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Die Burganlage von Öden Großau

2019

- Die archäologischen Ausgrabungen der Jahre 2009-2012 Unweit der Ortschaft Großau im nördlichen Waldviertel (NÖ) befindet sich auf einer Geländezunge über der Mährischen Thaya eine abgekommene Burganlage. Das Gebiet wird unter anderem als „Öden Großau“ bezeichnet. Die schriftlichen Quellen zur Burg setzen im Jahr 1204 ein und legen einen Nutzungszeitraum bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts nahe. Hier fanden in den Jahren 2009-2012 archäologische Grabungen statt, die in der vorliegenden Arbeit aufgearbeitet werden. Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem angetroffenen Fundmaterial. Die keramischen Funde werden dabei anhand der Warenart und der Formgebung kategorisiert und datiert. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die häufigste keramische Grundform, den Topf, gelegt. Hier wird die Randgestaltung genauer betrachtet, um eine präzisere chronologische Einordnung zu ermöglichen. Als Grundlage für die zeitliche Einordnung werden vor allem gut datierte Vergleichsobjekte aus der Region herangezogen. Im zweiten Teil werden die ergrabenen Befunde beschrieben und interpretiert. Durch die Kombination der stratigraphischen Informationen und der Datierung des Fundmaterials, konnten einzelne Nutzungsphasen und Zerstörungshorizonte der Burganlage identifiziert werden. Die erste Nutzung des Geländesporns konnte somit überraschenderweise bereits um das Ende des 10. Jahrhunderts festgestellt werden. Nach einer Siedlungsunterbrechung, dürfte die Errichtung des steinernen Berings um die Mitte des 12. Jahrhunderts erfolgt sein. Genutzt wurde die Anlage danach, unterbrochen von zumindest zwei Brandereignissen, bis an den Beginn des 14. Jahrhunderts. Durch die vorliegende Arbeit wird ein umfassendes Bild einer verhältnismäßig kleinen Ministerialienburg zur Zeit des Landesausbaus im nördlichen Niederösterreich gezeichnet. Dieses bestätigt den multifunktionalen Charakter einer solchen Anlage und gibt vor allem Einblick in die Innenbebauung des zentralen Burgbereiches.

MASTERARBEIT / MASTER’S THESIS Titel der Masterarbeit / Title of the Master‘s Thesis „Die Burganlage von Öden Großau - Die archäologischen Ausgrabungen der Jahre 2009-2012“ verfasst von / submitted by Alexander Pollak-Schmuck, BA angestrebter akademischer Grad / in partial fulfilment of the requirements for the degree of Master of Arts (MA) Wien, 2019 / Vienna, 2019 Studienkennzahl lt. Studienblatt / degree programme code as it appears on the student record sheet: UA 066 801 Studienrichtung lt. Studienblatt / degree programme as it appears on the student record sheet: Masterstudium Urgeschichte und Historische Archäologie Betreut von / Supervisor: tit. ao.Univ.-Prof. Dr. Sabine Felgenhauer-Schmiedt Inhalt 1 Einleitung und Forschungsfragen .................................................................................................... 4 2 Lage der Fundstelle ......................................................................................................................... 5 3 Historischer Kontext und Schriftquellen ......................................................................................... 8 4 Forschungsgeschichte ................................................................................................................... 12 4.1 5 Funde ............................................................................................................................................. 18 5.1 Methodik der Keramikaufnahme .................................................................................. 18 5.1.2 Keramikgruppen ............................................................................................................ 23 5.1.3 Entwicklung der Keramikformen und Vergleichsfundstellen ........................................ 33 5.1.4 Töpfe.............................................................................................................................. 37 5.1.5 Vorratsgefäße ................................................................................................................ 51 5.1.6 Schalen .......................................................................................................................... 52 5.1.7 Deckel ............................................................................................................................ 54 5.1.8 Henkel ............................................................................................................................ 56 5.1.9 Töpferzeichen und Bodenmarken ................................................................................. 56 5.1.10 Aquamanile.................................................................................................................... 58 Metall .................................................................................................................................... 58 5.2.1 Geschossspitzen ............................................................................................................ 58 5.2.2 Schwert .......................................................................................................................... 60 5.2.3 Reitzubehör ................................................................................................................... 60 5.2.4 Schloss und Schlüssel .................................................................................................... 62 5.2.5 Messer ........................................................................................................................... 63 5.2.6 Schmuck......................................................................................................................... 64 5.2.7 Gussreste ....................................................................................................................... 64 5.3 Sonstige Funde ...................................................................................................................... 65 5.3.1 Spinnwirtel..................................................................................................................... 65 5.3.2 Spielsteine ..................................................................................................................... 66 5.3.3 Glas ................................................................................................................................ 67 5.3.4 Hüttenlehm ................................................................................................................... 67 5.4 Chronologische und funktionale Einordnung der Fundgegenstände.................................... 68 Befunde ......................................................................................................................................... 70 6.1 2 Keramik.................................................................................................................................. 18 5.1.1 5.2 6 Die Grabungen 2009-2012 .................................................................................................... 15 Mauerwerk ............................................................................................................................ 71 6.2 Planieschichten und Begehungshorizonte ............................................................................ 76 6.3 Trockensteinmauern ............................................................................................................. 77 6.4 Feuerstellen ........................................................................................................................... 80 6.5 Pfosten................................................................................................................................... 82 6.6 Gruben ................................................................................................................................... 85 6.7 Außenbereich ........................................................................................................................ 86 7 Interpretation der Befunde und Fazit ........................................................................................... 89 8 Quellen- und Literaturverzeichnis ................................................................................................. 93 9 Abbildungsverzeichnis ................................................................................................................. 105 10 Geländemodelle ...................................................................................................................... 107 11 Grabungsdokumentation ........................................................................................................ 109 11.1 Fotografische Dokumentation............................................................................................. 109 Fundliste .......................................................................................................................................... 117 13 Fundstatistik ............................................................................................................................ 121 14 Katalog und Tafeln................................................................................................................... 125 15 Zusammenfassung ................................................................................................................... 211 3 1 Einleitung und Forschungsfragen Westlich der Ortschaft Großau bei Raabs, im nördlichen Waldviertel, fanden in den Jahren 2009-2012, unter der Leitung von Frau Professor Dr. Felgenhauer-Schmiedt, archäologische Untersuchungen auf einem Geländesporn oberhalb der Mährischen Thaya statt. Bezugnehmend auf die Reste der mittelalterlichen Burganlage, die sich dort befindet, wird das Gebiet noch heute umgangssprachlich als „altes G’Schloss“ oder „Öden Großau“ bezeichnet. Als solche zu erkennen ist die Anlage vor allem durch zwei Gräben, die das Plateau in östlicher Richtung begrenzen. Anlass der Grabungstätigkeiten war zum einen die zunehmende Gefährdung der Fundstelle durch unwissenschaftliche Grabungstätigkeiten und zum anderen die durchaus unerwarteten Funde, die dabei zu Tage traten. Eine erste Sichtung des keramischen Fundgutes durch die spätere Ausgrabungsleiterin legte eine Nutzung des Geländes im 10. Jahrhundert nahe. Eine Datierung, die als relativ früh einzustufen ist und vor nicht allzu langer Zeit für nicht möglich gehalten worden wäre. Der durch die Babenberger vorangetriebene mittelalterliche Landesausbau erreichte, laut schriftlichen Quellen, das nordwestliche Waldviertel nämlich erst zum Ende des 11. oder im Laufe des 12. Jahrhunderts 1. Erst zwei Fundstellen in unmittelbarer Umgebung von Großau änderten dieses Bild. So wird der Zeitpunkt der Errichtung einer Wallanlage auf der Flur Sand bei Oberpfaffendorf in die erste Hälfte des 10. Jahrhunderts datiert2 und auch die Burg Raabs dürfte bereits um das Jahr 1000 bestanden haben3. Ziel der Arbeit soll es sein, herauszufinden welche Rolle die Burganlage von Öden Großau im Landesausbau in dieser Region spielte. Der Raabser Raum ist bis heute Grenzland und wurde in der Zeit des frühen Hochmittelalters vermehrt zur Kontakt- und Konfliktzone zwischen dem nach Norden expandierenden bayerischen Adel und den immer selbstbewusster auftretenden Böhmen. In dieser Kleinregion dürfte sich also beispielhaft die Entwicklung vom Grenzraum zur relativ festen, mit Burgen gesicherten, Grenze abgespielt haben. Der Raum um Raabs an der Thaya darf generell als einer der am besten erforschten mittelalterlichen Siedlungsräume Österreichs angesehen werden. Im Zuge der Suche nach Ortswüstungen konnte ein relativ dichtes Bild des mittelalterlichen Siedlungsbildes gezeichnet werden. Um die Beziehungen der Großauer Burg mit den umgebenden Fundstellen besser nachvollziehen zu können, ist eine genaue Datierung der Anlage von Nöten. Diese soll durch eine umfassende Aufarbeitung der Fundmaterials, beginnend mit einer zeichnerischen, fotografischen und verbalen 1 FELGENHAUER-SCHMIEDT/KÜHTREIBER T. 2013, 227 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2019 3 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2006 2 4 Darstellung, und dem anschließenden Vergleich mit anderen archäologischen Fundkomplexen erfolgen. Neben der zeitlichen Einordnung ist auch eine funktionelle Interpretation von Bedeutung. Dazu sollen in erster Linie die ergrabenen Befunde analysiert werden. Das archäologische Bild mittelalterlicher Burganlagen in Österreich ist noch immer sehr lückenhaft. Wissenschaftliche Untersuchungen innerhalb des Kernbereichs einer Burg, unbeeinträchtigt von neuzeitlichen Überbauungen, sind sehr selten. Deshalb soll mit der detaillierten Aufarbeitung dieser Grabungen ein Beitrag zur Mittelalterarchäologie und Burgenforschung in Österreich geleistet werden. 2 Lage der Fundstelle Das heutige Großau befindet sich im politischen Bezirk Waidhofen an der Thaya, vier Kilometer nördlich der Stadtgemeinde Raabs an der Thaya, im niederösterreichischen Waldviertel. Die Landschaft wird hier von den tiefen Einschnitten der Deutschen und der Mährischen Thaya geprägt, die sich bei Raabs vereinen (Abb.1 und 2). Etwa 2,5 Kilometer westlich des modernen Großau befindet sich, am Rand einer Geländezunge, die ehemalige Burganlage Öden Großau. Das Plateau fällt im Westen steil zur Mährischen Thaya ab und wird im Norden vom Grundlbach und im Süden vom Hafnerbach begrenzt. Im äußersten Südwesten befindet sich, 50 Meter oberhalb der Thaya, eine hausbergartige Anlage. Da sich das Gelände nach Osten hin öffnet und nur sanft ansteigt, befinden sich in dieser Richtung zwei massive Gräben, die das eigentliche Burgplateau begrenzen (Abb. 3 und 4) Geologisch gesehen ist das gesamte Waldviertel Teil der Böhmischen Masse. Dieses Granit- und Gneishochland erhebt sich im Westen mancherorts bis auf knapp über 1000 Meter und flacht Richtung Osten ab, wo die höchsten Bergkuppen nur mehr eine Höhe von etwa 500 Metern erreichen. Präsentiert sich die Landschaft im Norden noch als weitläufige Hügellandschaft, wird sie in Richtung Süden, von vielen Donauzuflüssen zerklüftet, zu einer Mittelgebirgslandschaft4. In der Gegend um Großau herrscht Paragneis vor. Nur wenige Kilometer weiter westlich befindet sich die sogenannte Bunte Serie5, in der sowohl Lagerstätten von Grafit, als auch Eisenerze auftreten6. 4 PIELER 2013, 12-15 5 IRIS Online 2019 WEBER et al. 1997, 230f 6 5 Abbildung 1: Überblickskarte, Datengrundlage: ESRI ArcGIS Abbildung 2: Geländemodell des Raumes um Großau mit markierter Lage der Fundstelle. Datengrundlage: LIDAR-Daten Land Niederösterreich - NÖGIS 6 Abbildung 3: Geländemodell aus LIDAR-Daten, künstlicher Schattenwurf aus verschiedenen Richtungen. Datengrundlage: Land Niederösterreich - NÖGIS Abbildung 4: Geländeprofile anhand der LIDAR-Daten. Datengrundlage: Land Niederösterreich - NÖGIS 7 So erinnert zum Beispiel der Arzberg bei Eibenstein an einen Erzabbau und auch in der Nähe von Zabernreith finden sich Hinweise auf mittelalterliche Stollen. Bei Lindau wurde noch bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts ein kleiner Bergbau betrieben. In Primmersdorf bestand ab der Mitte des 16. Jahrhunderts sogar ein, wenig erfolgreiches, Silberbergwerk. Eine wichtigere Rolle als Erze könnte im Mittelalter der Grafit eingenommen haben. Dieser ist weitaus seltener und spielt eine wichtige Rolle in der Keramikproduktion. Entlang eines Streifens, der sich durch das östliche Gemeindegebiet von Raabs zieht, treten solche Grafitvorkommen zu Tage. Bei der Finnigsteigmühle in der Nähe der Ruine Kollmitz wurde in der Zeit um 1900 jährlich Grafit in einer Größenordnung von rund einhundert Eisenbahnwaggons abgebaut7. Im Waldviertel herrscht im Vergleich zu anderen Regionen Mitteleuropas ein relativ raues Klima. Das vorherrschende kontinental geprägte Hochflächenklima macht sich vor allem durch die hohen Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter bemerkbar8. Neben den ungünstigen Klimafaktoren trägt auch der relativ schlechte Boden dazu bei, dass die Region keine besonders günstigen Bedingungen für die Landwirtschaft bietet. Auch deshalb wird die Landschaft bis heute von den namensgebenden Waldflächen geprägt. 