
dem Rohstoff handelt es sich um eine natürliche Vermengung von Kaolinit, Quarz und
Feldspatresten, die in ihrer primären Lagerstätte verblieben sind71.
Sehr ähnliche Funde kamen auch in der Wüstung Hard zum Vorschein. Vergleichstücke dazu finden
sich in Mähren, in Wien und auch im süddeutschen Raum72.
71
72
KALTENBERGER 2009, 158
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, 105
32
5.1.3 Entwicklung der Keramikformen und Vergleichsfundstellen
Die Datierung der Burganlage soll vor allem über die typologischen Merkmale der Funde erfolgen. Über
Vergleiche mit anderen Fundstellen soll das Zeitfenster der Nutzung eingegrenzt werden. Bevorzugt
sollen hier Fundstellen herangezogen werden, die sich in räumlicher Nähe zu Großau befinden und im
Idealfall anhand anderer Methoden absolut datiert werden konnten. Hier sind vor allem münzdatierte
Funde zu nennen, aber auch solche die Anhand naturwissenschaftlicher Methoden zeitlich eingegrenzt
werden konnten.
Die intensive archäologische Tätigkeit der vergangenen Jahrzehnte im Raabser Raum bietet ideale
Voraussetzungen für solche Vergleiche. So befinden sich innerhalb einer Distanz von vier Kilometern
die Burganlage auf der Flur Sand bei Oberpfaffendorf und die Burg Raabs. Beide wurden archäologisch
untersucht. Auch die Wüstung Hard befindet sich nur etwa elf Kilometer westlich.
Keramik des 9. und 10. Jahrhunderts wird durch seine „einfache“ Herstellungstechnik charakterisiert.
Händisch aufgewulstet und, wenn überhaupt, nur am Rand nachgedreht. Die so hergestellten Töpfe
entsprechen dem überregionalen Donautypus, welcher sich vom bayrischen Raum bis zum Schwarzen
Meer fassen lässt. Der Typ dessen Ursprung man vielleicht in der spätrömischen Töpfereitradition
jenes Raumes finden kann, definiert sich durch einen ebenen Standboden, eingezogenen Hals und
ausladenden Rand. Verzierung sind oft reichlich in Form von Wellenbändern, Wellenlinien und
Kammstrichen vorhanden73.
In diesen Zeitraum fällt auch die sogenannte Burg Sand die sich nur 3,5 Kilometer südwestlich von
Großau befindet. Hier konnte eine Wallanlage großflächig ergraben und ein großartiger Einblick in die
Sachkultur des frühen Hochmittelalters gewonnen werden. Die auf Dendrochronologie basierende
Datierung in das 2.Drittel des 10. Jahrhunderts74 macht die Keramik der Anlage zu einem Fixpunkt in
der Typologie mittelalterlicher Keramik in Ostösterreich.
Die Funde aus Sand sind die einzigen die gesichert ins 10. Jahrhundert gestellt werden können. Das
Formengut entspricht jenem des Frühmittelalters und hat aufgrund eines starken Einflusses aus
Böhmen und Mähren eine Sonderstellung. Für den Zeitraum des 10. und 11. Jahrhunderts gibt es
abgesehen von Sand und Raabs nur sehr wenige aussagekräftige Fundstellen75.
Nur wenige Jahrzehnte nach dem Niedergang von Sand, um die Jahrtausendwende, dürfte eine
Besiedelung des Raabser Burgfelsens erfolgt sein. Die ältesten Funde, die im Keller der Burganlage
73
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2003, 36
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2019, 191 und 2002, 381-396
75
KÜHTREIBER K. 2006/1, 136
74
33
entdeckt werden konnten, datieren an den Beginn des 11. Jahrhunderts76. Auch dieses Fundensemble
wurde zur Einschätzung der Keramikformen von Großau herangezogen.
Das Formenspektrum frühmittelalterlicher Keramik beschränkt sich im Wesentlichen auf Töpfe. Nur
sehr vereinzelt treten Backteller, Schalen, Schüsseln und Flaschen auf. Eine Diversifikation der
Keramikformen vollzieht sich ab dem 11. Jahrhundert. Frühe Formen von Vorratsgefäßen und das
Auftreten von Pfannen und Schüsseln markieren diese Entwicklung. Im 12. Jahrhundert kommen
Doppelhenkelkannen, Bügelkannen, Deckel und Trichter dazu. Mit dem Auftreten des Kruges im 13.
Jahrhundert und der Aquamanile, wird das mittelalterliche Formenspektrum komplettiert. Dieses wird
sich bis in die frühe Neuzeit nicht mehr grundlegend ändern. Das Auftreten neuer Keramikformen lässt
sich zuerst im süd- und südwestdeutschen Raum beobachten und bringt auch einen Wandel in
Ostösterreich. Die Wanderung der Keramiktypen lässt sich mit dem Verlauf des bayerischen
Landesausbaus nach Osten nachvollziehen. Eine immer intensiver werdende Siedlungstätigkeit bringt
westlich geprägtes Formengut mit sich. Einzige Ausnahme davon dürften die Vorratsgefäße sein, die
nur im österreichischen Donauraum und in Mähren vorkommen77.
Dieser Entwicklungsschritt der Keramikformen vom Übergang des Hoch- zum Spätmittelalter lässt sich
anhand der Funde des Wüstungskomplexes Hard nachvollziehen. Das ältere Kleinhard zeigt ein
Fundspektrum des 12. bis in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts. Gestützt wird diese Datierung auch
durch Münzfunde78.
Als sehr gutes Vergleichsstück dazu ist aus Allentsteig im Waldviertel ein münzdatiertes Gefäß aus der
zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts bekannt (Abb. 22). Am Fuße des Schlossberges, in der Nähe der
Stadtmauer, wurde im Jahr 1934 beim Ausheben einer Senkgrube ein Topf gefunden, der mit
Silbermünzen gefüllt war. Unter den 3 kg schweren Münzschatz wurden die jüngsten eindeutig
zuordenbaren Exemplare, einige Regensburger Pfennige, in das Jahr 1155 datiert. Die Keramikart des
Topfes wird als grob, porös und stark grafitgemagert beschrieben. Als weiterer Magerungsbestandteil
finden sich weiß-gelbliche Quarzkörner. Die Beschreibung deutet auf ein nachgedrehtes Gefäß nach
vorhergegangenem freiem Handaufbau hin79.
Vergleiche für Fundmaterial des 13. und 14. Jahrhunderts finden sich in der Nachfolgesiedlung von
Kleinhard. Das jüngere Hard entstand nur kurze Zeit danach in unmittelbarer Umgebung80.
76
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2006, 15-50
HUBER et al. 2003, 44
78
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, 18-38
79
Höhe: 17,5 cm, Randdurchmesser: 17,3, BDM: 11,4 cm, Wandstärke: 0,5 cm; DWORSCHAK 1935, 51f und
STEININGER 1985, 19-21
80
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, 39-148
77
34
Aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts ist ein weiteres münzdatiertes Gefäß aus dem nördlichen
Waldviertel bekannt. Um das Jahr 1305 werden die Münzen datiert, die in einem Topf in
Großeibenstein bei Gmünd geborgen wurden (Abb. 22). Die Warenart wird als mittelfein mit geringem
Quarzzusatz und mäßig bräunlichen Glimmerbeimengungen beschrieben und als Drehscheibenware
angesprochen. Der nur mäßig hart gebrannte Scherben weist eine innen graubraune und außen braune
bis schwarzfleckige Färbung auf81. Der dazugehörige Deckel wird in Bezug auf Brand, Farbe und
Magerung ähnlich beschrieben. In etwa der Mitte zwischen Knauf und Randbereich befinden sich
konzentrische, undeutliche breite Furchen82.
Abbildung 22: münzdatierte Töpfe aus Allentsteig (links) und Großeibenstein (rechts). STEININGER 1985, KatNr.: 3 und 43.
Neben der Formgebung der Keramikobjekte ist in manchen Fällen auch die Warenart von
chronologischer Relevanz. So ist im niederösterreichischen Raum der Übergang von überwiegend
sand- und steinchengemagertem Ton, zur grafitgemagerten Keramik, relativ gut fassbar. Grafitlose
frühmittelalterliche Keramik ist demnach auch im nördlichen Niederösterreich bis ins 9. Jahrhundert
die vorherrschende Warenart. Erst danach entwickelt sich die Tendenz vermehrt Grafit als
Magerungsbestandteil einzusetzen. Ab dem 10. Jahrhundert ist die Grafitkeramik als vorherrschende
Keramikart im niederösterreichischen Donauraum und im Waldviertel anzusehen. Diese Stellung bleibt
vor allem im Waldviertel bis weit ins 12. Jahrhundert aufrecht. Besonders stark grafithaltige, sehr
weiche Keramik ist für das 10. Und 11. Jahrhundert als charakteristisch anzusehen83.
Im Donauraum entwickelt sich im Laufe des 12. Jahrhunderts die Tendenz zur Glimmermagerung.
Nimmt der Anteil des Grafits in der Keramik in dieser Zeit stetig ab, so ist vor allem im letzten Drittel
81
Höhe: 16,6 cm, Msdm: 14.3, Halsdm: 11,8, Baudm: 15,8, Bdm, 9cm, Wandstärke: 0,5 cm
DM: 13,6 cm, Knaufdm: 3,3 cm. STEININGER 1985, 43f
83
KÜHTREIBER K./OBENAUS 2017, 45 – 46
82
35
des Jahrhunderts eine Beimengung von großschuppigem Glimmer zu beobachten. Die
Herstellungstechnik lässt sich dabei, wie bei der zeitgleich vorkommenden Grafittonware, als sehr gut
nachgedreht beschreiben. Die Brandführung tendiert in Richtung Mischbrand84.
Anzumerken ist auch, dass die Entwicklung der Gefäßform von der Warenart beeinflusst wird. Stark
grafitgemagerte Keramik zum Beispiel, eignet sich nicht für einen dünnwandigen Aufbau. Demnach
kann grob aufgebaute Grafitkeramik auch gleichzeitig mit feiner gearbeiteten Formen anderen
Warenarten vorkommen. Die Form wird in diesem Fall durch die Magerung bedingt und nicht von der
aktuellen Mode85.
Natürlich wurden auch etwas weiter entfernte Fundorte zu Vergleichen herangezogen. Das
Hauptaugenmerk lag dabei auf Ostösterreich. Die in diesem Raum entwickelte Keramiktypologie
basiert zu großen Teilen auf den Fundmaterialien der Grabungen beim Hausberg von Gaiselberg in der
Nähe von Mistelbach, im östlichen Weinviertel86. Viele spätere Arbeiten bauen auf der hier
erarbeiteten Chronologie auf und verfeinern sie. Die Funde aus Leithaprodersdorf, an der
niederösterreichisch-burgenländischen Landesgrenze, sind vor allem aufgrund der gut historisch
datierten Zerstörung der Anlage im Jahr 1273 interessant87. Vor allem im südlichen Niederösterreich
konnte in den letzten Jahren ein recht deutliches Bild der Entwicklung der Keramikformen geschaffen
werden. Grundlage dafür sind die gut stratifizierten Grabungen auf den Burganlagen Dunkelstein88 und
Lanzenkirchen89.
Aus der Tschechischen Republik sind vor allem die Funde der Ortswüstung Pfaffenschlag relevant90.
Gute Vergleiche, vor allem ab dem 14. Jahrhundert, sind auch aus Mautern vorgelegt91.
84
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2003, 38
SCHARRER-LIŠKA 2007, 22
86
FELGENHAUER-SCHMIEDT 1977
87
PROCHASKA 1995
88
KÜHTREIBER K. 2006/2
89
KÜHTREIBER T. 1996
90
NEKUDA 1975
91
KALTENBERGER 2003
85
36
5.1.4
Töpfe
Bruchstücke von Töpfen machen den größten Teil des keramischen Fundmaterials aus. Diese
Grundform ist im gesamten Früh- und Hochmittelalter vorherrschend und kann neben der
allgemeinen Formung auch anhand der Randgestaltung zeitlich eingeordnet werden. Im Folgenden
wurde versucht, die Ränder aus Öden Großau nach objektiven Kriterien zu gruppieren und zu
datieren. Eine solche Gruppierung wurde schon des Öfteren vorgenommen92, jedoch konnte keiner
dieser Ansätze zufriedenstellend auf das vorliegende Keramikensemble angewendet werden. Die
Ansprache der abgebildeten Ränder orientiert sich an den Leitlinien, die im Handbuch zur
Terminologie der mittelalterlichen und neuzeitlichen Keramik in Österreich93 vorgeschlagen werden.
Da im Zuge der Recherche schnell klar wurde, dass Begriffe wie „Kragenrand“ in der Fachliteratur
höchst unterschiedlich Verwendung finden, wurde eine neutrale, beschreibende Bezeichnung der
Randgruppen bevorzugt. Die großen Gruppen der ausladenden, umgeklappten und umgebogenen
Ränder, wurden durch kleinere Untergruppen, die den Fokus auf verschiedene Details legen, ergänzt.
92
93
zuletzt etwa bei JUCH 2016
HOFER et al. 2010
37
Randtypen
1
Ausladende, nicht verstärkte Randformen
Dieser Typ ist formal gesehen wohl die älteste Randgestaltung, die im Formenspektrum von Öden
Großau vorkommt. Er wird durch einen einfachen, ausladenden Rand, der nicht verstärkt ist
charakterisiert. Vier Randstücke entsprechen dieser Definition. Alle fallen in die Gruppe der stark
grafitgemagerten Keramik. Drei Stücke verfügen über einen abgestrichenen Randabschluss und lassen
sich aufgrund der weiteren Gefäßform differenzieren. Während bei 4211.1 und 3211.1 der Rand steil
auslädt und der Hals- und Bauchbereich wenig profiliert ist, ist bei 5512.1 von einem bauchigen Gefäß
auszugehen. Analogien für die beiden erstgenannten sind unter anderem aus Mautern bekannt, wo
ein Gefäß mit ähnlicher Form und Verzierung absolut an das Ende des 9. bis in das beginnende 10.
Jahrhundert datiert wurde94. Ähnliche Formen finden sich auch in Raabs95, wo eine Datierung um das
Jahr 1000 als wahrscheinlich gilt. Auch aus Stare Hobzi in Südwestmähren finden sich sehr gute
Parallelen, die dort zwischen das 9. und die Mitte des 11. Jahrhunderts gestellt werden96.
In die zweite Hälfte des 11. beziehungsweise an den Beginn des 12. Jahrhunderts wird ein Randstück
aus Mautern gestellt, welches ein guter Vergleich zum Fundobjekt 5512.1 mit bauchiger Form und
senkrecht abgestrichenen Randabschluss darstellt97.
94
SCHMITSBERGER 2006, 429, Abb. 40
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2006, Tafel 1, 6 und T4, 22
96
POLACEK 1994, 253, Abb. 8/7, 11, 12
97
KALTENBERGER 2003, 103
95
38
Als eine Sonderform innerhalb dieses Randtyps, ist jener Gefäßteil zu sehen, der sich aus den
Fundnummern 609, 1409 und 5411 zusammenfügen lies. Dieser verfügt über einen gekehlten
Randabschluss und einer abgesetzten Schulter. Hier finden sich Ähnlichkeiten am ehesten im
Fundmaterial der, in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts errichteten, Burg Sand, die sich in
räumlicher Nähe zu Großau befindet98.
2
2.1
Ausladende, verstärkte Randformen
Gerundet
Vier Randstücke verfügen über einen außen verstärkten Rand mit abgerundetem Randabschluss. Alle
sind eher wenig ausladend und aus stark grafithaltiger Tonmasse gefertigt. Ein Scherben, 3109.1,
scheint an der Innenseite oxidierend gebrannt zu sein. Es ist jedoch fraglich inwieweit hier eine
intentionelle Brandführung dafür verantwortlich gemacht werden kann. Es handelt sich hierbei, wie
auch bei 2512.7 um ein relativ kleines Bruchstück bei dem auch die Orientierung des Scherbens als
eher unsicher anzusehen ist. Ähnliche Funde werden in Lanzenkirchen zwischen die 1. Hälfte des 12.
und die 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert99.
Dort finden sich auch gute Vergleiche zur Fundnummer 3910.3, die in die erste Phase, also die erste
Hälfte des 12. Jahrhunderts, datiert werden. Kurt Bors stellt einen ähnlichen Fund, der auch von der
Großauer Burganlage stammt, ins 11. beziehungsweise 12. Jahrhundert100.
Auch eines von nur zwei Ganzgefäßen entspricht dem Typus des abgerundet, ausladenden Randes. Mit
einer Höhe von nicht einmal 10 Zentimetern ist dieses wohl als Miniaturgefäß anzusprechen und
dementsprechend vorsichtig im direkten Vergleich mit anderen Topfformen zu behandeln. Im
Fundmaterial des großen Buchberges bei Alland, welcher zeitlich im 10. und 11. Jahrhundert
angesiedelt ist, ist eine ähnliche Form bekannt, die vor allem wegen des Kerbdekors an der Schulter
eine ähnliche Datierung nahelegt101.
98
zum Beispiel FELGENHAUER-SCHMIEDT 2003, 40, A 19
KÜHTREIBER K. 2006/2, Abb. 11-101 und Abb. 12-208
100
BORS/LINDTNER 1998, 915, Abb. 972
101
KERCHLER 1974, 83
99
39
2.2
Unterer Randabschluss eckig ausgeformt.
Bei dem Versuch Randformen nach möglichst objektiven Kriterien zu ordnen, fiel eine Gruppe ins Auge,
die sich aufgrund der Unterseite des Randabschlusses zu definieren schien. Auch hier gibt es einige
Objekte, bei denen sich eine Zuordnung zu einer Gruppe als schwierig erwies und die die schwammigen
Grenzen einer solchen Typisierung aufzeigen. Auch die Definition in umgeklappte und umgebogene
Ränder stößt hier an seine Grenzen und wird in anderen Publikationen unterschiedlich angewendet.
Gemeinsam haben die Randformen dieser Gruppe, dass sie alle sowohl am Randabschluss, als auch an
der Randunterseite so abgestrichen wurden, dass sie im Profil einen annähernd rechten Winkel
ergeben. Auch der Übergang zwischen Randunterseite und Hals ist eckig ausgeführt und lässt an die
Verwendung eines Formholzes bei der Keramikproduktion denken. Dieser Hinweis auf eine ähnliche
Produktionsweise rechtfertigt auch die Zusammenfassung dieser Objekte in eine Gruppe. Jedoch lässt
sich natürlich auch diese weiter differenzieren. So gibt es zum einen solche Ränder, die nur sehr kurz,
flach ausladen und zum anderen Ränder, deren Randabschluss in die Länge gezogen wurde.
Dieser Typ zeigt auch auf, dass der Fokus auf die Formgebung des Randabschlusses allein, nicht
ausreichend ist, um die Formen typenchronologisch zu datieren. In diesem Fall scheint vor allem die
Neigung des Halses signifikant zu sein. Während bei den oben rechts dargestellten Formen praktisch
kein Hals vorhanden ist und der Rand direkt einen scharfen Umbruch vollziehend in eine ausladende
Schulterzone übergeht, ist bei den links dargestellten Varianten ein rundlich, einziehender Hals
erkennbar. Eventuell gibt auch ein Blick auf die Keramikart eine Bestätigung für diese Differenzierung.
Denn während die Gefäße mit keinem beziehungsweise sehr kurzem Rand ausschließlich aus stark
grafithaltiger Ware bestehen, kommen bei den Stücken mit ausgeprägtem Hals auch andere
Keramikarten vor.
40
Gute Parallelen mit kurz ausgezogenem Randabschluss, vor allem für 2509.1 und 210.1 gibt es unter
anderem auf der Ratzlburg102 und in Muggendorf103 wo sie am ehesten ins 12. Jahrhundert datiert
werden104. Diese Datierung basiert unter anderem auf Funden aus Öden Großau, die Kurt Bors in das
11. oder 12. Jahrhundert einordnete105. Von anderer Warenart, jedoch von ähnlichem Profil, zeigt sich
auch ein Fund aus Lanzenkirchen der laut Thomas Kühtreiber in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts
zu stellen ist106.
Ähnlich zu datieren sind wohl auch die Stücke mit ausgeprägterem Hals. Fundnummer 2709.1 kann
zum Beispiel durchaus mit der letzten Phase der Wüstung in Klein Hard verglichen werden107, welche
von Sabine Felgenhauer-Schmiedt in die erste Hälfte des 13. Jahrhundert datiert wird. Die stärkere
Ausprägung des Halsbereiches ist als generelle Tendenz im 13. Jahrhundert wahrzunehmen108.
Bei der Gruppe der eckig ausgeformten Ränder mit ausgezogenem Randabschluss können vor allem
die Nummern 909.1, 5010.4 und 5010.2 mit einem münzdatierten Gefäß aus Allentsteig verglichen
werden, welches wohl aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammt109. Ähnliche Funde aus dem
Herzogshof in Krems werden von den Ausgräbern in das späte 12. bis in die erste Hälfte des 13.
Jahrhunderts gestellt.
Auch hier könnte man eine weitere Unterteilung anhand der Warenart und der Form des Halses
andenken. Der gering grafithaltige Scherben 5012.1 zum Beispiel findet gute Parallelen in Auhof und
Muggendorf, wo ähnliche Stücke von der zweiten Hälfte des 10. bis ins 11. Jahrhundert gestellt
werden. Für Fundnummer x.3 wiederrum findet sich ein sehr guter Vergleich in Kleinhard, wo eine
Datierung in das frühe 12. Jahrhundert nahegelegt wird110. Aus dem jüngeren Hard finden sich Stücke,
die 4212.5 ähneln, was eine Datierung von der zweiten Hälfte des 13. bis ins 14. Jahrhundert
wahrscheinlich macht.
102
SCHARRER 2007, Tafel 4, R8
SCHARRER 2007,Tafel 38, M12
104
SCHARRER 2007, 119ff
105
BORS 1998
106
KÜHTREIBER K. 2006/1, 111ff und Abb.12/197
107
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, Tafel 3/15
108
SCHARRER-LIŠKA 2007, 36
109
DWORSCHAK 1935, 51f und STEININGER 1985, Kat.-Nr.3
110
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, TAFEL 1/3
103
41
2.3
Randabschluss abgestrichen und kurz unterschnitten
Ausladende Ränder mit flach abgestrichenem Randabschluss und deutlich abgesetzter, aber nicht
ergreifbarer Randunterseite, werden in dieser Gruppe zusammengefasst. Auch diese Ränder werden
in der Literatur oft als umgeklappt bezeichnet.
Nur zwei der sechs Stücke sind stark grafithaltig, der Rest wird als Mischbrand bezeichnet und ist
glimmergemagert. Für die Formen mit kurzem Hals111 legen Vergleichsfunde aus Mautern eine
Datierung ins 12. bis an den Beginn des 13. Jahrhunderts nahe112. Auch Funde aus Möllersdorf113
stützen diese Einschätzung. Fundnummer 5010.1 könnte demnach sogar noch ins 11. beziehungsweise
in die 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts zu stellen sein114 Vor allem die Gefäße mit geringerem Grafitanteil
und hier besonders jene mit lang ausgezogenem Hals (711.1, 712.1) dürften jedoch tendenziell eher in
Richtung des 13. Jahrhunderts gestellt werden.
3
Umgeklappte und unterschnittene Randformen
Als umgeklappt werden in dieser Arbeit jene Ränder bezeichnet, deren Randscheitel annähernd spitz
ausgebildet sind. Unterschnitten bedeutet auch hier eine deutlich abgesetzte Randunterseite, die nicht
ergriffen werden kann115. Zur einfachsten Form dieses Randtyps finden sich Parallelen im älteren Teil
111
3010.2, 5010.1, 4212.1, 4212.2
KALTENBERGER 2003, 103, A3 und A4
113
FELGENHAUER-SCHMIEDT 1986, Tafel 6/3, 7/17 und S 16
114
KALTENBERGER 1997, T2/9,10
115
HOFER et al. 2010, 31
112
42
des Siedlungskomplexes der unweit gelegenen Wüstung Hard116. Diese Siedlungstätigkeit fand im
Zeitraum des 12. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts statt117.
Auch aus der jüngsten Phase der Burg Dunkelstein sind ähnliche Funde bekannt. Diese werden dort in
die 2. Hälfte des 12. bis in die 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert118. Diese Gruppe besteht
ausschließlich aus Randbruchstücken mit starkem Grafitanteil.
3.1
Mit Innenkehlung
Dieser Typ stellt eine Besonderheit im Großauer Keramikmaterial dar. Dafür spricht schon die auffällige
Brandführung, die dem stark grafithaltigen und harten Scherben eine dunkelrote Oberfläche verleiht.
Die beiden Stücke sind eng umgeklappt, kurz unterschnitten und verfügen an der Randinnenseite über
eine leichte Kehlung, was an keinem anderen Rand des vorliegenden Keramikensembles vorkommt.
Als schwierig gestaltete sich hier auch die Suche nach Vergleichsstücken. In Kleinhard findet sich ein
Randbruchstück das Ähnlichkeiten aufweist119. Dort ist jedoch der Hals kürzer. In Muggendorf findet
sich ein Randbruchstück120, dass laut einer Entsprechung aus Oberösterreich121 an das Ende des 12.
gestellt wurde. Vergleichsfunde der Horizonte I und II vom Gaiselberg würden ein Vorkommen dieses
Typs bis in die 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts nahelegen. Auch ähnliche Funde der Zeiselburg in Kärnten
wurden schwerpunktmäßig noch in das 13. Jahrhundert datiert122.
116
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T1/8 u. 18
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, 155
118
KÜHTREIBER K. 2006/2, Abb. 9, 35/4, 37/11, 33/4
119
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T1/17
120
SCHARRER-LIŠKA 2007, T 56/M322
121
BENINGER 1964, 195ff Abb. 7/16
122
JUCH 2016, 63 und GUTJAHR/TIEFENGRABER 2003, 94-100
117
43
3.2
Mit flach abgestrichener Unterseite
Fünf Randstücke sind am Scheitel spitz umgeklappt und an der Unterseite mehr oder weniger
horizontal ausgeformt. Die ausgeprägte Kante am Übergang zum Halsbereich lässt an ein Abstreichen
mit einem Formholz denken. Drei der Scherben sind gering grafithaltig und zwei Scherben verfügen
über einen hohen Grafitanteil.
Die Profile ergeben, bis auf das Fundobjekt x.4, ein einheitliches Erscheinungsbild mit einem relativ
kurzem, ausladenden Halsbereich und einem annähernd senkrechten, bis leicht einziehenden
Randabschluss.
Vergleichsfunde dazu finden sich zum Beispiel in der Verfüllung des Wiener Grabens, welche um das
Jahr 1200 stattgefunden haben dürfte123. Dazu passen würden auch Randstücke, die der Phase 3 der
Burganlage von Lanzenkirchen zugeordnet werden und somit in die 1. Hälfte des 13. Jh. einzuordnen
sind124.
3.3
Sehr kurz unterschnitten
Dieser Randtyp definiert sich durch seinen spitz umgeklappten Scheitel und die sehr kurz
unterschnittene Randunterseite, die oft nur die Andeutung einer Krempe aufweist. Alle Randstücke
dieses Typs bestehen aus grafithaltiger Keramik, wobei nur die Fundnummer 5811.3 einen geringen
Anteil an Grafitmagerung aufweist. Alle anderen gehören der Gruppe der stark grafithaltigen Keramik
an.
123
FELGENHAUER-SCHMIEDT 1982, T6/2, zur Datierung der Grabenverfüllung siehe auch KÜHTREIBER K.
2006/1, S138
124
KÜHTREIBER K. 2006/1, Abb. 12/165, 214, 234
44
Vergleichsfunde für diese Gruppe sind nur spärlich aufzufinden. Ein münzdatiertes Gefäß wird von
Hermann Steininger um das Jahr 1300 eingestuft125. Ein räumlich naheliegenderes Vergleichsobjekt
wurde bei den Grabungen auf dem Probsteiberg in Zwettl entdeckt. Dieses wird von den Ausgräbern
in den Zeitraum der 2. Hälfte des 12. bis zur 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert126. Auch auf der
Burgruine Scharfeneck wird ein ähnliches Stück grob ins 13. Jahrhundert gestellt127.
3.4
Verstärkt
Unterschnittene und im oberen Halsbereich außen verstärkte Ränder, kommen im Fundmaterial von
Großau fünf Mal vor. Eindeutig als umgeklappt kann jedoch nur die Form von 5811.2 bezeichnet
werden. Alle anderen Exemplare könnten ebenso als eng umgebogen angesprochen werden.
Auch hier überwiegt die stark grafithaltige Keramik bei weitem. Nur 3011.3 ist mit geringem
Grafitanteil versehen, alle anderen sind stark grafithaltig. Das Randstück 2912.1 sticht durch eine
besondere Farbgebung hervor. Durch eine oxidierende Phase am Ende des Brennprozessen, hat die
Oberfläche des Scherbens eine beige Farbgebung erhalten.
Eine Datierung dieser Randform in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts ist naheliegend. Zumindest
werden sowohl Vergleichstücke zu 5512.3 und 3311.1 aus Möllersdorf128, als auch den Nummern
2912.1 und 3011.3 ähnlich sehende Formen aus Mautern129, dahingehend datiert.
Anknüpfungspunkte finden sich auch im Keramikensemble von Kleinhard130. Im späteren Hard jedoch
finden sich keine Vergleichsobjekte mehr.
125
STEININGER 1985, Salburg
KÜHTREIBER K. et al. 2014
127
KÜHTREIBER K. 2006/1, Abb.22/2
128
HOFER 2000, Abb. 60 IIc, mit Bezug auf Lanzenkirchen Phase 2
129
KALTENBERGER 2003, 103, A16
130
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T1/20 und T3/4
126
45
3.5
Verstärkt mit leichter Außenkehlung
Zwei Randstücke unterscheiden sich von der zuvor beschriebenen Gruppe dahingehend, dass am
Randabschluss eine sanfte Kehlung zu erkennen ist. Ein Oberflächenfund aus Großau der diesem Typ
entspricht wurde von Kurt Bors ins 12. Jahrhundert datiert. Diese Einschätzung wird durch einen Fund
aus Kleinhard131, der auch die idente Keramikart aufweist, gestützt.
4
Umgeklappte und untergriffige Randformen
Randprofile die an der Oberseite eckig ausgeformt und and der Unterseite relativ weitlichtig, also mit
den Fingern zu ergreifen sind, wurden hier zusammengefasst. Bereits der Blick auf die Magerungsart
der Scherben zeigt eine deutliche Veränderung im Vergleich zu den bis jetzt besprochenen
Formengruppen. Nur die Fundnummer 4212.6 besteht aus stark grafithaltiger Keramik, sie ist an der
Oberfläche oxidierend gebrannt. Drei Randstücke sind gering mit Grafit und eines mit Sand gemagert.
Die veränderte Magerungsart gibt einen Hinweis auf eine Veränderung der Keramikproduktion, der
sich auch die Datierung aufgrund der Formgebung anzuschließen scheint.
Das bereits erwähnte Stück 4212.6 findet noch Parallelen, die vor oder um 1200 datieren132. In
Mautern werden zwei ähnliche Stücke einmal in das 12.133 und einmal in das 13. Jahrhundert134
gestellt. Ein Vergleichsfund für 1312.1 aus Leithaprodersdorf135 stützt auch eine Datierung in das
13.Jahrhundert.
131
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T3/2
SCHARRER- LIŠKA 2007, 141 M376
133
KALTENBERGER 2003, T1/A3
134
KALTENBERGER 2003, T2/A27
135
PROCHASKA 1995, T2/10
132
46
Ein Blick auf den Wüstungskomplex von Hard legt eine regionale Verbreitung dieses Typs eher gegen
Ende des 13. Jahrhunderts nahe. Denn Parallelen finden sich zwar in der jüngeren, nicht aber in der
älteren Siedlung.
5
Umgebogene Randformen mit flach abgestrichener Unterseite
Auffallend bei den Rändern dieses Typs ist die im Vergleich zur Gesamtmenge sehr hohe Anzahl an
glimmergemagerten Scherben. Die Warenart die nur 8,8 Prozent des gesamten keramischen Materials
ausmacht, ist in dieser Auswahl mit 50 Prozent vertreten.
Vergleichsfunde speziell zu 4212.9136 und 4212.10137 aus Leithaprodersdorf erlauben eine Datierung in
das 13. Jahrhundert. Einige ähnliche Stücke aus Großhard stützen diese Interpretation.
6
Eng umgebogene und kurz unterschnittene Randformen
Dieser Typ kristallisierte sich erst nach und nach als selbständige Formengruppe heraus. Einige dieser
Ränder können durchaus auch als umgeklappt beschrieben werden. Die entscheidenden Merkmale
liegen hier jedoch nicht am Randscheitel, weshalb die Formulierung „eng umgebogen“ als Kompromiss
gewählt wurde. Ein entscheidendes Kriterium für die Zusammenfassung in eine Gruppe, stellt die
scharfkantige und kurze Unterschneidung dar. Außerdem ist der scharfe Umbruch zwischen Hals- und
Schulterbereich, teilweise auch von einer umlaufenden Riefe hervorgehoben, auffällig. Der Vergleich
mit dem einzigen Randbruchstück mit Henkelansatz 7212.3 könnte darauf hindeuten, dass diese
Randform in Verbindung mit der Gefäßform des Henkeltopfes gesehen werden muss.
136
137
PROCHASKA 1995, T13/106
PROCHASKA 1995, T13/108
47
6 von 8 Randbruchstücken dieses Typs sind stark grafitgemagert. Die restlichen Beiden verfügen nur
über eine geringe Grafitbeimengung.
Vergleichsfunde finden sich zum Beispiel zu 2512.1 in Leithaprodersdorf138 und zu 4212.11 in
Möllersdorf139. Letztere werden in die ersten beiden Drittel des 13. Jahrhunderts datiert (140), was auch
mit der Einschätzung der Funde aus dem Burgenland im Einklang stehen würde.
Auch in Kleinhard findet sich ein Randbruchstück, das diesem Typ zugeordnet werden kann141.
7
7.1
Umgebogene und untergriffige Randformen
Spitzer Randabschluss
Eine kleine Gruppe aus vier Randstücken, die auch einen hohen Zerscherbtheitsgrad aufweisen, wurde
aufgrund der Ausformung des Randabschlusses definiert. Dieser ist in diesen Fällen als spitz zulaufend
zu beschreiben. Der Randscheitel ist rundlich gebogen, die Unterseite mit den Fingern ergreifbar. Alle
Stücke sind stark grafitgemagert, was eine relativ frühe Datierung nahelegen könnte. Die
entsprechenden Vergleichsformen für 1411.2 und 7212.1, die sich am ehesten im Muggendorf finden
lassen142, weisen jedoch auf eine Datierung an das Ende des 13. bis zum Beginn des 14. Jahrhundert
hin.
138
PROCHASKA 1995, T1/6, ähnlich auch T2/16 und T10/80
FELGENHAUER-SCHMIEDT 1986, T14/3 und 4
140
FELGENHAUER-SCHMIEDT 1986, 18
141
FELGENHAUER-SCHMIEDT 208, T4/1
142
SCHARRER-LIŠKA 2007, M42 und M43
139
48
7.2
Unterseite eckig abgestrichen
Randformen dieser Gruppe werden vor allem nach der Ausformung ihrer Unterseite charakterisiert.
Diese ist zwar untergriffig, nicht jedoch rund, sondern eckig ausgeformt. Dies kann wohl auf die
Verwendung eines Formholzes zurückgeführt werden. Alle Ränder verfügen über einen relativ langen,
ausladenden Hals mit sanftem Hals-Schulterumbruch.
Nur eines der elf Randstücke ist reduzierend gebrannt und stark grafitgemagert. Sieben Stück hingegen
können als sogenannte ummantelte Grafitkeramik angesprochen werden.
Auch eines von nur zwei Ganzgefäßen des Großauer Fundmaterials ist Teil dieser Gruppe. Der Topf mit
Fundnummer 4212.12 ist aufgrund des gesamten Gefäßprofils mit einem münzdatierten Fund aus
Großeibenstein zu vergleichen. Dieser ist, durch die relative Nähe des Fundortes zu Großau, besonders
aussagekräftig und datiert in das Jahr 1305143. Die Randform des Großeibensteiner Fundes lässt sich
noch besser mit der Fundnummer 711.2 vergleichen.
Andere Vergleichsstücke von weiter entfernten Fundorten, bestätigen die zeitliche Einordung dieses
Randtyps in das frühe 14. oder das späte 13. Jahrhundert. So findet sich für die Fundnummer
6911/5312 eine gute Parallele aus einer Latrine in Wr. Neustadt, die in diese Zeit datiert wird144. Für
die Randstücke 4212.3 und x.1 beziehungsweise 4212.8 gibt es gute Vergleiche aus
Leithaprodersdorf145, was eher in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts weisen würde.
143
STEININGER 1985, Kat.-Nr.: 43
KÜHTREIBER K. 2006/1, 133, Abb. 30/113
145
PROCHASKA 1995 T10/88 und T11/91
144
49
7.3
Nicht verstärkt
Zu dieser Gruppe zählen klassische ausgebogene Ränder, deren Wandstärke sich im Verlauf der
Biegung kaum ändert, beziehungsweise sich maximal gegen Randabschluss etwas verkleinert. Die
Profile dieser Gruppe liefern ein recht einheitliches Bild, als einziger Ausreißer kann 7312.1 angesehen
werden, der sich aufgrund der Ausformung des Randabschlusses etwas hervorhebt. Alle Stücke
verfügen über einen steil, bis sehr steil ausladenden Halsbereich.
Die Gruppe besteht aus 8 Randstücken, von denen die Hälfte aus stark mit Grafit gemagerter Keramik
besteht. Drei Stücke davon und eines mit geringem Grafitanteil sind zudem an der Oberfläche
oxidierend und im Kern reduzierend gebrannt. Nur ein Fundstück enthält keinen Grafit, trotzdem ist,
unter Berücksichtigung des Verhältnisses von Brand und Magerungsart, von einer inhomogenen
Gruppe zu sprechen.
Vergleichsobjekte finden sich in erster Linie in der Wüstung Hard146. Interessant zu beobachten ist
auch, dass aus dem Fundmaterial von Leithaprodersdorf, das trotz der räumlichen Distanz bei anderen
Gruppen eine gute Vergleichbarkeit aufwies, kein vergleichbares Randbruchstück bekannt ist. Dies
könnte für ein Aufkommen dieses Typs erst gegen Ende des 13. Jahrhunderts sprechen.
Der Schwerpunkt der Verbreitung dieser Gruppe dürfte auf Grund anderer Parallelen jedoch eher im
14. Jahrhundert zu finden sein. So finden sich auf der Gaiselberg vereinzelt Vergleichsstücke aus dem
Horizonten III und IV, welche von der 2. Hälfte des 13. bis um 1400 datiert werden147. Auch Funde aus
einem Töpferofen in St. Pölten aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, weisen Ähnlichkeiten
auf148. Hier ist jedoch auffällig, dass die an beiden Fundstellen sehr häufig auftretenden
Stempelmarken am Rand und umlaufende Leisten im Schulterbereich in Großau nicht vorkommen.
146
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T11/45, T18/1, T28/3
FELGENHAUER-SCHMIEDT 1977, T8/5 und T13/4
148
SCHARRER 2001, Abb. 10
147
50
7.4
Verstärkt
Auch dieser Typ ist untergriffig und an der Oberseite rund ausgebogen. An der Randunterseite ist er
jedoch etwa in der Mitte verdickt ausgeführt. Die Halsbereiche sind steil beziehungsweise schräg
ausladend.
Fünf von acht Randstücken dieser Gruppe sind gering grafithaltig. In keiner andere Gruppe ist der
Anteil dieser Warenart so groß. Zwei Stück davon und eines mit starken Grafitanteil gehören zur
Gruppe der ummantelten Keramik. Fundnummer 109.2 ist das einzige durchgehend oxidierend
gebrannte Randstück im Fundensemble von Öden Großau.
Ähnliche Randprofile finden sich zum Beispiel in Leithaprodersdorf für 1309.1, 4212.4 und 711.2149. Für
1309.1 ist eine gute Parallele aus Wr. Neustadt bekannt,150 die, ebenso wie die zuvor genannten, für
eine Datierung in die 2. Hälfte des 13. oder in die 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts spricht. Auch
Vergleiche aus dem jüngeren Hard151 scheinen diese Einschätzung zu bestätigen. Funde aus St.
Pölten152 lassen auch eine spätere Datierung in Richtung 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts denkbar
erscheinen.
5.1.5 Vorratsgefäße
Trotz der relativ hohen Anzahl an Keramikbruchstücken die Vorratsgefäßen zugeordnet werden
können, hat sich im Fundmaterial von Öden Großau nur ein Randstück erhalten. Als Teil von
Vorratsgefäßen wurden grundsätzlich Scherben angesprochen, die eine Wandstärke von über einem
Zentimeter aufweisen und in den meisten Fällen aus „ummantelter“ Grafitkeramik bestehen.
Das Randstück 4411.1 entspricht am ehesten dem Typ 2b nach Scharrer- Liška, welcher ab dem 13.
Jahrhundert in Niederösterreich und Mähren Verbreitung findet. Dieser Typ löst den profilierten
Keulenrand, der bereits ab dem 11. Jahrhundert vorkommt, ab. Da das vorliegende Stück an der
149
PROCHASKA 1995, T2/13 und T3/25, T14/112, T11/94
KÜHTREIBER K. 2006/1, 133, Abb. 30/121
151
z.B.: FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T21/5
152
SCHARRER 2001, z.B.: Abb. 20
150
51
Innenseite noch an diesen relativchronologisch älteren Typ anschließt, liegt eine Datierung ins 13.
Jahrhundert nahe. Auch die beim jüngeren Typ üblichen Einstiche an den Rändern, sind nicht
vorhanden153. Ein sehr gutes Vergleichsexemplar liegt aus der Wüstung Hard vor154, was eine
chronologische Einordung in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts wahrscheinlich macht.
5.1.6 Schalen
Als Schalen werden in dieser Arbeit niedrige Hohlformen mit ungegliederter Gefäßkontur
angesprochen155. Vielfach werden die behandelten Formen in der Literatur jedoch als Schüsseln
bezeichnet.
Die Grundform dieser Schalen beziehungsweise Schüsseln ist mit jenen von Pfannen ident156. Nur
aufgrund der Randform ist eine Unterscheidung also nicht möglich. Da im gesamten Fundmaterial von
Großau jedoch weder eine Tülle, noch ein Stiel nachgewiesen wurde, sind die vorhandenen Randstücke
sehr wahrscheinlich als Schalen anzusprechen.
Im Rahmen der Erweiterung des Formenrepertoires im Hochmittelalter sind die frühen Typen dieser
Grundformen in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts zu datieren157.
Jedoch zeigen Funde aus dem Raum Raabs, dass auch schon im 10. und 11. Jahrhundert einfache
Schalenformen vorhanden sind. So zeigt zum Beispiel das Randstück Nr. 6711.1 Ähnlichkeiten mit
einem Fund aus der Burganlage auf der Flur Sand, die ins 10. Jahrhundert datiert wurde158. Trotz des
schlechten Erhaltungszustandes lassen sich vor allem bei der Verzierung Parallelen erkennen. An dieser
Stelle sei auch erwähnt, dass die Fundnummer 4811.1, die eine ähnliche Form und Verzierung
aufweist, aber aufgrund des unvollständigen Erhaltungszustandes formell nur schwer einordenbar ist,
wohl auch als Schale anzusprechen ist. Beide Stücke sind auch, wie die Vergleiche aus dem 10.
Jahrhundert, sehr stark grafitgemagert.
Drei weitere Stücke aus Öden Großau können eindeutig als Schalen identifiziert werden. Für
Fundnummer 911.1 findet sich ein guter Vergleich aus Mautern, welcher in die zweite Hälfte des 13.
oder an den Beginn des 14. Jahrhundert gestellt wird. Für 2010.1 finden sich Parallelen aus St. Pölten,
SCHARRER-LIŠKA 2007, 38-43
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T14/36
155
HOFER et. al 2010, 98
156
HUBER et al. 2003, 50
157
HUBER et al. 2003, 50
158
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2000, Abb. 67, links oben
153
154
52
die in die Mitte bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts eingestuft werden159. Auch das
Randstück mit der Nummer 6212.1 ist wohl als Fragment einer Schale zu deuten. Ein Vergleich findet
sich hier am ehesten in der Wüstung Pfaffenschlag in Südmähren160.
Abbildung 23: Schalen, 1:4
Eine Sonderform, die vermutlich auch zu den Schalen gezählt werden muss, findet sich in Großau in
Form von sehr weitlichtigen Exemplaren. Das aus den Fundposten 909, 1409, 1509, 5511 und 1412
zusammengesetzte Objekt, weist einen Durchmesser von etwa 70 cm auf. Diese Aussage wurde erst
durch das Zusammensetzten einiger Bruchstücke möglich. Das größte Teilstück dieser Rekonstruktion
stammt jedoch nicht aus den Grabungen der Jahre 2009-2012, sondern wurde bereits 1997
publiziert161. Durch eine äußerst glückliche Fügung konnte das Stück aufgefunden und eingefügt
werden.162. Aufgrund der Keramikart und der Oberflächengestaltung ist es sehr wahrscheinlich, dass
auch die Funde 1210.1 und 5911.1 diesem Objekt zuzurechnen sind.
Von ähnlicher Gestalt, wenn auch durch den schlechteren Erhaltungszustand schwieriger
einzuschätzen, scheint 1209.3 zu sein. Auch hier kann ein ähnlich großer Durchmesser angenommen
werden.
Besonders das erstgenannte Objekt weist markante Merkmale auf. Zu nennen ist hier vor allem der in
Form einer Falz ausgeführte Randabschluss. An der Innenseite sind grobe, unregelmäßige Drehrillen
zu erkennen. Außen wirkt die Oberfläche, vor allem im Randbereich, teilweise geglättet. Für den
markanten Rand fand sich ein idealer Vergleich in Mautern163. Dieser wird aufgrund einer Parallele aus
Langenlois ins 15. Jahrhundert datiert und funktional als Kohlebecken interpretiert. Dieser Vergleich
ist nicht nachvollziehbar164. Das Großauer Exemplar weist auch einen wesentlich größeren
159
SCHARRER 1994, T33/66
NEKUDA 1975, T92/4
161
BORS/LINDTNER 1998, 914
162
ein herzlicher Dank sei an dieser Stelle Helmut Lindtner ausgesprochen, der diesen Zufall ermöglichte
163
KALTENBERGER 2003, T55/E62 und S 89
164
CECH 1987, T74/J5
160
53
Randdurchmesser auf, wobei dieser bei einem kleineren Randfragment natürlich um einiges
schwieriger festzustellen ist. Das vorliegende Exemplar weist auch keine sekundären Brandspuren oder
Verrußungen auf, was eindeutig gegen eine Interpretation als Kohlebecken spricht. Die sehr
unterschiedliche Verfärbung der einzelnen Bruchstücke zeugt lediglich von einer unterschiedlichen
Lagerung in bereits zerscherbtem Zustand.
Abbildung 24: Schale mit sehr großem Durchmesser oder Trichter, 1:5
Auch eine Interpretation als Trichter ist, vor allem wegen dem großen Durchmesser, möglich. Aus
Perzendorf ist hier ein Exemplar mit annähernd 50 cm bekannt165. Als entscheidend für eine solche
funktionale Zuordnung werden jedoch anscheinend, neben der obligatorischen Öffnung an der
Unterseite, umlaufende Wellenlinien an der Innenseite angesehen. Diese fehlen beim vorliegenden
Exemplar natürlich. Eine raue Oberfläche, wie sie durch diese Art der Verzierung vielleicht erreicht
werden sollte, besitzt es, wie bereits erwähnt, trotzdem166. In Mstenice wurde ein Trichter gefunden
dessen Randform Ähnlichkeiten aufweist167. Eine zufriedenstellende abschließende Interpretation und
in weiterer Folge auch Datierung, muss somit leider ausbleiben.
5.1.7 Deckel
Flachdeckel mit aufgestelltem Rand sind in Babenberger-Gebieten vereinzelt bereits im 12.
Jahrhundert nachweisbar. Die Grundform bleibt bis in das 15-16 Jahrhundert unverändert168.
Alle Deckel des Großauer Fundensembles entsprechen dem Typ 1b, den Gabriele Scharrer- Liška als
Flachdeckel mit aufgestelltem Rand definiert. Die erhaltenen Handhaben sind durchwegs als
mittelständische, spulenförmige Knäufe anzusprechen. Die relativ dickwandige Ausführung spricht für
einen frühen Datierungsansatz169.
165
KRENN 2008, Tafel P 100
FELGENHAUER-SCHMIEDT 1977, 239
167
NEKUDA 1985, 26
168
HUBER et al. 2003, 49f
169
SCHARRER-LIŠKA 2007, 47f
166
54
Die Knäufe weisen an der Oberseite durchwegs eine Mulde auf. Vergleicht man diesen Typ mit jenen
des Siedlungskomplexes Hard, fällt auf, dass im jüngeren Hard nur Deckel mit spitz zulaufenden
Knäufen vorkommen170. Im älteren Kleinhard, das um die Mitte des 13. Jahrhunderts aufgegeben
wurde, hingegen, entspricht ein Exemplar eher den Großauer Pendants171. Ein weiteres
Vergleichsstück findet sich im Horizont I des Hausbergs in Gaiselberg, welcher in die 2. Hälfte des 12.
Jahrhunderts datiert wird172. Es drängt sich also der Schluss auf, dass diese Flachdeckel mit
aufgestelltem Rand und Knauf mit Mulde eine Form sind, die in den Zeitraum von der 2. Hälfte des 12.
bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts datieren.
Abbildung 25: Beispiele für Deckel, 1:4
Eine Besonderheit stellt jenes Deckelfragment dar, das sich aus den Fundnummern 4510 und 5512
zusammensetzt. Dieses ist an der Randoberseite mit einem Rollrädchendekor verziert. Ein
Vergleichsfund findet sich in St. Pölten, wo eine zeitliche Einordung an den Beginn des 13. Jahrhunderts
erfolgte173.
170
zB.: FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T8/12 und T14/34
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T3/11
172
FELGENHAUER-SCHMIEDT 1977, T2/14
173
SCHARRER-LIŠKA 2007, 49
171
55
5.1.8 Henkel
Mit der Erweiterung des keramischen Formenspektrums ab dem 12. Jahrhundert finden sich vermehrt
Gefäßformen mit Henkeln in den Fundensembles. Doppelhenkel- und Bügelkannen werden im 13.