3 Historischer Kontext und Schriftquellen In der Mitte des 9. Jahrhunderts wird das Gebiet des heutigen Wald- und Mühlviertels als Nordwald bezeichnet9. Dieser vorwiegend aus Buchen und Tannen bestehende Mischwald war nur dünn besiedelt und kaum herrschaftlich erschlossen10. Zu jener Zeit sind die Franken zwar schon bis in den Osten Österreichs vorgedrungen, nördlich der Donau beschränkt sich die Siedlungstätigkeit jedoch auf günstig gelegenen Räume entlang des Stromes und des Kamptals. Im Norden und Osten grenzt das Waldviertel an das Herrschaftsgebiet des Mährischen Reiches und später der Ungarn11. Aber auch im nördlichen Waldviertel dürfte es im Frühmittelalter zumindest vereinzelt Siedlungen gegeben haben. So konnten in der Altstadt von Zwettl Spuren einer slawischen Besiedlung des 8. Jahrhunderts aufgedeckt werden12. Auch die Hügelgräber, die in der Region auftreten, können mit 7 KERSCHBAUMER 2009, 98f PIELER 2013, 19 9 DIENST 1986, 171 10 SAM 2009, 13 11 REICHHALTER 2009, 15f 12 OBENAUS 2018, 91-101 8 8 einer frühen Siedlungstätigkeit in Zusammenhang gebracht werden13. Mit einer slawisch sprechenden Bevölkerung werden auch die Namen vieler Orte in Verbindung gebracht, die im Laufe des Hochmittelalters entstanden14. Reichhalter nimmt an, dass sich zur Karolingerzeit im dünn besiedelten nördlichen Teil des Waldviertels einige lokale slawische Herrschaften befanden, die verschiedenste Einflüsse der umgebenen Mächte aufnahmen, wohl aber weitgehend eigenständig agierten15. Zwei frühe Schriftquellen aus dem frühen 10. Jahrhundert zeugen vom langsam steigenden Interesse der Eliten an der Region. Etwa die sogenannte Stieferner Schenkung, in der ein offensichtlich wohlhabender und angesehener Slawe eine Schenkung seiner Vorfahren an das Kloster Niederaltaich bestätigt16. Der Mann namens Joseph wird immer wieder mit der mächtigen Wallanlage von GarsThunau in Verbindung gebracht17. Auch die Raffelstettener Zollordnung gibt Zeugnis von Handelsbeziehungen aus dem Donauraum nach Böhmen und Mähren18. Zumindest diese Handelskontakte nach Norden blieben also auch nach der Schlacht am Lechfeld im Jahr 955, nach der sich die Franken für einige Zeit aus dem heutigen Niederösterreich zurückzogen, weiter aufrecht. Die frühesten Nachweise einer Siedlungstätigkeit im Raum um Raabs an der Thaya verdanken wir archäologischen Quellen. Auf der Flur Sand bei Oberpfaffendorf wurde eine Burganlage entdeckt, die ins 10. Jahrhundert datiert wurde. Der frühe Versuch in diesem Raum eine Herrschaft zu etablieren scheiterte jedoch schon nach kurzer Zeit. Die Zerstörung der Anlage im letzten Drittel des 10. Jahrhunderts wird mit einem ungarischen Angriff in Verbindung gebracht19. Die ersten schriftlichen Nachweise einer Erschließung der Region um die Burganlage von Großau stammen aus dem Ende des 11. Jahrhunderts. In den Jahren 1074 und 1076 scheint in einer Schenkung des Königs an die Babenberger Markgrafen eine silva Rakouz, einem Waldgebiet südlich von Raabs, auf20. Dass in der Frühzeit der herrschaftlichen Erschließung des nördlichen Waldviertels die Herrschaft Raabs eine wichtige Rolle gespielt hat, spiegelt sich nicht zuletzt darin wider, dass der Ursprung für das tschechische Wort für Österreich, Rakousko, auf Raabs zurückzuführen ist21. Um 1100 erwähnt Cosmas von Prag einen Gottfried, der in einem castrum Racouz residiert22. 13 BREIBERT 2010 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, 144f 15 REICHHALTER 2009, 16 16 NÖUB 1 2008, 110-112 17 zB. BRUNNER 2003,31 18 NÖUB 1, 2008, 150-158 19 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2019 20 KUPFER 2000, 150, zur Verortung des Waldgebietes zuletzt zusammenfassend: HOPF 2017, 30-33 21 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2006, 15 22 COSMAS III 12, 185 14 9 Archäologische Untersuchungen, die in einem Keller eben jener Burg durchgeführt werden konnten, zeigten jedoch, dass der Raabser Burgfelsen bereits um die Jahrtausendwende, beziehungsweise kurz danach, genutzt wurde23. Also nur wenige Jahrzehnte nach dem Niedergang der Wallanlage auf der Flur Sand. Ob es sich bei der Burg Raabs um eine böhmische oder bayerische Gründung handelt, ist kaum zu beantworten. Laut Reichhalter ist die Lage, in Zusammenhang mit einer so frühen Zeitstellung, eigentlich nicht mit der Kolonialisierungsbewegung des bayerischen Adels in Zusammenhang zu bringen. Da sich dieser erst später im nördlichen Waldviertel niederließ. Der Burgentypus entspricht jedoch, im Vergleich zu den mährischen Wallanlagen, westlichen Vorbildern24. Das Fundmaterial zeigt eindeutige Bezüge nach Norden25. Auffällig ist auch, dass solch frühe Herrschaftsmittelpunkte häufig in unmittelbarer Nähe, und somit in gewisser Weise als Nachfolgebauten, frühmittelalterlicher Anlagen entstehen. So zum Beispiel in GarsThunau, beim sogenannten Brandwall bei Messern und eben in Raabs. Diese drei Anlagen stehen auch repräsentativ für jene Räume, aus denen der planmäßige Landesausbau durch den bayerischen Adel vorangetrieben wurde. Das Kamptal, das Horner Becken und das nördliche Thayatal26. Ab dem späten 11. und frühen 12. Jahrhundert wird durch schriftliche Quellen eine intensive Erschließung des Waldviertels deutlich, die sich, ausgehend von den Altsiedelräumen, bis um die Mitte des 13. Jahrhunderts fortsetzt27. Nach dem Niedergang des Großmährischen Reiches scheinen sowohl der bayrische Adel, als auch die Přemysliden in Böhmen den Nordwald durch Siedlungstätigkeit in Besitz nehmen zu wollen28. Dadurch kommt es naturgemäß vermehrt zu Konflikten zwischen den beiden Gruppen. Eine tatsächliche Grenze, im Sinne einer Linie und nicht einer Grenzregion, wird zwischen dem Waldviertel und Böhmen erst am Ende des 12. Jahrhunderts festgelegt29. Ausgehend von der relativ unabhängigen und gut vernetzten Herrschaft in Raabs fand im 12. Jahrhundert die planmäßige Rodung und Besiedlung der Region statt. Das Gebiet der Raabser erreichte somit eine beachtliche Ost-West Ausdehnung, die sich im Westen bis hinter Gastern erstreckte3031. 23 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2006, 15-50 REICHHALTER 2009, 17 25 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2006, 34 26 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2019, 10-13 27 FELGENHAUER-SCHMIEDT /KÜHTREIBER T. 2013, 227 28 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2006, 34 29 LECHNER 1937, 85f 30 LINDTNER 2012, 6 31 der Ort Gastern dürfte auf die Beziehungen der Raabser mit dem Kloster in Gasten bei St. Pölten zurückgehen, HOPF 2017, 92f 24 10 Getragen wurde diese Siedlungstätigkeit von Gefolgsleuten des Hochadels, wie sie in Raabs ab 1142 urkundlich fassbar werden32. Im Laufe des 12. Jahrhunderts verdichtet sich das Siedlungsbild im nördlichen Waldviertel. Die Raabser bekamen mehr Konkurrenz. Mächtige Ministeriale der Babenberger, allen voran die Kuenringer, aber auch die Pernegger, trieben den Landesausbau voran und drangen von allen Seiten bis an das Raabser Herrschaftsgebiet heran33. Diese verstanden sich im 11. Jahrhundert wohl noch als ebenbürtig mit den Babenbergern und verfolgten eine eigenständige Politik. Im Laufe des 12. Jahrhunderts wurden sie jedoch Teil des österreichischen und somit babenbergischen Landesadels. Die in den 1160er Jahren erfolgte Gründung von Weikertschlag, unmittelbar nördlich des Raabser Rodungsgebietes, dürfte Ausdruck des Drucks sein, unter dem diese Entwicklung vollzogen wurde34. Laut Helmut Lindtner dürfte die Grenze zwischen den Raabsern und ihren nördlichen Konkurrenten, den Perneggern, schon seit dem 11. Jahrhundert der Grundlbach darstellen. Die Burganlage von Öden Großau würde sich also unmittelbar an dieser Grenze befinden. Das heutige Großau, das sich auf beiden Seiten des Baches erstreckt, lag also später im Verwaltungsgebiet zweier Herrschaften35. Der Name Großau wird erstmals in Zusammenhang mit einem Gefolgsmann der Raabser erwähnt. Liutfried de Grassowe erscheint 1204, neben anderen Ministerialien, als Zeuge einer Schenkung36. In den folgenden Jahrzehnten tauchen immer wieder Großauer in ähnlichen Urkunden auf, wenn auch nicht mehr im Gefolge der Raabser.37. 1356 scheint zum letzten Mal ein Hermann als Vertreter des Geschlechts der Großauer auf. Danach dürfte die Linie ausgestorben sein38. Eine wichtige Quelle für zum Verständnis des mittelalterlichen Siedlungsbildes um Raabs ist die Prima Fundacio. Dieses Zehentverzeichnis des Klosters St. Georgen an der Traisen wurde vermutlich Ende des 13. Jahrhunderts angelegt und zeugt von zwei Orten Namens Großau zu dieser Zeit. Ob es sich bei der Burgstelle um grassaw minor oder maior handelt, ob eines von beiden das moderne Großau meint und inwiefern die naheliegenden Wüstungen gemeint sein könnte, wird kaum abschließend zu beantworten sein39. 32 HOPF 2017, 138 REICHHALTER 2009, 17f 34 HOPF 2017, 138-144 35 LINDTNER 2012, 7 36 FRA II/3, 463 37 Nach dem Tod des letzten Grafen von Raabs wurde das Herrschaftsgebiet geteilt und die Großauer traten in das Gefolge anderer Familien ein, LINDTNER 2010, 5f 38 LINDTNER 2012,6 39 BORS 1997, 10 33 11 Im Jahr 1360 wurde Konrad von Weitra gestattet, einen Graben um sein Haus zu Grossawe anzulegen40 41 . Hier ist mir hoher Wahrscheinlichkeit schon das moderne Großau gemeint. 1419 wird ein Wolfgang Kling mit dem Dorf, dem Hof und dem Edelsitz von Großau belehnt42. 1430 ist von einem „Hof mit dem Turm mitten im Dorf zu Grassaw“ die Rede43. Auch diese Nennungen dürften sich wohl auf das heutige Großau beziehen. Ab 1491 wird das Waldstück, in dem sich der ehemalige Adelssitz befand, als „Oeden Grossau“ bezeichnet44. 4 Forschungsgeschichte Das Gebiet um die verödete Burganlage wird auch heute noch als Öden Großau, altes G‘Schloss oder „Kaschas“ bezeichnet, was dafür spricht, dass der Standort der herrschaftlichen Anlage bei der lokalen Bevölkerung nie ganz in Vergessenheit geriet45. Im Franziszeischen Kataster von 1823 finden sich jedoch keine Hinweise auf eine solche Flurbezeichnung. Die früheste Quelle, die eine Burgstelle von Öden Großau erwähnt und sich eindeutig nicht auf den Nachfolgebau im modernen Großau bezieht, stammt aus dem Jahr 1840. Franz Xaver Joseph Schweickhardt erwähnt einen „von den traurigen Folgen des faustrechtes Zeugniß gebenden Platz“, der Öden Großau genannt wird. Dort befand sich, als Vorgängerbau des Schlosses im heutigen Großau, eine „an der südwestlichen und äußersten von der Thaya bespülten Grenze gelegene Wald- und Felsenburg“. Von der man jedoch nur noch „die Vertiefungen sieht, aus welchen die Steine gehoben wurden“. Nachdem sie durch „die starke Faust eines kräftigen Ritters“ zerstört worden war46. In einer Sage, die im Jahr 1928 niedergeschrieben wurde, die sich aber eher auf die unweit gelegene Georgikirche bezieht, wird ein ödes oder altes Schloss erwähnt. Die Bezeichnung Kaschas wird hierbei auf den einstigen Besitzer des Waldes, mit dem im Waldviertel nicht unüblichen Namen Kases oder Kassis, zurückgeführt47. 40 PLESSER 1907 Zu jener Zeit könnte es in Großau jedoch mehrere Adelssitze gegeben haben. LINDTNER 2012, 8 42 TOPOGRAPHIE NÖ 1893, 706 43 CHMEL 1858, 394 44 LINDTNER 2012, 8 45 SCHAD‘N 1953, 57 46 SCHWEICKHARTD 1840, 161f 47 SCHWEICKHARTD 1840, 161f 41 12 Auch im Jahre 1933 ist der Standort der alten Burganlage noch wohl bekannt. So schreibt Dr. Joseph Krinninger: „Versteckt in tiefer Waldeseinsamkeit, am Kamme zwischen Hafnerbach und Grundelbach, umschließen die Reste einiger Wallgräben einen kleinen, ebenen Platz. Es ist die Stelle, auf der einst die seit Jahrhunderten verödete Burg Grossau stand und die daher heute noch „Öden Großau“ heißt. Inmitten dieses Platzes erhebt sich ein scheinbar künstlich aufgeschütteter kleiner Hügel.“48 Diese Erwähnung lässt zumindest darauf schließen, dass sich auch in den 30er Jahren keine obertägig erhaltenen Mauerreste mehr auf dem Plateau befunden haben. Neben der Beschreibung des Geländes, liefert der kurze Beitrag aber auch die Erklärung für die durchaus massiven Zerstörungen, die durch unsachgemäße Bodeneingriffe verursacht wurden. Unter dem erwähnten Hügel soll sich nämlich, „sorgsam verborgen, der Eingang zu den Kellern der alten Burg befinden. Dort steht in einem großen Gewölbe ein riesiger Tisch aus purem Golde. Er ist bedeckt von silbernen und goldenen Geschmeiden, Haus- und Tafelgeräten, Waffen und Rüstungsstücken, Zaumzeug und Sporen, alle aus edelstem Stoff in kunstvoller Weise gefertigt.“ Des Weiteren soll sich in diesem Keller auch noch ein goldener Schrein gefüllt mit Edelsteinen und ein ganz besonderer Wein befinden. Angespornt durch diese Verlockungen ist es nicht ungewöhnlich, dass bereits Jahrzehnte vor dem erscheinen dieses Artikels „… Bewohner des heutigen Dorfes Großau wohl schon versucht (haben), den Zugang zu dem alten Keller und seinen Kostbarkeiten auszugraben. Doch durch den Spott ungläubiger Zweifler ließen sie sich zu früh von der Weiterarbeit abbringen und so ruhen heute noch die Schätze ungehoben in den Kellern unter der alten Burg Großau.“ 49. Diesen ungläubigen Zweiflern also ist es zu verdanken, dass Jahrzehnte später, trotz der Sage vom goldenen Tisch, eine wissenschaftliche Ausgrabung auf dem Burghügel noch Sinn machte. Nur, und so viel sei der Arbeit vorweggenommen, den Eingang zu den Kellergewölben konnten auch die Archäologen bis heute nicht finden. Hans P. Schad’n beschreibt 1953 das alte Schloss der Herren von Großau, ohne jedoch selbst vor Ort gewesen zu sein. Er erwähnt, dass noch Vertiefungen der einstigen Grundmauern zu sehen sind50. Eine detaillierte Beschreibung verfasste 1988 Hermann Schwammenhöfer. Neben einer relativ detaillierten Vermessung der Gräben und des Plateaus, wagt er auch eine idealisierte Rekonstruktion der Anlage. Außerdem beschreibt er überwachsene Mauerreste eines Rechteckbaues mit einer Stärke von durchschnittlich 1,20 Metern und spricht die Mulden im Inneren der Anlage als Hinweis auf Raubgräber an51. 48 KRINNINGER 1933, 168 KRINNINGER 1933, 168 f 50 SCHAD‘N 1953, 57 51 SCHWAMMENHÖFER 1988, Nr. 17 49 13 Nachdem die Wüstungen im Bereich der abgekommenen Burganlage von Großau bereits in den Jahren 1992 bis 1994 im Interesse der Forschung standen52, rückt das Burgplateau selbst erst ab dem Jahr 1997 in den Mittelpunkt des Interesses. Wie schon im Bereich der Wüstungen sind die ersten Fundmeldungen auf Oberflächenaufsammlungen von Kurt Bors und Helmut Lindtner zurückzuführen. Auch sie merken an, dass in dem Areal offensichtlich unwissenschaftliche Schürfungen stattgefunden haben, die ihren Ausgang offenbar schon um die Jahrhundertwende nahmen. Zumindest konnten sie einige dieser unsachgemäß geborgenen Objekte verwahren. In ihrem ersten Fundbericht berichten die beiden von massivem Steinversturz auf dem Plateau und einer gemörtelten Mauer, die selbiges gegen Norden und Osten begrenzt. Im Westen wird eine Steinlage aus flachen Platten beschrieben. Auch von einer Trockenmauer und entdeckten Pfostenlöchern ist die Rede. Diese Ausführung vermitteln ein Bild davon, wie massiv offensichtlich im Zuge der Raubgrabungen in den Boden eingegriffen wurde. Viele Schichtzusammenhänge sind dadurch Abbildung 5: Zeichnung eines Ganzgefäßes natürlich unwiederbringlich zerstört. Von den angetroffenen das auf dem Burgplateau entdeckt wurde Funden ist der wohl eindrucksvollste ein vollständig (BORS/LINDTNER 1998, 914). rekonstruierbarer Topf mit einer Höhe von 26 cm und einem Randdurchmesser von 18 cm (Abb.5). Das aus Grafitton gefertigte Gefäß weist an der Innenseite vertikale Verstreichspuren auf und ist im Schulterbereich stark verziert. Hier finden sich vier Zeilen schräger Kammstrichverzierung die abwechselnd nach rechts und links geneigt sind. Dazwischen befinden sich drei umlaufene Furchen und zwei enge Ritzlinien am Bauch. Diese Verzierung und auch der einfach auslandende Randbereich führt zu einer Datierung um die Zeit des 10. oder 11. Jahrhunderts. Weitere Stücke werden von den Verfassern des Fundberichtes vom 11. bis ins 13. beziehungsweise 14. Jahrhundert datiert53. Während der Zeit, in der diese Funde gemacht wurden, fanden im nahen Umfeld archäologische Ausgrabungen auf der Flur Sand bei Oberpfaffendorf und in der Burg Raabs statt. Durch die räumliche Nähe und auch die ähnliche Zeitstellung der Fundobjekte, wurde die Leiterin dieser beiden Kampagnen, Dr. Sabine Felgenhauer-Schmiedt, auf die Großauer Anlage aufmerksam und initiierte, auch um weitere unsachgemäße Schürfungen zu verhindern, eine archäologische Untersuchung. Diese wurde in den Jahren 2009 – 2012 in Kampagnen mit einer Dauer von zwei Wochen, unter Mithilfe von Studenten, Heimatforschern und interessierten Laien, durchgeführt. 52 53 siehe: Fundberichte aus Österreich 32-35 BORS/LINDTNER 1998, 914 14 Die vorläufigen Ergebnisse dieser Grabungen erschienen in den jährlichen Fundberichten aus Österreich 2009-2012. Im Jahr 2012 erschien auch ein Beitrag von Helmut Lindtner, der auch Mitglied des Grabungsteams war, in dem er sich mit den umliegenden Wüstungen auseinandersetzt54. Dabei beschäftigt er sich auch kurz direkt mit dem Burgplateau und einigen Oberflächenfunden. Erwähnt wird die Großauer Burg danach noch in kurzen Beiträgen von Frau Dr. Felgenhauer-Schmiedt55 4.1 Die Grabungen 2009-2012 Die Grabungskampagnen fanden immer in den Sommermonaten mit durchschnittlich vier bis sechs Mitarbeitern statt. Aufgrund des kleinen Teams und der kurzen Dauer von maximal zwei Wochen pro Jahr, wurde die Grabungsfläche auf verhältnismäßig kleine Schnitte aufgeteilt (Abb. 6 und 7). Im Jahr 2009 wurden drei Schnitte angelegt. Fläche 1 befand sich außerhalb des Mauerzuges am nördlichen Abhang zur Thaya und hatte den Zweck den Erhaltungszustand der Außenmauer festzustellen. Auf einer Länge von 2 Metern wurde bis zum gewachsenen Boden abgetieft. Mit einem zweiten Schnitt, Fläche 2, wurde in der Nordostecke des Innenbereichs begonnen. Hier war wegen früherer Grabungen der Mauerverlauf ersichtlich. Diesem in Richtung Nordost-Südwest verlaufenden Mauerzug folgend, wurde ein Schnitt von etwa 7 Metern Länge und 2,6 Metern Breite angelegt. Auch die Oberfläche der Mauer wurde hierbei freigelegt. In der südlichen Ecke wurde die Grabungsfläche später noch geringfügig, als Fläche 3 in Richtung Südosten und als Fläche 4 nach Südwesten, erweitert. Mit Fläche 5 wurde der östliche Mauerabschluss untersucht. In der Kampagne des Jahres 2010 sollte der Rest der Nordosthälfte der Anlage untersucht werden. Fläche 6 sollte, in etwa im rechten Winkel zur langgezogenen Fläche 2 des Vorjahres, quer das Plateau schneiden. Nordöstlich davon wurde Fläche 7 angelegt, um auch hier an die Umfassungsmauer zu gelangen. Südwestlich von Fläche 6 wurde Schnitt 8 angelegt. Um auch im Südosten die Ausdehnung der Umfassungsmauer nachvollziehen zu können, wurde Fläche 5 aus dem Vorjahr wieder geöffnet und mit Fläche 9 erweitert. Angesichts der schlechten Wetterverhältnisse und dem daraus resultierenden engen Zeitplan wurde der südliche Teil von Fläche 6 und 7 erst im Folgejahr weiter untersucht. 2011 wurde mit dem Ausstecken der Flächen 10-12 versucht, den Untersuchungsbereich soweit nach Süden auszudehnen, um die Lücken zwischen den ersten beiden Kampagnen zu schließen. Übersehen 54 55 LINDTNER 2012 uA FELGENHAUER-SCHMIEDT 2019, 189f und 2013, 11 15 wurde dabei ein kleiner Bereich zwischen den Flächen 12 und 10. Dieser wurden dann im letzten Grabungsjahr 2012 ergänzt. In dieser vorläufig letzten Saison wurde der Grabungsbereich mit den Flächen 14 und 16 nach Westen ausgeweitet. Fläche 15 entstand außerhalb der Mauer, wo sich in Richtung Nordosten zwischen Außenmauer und Grabenanlage ein überhöhter Bereich befindet. Die Vermessung der Anlage erfolgte mittels eines lokalen Koordinatensystems. Die Fixpunkte dazu wurden von Studenten der TU Wien gesetzt. Anhand dieser Fixpunkte wurden die Eckpunkte der Grabungsflächen digital eingemessen. Auch Einzelfundeinmessungen und einige Befunde sind digital vorhanden. Der Großteil der Befunddokumentation wurde jedoch mittels analoger Pläne durchgeführt. Die Grabungstechnik folgte der stratigraphischen Methode. Die Pläne wurden auf den relevanten Dokumentationsniveaus angefertigt und enthalten Zusatzinformationen zu einzelnen Schichten. Als Ergänzung dazu wurden Grabungsfotos angefertigt. Die Funde einzelner Schichten oder bestimmter Bereiche wurden in Fundposten zusammengefasst. Alle Fundposten sind im Fundprotokoll mit Zusatzinformationen angeführt. Hinweise auf die stratigraphischen Zusammenhänge finden sich im detailliert geführten Grabungsprotokoll. Aufgrund der vielen Störungen und der topografischen Situation konnten jedoch nur selten klare Aussagen zur Abfolge der Befunde getroffen werden. 16 Abbildung 6: Lage der ergrabenen Flächen auf dem Burghügel. Datengrundlage Hintergrund: Land Niederösterreich - NÖGIS Abbildung 7: Grabungsflächen mit Nummerierung, Datengrundlage: Pläne von S. Felgenhauer-Schmiedt, O. Fries, S. Sam, R.Salzer 17 5 Funde 5.1 Keramik 5.1.1 Methodik der Keramikaufnahme Das keramische Fundgut macht selbstverständlich den größten Teil der archäologischen Hinterlassenschaften von Öden Großau aus. Im Rahmen dieser Arbeit wurde 1883 Scherben und andere keramische Objekte der Grabungen aus den Jahren 2009 – 2012 bearbeitet. Das Material wurde nach den Grabungen gewaschen und nach Fundnummern sortiert. Um eine weitere Bearbeitung zu ermöglichen, wurden die Keramikobjekte vom restlichen Fundgut getrennt und beschriftet. Jeder Fund ist nun mit einem Code versehen, der sich aus drei Teilen zusammensetzt. Der erste Teil ermöglicht eine eindeutige Zuordnung zur Grabung in Großau, der zweite Teil ist die Nummer des Fundpostens des betreffenden Grabungsjahres und der dritte Teil stellt das Grabungsjahr selbst dar. Somit sind alle Funde eindeutig einem Fundposten zuordenbar. Im Laufe der Bearbeitung stellte sich heraus, dass eine weitere Nummer, als laufende Nummer innerhalb eines Fundpostens, zur eindeutigen Identifikation jedes einzelnen Objektes, durchaus sinnvoll gewesen wäre. Durch die relativ kleine Menge an Material pro Fundnummer, war eine eindeutige Zuordnung zwar immer möglich. Der Ablauf der Arbeitsvorgänge wurde dadurch aber unnötig verkompliziert. Eine eindeutige Nummer zu jedem Objekt wurde im Nachhinein zumindest für alle im Katalog gelisteten Funde hinzugefügt. Im Zuge der Beschriftung der Objekte wurde auch eine erste Durchsicht des Materials durchgeführt. Im Rahmen dieses Arbeitsschrittes wurde auch gleich versucht eine Gliederung nach Warenarten durchzuführen. Diese Gliederung orientiert sich an den Leitlinien des Handbuches zur Terminologie der mittelalterlichen und neuzeitlichen Keramik in Österreich56. So wurde eine erste grobe Sortierung nach Art des Brandes und der Magerung durchgeführt. Diese Einteilung stellte sich als durchaus herausfordernd dar, da viele Einflüsse auf den, im Endeffekt sehr subjektiv geführten, Entscheidungsprozess wirken. So wurde zum Beispiel auf eine genauere Bestimmung der Farbe verzichtet, da zum einen die Aussage einer detaillierten Aufnahme in Frage zu stellen ist und zum anderen die Farbe auf ein und demselben Objekt mitunter stark variiert. Dies steht damit im Zusammenhang, dass die Farbgebung der Keramik von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängt. Dazu zählt natürlich der Brand im Zuge des Herstellungsprozesses aber auch sekundäre Brandspuren, 56 HOFER et al. 2010 18 Abnutzung oder lagerungsbedingte Veränderungen. Stattdessen wurden Gruppen von Keramik, die sich eindeutig durch ihre Farbgebung unterschieden, als eigene Keramikunterarten definiert. Auch die Definition der Magerungsgruppen wurde im Laufe des Prozesses mehrmals überdacht. Denn auch hier hängt das Erscheinungsbild von vielen Faktoren ab. So stellt sich die Magerung eines Gefäßes in den unterschiedlichen Gefäßteilen oft anders dar. Auch hier scheint die Aussagemöglichkeit nach einer sehr detaillierten Aufnahme begrenzt. Die Tonzusammensetzung der mittelalterlichen Keramik in Ostösterreich ist nämlich sehr inhomogen, was wohl meist auf die Nutzung regionaler Lagerstätten schließen lässt. Die übergeordneten Zusammenhänge lassen sich demnach eher anhand der Aufarbeitung, Verarbeitung und der Brandführung erkennen57. Aber auch die Regionalität der Rohtonlagerstätten sollte nicht überbewertet werden. Wenn andere Standortvorteile, wie zum Beispiel bessere Absetzmöglichkeiten, in Vordergrund standen, konnte auch eine Distanz von mehreren Stunden zur Lagerstätte in Kauf genommen werden. Außerdem ist es auch möglich, dass aus ein und derselben Abbaustätte Tone verschiedener Qualität gewonnen werden. Eine Änderung der Materialart muss also nicht immer ein Hinweis auf eine andere Lagerstätte sein58. Auch die Art des Bruches und der Oberflächengestaltung beeinflussen das Erscheinungsbild. Nicht zuletzt ist auch entscheidend, wie gut die Scherben, vor allem der Bruch, gewaschen wurden. Zwar wurden viele Stücke im Laufe der Bearbeitung noch einmal gereinigt, für alle Objekte wäre das aber im Rahmen der Arbeit nicht praktikabel gewesen. Genauso wenig wäre das Erzeugen eines frischen Bruches an einem Großteil der Keramik sinnvoll, wobei diese Methode wohl zu den besten Ergebnissen führen würde. Es wurde also aufgrund der Praktikabilität auf eine zu genaue Einteilung nach Magerungsart, die am Ende wohl doch nur Genauigkeit suggerieren würde, einer naturwissenschaftlichen Analyse aber nicht standhalten könnte, verzichtet. Stattdessen wurde nach relativ objektiven Kriterien und unter Rücksichtnahme auf die mögliche Vergleichbarkeit mit anderen Fundstellen, versucht grobe Einteilungen zu treffen. Neben der Magerungsart wurde natürlich die Art des Brandes als gruppendefinierendes Merkmal herangezogen. Dabei wurde versucht sekundäre Brandspuren nicht zu berücksichtigen und die Brennatmosphäre des Herstellungsprozesses als Kriterium heranzuziehen. Auch hier ist die Unterscheidung natürlich nicht immer einfach und durchwegs subjektiv. Besonderes wurde auf die Gleichmäßigkeit geachtet, mit welcher sich die unterschiedliche Brennatmosphäre als farbliche Abweichung darstellt. Wenn ein kompletter Scherben an einer oder beiden Oberflächen gleichmäßig 57 58 HUBER et al. 2003, 45 KALTENBERGER 2009, 155-160 19 gebrannt erscheint, wurde von einer intentionellen Brandführung ausgegangen. Auch wurde besonders auf die Verfärbung des Bruches geachtet. Wenn oberflächlich stellenweise Veränderungen festgestellt wurden, im Bruch jedoch ein einheitlicher Brand erkenntlich ist, wurde eher von einer Verfärbung durch sekundäre Hitzeeinwirkung ausgegangen. Als gruppendefinierendes Merkmal wurde hier jedoch ausdrücklich nicht auf die Farbe geachtet, sondern auf die Brandführung. Im vorliegenden Fundgut finden sich einige Beispiele, die zeigen, wie sehr sich Bruchstücke ein und desselben Gefäßes farblich unterscheiden können. Dementsprechend wurden die Gruppen nach oxidierender und reduzierender Brennatmosphäre unterteilt. Fundstücke bei denen gegen Ende des Brennvorganges eine andere Brennatmosphäre als zu Beginn herrschte, also sich eine oder beide Oberflächen farblich eindeutig vom inneren Unterscheiden, wurden als intentioneller Mischbrand kategorisiert. Den größten Teil davon stellt die sogenannten „ummantelte“ Keramik dar, die durch einen reduzierenden Kern und oxidierend gebrannte Oberflächen charakterisiert wird. Wegen der nicht unerheblichen Anzahl an Fragmenten die einen einseitigen oxidierenden Brand aufweisen, wurde auch diese Gruppe gesondert erfasst. Als Mischbrand wurde schlussendlich noch jene Gruppe von Scherben angesprochen, welche nicht den beschriebenen Merkmalen eines geregelten Brandverlaufes entsprechen. Die Keramik weist zwar sowohl oxidierend als auch reduzierend gebrannte Bereiche auf, diese haben jedoch keine Regelhaftigkeit. Wie bereits zuvor beschrieben, wurde versucht sekundäre Brandspuren nicht in die Kategorisierung einfließen zu lassen. Als Mischbrand wurden nur jene Stücke beschrieben bei denen sich unterschiedliche Formen des Brandes, nicht nur an der Oberfläche, sondern auch im Bruch feststellen ließen. So wurde versucht eine Unterscheidung zwischen Verfärbungen aufgrund einer unregelmäßigen Brennatmosphäre und Verfärbungen durch sekundäre Hitzeeinwirkung zu finden. Alle Keramikfragmente wurden nach den beschriebenen definierenden Eigenschaften, also Magerung und Brennatmosphäre, in Gruppen zusammengefasst. Im Handbuch zur Terminologie der mittelalterlichen und neuzeitlichen Keramik in Österreich wird als drittes entscheidendes Merkmal die Methode der Formgebung vorgeschlagen. Hier soll, anhand der verschiedenen Herstellungsspuren, auf die Art der Formgebung geschlossen werden. In weiten Teilen des Früh- und Hochmittelalters verwendete man eine langsam drehbare Unterlage zum Aufbau von Keramikgefäßen. Diese Handtöpferscheibe diente meist nur zum „nachdrehen“ der Gefäße. Die Grundform wurde dabei noch durch händisches Formen und aufwülsten erreicht. Dadurch verbleiben im Idealfall im Inneren des Gefäßes Fingerdruckmulden erhalten. Danach wurde die Außenseite und der Randbereich mithilfe der Drehhilfe bearbeitet, wodurch die charakteristischen Drehspuren entstehen. Erst die schneller rotierende Fußtöpferscheibe ermöglichte später den 20 kompletten Aufbau des Gefäßes, also ein Hochziehen aus der Tonmasse, auf der Drehscheibe. Hierbei bleiben an der Innenseite meist horizontale Drehrillen in Fingerbreite erhalten. Außen sind meist nur feinste Drehriefen erkennbar59. Die Unterscheidung zwischen langsamer und schneller Drehhilfe erwies sich hier als sehr schwierig. Auch der relativ hohe Zerscherbtheitsgrad der Keramik erschwerte eine genaue Definition. So ist die durchaus übliche Methode des partiellen Nachdrehens des Randbereichs wohl nur auf relativ großen Gefäßteilen eindeutig nachweisbar. Deshalb wurde in der ersten groben Aufnahme des Materials auf eine Gruppierung anhand der Herstellungsmerkmale verzichtet. An dieser Stelle sei jedoch angemerkt, dass im gesamten keramischen Fundmaterial nur an drei bis vier Objekten an eine reine Handformung zu denken ist. Aber auch hier fehlen die ansonsten charakteristischen Verstreichspuren im Inneren. Alle Scherben des Fundmaterials von Öden Großau wurden also in die beschriebenen Gruppen eingeteilt. Da aufgrund der Menge des Materials nicht alle Scherben einer genauen Bearbeitung unterzogen werden konnten, wurden, um zumindest eine statistische Auswertung zu ermöglichen, einige weitere Merkmale aufgenommen. Dazu wurde in einer Excel-Tabelle von jeder Warenart eines Fundposten die Anzahl der Scherben und das Gesamtgewicht eingetragen. Somit ist die Anzahl aller Scherben einer Warenart und auch deren Gewicht einer Fundnummer zuordenbar und ermöglicht eine weitere Auswertung bezüglich einer eventuellen Grobdatierung anhand der Warenart und taphonomischer Prozesse durch Umlagerungen. Da für dieses Aufnahme bereits alle Bruchstücke nach Warengruppe und Fundnummern sortiert waren, bot es sich an, mit der Suche nach zusammenpassenden Teilen zu beginnen. Dieser Prozess wurde nicht in einem Zug durchgeführt, sondern wurde praktisch in jedem Arbeitsschritt präzisiert, da im Laufe der Bearbeitung neue Details in den Vordergrund traten. So wurden zum Beispiel im Rahmen der Katalogerstellung und der damit verbundenen Ermittlung des Gefäßdurchmessers einige weitere Passscherben entdeckt. Solche Zusammenführungen sind naturgemäß besonders dann interessant, wenn sich ein Gefäß aus Scherben mehrerer Fundnummern zusammensetzt. Angesichts der teilweise komplexen stratigraphischen Situation könnten solche Funde in späterer Folge zum Verständnis der Verlagerungsprozesse beitragen. Einer genaueren Bearbeitung wurden vor allem Randstücke unterzogen. Diese wurden fotografiert und die Profile wurden gezeichnet. Die Fotos entstanden unter Einsatz von Tageslichtlampen und mit Zuhilfenahme einer Graukarte. Die Bearbeitung der Fotos und auch die Zeichnungen wurden Großteils 59 KALTENBERGER 2009, 177-190 21 mit open-source Programmen durchgeführt. So wurden die Fotos mittels RawTherapee 5.5 einem Weißabgleich unterzogen und zu .png konvertiert. Das Freistellen erfolgte mittels GIMP. Das Zeichnen der Profile erfolgte in einem ersten Schritt auf Millimeterpapier unter Zuhilfenahme eines Profilkammes. Die Bleistiftzeichnungen wurden danach eingescannt und mittels Inkscape weiter bearbeitet. Dieses Programm ermöglich durch die Funktion „Bitmap nachzeichnen“ eine große Zeitersparnis, da das manuelle Umzeichnen der Handzeichnung auf dem Bildschirm entfällt. Die Zeichnung wird dabei automatisch in Polylinien umgewandelt, was auch die weitere Verarbeitung vereinfacht. Die gezeichneten Profile wurden gespiegelt und unter Berücksichtigung des ermittelten Gefäßdurchmessers platziert. Links wurde die Außenansicht des Gefäßes dargestellt, rechts verblieb der Querschnitt. Besondere Merkmale wie scharfe Umbrüche oder Verzierungselemente wurden am Foto umgezeichnet und ebenfalls dargestellt. Die Fotografien und Zeichnungen wurden daraufhin in Inkscape zusammengeführt. Neben den Randstücken wurden auch spezielle Wandbruchstücke fotografiert. Ein Zeichnen der Profile schien hier nicht zielführend. Alle fotografierten Stücke wurden in einem Katalog genauer beschrieben. 