Jahrhundert durch den Krug abgelöst. Es ist durchaus auffällig, dass im gesamten Großauer
Fundmaterial nur zwei Henkel vertreten sind. Der Henkel mit Nummer 2712.1 kann wohl als Teil einer
Doppelhenkelkanne gesehen werden und weist somit in das 12. Jahrhundert. 7212.3 lässt sich
schwieriger einordnen. Gegen eine Interpretation als Doppelhenkelkanne spricht zum einen der Ansatz
eines schlanken Gefäßkörpers und zum anderen die grafitlose Keramikart. Da aufgrund der Randform
auch eine Interpretation als Kanne auszufallen scheint, ist eine Zuordnung als Henkeltopf naheliegend.
Diese treten jedoch im Fundmaterial in Ostösterreich erst im späten 14. Jahrhundert auf174, was mit
den bisherigen Datierungsansätzen nur schwer in Einklang zu bringen ist.
Die Ausformung des Randes passt sehr gut in die Gruppe der Töpfe mit eng umgebogenen und kurz
unterschnittenen Rändern. Dieser Typ wird eher in die ersten beiden Drittel des 13. Jahrhunderts
datiert. Eventuell liegt hier eine sehr frühe Variante eines Henkeltopfes vor.
5.1.9 Töpferzeichen und Bodenmarken
An drei Fundobjekten sind Abdrücke zu erkennen, die als Zeichen des Herstellers oder Besitzers
gedeutet werden können. Im Falle der Bodenmarken werden auch immer wieder symbolische oder
kultische Bedeutungen angeführt. Diese Bodenmarken entstehen durch die Verwendung einer
Zwischenscheibe auf der Töpferscheibe, in die ein Symbol eingeschnitten wurde. Dementsprechend
ist das Vorkommen von Töpfermarken auch ein direkter Hinweis auf die Produktionsweise und steht
in Zusammenhang mit einer langsam betriebenen Töpferscheibe. Mit dem Auftreten der schnellen,
fußgetriebenen Töpferscheibe im 13. Jahrhundert, verschwinden die Zeichen am Boden der Gefäße
und Ritzmarken an den Schultern, wie im Falle der Fundnummer 4212.13, treten vermehrt auf.
Auffällig ist auch, dass, obwohl das Verschwinden der Bodenmarken in der Literatur zeitlich mit der
abnehmenden Bedeutung der Grafitkeramik in Zusammenhang gebracht wird, die beiden Exemplare
aus Großau nur einen geringen Grafitanteil aufweisen. Bei dem sehr hohen Anteil an Grafitkeramik im
gesamten Fundmaterial, ist dieser Zufall durchaus bemerkenswert175.
174
175
56
KALTENBERGER 2003, 45
SCHARRER-LIŠKA 2007, 23ff
Als Übergangsform zu den im Spätmittelalter üblich werdenden Ritzmarken im Randbereich, sind die
Zeichen an der Gefäßschulter zu nennen176. Im vorliegenden Fall der Fundnummer 4212.13 ist diese
als Krukenkreuz ausgeführt.
Zur genaueren Datierung ist wieder der Vergleich mit der naheliegenden Fundstelle der Wüstung Hard
angebracht, auch wenn aufgrund des geringen Auftretens solcher Marken Vorsicht geboten sein muss.
In Kleinhard findet sich eine Bodenmarke in Radkreuzform, die den beiden vorliegenden Exemplaren
sehr ähnlich sieht177. Diese Siedlung dürfte um die Mitte des 13. Jahrhunderts öd gefallen sein. Auch
der in die Zeit nach 1155 datierte Münztopf aus Allentsteig weist eine ähnliche Marke auf178. Im
jüngeren Hard finden sich Marken ausschließlich an der Randoberseite. Krukenkreuze an der
Gefäßschulter und Radkreuze am Boden kommen auch am Hausberg von Gaiselberg vor. Dort finden
sich die beiden Typen gemeinsam in den Fundhorizonten II und III welche das 13. Jahrhundert und den
Beginn des 14. abdecken. In Horizont IV (vor und um 1400) wiederum finden sich nur Ritzmarken am
Mundsaum179.
Abbildung 26: Bodenmarken und Töpferzeichen, 1:2
176
KALTENBERGER 2003, 30
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T4/4
178
STEININGER 1985, Kat.-Nr. 3
179
FELGENHAUER-SCHMIEDT 1977, T5-9
177
57
5.1.10 Aquamanile
Als Aquamanile werden figural geformte Kleingefäße aus Metall oder Keramik bezeichnet, die zur
Handwaschung verwendet wurden. Diese Gießgefäße wurden ausschließlich zu diesem Zweck
verwendet und waren neben dem profanen, vermutlich auch im sakralen Bereich in Gebrauch180. Ab
dem 12. Jahrhundert treten Funde dieses Gefäßtyps im adeligen und bürgerlichen Milieu auf181. Ab der
Mitte des 13. Jahrhunderts treten Aquamanile verstärkt als frühe glasierte Irdenware auf.
In Großau fanden sich zwei Stück oxidierend gebrannter und glasierter Keramik, die vermutlich als Teil
eines Aquamanile anzusehen sind. Die Objekte mit den Fundnummern 1111.2 (Abb.20) und 1410
verfügen über eine bräunlich-gelbliche Oberfläche und ähneln sich auch in der Keramikart sehr. Bei
ersterem ist eine Kante erkennbar, die eine Dekor aus drei Kerben aufweist. In dem Bereich ist an der
Innenseite auch der Ansatz eines kleinen Ausgusses erkennbar. Leider ist es aus diesem kleinen
Bruchstück nicht möglich, Rückschlüsse auf die ursprüngliche figurale Form zu ziehen. Wegen der
Herstellungstechnik ist jedoch von einem Datierungsansatz in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts
auszugehen182.
5.2 Metall
5.2.1 Geschossspitzen
Von den fünf Eisenobjekten die relativ sicher als Geschossspitze angesprochen werden können, weisen
drei sehr ähnliche Charakteristika auf. Die Objekte 1912.1, 2212.1 und 3212.1 haben ein
weidenblattförmiges Blatt und einen rhombischen Querschnitt. Alle Drei verfügen über einen
rechteckigen Dorn. Der zeitliche Rahmen für das Vorkommen dieses Typs wird relativ weit gefasst und
läuft vom frühen 13. bis ins 15. Jahrhundert183. Vergleiche dazu finden sich unter anderem am
Hausberg von Gaiselberg184. Die Formgebung der Bolzen spricht für eine militärische Verwendung und
gegen die Nutzung als Jagdwaffe. Im Vergleich zu den breiteren Formen, die zur Jagd verwendet
wurden, ist die Form dieser Typen wohl eher dazu gedacht etwaige Panzerungen zu durchbrechen185.
Bemerkenswert ist wohl auch, dass bei drei Exemplaren die Geschossspitze durch die Wucht eines
180
MÜLLER 2006, 241f
HUBER et al 2003, 60
182
KALTENBERGER 2009, 412f
183
ZIMMERMANN 2000, 76
184
FELGENHAUER-SCHMIEDT 1977, 324
185
HARMUTH 1975, 74-78
181
58
Aufpralles verbogen wurde. Dies kann wohl als Indiz für Kampfhandlungen innerhalb der Burganlage
gedeutet werden.
Abbildung 27: Geschossspitzen, 1:2
Geschossspitzen mit Dornschäftung, wie sie in Großau vorherrschend sind, sind vor allem in Ost- und
Nordeuropa verbreitet. In Westeuropa hingegen finden sich eher Geschossspitzen mit
Tüllenschäftungen186.
Aufgrund
seiner
geographisch
bedingten
Mittlerrolle
werden
in
Niederösterreich beide Typen angetroffen.
Auch eindeutig als Geschossspitze zu identifizieren ist Fundobjekt 3911.1. Vergleiche für diesen Typ
finden sich, wenn auch nicht mit perfekter Übereinstimmung, am ehesten im osteuropäischen Raum.
Für die Slowakei erstellte Alexander Ruttkay eine Typentabelle anhand derer sich eine Ähnlichkeit zum
Typus 9 feststellen lässt, welcher sehr vorsichtig ins 10. – 12. Jahrhundert datiert wird187. Ein
Vergleichsfund aus Smolenice wird ins 13. Jahrhundert datiert188. Eine frühere Datierung legt jedoch
auch ein Fund vom Schafkogel bei Gloggnitz nahe. Hier wird eine ähnliche Geschossspitze, wenn auch
mit breiterem Blatt, dem 10. beziehungsweise 11. Jahrhundert zugeordnet189.
Für das Objekt x.8 konnten keine zufriedenstellenden Vergleiche gefunden werden. Formal entspricht
die Form am ehesten Zimmermanns Typ D1-1. Dieser Typ wird jedoch durch seinen quadratischen
Querschnitt definiert und entspricht somit nicht dem sechseckigen Exemplar aus Öden Großau. Würde
man diesem Vergleich folgen, ergäbe sich eine Datierung vom 11. bis vielleicht noch ins 13.
Jahrhundert190. Vielleicht muss hier auch eine andere Verwendung, zum Beispiel als Werkzeug,
angedacht werden.
186
KEMPKE 1991, 45 ff
RUTTKAY 1976, 331
188
RUTTKAY 1975, 177, Abb. 19/13
189
KÜHTREIBER K./OBENAUS 2017, T88
190
ZIMMERMANN 2000, 73f
187
59
Das Eisenobjekt 5311.1 könnte eventuell auch als Geschossspitze interpretiert werden. Der schlechte
Erhaltungszustand erschwert in diesem Fall eine treffende Interpretation aber. Falls es sich tatsächlich
um eine Geschossspitze handelt, legen Vergleichsfunde aus dem Elsass eine Datierung in das 11. oder
12. Jahrhundert nahe191.
5.2.2 Schwert
Eine Schwertspitze zählt ohne Zweifel zu den außergewöhnlicheren Fundobjekten, die auf Burganlagen
anzutreffen sind. Der hohe Wert solcher Klingen und auch der, nur recht schwer vorstellbare Vorgang
des Verlustes, verleitet zu Spekulationen.
Eine akkurate chronologische Einschätzung fällt natürlich aufgrund des Erhaltungszustandes schwer.
Eine Einordung nur anhand der Spitze des Schwertes muss sehr vage bleiben. Zieht man als Vergleich
die Klingentypologie von Alfred Geibig heran, so entspricht das vorliegende Exemplar am ehesten dem
Typ 10, welcher in das 12. Jahrhundert datiert wird192.
5.2.3 Reitzubehör
10 Fundobjekte aus Eisen sind mit dem Vorhandensein von Pferden oder Eseln als Reit- oder Lasttiere
in Verbindung zu bringen. Das Objekt 5311.2 ist wohl als Teil einer zweigliedrigen Ringtrense
anzusehen.
Aufgrund
der
sehr
ähnlichen
Ausführung
kann,
trotz
des
schlechteren
Erhaltungszustandes, auch 1711.1 als solcher angesprochen werden. In beiden Fällen handelt es sich
um Mundstückglieder mit annähernd rundem Querschnitt, dies entspricht dem Typ A1 von Norbert
Goßler193. Ringtrensen dieser Art sind über das ganze Mittelalter hinweg gebräuchlich und sind
demnach für die chronologische Einschätzung der Anlage von Großau nicht relevant.
Selbiges ist auch für die beiden Hufeisenfragmente 5212.1 und x.10 zu befürchten. Eine zufriedenstelle
Chronologie anhand typologischer Merkmale von Hufeisen ist bisher nicht vorhanden194. Einzig der
grobe Trend, dass sich im Verlaufe des Mittelalters die sogenannten Wellenrand- zu den
Mondsichelruten weiterentwickeln, scheint gesichert. Der Unterschied der beiden Typen, Typ B und C
nach Goßler, liegt an der Herstellungstechnik. Bei den Hufeisen mit Wellenrand entsteht beim
Eintreiben der Nagellöcher die charakteristische Form der Ruten. Beim jüngeren Typ, den
191
ZIMMERMANN 200, 70
GEIBIG 1991, 87f und 153f
193
GOßLER 2011, 20ff
194
Ein Versuch zB bei CLARK 1995
192
60
Mondsichelruten, wurden diese Verformungen in einem zweiten Arbeitsschritt beseitigt195. Jedoch
wurde auch diese These mittlerweile in Zweifel gezogen196.
Abbildung 28: Hufeisen 1:2
Laut Pleterski datiert das Fragment x.10 in den Zeitraum von 1200 bis 1500. Charakteristisch ist hierbei
die Rille in der Mitte der Rute, in welcher sich auch die Nagellöcher befinden. 5210.1 könnte auch älter
datieren, wenn man die etwas unregelmäßige Ausformung der Rute als wellenförmig beschreiben
will197. Diesen Einschätzungen werden im Großen und Ganzen auch von der Typologie von Barbara
Scholkmann bestätigt, die sich auf Funde aus Sindelfingen stützt. Demnach entsprechen die beiden
Exemplare den Typen 2a und 4 und wurden ab der Mitte des 13. Jahrhunderts hergestellt. Auch hier
wird die Laufzeit bis ins 15. Jahrhundert angegeben198.
Als weiterer Nachweis für beschlagene Huftiere im Burgareal sind 6 Hufnägel zu nennen. Diese weisen
Längen zwischen 21 und 43 Millimetern auf und verfügen über einen rechteckigen Kopf, der in den
meisten Fällen schmal ausgeführt ist.
Abbildung 29: Hufnägel
195
GOßLER 2011, 62f
PLETERSKI 2015, 150 ff
197
PLETERSKI 2015, 160
198
SCHOLKMANN 1978, 94-97
196
61
5.2.4 Schloss und Schlüssel
Das Schloss aus dem Großauer Fundmaterial ist als Vorhängeschloss zu bezeichnen. Geöffnet wurden
diese entweder mit einem Drehschlüssel oder, im Fall von Spreizfederschlössern, mit einem langen
Steckschlüssel. Trotz des schlechten Erhaltungszustandes kann das vorliegende Fundobjekt zu den
zweiteren gezählten werden. Offenbar handelt es sich um das Fragment eines Schlosskastens199. In
diesen Schlosskasten wurde ein Bügel eingesetzt, der mit Widerhaken versetzt war und sich im Kasten
verspreizte. Mit einem genau angepassten Steckschlüssel konnte die Konstruktion entriegelt
werden200. Die beidseitige Deformierung des Zylinders könnte auf eine gewaltsame Öffnung des
Schlosses hinweisen.
Abbildung 30: Schlüssel und Schloss, 1:2
Obwohl Schlösser anscheinend keine seltenen Funde in mittelalterlichen Fundkomplexen sind, fehlt
bis dato eine zufriedenstellende Aufarbeitung und chronologische Einordung. Für Exemplare aus
Buntmetall wurde eine solche durch Stefan Krabath erarbeitet. Ein direktes umlegen seiner Typisierung
auf die Varianten aus Eisen scheint jedoch nicht zielführend201. Das vorliegende Exemplar besteht aus
Eisen und wurde mit einer Legierung aus Kupfer, Zinn und Blei überzogen202.
Grundsätzlich sind Spreizfederschlösser in Mitteleuropa seit der La Tene Zeit bekannt. Bis zur ersten
Hälfte des 10. Jahrhunderts treten danach keine Konstruktionen dieses Typs mehr auf. Danach
kommen diese Formen gehäuft in Skandinavien, Russland und Polen auf und verbreiten sich von hier
aus über Europa. In Böhmen werden Federspreizschlösser im 14. Jahrhundert als „russische Schlösser“
bezeichnet, was diese Entwicklung unterstreicht. Und tatsächlich findet sich der beste Vergleich zum
Großauer Schloss im Süden des Reiches der Kiewer Rus. Die Datierung vom 11. bis zum 13. Jahrhundert
fügt sich sehr gut in die anderen Datierungsansätze ein.203.
199
KRABATH 2001, 54-60
Zur Funktionsweise: KRABATH 2001, Abb 8., bezugnehmend auf EGAN 1998
201
KRABATH 2001, 56
202
Für die Untersuchung einiger Metallobjekte sei Herrn Mathias Mehofer (VIAS) herzlich gedankt
203203
JAZDZEWSKI 1976, 388 – 401
200
62
Gute Vergleiche finden sich auch in Schleswig, wo ähnliche Stücke als „Form B“ bezeichnet werden.
Auch hier werden diese Schlösser vom 11. bis ins frühe 13. Jahrhundert gestellt. Anhand des
Schlüsselloches, welches sich am unteren Zylinderrand befindet, wird eine weitere Kategorisierung als
Typ 2 deutlich, welcher in das 13. Jahrhundert datiert204. Ein weiterer sehr schöner Vergleich fand sich,
leider ohne Datierungshinweis, in London205.
Der einzige Schlüssel der gefunden wurde, ist als Bartschlüssel mit rautenförmigen Griff anzusprechen
und ist massiv ausgeführt206. Wegen seiner geringen Größe, die Länge beträgt nur etwa 5 cm, ist er
wohl für ein Kästchen gedacht. Ein Vergleich mit Funden aus Schleswig zeigt, dass die zeitliche
Einordnung wohl sehr von der Gewichtung der Kriterien abhängt. Betrachtet man vorrangig die Form,
so entspricht das Großauer Exemplar am ehesten jener Gruppe, die ins 12. Jahrhundert datiert wird.
Betrachtet man jedoch die Machart, so dominieren die massiv gearbeiteten Varianten erst im 13.
Jahrhundert. Zuvor herrschen eher jene Formen mit hohl gearbeiteten Stäben vor207. Auch hier muss
man am Ende also konstatieren, dass die Aussagemöglichkeit bezüglich einer Datierung beschränkt ist
und es sich um eine im Hochmittelalter geläufige und lang verwende Form handelt.
5.2.5 Messer
Drei Eisenobjekte lassen sich eindeutig als Messerklingen identifizieren. Bei den Funden 5612.1 und
4611.1 ist sind die Aussagemöglichkeiten aufgrund des Erhaltungszustandes eingeschränkt. Als einzig
typologisch relevantes Merkmal lässt sich hier ein gerader Rücken erkennen. Über einen solchen
verfügt auch das Messer 1112.1. Hier ist jedoch auch die Griffangel vollständig erhalten.
Griffangelmesser
mit
geknicktem
Rücken
gelten,
neben
anderen
Formen,
als
typisch
hochmittelalterlich208, dementsprechend gehören die hier vertretenen Exemplare schon eher dem
spätmittelalterlichen Formengut an. Vergleichsfunde aus Schleswig legen eine Datierung in das 13.
Jahrhundert nahe209.
204
SAGGAU 2000, 60-65
EGAN 2008, Fig. 72
206
Vergl. KÜHTREIBER T. 1996, 120
207
SAGGAU 2000, 59f
208
FELGENHAUER-SCHMIEDT 1982, 143
209
SAGGAU 2000, 22
205
63
5.2.6 Schmuck
Eine Besonderheit im Fundmaterial aus Öden Großau stellt der Fund eines Ringes aus Buntmetall
dar210. Der Drahtring mit rundem Profil und offenem Ende ist wohl als Kopfschmuckring anzusprechen.
Diese Ansprache ist, aufgrund der unklaren Trageweise, anderen Begrifflichkeiten vorzuziehen211. An
den Enden ist eine schwache Verzierung durch quer verlaufende Feilspuren erahnbar. Mit einem
Durchmesser von 26 Millimetern und einer Stärke von etwa 8 Millimetern handelt es sich um ein sehr
graziles Exemplar. Wegen der einfachen Formgebung ist eine präzise chronologische Einordnung
schwierig. Ähnliche Ringe treten bereits in der Urgeschichte auf. Im mittelalterlichen Kontext ist eine
relativ frühe Datierung naheliegend. Vergleichsfunde finden sich etwa in Zusammenhang mit
awarischen, merowingerzeitlichen und arpadenzeitlichen Fundstellen. Der zeitliche Schwerpunkt
dieses einfachen Typs liegt also zwischen dem späten 8. Jahrhundert und dem beginnenden
Hochmittelalter212.
Das beste Vergleichsstück findet sich im Grab 49 von Wallern, das mit einer frühen ungarischen
Besiedlung in Verbindung gebracht wird. In diesem Zusammenhang wird auch festgestellt, dass dieser
einfache Typ des Kopfschmuckes ab der Mitte des 10. Jahrhunderts durch andere Typen abgelöst wird.
Ab diesem Zeitraum lässt sich auch in Böhmen eine Entwicklung zu einem Ansteigen der Drahtstärke
erkennen. Was eine Datierung des vorliegenden Stücks zumindest in das 10. Jahrhundert
wahrscheinlich macht213.
5.2.7 Gussreste
Drei kleine Objekte aus Buntmetall können als Rückstände von Metallverarbeitung interpretiert
werden. Die drei Gussreste bestehen zum größten Teil aus Blei, mit einem sehr geringen Anteil an Zinn.
Zwei der Objekte von sehr unregelmäßiger Form stammen aus Fundposten 1210. Das am eindeutigsten
zu interpretierende Objekt konnte leider keinem Fundposten zugeordnet werden und wurde somit
unter x.9 in den Katalog aufgenommen.
210
FNr.: 6111.1, Legierung: Cu-Sn-Pb
PÖLLATH 1998, 85
212
EICHERT 2010, 50f
213
OBENAUS 2006, 185
211
64
5.3 Sonstige Funde
5.3.1 Spinnwirtel
8 Fundobjekte aus Öden Großau sind eindeutig als Spinnwirtel anzusprechen. 6 davon sind aus
Speckstein gefertigt, die beiden anderen aus sekundär verwendeten Scherben. Die Exemplare aus Stein
bieten ein recht einheitliches Bild. Die Fundnummern 3810.1, 4110.2, 5812.1 und 7412.1 können
durchwegs als konisch, beziehungsweise mit Ansätzen einer Doppelkonigkeit und mit waagrechten
Rillen verziert beschrieben werden. Die Fundobjekte 2310.1 und 3410.1 sind eher als doppelkonisch
oder gerundet zu bezeichnen. Die Ähnlichkeit in der Formgebung spiegelt sich auch in den
Abmessungen wider, so sind die Durchmesser sehr homogen zwischen 18 und 22 Millimetern verteilt.
Die Höhe divergiert zwischen 8 und 18 Millimetern.
Die beiden Keramikwirtel unterscheiden sich stark in ihrer Form und Keramikart. 4110.1 ist sehr
unregelmäßig gearbeitet und könnte, auch angesichts der Fundlage, eventuell auch zur
urgeschichtlichen Besiedlungsphase des Plateaus gezählt werden. Das leider unstratifiziert
aufgefundene Objekt x.11 ist regelmäßig, rund gearbeitet, verfügt über einen Durchmesser von 30
Millimetern und einen abgerundeten Querschnitt. Die Keramikart entspricht hier jenen der stark
grafithaltigen Ware, die vor allem in den älteren Schichten als Gefäßkeramik angetroffen wurde.
Spinnwirtel treten sehr häufig auf mittelalterlichen Fundstellen auf und dürften aufgrund ihrer
gleichbleibenden Verwendung im Laufe der Zeit nur langsam Veränderungen erfahren haben. In
einigen größeren Arbeiten wurde bereits versucht eine zufriedenstellende Chronologie zu erstellen214.
Die in Großau vorherrschende konische beziehungsweise doppelkonische Form ist seit dem
Frühmittelalter geläufig und verändert sich bis ins zwölfte Jahrhundert nur wenig. Ab dem 13.
Jahrhundert ist eine Tendenz zu kugeligeren Formen zu erkennen215. Diese Entwicklung zeigen die
Funde 2310.1 und 3410.1 bereits anzudeuten.
214
215
uA. HÖLLHUBER 1981, TAUBER 1988, KEMPKE 1985, PÜHL 1986 und zusammenfassend VOGELSINGER 2006
KÜHTREIBER K. 2006/1, 192
65
Abbildung 31: Spinnwirtel 1:2
5.3.2 Spielsteine
Drei auf den ersten Blick unscheinbare Objekte zeugen von der fröhlichen Seite des Burgalltags.
Scheiben aus sekundär verwendeter Keramik, an den Seiten zugeschliffen, können wohl als Spielstein
interpretiert werden216. Vergleiche dazu finden sich im Wüstungskomplex Hard217.
In dieselbe Richtung ist wohl ein bearbeitetes Bruchstück aus Speckstein zu interpretieren218. Der an
alle Seiten zugeschliffene Quader ähnelt frappant einem anderen Fund aus Großau, der aus früheren
Begehungen bekannt und eindeutig als Spielstein anzusprechen ist219.
216
FNr.: 109.5, 209.1, 3811.1
FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, 111
218
FNr. 2512.11
219
LINDTNER 2012, 10
217
66
5.3.3 Glas
Diese Fundgattung hat nur einen sehr geringen Anteil am Großauer Material. Nur zwei Glasobjekte
wurde bei den Grabungen aufgefunden. 1310.1 besteht eigentlich aus zwei zusammengeschmolzenen
Fragmenten und ist nicht näher zuordenbar. Fundnummer 1212.1 ist ein kugelförmiges Glasobjekt und
könnte eventuell als Spielzeug interpretiert werden.
5.3.4 Hüttenlehm
Im Zuge der Grabungsarbeiten auch immer wieder gebrannter Lehm entdeckt. Dieser ist an und für
sich nicht ungewöhnliches und wird oft nicht weiter beachtet. Im vorliegenden Fall jedoch weist eine
erhebliche Zahl dieser Hüttenlehmstücke ein charakteristisches dreieckiges Profil auf. 71 Fundstücke
mit einem Gewicht von insgesamt 7,9 Kilogramm bezeugen, dass es sich hierbei durchaus um einen
relevanten Fundposten handelt. In den meisten Fällen stellen sich die Abdrücke an zwei Flächen nach
innen rundlich gewölbt dar. Die dritte Seite ist mehr oder weniger eben ausgeführt und zeigt entweder
eine glatte oder eine, durch Abdrücke von Baumrinde, zerklüftete Oberfläche.