22 5.1.2 Keramikgruppen Insgesamt befanden sich im Fundmaterial von Öden Großau 2102 Fundobjekte aus Keramik. 1883 davon wurden der mittelalterlichen Burganlage zugeordnet und werden in weiterer Folge genauer behandelt. Die restlichen 219 Keramikobjekte sind Zeugen der neolithischen Besiedlung des Plateaus60 61. Abbildung 8: Verteilung der Keramikgruppen. Links nach Anzahl, Rechts nach Gewicht. GS - stark grafithaltig, GG – gering grafithaltig, S - steinchengemagert, GL- glimmergemagert, Sonstige - glasierte und weiße Keramik 1. Stark grafithaltige Keramik Wie in vielen anderen mittelalterlichen Fundstellen der Region spielt Grafit als Magerungsbestandteil eine große Rolle. So auch in Öden Großau. Bereits bei der ersten Durchsicht der Objekte wurde der große Anteil an stark mit Grafit versetzter Keramik deutlich. Die Bandbreite erstreckt sich hier von tatsächlichem Grafitton bis zu Tonzusammensetzungen, die nur vereinzelte Grafitkörner aufweisen. Als Grafitton kann eine Warenart bezeichnet werden deren Tonmatrix selbst stark grafithaltig ist und sich der Grafit nicht mehr als Körnchen erkennen lässt sondern als Bestandteil der feinkörnigen Tonmasse auftritt. Diese sehr stark grafithaltigen Stücke haben, den natürlichen Eigenschaften des 60 61 LINDTNER 2012, 9 Siehe Tafel 43 23 Grafits geschuldet, meist eine weiche, bis sehr weiche Scherbenhärte und teilweise eine seifige Oberfläche. Auffällig ist, dass diese Beschreibung vor allem auf die typologisch ältesten Stücke zutrifft. Abbildung 9: Verteilung der stark grafithaltigen Keramikgruppen. Links nach Anzahl, Rechts nach Gewicht Nicht wirklich abgrenzen lässt sich der Grafitton allerdings von einer anderen Magerungsart, die häufig auftritt und genauso stark grafithaltig ist. Hierbei tritt Grafit aber nicht als Teil der feinkörnigen Matrix, sondern als teils grobkörnige Magerung auf, die sich auch noch an der Oberfläche des Scherbens als Körnchen wahrnehmen lassen. Der Übergang zwischen den beiden Gruppen ist fließend. Dementsprechend wurden sie als stark grafithaltige Keramik zusammengefasst (Abb. 10). Abbildung 10: stark grafitgemagerte Keramik - reduzierend gebrannt Spuren von Grafit sind in fast allen Scherben der Großauer Keramik zu erkennen. Inwieweit diese Beimengung intentionell erfolgte oder ob es sich in diesem Fall einfach um natürliche Tonbestandteile handelt, wird nur schwer zu eruieren sein62. Fakt ist, dass im nördlichen Waldviertel und auch 62 KALTENBERGER 2009, 158 24 unmittelbar in Raabser Raum natürliche Grafitvorkommen bekannt sind63. Bei der stark grafithaltigen Keramik steht wohl außer Frage, dass diese Form der Magerung durchaus intentionell erfolgte. Entweder durch eine Beimengung zur Rohtonmasse oder bereits durch die Auswahl grafithaltiger Lagerstätten. Im Früh- und Hochmittelalter wird eher davon ausgegangen, dass Grafiterde und nicht reiner Rohgrafit zur Keramikherstellung verwendet wurde, da diese leichter obertägig zugänglich war64. Die Gruppe der stark grafithaltigen Keramik weist zweifellos alle positiven Eigenschaften auf, die dieser Warenart zugeschrieben werden. So ist Grafitkeramik verhältnismäßig wasserdicht, hat eine gute Wärmeleitfähigkeit, benötigt nur eine niedrige Brenntemperatur und ist widerstandsfähiger als andere Tonzusammensetzungen65. Als weiterer Zuschlagsstoff ist beim größten Teil der stark grafithaltigen Scherben auch eine Sandmagerung zu erkennen. Vereinzelt treten auch größere Steinchen auf. Im Zuge der Bearbeitung konnten jedoch, in Bezug auf diese Charakteristika, keine weiteren Untergliederungen erkannt werden. Die Zuschlagsstoffe hierbei dürften, neben dem Grafit, vor allem Karbonate und Quarz bzw. Feldspat sein. Die Unterscheidung von Quarz und Feldspat ist makroskopisch kaum möglich und wird daher unterlassen. Neben farblosen und gräulichen Vertretern dürften auch die in dieser Warenart häufig anzutreffenden roten Steinchen als Quarz/Feldspat angesehen werden. Die Karbonate sind an der Oberfläche oft durch Hohlräume, die durch Auswitterung entstanden sind, zu erkennen66. Die Sortierung der Magerung ist im Großteil des Großauer Materials als schlecht zu bezeichnen. Die Größenverteilung der Körnchen ist sehr inhomogen. Die Magerungsmenge ist, obwohl es natürlich in einer solch großen Gruppe immer wieder Ausreißer nach oben und unten gibt, als hoch zu bezeichnen. Der Magerungsanteil liegt dabei über 30 Prozent. Die Magerungverteilung kann dabei als inhomogen beschrieben werden und die Form der Zuschlagsstoffe ist eckig bis leicht verrundet. 70 Prozent des gesamten keramischen Fundmaterials sind zu dieser Warenart zu zählen. Der größte Teil davon, nämlich 43 Prozent der Gesamtmasse, wurde unter reduzierenden Verhältnissen gebrannt. Die Farbgebung der Scherben zeigt sich dementsprechend, sowohl im Bruch als auch an den Oberflächen, in dunklen Graustufen. 63 SCHARRER-LIŠKA 2007, 15-17 und FELGENHAUER-SCHMIEDT 2019, 136 SCHARRER-LIŠKA 2007, 21 65 KALTENBERGER 2009, 174 66 HOFER et al. 2010, 12-14 64 25 Die restlichen Funde dieser Keramikart werden als intentioneller Mischbrand bezeichnet. Dieser Begriff wird verwendet um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass ein bedeutender Teil der Keramik an einer oder beiden Seiten über eine oxidierend gebrannte Oberfläche verfügen, die nicht durch sekundäre Brandspuren zu erklären ist. Dementsprechend unterteilt sich diese Gruppe in einseitig oxidierend gebrannt und beidseitig oxidierend gebrannt67. Der Kern zeugt in beiden Fällen von einer reduzierenden Brennatmosphäre. Diese grobe Einteilung wurde noch durch die Einführung von Keramikunterarten verfeinert. In diesen Fällen hebt sich eine Gruppe an Scherben durch besondere Merkmale besonders hervor. Bruchstücke von besonders „fetter“ Grafitkeramik mit einer Wandstärke von über einem Zentimeter wurden als Teile von Vorratsgefäßen angesprochen. Die sehr charakteristische Herstellungstechnik, mit relativ groben Zuschlagsstoffen, einer fast porösen Struktur und natürlich die eindeutig zuordenbaren Randbruchstücke rechtfertigen eine funktionelle Ansprache dieser Warenunterart. Diese Gruppe tritt sowohl mit einseitig, als auch als beidseitig oxidierend gebrannten Oberflächen auf. Auch durch die große Wandstärke könnte die Gruppe an Scherben, deren Farbgebung als hellgrauorange beschrieben wurde, als zu Vorratsgefäßen gehörig interpretiert werden. Aufgrund der fehlenden Randbruchstücke dieser Gruppe, wird eine funktionale Zuordnung hier jedoch unterlassen. Eine weitere Unterart wird als beidseitig oxidierend rot bezeichnet. Diese Gruppe zeichnet sich durch seine dunkelrote Oberfläche und einen dunkelgrauen Kern aus und ist verhältnismäßig hart gebrannt. Ebenso auffällig ist eine Gruppe, die durch ihre Oberflächenbeschaffenheit auffällt. Diese wird als beidseitig oxidierend beige bezeichnet und charakterisiert sich durch die einheitliche Farbgebung und die löchrige Oberfläche, die durch ausfallende Magerungspartikel entstand. Abbildung 11: links: stark grafitgemagerte Keramik mit beidseitig oxidierender Oberfläche. Daneben die Untergruppen: beidseitig oxidierend beige, beidseitig oxidierend rot und Vorratsgefäß 67 zweitere Variante wird der Einfachheit halber auch als ummantelte Keramik bezeichnet 26 Abbildung 12: einseitig oxidiertes Vorratsgefäß, einseitig oxidierend und einseitig oxidierend hellgrau-orange Abbildung 13: Keramikunterarten GS: links oben: beidseitig oxidierend beige, rechts oben: beidseitig oxidierend rot, unten: einseitig hellgrau-orange 27 2. Gering grafithaltige Keramik Abbildung 14: Anteile der Untergruppen der gering grafithaltigen Keramik. Links: Anzahl, Rechts: Gewicht Bei jenen Stücken deren Magerung in erster Linie sandhaltig ist und nur zu einem geringeren Teil aus Grafit besteht, dürften die positiven Eigenschaften von Grafitkeramik keine Rolle mehr spielen. Dementsprechend ist der geringe Grafitanteil wohl als eher zufällige Beimengung zu sehen. Die Zuweisung zu dieser Gruppe erwies sich in der Praxis als schwierig. Als einfachste Methode stellte sich hier jene dar, die auch im Handbuch zur Terminologie der mittelalterlichen und neuzeitlichen Keramik in Österreich68 beschrieben wird. So wurden alle Scherben, bei denen nicht auf den ersten Blick eine Gruppeneinteilung getroffen werden konnte, über ein weißes Stück Papier gezogen. Während bei den stark grafithaltigen Stücken ein dicker schwarzer Strich die Folge war, konnte bei den geringer grafithaltigen Stücken, oft erst beim zweiten oder dritten Versuch fragliche Magerung festgestellt werden. Mit dieser Methode wurden auch viele Stücke, die im ersten Moment als sandgemagert eingestuft wurden, in die Gruppe der gering grafithaltigen Keramik verschoben. 17 Prozent der Großauer Keramik konnten dieser Keramikart zugewiesen werden. Die Sand- und Steinchenmagerung scheint sich sehr ähnlich zu jener Gruppe der stark grafithaltigen Keramik zu gestalten. Einzig der Grafitanteil geht zurück. 68 HOFER et al. 2010 28 Auch hier zeugt der Großteil der Scherben, nämlich 69 Prozent, von einer reduzierenden Brennatmosphäre. 62 Prozent dieser reduzierend gebrannten Keramik treten farblich in verschiedenen Graustufen im Bruch und an der Oberfläche auf. Eine besondere Keramikgruppe, die 7 Prozent ausmacht, wurde als reduzierend blau bezeichnet. Diese Keramikunterart hebt sich deutlich aus dem restlichen Keramikkonvolut hervor. Die Matrix besteht aus bläulichem Ton, der offensichtlich über einen geringen Grafitanteil verfügt. Die Sandmagerung fällt durch eine feinere Korngröße und eine bessere Sortierung auf. Die geringe Wandstärke, die hohe Scherbenhärte und die gleichmäßig Brandführung verstärken den Eindruck einer hochwertigen Ware (Abb. 15). 31 Prozent der gering grafithaltigen Ware wird als intentioneller Mischbrand angesprochen. Mehr als zwei Drittel davon sind beidseitig oxidierend oder „ummantelt“ gebrannt, der Rest einseitig oxidierend. Abbildung 15: Gering grafithaltige Ware "blau" Abbildung 16: gering grafithaltige Keramik: reduzierend, beidseitig oxidierend, einseitig oxidierend und reduzierend blau 29 3. Sand- und steinchengemagerte Keramik Abbildung 17: Anteile der Untergruppen der sand- und steinchengemagerten Keramik. Links nach Anzahl, Rechts nach Gewicht. Nur 3,6 Prozent der Großauer Keramik verfügen über eine Magerung, die aus Sand oder Steinchen besteht und dabei keinen Grafitanteil aufweist. Die Zuschlagstoffe scheinen sich dabei in Sortierung und Korngröße nicht von den zuvor beschriebenen Gruppen zu unterscheiden. Der größte Teil, nämlich 65 Prozent dieser Gruppe, zeigt auch hier eine reduzierende Brandführung. 10 Prozent oder 7 Stück deuten auf einen intentionellen Mischbrand hin und sind einseitig oxidierend gebrannt. Abbildung 18: Sand- und steinchengemagerte Keramik: reduzierend, einseitig oxidierend und oxidierend gebrannt Durchgehend oxidierend gebrannte Keramik findet sich nur in dieser Keramikart und ist im gesamten keramischen Fundgut von Öden Großau nur in verschwindend geringer Anzahl, nämlich 17 Stück, vertreten. Ob es sich hier tatsächlich um eine Warengruppe handelt, die intentionell so gestaltet wurde, oder doch um Scherben, die aufgrund unregelmäßiger Brandführung diese Gestalt annahmen, ist unklar. Da der Grafit wohl bei den höheren Temperaturen, die durch die oxidierende Brandführung 30 entstehen, verbrennt69, könnte es durchaus sein, dass bei dünnwandigen, ursprünglich grafithaltigen Gefäßen, statt der eigentlich erwünschten ummantelten Keramik ein komplett oxidierter, grafitloser Scherben entsteht. 4. Glimmergemagerte Keramik Eine vergleichsweise kleine Gruppe von 8,8 Prozent stellt die glimmergemagerte Keramik dar. Auch hier stellt sich oft die Frage, ob von einer tatsächlichen intentionellen Magerung ausgegangen werden kann, oder ob es sich um lagerstättenabhängige Besonderheiten handelt. Die Zerkleinerung von Glimmer ist schwierig, weshalb oft davon ausgegangen wird, dass Großteils auf glimmerhaltige Tonlagerstätten zurückgegriffen wurde. Der oft sehr feine Glimmer, der in vielen Scherben zu finden ist, deutet wohl eher darauf hin, dass es sich hierbei um keine intentionelle Beimengung handelte70. Grober Glimmer, welcher wohl als Silberglimmer (Muskovit) anzusprechen ist, war im Fundmaterial nur äußerst selten vertreten. Neben dem Glimmer ist meist auch eine feinkörnige Sandmagerung und auch vereinzelt ein geringer Grafitanteil feststellbar. Die Mehrheit der glimmergemagerten Scherben weist einen unregelmäßigen Mischbrand auf. Ob die daraus resultierend unregelmäßige Farbgebung intentionell oder zufällig entstand, kann nicht nachvollzogen werden. Jedenfalls entstand nicht der Eindruck, dass es sich hier um sekundäre Brandspuren handelte. Diese Gruppe lässt sich außerdem auch aufgrund der relativ hohen Scherbenhärte und der Dünnwandigkeit abgrenzen. Der Übergang zur reduzierend gebrannten Glimmerkeramik ist fließend zu verstehen. Es zeichnet sich jedoch die Tendenz ab, dass die Glimmerpartikel bei der reduzierend gebrannten Ware gröber und bei der unregelmäßig gebrannten Ware eher feinschuppig auftreten. 69 70 Abbildung 19: Glimmergemagerte Keramik. Links: Mischbrand, Rechts: reduzierend gebrannt das ist auch bei den stark grafitgemagerten ummantelten Stücken erkennbar; SCHARRER-LIŠKA 2007,25f KALTENBERGER 2009, 175 31 5. Glasierte Keramik Nur vier Stück der Keramikfunde aus Großau sind glasiert. Drei davon ähneln sich sehr und verfügen über eine bräunlichgelbliche Glasur, die auf einem hochwertigen, oxidierend gebrannten Scherben aufgetragen wurde. Sie sind wohl als Teile von Aquamanilen anzusehen. Ein viertes Stück, welches sehr dünnwandig und mit deutlich farbintensiveren Glasur versehen ist, sollte aufgrund seiner sehr geringen Größe von etwa einem Abbildung 20: oxidierend gebrannte, Quadratzentimeter nicht überbewertet werden und könnte glasierte Keramik durchaus auch weitaus später auf das Burgplateau gelangt sein. Dieser sehr geringe Anteil an glasierter Keramik hat durchaus auch eine Aussagekraft zur Datierung der Burganlage, doch darauf soll an anderer Stelle eingegangen werden. 6. Weiße Keramik Eine weitere kleine Gruppe, die aus den Warenarten hervorsticht, ist jene aus weißlichem Ton. Drei Scherben aus Großau wurden aus qualitativ hochwertigem Ton gefertigt, der makroskopisch keine Zuschlagsstoffe erkennen lässt und sehr hart gebrannt wurde. Diese im Bruch annähernd weißen Scherben, weisen eindeutige Drehspuren auf und stammen, obwohl keine Ränder oder Bodenstücke erhalten blieben, wohl von eher kleinen Gefäßen. Abbildung 21: Kaolin wird zur Herstellung von hochwertiger Keramik in weißer Farbe verwendet. Bei weiße Keramik dem Rohstoff handelt es sich um eine natürliche Vermengung von Kaolinit, Quarz und Feldspatresten, die in ihrer primären Lagerstätte verblieben sind71. Sehr ähnliche Funde kamen auch in der Wüstung Hard zum Vorschein. Vergleichstücke dazu finden sich in Mähren, in Wien und auch im süddeutschen Raum72. 71 72 KALTENBERGER 2009, 158 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, 105 32 5.1.3 Entwicklung der Keramikformen und Vergleichsfundstellen Die Datierung der Burganlage soll vor allem über die typologischen Merkmale der Funde erfolgen. Über Vergleiche mit anderen Fundstellen soll das Zeitfenster der Nutzung eingegrenzt werden. Bevorzugt sollen hier Fundstellen herangezogen werden, die sich in räumlicher Nähe zu Großau befinden und im Idealfall anhand anderer Methoden absolut datiert werden konnten. Hier sind vor allem münzdatierte Funde zu nennen, aber auch solche die Anhand naturwissenschaftlicher Methoden zeitlich eingegrenzt werden konnten. Die intensive archäologische Tätigkeit der vergangenen Jahrzehnte im Raabser Raum bietet ideale Voraussetzungen für solche Vergleiche. So befinden sich innerhalb einer Distanz von vier Kilometern die Burganlage auf der Flur Sand bei Oberpfaffendorf und die Burg Raabs. Beide wurden archäologisch untersucht. Auch die Wüstung Hard befindet sich nur etwa elf Kilometer westlich. Keramik des 9. und 10. Jahrhunderts wird durch seine „einfache“ Herstellungstechnik charakterisiert. Händisch aufgewulstet und, wenn überhaupt, nur am Rand nachgedreht. Die so hergestellten Töpfe entsprechen dem überregionalen Donautypus, welcher sich vom bayrischen Raum bis zum Schwarzen Meer fassen lässt. Der Typ dessen Ursprung man vielleicht in der spätrömischen Töpfereitradition jenes Raumes finden kann, definiert sich durch einen ebenen Standboden, eingezogenen Hals und ausladenden Rand. Verzierung sind oft reichlich in Form von Wellenbändern, Wellenlinien und Kammstrichen vorhanden73. In diesen Zeitraum fällt auch die sogenannte Burg Sand die sich nur 3,5 Kilometer südwestlich von Großau befindet. Hier konnte eine Wallanlage großflächig ergraben und ein großartiger Einblick in die Sachkultur des frühen Hochmittelalters gewonnen werden. Die auf Dendrochronologie basierende Datierung in das 2.Drittel des 10. Jahrhunderts74 macht die Keramik der Anlage zu einem Fixpunkt in der Typologie mittelalterlicher Keramik in Ostösterreich. Die Funde aus Sand sind die einzigen die gesichert ins 10. Jahrhundert gestellt werden können. Das Formengut entspricht jenem des Frühmittelalters und hat aufgrund eines starken Einflusses aus Böhmen und Mähren eine Sonderstellung. Für den Zeitraum des 10. und 11. Jahrhunderts gibt es abgesehen von Sand und Raabs nur sehr wenige aussagekräftige Fundstellen75. Nur wenige Jahrzehnte nach dem Niedergang von Sand, um die Jahrtausendwende, dürfte eine Besiedelung des Raabser Burgfelsens erfolgt sein. Die ältesten Funde, die im Keller der Burganlage 73 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2003, 36 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2019, 191 und 2002, 381-396 75 KÜHTREIBER K. 2006/1, 136 74 33 entdeckt werden konnten, datieren an den Beginn des 11. Jahrhunderts76. Auch dieses Fundensemble wurde zur Einschätzung der Keramikformen von Großau herangezogen. Das Formenspektrum frühmittelalterlicher Keramik beschränkt sich im Wesentlichen auf Töpfe. Nur sehr vereinzelt treten Backteller, Schalen, Schüsseln und Flaschen auf. Eine Diversifikation der Keramikformen vollzieht sich ab dem 11. Jahrhundert. Frühe Formen von Vorratsgefäßen und das Auftreten von Pfannen und Schüsseln markieren diese Entwicklung. Im 12. Jahrhundert kommen Doppelhenkelkannen, Bügelkannen, Deckel und Trichter dazu. Mit dem Auftreten des Kruges im 13. Jahrhundert und der Aquamanile, wird das mittelalterliche Formenspektrum komplettiert. Dieses wird sich bis in die frühe Neuzeit nicht mehr grundlegend ändern. Das Auftreten neuer Keramikformen lässt sich zuerst im süd- und südwestdeutschen Raum beobachten und bringt auch einen Wandel in Ostösterreich. Die Wanderung der Keramiktypen lässt sich mit dem Verlauf des bayerischen Landesausbaus nach Osten nachvollziehen. Eine immer intensiver werdende Siedlungstätigkeit bringt westlich geprägtes Formengut mit sich. Einzige Ausnahme davon dürften die Vorratsgefäße sein, die nur im österreichischen Donauraum und in Mähren vorkommen77. Dieser Entwicklungsschritt der Keramikformen vom Übergang des Hoch- zum Spätmittelalter lässt sich anhand der Funde des Wüstungskomplexes Hard nachvollziehen. Das ältere Kleinhard zeigt ein Fundspektrum des 12. bis in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts. Gestützt wird diese Datierung auch durch Münzfunde78. Als sehr gutes Vergleichsstück dazu ist aus Allentsteig im Waldviertel ein münzdatiertes Gefäß aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts bekannt (Abb. 22). Am Fuße des Schlossberges, in der Nähe der Stadtmauer, wurde im Jahr 1934 beim Ausheben einer Senkgrube ein Topf gefunden, der mit Silbermünzen gefüllt war. Unter den 3 kg schweren Münzschatz wurden die jüngsten eindeutig zuordenbaren Exemplare, einige Regensburger Pfennige, in das Jahr 1155 datiert. Die Keramikart des Topfes wird als grob, porös und stark grafitgemagert beschrieben. Als weiterer Magerungsbestandteil finden sich weiß-gelbliche Quarzkörner. Die Beschreibung deutet auf ein nachgedrehtes Gefäß nach vorhergegangenem freiem Handaufbau hin79. Vergleiche für Fundmaterial des 13. und 14. Jahrhunderts finden sich in der Nachfolgesiedlung von Kleinhard. Das jüngere Hard entstand nur kurze Zeit danach in unmittelbarer Umgebung80. 76 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2006, 15-50 HUBER et al. 2003, 44 78 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, 18-38 79 Höhe: 17,5 cm, Randdurchmesser: 17,3, BDM: 11,4 cm, Wandstärke: 0,5 cm; DWORSCHAK 1935, 51f und STEININGER 1985, 19-21 80 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, 39-148 77 34 Aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts ist ein weiteres münzdatiertes Gefäß aus dem nördlichen Waldviertel bekannt. Um das Jahr 1305 werden die Münzen datiert, die in einem Topf in Großeibenstein bei Gmünd geborgen wurden (Abb. 22). Die Warenart wird als mittelfein mit geringem Quarzzusatz und mäßig bräunlichen Glimmerbeimengungen beschrieben und als Drehscheibenware angesprochen. Der nur mäßig hart gebrannte Scherben weist eine innen graubraune und außen braune bis schwarzfleckige Färbung auf81. Der dazugehörige Deckel wird in Bezug auf Brand, Farbe und Magerung ähnlich beschrieben. In etwa der Mitte zwischen Knauf und Randbereich befinden sich konzentrische, undeutliche breite Furchen82. Abbildung 22: münzdatierte Töpfe aus Allentsteig (links) und Großeibenstein (rechts). STEININGER 1985, KatNr.: 3 und 43. Neben der Formgebung der Keramikobjekte ist in manchen Fällen auch die Warenart von chronologischer Relevanz. So ist im niederösterreichischen Raum der Übergang von überwiegend sand- und steinchengemagertem Ton, zur grafitgemagerten Keramik, relativ gut fassbar. Grafitlose frühmittelalterliche Keramik ist demnach auch im nördlichen Niederösterreich bis ins 9. Jahrhundert die vorherrschende Warenart. Erst danach entwickelt sich die Tendenz vermehrt Grafit als Magerungsbestandteil einzusetzen. Ab dem 10. Jahrhundert ist die Grafitkeramik als vorherrschende Keramikart im niederösterreichischen Donauraum und im Waldviertel anzusehen. Diese Stellung bleibt vor allem im Waldviertel bis weit ins 12. Jahrhundert aufrecht. Besonders stark grafithaltige, sehr weiche Keramik ist für das 10. Und 11. Jahrhundert als charakteristisch anzusehen83. Im Donauraum entwickelt sich im Laufe des 12. Jahrhunderts die Tendenz zur Glimmermagerung. Nimmt der Anteil des Grafits in der Keramik in dieser Zeit stetig ab, so ist vor allem im letzten Drittel 81 Höhe: 16,6 cm, Msdm: 14.3, Halsdm: 11,8, Baudm: 15,8, Bdm, 9cm, Wandstärke: 0,5 cm DM: 13,6 cm, Knaufdm: 3,3 cm. STEININGER 1985, 43f 83 KÜHTREIBER K./OBENAUS 2017, 45 – 46 82 35 des Jahrhunderts eine Beimengung von großschuppigem Glimmer zu beobachten. Die Herstellungstechnik lässt sich dabei, wie bei der zeitgleich vorkommenden Grafittonware, als sehr gut nachgedreht beschreiben. Die Brandführung tendiert in Richtung Mischbrand84. Anzumerken ist auch, dass die Entwicklung der Gefäßform von der Warenart beeinflusst wird. Stark grafitgemagerte Keramik zum Beispiel, eignet sich nicht für einen dünnwandigen Aufbau. Demnach kann grob aufgebaute Grafitkeramik auch gleichzeitig mit feiner gearbeiteten Formen anderen Warenarten vorkommen. Die Form wird in diesem Fall durch die Magerung bedingt und nicht von der aktuellen Mode85. Natürlich wurden auch etwas weiter entfernte Fundorte zu Vergleichen herangezogen. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf Ostösterreich. Die in diesem Raum entwickelte Keramiktypologie basiert zu großen Teilen auf den Fundmaterialien der Grabungen beim Hausberg von Gaiselberg in der Nähe von Mistelbach, im östlichen Weinviertel86. Viele spätere Arbeiten bauen auf der hier erarbeiteten Chronologie auf und verfeinern sie. Die Funde aus Leithaprodersdorf, an der niederösterreichisch-burgenländischen Landesgrenze, sind vor allem aufgrund der gut historisch datierten Zerstörung der Anlage im Jahr 1273 interessant87. Vor allem im südlichen Niederösterreich konnte in den letzten Jahren ein recht deutliches Bild der Entwicklung der Keramikformen geschaffen werden. Grundlage dafür sind die gut stratifizierten Grabungen auf den Burganlagen Dunkelstein88 und Lanzenkirchen89. Aus der Tschechischen Republik sind vor allem die Funde der Ortswüstung Pfaffenschlag relevant90. Gute Vergleiche, vor allem ab dem 14. Jahrhundert, sind auch aus Mautern vorgelegt91. 84 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2003, 38 SCHARRER-LIŠKA 2007, 22 86 FELGENHAUER-SCHMIEDT 1977 87 PROCHASKA 1995 88 KÜHTREIBER K. 2006/2 89 KÜHTREIBER T. 1996 90 NEKUDA 1975 91 KALTENBERGER 2003 85 36 5.1.4 Töpfe Bruchstücke von Töpfen machen den größten Teil des keramischen Fundmaterials aus. Diese Grundform ist im gesamten Früh- und Hochmittelalter vorherrschend und kann neben der allgemeinen Formung auch anhand der Randgestaltung zeitlich eingeordnet werden. Im Folgenden wurde versucht, die Ränder aus Öden Großau nach objektiven Kriterien zu gruppieren und zu datieren. Eine solche Gruppierung wurde schon des Öfteren vorgenommen92, jedoch konnte keiner dieser Ansätze zufriedenstellend auf das vorliegende Keramikensemble angewendet werden. Die Ansprache der abgebildeten Ränder orientiert sich an den Leitlinien, die im Handbuch zur Terminologie der mittelalterlichen und neuzeitlichen Keramik in Österreich93 vorgeschlagen werden. Da im Zuge der Recherche schnell klar wurde, dass Begriffe wie „Kragenrand“ in der Fachliteratur höchst unterschiedlich Verwendung finden, wurde eine neutrale, beschreibende Bezeichnung der Randgruppen bevorzugt. Die großen Gruppen der ausladenden, umgeklappten und umgebogenen Ränder, wurden durch kleinere Untergruppen, die den Fokus auf verschiedene Details legen, ergänzt. 92 93 zuletzt etwa bei JUCH 2016 HOFER et al. 2010 37 Randtypen 1 Ausladende, nicht verstärkte Randformen Dieser Typ ist formal gesehen wohl die älteste Randgestaltung, die im Formenspektrum von Öden Großau vorkommt. Er wird durch einen einfachen, ausladenden Rand, der nicht verstärkt ist charakterisiert. Vier Randstücke entsprechen dieser Definition. Alle fallen in die Gruppe der stark grafitgemagerten Keramik. Drei Stücke verfügen über einen abgestrichenen Randabschluss und lassen sich aufgrund der weiteren Gefäßform differenzieren. Während bei 4211.1 und 3211.1 der Rand steil auslädt und der Hals- und Bauchbereich wenig profiliert ist, ist bei 5512.1 von einem bauchigen Gefäß auszugehen. Analogien für die beiden erstgenannten sind unter anderem aus Mautern bekannt, wo ein Gefäß mit ähnlicher Form und Verzierung absolut an das Ende des 9. bis in das beginnende 10. Jahrhundert datiert wurde94. Ähnliche Formen finden sich auch in Raabs95, wo eine Datierung um das Jahr 1000 als wahrscheinlich gilt. Auch aus Stare Hobzi in Südwestmähren finden sich sehr gute Parallelen, die dort zwischen das 9. und die Mitte des 11. Jahrhunderts gestellt werden96. In die zweite Hälfte des 11. beziehungsweise an den Beginn des 12. Jahrhunderts wird ein Randstück aus Mautern gestellt, welches ein guter Vergleich zum Fundobjekt 5512.1 mit bauchiger Form und senkrecht abgestrichenen Randabschluss darstellt97. 94 SCHMITSBERGER 2006, 429, Abb. 40 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2006, Tafel 1, 6 und T4, 22 96 POLACEK 1994, 253, Abb. 8/7, 11, 12 97 KALTENBERGER 2003, 103 95 38 Als eine Sonderform innerhalb dieses Randtyps, ist jener Gefäßteil zu sehen, der sich aus den Fundnummern 609, 1409 und 5411 zusammenfügen lies. Dieser verfügt über einen gekehlten Randabschluss und einer abgesetzten Schulter. Hier finden sich Ähnlichkeiten am ehesten im Fundmaterial der, in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts errichteten, Burg Sand, die sich in räumlicher Nähe zu Großau befindet98. 2 2.1 Ausladende, verstärkte Randformen Gerundet Vier Randstücke verfügen über einen außen verstärkten Rand mit abgerundetem Randabschluss. Alle sind eher wenig ausladend und aus stark grafithaltiger Tonmasse gefertigt. Ein Scherben, 3109.1, scheint an der Innenseite oxidierend gebrannt zu sein. Es ist jedoch fraglich inwieweit hier eine intentionelle Brandführung dafür verantwortlich gemacht werden kann. Es handelt sich hierbei, wie auch bei 2512.7 um ein relativ kleines Bruchstück bei dem auch die Orientierung des Scherbens als eher unsicher anzusehen ist. Ähnliche Funde werden in Lanzenkirchen zwischen die 1. Hälfte des 12. und die 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert99. Dort finden sich auch gute Vergleiche zur Fundnummer 3910.3, die in die erste Phase, also die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts, datiert werden. Kurt Bors stellt einen ähnlichen Fund, der auch von der Großauer Burganlage stammt, ins 11. beziehungsweise 12. Jahrhundert100. Auch eines von nur zwei Ganzgefäßen entspricht dem Typus des abgerundet, ausladenden Randes. Mit einer Höhe von nicht einmal 10 Zentimetern ist dieses wohl als Miniaturgefäß anzusprechen und dementsprechend vorsichtig im direkten Vergleich mit anderen Topfformen zu behandeln. Im Fundmaterial des großen Buchberges bei Alland, welcher zeitlich im 10. und 11. Jahrhundert angesiedelt ist, ist eine ähnliche Form bekannt, die vor allem wegen des Kerbdekors an der Schulter eine ähnliche Datierung nahelegt101. 