Diese Fundstücke können wohl als Reste des Lehmverputzes eines Blockbaus interpretiert werden, der
offensichtlich durch ein Brandereignis zerstört wurde220.
Abbildung 32: Gebrannter Lehm mit dreieckigem Querschnitt
220
Vergl. zB.: FELGENHAUER-SCHMIEDT 2019, 106
67
5.4 Chronologische und funktionale Einordnung der Fundgegenstände
Die Analyse des Fundmaterials der Burganlage von Öden Großau hatte die Klärung zweier
Fragestellungen zum Ziel. Zum einen sollte der Zeitraum der Nutzung der Anlage eingegrenzt werden
und zum anderen sollten Erkenntnisse zu den Lebensumständen und er Funktion der Anlage gewonnen
werden.
Die Datierung der Burg erfolgte durch Vergleiche mit anderen Fundstellen. Dabei wurden auch sehr
schnell die Grenzen der Datierungsmöglichkeit anhand von Analogien aufgezeigt. Vor allem weil noch
immer zu wenige gut stratifizierte und publizierte Grabungsergebnisse vorhanden sind. Nicht selten
kam es bei den Recherchen vor, dass die Datierungen für Vergleichsstücke mancher Fundobjekte eine
Zeitspanne von zweihundert Jahren umfassten. Um eine seriöse Einschätzung des Nutzungszeitraum
abzugeben, ist daher immer der Gesamteindruck eines Fundensembles wichtig und nicht die
Konzentration auf einzelne Randformen oder Keramikgruppen.
Im Fall von Öden Großau zeigen sich anhand des Fundmaterials zwei Schwerpunkte. Zahlmäßig wenige,
jedoch eindeutige Funde belegen eine Nutzung der Geländezunge bereits im 10. oder frühen 11.
Jahrhundert. Bei der Keramik, die auf der Burganlage des 10. Jahrhunderts auf der Flur Sand entdeckt
wurde, sind senkrechte Verstreichspuren typisch. Das Fehlen der selbigen in Öden Großau könnte also
einen Datierungsansatz, der zeitlich zwischen den Burgen Sand und der Raabs liegt, stützen. Danach
scheint es eine Unterbrechung der Siedlungstätigkeit gegeben zu haben. Jedenfalls sind die Funde, die
in das 11. bis in die Mitte 12. Jahrhunderts datiert werden könnten, zahlenmäßig eher gering und wenig
aussagekräftig.
Dieser Eindruck wird auch durch Funde des 11. und frühen 12. Jahrhunderts aus Altenburg bestätigt,
deren Form sich nicht mit jenen aus Öden Großau vergleichen lässt. Diese Scherben wurden auf die
Zeit vor der Klostergründung im Jahr 1144 datiert221
Der größte Teil der Großauer Funde kann also in den Zeitraum zwischen der 2. Hälfte des 12. bis an das
Ende des 13., beziehungsweise in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts, gestellt werden.
Bezüglich der Funktion der Anlage spiegelt das Fundmaterial die Idee der mittelalterlichen Burg als
multifunktionales Gebäude wider. Dieser Eindruck ist vor allem unter dem Gesichtspunkt sehr
interessant, da die Grabungsfläche sich wohl im absoluten Kern der Anlage befand. Die prominenteste,
weil höchste Stelle des Areals, wird üblicherweise der absoluten Führungsschicht zugeordnet. Im
Großauer Material finden sich Hinweise auf typisch „ritterliche“ Tätigkeiten. Die Waffenfunde und
221
68
BACHNER et al. 2008, 429-431
auch das Reitzubehör belegen die Anwesenheit einer militärischen Elite. Die verbogenen Spitzen der
Geschosse zeugen vermutlich sogar von direkten Kampfhandlungen. Daneben finden sich auch
Objekte wie Spinnwirtel, die von häuslicher Produktion zeugen und sogar Spielzeug, das die Funktion
der Burg als Wohnort unterstreicht. Die Funde von Vorratsgefäßen und Schloss beziehungsweise
Schlüssel, weisen auf eine Funktion als Ort der Verwahrung oder auch der Verwaltung hin. Die
Bruchstücke eines Aquamanile zeigen auch die Befolgung adeliger Tischsitten, im Sinne einer
Abgrenzung zum Rest der Bevölkerung.
All diese Eindrücke ließen sich aus der verhältnismäßig kleinen Grabungsfläche gewinnen und
vermitteln ein Bild der Lebenswelt des vermutlich niederen Adels zur Zeit des Landesausbaus.
69
6 Befunde
Abbildung 33: Gesamtplan der Grabungen in Öden Großau von 2009-2012.Braun: Pfostensetzungen und „Kanal“, Gelb:
Gruben, Violett: Estrich, Blau: Mauerzug, Rot: Herdstellen, Dunkelgrau: Mauern und Steinsetzungen, Hellgrau: Steine
Datengrundlage: Pläne von S. Felgenhauer-Schmiedt, O. Fries, S. Sam, R.Salzer
Abbildung 33: Grabungsflächen mit Nummerierung
70
6.1 Mauerwerk
Die Grabungen deckten die Reste einer Mauer auf, die den größten Teil des Burgplateaus
eingeschlossen haben dürfte. Dieser Bering zeigt einen polygonalen, schiffsbug- oder
bügeleisenförmigen Verlauf und ist in Richtung Ost-Nordost orientiert (siehe Abb. 33). Die Außenmaße
betragen 15,5 Meter in der Länge und 11,3 Meter in der Breite. Die Ausdehnung Richtung Südosten
konnte in den Jahren 2009-2012 nicht festgestellt werden. Die Stärke der Mauer beträgt im Norden
und Süden 1,1 bis 1,2 Meter. In Richtung Nordosten, im Bereich der schiffsbugartigen Erweiterung
nach Außen, ist sie mit 1,5 bis 1,7 Metern massiver ausgeführt. Der Erhaltungszustand muss
grundsätzlich als schlecht bezeichnet werden. Obertätig waren vor Grabungsbeginn kaum Reste zu
erkennen. Dementsprechend konnten bei den Grabungen nur noch die untersten Bereiche, welche
wohl nur einen Bruchteil der ursprünglichen Mauerhöhe darstellen, untersucht werden. Im Norden
und Süden haben sich in großen Teilen nur drei bis vier Steinlagen in einer Höhe von maximal 80
Zentimetern erhalten. In Richtung Südosten beträgt die maximale erhaltene Höhe etwa 1,20 Meter.
Der Mauerzug orientiert sich im Norden und Süden an den natürlichen Gegebenheiten des Felsspornes
und verläuft unmittelbar an der Kante zum Steilabfall in Richtung Thaya beziehungsweise, nicht ganz
so steil abfallend, in Richtung Hafnerbach. Im Norden konnte in Fläche 1 festgestellt werden, dass das
Fundament offenbar dem natürliche Felsverlauf folgte und dementsprechend an der Außenseite um
einiges tiefer eingetieft wurde als innen. So konnte sich die Außenmauer hier auf einer Höhe von 2
Metern erhalten. Etwa 1,20 Meter davon sind als Fundament anzusprechen, obwohl sich die
Mauertechnik kaum vom Aufgehenden unterscheidet. Den Übergang zwischen Fundament und
obertägig sichtbarer Mauer markiert eine Zone mir stark aus den Fugen tretendem Mörtel, der auch
an der Innenseite sichtbar ist und offenbar das bauzeitliche Begehungsniveau darstellt. Die
Unterbrechung in der nördlichen Mauer zeugt von der zerstörerischen Vorgehensweise älterer
Grabungen.
Auch in der südlichen Mauer befindet sich eine Lücke, die jedoch tatsächlich einen Eingangsbereich
darstellen dürfte. Während dieser im Osten noch relativ gut erhalten war, konnte der westliche Teil
nur mehr sehr fragmentarisch nachgewiesen werden.
In Richtung Nordosten, jener Seite an der die natürlichen Begebenheiten am wenigsten Schutz boten,
bildet die Mauer einen Winkel nach außen. Hier verläuft sie nicht entlang der Kante des Plateaus,
sondern lässt in Richtung des Grabensystems einen etwa 5 Meter breiten Streifen ungenutzt. Dieses
kleine Vorplateau ist im Vergleich zum Inneren der Anlage um etwa 90 Zentimeter überhöht.
Das Fundament des Berings dürfte Großteils nicht sehr stark abgetieft worden sein. Teilweise scheint
ein Zurichten und Abflachen des Felsens den Erbauern genügt zu haben. An der Nordmauer zeigt sich
71
ein Fundamentabsatz, der auf dem Niveau des gewachsenen Bodens etwas hervorspringt.
Anzunehmen wäre, dass ab diesem Absatz das aufgehende, also sichtbare Mauerwerk begann. In
diesem Fall beginnt aber ab diesem Absatz die bereits erwähnte Zone mit heraus quillendem
Fugenmörtel, die etwa 20 Zentimeter hoch ist (Abb.39). Dieses Bild verstärkt sich in der Nordostecke
der Anlage. Hier folgt der Fundamentabsatz nicht dem Winkel der Bügeleisenform, sondern beschreibt
eine halbkreisförmige Kurve. So ragt das Fundament in der Nordostecke etwa einen Meter in den
Innenbereich der Anlage. Und auch hier beginnt das eigentliche aufgehende Mauerwerk, das sich
eindeutig von dem unsortierten Fundamentmauerwerk unterscheidet, erst 20-30 Zentimeter über
dem Niveau des Fundamentabsatzes (Abb. 35, 36, 37 und 46).
Die Idee es handle sich hierbei um das Niveau eines einstigen Begehungshorizontes ist naheliegend.
Dieser dürfte jedoch auch schon während der Bauphase nicht waagrecht gewesen sein, denn der
Fundamentabsatz in der Nordostecke liegt deutlich höher als jener an der Nordmauer.
Die Mauer ist als Schalenmauerwerk zu beschreiben (Abb. 57) das, innen und außen, aus regelmäßigen
Lagen aus hammerrechten Steinquadern besteht. Großteils handelt es sich um Einzellagen, selten
werden durch einzelne größere Steine zwei Lagen zusammengefasst (siehe vor allem Abb. 37 und 39).
Die einzelnen Mauersteine erreichten eine maximale Breite von etwa 60 Zentimetern und eine Höhe
von maximal 20 Zentimetern. Die Mauerfüllung besteht aus unregelmäßigen gelegten kleineren
Bruchsteinen. Teilweise sind auch Opus spicatum ähnliche, also schräg aufgestellte und
aneinandergereihte, Steine erkennbar.
Eine kulturhistorische Einordnung und Datierung des Mauerwerks wird durch die Umstände erschwert.
Durch den schlechten Erhaltungszustand und vor allem das Fehlen von Architekturelementen oder
einer Oberflächengestaltung muss eine genaue Datierung wohl ausbleiben. Auch unter Experten
scheint die Datierung eines Mauerwerks anhand seiner Struktur maximal auf ein halbes Jahrhundert
genau möglich zu sein222.
Generell ist die Einordung des Mauerwerks nur unter Berücksichtigung verschiedenster Einflüsse
möglich. Die Mauertechnik verändert sich nämlich nicht nur im Lauf der Zeit, sondern wird auch von
anderen Faktoren wie der Verfügbarkeit von Baumaterial, dem sozialen Status des Bauherren/der
Bauherrin, die Fachkenntnis der Handwerker/innen und schlicht den finanziellen Mitteln beeinflusst223.
Besonders schwierig scheint die Datierung des Mauerwerks im Hochmittelalter bis ans Ende des 12.
Jahrhunderts. Diese Unsicherheit hängt nicht zuletzt mit der ähnlichen Problematik in der
Keramiktypologie jener Zeit zusammen, durch die es an archäologisch gut datiertem Mauerwerk
222
223
72
MITCHEL/SCHÖN 2002, 463
FRIES 2015, 52
mangelt. Die Struktur des Mauerwerks bleibt in diesem Zeitraum recht ähnlich und definiert sich durch
Schichtmauerwerk, also lagerhaft oder streng in Einzellagen versetzte Steinreihen, aus
hammerrechten Bruchsteinen oder Quadern224. Die Entwicklung dabei läuft dabei, zwar nicht linear
aber doch, von kleineren Quadern zu größeren Steingrößen225.
Dementsprechend kann davon ausgegangen werden, dass der Bering der Burganlage von Öden Großau
im Hochmittelalter, wohl im 12. Jahrhundert errichtet wurde. Aufgrund der relativ geringen Steingröße
scheint auch eine Eingrenzung in die erste Hälfte desselbigen möglich.
Durch die vielen Einflussfaktoren auf die Mauerwerkstechnik sind Vergleichsobjekte in naher
Umgebung doppelt wertvoll. Glücklicherweise konnten im nur vier Kilometer nördlich gelegenen
Weikertschlag, in der Pfarrkirche, bauhistorische Untersuchungen vorgenommen werden. Der Befund
aus Großau lässt sich hier am ehesten mit der 1. Bauphase vergleichen, welche vorsichtig um 1170
datiert wird226. Das Großauer Mauerwerk scheint jedoch noch etwas strenger an Einzellagen orientiert
zu sein, was eine etwas frühere Datierung andeuten könnte. Auch die Ergebnisse der jüngeren
Ausgrabungen auf dem Burghügel stützen einen früheren Datierungsansatz227.
Anzumerken ist auch, dass gerade im Bereich des nordöstlichen Mauerecks Spuren von einem großen
Brandereignis, in Form von rötlichen Verfärbungen der Mauersteine, anzutreffen sind (Abb. 35 und
36).
Da im Rahmen der Grabungen von 2009-2012 nicht der komplette Verlauf des Berings erschlossen
werden konnte, ist auch eine detaillierte Auseinandersetzung mit Vergleichen zu ähnlichen
Burgengrundrissen nicht zielführend. Mehr Aufschluss dazu werden die Grabungen ab dem Jahr 2017
geben. Ein Detail das jedoch durchaus Interpretationsmöglichkeiten bietet ist der Verlauf der Mauer
im Nordosten, der sich nicht am Felsverlauf orientiert, sondern offensichtlich anderen Intentionen
geschuldet ist. Dies könnte als Vorrang einer ästhetischen gegenüber einer fortifikatorischen Bauweise
ausgelegt werden. Ein Trend, der grundsätzlich eher ab dem frühen 13. Jahrhundert einsetzt und
eventuell für einen einflussreichen, auf Außenwirkung bedachten Bauherren schließen lässt228.
224
KÜHTREIBER T. 2005, 3f
MITCHEL/SCHÖN 2002, 462
226
FRIES 2015, 17f
227
freundliche Mitteilung Oliver Fries
228
Vergleich zum Beispiel zur Burg der Kuenringer in Dürnstein, SCHICHT 2005, 36f
225
73
Abbildung 34: Ansicht des inneren Mauerknicks in Fläche 7 aus Nordwesten. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt
Abbildung 35: Ansicht des Mauerknicks in Fläche 7 von Südwesten. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt
74
Abbildung 36: Innenansicht der Mauer im Bereich des schiffsbugartigen Verlaufs. Markiert ist der Mauerknick. Fläche 7,
Plangrundlage: O. Fries
Abbildung 37: Südansicht der Mauer im nördlichen Teil der Fläche 2, Foto: O. Fries
Abbildung 38: Südansicht der Umfassungsmauer im Bereich der Fläche 2. Gelb: stark heraustretender Fugenmörtel.
Plangrundlage: O.Fries
75
6.2 Planieschichten und Begehungshorizonte
Vor allem im Nordosten der Anlage konnte während den Grabungen eine eindeutige Schichtenabfolge
festgestellt werden. Dabei zeigt sich unter der Grasnarbe und teilweise unter Steinversturz, eine etwa
40 Zentimeter mächtige Schicht aus dunklem, humosem Material. Darunter folgte eine hellere Schicht
die starke Spuren eines Brandgeschehens, also einen hohen Holzkohleanteil, aufwies. Direkt auf dieser
Planierung fand sich, an der höchsten Stelle innerhalb der Burgfläche, der Rest eines Mörtelestrichs.
An unterster Stelle befand sich teilweise eine bis zu 10 Zentimetern dicke Planierung aus hellem
lehmigem Material, das direkt über dem anstehen Felsen aufgebracht wurde und wohl in der ersten
Besiedlungsphase zum Ausgleich der unebenen Oberfläche diente. Diese wurde vor allem in Richtung
Süden angetroffen, wo der Fels natürlich abfällt. Hier wurden auch die ältesten Funde angetroffen.
An zwei Stellen kann eine Beeinträchtigung der Stratigrafie durch Raubgrabungen ausgeschlossen
werden. Dazu zählt zum einen der Bereich des erwähnten Estrichs (Abb. 40) und zum anderen eine
gebrannte Lehmplatte im Süden der Fläche 2 (Abb. 44). Die durch den Estrich versiegelte Brandschicht,
Fundposten 5010, weist Keramik auf, die zwischen der Mitte des 12. bis um 1200 datiert werden kann.
Die Keramikbruchstücke in und auf dem Estrich wiederum weisen in die erste Hälfte des 13.
Jahrhunderts229. Ein zusammengesetztes Randbruchstück aus Scherben, die sowohl auf dem Estrich als
auch unter der Herdplatte230 gefunden wurden, zeigt eine weiteren Nutzungsphase an.
Die Planieschichten sind, bis auf die Unterste, wohl nicht als tatsächliche intentionelle Aufbringung
anzusehen, sondern als die Überreste von Brandereignissen. Die Indizien sprechen dafür, dass ein
solches mindestens zwei Mal auf der Burganlage stattgefunden hat und diese wohl auch in großem
Ausmaß zerstörte. Die Reste des danach anfallenden Schuttes zeigten sich bei der Grabung als dunkle
Verfärbungen.
229
230
76
FNr.: 5210, 7411
FNr.: 2909
Abbildung 39: Südprofil der Flächen 6 und 8.Foto und Plangrundlage: S. Felgenhauer-Schmiedt
6.3 Trockensteinmauern
An einigen Stellen innerhalb der Burganlage fanden sich trocken geschichtete Steinlagen, die wohl als
die Reste von Fundamenten für Schwellbalkenbauten interpretiert werden können. Teilweise entsteht
der Eindruck diese seien ursprünglich mit einer Lehmbindung aufgebaut worden, die im Lauf der Zeit
ausgeschwemmt wurde. Das deutlichste Beispiel für diese Konstruktionselemente findet sich am
westlichen Ende der Fläche 2 und der daran anschließenden Fläche 4 (Abb.41). Der Bereich ist leider
durch unsachgemäße Grabungen gestört, weshalb ein direkter stratigraphischer Zusammenhang zum
Bering nicht hergestellt werden kann. Das Niveau der Trockenmauer lässt aber deutlich darauf
schließen, dass diese in jedem Fall jünger als die Umfassungsmauer ist. Außerdem ist die Steinlage in
einem rechten Winkel zur Außenmauer orientiert, nimmt also Bezug dazu. Die Breite beträgt etwa
einen Meter. In der Höhe hat sich nur noch eine Lage von etwa 20 Zentimetern erhalten. Die Steine
reichen dabei teilweise bis direkt unter die Grasnarbe. Richtung Osten zeigt sich eine Mauerschale aus
großen aufgestellten Bruchsteinen, nach Westen ist der Abschluss nicht so deutlich ausgeprägt. Im
Kern der Steinlage finden sich lose, teils schräg geschlichtete Steine.
Südöstlich dieses Befundes schließt eine große Fläche an, die durch Steinversturz geprägt ist. Teilweise
scheint dieser Bereich jedoch durch geschlichtete Steinlagen begrenzt zu sein. So dürfte die annähernd
rechteckige Form, die durch die Umzeichnung der Steine auf dem Plan ersichtlich wird, nicht zufällig
entstanden sein. Vor allem in den Flächen 11, 12 und 13 zeichnen sich linear verlaufende Steinlagen
ab, die sich auch eindeutig am Verlauf der Umfassungsmauer orientieren (Abb. 42 und 43). Im
gesamten Bereich sind die Steine kompakt mit lehmigem Material vermengt. Auch im westlichsten
Grabungsbereich, der Fläche 16, finden sich parallel dazu verlaufende Steinansammlungen, die
77
intentionell angelegt worden sein könnten. Der schlechte Erhaltungszustand des Fundamentes kann
wohl mit der Weiterverwendung des hochwertigeren Steinmaterials erklärt werden.
Die Interpretation als Trockensteinmauer wird durch eine sehr ähnliche Befundsituation in Altenhof
am Kamp gestützt. Auch hier wurde innerhalb einer Umfassungsmauer ein Plateau aus trocken
gelegten oder ursprünglich in Lehm gesetzten Steinen entdeckt, das als Fundamentterrasse für einen
Holzbau interpretiert wurde231.
Vermutlich lässt sich dieser Steinunterbau auf zwei verschiedene Gebäudeteile aufteilen. Vor allem im
nördlichen Teil der Fläche 14 zeichnete sich nämlich ein, durch lockere dunkle Erde abgrenzbares,
Nebengebäude ab. Zwischen und unter dem Steinversturz finden sich Funde die ins 13. Jahrhundert,
vermutlich eher in die erste Hälfte, weisen232. Darunter auch einige Bruchstücke von Vorratsgefäßen,
die, zusammen mit organischen Resten233, eine Interpretation des Bereiches als Vorratskammer
nahelegen.
Auch im Norden der Fläche 6, direkt an den Estrich anlaufend, könnte eine Steinlage als eine Art
Punktfundament für einen Pfosten gedeutet werden.
In Zusammenhang mit diesen Trockensteinfundamenten sind wohl die gebrannten Hüttenlehmstücke
zu sehen, die wegen ihres dreieckigen Querschnittes als Hinweis auf einen Blockbau gedeutet werden.
Die Verteilung dieser Lehmabdrücke zeigt einen deutlichen Schwerpunkt im Osten und Südosten der
Steinlagen. Diese Häufung könnte dadurch erklärt werden, dass durch die feuerhemmende Wirkung
des Lehmverputzes die westlichen Bereiche nicht so stark von der Hitzeeinwirkung betroffen waren.
Die weiträumige Verteilung der Objekte zeugt von einer Planierung durch die die Reste eines
Brandgeschehens über die komplette Burgfläche verteilt wurde.
Eventuell kann mit dieser Planierung auch die Verteilung der Vorratsgefäße in Zusammenhang
gebracht werden. Auch diese finden sich vorrangig in den Flächen 11, 12 und 14234, aber auch über
dem Estrich und im Bereich des Kuppelofens.
231
HOFER 1996, 367-373
zB. Fnr.: 7211, 2512 und 6812
233
Mitteilung Frau Prof. Felgenhauer-Schmiedt
234
vA. FNr.: 4411, 5211, 6011, 2512, 5512
232
78
Abbildung 40: Trockensteinmauer in Fläche 2 und 4, Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt
Abbildung 41: Trockensteinfundament eines Gebäudes im Westen der Grabungsfläche. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt
79
Abbildung 42: Eckbereich des Trockensteinfundamentes in Fläche 12. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt
6.4 Feuerstellen
Es wurden zwei Feuerstellen aufgefunden, die eine unterschiedliche Konstruktion aufwiesen. Die erste
befindet sich am östlichen Ende der Fläche 2 und nimmt direkten Bezug zur dortigen
Trockensteinmauer (Abb. 44). Auf dem Niveau des jüngsten Begehungshorizontes fand sich eine
viertelkreisförmige Herdplatte aus gebranntem Lehm. Nach Norden ist die Begrenzung unsicher, da
der Bereich rezent gestört wurde. Im Westen wird die Herdplatte von einem verkohlten Holzbalken
begrenzt. In dieser Richtung erschwert auch eine massive Störung, die wohl bereits aus dem 13.
Jahrhunderts stammt235, die Interpretation.
Im Gegensatz zu der beschriebenen Herdplatte finden sich bei der zweiten Feuerstelle Hinweise auf
eine Ofenkuppel oder ähnliche Konstruktionselemente aus Lehm. Der Brandraum an sich gestaltet sich
in Form einer halbkreisförmigen Holzkohleschicht, die von Bruchsteinen begrenzt wurde (Abb. 45).
Darüber befand sich, recht weiträumig verteilt und wohl durch Störungen beeinträchtigt, eine rötlich
gebrannte Erhöhung, die als Rest einer Lehmkuppel gedeutet werden kann (Abb. 61). Unmittelbar
westlich
neben
dem
Ofen
beginnt
das,
bereits
beschriebene,
mutmaßliche
Trockensteinmauerfundament, das im Bereich der Kuppel eine Delle aufweist und somit als
stratigraphisch jünger angesehen werden kann.
235
80
FNr.: 1209, 1309, 1909, 711
Abbildung 43: Herdplatte mit darunterliegenden Planieschichten in Fläche 2. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt
Abbildung 44: Feuerstelle unter rötlich gebranntem Lehm in Fläche 12. Dahinter die Reste eines Trockensteinfundamentes.
Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt
81
6.5 Pfosten
Abbildung 45: Pfostengruben mit Nummerierung
Es wurden 31 Vertiefungen dokumentiert, die als Pfostenlöcher angesprochen wurden. Der
Schwerpunkt der Verteilung liegt dabei eindeutig im Nordosten der Anlage, also im höchsten Teil der
Burgfläche. Die Pfostenspuren lassen sich in drei Gruppen zusammenfassen. Sechs befinden sich
unmittelbar an der Umfassungsmauer, zwei davon (Nr.: 13 und 14) wurden wohl nachträglich direkt in
den Fundamentvorsprung im Osten eingetieft. Es ist vorstellbar, dass sich entlang der Innenkante des
Bering ursprünglich mehr Pfosten befunden haben. Doch die Zerstörungen durch unsachgemäße
Grabungen waren hier, aufgrund des obertägig teilweise erkennbaren Mauerzugs, besonders intensiv.
Zumindest ein weiterer Pfosten dürfte in dem Bereich dabei zu Tage getreten sein.
Zur Funktion dieser Pfostensetzungen sind mehrere Interpretationen denkbar. Möglich wäre zum
Beispiel, dass es sich hierbei um die letzten Reste eines Baugerüstes handelt, welches zur Errichtung
des Berings benötigt wurde. Zahlreiche bildliche Darstellungen des Mittelalters lassen die Möglichkeit
durchaus plausibel erscheinen236. Die Pfostenspuren wirken jedoch nicht so als wären sie in den
236
82
zB. BINDING 2001, Abb. 205
frischen
Mörtel
gesetzt,
sondern
nachträglich
eingebaut
worden.
Eine
weitere
Interpretationsmöglichkeit wäre eine Zugehörigkeit der Pfosten zu einem hölzernen Wehrgang237.
Abbildung 46: Pfosten 12, 13 und 14 im Bereich des Vorfundaments, Fläche 7, 2011 Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt
Über dem Vorfundament, in dem zwei Pfosten eingetieft wurden, wurde eine Brandschicht
aufgefunden, in der sich das Bruchstück einer Schale238 fand. Diese kann wohl in die späteste
Besiedlungsphase der Burg, also um 1300 datiert werden. Als Indiz dafür, dass zum Zeitpunkt dieses
Brandgeschehens die Pfostengruben bereits verfüllt waren, könnten die Brandspuren am Mauerwerk
gesehen werden. Wären nämlich zum Zeitpunkt der Hitzeeinwirkung massive Pfosten direkt an der
Mauer gestanden, würde man wohl, an den ansonsten deutlich rot gefärbten Steinen, Abdrücke
erkennen können. Außerdem wird Pfosten Nummer 3 von einer länglichen Vertiefung überlagert, also
ist zumindest eine Zugehörigkeit dieses Pfostens in die jüngste Phase auszuschließen. Vier von acht
Keramikbruchstücken239, die in den Verfüllungen entdeckt wurden, sind zudem dem Neolithikum
zuzurechnen, ein Umstand, der ansonsten vor allem bei den ältesten Planierungen vorkommt und
somit ein weiterer Hinweis auf die Datierung liefert.
237
Vergleich zB Burg Trausnitz PIPER 1967, 326
FNr.: 911.1 – Tafel 17
239
FNr.: 2009, 2109, 7111
238
83
Die meisten Pfostenlöcher finden sich an der höchsten Stelle im Inneren der Anlage, im Zentrum der
nordöstlichen Hälfte. Hier zeigen sich Pfostenreihen, die rechte Winkel bilden und parallel zur Nordund Südmauer verlaufen (Pfosten mit den Nummern: 6-11 und 18-20). In diesem Bereich ist also von
einem Pfostenbau auszugehen. Im Zentrum dieser Struktur findet sich auch ein Estrich, auf dem sich
Funde aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts befinden. Inwieweit diese Pfostenspuren und der
Estrich zu einem Gebäude gehörten, ist ob der unklaren stratigrafischen Situation nur schwer
nachvollziehbar. Ein kleines Pfostenloch (Nr.: 22) liegt jedoch direkt unter dem Estrich und zeigt das
Vorhandensein eines Pfostenbaus bereits in einer älteren Siedlungsphase an. Dieser liegt auf einer
Linie mit mehreren anderen Vertiefungen (Nr.: 17, 18, 23 und 26), die sich nicht an die Orientierung
der Umfassungsmauer halten und somit eventuell sogar zur frühesten Besiedlungsphase, also jener
aus dem 10. Jahrhundert, gehören könnten.
Eine Gruppierung der Pfostenlöcher anhand ihrer absoluten Tiefe brachte keine Ergebnisse, die das
Bild weiter differenzieren könnten. Funde finden sich naturgemäß eher selten in Pfostengruben und
wenn, dann ist ihre Aussagekraft äußerst begrenzt. Anzumerken ist jedoch dennoch, dass in der
Verfüllung des Pfostenlochs 30 in Fläche 10 auch gebrannter Lehm zu finden ist, der als Hinweis auf
einen abgebrannten Blockbau interpretiert wird. In einer Linie zu dieser Verfüllung befindet sich ein
Gräbchen (Darauf wird in weiterer Folge noch näher eingegangen), in dem sich ebenfalls viele
Hüttenlehmreste befinden und die Pfosten 8-10. Da der Pfosten 30 und das Gräbchen innerhalb des
postulierten Fundaments für diesen Blockbau situiert sind und dieses anscheinend durchschlagen, ist
hier von einem jüngeren Pfostenbau auszugehen. Dieser könnte eventuell mit der Herdplatte in Fläche
2 in Verbindung stehen und sich in Richtung nördlicher Mauer orientieren.
84
Abbildung 47: Deutlich zu erkennen sind die dunklen Verfärbungen der Pfosten 2, 1 und 3 entlang der Mauer, Fläche 2, 2009,
Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt
6.6 Gruben
Im nördlichen Bereich finden sich, neben den Pfostenlöchern, auch andere Vertiefungen, die nicht
eindeutig zu interpretieren sind. Es dürfte sich dabei nicht um klassische Speichergruben handeln.
Auffällig sind hier vor allem drei als „Rinne“ oder „Kanal“ beschriebene, längliche Vertiefungen. Eine
dieser Rinnen befindet sich im Norden der Fläche 2 und fällt sanft in Richtung Umfassungsmauer und
einem unmittelbar davor befindlichen Pfostenloch ab. Stratigraphisch ist die Rinne jünger als der
Pfosten, was darauf hinweisen könnte, dass dieses Eintiefung im Zuge der Entfernung des Pfostens
entstanden sein könnte. Auch im Norden der Fläche 6 findet sich eine ähnliche Situation. Hier fällt eine
Rinne nach Osten in Richtung einer rechteckigen Vertiefung mit ungleichmäßigem Boden ab.
Unmittelbar daneben findet sich, direkt im Winkel der bügeleisenförmigen Ausformung der Mauer,
eine ähnliche rechteckige Vertiefung. Auch hier lässt ein randlich erkennbarer Rest eines Pfostenloches
eine ähnliche Interpretation zu.
85
Besonders merkwürdig scheint ein „Kanal“ der in Fläche 3 unterhalb einer massiven jüngeren Störung
angetroffen wurde. Dieser wurde teilweise bis zu 50 cm in den anstehen Gneis eingetieft. Auch hier
scheint eine Interpretation als Ausrissgraben
denkbar. Aber auch ein Zusammenhang dieser
Struktur mit der Errichtung eines Pfostens ist
möglich. Zwei Doppelpfosten zeugen wohl von
Ausbesserungsarbeiten in einem bestehenden
Pfostenbau. Vielleicht wurde in dieser Situation
eine andere vorgangsweise gewählt. Die Funde
aus dem Kanal weisen in die erste Hälfte des 13.
Jahrhunderts240 und datieren somit ähnlich wie
jene auf dem Estrich.
Zu erwähnen ist schlussendlich noch eine
unförmige Grube in der Osthälfte der Fläche 2,
am südlichen Profil, mit einem Durchmesser von
maximal einem Meter und einer maximalen
Tiefe von 45 Zentimetern.
Abbildung 48: Der "Kanal" in Fläche 3 von Osten, 2009, Foto:
S. Felgenhauer-Schmiedt
6.7 Außenbereich
Außerhalb des Berings wurden zwei kleine Schnitte angelegt. In Fläche 1 zeigten sich, außer der bereits
beschriebenen Maueraußenseite, keine Befunde. Im Profil bestätigt sich das Bild, wonach bereits vor
der Errichtung der Mauer eine relativ homogene Schicht, die dem gewachsenen Boden ähnelt,
aufgetragen wurde, um das Plateau zu ebnen. Genau auf diesem Niveau tritt auch der Fugenmörtel,
also der Übergang von Fundament zum aufgehenden Mauerwerk, aus.
Der zweite Schnitt wurde als Fläche 15 direkt vor dem „Bug“, also vor dem nordöstlichen Winkel der
Mauer angelegt. Hier traten, unter einem massiven Steinversturz und einer Brandschicht,
überraschenderweise vier Pfostenlöcher auf. Zwei kleinere befinden sich in der Nähe der Mauer, im
Bereich einer helleren grusigen Schicht, die als Fundamentgraben interpretiert werden kann. In etwa
zwei Meter Abstand zur Mauer befinden sich zwei größere Löcher mit einem Durchmesser von 30 und
50 Zentimetern, die 60 beziehungsweise 70 Zentimeter in den anstehenden Boden eingetieft wurden.
240
86
FNR.: 2709
Die Funde in diesen Pfostenspuren deuten zumindest nicht auf die jüngste Nutzungsphase der Burg
hin241.
Die Interpretation dieses Befundes fällt ob des kleinen Ausschnittes schwer. Angesichts der beiden
kleineren Löcher, die sich im Fundamentgraben befanden, könnte auch hier eine Deutung als
bauzeitliche Gerüstkonstruktion naheliegen. Aber auch eine kleinerer, dem Bering vorgelagerter Bau,
zur besseren Verteidigung des Grabenbereiches, scheint möglich.
Zwischen dem massiven Steinversturz fanden sich in erster Linie Funde der jüngsten Phase, also aus
dem beginnenden 14. Jahrhundert, aber auch solche des 13. Jahrhunderts242. Bemerkenswert sind hier
auch einige Metallfunde, unter anderem die Spitze eines Schwertes. Auch die einzigen beiden
Ganzgefäße stammen aus dieser Versturzschicht. Der allgemein niedrige Zerscherbtheitsgrad spricht
dafür, dass es sich hier um primär abgelagerten Abfall handelt, der von einem Nutzungshorizont und
nicht auf eine Zerstörung zurückgeht. Demnach dürfte es sich hier um einen Entsorgungsbereich
außerhalb der Mauer handeln.
In der Brandschicht darunter243 fand sich ein Randstück, dass vermutlich an den Beginn des 13.
Jahrhunderts zu stellen ist. Vielleicht handelt es sich hier also wieder um das Brandereignis, das auch
innerhalb der Anlage bereits festgestellt wurde. Der Vergleich der Keramikgruppen des Steinversturzes
und der darunterliegenden Brandschicht scheint jedenfalls die These zu unterstützen, dass die beiden
Ablagerungen nicht aus derselben Nutzungsphase stammen244
Die mittelalterliche Brandschicht lag unmittelbar auf einem neolithischen Horizont der JevisoviceKultur. Direkt darunter befand sich der gewachsene Boden, der an dieser Stelle um etwa 90
Zentimeter über dem Niveau des Innenbereichs liegt.
241
FNr.: 5112
FNr.: 4212
243
FNr.: 6012
244
der Vergleich ist jedoch mit großer Vorsicht zu betrachten, da er sich zum einen nur auf ein Randstück in
6012 stützt und zum anderen gerade im Fundposten 4212 die Bestimmung der Keramikart aufgrund einer
massiven Versinterung besonders schwer fiel
242
87
Abbildung 49: Steinversturz in Fläche 15. 1. Dokumentationsniveau. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt
Abbildung 50: Pfostenlöcher 29, 31, 32 und 34 in Fläche 15, außerhalb der Mauer. Foto: O. Fries
88
7 Interpretation der Befunde und Fazit
Die grundlegende Forschungsfrage nach der Datierung der Anlage konnte mittels der Analyse des
Fundmaterials beantwortet werden. Unter Einbeziehung der Stratigraphie der Befunde konnten die
erkannten Nutzungsphasen detaillierter beobachtet werden. Demnach ergeben sich vier Phasen, die
sich anhand der Keramikformen gut abgrenzen lassen. Auch die Verteilung der Materialgruppen lässt
eindeutig eine Entwicklung erkennen. Bestehen die ältesten Funde noch ausschließlich aus „fettem“
Grafitton, wird in den jüngeren Phasen der Anteil der stark grafithaltigen Ware immer geringer.
Abbildung 51: Typentafel der Nutzungsphasen
89
GS-red.
GS-red.
GS-red.
Abbildung 52: Verteilung der Warenarten in den Phasen 2-4 (von links nach rechts). Deutlich zu erkennen ist der Rückgang
stark grafithaltiger - reduzierend gebrannter Ware (dunkelblau).
Die frühesten Nachweise einer Besiedlung des Burgplateaus von Öden Großau stammen wohl noch
aus dem 10. Jahrhundert. Befunde können dieser Phase jedoch nicht gesichert zugeordnet werden.
Bei einigen Pfosten wäre eine solche zwar grundsätzlich möglich, aussagekräftige Indizien liegen
jedoch nicht vor. Der Altfund eines Ganzgefäßes und die wenigen, jedoch relativ großen
Keramikbruchstücke sprechen jedoch eindeutig für eine primäre Ablagerung am Burghügel und gegen
ein Vorkommen aufgrund späterer Materialaufbringungen. Die fortifikatorisch günstige Lage lässt auch
für diese frühe Phase einen Wehrbau vermuten, über dessen Aussehen nur spekuliert werden kann.
Auffällig ist jedoch, dass im Umfeld keine Reste weiterer Gräben zu finden sind. Dies könnte ein Indiz
dafür sein, dass sich auch die Anlage des 10. Jahrhunderts bereits auf dem, auch später genutzten,
kleinen Burgplateau befand. Sie würde dementsprechend eher dem Typus einer hochmittelalterlichen
Adelsburg entsprechen, als jenem der großflächigen Wallanlage in Tradition des Frühmittelalters.
Ähnlich der Burg Raabs würde sich so auch Öden Großau von den, zu jener Zeit noch üblichen,
mährischen Wallanlagen abgrenzen und eher der westlichen Bautradition folgen.
Etwa um die Mitte des 12. Jahrhunderts entsteht auf dem Burghügel ein massiver Steinbau mit
polygonalem Bering. Zur Innenbebauung jener Zeit könnten einige Pfostensetzungen an der höchsten
Stelle im Nordosten der Anlage gezählt werden. Dementsprechend ist hier wohl von einem
rechteckigen Pfostenbau innerhalb des Berings auszugehen.
90
Der Zugang zur Burg erfolgte über einen Eingangsbereich im Süden. Aus dieser Richtung ist im steilen
Gelände des Abhanges Richtung Hafnerbach auch ein Altweg erkennbar245. Die Datierung eines Weges
ist naturgemäß schwierig, deshalb konnte von einem Zusammenhang mit der Burganlage bisher nicht
ausgegangen werden. Die Analyse des Geländemodells brachte jedoch einen Aspekt, der eine
Verbindung bestätigen dürfte oder zumindest wahrscheinlicher macht kurz vor Erreichen der
Grabensohle ist nämlich eine Abzweigung erkennbar, die offensichtlich auf den vorgelagerten
Maierhof ausgerichtet ist (Abb. 54). Da von einer Gleichzeitigkeit von Hof und Burg auszugehen ist, ist
somit wohl auch die mittelalterliche Nutzung des Altweges bestätigt.
Die Errichtung des Steinbaus fällt in einen Zeitraum in dem das Territorium der Raabser Herrschaft, zu
dessen Gefolgsleuten die Erbauer ohne Zweifel zu zählen sind, unter Druck geriet. Verbündete der
Babenberger, die versuchten die Raabser an sich zu binden, erschlossen Gebiete in unmittelbarer
Umgebung und kreisten das Raabser Einflussgebiet regelrecht ein246. Die Großauer Burg könnte
dementsprechend als Antwort darauf verstanden werden und zur Sicherung des territorialen
Anspruches und vielleicht als Gegenpol zur Befestigungsanlage in Weikertschlag errichtet worden sein.
Am Ende des 12. Jahrhunderts dürfte es in dieser Anlage zu einem massiven Brandereignis gekommen
sein. Die Reste dieser Brandkatastrophe wurden in einer mit Holzkohle versetzten Planieschicht
angetroffen.
Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde an der Nordmauer, im westlichen Teil der ergrabenen Fläche,
ein Blockbau errichtet. Zum Ausgleich des abfallenden Felsens wurde ein Fundament aus
Trockensteinmauern angelegt. Vermutlich befand sich im nördlichen Teil des Gebäudes ein
abgetrennter Speicherraum. Zu dieser Bauphase ist auch ein Estrich östlich davon und ein Kuppelofen
zu zählen. Der Großteil der Funde stammt aus dieser Phase. Diese unterstreichen den
multifunktionalen Charakter des Gebäudes. Vor allem die Hinweise auf Lagerung und Verwaltung
sprechen für eine Entwicklung, die sich von der fortifikatorischen Funktion der Burg wegbewegt. Auch
diese Phase wird durch ein Brandereignis beendet. Darauf lassen vor allem die vielen Funde von
gebrannten Lehmverputz des Blockbaus schließen. Dieses katastrophale Ereignis dürfte direkt in
Zusammenhang mit einem gewaltsamen Angriff stehen. Geschossspitzen mit durch den Einschlag
verbogener Spitze, sind ein eindeutiges Indiz dafür. Dieser Überfall dürfte zum Ende des 13.
Jahrhunderts stattgefunden haben und könnte somit in Zusammenhang mit den kriegerischen
Auseinandersetzungen zum Ende der Regierungszeit König Přemysl Otakar II von Böhmen stehen.
245
246
siehe auch LINDTNER 2012, 7
HOPF 2017, 140-144
91
Dieser hatte stets mit einer südböhmischen Opposition zu kämpfen, an der die Witigonen, die
phasenweise die Herrschaft über das Raabser Gebiet innehatten, in führender Rolle beteiligt waren247.
Danach scheint die Intensität der Nutzung des Burgareals abzunehmen. Funde weisen zwar darauf hin,
dass die Anlage bis an den Beginn des 14. Jahrhunderts in Verwendung stand, die Anzahl der Funde
und Befunde geht aber zurück. Eine Herdstelle mit dahinterliegender, trocken gesetzter Feuermauer
entsteht in dieser letzten Phase. Auch einige Pfosten im nördlichen Teil könnten dazugehören.
Vielleicht ist das als Indiz für einen Pfostenbau zu werten, der sich an die Nordmauer lehnte. Eventuell
werden in dieser Zeit die Funktionen der Burg zunehmend vom gegenüberliegenden
Wirtschaftsgebäude übernommen. Die Beziehung zwischen Maierhof und Burg wird jedoch nur durch
weitere archäologische Untersuchungen zu klären sein.
Noch in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts dürfte die Burganlage geordnet aufgegeben worden
sein. Das Fehlen von Hinweisen auf ein Brandereignis, noch auf Kampfhandlungen legen diesen Schluss
nahe. Auch die geringe Anzahl an Funden innerhalb des Berings unterstreicht das Bild eines geregelten
Abbruches und des Umzuges in das naheliegende moderne Großau. Diese Entwicklung entspricht einer
Tendenz die ab dem 13. Jahrhundert auch überregional festgestellt wird. Mit dem Abschluss der
Kolonialisierung ändert sich auch die Herrschaftsstruktur. Viele kleine Burganlagen werden
aufgegeben und die Verwaltung in weniger, aber größeren Burgen zusammengelegt248. Im Falle von
Großau lässt sich zwar eine Zusammenlegung nicht nachweisen, die veränderte Funktion der Burgen,
die nun weniger militärische und sondern vermehrt Verwaltungsfunktionen übernehmen, könnte
jedoch ein Grund für die Übersiedelung sein.
Abschließend kann festgehalten werden, dass die Grabung auf der Burganlage von Öden Großau
weitreichende Aufschlüsse über den Sitz kleinerer Ministerialien zur Zeit des Landesausbaus erbrachte.
Neben der bereits angesprochenen multifunktionalen Nutzung fällt vor allem das Fehlen einer
massiven Innenbebauung ins Auge. Um Grundriss und innere Struktur abschließend bewerten zu
können, müssen jedoch die Ergebnisse der neuen Grabungen auf dem Burghügel abgewartet werden.
Auch genauere Untersuchungen der umliegenden Wüstungen und des Maierhofareals wären
wünschenswert, um einen genaueren Einblick über Siedlungsverlauf und Funktionen zu erhalten. Denn
um zu einem besseren Verständnis der herrschaftlichen Erschließung des nördlichen Waldviertels zu
gelangen, ist natürlich vor allem die Kenntnis über das Zusammenspiel zwischen Herrschaftssitz und
Siedlungen ausschlaggebend.
247
248
92
DOPSCH 2003, 463-481
FELGENHAUER-SCHMIEDT/KÜHTREIBER T. 2013, 227
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9 Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Überblickskarte, Datengrundlage: ESRI ArcGIS.................................................................. 6
Abbildung 2: Geländemodell des Raumes um Großau mit markierter Lage der Fundstelle.
Datengrundlage: LIDAR-Daten Land Niederösterreich - NÖGIS .............................................................. 6
Abbildung 3: Geländemodell aus LIDAR-Daten, künstlicher Schattenwurf aus verschiedenen
Richtungen. Datengrundlage: Land Niederösterreich - NÖGIS ............................................................... 7
Abbildung 4: Geländeprofile anhand der LIDAR-Daten. Datengrundlage: Land Niederösterreich NÖGIS ...................................................................................................................................................... 7
Abbildung 5: Zeichnung eines Ganzgefäßes das auf dem Burgplateau entdeckt wurde
(BORS/LINDTNER 1998, 914). ................................................................................................................ 14
Abbildung 6: Lage der ergrabenen Flächen auf dem Burghügel. Datengrundlage Hintergrund: Land
Niederösterreich - NÖGIS ...................................................................................................................... 17
Abbildung 7: Grabungsflächen mit Nummerierung, Datengrundlage: Pläne von S. FelgenhauerSchmiedt , O. Fries, S. Sam, R.Salzer ..................................................................................................... 17
Abbildung 8: Verteilung der Keramikgruppen. Links nach Anzahl, Rechts nach Gewicht. ................... 23
Abbildung 9: Verteilung der stark grafithaltigen Keramikgruppen. Links nach Anzahl, Rechts nach
Gewicht ................................................................................................................................................. 24
Abbildung 10: stark grafitgemagerte Keramik - reduzierend gebrannt ................................................ 24
Abbildung 11: links: stark grafitgemagerte Keramik mit beidseitig oxidierender Oberfläche. Daneben
die Untergruppen: beidseitig oxidierend beige, beidseitig oxidierend rot und Vorratsgefäß .............. 26
Abbildung 12: einseitig oxidiertes Vorratsgefäß, einseitig oxidierend und einseitig oxidierend
hellgrau-orange ..................................................................................................................................... 27
Abbildung 13: Keramikunterarten GS: links oben: beidseitig oxidierend beige, rechts oben: beidseitig
oxidierend rot, ....................................................................................................................................... 27
Abbildung 14: Anteile der Untergruppen der gering grafithaltigen Keramik. Links: Anzahl, Rechts:
Gewicht ................................................................................................................................................. 28
Abbildung 15: Gering grafithaltige Ware "blau" ................................................................................... 29
Abbildung 16: gering grafithaltige Keramik: reduzierend, beidseitig oxidierend, einseitig oxidierend
und reduzierend blau ............................................................................................................................ 29
Abbildung 17: Anteile der Untergruppen der sand- und steinchengemagerten Keramik. Links nach
Anzahl, Rechts nach Gewicht. ............................................................................................................... 30
Abbildung 18: Sand- und steinchengemagerte Keramik: reduzierend, einseitig oxidierend und
oxidierend gebrannt .............................................................................................................................. 30
Abbildung 19: Glimmergemagerte Keramik. Links: Mischbrand, Rechts: reduzierend gebrannt......... 31
Abbildung 20: oxidierend gebrannte, glasierte Keramik....................................................................... 32
Abbildung 21: weiße Keramik ............................................................................................................... 32
Abbildung 22: münzdatierte Töpfe aus Allentsteig (links) und Großeibenstein (rechts). STEININGER
1985, KatNr.: 3 und 43. ......................................................................................................................... 35
Abbildung 23: Schalen, 1:4 .................................................................................................................... 53
Abbildung 24: Schale mit sehr großem Durchmesser oder Trichter, 1:5 .............................................. 54
Abbildung 25: Beispiele für Deckel, 1:4 ................................................................................................. 55
Abbildung 26: Bodenmarken und Töpferzeichen, 1:2........................................................................... 57
Abbildung 27: Geschossspitzen, 1:2 ...................................................................................................... 59
Abbildung 28: Hufeisen 1:2 ................................................................................................................... 61
Abbildung 29: Hufnägel ......................................................................................................................... 61
Abbildung 30: Schlüssel und Schloss, 1:2 .............................................................................................. 62
Abbildung 31: Spinnwirtel 1:2 ............................................................................................................... 66
105
Abbildung 32: Gebrannter Lehm mit dreieckigem Querschnitt ............................................................ 67
Abbildung 33: Grabungsflächen mit Nummerierung ............................................................................ 70
Abbildung 34: Ansicht des inneren Mauerknicks in Fläche 7 aus Nordwesten. Foto: S. FelgenhauerSchmiedt ................................................................................................................................................ 74
Abbildung 35: Ansicht des Mauerknicks in Fläche 7 von Südwesten. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt 74
Abbildung 36: Innenansicht der Mauer im Bereich des schiffsbugartigen Verlaufs. Markiert ist der
Mauerknick. Fläche 7, Plangrundlage: O. Fries ..................................................................................... 75
Abbildung 37: Südansicht der Mauer im nördlichen Teil der Fläche 2, Foto: O. Fries .......................... 75
Abbildung 38: Südansicht der Umfassungsmauer im Bereich der Fläche 2. Gelb: stark heraustretender
Fugenmörtel. Plangrundlage: O.Fries .................................................................................................... 75
Abbildung 39: Südprofil der Flächen 6 und 8.Foto und Plangrundlage: S.Felgenhauer-Schmiedt ....... 77
Abbildung 40: Trockensteinmauer in Fläche 2 und 4, Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt ........................ 79
Abbildung 41: Trockensteinfundament eines Gebäudes im Westen der Grabungsfläche. Foto: S.