98 zum Beispiel FELGENHAUER-SCHMIEDT 2003, 40, A 19 KÜHTREIBER K. 2006/2, Abb. 11-101 und Abb. 12-208 100 BORS/LINDTNER 1998, 915, Abb. 972 101 KERCHLER 1974, 83 99 39 2.2 Unterer Randabschluss eckig ausgeformt. Bei dem Versuch Randformen nach möglichst objektiven Kriterien zu ordnen, fiel eine Gruppe ins Auge, die sich aufgrund der Unterseite des Randabschlusses zu definieren schien. Auch hier gibt es einige Objekte, bei denen sich eine Zuordnung zu einer Gruppe als schwierig erwies und die die schwammigen Grenzen einer solchen Typisierung aufzeigen. Auch die Definition in umgeklappte und umgebogene Ränder stößt hier an seine Grenzen und wird in anderen Publikationen unterschiedlich angewendet. Gemeinsam haben die Randformen dieser Gruppe, dass sie alle sowohl am Randabschluss, als auch an der Randunterseite so abgestrichen wurden, dass sie im Profil einen annähernd rechten Winkel ergeben. Auch der Übergang zwischen Randunterseite und Hals ist eckig ausgeführt und lässt an die Verwendung eines Formholzes bei der Keramikproduktion denken. Dieser Hinweis auf eine ähnliche Produktionsweise rechtfertigt auch die Zusammenfassung dieser Objekte in eine Gruppe. Jedoch lässt sich natürlich auch diese weiter differenzieren. So gibt es zum einen solche Ränder, die nur sehr kurz, flach ausladen und zum anderen Ränder, deren Randabschluss in die Länge gezogen wurde. Dieser Typ zeigt auch auf, dass der Fokus auf die Formgebung des Randabschlusses allein, nicht ausreichend ist, um die Formen typenchronologisch zu datieren. In diesem Fall scheint vor allem die Neigung des Halses signifikant zu sein. Während bei den oben rechts dargestellten Formen praktisch kein Hals vorhanden ist und der Rand direkt einen scharfen Umbruch vollziehend in eine ausladende Schulterzone übergeht, ist bei den links dargestellten Varianten ein rundlich, einziehender Hals erkennbar. Eventuell gibt auch ein Blick auf die Keramikart eine Bestätigung für diese Differenzierung. Denn während die Gefäße mit keinem beziehungsweise sehr kurzem Rand ausschließlich aus stark grafithaltiger Ware bestehen, kommen bei den Stücken mit ausgeprägtem Hals auch andere Keramikarten vor. 40 Gute Parallelen mit kurz ausgezogenem Randabschluss, vor allem für 2509.1 und 210.1 gibt es unter anderem auf der Ratzlburg102 und in Muggendorf103 wo sie am ehesten ins 12. Jahrhundert datiert werden104. Diese Datierung basiert unter anderem auf Funden aus Öden Großau, die Kurt Bors in das 11. oder 12. Jahrhundert einordnete105. Von anderer Warenart, jedoch von ähnlichem Profil, zeigt sich auch ein Fund aus Lanzenkirchen der laut Thomas Kühtreiber in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts zu stellen ist106. Ähnlich zu datieren sind wohl auch die Stücke mit ausgeprägterem Hals. Fundnummer 2709.1 kann zum Beispiel durchaus mit der letzten Phase der Wüstung in Klein Hard verglichen werden107, welche von Sabine Felgenhauer-Schmiedt in die erste Hälfte des 13. Jahrhundert datiert wird. Die stärkere Ausprägung des Halsbereiches ist als generelle Tendenz im 13. Jahrhundert wahrzunehmen108. Bei der Gruppe der eckig ausgeformten Ränder mit ausgezogenem Randabschluss können vor allem die Nummern 909.1, 5010.4 und 5010.2 mit einem münzdatierten Gefäß aus Allentsteig verglichen werden, welches wohl aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammt109. Ähnliche Funde aus dem Herzogshof in Krems werden von den Ausgräbern in das späte 12. bis in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts gestellt. Auch hier könnte man eine weitere Unterteilung anhand der Warenart und der Form des Halses andenken. Der gering grafithaltige Scherben 5012.1 zum Beispiel findet gute Parallelen in Auhof und Muggendorf, wo ähnliche Stücke von der zweiten Hälfte des 10. bis ins 11. Jahrhundert gestellt werden. Für Fundnummer x.3 wiederrum findet sich ein sehr guter Vergleich in Kleinhard, wo eine Datierung in das frühe 12. Jahrhundert nahegelegt wird110. Aus dem jüngeren Hard finden sich Stücke, die 4212.5 ähneln, was eine Datierung von der zweiten Hälfte des 13. bis ins 14. Jahrhundert wahrscheinlich macht. 102 SCHARRER 2007, Tafel 4, R8 SCHARRER 2007,Tafel 38, M12 104 SCHARRER 2007, 119ff 105 BORS 1998 106 KÜHTREIBER K. 2006/1, 111ff und Abb.12/197 107 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, Tafel 3/15 108 SCHARRER-LIŠKA 2007, 36 109 DWORSCHAK 1935, 51f und STEININGER 1985, Kat.-Nr.3 110 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, TAFEL 1/3 103 41 2.3 Randabschluss abgestrichen und kurz unterschnitten Ausladende Ränder mit flach abgestrichenem Randabschluss und deutlich abgesetzter, aber nicht ergreifbarer Randunterseite, werden in dieser Gruppe zusammengefasst. Auch diese Ränder werden in der Literatur oft als umgeklappt bezeichnet. Nur zwei der sechs Stücke sind stark grafithaltig, der Rest wird als Mischbrand bezeichnet und ist glimmergemagert. Für die Formen mit kurzem Hals111 legen Vergleichsfunde aus Mautern eine Datierung ins 12. bis an den Beginn des 13. Jahrhunderts nahe112. Auch Funde aus Möllersdorf113 stützen diese Einschätzung. Fundnummer 5010.1 könnte demnach sogar noch ins 11. beziehungsweise in die 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts zu stellen sein114 Vor allem die Gefäße mit geringerem Grafitanteil und hier besonders jene mit lang ausgezogenem Hals (711.1, 712.1) dürften jedoch tendenziell eher in Richtung des 13. Jahrhunderts gestellt werden. 3 Umgeklappte und unterschnittene Randformen Als umgeklappt werden in dieser Arbeit jene Ränder bezeichnet, deren Randscheitel annähernd spitz ausgebildet sind. Unterschnitten bedeutet auch hier eine deutlich abgesetzte Randunterseite, die nicht ergriffen werden kann115. Zur einfachsten Form dieses Randtyps finden sich Parallelen im älteren Teil 111 3010.2, 5010.1, 4212.1, 4212.2 KALTENBERGER 2003, 103, A3 und A4 113 FELGENHAUER-SCHMIEDT 1986, Tafel 6/3, 7/17 und S 16 114 KALTENBERGER 1997, T2/9,10 115 HOFER et al. 2010, 31 112 42 des Siedlungskomplexes der unweit gelegenen Wüstung Hard116. Diese Siedlungstätigkeit fand im Zeitraum des 12. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts statt117. Auch aus der jüngsten Phase der Burg Dunkelstein sind ähnliche Funde bekannt. Diese werden dort in die 2. Hälfte des 12. bis in die 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert118. Diese Gruppe besteht ausschließlich aus Randbruchstücken mit starkem Grafitanteil. 3.1 Mit Innenkehlung Dieser Typ stellt eine Besonderheit im Großauer Keramikmaterial dar. Dafür spricht schon die auffällige Brandführung, die dem stark grafithaltigen und harten Scherben eine dunkelrote Oberfläche verleiht. Die beiden Stücke sind eng umgeklappt, kurz unterschnitten und verfügen an der Randinnenseite über eine leichte Kehlung, was an keinem anderen Rand des vorliegenden Keramikensembles vorkommt. Als schwierig gestaltete sich hier auch die Suche nach Vergleichsstücken. In Kleinhard findet sich ein Randbruchstück das Ähnlichkeiten aufweist119. Dort ist jedoch der Hals kürzer. In Muggendorf findet sich ein Randbruchstück120, dass laut einer Entsprechung aus Oberösterreich121 an das Ende des 12. gestellt wurde. Vergleichsfunde der Horizonte I und II vom Gaiselberg würden ein Vorkommen dieses Typs bis in die 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts nahelegen. Auch ähnliche Funde der Zeiselburg in Kärnten wurden schwerpunktmäßig noch in das 13. Jahrhundert datiert122. 116 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T1/8 u. 18 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, 155 118 KÜHTREIBER K. 2006/2, Abb. 9, 35/4, 37/11, 33/4 119 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T1/17 120 SCHARRER-LIŠKA 2007, T 56/M322 121 BENINGER 1964, 195ff Abb. 7/16 122 JUCH 2016, 63 und GUTJAHR/TIEFENGRABER 2003, 94-100 117 43 3.2 Mit flach abgestrichener Unterseite Fünf Randstücke sind am Scheitel spitz umgeklappt und an der Unterseite mehr oder weniger horizontal ausgeformt. Die ausgeprägte Kante am Übergang zum Halsbereich lässt an ein Abstreichen mit einem Formholz denken. Drei der Scherben sind gering grafithaltig und zwei Scherben verfügen über einen hohen Grafitanteil. Die Profile ergeben, bis auf das Fundobjekt x.4, ein einheitliches Erscheinungsbild mit einem relativ kurzem, ausladenden Halsbereich und einem annähernd senkrechten, bis leicht einziehenden Randabschluss. Vergleichsfunde dazu finden sich zum Beispiel in der Verfüllung des Wiener Grabens, welche um das Jahr 1200 stattgefunden haben dürfte123. Dazu passen würden auch Randstücke, die der Phase 3 der Burganlage von Lanzenkirchen zugeordnet werden und somit in die 1. Hälfte des 13. Jh. einzuordnen sind124. 3.3 Sehr kurz unterschnitten Dieser Randtyp definiert sich durch seinen spitz umgeklappten Scheitel und die sehr kurz unterschnittene Randunterseite, die oft nur die Andeutung einer Krempe aufweist. Alle Randstücke dieses Typs bestehen aus grafithaltiger Keramik, wobei nur die Fundnummer 5811.3 einen geringen Anteil an Grafitmagerung aufweist. Alle anderen gehören der Gruppe der stark grafithaltigen Keramik an. 123 FELGENHAUER-SCHMIEDT 1982, T6/2, zur Datierung der Grabenverfüllung siehe auch KÜHTREIBER K. 2006/1, S138 124 KÜHTREIBER K. 2006/1, Abb. 12/165, 214, 234 44 Vergleichsfunde für diese Gruppe sind nur spärlich aufzufinden. Ein münzdatiertes Gefäß wird von Hermann Steininger um das Jahr 1300 eingestuft125. Ein räumlich naheliegenderes Vergleichsobjekt wurde bei den Grabungen auf dem Probsteiberg in Zwettl entdeckt. Dieses wird von den Ausgräbern in den Zeitraum der 2. Hälfte des 12. bis zur 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert126. Auch auf der Burgruine Scharfeneck wird ein ähnliches Stück grob ins 13. Jahrhundert gestellt127. 3.4 Verstärkt Unterschnittene und im oberen Halsbereich außen verstärkte Ränder, kommen im Fundmaterial von Großau fünf Mal vor. Eindeutig als umgeklappt kann jedoch nur die Form von 5811.2 bezeichnet werden. Alle anderen Exemplare könnten ebenso als eng umgebogen angesprochen werden. Auch hier überwiegt die stark grafithaltige Keramik bei weitem. Nur 3011.3 ist mit geringem Grafitanteil versehen, alle anderen sind stark grafithaltig. Das Randstück 2912.1 sticht durch eine besondere Farbgebung hervor. Durch eine oxidierende Phase am Ende des Brennprozessen, hat die Oberfläche des Scherbens eine beige Farbgebung erhalten. Eine Datierung dieser Randform in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts ist naheliegend. Zumindest werden sowohl Vergleichstücke zu 5512.3 und 3311.1 aus Möllersdorf128, als auch den Nummern 2912.1 und 3011.3 ähnlich sehende Formen aus Mautern129, dahingehend datiert. Anknüpfungspunkte finden sich auch im Keramikensemble von Kleinhard130. Im späteren Hard jedoch finden sich keine Vergleichsobjekte mehr. 125 STEININGER 1985, Salburg KÜHTREIBER K. et al. 2014 127 KÜHTREIBER K. 2006/1, Abb.22/2 128 HOFER 2000, Abb. 60 IIc, mit Bezug auf Lanzenkirchen Phase 2 129 KALTENBERGER 2003, 103, A16 130 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T1/20 und T3/4 126 45 3.5 Verstärkt mit leichter Außenkehlung Zwei Randstücke unterscheiden sich von der zuvor beschriebenen Gruppe dahingehend, dass am Randabschluss eine sanfte Kehlung zu erkennen ist. Ein Oberflächenfund aus Großau der diesem Typ entspricht wurde von Kurt Bors ins 12. Jahrhundert datiert. Diese Einschätzung wird durch einen Fund aus Kleinhard131, der auch die idente Keramikart aufweist, gestützt. 4 Umgeklappte und untergriffige Randformen Randprofile die an der Oberseite eckig ausgeformt und and der Unterseite relativ weitlichtig, also mit den Fingern zu ergreifen sind, wurden hier zusammengefasst. Bereits der Blick auf die Magerungsart der Scherben zeigt eine deutliche Veränderung im Vergleich zu den bis jetzt besprochenen Formengruppen. Nur die Fundnummer 4212.6 besteht aus stark grafithaltiger Keramik, sie ist an der Oberfläche oxidierend gebrannt. Drei Randstücke sind gering mit Grafit und eines mit Sand gemagert. Die veränderte Magerungsart gibt einen Hinweis auf eine Veränderung der Keramikproduktion, der sich auch die Datierung aufgrund der Formgebung anzuschließen scheint. Das bereits erwähnte Stück 4212.6 findet noch Parallelen, die vor oder um 1200 datieren132. In Mautern werden zwei ähnliche Stücke einmal in das 12.133 und einmal in das 13. Jahrhundert134 gestellt. Ein Vergleichsfund für 1312.1 aus Leithaprodersdorf135 stützt auch eine Datierung in das 13.Jahrhundert. 131 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T3/2 SCHARRER- LIŠKA 2007, 141 M376 133 KALTENBERGER 2003, T1/A3 134 KALTENBERGER 2003, T2/A27 135 PROCHASKA 1995, T2/10 132 46 Ein Blick auf den Wüstungskomplex von Hard legt eine regionale Verbreitung dieses Typs eher gegen Ende des 13. Jahrhunderts nahe. Denn Parallelen finden sich zwar in der jüngeren, nicht aber in der älteren Siedlung. 5 Umgebogene Randformen mit flach abgestrichener Unterseite Auffallend bei den Rändern dieses Typs ist die im Vergleich zur Gesamtmenge sehr hohe Anzahl an glimmergemagerten Scherben. Die Warenart die nur 8,8 Prozent des gesamten keramischen Materials ausmacht, ist in dieser Auswahl mit 50 Prozent vertreten. Vergleichsfunde speziell zu 4212.9136 und 4212.10137 aus Leithaprodersdorf erlauben eine Datierung in das 13. Jahrhundert. Einige ähnliche Stücke aus Großhard stützen diese Interpretation. 6 Eng umgebogene und kurz unterschnittene Randformen Dieser Typ kristallisierte sich erst nach und nach als selbständige Formengruppe heraus. Einige dieser Ränder können durchaus auch als umgeklappt beschrieben werden. Die entscheidenden Merkmale liegen hier jedoch nicht am Randscheitel, weshalb die Formulierung „eng umgebogen“ als Kompromiss gewählt wurde. Ein entscheidendes Kriterium für die Zusammenfassung in eine Gruppe, stellt die scharfkantige und kurze Unterschneidung dar. Außerdem ist der scharfe Umbruch zwischen Hals- und Schulterbereich, teilweise auch von einer umlaufenden Riefe hervorgehoben, auffällig. Der Vergleich mit dem einzigen Randbruchstück mit Henkelansatz 7212.3 könnte darauf hindeuten, dass diese Randform in Verbindung mit der Gefäßform des Henkeltopfes gesehen werden muss. 136 137 PROCHASKA 1995, T13/106 PROCHASKA 1995, T13/108 47 6 von 8 Randbruchstücken dieses Typs sind stark grafitgemagert. Die restlichen Beiden verfügen nur über eine geringe Grafitbeimengung. Vergleichsfunde finden sich zum Beispiel zu 2512.1 in Leithaprodersdorf138 und zu 4212.11 in Möllersdorf139. Letztere werden in die ersten beiden Drittel des 13. Jahrhunderts datiert (140), was auch mit der Einschätzung der Funde aus dem Burgenland im Einklang stehen würde. Auch in Kleinhard findet sich ein Randbruchstück, das diesem Typ zugeordnet werden kann141. 7 7.1 Umgebogene und untergriffige Randformen Spitzer Randabschluss Eine kleine Gruppe aus vier Randstücken, die auch einen hohen Zerscherbtheitsgrad aufweisen, wurde aufgrund der Ausformung des Randabschlusses definiert. Dieser ist in diesen Fällen als spitz zulaufend zu beschreiben. Der Randscheitel ist rundlich gebogen, die Unterseite mit den Fingern ergreifbar. Alle Stücke sind stark grafitgemagert, was eine relativ frühe Datierung nahelegen könnte. Die entsprechenden Vergleichsformen für 1411.2 und 7212.1, die sich am ehesten im Muggendorf finden lassen142, weisen jedoch auf eine Datierung an das Ende des 13. bis zum Beginn des 14. Jahrhundert hin. 138 PROCHASKA 1995, T1/6, ähnlich auch T2/16 und T10/80 FELGENHAUER-SCHMIEDT 1986, T14/3 und 4 140 FELGENHAUER-SCHMIEDT 1986, 18 141 FELGENHAUER-SCHMIEDT 208, T4/1 142 SCHARRER-LIŠKA 2007, M42 und M43 139 48 7.2 Unterseite eckig abgestrichen Randformen dieser Gruppe werden vor allem nach der Ausformung ihrer Unterseite charakterisiert. Diese ist zwar untergriffig, nicht jedoch rund, sondern eckig ausgeformt. Dies kann wohl auf die Verwendung eines Formholzes zurückgeführt werden. Alle Ränder verfügen über einen relativ langen, ausladenden Hals mit sanftem Hals-Schulterumbruch. Nur eines der elf Randstücke ist reduzierend gebrannt und stark grafitgemagert. Sieben Stück hingegen können als sogenannte ummantelte Grafitkeramik angesprochen werden. Auch eines von nur zwei Ganzgefäßen des Großauer Fundmaterials ist Teil dieser Gruppe. Der Topf mit Fundnummer 4212.12 ist aufgrund des gesamten Gefäßprofils mit einem münzdatierten Fund aus Großeibenstein zu vergleichen. Dieser ist, durch die relative Nähe des Fundortes zu Großau, besonders aussagekräftig und datiert in das Jahr 1305143. Die Randform des Großeibensteiner Fundes lässt sich noch besser mit der Fundnummer 711.2 vergleichen. Andere Vergleichsstücke von weiter entfernten Fundorten, bestätigen die zeitliche Einordung dieses Randtyps in das frühe 14. oder das späte 13. Jahrhundert. So findet sich für die Fundnummer 6911/5312 eine gute Parallele aus einer Latrine in Wr. Neustadt, die in diese Zeit datiert wird144. Für die Randstücke 4212.3 und x.1 beziehungsweise 4212.8 gibt es gute Vergleiche aus Leithaprodersdorf145, was eher in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts weisen würde. 143 STEININGER 1985, Kat.-Nr.: 43 KÜHTREIBER K. 2006/1, 133, Abb. 30/113 145 PROCHASKA 1995 T10/88 und T11/91 144 49 7.3 Nicht verstärkt Zu dieser Gruppe zählen klassische ausgebogene Ränder, deren Wandstärke sich im Verlauf der Biegung kaum ändert, beziehungsweise sich maximal gegen Randabschluss etwas verkleinert. Die Profile dieser Gruppe liefern ein recht einheitliches Bild, als einziger Ausreißer kann 7312.1 angesehen werden, der sich aufgrund der Ausformung des Randabschlusses etwas hervorhebt. Alle Stücke verfügen über einen steil, bis sehr steil ausladenden Halsbereich. Die Gruppe besteht aus 8 Randstücken, von denen die Hälfte aus stark mit Grafit gemagerter Keramik besteht. Drei Stücke davon und eines mit geringem Grafitanteil sind zudem an der Oberfläche oxidierend und im Kern reduzierend gebrannt. Nur ein Fundstück enthält keinen Grafit, trotzdem ist, unter Berücksichtigung des Verhältnisses von Brand und Magerungsart, von einer inhomogenen Gruppe zu sprechen. Vergleichsobjekte finden sich in erster Linie in der Wüstung Hard146. Interessant zu beobachten ist auch, dass aus dem Fundmaterial von Leithaprodersdorf, das trotz der räumlichen Distanz bei anderen Gruppen eine gute Vergleichbarkeit aufwies, kein vergleichbares Randbruchstück bekannt ist. Dies könnte für ein Aufkommen dieses Typs erst gegen Ende des 13. Jahrhunderts sprechen. Der Schwerpunkt der Verbreitung dieser Gruppe dürfte auf Grund anderer Parallelen jedoch eher im 14. Jahrhundert zu finden sein. So finden sich auf der Gaiselberg vereinzelt Vergleichsstücke aus dem Horizonten III und IV, welche von der 2. Hälfte des 13. bis um 1400 datiert werden147. Auch Funde aus einem Töpferofen in St. Pölten aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, weisen Ähnlichkeiten auf148. Hier ist jedoch auffällig, dass die an beiden Fundstellen sehr häufig auftretenden Stempelmarken am Rand und umlaufende Leisten im Schulterbereich in Großau nicht vorkommen. 146 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T11/45, T18/1, T28/3 FELGENHAUER-SCHMIEDT 1977, T8/5 und T13/4 148 SCHARRER 2001, Abb. 10 147 50 7.4 Verstärkt Auch dieser Typ ist untergriffig und an der Oberseite rund ausgebogen. An der Randunterseite ist er jedoch etwa in der Mitte verdickt ausgeführt. Die Halsbereiche sind steil beziehungsweise schräg ausladend. Fünf von acht Randstücken dieser Gruppe sind gering grafithaltig. In keiner andere Gruppe ist der Anteil dieser Warenart so groß. Zwei Stück davon und eines mit starken Grafitanteil gehören zur Gruppe der ummantelten Keramik. Fundnummer 109.2 ist das einzige durchgehend oxidierend gebrannte Randstück im Fundensemble von Öden Großau. Ähnliche Randprofile finden sich zum Beispiel in Leithaprodersdorf für 1309.1, 4212.4 und 711.2149. Für 1309.1 ist eine gute Parallele aus Wr. Neustadt bekannt,150 die, ebenso wie die zuvor genannten, für eine Datierung in die 2. Hälfte des 13. oder in die 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts spricht. Auch Vergleiche aus dem jüngeren Hard151 scheinen diese Einschätzung zu bestätigen. Funde aus St. Pölten152 lassen auch eine spätere Datierung in Richtung 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts denkbar erscheinen. 5.1.5 Vorratsgefäße Trotz der relativ hohen Anzahl an Keramikbruchstücken die Vorratsgefäßen zugeordnet werden können, hat sich im Fundmaterial von Öden Großau nur ein Randstück erhalten. Als Teil von Vorratsgefäßen wurden grundsätzlich Scherben angesprochen, die eine Wandstärke von über einem Zentimeter aufweisen und in den meisten Fällen aus „ummantelter“ Grafitkeramik bestehen. Das Randstück 4411.1 entspricht am ehesten dem Typ 2b nach Scharrer- Liška, welcher ab dem 13. Jahrhundert in Niederösterreich und Mähren Verbreitung findet. Dieser Typ löst den profilierten Keulenrand, der bereits ab dem 11. Jahrhundert vorkommt, ab. Da das vorliegende Stück an der 149 PROCHASKA 1995, T2/13 und T3/25, T14/112, T11/94 KÜHTREIBER K. 2006/1, 133, Abb. 30/121 151 z.B.: FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T21/5 152 SCHARRER 2001, z.B.: Abb. 20 150 51 Innenseite noch an diesen relativchronologisch älteren Typ anschließt, liegt eine Datierung ins 13. Jahrhundert nahe. Auch die beim jüngeren Typ üblichen Einstiche an den Rändern, sind nicht vorhanden153. Ein sehr gutes Vergleichsexemplar liegt aus der Wüstung Hard vor154, was eine chronologische Einordung in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts wahrscheinlich macht. 5.1.6 Schalen Als Schalen werden in dieser Arbeit niedrige Hohlformen mit ungegliederter Gefäßkontur angesprochen155. Vielfach werden die behandelten Formen in der Literatur jedoch als Schüsseln bezeichnet. Die Grundform dieser Schalen beziehungsweise Schüsseln ist mit jenen von Pfannen ident156. Nur aufgrund der Randform ist eine Unterscheidung also nicht möglich. Da im gesamten Fundmaterial von Großau jedoch weder eine Tülle, noch ein Stiel nachgewiesen wurde, sind die vorhandenen Randstücke sehr wahrscheinlich als Schalen anzusprechen. Im Rahmen der Erweiterung des Formenrepertoires im Hochmittelalter sind die frühen Typen dieser Grundformen in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts zu datieren157. Jedoch zeigen Funde aus dem Raum Raabs, dass auch schon im 10. und 11. Jahrhundert einfache Schalenformen vorhanden sind. So zeigt zum Beispiel das Randstück Nr. 6711.1 Ähnlichkeiten mit einem Fund aus der Burganlage auf der Flur Sand, die ins 10. Jahrhundert datiert wurde158. Trotz des schlechten Erhaltungszustandes lassen sich vor allem bei der Verzierung Parallelen erkennen. An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass die Fundnummer 4811.1, die eine ähnliche Form und Verzierung aufweist, aber aufgrund des unvollständigen Erhaltungszustandes formell nur schwer einordenbar ist, wohl auch als Schale anzusprechen ist. Beide Stücke sind auch, wie die Vergleiche aus dem 10. Jahrhundert, sehr stark grafitgemagert. Drei weitere Stücke aus Öden Großau können eindeutig als Schalen identifiziert werden. Für Fundnummer 911.1 findet sich ein guter Vergleich aus Mautern, welcher in die zweite Hälfte des 13. oder an den Beginn des 14. Jahrhundert gestellt wird. Für 2010.1 finden sich Parallelen aus St. Pölten, SCHARRER-LIŠKA 2007, 38-43 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T14/36 155 HOFER et. al 2010, 98 156 HUBER et al. 2003, 50 157 HUBER et al. 2003, 50 158 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2000, Abb. 67, links oben 153 154 52 die in die Mitte bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts eingestuft werden159. Auch das Randstück mit der Nummer 6212.1 ist wohl als Fragment einer Schale zu deuten. Ein Vergleich findet sich hier am ehesten in der Wüstung Pfaffenschlag in Südmähren160. Abbildung 23: Schalen, 1:4 Eine Sonderform, die vermutlich auch zu den Schalen gezählt werden muss, findet sich in Großau in Form von sehr weitlichtigen Exemplaren. Das aus den Fundposten 909, 1409, 1509, 5511 und 1412 zusammengesetzte Objekt, weist einen Durchmesser von etwa 70 cm auf. Diese Aussage wurde erst durch das Zusammensetzten einiger Bruchstücke möglich. Das größte Teilstück dieser Rekonstruktion stammt jedoch nicht aus den Grabungen der Jahre 2009-2012, sondern wurde bereits 1997 publiziert161. Durch eine äußerst glückliche Fügung konnte das Stück aufgefunden und eingefügt werden.162. Aufgrund der Keramikart und der Oberflächengestaltung ist es sehr wahrscheinlich, dass auch die Funde 1210.1 und 5911.1 diesem Objekt zuzurechnen sind. Von ähnlicher Gestalt, wenn auch durch den schlechteren Erhaltungszustand schwieriger einzuschätzen, scheint 1209.3 zu sein. Auch hier kann ein ähnlich großer Durchmesser angenommen werden. Besonders das erstgenannte Objekt weist markante Merkmale auf. Zu nennen ist hier vor allem der in Form einer Falz ausgeführte Randabschluss. An der Innenseite sind grobe, unregelmäßige Drehrillen zu erkennen. Außen wirkt die Oberfläche, vor allem im Randbereich, teilweise geglättet. Für den markanten Rand fand sich ein idealer Vergleich in Mautern163. Dieser wird aufgrund einer Parallele aus Langenlois ins 15. Jahrhundert datiert und funktional als Kohlebecken interpretiert. Dieser Vergleich ist nicht nachvollziehbar164. Das Großauer Exemplar weist auch einen wesentlich größeren 159 SCHARRER 1994, T33/66 NEKUDA 1975, T92/4 161 BORS/LINDTNER 1998, 914 162 ein herzlicher Dank sei an dieser Stelle Helmut Lindtner ausgesprochen, der diesen Zufall ermöglichte 163 KALTENBERGER 2003, T55/E62 und S 89 164 CECH 1987, T74/J5 160 53 Randdurchmesser auf, wobei dieser bei einem kleineren Randfragment natürlich um einiges schwieriger festzustellen ist. Das vorliegende Exemplar weist auch keine sekundären Brandspuren oder Verrußungen auf, was eindeutig gegen eine Interpretation als Kohlebecken spricht. Die sehr unterschiedliche Verfärbung der einzelnen Bruchstücke zeugt lediglich von einer unterschiedlichen Lagerung in bereits zerscherbtem Zustand. Abbildung 24: Schale mit sehr großem Durchmesser oder Trichter, 1:5 Auch eine Interpretation als Trichter ist, vor allem wegen dem großen Durchmesser, möglich. Aus Perzendorf ist hier ein Exemplar mit annähernd 50 cm bekannt165. Als entscheidend für eine solche funktionale Zuordnung werden jedoch anscheinend, neben der obligatorischen Öffnung an der Unterseite, umlaufende Wellenlinien an der Innenseite angesehen. Diese fehlen beim vorliegenden Exemplar natürlich. Eine raue Oberfläche, wie sie durch diese Art der Verzierung vielleicht erreicht werden sollte, besitzt es, wie bereits erwähnt, trotzdem166. In Mstenice wurde ein Trichter gefunden dessen Randform Ähnlichkeiten aufweist167. Eine zufriedenstellende abschließende Interpretation und in weiterer Folge auch Datierung, muss somit leider ausbleiben. 5.1.7 Deckel Flachdeckel mit aufgestelltem Rand sind in Babenberger-Gebieten vereinzelt bereits im 12. Jahrhundert nachweisbar. Die Grundform bleibt bis in das 15-16 Jahrhundert unverändert168. Alle Deckel des Großauer Fundensembles entsprechen dem Typ 1b, den Gabriele Scharrer- Liška als Flachdeckel mit aufgestelltem Rand definiert. Die erhaltenen Handhaben sind durchwegs als mittelständische, spulenförmige Knäufe anzusprechen. Die relativ dickwandige Ausführung spricht für einen frühen Datierungsansatz169. 165 KRENN 2008, Tafel P 100 FELGENHAUER-SCHMIEDT 1977, 239 167 NEKUDA 1985, 26 168 HUBER et al. 2003, 49f 169 SCHARRER-LIŠKA 2007, 47f 166 54 Die Knäufe weisen an der Oberseite durchwegs eine Mulde auf. Vergleicht man diesen Typ mit jenen des Siedlungskomplexes Hard, fällt auf, dass im jüngeren Hard nur Deckel mit spitz zulaufenden Knäufen vorkommen170. Im älteren Kleinhard, das um die Mitte des 13. Jahrhunderts aufgegeben wurde, hingegen, entspricht ein Exemplar eher den Großauer Pendants171. Ein weiteres Vergleichsstück findet sich im Horizont I des Hausbergs in Gaiselberg, welcher in die 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts datiert wird172. Es drängt sich also der Schluss auf, dass diese Flachdeckel mit aufgestelltem Rand und Knauf mit Mulde eine Form sind, die in den Zeitraum von der 2. Hälfte des 12. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts datieren. Abbildung 25: Beispiele für Deckel, 1:4 Eine Besonderheit stellt jenes Deckelfragment dar, das sich aus den Fundnummern 4510 und 5512 zusammensetzt. Dieses ist an der Randoberseite mit einem Rollrädchendekor verziert. Ein Vergleichsfund findet sich in St. Pölten, wo eine zeitliche Einordung an den Beginn des 13. Jahrhunderts erfolgte173. 170 zB.: FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T8/12 und T14/34 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T3/11 172 FELGENHAUER-SCHMIEDT 1977, T2/14 173 SCHARRER-LIŠKA 2007, 49 171 55 5.1.8 Henkel Mit der Erweiterung des keramischen Formenspektrums ab dem 12. Jahrhundert finden sich vermehrt Gefäßformen mit Henkeln in den Fundensembles. Doppelhenkel- und Bügelkannen werden im 13. Jahrhundert durch den Krug abgelöst. Es ist durchaus auffällig, dass im gesamten Großauer Fundmaterial nur zwei Henkel vertreten sind. Der Henkel mit Nummer 2712.1 kann wohl als Teil einer Doppelhenkelkanne gesehen werden und weist somit in das 12. Jahrhundert. 7212.3 lässt sich schwieriger einordnen. Gegen eine Interpretation als Doppelhenkelkanne spricht zum einen der Ansatz eines schlanken Gefäßkörpers und zum anderen die grafitlose Keramikart. Da aufgrund der Randform auch eine Interpretation als Kanne auszufallen scheint, ist eine Zuordnung als Henkeltopf naheliegend. Diese treten jedoch im Fundmaterial in Ostösterreich erst im späten 14. Jahrhundert auf174, was mit den bisherigen Datierungsansätzen nur schwer in Einklang zu bringen ist. Die Ausformung des Randes passt sehr gut in die Gruppe der Töpfe mit eng umgebogenen und kurz unterschnittenen Rändern. Dieser Typ wird eher in die ersten beiden Drittel des 13. Jahrhunderts datiert. Eventuell liegt hier eine sehr frühe Variante eines Henkeltopfes vor. 5.1.9 Töpferzeichen und Bodenmarken An drei Fundobjekten sind Abdrücke zu erkennen, die als Zeichen des Herstellers oder Besitzers gedeutet werden können. Im Falle der Bodenmarken werden auch immer wieder symbolische oder kultische Bedeutungen angeführt. Diese Bodenmarken entstehen durch die Verwendung einer Zwischenscheibe auf der Töpferscheibe, in die ein Symbol eingeschnitten wurde. Dementsprechend ist das Vorkommen von Töpfermarken auch ein direkter Hinweis auf die Produktionsweise und steht in Zusammenhang mit einer langsam betriebenen Töpferscheibe. Mit dem Auftreten der schnellen, fußgetriebenen Töpferscheibe im 13. Jahrhundert, verschwinden die Zeichen am Boden der Gefäße und Ritzmarken an den Schultern, wie im Falle der Fundnummer 4212.13, treten vermehrt auf. Auffällig ist auch, dass, obwohl das Verschwinden der Bodenmarken in der Literatur zeitlich mit der abnehmenden Bedeutung der Grafitkeramik in Zusammenhang gebracht wird, die beiden Exemplare aus Großau nur einen geringen Grafitanteil aufweisen. Bei dem sehr hohen Anteil an Grafitkeramik im gesamten Fundmaterial, ist dieser Zufall durchaus bemerkenswert175. 174 175 56 KALTENBERGER 2003, 45 SCHARRER-LIŠKA 2007, 23ff Als Übergangsform zu den im Spätmittelalter üblich werdenden Ritzmarken im Randbereich, sind die Zeichen an der Gefäßschulter zu nennen176. Im vorliegenden Fall der Fundnummer 4212.13 ist diese als Krukenkreuz ausgeführt. Zur genaueren Datierung ist wieder der Vergleich mit der naheliegenden Fundstelle der Wüstung Hard angebracht, auch wenn aufgrund des geringen Auftretens solcher Marken Vorsicht geboten sein muss. In Kleinhard findet sich eine Bodenmarke in Radkreuzform, die den beiden vorliegenden Exemplaren sehr ähnlich sieht177. Diese Siedlung dürfte um die Mitte des 13. Jahrhunderts öd gefallen sein. Auch der in die Zeit nach 1155 datierte Münztopf aus Allentsteig weist eine ähnliche Marke auf178. Im jüngeren Hard finden sich Marken ausschließlich an der Randoberseite. Krukenkreuze an der Gefäßschulter und Radkreuze am Boden kommen auch am Hausberg von Gaiselberg vor. Dort finden sich die beiden Typen gemeinsam in den Fundhorizonten II und III welche das 13. Jahrhundert und den Beginn des 14. abdecken. In Horizont IV (vor und um 1400) wiederum finden sich nur Ritzmarken am Mundsaum179. Abbildung 26: Bodenmarken und Töpferzeichen, 1:2 176 KALTENBERGER 2003, 30 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, T4/4 178 STEININGER 1985, Kat.-Nr. 3 179 FELGENHAUER-SCHMIEDT 1977, T5-9 177 57 5.1.10 Aquamanile Als Aquamanile werden figural geformte Kleingefäße aus Metall oder Keramik bezeichnet, die zur Handwaschung verwendet wurden. Diese Gießgefäße wurden ausschließlich zu diesem Zweck verwendet und waren neben dem profanen, vermutlich auch im sakralen Bereich in Gebrauch180. Ab dem 12. Jahrhundert treten Funde dieses Gefäßtyps im adeligen und bürgerlichen Milieu auf181. Ab der Mitte des 13. Jahrhunderts treten Aquamanile verstärkt als frühe glasierte Irdenware auf. In Großau fanden sich zwei Stück oxidierend gebrannter und glasierter Keramik, die vermutlich als Teil eines Aquamanile anzusehen sind. Die Objekte mit den Fundnummern 1111.2 (Abb.20) und 1410 verfügen über eine bräunlich-gelbliche Oberfläche und ähneln sich auch in der Keramikart sehr. Bei ersterem ist eine Kante erkennbar, die eine Dekor aus drei Kerben aufweist. In dem Bereich ist an der Innenseite auch der Ansatz eines kleinen Ausgusses erkennbar. Leider ist es aus diesem kleinen Bruchstück nicht möglich, Rückschlüsse auf die ursprüngliche figurale Form zu ziehen. Wegen der Herstellungstechnik ist jedoch von einem Datierungsansatz in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts auszugehen182. 