Felgenhauer-Schmiedt .......................................................................................................................... 79
Abbildung 42: Eckbereich des Trockensteinfundamentes in Fläche 12. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt
............................................................................................................................................................... 80
Abbildung 43: Herdplatte mit darunterliegenden Planieschichten in Fläche 2. Foto: S. FelgenhauerSchmiedt ................................................................................................................................................ 81
Abbildung 44: Feuerstelle unter rötlich gebranntem Lehm in Fläche 12. Dahinter die Reste eines
Trockensteinfundamentes. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt ................................................................. 81
Abbildung 45: Pfostengruben mit Nummerierung ................................................................................ 82
Abbildung 46: Pfosten 12, 13 und 14 im Bereich des Vorfundaments, Fläche 7, 2011 Foto: S.
Felgenhauer-Schmiedt .......................................................................................................................... 83
Abbildung 47: Deutlich zu erkennen sind die dunklen Verfärbungen der Pfosten 2, 1 und 3 entlang
der Mauer, Fläche 2, 2009, Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt ................................................................. 85
Abbildung 48: Der "Kanal" in Fläche 3 von Osten, 2009, Foto: S. FELGENHAUER-SCHMIEDT .............. 86
Abbildung 49: Steinversturz in Fläche 15. 1. Dokumentationsniveau. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt 88
Abbildung 50: Pfostenlöcher 29, 31, 32 und 34 in Fläche 15, außerhalb der Mauer. Foto: O. Fries ... 88
Abbildung 51: Typentafel der Nutzungsphasen .................................................................................... 89
Abbildung 52: Verteilung der Warenarten in den Phasen 2-4 (von links nach rechts). Deutlich zu
erkennen ist der Rückgang stark grafithaltiger - reduzierend gebrannter Ware (dunkelblau). ........... 90
Abbildung 53: Geländemodell, Ansicht aus Nordwesten. LIDAR-Daten, Land Niederösterreich - NÖGIS
............................................................................................................................................................. 107
Abbildung 54: Geländemodell, Ansicht von Süden. Deutlich ist der Altweg auf dem Abhang in
Richtung Hafnerbach erkennbar der in zum Meierhof abzweigt. LIDAR-Daten, Land Niederösterreich NÖGIS .................................................................................................................................................. 108
Abbildung 55: Geländemodell, Ansicht von Westen. LIDAR-Daten, Land Niederösterreich - NÖGIS. 108
Abbildung 56: Überblick über die Flächen 2,3 und 4. Blick in Richtung Nordost. Foto: S. FelgenhauerSchmiedt .............................................................................................................................................. 109
Abbildung 57:Flächen 2,3 und 4. Blick in Richtung Südwesten. Fläche 1 außerhalb der Mauer bereits
wieder verfüllt. Foto: O. Fries.............................................................................................................. 110
Abbildung 58: 1. Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 8. Blick nach Südwesten. Foto: S.
Felgenhauer-Schmiedt ........................................................................................................................ 111
Abbildung 59: 2.Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 8. Blick nach Südwesten. Foto: S
Felgenhauer-Schmiedt ........................................................................................................................ 111
Abbildung 60: 3.Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 8. Blickrichtung Nordost. . Foto: S.
FELGENHAUER-SCHMIEDT................................................................................................................... 112
106
Abbildung 61: 1. Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 12 von Süden. Am Profil: Reste der
„Ofenkuppel“. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt ................................................................................... 113
Abbildung 62: 2. Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 12 von Norden. Foto: S. FelgenhauerSchmiedt .............................................................................................................................................. 113
Abbildung 63. 3.Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 12 von Norden. Foto: O.Fries ............... 114
Abbildung 64: Überblick über das erste Dokumentationsniveau der Flächen 10, 11, 12 und 14 von
Westen.Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt .............................................................................................. 115
Abbildung 65: Unterstes Dokumentationsniveau der Flächen 10, 11 und 14 von Süden. . Foto: S.
Felgenhauer-Schmiedt ........................................................................................................................ 115
Abbildung 66 1. Dokumentationsniveau der Fläche 16 von Süden. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt 116
Abbildung 67: 2. Dokumentationsniveau der Fläche 16 von Süden. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt 116
10 Geländemodelle
Abbildung 53: Geländemodell, Ansicht aus Nordwesten. LIDAR-Daten, Land Niederösterreich - NÖGIS
107
Abbildung 54: Geländemodell, Ansicht von Süden. Deutlich ist der Altweg auf dem Abhang in Richtung Hafnerbach
erkennbar der in zum Meierhof abzweigt. LIDAR-Daten, Land Niederösterreich - NÖGIS
Abbildung 55: Geländemodell, Ansicht von Westen. LIDAR-Daten, Land Niederösterreich - NÖGIS
108
11 Grabungsdokumentation
11.1 Fotografische Dokumentation
2009
Abbildung 56: Überblick über die Flächen 2,3 und 4. Blick in Richtung Nordost. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt
109
Abbildung 57:Flächen 2,3 und 4. Blick in Richtung Südwesten. Fläche 1 außerhalb der Mauer bereits wieder verfüllt. Foto: O.
Fries
110
2010
Abbildung 58: 1. Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 8. Blick nach Südwesten. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt
Abbildung 59: 2.Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 8. Blick nach Südwesten. Foto: S FelgenhauerSchmiedt
111
Abbildung 60: 3.Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 8. Blickrichtung Nordost. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt
112
2011
Abbildung 61: 1. Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 12 von Süden. Am Profil: Reste der „Ofenkuppel“. Foto: S.
Felgenhauer-Schmiedt
Abbildung 62: 2. Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 12 von Norden. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt
113
Abbildung 63. 3.Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 12 von Norden. Foto: O.Fries
114
2012
Abbildung 64: Überblick über das erste Dokumentationsniveau der Flächen 10, 11, 12 und 14 von Westen
Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt
Abbildung 65: Unterstes Dokumentationsniveau der Flächen 10, 11 und 14 von Süden. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt
115
Abbildung 66 1. Dokumentationsniveau der
Fläche 16 von Süden. Foto: S. FelgenhauerSchmiedt
Abbildung 67: 2. Dokumentationsniveau der
Fläche 16 von Süden. Foto: S. FelgenhauerSchmiedt
116
Fundliste
FNr
Fläche
109
2
209
309
409
509
609
709
809
909
1009
1109
1209
1309
1409
1509
1609
1709
1809
1909
2009
2109
2209
2309
2409
2509
2609
2709
2809
2909
3009
3109
110
210
310
410
2
1
2
2
2
2
2
2
2
3
3
4
2
1
2
2
2
4
2
2
4
4
2
3
3
3
4
2
3
3
6
6
6
6
510
6
610
710
810
910
1010
1110
1210
1310
1410
1510
1610
1710
1810
1910
2010
7
7
8
6
7
7
8
6
6
8
6
9
10
6
6
2110
6 u. 7
2210
2310
6
7
2410
6 u. 7
2510
2610
2710
2810
2910
3010
6
6
6
6, 8
8
8
Beschreibung
Funde aus humosem Material südl., Schicht 1 südlich der N-Mauer, zT Störung, unter Ofl.
Bis ca. 30m
Schicht 1, Spielstein aus Scherben
Oberkante alter Humus
unter Steinlage in schwarzer Schicht = Schicht 1
SW-Eck Estrichbereich, Unterkante Schicht 1
Störung östl. Estrich
Schicht 2
Ostkante, 2 Knochen
Osthälfte, Schicht 2
Westhälfte, Oberkante Schicht 3 (ehemaliger Begehungshorizont) wahrscheinlich gestört
auf Vermessungslinie 2
Westhälfte, aus Schicht 1-2, gestört
Schicht 1 auf Steinversturz - gestört
S-Hälfte Mitte, Schicht 2, untere Hälfte
unterhalb alter Humusschicht siehe Planum 1
Westhälfte, auf gewachsenem Boden
Südhälfte, aus ehemaligem Estrichhorizont
ehemaliger Estrichhorizont - Erdprobe
Schicht 1 und 2
aus mittlerem Pfosten an Mauer s. Plan 3
aus Pfosten 2 (s. Plan 3)
aus ehemaligem Boden (?) s. Plan 6
unter Versturzsteinen in der Mitte, s. Plan 6
s. Plan 3
aus alter Oberfläche - Phase 1, östlich des Herdes
aus Unterkante "Kanal"
aus humoser Füllung des "Kanal"
aus humoser Erde unter großem Stein im N
unter Herdplatte (s. Plan 6)
Unterkante tiefste Stelle "Kanal"
in heller Lehmpackung unter Herdplatte von Plan 6
Schicht 1, Südhälfte
Schicht 1, Nordhälfte
auf ehemaligen Boden in NO-Eck - sollte 1. Siedlungsphase sein
Schicht 1 - dunkle humose Schicht unter Grasnarbe, unklar ob gestört oder nicht
Südostecke bzw. westliche Hälfte, Obf. sehr unregelmäßig durch alte Grabungen in
humoser Schicht
bis ca. 1m nach S, in humosem Material
von 1m nach S bis westl. Ende, humose Schicht
aus humoser Schicht unter Oberfläche
Ostkante, unter Humusoberkante
aus humoser Schicht zw. Versturzsteinen der Mauer M2 in nördlicher Hälfte
aus humoser Schicht zw. Versturzsteinen der Mauer M2 in südlicher Hälfte
von Bodenoberkante bis -30 cm, schwarzer Humus
Ost Kante in schwarzer Erde = Vf von Verfärbung c in Plan 3
von O-Kante bis 1,50 m nach W, Aus schwärzlicher Erde bis Oberkante helle grusige Schicht
aus schwarzer Schicht bis -30 cm unter Oberfläche
Oberfläche helle grusige Erde - gewachsener? Erdprobe
aus humoser Erde im Eingangsbereich
Fläche 6-Ostkante, aus schwärzlicher Erde (Schicht 1 u. 2) Erdprobe
Schicht 1, von N-Kante bis 1m gegen S
"Estrich" Unterkante Schicht 1 von N-Kante bis 1m gegen S
bis 1m von Grenzlinie von Fl. 6 zu 7 nach O und W, aus schwarzer humoser Erde zwischen
und unter Steinversturz
aus "Grube", Erdprobe, 2. Phase
humose Erde, grubenartige Vertiefung, Perle-Verfärbung c in Plan 3
unter Versturzsteinen Plan2, östlich und westlich unter Grenzline zw. Fl. 6 und 7, In leicht
humoser Schicht knapp über dem gewachsenen Boden
Unterkante Schicht 1 - braune lehmige Erde
aus schwarzer Schicht - Schicht 1, bis 3,40m von N nach S
s. Plan 3
unter Stein in Plan 3, in Schicht 2 (helle gelbe Schicht)
Schicht 1 Unterkante, unter Planum 1 W-Hälfte
Unter Schicht 1 (Unter Planum 1) Osthälfte
Datum
29.Jun
01.Jul
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02.Jul
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03.Jul
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06.Jul
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09.Jul
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23.Aug
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24.Aug
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30.Aug
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30.Aug
30.Aug
30.Aug
31.Aug
31.Aug
31.Aug
31.Aug
01.Sep
01.Sep
01.Sep
117
3110
3210
3310
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5010
5110
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1911
2011
2111
2211
2311
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2711
2811
2911
3011
3111
3211
3311
3411
3511
3611
3711
3811
3911
4011
4111
4211
4311
4411
4511
4611
4711
4811
4911
118
6
6
6
8
6
8
6
6
6
6
6, 8
8
8
8
8
6
6
6
6
8
6
8
10
11
7
6, 7
7
10
10
6, 7
7
7
6, 7
9
6
6
12
12
12
12
12
6
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10
6
6
6
6
6
6
6
6
12
11
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6
6
11
6
13
6
12
13
12
6
12
6
6
6
bis 2m nach W, aus Erde knapp über dem gewachsenen Boden
Rinne a, humose Füllung unter Planum 1
humose Erde aus Rinne a unter Planum 1, Erdprobe
in humoser Erde (Schicht 1), "Steinperle"
aus brauner zT. auch roter Erde unter Planum 1
in vermutlicher Herdstelle unter Planum 1, letzte Phase, Erdprobe
Unterkante von Schicht 1, Fe-Klammer
braune Erde unter Planum 1, Steinwirtel
aus dunkler Erde knapp über gewachsenem Boden
ovaler Wirtel
humose Erde über gewachsenem Boden, 1/2 Spinnwirtel
aus brauner Erde 5-10 cm über gewachsenem Boden
aus brauner Erde unter Planum 1
Knapp über gewachsenem Boden
unter Feuerstelle in SW-Ecke
aus Füllung Verfärbung e, Plan 4
aus Füllung Verfärbung f, Plan 4
schwarze Brandschicht unter Estrich
in Steinversturz
aus dunkler Schicht unter Holzkohleband (siehe FNr.: 48) das unter dem Estrich liegt
in Mauer I die ins S-Profil hineingeht
in Estrich
unter Grasnarbe
unter Grasnarbe
Mauer M2 im Inneneck auf schwarzer Schicht unter Versturz
in dunklem Humus zwischen Steinversturz
Inneneck Mauer M2 auf schwarzer Brandschicht über gewachsenem Boden
NW-Ecke, -40cm unter Humusoberkante, Hufnagel
in humosem Material zwischen Steinen
an Grenzlinie, humose Schicht knapp über gewachsenem Boden, Nagel
auf schwarzer Brandschicht vor Inneneck
schwarze Brandschicht vor Innenck O-Mauer, Erdprobe
auf dunkler Schicht über heller gelblicher Erde
auf mittelbrauner Erde im Eingangsbereich, Schlüssel
Südhälfte, aus dunkler Erde in Steinversturz
Nordhälfte, auf oberstem Begehungshorizont
gezacktes Eisenblech
in humosem Material unter Grasnarbe, Blei
in humosem Material unter Grasnarbe, stabförmiges Eisen
südlicher Teil, in humosen Material unter Oberfläche
nördlicher Teil, auf und knapp über obersten Begehungshorizont
auf oberstem Begehungshorizont
in Humus, 2m nach S
Ostkante, 2,7 m nach N, dunkle humose Erde
Nordteil, Erdprobe aus Niveau oberster Begehungshorizont
Nordteil, knapp unter oder im obersten Begehungshorizont
5 cm unter oberstem Begehungshorizont, Hufnagel
Schicht D von Plan 1
Ostkante, unter oberstem Begehungshorizont, Hufnagel
Nordteil, aus Material unter oberstem Begehungshorizont
Nordteil, aus schwarzer Brandschicht auf gewachsenem (siehe Profil Fl. 6/10)
Südteil, aus humosem Material zwischen Bruchsteinen (Versturzsteinen)
unter rotgebranntem Lehm (Kuppel?)
humoses, vermischtes Material unter Humus
Südkante, Mauer M4
Nord, auf schwarzer Brandschicht
Nord, aus Auffüllschicht unter oberstem Begehungshorizont
unter Humus
Brandschicht auf sterilem Boden, Geschossspitze
unter Humus, auf rotgebranntem Lehm
Eingangsbereich, an Mauerunterkante
Südteil, Ker. 11. Jh
auf rotgebrannter Erde (Ofenkuppel?) in humosem Material
Süd, in rezenter Aufschüttung
Mitte, aus humosem Material - Störung
Süd, unter aufgeschütteten Material auf ehemaliger Oberfläche
Verfärbung f, Pfostenloch
ehemaliger Begehungshorizont auf 1. Aufplanierung
in schwarzer, holzkohlehaltiger Schicht auf 1. Planierung oder Fels
01.Sep
01.Sep
01.Sep
01.Sep
01.Sep
01.Sep
01.Sep
01.Sep
01.Sep
01.Sep
01.Sep
02.Sep
02.Sep
02.Sep
02.Sep
02.Sep
02.Sep
02.Sep
02.Sep
02.Sep
03.Sep
03.Sep
04.Sep
04.Sep
04.Sep
04.Sep
04.Sep
05.Sep
05.Sep
05.Sep
05.Sep
05.Sep
05.Sep
05.Sep
06.Sep
06.Sep
06.Sep
06.Sep
06.Sep
06.Sep
06.Sep
07.Sep
07.Sep
07.Sep
07.Sep
07.Sep
07.Sep
07.Sep
07.Sep
07.Sep
07.Sep
07.Sep
07.Sep
07.Sep
08.Sep
08.Sep
08.Sep
08.Sep
08.Sep
08.Sep
08.Sep
11.Sep
11.Sep
11.Sep
11.Sep
11.Sep
12.Sep
12.Sep
12.Sep
5011
5111
5211
5311
5411
5511
5611
5711
5811
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6011
6111
6211
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6411
6511
6611
6711
6811
6911
7011
7111
7211
7311
7411
7511
112
212
312
412
512
612
712
812
912
1012
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1312
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1912
2012
2112
2212
2312
2412
2512
2612
2712
2812
2912
3012
3112
3212
3312
3412
3512
3612
3712
3812
3912
6 Nord, in holzkohlehaltiger Schicht auf gewachsenem Boden oder 1. Planierung
6 Nord, Niveau Plan 2, auf Estrich
12 Süd und Mitte, in rezenter Aufschüttung
SO-Ecke, hellbraune Erde unter Schutt, Außenfuß der Ringmauer, Trense,
12
Pfeilspitzenfragment?
im inner SO-Eck unterhalb des entfernten Versturzes (leicht humoser verwitterter Gneis),
7
Auffüllschicht einer Senke vor Mauerbau?
12 Mitte, unter angeschütteter Erde in jüngster Begehungsfläche
12 Süd, Außenkante S-Mauer, in brauner Erde unter Schutt
6 Unterkante Tramontana-Störung
6, 12 in Holzkohleschicht
12 aus Tramontana-Störung
auf jüngstem Begehungshorizont außerhalb der Mauersetzung (vl. Südmauer des jüngsten
12
Hauses
12 braune schottrige Erde, BZ Kopfschmuckring
12 Mitte, in harter Schicht unter Tramontana-Schutt, gelbbraune, schottrige Erde
12 Mitte, auf Fels
12 Mitte, unter Tramontana-Schutt in härterer Schicht auf Fels
12 Süd, bräunlich-gelbliche Erde -Aufplanierung, Schleifstein
vor Südmauer, helle schottrige Schicht manchmal humose Einsprengsel (Auffüllschicht)
6
über rotgebrannter Schicht
12 Süd, harte Planieschicht über Fels
12 Scherbennest auf Hüttenlehm
12 auf verbranntem Lehm
11, 12 Putzen des Steinversturzes westlich des Ofens
6 Verfärbung an S-Mauer - Pfostenloch, humose holzkohleartige Schicht
10 unter großen Steinen in humoser Erde
12 Holzkohle
3 auf Estrich (aus Profil)
12 bei Scherben/Hüttenlehm Plan 5
14 Süd, humose Erde Schicht 1
14 Nord, humose Erde Schicht 1
13 Ost, humose Erde Schicht 1
14 Nord, humose Erde zwischen Steinen
13 O-Kante Mauer M II, humose Schicht an Mauerunterkante
13 humose Erde westlich Mauer II
14 Nord, humose Erde auf und zwischen Steinen
14 Süd, humose Erde auf und zwischen Steinen
15 humose Erde, Schwertende
15 humose Erde, Blei
15 humose Erde, Messer
15 humose Erde, Glaskugel
15 humose Erde auf Steinversturz
14 humose Erde zwischen und unter Steinen
14 auf jüngstem Niveau
14 beim Entfernen zwischen Steinen
14 beim Entfernen zwischen Steinen
14 Süd, in humoser Erde FE-Band
14 Süd, in humoser Erde unter Steinversturz, Armbrustbolzen
14 Süd, in braun-humoser Erde zwischen Steinen
14 Süd, auf harter heller Erde
14 Nord, schwarze lockere Erde
14 Süd, unter Steinversturz
14 Nord, aus schwarzer Erde unter Steinversturz
14 Süd, zwischen und unter Steinversturz
15 humoses Material in O-Hälfte, über Steinversturz
14 Nord, aus schwärzlicher Erde (unter FNr.: 24)
14 Süd, auf gewachsenem Fels, in Spalte
12, 13 beim Abtragen von Mauer 5
13 aus PL 26
14 Süd, auf Fels
14 Mitte, schwarze humose Schicht
14 Nord, schwarze humose Schicht
14 Süd, SW-Ecke auf Fels
14 Erdprobe schwarze Erde
15 Südosthälfte zwischen Versturzsteinen
14 Nord, schwarze humose Erde
14 Mitte, in Erde auf Fels
11 s. Plan 2
12.Sep
12.Sep
12.Sep
12.Sep
12.Sep
12.Sep
12.Sep
13.Sep
13.Sep
13.Sep
13.Sep
13.Sep
13.Sep
13.Sep
13.Sep
14.Sep
14.Sep
14.Sep
14.Sep
14.Sep
14.Sep
14.Sep
14.Sep
15.Sep
15.Sep
15.Sep
25.Jun
25.Jun
25.Jun
26.Jun
26.Jun
26.Jun
26.Jun
26.Jun
27.Jun
27.Jun
27.Jun
27.Jun
27.Jun
27.Jun
27.Jun
27.Jun
27.Jun
28.Jun
28.Jun
28.Jun
28.Jun
28.Jun
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28.Jun
28.Jun
28.Jun
28.Jun
28.Jun
28.Jun
29.Jun
29.Jun
29.Jun
29.Jun
29.Jun
29.Jun
29.Jun
29.Jun
29.Jun
02.Jul
119
4012
4112
4212
4312
4412
4512
4612
4712
4812
4912
5012
5112
5212
5312
5412
5512
5612
5712
5812
5912
6012
6112
6212
6312
6412
6512
6612
6712
6812
6912
7012
7112
7212
7312
7412
120
14
15
15
14
14
13
12, 13
13
14
14
12, 13
15
15
14
14
14
14
16
12
4
15
12, 13
16
14
15
12
15
10
14
14
14
10, 12,
14
10, 14
16
12
s. Plan 2
unter Steinversturz auf dunkler Erde über heller Aufschüttung
zwischen und unter Steinversturz
Nord, vor Südprofil in schwarzer Erde
Nord, in schwarzer Erde
westlich von Mauer 5
in Lehmauftrag zwischen und unter Steinen
schwarze holzkohlige Schicht
Mitte West, humose Schicht über Fels
N-Kante, auf Erde über und zwischen Fels
aus Holzkohleschicht unter Lehmauftrag
In PL 29
unter Steinversturz in humoser Erde in NO-Ecke
Süd, auf Fels
Nord, auf Fels
Nord, auf Fels zw. Hüttenlehmstücken
Nord, Messer
humose Schicht HOK bis Steinversturz bzw Fels
s. Plan 4
in dunkler Erde unter Stein-Mörtel Fleck
in Holzkohleschicht unter 1. Dok-Niv.
in Holzkohleschicht unter M5
unter Steinen
Nord, unter Steinen
aus gelber Aufschüttung bei Mauer M2 (Fundamentgrabenverfüllung)
Holzkohle
NL Kulturschicht
In PL 30
Nord, unter Mörtelestrich
Nord, Mörtelestrich
Süd, auf Fels
02.Jul
02.Jul
02.Jul
02.Jul
02.Jul
02.Jul
02.Jul
03.Jul
03.Jul
03.Jul
03.Jul
03.Jul
03.Jul
04.Jul
04.Jul
04.Jul
04.Jul
04.Jul
04.Jul
04.Jul
04.Jul
04.Jul
04.Jul
05.Jul
05.Jul
05.Jul
05.Jul
05.Jul
05.Jul
05.Jul
05.Jul
aus Brandschicht unter Plan 2
05.Jul
Süd, aus Lehm über Fels
schwarze Erde an Grenze zu Fl. 14 Nord
Spinnwirte auf gewachsenem Boden?
05.Jul
05.Jul
05.Jul
13 Fundstatistik
Verteilung der keramischen Warenarten, Hüttenlehmstücke mit dreieckigem Querschnitt und Nägel
pro Fundposten. Grau hinterlegt: Anzahl, weiß hinterlegt: Gewicht
121
122
g s r ed
x
10 9
110
111
112
2 10
2 11
3 11
3 12
409
4 10
4 11
50 9
510
511
609
6 10
6 11
6 12
70 9
710
711
712
8 10
8 12
909
9 11
10 0 9
10 10
1110
1111
12 0 9
12 10
13 0 9
13 11
13 12
14 0 9
14 10
14 11
14 12
150 9
1510
1512
16 12
170 9
1710
18 11
19 0 9
19 10
19 11
2009
2 0 10
2 0 11
2 10 9
2 110
2 112
29 220
41 399
3
4
11
1
5
28
88
9
5
4
31
53
45
13
gs
g s eins
g s eins hellg r a g s vo r r at
umm
b eig e
u1 6
3
25
1 33
1 22
1
3
2
81
11 136
2
26
2
1
10
2
7
1
gs
vo r r at
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14 358
7 178
1
5
1
11
1
2
2
33
1
6
56
5
2
g g r ed
70
2
g g r ed
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1
13
3
4
5
4
28
1
15
1
2
36
4
79
1 203
1
1
6
1
18
31
gg
eins
s r ed
s eins
3 24
1 11
2
2
13
4
1
1
15
6
GL
misch
s o xi
1 3
2 32
9
1
154
79
4
11
1
2
1
1
2
4
2
9
2
10
7
1
11
4
31
1
13
1
8
1
4
weiß
Huf n N a
ag el g el
HL
2
1
1
46
1
252
4
357
NL
12
2
2
1
1
2
153
13
47
8
21
17
1
56
2
12
2
31
1
23
2
4
1
20
63
12
11
73
1
1
1
2
1
g las.
8
63
14
10
3
GL r ed
1
1
1
1
1
4
gs
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rot
gs
b eid s.
7
7
4
1
1
6
12
79
1
3
5
54
24 138
2
6
49 526
1
12
12
88
1 34
6
75
4
52
3
41
3
48
10 466
10
66
10
108
2
4
1
31
32
8
1
4
9
26
31
2
3
12
79
1
2
1
3
11
6
1
26
10
1
9
1
29
1
8
3
2
1
3
1
1
157
49
6
6
44
3
11
2
3
66
58
1
1
3
4
4
35
48
23
2
4
2
2
22
88
8
24
4
2
58
99
1
2
2
2
1
4
2
33
19
19
6
5
27
18
1
6
2
8
1
1
11
1
8
1
8
71
171
7
5
1
2
3
67
1
15
2
192
1
1
87
26
1
2
1
1
5
103
2
9
2
15
2
7
1
3
1
3
2
8
2
79
61
1 43
21
2 20
1
7
3
1
1
154
15
13
12
1
5
4
1
1
1 9
1 26
7
91
1
5
1
7
3
2
2
7
2
34
1
1
2
1
1
17
3
2
12
2
20
13
1692
2
1
168
84
2
126
49
619
51
24
7
5
36
4
28
4
56
1
6
1
8
3
51
119
1
1
44
13
10
4
54
3
2
1
8
1
8
14
1
13
1
6
93
1
8 134
4
17
1
1
3
18
1
12
2
14
2
46
1 20
1
2
1
47
1
25
1
3
3
1
6
32
30
9
2
1
2
48
5
5
1
54
23
11
13
3
1
1
30
5
1
3
18
2
48
118
1
6
6
55
1
1
45
3
1 294
1
1
10
107
1
6
1
123
2209
2 2 11
2 4 10
2 4 12
2 50 9
2 510
2 511
2 512
2609
2 6 10
2 6 12
2 70 9
2 711
2 712
2809
2 8 10
2 8 11
2909
2 9 10
2 9 11
2 9 12
3009
3 0 10
3 0 11
3 0 12
3 10 9
3 110
3 111
3 2 10
3 2 11
3 3 11
3 4 10
3 4 11
3 4 12
3 510
3 511
3 6 11
3 6 12
3 712
3 8 11
3 8 12
3 9 10
3 9 11
3 9 12
4 0 11
4 111
4 112
4209
4 2 10
4 2 12
4 3 10
4 3 11
4 3 12
4 4 10
4 4 11
4 4 12
4 510
4 511
4 6 10
1
2
22
147
1 34
1
2
2
2
7
4
17 186
1 58
6
52
4
45
1
8
30 535
1
16
12 146
2
52
13 181
9
106
2
1
2
18
21
19
1
29
1
4
6
5
68
2
7
2
42
1
9
1
7
28
280
1
14
98
24
17
16
143
7
185
2
18
8
1
1
3
19
6
21
2
9
2
28
1
13
1
1
1
2
2
28
2
14
1
5
3
177
1
7
46
601
1
12
2
2
150
6
13
8
6
313
11
9
1
1
1
1
17
2
55
1
18
1
8
1
25
12
3
1
11
4
1
2
3
8
110
35
18
10
57
54
1
2
9
1
5
5
1
1
3
8
2
25
1
2
1
10
1
2
1
2
5
2
6
11
36
76
2
177
1
75
1
1
36
15
13
196
157
3
3
21
36
4
9
2
2
3
16
118
5
43
33
1
1
18
19
2
3
30
38
3
4
36
89
36
530
2
19
1
11
3
1
1
1 20
1
9
8 104
1
8
28
7
12
4
33
1
5
1
10
1
11
2
1
2
56
3
2
173
117
3
3
13
74
1
47
3
39
8
51
3
2
60
1
6
3
6
1
9
58
2
62
27
71
1
6
2
9
203
1
6
47
1
3
1 6
1 22
1
1
1
2
62
18
82
1
28
1
19
1
13
1
8
4
12
2
20
4
20
20 330
2
1
2
5
8
26
1
7
2
53
1
1
3
5
2
10
1
1
32
1
8
1
6
9
39
63
46
1
2
5
2
7
13
1
1
7
4
17
86
4
3
70
10
1
50
722
6
1
10
2
29
73
12
107
27 383
2
17
8
11 124
1
12
1
22
44
1209
1
5
8
57
1
12
1
1
132
225
7
1
10
1
1
6
11
1
2
1
1
3
22
6
48
4
38
2010
2
36
1
2
1
3
9
21
3
1
7
2
20
1
2
1
67
124
4 6 12
4 710
4 711
4 8 10
4 8 11
4 8 12
4 9 11
4 9 12
50 10
50 11
50 12
5110
5111
5112
52 10
52 11
53 11
53 12
54 11
54 12
5511
5512
56 11
5712
58 11
59 11
59 12
6 0 11
6 0 12
6 111
6 112
6 2 11
6 2 12
6 3 12
6 4 11
6 511
6 6 11
6 6 12
6 711
6 712
6 8 11
6 8 12
6 9 11
70 11
7111
7112
72 11
72 12
73 12
74 11
7511
5
1
34
8
13
5
4
1
4
39
9
1
142
226
109
8
35
460
52
6
5
1
69
3
46
4
18
3
24
1
5
1
144
1
1
4
1
6
4
15
1
3
4
1
13
2
30
1
33
1
6
17
9 124
1
3
3
2
1
1
41
7
11
38
1
1
1
2
1
2
8
8
4
13
5
20
1
28
1
12
5
51
2
34
41
10
34
7
49
1
7
1
8
1
1
4
21
14
55
300
2
9
3
1
2
92
2
602
1
1
53
27
1
1
1
1
7
15 163
3
31
10
7
3
194
68
27
1
5
1
8
5
28
55
112
9
2
38
49
1
2
2
1
1
3
2
1
3
1
27
10
1
1
19
52
2
2
33
18
2
43
2
6
1
7
147
4
3
98
83
3
20
75
1130
2
1
9
8
1
9
1
24
8
874
2
1
7
8
5
47
1
3
2 12
1 27
1
3
38
3
2
2
30
11
21
3
80
1
3
1
3
1
4
2
4
8
41
1
9
1
9
12
1
1
1
3
2
13
39
1
3
2
9
4
1
2
8
2
51
35
1
58
2
213
2
1
5
14
7
645
1
20
1
1
45
101
2
38
1
149
1
134
3
62
10
26
1611
126
3
31
1
2
8
14
6
1
1
6
4
2
6
1
446
1 24
1
2
1
1
11
230
1
12
3
48
1 25
24
6
1
1
1
60
1
42 323
4
1
111
87
1
17
1
1
4
21
4 299
7 106
15
97
4
1
2
2
2
40
4
15
35
20
1
3
3
2
2
6
53
49
10
1
26
1
3
96
4 138
1
21
38
233
18
3
3
1
39
9
1
1
14
9
1
1
178
2
1
125
1
223
219
3513
35
6
70
7899
6
3
4
34
68
611
97
2626
17
169
138
7
405
44
28
209
75
886
22
181
201
2987
14
261
91
5612
15
963
112
1483
15
289
29
422
2932
227
9971
814
14 Katalog und Tafeln
125
FNr: 609, 1409, 5411 Fläche: 2, 7
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: glatt, seifig SH: weich Drehspuren: am Randabschluss
WS in mm: 8 DM in mm: 180
Beschreibung: einfach ausladender, nicht verstärkter Rand, mit gekehltem Randabschluss. Deutlich abgesetzte
Schulterzone
FNr: 909, 1409, 1509, 5511, 1412 Fläche: 2-O, 2-S,1, 12, 14
Objekt: Schale/Trichter? Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: innen rau und löchrig, außen leicht rau, teilweise, vor allem im Randbereich, glatt
SH: hart Drehspuren: innen grobe und unregelmäßige Drehspuren,
WS in mm: 11 DM in mm: 700
Beschreibung: ausladende, unprofilierte Rand-Wandzone, mit gekehltem Randanschluss. Im Randbereich leicht
nach innen verstärkt. Zwei undeutliche umlaufende Rillen von 1-2 mm Breite, im oberen und unteren Drittel,
außen. Oberhalb der ersten Linie wirkt die Oberfläche bis zum Rand teilweise geglättet. Am unteren Ende eine
breite umlaufende Riefe.
FNr: 2909, 2510, 4310, 5210,7411 Fläche: 2,6, 8,
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt-rot
OF: leicht rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 5 DM in mm: 270
Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand mit Innenkehlung. Langer, steil ausladender Hals.
-
126
127
FNr: 410. 2011 Fläche: 6
Objekt: Vorratsgefäß Gefäßteil: Wandstück
Material: Keramik, sand- und steinchengemagert - einseitig oxidierend gebrannt-hellgrau/orange
OF: rau, außen löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 11
Beschreibung: außen zwei umlaufende breite Riefen, jeweils ein Zentimeter breit
FNr: 4510, 5512 Fläche: 8, 14
Objekt: Flachdeckel
Material: Keramik, glimmergemagert - Mischbrand
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 10 DM in mm: 220
Beschreibung: gerader, leicht nach außen geneigter Randabschluss, ebene Standfläche. Rollstempeldekor
(rechteckige Abdrücke) am Randabschluss
-
128
129
FNr: 6911, 5312 Fläche: 12, 14-S
Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: körnig, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 240
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite. Steil ausladender
Hals, sanfter Hals- Schulterumbruch. Zwei umlaufende Leisten im Schulterbereich
FNr: 2612, 4212 Fläche: 15
Objekt: Topf Gefäßteil: Ganzgefäß
Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: leicht rau SH: hart Drehspuren: innen im oberen Bereich, außen nur im Bereich des SchulterHalsumbruches
WS in mm: 7 DM in mm: 80
Beschreibung: steil ausladende Fußzone, ellipsoider Bauch, einfach ausladender Rand mit gerundetem
Randabschluss. Umlaufendes Kerbdekor an der Schulter
-
130
131
FNr: 109 . 1 Fläche: 2
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 10 DM in mm: 260
Beschreibung: umgeklappter und sehr kurz unterschnittener Rand
FNr: 109 . 2 Fläche: 2
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, sand- und steinchengemagert - oxidierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
DM in mm: 200
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, verstärkt
FNr: 109 . 3 Fläche: 2
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 4 DM in mm: 150
Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgeformtem Randabschluss
FNr: 109 . 4 Fläche: 2
Gefäßteil: Wandstück
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: sehr weich Drehspuren: keine
WS in mm: 7
Beschreibung: waagrechtes Kammstrichdekor.
FNr: 109 . 5 Fläche: 2
Objekt: Spielstein/ Spinnwirtel
Material: Keramik,
Beschreibung: sekundär verwendetes Keramikbruchstück, am Rand teilweise abgerundet und abgeschliffen
FNr: 209 . 1 Fläche: 2
Objekt: Spielstein?
Material: Keramik
Beschreibung: sekundär verwendetes Keramikbruchstück, am Rand teilweise abgeschliffen
-
132
133
FNr: 509 . 1 Fläche: 2
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend beige
OF: leicht rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 260
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, nicht verstärkt
FNr: 609 . 1 Fläche: 2
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 280
Beschreibung: umgeklappter und verstärkter Rand mit leichter Außenkehlung
FNr: 709 . 1 Fläche: 2
Gefäßteil: Wandstück
Material: Keramik, glimmergemagert - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 7
Beschreibung: zweizeiliges Einstichdekor, darunter eine geschwungene Wellenlinie
FNr: 909 . 1 Fläche: 2-O
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 6 DM in mm: 200
Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgezogenem Randabschluss
FNr: 909 . 2 Fläche: 2-O
Objekt: ?
Material: Keramik, sand- und steinchengemagert - oxidierend gebrannt
OF: rau SH: hart
Beschreibung: undefinierbares Keramikobjekt
-
134
135
FNr: 909 . 3 Fläche: 2-O
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: innen glatt, außen rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 10 DM in mm: 200
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit spitzem Randabschluss
FNr: 909 . 4 Fläche: 2-O
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 5
Beschreibung: umgeklappter und sehr kurz unterschnittener Rand
FNr: 909 . 5 Fläche: 2-O
Gefäßteil: Wandstück
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 5
Beschreibung: 4-zeiliges sanft geschwungenes Wellenband
FNr: 909 . 6 Fläche: 2-O
Gefäßteil: Bodenfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich
Beschreibung: Bodenmarke in Form eines Radkreuzes
FNr: 1009 . 1 Fläche: 2-W
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: außen
WS in mm: 4 DM in mm: 140
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, verstärkt
-
136
137
FNr: 1109 . 1 Fläche: 3
Objekt: Keil/Barren?
Material: Eisen
Beschreibung: schlank, pyramidenförmiges Eisenobjekt, Vergl. KÜHTREIBER K. 2006. T62/18
FNr: 1209 . 1 Fläche: 3-W
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 240
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, nicht verstärkt. Steil ausladender Hals, sanfter
Schulterumbruch
FNr: 1209 . 2 Fläche: 3-W
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 5 DM in mm: 260
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, nicht verstärkt, ausladender Hals, sanfter
Schulterumbruch,
-
138
139
FNr: 1209 . 3 Fläche: 3-W
Objekt: Schale/Trichter Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: leicht rau SH: hart Drehspuren: innen grobe und unregelmäßige Drehspuren
WS in mm: 11 DM in mm: 700
Beschreibung: unprofilierte ausladende Rand- Wandzone. Randabschluss am Scheitel waagrecht und außen
steil abgestrichen.
FNr: 1309 . 1 Fläche: 4
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 5 DM in mm: 200
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, verstärkt
FNr: 1309 . 2 Fläche: 4
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 5
Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand mit flach abgestrichener Unterseite
FNr: 1909 . 1 Fläche: 4
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 9 DM in mm: 310
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite
-
140
141
FNr: 1909 . 2 Fläche: 4
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, glimmergemagert - Mischbrand
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 4 DM in mm: 120
Beschreibung: umgebogener Rand mit flach abgestrichener Unterseite
FNr: 1909 . 3 Fläche: 4
Gefäßteil: Wandstück
Material: Keramik, weiße Keramik
OF: glatt SH: sehr hart Drehspuren: innen
FNr: 2509 . 1 Fläche: 3
Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 8 DM in mm: 170
Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgeformten Randabschluss, kein Hals, scharfer
Schulterumbruch. Drei schmale umlaufende Rillen im Schulterbereich
FNr: 2609 . 1 Fläche: 3
Gefäßteil: Wandstück
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 8
Beschreibung: zwei waagrechte Rillen mit einer sanft geschwungenen Wellenline dazwischen.
FNr: 2709 . 1 Fläche: 3
Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen im Randbereich
WS in mm: 7 DM in mm: 150
Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgeformten Randabschluss, profilierte Schulter. Eine
umlaufende Rille an der Schulter und eine feine Rille unmittelbar am Halsansatz
-
142
143
FNr: 2709 . 2 Fläche: 3
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau-löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 7 DM in mm: 160
Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand mit flach abgestrichener Unterseite
FNr: 2709 . 3 Fläche: 3
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 4 DM in mm: 180
Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgezogenem Randabschluss
FNr: 2709 . 4 Fläche: 3
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 4 DM in mm: 140
Beschreibung: umgeklappter und untergriffiger Rand, ausladender Hals
FNr: 3109 . 1 Fläche: 3
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, Sand- und steinchengemagert - einseitig oxidierend gebrannt
OF: leicht rau SH: hart Drehspuren: außen
WS in mm: 6 DM in mm: 140
Beschreibung: einfach ausladender Rand mit gerundetem Randabschluss
-
144
145
FNr: 210 . 1 Fläche: 6-N
Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 4 DM in mm: 140
Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgeformten Randabschluss, steile Schulterzone. Zwei
umlaufende breite Rillen im Schulterbereich
FNr: 910 . 1 Fläche: 6
Objekt: Eisenobjekt
Material: Eisen
FNr: 910 . 2 Fläche: 6
Objekt: Eisenobjekt
Material: Eisen
FNr: 910 . 3 Fläche: 6
Objekt: Eisenobjekt
Material: Eisen
FNr: 1210 . 1 Fläche: 8
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 4
Beschreibung: umgeklappter und sehr kurz unterschnittener Rand
FNr: 1210 . 2 Fläche: 8
Objekt: Schale/Trichter Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: leicht rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen grobe und unregelmäßige Drehspuren
WS in mm: 12
Beschreibung: ausladende Randzone, Kehlung (Falz) am Randabschluss
FNr: 1310 . 1 Fläche: 6
Objekt: Glasfragment
Material: Glas
Beschreibung: zwei Fragmente zusammengeschmolzen
146
147
FNr: 2010 . 1 Fläche: 6
Objekt: Schale Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: keine
WS in mm: 5 DM in mm: 170
Beschreibung: flach abgestrichener, nach innen geneigter Randabschluss. 3 ca. 3 mm breite umlaufenden Rillen
im obersten Drittel.
FNr: 2110 . 1 Fläche: 6, 7
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6
Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand
FNr: 2310 . 1 Fläche: 7
Objekt: Spinnwirtel
Material: Speckstein
DM in mm: 18
Beschreibung: abgerundeter Querschnitt, teilweise zwei umlaufende Rillen in der oberen Hälfte erkennbar
FNr: 2510 . 1 Fläche: 6
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: keine
WS in mm: 6 DM in mm: 90
Beschreibung: umgebogener Rand mit flach abgestrichener Unterseite
FNr: 2610 . 1 Fläche: 6
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 9
Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgeformten Randabschluss
FNr: 2610 . 2 Fläche: 6
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 7 DM in mm: 240
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit spitzem Randabschluss
148
149
FNr: 2610 . 3 Fläche: 6
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 200
Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgeformten Randabschluss
FNr: 2910 . 1 Fläche: 8
Gefäßteil: Wandstück
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
Beschreibung: zwei geschwungene Wellenlinien mit dazwischen liegender waagrechter Riefe
FNr: 3010 . 1 Fläche: 8
Objekt: Topf/Kanne? Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: körnig SH: sehr weich Drehspuren: außen
WS in mm: 6 DM in mm: 60
Beschreibung: vertikalter Rand mit leicht nach innen geneigtem, abgestrichenem Randscheitel. Steile
Schulterzone mit zwei Absätzen.
FNr: 3010 . 2 Fläche: 8
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 10 DM in mm: 260
Beschreibung: ausladender, kurz unterschnittener Rand mit abgestrichenem Randabschluss. Feine umlaufende
Rillen im Halsbereich, zwei Umbrüche an der Schulter.
FNr: 3410 . 1 Fläche: 8
Objekt: Spinnwirtel
Material: Speckstein
DM in mm: 19
Beschreibung: leicht doppelkonischer, stark verrundeter Querschnitt
-
150
151
FNr: 3510 . 1 Fläche: 6
Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, sand- und steinchengemagert - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau, löchrig SH: hart Drehspuren: außen
WS in mm: 6 DM in mm: 200
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite
FNr: 3510 . 2 Fläche: 6
Gefäßteil: Wandstück
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: keine
WS in mm: 6
Beschreibung: Kammstrichdekor
FNr: 3810 . 1 Fläche: 6
Objekt: Spinnwirtel
Material: Speckstein DM in mm: 18
Beschreibung: konischer Querschnitt mir einer umlaufenden Rille etwa in der Mitte
FNr: 3910 . 1 Fläche: 6
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich
WS in mm: 5 DM in mm: 220
Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand mit flach abgestrichener Unterseite
FNr: 3910 . 2 Fläche: 6
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 5 DM in mm: 180
Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgezogenem Randabschluss
FNr: 3910 . 3 Fläche: 6
Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 DM in mm: 130
Beschreibung: einfach ausladender Rand mit gerundetem Randabschluss, bauchiger Gefäßkörper. Drei
umlaufende, sanft profilierte Leisten im Bauchbereich.
152
153
FNr: 4110 . 1 Fläche: 6, 8
Objekt: Spinnwirtel
Material: Keramik
DM in mm: 44
Beschreibung: unregelmäßig rund bearbeitetes, sekundär verwendetes Keramikbruchstück, im Querschnitt
rechteckig abgerundet
FNr: 4110 . 2 Fläche: 6, 9
Objekt: Spinnwirtel
Material: Speckstein
DM in mm: 22
Beschreibung: doppelkonischer Querschnitt mit dem größten Durchmesser im unteren Drittel, im oberen
Bereich zwei umlaufende Rillen.
FNr: 4210 . 1 Fläche: 8
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 10 DM in mm: 260
Beschreibung: umgeklappter und sehr kurz unterschnittener Rand
FNr: 4910 . 1 Fläche: 6
Objekt: Eisenobjekt
Material: Eisen
FNr: 5010 . 1 Fläche: 8
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 7 DM in mm: 290
Beschreibung: ausladender, kurz unterschnittener Rand mit abgestrichenem Randabschluss. Innen im
Halsbereich zwei umlaufende Umbrüche erkennbar.
-
154
155
FNr: 5010 . 2 Fläche: 8
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 200
Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgezogenem Randabschluss
FNr: 5010 . 3 Fläche: 8
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 130
Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgeformten Randabschluss
FNr: 5010 . 4 Fläche: 8
Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 5 DM in mm: 180
Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgezogenem Randabschluss
FNr: 5010 . 5 Fläche: 8
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand
-
156
157
FNr: 211 . 1 Fläche: 11
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 6 DM in mm: 130
Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgezogenem Randabschluss
FNr: 711 . 1 Fläche: 10
Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, glimmergemagert - Mischbrand
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 4 DM in mm: 190
Beschreibung: ausladender, kurz unterschnittener Rand mit abgestrichenem Randabschluss
FNr: 711 . 2 Fläche: 10
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 5 DM in mm: 190
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite
FNr: 711 . 3 Fläche: 10
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau, löchrig SH: hart
DM in mm: 220
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, verstärkt
FNr: 911 . 1 Fläche: 7
Objekt: Schale Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, glimmergemagert - Mischbrand
OF: rau, körnig SH: hart Drehspuren: keine
WS in mm: 6 DM in mm: 130
Beschreibung: flacher, nach innen geneigter Randabschluss, im Randbereich nach innen leicht verstärkt, steil
ausladende Wandung
-
158
159
FNr: 1111 . 1 Fläche: 6, 7
Gefäßteil: Wandstück
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 8
Beschreibung: Rest einer breiten Wellenlinie
FNr: 1111 . 2 Fläche: 6, 7
Objekt: Aquamanile
Material: Keramik, glasierte Keramik, - oxidierend gebrannt
Beschreibung: unregelmäßiges Bruchstück mit bräunlich-gelblicher Glasur. An einer Kante ist ein Dekor mit drei
Kerben erkennbar, in diesem
bereich befindet sich an der Innenseite auch der Ansatz eines kleinen Ausgusses.
FNr: 1211 . 1 Fläche: 9
Objekt: Schlüssel Material: Eisen
Beschreibung: Trapezförmiger Griff mit durchbrochenem, viereckigem Bart
FNr: 1411 . 1 Fläche: 6-N
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: außen im Randbereich
WS in mm: 5 DM in mm: 140
Beschreibung: umgeklappter und sehr kurz unterschnittener Rand
FNr: 1411 . 2 Fläche: 6-N
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 10 DM in mm: 220
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit spitzem Randabschluss
FNr: 1711 . 1 Fläche: 12
Objekt: Trense Material: Eisen
Beschreibung: Mundstück einer zweigliedrigen Ringtrense
FNr: 2111 . 1
Objekt: Nadelkopf? Material: Buntmetall
160
161
FNr: 2211 . 1 Fläche: 10
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 160
Beschreibung: umgeklappter und untergriffiger Rand, ausladender Hals
FNr: 2211 . 2 Fläche: 10
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 240
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, nicht verstärkt
FNr: 3011 . 1 Fläche: 6-N
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, sand- und steinchengemagert - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 7 DM in mm: 240
Beschreibung: umgeklappter und untergriffiger Rand, ausladender Hals
FNr: 3011 . 2 Fläche: 6-N
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 180
Beschreibung: umgeklappter und verstärkter Rand mit leichter Außenkehlung
FNr: 3011 . 3 Fläche: 6-N
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau, körnig SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 200
Beschreibung: umgeklappter und verstärkter Rand
-
162
163
FNr: 3011 . 4 Fläche: 6-N
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: körnig SH: weich Drehspuren: keine
WS in mm: 7 DM in mm: 200
Beschreibung: umgeklappter und sehr kurz unterschnittener Rand am Scheitel glatt abgestrichen
FNr: 3011 . 5 Fläche: 6-N
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 5 DM in mm: 160
Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand
FNr: 3111 . 1 Fläche: 6-N
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 5 DM in mm: 150
Beschreibung: umgeklappter und sehr kurz unterschnittener Rand
FNr: 3111 . 2 Fläche: 6-N
Gefäßteil: Wandstück
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: sehr weich Drehspuren: innen WS in mm: 6 Beschreibung: Schulterbereich und Halsansatz eines
bauchigen Gefäßes. Waagrechtes Kammstrichdekor vor allem im Schulterbereich.
FNr: 3211 . 1 Fläche: 6-S
Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: glatt, seifig SH: weich Drehspuren: im Randbereich
WS in mm: 10 DM in mm: 240
Beschreibung: einfach ausladender, nicht verstärkter Rand mit abgestrichenem Randabschluss, kaum
profilierter Gefäßkörper. Reste einer doppelten Wellenlinie im Bereich der kaum profilierten Schulter
164
165
FNr: 3311 . 1 Fläche: 12
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 6 DM in mm: 240
Beschreibung: umgeklappter und verstärkter Rand
FNr: 3311 . 2 Fläche: 12
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 5 DM in mm: 140
Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgeformten Randabschluss
FNr: 3611 . 1 Fläche: 6-N
Objekt: Topf? Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 12 DM in mm: 320
Beschreibung: einfach ausladender Rand, abgestrichen. Eine breite Leiste an der Außenseite
FNr: 3711 . 1 Fläche: 6-N
Objekt: Eisenobjekt Material: Eisen
Beschreibung: Schlaufe?
FNr: 3811 . 1 Fläche: 6-N
Objekt: Spinnwirtel/Spielstein Material: Keramik
Beschreibung: sekundär verwendetes Keramikbruchstück, an einer Seite rund abgeschliffen
FNr: 3911 . 1 Fläche: 6-N
Objekt: Geschossspitze Material: Eisen Gewicht: 5,4 g
Beschreibung: dreieckiges Blatt mit rhombischem Querschnitt, im hinteren Drittel wird das Blatt durch einen
Absatz zu einem Schaft mit sechseckigem Querschnitt, dahinter folgt rechteckiger Dorn,
FNr: 4111 . 1 Fläche: 6
Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, glimmergemagert - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: keine WS in mm: 5
Beschreibung: zwei waagrechte, flache und breite Riefen. Ein zweizeiliges Rollstempeldekor mit rechteckigen
Stempeln.
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FNr: 4211 . 1 Fläche: 12-S
Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau, seifig SH: sehr weich Drehspuren: im Randbereich innen
WS in mm: 10 DM in mm: 180
Beschreibung: einfach ausladender, nicht verstärkter Rand mit abgestrichenem Randabschluss, schwach
profilierter Gefäßkörper. Stark geschwungenes Wellenband aus drei feinen Rillen an der Gefäßschulter. Im
unteren Drittel eine stark geschwungene Wellenlinie,
FNr: 4411 . 1 Fläche: 12-S
Objekt: Vorratsgefäß Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt-vorrat
OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: innen
WS in mm: 17 DM in mm: 650
Beschreibung: teilweise außen im Randbereich senkrecht flach gedrückt - Abdruck des Ofens?
FNr: 4611 . 1 Fläche: 12-S
Objekt: Messer
Material: Eisen
Beschreibung: Klinge mit geradem Rücken
-
168
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FNr: 4811 . 1 Fläche: 6
Objekt: Schale Gefäßteil: Boden-Wandfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: innen glatt, seifig; außen rau SH: weich Drehspuren: keine
WS in mm: 13 DM in mm: 126
Beschreibung: unebenener Boden, ausladende Fußzone. Im oberen Bachbereich, vermutlich unmittelbar
unterhalb des nicht erhaltenen Randes,
mehrere runde Einstiche erkennbar. Vermutlich Reste eine Kammstichdekors.
FNr: 5311 . 1 Fläche: 12-SO
Objekt: Geschossspitze?
Material: Eisen
Beschreibung: Tüllenartig geformtes Eisenblech, konisch eingerollt mit einer offenen Seite.
FNr: 5311 . 2 Fläche: 12-SO
Objekt: Trense
Material: Eisen
Beschreibung: Mundstück einer zweigliedrigen Ringtrense
FNr: 5611 . 1 Fläche: 12-S
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend beige
OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 5
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, nicht verstärkt
-
170
171
FNr: 5811 . 1 Fläche: 6, 12
Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt-rot
OF: rau Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 5 DM in mm: 280
Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand mit Innenkehlung
FNr: 5811 . 2 Fläche: 6, 13
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt-rot
OF: leicht rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 4 DM in mm: 220
Beschreibung: umgeklappter und verstärkter Rand
FNr: 5811 . 3 Fläche: 6, 14
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 7 DM in mm: 220
Beschreibung: umgeklappter und sehr kurz unterschnittener Rand
FNr: 5911 . 1 Fläche: 12
Objekt: Schale/Trichter Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: leicht rau SH: hart Drehspuren: innen
WS in mm: 9 DM in mm: 700
Beschreibung: ausladende Randzone, Kehlung (Falz) am Randabschluss, im Randbereich innen leicht verstärkt
FNr: 6011 . 1 Fläche: 12
Objekt: Flachdeckel
Material: Keramik, sand- und steinchengemagert - einseitig oxidierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 10 DM in mm: 170
Beschreibung: Gerader, leicht nach außen geneigter Randabschluss mit abgerundeten Ecken, leicht nach außen
gewölbt. Am Boden Reste von herausgequollener Tonmasse
-
172
173
FNr: 6111 . 1 Fläche: 12
Objekt: Kopfschmuckring
Material: Buntmetall (Cu-Sn-Pb Legierung)
Beschreibung: Drahtring mit rundem Profil und offenem Ende
FNr: 6511 . 1 Fläche: 12-S
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 4 DM in mm: 160
Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgeformten Randabschluss
FNr: 6711 . 1 Fläche: 12-S
Objekt: Schale? Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: innen glatt, seifig; außen rau SH: weich Drehspuren: keine
WS in mm: 12
Beschreibung: leicht gekehlter Randabschluss, leicht abgesetzter ausladender Rand; ausladende Wandzone.
Kammstichdekor unmittelbar unterhalb des Randes, mehrere Reihen aus steilschräg angeordneten Einstichen
FNr: 6711 . 2 Fläche: 12-S
Objekt: Schleifstein
Material: Stein
FNr: 7211 . 1 Fläche: 10
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 5
Beschreibung: eng umgebogener und kurz unterschnittener Rand, scharfer Umbruch am Schulteransatz
FNr: 7211 . 2 Fläche: 10
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 5 DM in mm: 100
Beschreibung: eng umgebogener und kurz unterschnittener Rand, scharfer Umbruch am Schulteransatz
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174
175
FNr: 312 . 1 Fläche: 13-O
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 5 DM in mm: 180
Beschreibung: eng umgebogener und kurz unterschnittener Rand, scharfer Umbruch am Schulteransatz
FNr: 412 . 1 Fläche: 14-N
Objekt: Eisenobjekt
Material: Eisen
FNr: 612 . 1 Fläche: 13
Objekt: Schale Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, sand- und steinchengemagert - oxidierend gebrannt
OF: körnig SH: weich Drehspuren: keine
WS in mm: 4
Beschreibung: einziehender, beidseitig verdickter Rand mit flachem, nach innen geneigtem Randabschluss.
Zwei feine umlaufende Rillen in der Schulterzone
FNr: 712 . 1 Fläche: 14-N
Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, glimmergemagert - Mischbrand
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 4 DM in mm: 180
Beschreibung: ausladender, kurz unterschnittener Rand mit abgestrichenem Randabschluss
FNr: 712 . 2 Fläche: 14-N
Objekt: Flachdeckel
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen
WS in mm: 11
Beschreibung: gerader, leicht nach außen geneigter Randabschluss, scharfer Umbruch. Zwei feine umlaufende
Rillen im unteren Wandbereich.
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176
177
FNr: 912 . 1 Fläche: 15
Objekt: Schwertspitze
Material: Eisen
FNr: 1112 . 1 Fläche: 15
Objekt: Messer
Material: Eisen
Beschreibung: Klinge mit geradem Rücken und Griffangel
FNr: 1212 . 1 Fläche: 15
Objekt: Spielkugel
Material: Glas
FNr: 1312 . 1 Fläche: 15
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 150
Beschreibung: umgeklappter und untergriffiger Rand, ausladender Hals
FNr: 1312 . 2 Fläche: 15
Gefäßteil: Bodenfragment
Material: Keramik, glimmergemagert - Mischbrand
OF: rissig schrundig SH: hart Drehspuren: keine
DM in mm: 135
Beschreibung: Flachboden, leicht abgesetzte, steil ausladende Fußzone, teilweise am Umbruch zur Bauchzone
als breite Riefe 0,5 cm, ausgeführt, Ansatz einer ausladenden Fußzone vorhanden. Bodenmarke in Form eines
vierspeichigen Radkreuzes
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178
179
FNr: 1412 . 1 Fläche: 15
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen
WS in mm: 5 DM in mm: 140
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, nicht verstärkt
FNr: 1712 . 1 Fläche: 14
Objekt: Blech
Material: Eisen
FNr: 1812 . 1 Fläche: 14-S
Objekt: Säge
Material: Eisen
FNr: 1912 . 1 Fläche: 14-S
Objekt: Geschossspitze Gewicht: 11,7 g
Material: Eisen
Beschreibung: weidenblattförmiges Blatt mit rhombischem Querschnitt, rechteckiger abgebrochener Dorn,
umgebogene Spitze
FNr: 2012 . 1 Fläche: 14-S
Objekt: Beschlag
Material: Eisen
FNr: 2212 . 1 Fläche: 14_N
Objekt: Geschossspitze Gewicht: 21,6 g
Material: Eisen
Beschreibung: weidenblattförmiges Blatt mit rhombischem Querschnitt, rechteckiger Dorn, umgebogene Spitze
-
180
181
FNr: 2412 . 1 Fläche: 14-N
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 7 DM in mm: 200
Beschreibung: umgeklappter und sehr kurz unterschnittener Rand
FNr: 2412 . 2 Fläche: 14-N
Objekt: Flachdeckel
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 10 DM in mm: 180
Beschreibung: abgerundeter Randabschluss,
FNr: 2412 . 3 Fläche: 14-N
Gefäßteil: Wandstück
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau, innen löchrig SH: sehr weich Drehspuren: keine
WS in mm: 6
Beschreibung: eine waagrechte Riefe und eine sanft geschwungene, breite Wellenlinie
FNr: 2512 . 1 Fläche: 16-S
Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen
WS in mm: 5 DM in mm: 150
Beschreibung: eng umgebogener und kurz unterschnittener Rand, scharfer Umbruch am Schulteransatz,
umlaufende Rille an der Schulter
FNr: 2512 . 2 Fläche: 16-S
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 6 DM in mm: 150
Beschreibung: umgebogener Rand mit flach abgestrichener Unterseite
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182
183
FNr: 2512 . 3 Fläche: 16-S
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: körnig SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 4
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite
FNr: 2512 . 4 Fläche: 16-S
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 5 DM in mm: 120
Beschreibung: eng umgebogener und kurz unterschnittener Rand, scharfer Umbruch am Schulteransatz, eine
umlaufende Rille am Halsansatz
FNr: 2512 . 5 Fläche: 16-S
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 5 DM in mm: 120
Beschreibung: eng umgebogener und kurz unterschnittener Rand, scharfer Umbruch am Schulteransatz
FNr: 2512 . 6 Fläche: 16-S
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: außen WS in mm: 6
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, verstärkt
FNr: 2512 . 7 Fläche: 16-S
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: am Scheitel glatt, sonst rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 6
Beschreibung: einfach ausladender Rand mit gerundetem Randabschluss
FNr: 2512 . 8 Fläche: 16-S
Objekt: Flachdeckel
Material: Keramik, gering grafithaltig - einseitig oxidierend gebrannt
OF: rau, schrundig SH: hart Drehspuren: außen WS in mm: 5 DM in mm: 161
Beschreibung: abgerundeter, unregelmäßiger Randabschluss, ebene Standfläche, zentraler Knauf. Drei bis vier
umlaufende Rillen in der Mitte der Oberseite der Standfläche
184
185
FNr: 2512 . 9 Fläche: 16-S
Objekt: Flachdeckel
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 8 DM in mm: 160
Beschreibung: gerader, leicht nach außen geneigter Randabschluss, ebene Standfläche, zentraler Knauf. Ein
umlaufender Grat auf der Standfläche, eine umlaufende breite Riefe an der Außenseite, Ritzmarke in Form
einer einzelnen länglichen Kerbe an der Oberseite des Knaufes
FNr: 2512 . 10 Fläche: 16-S
Objekt: Knauf
Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: leicht rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen
Beschreibung: spulenförmig mit Mulde an der Oberseite
FNr: 2512 . 11 Fläche: 16-S
Objekt: Spielstein
Material: Stein
Beschreibung: abgebrochener unterer Teil eines bearbeiteten Steinquaders.
FNr: 2612 . 1 Fläche: 15-O
Gefäßteil: Wandstück
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 8
Beschreibung: eine breite waagrecht verlaufende Riefe, direkt darunter ansetzend eine schmälere, sanft
geschwungene Wellenlinie
FNr: 2712 . 1 Fläche: 14-N
Objekt: Bandhenkel?
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich
Beschreibung: Reste von drei länglichen Kerben am oben Henkelansatz
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186
187
FNr: 2812 . 1 Fläche: 14-S
Objekt: Schloss Material: Eisen
Beschreibung: Vorhängeschloss mit Sperrfederkonstruktion, deformierter Zylinder mit Schlüsselloch am
unteren Ende, Bügelscheide ist durch einen dünnen Steg mit Zylinder verbunden,
überzogen mit einer Cu-Sn-Pb - Legierung
FNr: 2912 . 1 Fläche: 12,13
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend beige
OF: löchrig SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 120
Beschreibung: umgeklappter und verstärkter Rand
FNr: 3112 . 1 Fläche: 14-S
Objekt: Haken? Material: Eisen
Beschreibung: besteht aus zwei aneinandergepressten Eisenbändern – an den Enden verzwirbelt
FNr: 3212 . 1 Fläche: 14-M
Objekt: Geschossspitze Material: Eisen Gewicht: 13,1 g
Beschreibung: weidenblattförmiges Blatt mit rhombischem Querschnitt, rechteckiger abgebrochener Dorn,
umgebogene Spitze
FNr: 3412 . 1 Fläche: 14-S
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: außen rau, innen glatt SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 7 DM in mm: 220
Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand
FNr: 3412 . 2 Fläche: 14-S
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau, körnig SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 4 DM in mm: 140
Beschreibung: umgebogener Rand mit flach abgestrichener Unterseite
FNr: 3412 . 3 Fläche: 14-S
Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6
Beschreibung: im oberen Bereich vermutlich Reste einer waagrechten breiten Riefe. Im Unteren Bereich: Eine
breite sanft geschwungene Wellenlinie. Eventuell zeugt die Einkerbung am untersten Rand von einem
ursprünglich zweizeiligen Wellenband.
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188
189
FNr: 3612 . 1 Fläche: 15
Objekt: Beschlag
Material: Eisen
FNr: 3712 . 1 Fläche: 14-N
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend beige
OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 10 DM in mm: 250
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite. Innen im Halsbereich
eine waagrechte Rille, in feuchten Ton eingeritzt- Ritzmarke? 5mm breit.
FNr: 4212 . 1 Fläche: 15
Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, glimmergemagert - Mischbrand
OF: innen glatt, außen rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 150
Beschreibung: ausladender, kurz unterschnittener Rand mit abgestrichenem Randabschluss
FNr: 4212 . 2 Fläche: 15
Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, glimmergemagert - Mischbrand
OF: innen glatt, außen rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 150
Beschreibung: ausladender, kurz unterschnittener Rand mit abgestrichenem Randabschluss
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190
191
FNr: 4212 . 3 Fläche: 15
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 4 DM in mm: 180
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite
FNr: 4212 . 4 Fläche: 15
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 260
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, verstärkt
FNr: 4212 . 5 Fläche: 15
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen im Randbereich
WS in mm: 6 DM in mm: 200
Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgezogenem Randabschluss
FNr: 4212 . 6 Fläche: 15
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 320
Beschreibung: umgeklappter und untergriffiger Rand, ausladender Hals
FNr: 4212 . 7 Fläche: 15
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 320
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, verstärkt
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192
193
FNr: 4212 . 8 Fläche: 15
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: leicht rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 4 DM in mm: 180
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite
FNr: 4212 . 9 Fläche: 15
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6
Beschreibung: umgebogener Rand mit flach abgestrichener Unterseite
FNr: 4212 . 10 Fläche: 15
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, glimmergemagert - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 160
Beschreibung: umgebogener Rand mit flach abgestrichener Unterseite
FNr: 4212 . 11 Fläche: 15
Objekt: Topf? Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 4 DM in mm: 110
Beschreibung: eng umgebogener und kurz unterschnittener Rand, scharfer Umbruch am Schulteransatz
FNr: 4212 . 13 Fläche: 15
Gefäßteil: Wandstück
Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 5
Beschreibung: Ritzmarke in Form eines Kruckenkreuzes, vermutlich an der Gefäßschulter
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194
195
FNr: 4212 . 12 Fläche: 15
Objekt: Topf Gefäßteil: Ganzgefäß
Material: Keramik, sand- und steinchengemagert - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 5 DM in mm: 150
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite, rund einziehender
Hals, sanfter Schulterumbruch, ellipsoider Bauch, ausladende Fußzone, flache Standfläche, eine scharfkantige
umlaufende Leiste an der Schulter.
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196
197
FNr: 4612 . 1 Fläche: 12, 13
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: innen glatt, außen rau, löchrig SH: hart Drehspuren: keine
WS in mm: 6 DM in mm: 160
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite
FNr: 4812 . 1 Fläche: 14
Gefäßteil: Wandstück
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: innen
WS in mm: 8
Beschreibung: waagrechte sehr flache Leiste, mit geringem Abstand dazu eine stark geschwungen Wellenlinie
FNr: 5012 . 1 Fläche: 12, 13
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 160
Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgezogenem Randabschluss
FNr: 5212 . 1 Fläche: 15
Objekt: Hufeisen
Material: Eisen
Beschreibung: Hufeisenfragment mit drei Rechteckigen Nagellöchern, Innen und außen leicht wellenförmig,
Rute verjüngt sich zu einem schmalen, aufgestellten Stollen.
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198
199
FNr: 5512 . 1 Fläche: 14-N
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: glatt, löchrig SH: hart Drehspuren: außen
WS in mm: 6 DM in mm: 140
Beschreibung: einfach ausladender, nicht verstärkter Rand mit abgestrichenem Randabschluss am Scheitel glatt
abgestrichen
FNr: 5512 . 2 Fläche: 14-N
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 3 DM in mm: 110
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, verstärkt
FNr: 5512 . 3 Fläche: 14-N
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 4
Beschreibung: umgeklappter und verstärkter Rand
FNr: 5612 . 1 Fläche: 14-N
Objekt: Messer
Material: Eisen
Beschreibung: stark verbogene Klinge mit geradem Rücken
FNr: 5812 . 1 Fläche: 12
Objekt: Spinnwirtel
Material: Speckstein DM in mm: 11
Beschreibung: konischer Querschnitt mit drei umlaufenden Linien
FNr: 6012 . 1 Fläche: 15
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 4
Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand
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200
201
FNr: 6212 . 1 Fläche: 16
Objekt: Schale Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, sand- und steinchengemagert - einseitig oxidierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: keine WS in mm: 6 DM in mm: 250
Beschreibung: unprofilierter steil ausladender Rand mit abgerundetem Randabschluss
FNr: 6212 . 2 Fläche: 16
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, glimmergemagert - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 DM in mm: 120
Beschreibung: umgebogener Rand mit flach abgestrichener Unterseite
FNr: 6212 . 3 Fläche: 16
Objekt: Flachdeckel
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 8 DM in mm: 220
Beschreibung: gerader, leicht nach außen geneigter Randabschluss, ebene Standfläche
FNr: 6212 . 4 Fläche: 16
Objekt: Flachdeckel
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 8 DM in mm: 220
Beschreibung: gerader, leicht nach außen geneigter Randabschluss, ebene Standfläche
FNr: 6812 . 1 Fläche: 14-N
Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 4 DM in mm: 180
Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand mit flach abgestrichener Unterseite. Umlaufende,
abgerundete Leiste an der Schulter.
FNr: 6812 . 2 Fläche: 14-N
Objekt: Knauf
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
Beschreibung: unvollständig erhaltener spulenförmiger Knauf mit Mulde an der Oberseite und kleiner zentralen
Eintiefung
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202
203
FNr: 7212 . 1 Fläche: 10, 14-S
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 180
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit spitzem Randabschluss
FNr: 7212 . 2 Fläche: 10, 14-S
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 6 DM in mm: 160
Beschreibung: umgebogener Rand mit flach abgestrichener Unterseite
FNr: 7212 . 3 Fläche: 10, 14-S
Objekt: Henkeltopf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, glimmergemagert - reduzierend gebrannt
OF: rau, körnig SH: hart Drehspuren: keine
WS in mm: 5 DM in mm: 140
Beschreibung: eng umgebogener und kurz unterschnittener Rand, scharfer Umbruch am Schulteransatz
FNr: 7312 . 1 Fläche: 16
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: außen
WS in mm: 4
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, nicht verstärkt, am Scheitel glatt abgestrichen. Zwei feine
umlaufen Rillen im Halsbereich.
FNr: 7412 . 1 Fläche: 12
Objekt: Spinnwirtel
Material: Speckstein
DM in mm: 19
Beschreibung: konischer Spinnwirtel mit drei umlaufenden Rillen.
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204
205
FNr: x . 1
Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment
Material: Keramik, glimmergemagert - Mischbrand
OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 6 DM in mm: 160
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite
FNr: x . 2
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: leicht rau, löchrig SH: hart Drehspuren: keine
WS in mm: 6 DM in mm: 120
Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, nicht verstärkt. Zwei feine Rillen im Halsbereich
FNr: x . 3
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 7 DM in mm: 200
Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgezogenem Randabschluss
FNr: x . 4
Objekt: Flachdeckel
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen
WS in mm: 8 DM in mm: 190
Beschreibung: waagrechter Randabschluss, scharfer Übergang, ebene Standfläche, sehr unregelmäßiger Boden.
Zwei umlaufende Grate. Reste von seitlich aus der Standfläche herausgequollener Masse, teilweise
abgestrichen.
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206
207
FNr: x . 5
Objekt: Flachdeckel
Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt
OF: rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 6 DM in mm: 160
Beschreibung: gerader, leicht nach außen geneigter Randabschluss, ebene Standfläche. Reste von seitlich aus
der Standfläche herausgequollener Masse.
FNr: x . 6
Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment
Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5
Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand mit flach abgestrichener Unterseite
FNr: x . 7
Gefäßteil: Wandstück
Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt
OF: leicht rau SH: sehr weich Drehspuren: innen WS in mm: 6
Beschreibung: Schulter- und Halsbereich eines bauchigen Gefäßes. Mehrzeilige unregelmäßige Ritzverzierung
aus unterbrochenen Linien
FNr: x . 8
Objekt: Geschossspitze Material: Eisen
Beschreibung: unvollständig erhaltene Spitze mit sechseckigem Querschnitt und Dorn
FNr: x . 9
Objekt: Produktionsabfall Material: Buntmetall
Beschreibung: Legierung aus Blei und wenig Zinn
FNr: x . 10
Objekt: Hufeisen Material: Eisen
Beschreibung: Fragment einer Rute mit zwei rechteckigen Nagellöchern die in einem Falz angebracht wurden.
Verjüngt sich leicht zu einem umgeklappten Stollen.
FNr: x . 11
Objekt: Spinnwirtel
Material: Keramik DM in mm: 30
Beschreibung: zur Hälfte erhaltener, regelmäßig rund gearbeiteter Spinnwirtel aus Keramik, mit abgerundetem
Querschnitt
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209
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15 Zusammenfassung
Unweit der Ortschaft Großau im nördlichen Waldviertel (NÖ) befindet sich auf einer Geländezunge
über der Mährischen Thaya eine abgekommene Burganlage. Das Gebiet wird unter anderem als „Öden
Großau“ bezeichnet. Die schriftlichen Quellen zur Burg setzen im Jahr 1204 ein und legen einen
Nutzungszeitraum bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts nahe. Hier fanden in den Jahren 20092012 archäologische Grabungen statt, die in der vorliegenden Arbeit aufgearbeitet werden.
Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem angetroffenen Fundmaterial. Die keramischen Funde
werden dabei anhand der Warenart und der Formgebung kategorisiert und datiert. Besonderes
Augenmerk wird dabei auf die häufigste keramische Grundform, den Topf, gelegt. Hier wird die
Randgestaltung genauer betrachtet, um eine präzisere chronologische Einordnung zu ermöglichen. Als
Grundlage für die zeitliche Einordnung werden vor allem gut datierte Vergleichsobjekte aus der Region
herangezogen.
Im zweiten Teil werden die ergrabenen Befunde beschrieben und interpretiert. Durch die Kombination
der stratigraphischen Informationen und der Datierung des Fundmaterials, konnten einzelne
Nutzungsphasen und Zerstörungshorizonte der Burganlage identifiziert werden.
Die erste Nutzung des Geländesporns konnte somit überraschenderweise bereits um das Ende des 10.
Jahrhunderts festgestellt werden. Nach einer Siedlungsunterbrechung, dürfte die Errichtung des
steinernen Berings um die Mitte des 12. Jahrhunderts erfolgt sein. Genutzt wurde die Anlage danach,
unterbrochen von zumindest zwei Brandereignissen, bis an den Beginn des 14. Jahrhunderts.
Durch die vorliegende Arbeit wird ein umfassendes Bild einer verhältnismäßig kleinen
Ministerialienburg zur Zeit des Landesausbaus im nördlichen Niederösterreich gezeichnet. Dieses
bestätigt den multifunktionalen Charakter einer solchen Anlage und gibt vor allem Einblick in die
Innenbebauung des zentralen Burgbereiches.
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