5.2 Metall 5.2.1 Geschossspitzen Von den fünf Eisenobjekten die relativ sicher als Geschossspitze angesprochen werden können, weisen drei sehr ähnliche Charakteristika auf. Die Objekte 1912.1, 2212.1 und 3212.1 haben ein weidenblattförmiges Blatt und einen rhombischen Querschnitt. Alle Drei verfügen über einen rechteckigen Dorn. Der zeitliche Rahmen für das Vorkommen dieses Typs wird relativ weit gefasst und läuft vom frühen 13. bis ins 15. Jahrhundert183. Vergleiche dazu finden sich unter anderem am Hausberg von Gaiselberg184. Die Formgebung der Bolzen spricht für eine militärische Verwendung und gegen die Nutzung als Jagdwaffe. Im Vergleich zu den breiteren Formen, die zur Jagd verwendet wurden, ist die Form dieser Typen wohl eher dazu gedacht etwaige Panzerungen zu durchbrechen185. Bemerkenswert ist wohl auch, dass bei drei Exemplaren die Geschossspitze durch die Wucht eines 180 MÜLLER 2006, 241f HUBER et al 2003, 60 182 KALTENBERGER 2009, 412f 183 ZIMMERMANN 2000, 76 184 FELGENHAUER-SCHMIEDT 1977, 324 185 HARMUTH 1975, 74-78 181 58 Aufpralles verbogen wurde. Dies kann wohl als Indiz für Kampfhandlungen innerhalb der Burganlage gedeutet werden. Abbildung 27: Geschossspitzen, 1:2 Geschossspitzen mit Dornschäftung, wie sie in Großau vorherrschend sind, sind vor allem in Ost- und Nordeuropa verbreitet. In Westeuropa hingegen finden sich eher Geschossspitzen mit Tüllenschäftungen186. Aufgrund seiner geographisch bedingten Mittlerrolle werden in Niederösterreich beide Typen angetroffen. Auch eindeutig als Geschossspitze zu identifizieren ist Fundobjekt 3911.1. Vergleiche für diesen Typ finden sich, wenn auch nicht mit perfekter Übereinstimmung, am ehesten im osteuropäischen Raum. Für die Slowakei erstellte Alexander Ruttkay eine Typentabelle anhand derer sich eine Ähnlichkeit zum Typus 9 feststellen lässt, welcher sehr vorsichtig ins 10. – 12. Jahrhundert datiert wird187. Ein Vergleichsfund aus Smolenice wird ins 13. Jahrhundert datiert188. Eine frühere Datierung legt jedoch auch ein Fund vom Schafkogel bei Gloggnitz nahe. Hier wird eine ähnliche Geschossspitze, wenn auch mit breiterem Blatt, dem 10. beziehungsweise 11. Jahrhundert zugeordnet189. Für das Objekt x.8 konnten keine zufriedenstellenden Vergleiche gefunden werden. Formal entspricht die Form am ehesten Zimmermanns Typ D1-1. Dieser Typ wird jedoch durch seinen quadratischen Querschnitt definiert und entspricht somit nicht dem sechseckigen Exemplar aus Öden Großau. Würde man diesem Vergleich folgen, ergäbe sich eine Datierung vom 11. bis vielleicht noch ins 13. Jahrhundert190. Vielleicht muss hier auch eine andere Verwendung, zum Beispiel als Werkzeug, angedacht werden. 186 KEMPKE 1991, 45 ff RUTTKAY 1976, 331 188 RUTTKAY 1975, 177, Abb. 19/13 189 KÜHTREIBER K./OBENAUS 2017, T88 190 ZIMMERMANN 2000, 73f 187 59 Das Eisenobjekt 5311.1 könnte eventuell auch als Geschossspitze interpretiert werden. Der schlechte Erhaltungszustand erschwert in diesem Fall eine treffende Interpretation aber. Falls es sich tatsächlich um eine Geschossspitze handelt, legen Vergleichsfunde aus dem Elsass eine Datierung in das 11. oder 12. Jahrhundert nahe191. 5.2.2 Schwert Eine Schwertspitze zählt ohne Zweifel zu den außergewöhnlicheren Fundobjekten, die auf Burganlagen anzutreffen sind. Der hohe Wert solcher Klingen und auch der, nur recht schwer vorstellbare Vorgang des Verlustes, verleitet zu Spekulationen. Eine akkurate chronologische Einschätzung fällt natürlich aufgrund des Erhaltungszustandes schwer. Eine Einordung nur anhand der Spitze des Schwertes muss sehr vage bleiben. Zieht man als Vergleich die Klingentypologie von Alfred Geibig heran, so entspricht das vorliegende Exemplar am ehesten dem Typ 10, welcher in das 12. Jahrhundert datiert wird192. 5.2.3 Reitzubehör 10 Fundobjekte aus Eisen sind mit dem Vorhandensein von Pferden oder Eseln als Reit- oder Lasttiere in Verbindung zu bringen. Das Objekt 5311.2 ist wohl als Teil einer zweigliedrigen Ringtrense anzusehen. Aufgrund der sehr ähnlichen Ausführung kann, trotz des schlechteren Erhaltungszustandes, auch 1711.1 als solcher angesprochen werden. In beiden Fällen handelt es sich um Mundstückglieder mit annähernd rundem Querschnitt, dies entspricht dem Typ A1 von Norbert Goßler193. Ringtrensen dieser Art sind über das ganze Mittelalter hinweg gebräuchlich und sind demnach für die chronologische Einschätzung der Anlage von Großau nicht relevant. Selbiges ist auch für die beiden Hufeisenfragmente 5212.1 und x.10 zu befürchten. Eine zufriedenstelle Chronologie anhand typologischer Merkmale von Hufeisen ist bisher nicht vorhanden194. Einzig der grobe Trend, dass sich im Verlaufe des Mittelalters die sogenannten Wellenrand- zu den Mondsichelruten weiterentwickeln, scheint gesichert. Der Unterschied der beiden Typen, Typ B und C nach Goßler, liegt an der Herstellungstechnik. Bei den Hufeisen mit Wellenrand entsteht beim Eintreiben der Nagellöcher die charakteristische Form der Ruten. Beim jüngeren Typ, den 191 ZIMMERMANN 200, 70 GEIBIG 1991, 87f und 153f 193 GOßLER 2011, 20ff 194 Ein Versuch zB bei CLARK 1995 192 60 Mondsichelruten, wurden diese Verformungen in einem zweiten Arbeitsschritt beseitigt195. Jedoch wurde auch diese These mittlerweile in Zweifel gezogen196. Abbildung 28: Hufeisen 1:2 Laut Pleterski datiert das Fragment x.10 in den Zeitraum von 1200 bis 1500. Charakteristisch ist hierbei die Rille in der Mitte der Rute, in welcher sich auch die Nagellöcher befinden. 5210.1 könnte auch älter datieren, wenn man die etwas unregelmäßige Ausformung der Rute als wellenförmig beschreiben will197. Diesen Einschätzungen werden im Großen und Ganzen auch von der Typologie von Barbara Scholkmann bestätigt, die sich auf Funde aus Sindelfingen stützt. Demnach entsprechen die beiden Exemplare den Typen 2a und 4 und wurden ab der Mitte des 13. Jahrhunderts hergestellt. Auch hier wird die Laufzeit bis ins 15. Jahrhundert angegeben198. Als weiterer Nachweis für beschlagene Huftiere im Burgareal sind 6 Hufnägel zu nennen. Diese weisen Längen zwischen 21 und 43 Millimetern auf und verfügen über einen rechteckigen Kopf, der in den meisten Fällen schmal ausgeführt ist. Abbildung 29: Hufnägel 195 GOßLER 2011, 62f PLETERSKI 2015, 150 ff 197 PLETERSKI 2015, 160 198 SCHOLKMANN 1978, 94-97 196 61 5.2.4 Schloss und Schlüssel Das Schloss aus dem Großauer Fundmaterial ist als Vorhängeschloss zu bezeichnen. Geöffnet wurden diese entweder mit einem Drehschlüssel oder, im Fall von Spreizfederschlössern, mit einem langen Steckschlüssel. Trotz des schlechten Erhaltungszustandes kann das vorliegende Fundobjekt zu den zweiteren gezählten werden. Offenbar handelt es sich um das Fragment eines Schlosskastens199. In diesen Schlosskasten wurde ein Bügel eingesetzt, der mit Widerhaken versetzt war und sich im Kasten verspreizte. Mit einem genau angepassten Steckschlüssel konnte die Konstruktion entriegelt werden200. Die beidseitige Deformierung des Zylinders könnte auf eine gewaltsame Öffnung des Schlosses hinweisen. Abbildung 30: Schlüssel und Schloss, 1:2 Obwohl Schlösser anscheinend keine seltenen Funde in mittelalterlichen Fundkomplexen sind, fehlt bis dato eine zufriedenstellende Aufarbeitung und chronologische Einordung. Für Exemplare aus Buntmetall wurde eine solche durch Stefan Krabath erarbeitet. Ein direktes umlegen seiner Typisierung auf die Varianten aus Eisen scheint jedoch nicht zielführend201. Das vorliegende Exemplar besteht aus Eisen und wurde mit einer Legierung aus Kupfer, Zinn und Blei überzogen202. Grundsätzlich sind Spreizfederschlösser in Mitteleuropa seit der La Tene Zeit bekannt. Bis zur ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts treten danach keine Konstruktionen dieses Typs mehr auf. Danach kommen diese Formen gehäuft in Skandinavien, Russland und Polen auf und verbreiten sich von hier aus über Europa. In Böhmen werden Federspreizschlösser im 14. Jahrhundert als „russische Schlösser“ bezeichnet, was diese Entwicklung unterstreicht. Und tatsächlich findet sich der beste Vergleich zum Großauer Schloss im Süden des Reiches der Kiewer Rus. Die Datierung vom 11. bis zum 13. Jahrhundert fügt sich sehr gut in die anderen Datierungsansätze ein.203. 199 KRABATH 2001, 54-60 Zur Funktionsweise: KRABATH 2001, Abb 8., bezugnehmend auf EGAN 1998 201 KRABATH 2001, 56 202 Für die Untersuchung einiger Metallobjekte sei Herrn Mathias Mehofer (VIAS) herzlich gedankt 203203 JAZDZEWSKI 1976, 388 – 401 200 62 Gute Vergleiche finden sich auch in Schleswig, wo ähnliche Stücke als „Form B“ bezeichnet werden. Auch hier werden diese Schlösser vom 11. bis ins frühe 13. Jahrhundert gestellt. Anhand des Schlüsselloches, welches sich am unteren Zylinderrand befindet, wird eine weitere Kategorisierung als Typ 2 deutlich, welcher in das 13. Jahrhundert datiert204. Ein weiterer sehr schöner Vergleich fand sich, leider ohne Datierungshinweis, in London205. Der einzige Schlüssel der gefunden wurde, ist als Bartschlüssel mit rautenförmigen Griff anzusprechen und ist massiv ausgeführt206. Wegen seiner geringen Größe, die Länge beträgt nur etwa 5 cm, ist er wohl für ein Kästchen gedacht. Ein Vergleich mit Funden aus Schleswig zeigt, dass die zeitliche Einordnung wohl sehr von der Gewichtung der Kriterien abhängt. Betrachtet man vorrangig die Form, so entspricht das Großauer Exemplar am ehesten jener Gruppe, die ins 12. Jahrhundert datiert wird. Betrachtet man jedoch die Machart, so dominieren die massiv gearbeiteten Varianten erst im 13. Jahrhundert. Zuvor herrschen eher jene Formen mit hohl gearbeiteten Stäben vor207. Auch hier muss man am Ende also konstatieren, dass die Aussagemöglichkeit bezüglich einer Datierung beschränkt ist und es sich um eine im Hochmittelalter geläufige und lang verwende Form handelt. 5.2.5 Messer Drei Eisenobjekte lassen sich eindeutig als Messerklingen identifizieren. Bei den Funden 5612.1 und 4611.1 ist sind die Aussagemöglichkeiten aufgrund des Erhaltungszustandes eingeschränkt. Als einzig typologisch relevantes Merkmal lässt sich hier ein gerader Rücken erkennen. Über einen solchen verfügt auch das Messer 1112.1. Hier ist jedoch auch die Griffangel vollständig erhalten. Griffangelmesser mit geknicktem Rücken gelten, neben anderen Formen, als typisch hochmittelalterlich208, dementsprechend gehören die hier vertretenen Exemplare schon eher dem spätmittelalterlichen Formengut an. Vergleichsfunde aus Schleswig legen eine Datierung in das 13. Jahrhundert nahe209. 204 SAGGAU 2000, 60-65 EGAN 2008, Fig. 72 206 Vergl. KÜHTREIBER T. 1996, 120 207 SAGGAU 2000, 59f 208 FELGENHAUER-SCHMIEDT 1982, 143 209 SAGGAU 2000, 22 205 63 5.2.6 Schmuck Eine Besonderheit im Fundmaterial aus Öden Großau stellt der Fund eines Ringes aus Buntmetall dar210. Der Drahtring mit rundem Profil und offenem Ende ist wohl als Kopfschmuckring anzusprechen. Diese Ansprache ist, aufgrund der unklaren Trageweise, anderen Begrifflichkeiten vorzuziehen211. An den Enden ist eine schwache Verzierung durch quer verlaufende Feilspuren erahnbar. Mit einem Durchmesser von 26 Millimetern und einer Stärke von etwa 8 Millimetern handelt es sich um ein sehr graziles Exemplar. Wegen der einfachen Formgebung ist eine präzise chronologische Einordnung schwierig. Ähnliche Ringe treten bereits in der Urgeschichte auf. Im mittelalterlichen Kontext ist eine relativ frühe Datierung naheliegend. Vergleichsfunde finden sich etwa in Zusammenhang mit awarischen, merowingerzeitlichen und arpadenzeitlichen Fundstellen. Der zeitliche Schwerpunkt dieses einfachen Typs liegt also zwischen dem späten 8. Jahrhundert und dem beginnenden Hochmittelalter212. Das beste Vergleichsstück findet sich im Grab 49 von Wallern, das mit einer frühen ungarischen Besiedlung in Verbindung gebracht wird. In diesem Zusammenhang wird auch festgestellt, dass dieser einfache Typ des Kopfschmuckes ab der Mitte des 10. Jahrhunderts durch andere Typen abgelöst wird. Ab diesem Zeitraum lässt sich auch in Böhmen eine Entwicklung zu einem Ansteigen der Drahtstärke erkennen. Was eine Datierung des vorliegenden Stücks zumindest in das 10. Jahrhundert wahrscheinlich macht213. 5.2.7 Gussreste Drei kleine Objekte aus Buntmetall können als Rückstände von Metallverarbeitung interpretiert werden. Die drei Gussreste bestehen zum größten Teil aus Blei, mit einem sehr geringen Anteil an Zinn. Zwei der Objekte von sehr unregelmäßiger Form stammen aus Fundposten 1210. Das am eindeutigsten zu interpretierende Objekt konnte leider keinem Fundposten zugeordnet werden und wurde somit unter x.9 in den Katalog aufgenommen. 210 FNr.: 6111.1, Legierung: Cu-Sn-Pb PÖLLATH 1998, 85 212 EICHERT 2010, 50f 213 OBENAUS 2006, 185 211 64 5.3 Sonstige Funde 5.3.1 Spinnwirtel 8 Fundobjekte aus Öden Großau sind eindeutig als Spinnwirtel anzusprechen. 6 davon sind aus Speckstein gefertigt, die beiden anderen aus sekundär verwendeten Scherben. Die Exemplare aus Stein bieten ein recht einheitliches Bild. Die Fundnummern 3810.1, 4110.2, 5812.1 und 7412.1 können durchwegs als konisch, beziehungsweise mit Ansätzen einer Doppelkonigkeit und mit waagrechten Rillen verziert beschrieben werden. Die Fundobjekte 2310.1 und 3410.1 sind eher als doppelkonisch oder gerundet zu bezeichnen. Die Ähnlichkeit in der Formgebung spiegelt sich auch in den Abmessungen wider, so sind die Durchmesser sehr homogen zwischen 18 und 22 Millimetern verteilt. Die Höhe divergiert zwischen 8 und 18 Millimetern. Die beiden Keramikwirtel unterscheiden sich stark in ihrer Form und Keramikart. 4110.1 ist sehr unregelmäßig gearbeitet und könnte, auch angesichts der Fundlage, eventuell auch zur urgeschichtlichen Besiedlungsphase des Plateaus gezählt werden. Das leider unstratifiziert aufgefundene Objekt x.11 ist regelmäßig, rund gearbeitet, verfügt über einen Durchmesser von 30 Millimetern und einen abgerundeten Querschnitt. Die Keramikart entspricht hier jenen der stark grafithaltigen Ware, die vor allem in den älteren Schichten als Gefäßkeramik angetroffen wurde. Spinnwirtel treten sehr häufig auf mittelalterlichen Fundstellen auf und dürften aufgrund ihrer gleichbleibenden Verwendung im Laufe der Zeit nur langsam Veränderungen erfahren haben. In einigen größeren Arbeiten wurde bereits versucht eine zufriedenstellende Chronologie zu erstellen214. Die in Großau vorherrschende konische beziehungsweise doppelkonische Form ist seit dem Frühmittelalter geläufig und verändert sich bis ins zwölfte Jahrhundert nur wenig. Ab dem 13. Jahrhundert ist eine Tendenz zu kugeligeren Formen zu erkennen215. Diese Entwicklung zeigen die Funde 2310.1 und 3410.1 bereits anzudeuten. 214 215 uA. HÖLLHUBER 1981, TAUBER 1988, KEMPKE 1985, PÜHL 1986 und zusammenfassend VOGELSINGER 2006 KÜHTREIBER K. 2006/1, 192 65 Abbildung 31: Spinnwirtel 1:2 5.3.2 Spielsteine Drei auf den ersten Blick unscheinbare Objekte zeugen von der fröhlichen Seite des Burgalltags. Scheiben aus sekundär verwendeter Keramik, an den Seiten zugeschliffen, können wohl als Spielstein interpretiert werden216. Vergleiche dazu finden sich im Wüstungskomplex Hard217. In dieselbe Richtung ist wohl ein bearbeitetes Bruchstück aus Speckstein zu interpretieren218. Der an alle Seiten zugeschliffene Quader ähnelt frappant einem anderen Fund aus Großau, der aus früheren Begehungen bekannt und eindeutig als Spielstein anzusprechen ist219. 216 FNr.: 109.5, 209.1, 3811.1 FELGENHAUER-SCHMIEDT 2008, 111 218 FNr. 2512.11 219 LINDTNER 2012, 10 217 66 5.3.3 Glas Diese Fundgattung hat nur einen sehr geringen Anteil am Großauer Material. Nur zwei Glasobjekte wurde bei den Grabungen aufgefunden. 1310.1 besteht eigentlich aus zwei zusammengeschmolzenen Fragmenten und ist nicht näher zuordenbar. Fundnummer 1212.1 ist ein kugelförmiges Glasobjekt und könnte eventuell als Spielzeug interpretiert werden. 5.3.4 Hüttenlehm Im Zuge der Grabungsarbeiten auch immer wieder gebrannter Lehm entdeckt. Dieser ist an und für sich nicht ungewöhnliches und wird oft nicht weiter beachtet. Im vorliegenden Fall jedoch weist eine erhebliche Zahl dieser Hüttenlehmstücke ein charakteristisches dreieckiges Profil auf. 71 Fundstücke mit einem Gewicht von insgesamt 7,9 Kilogramm bezeugen, dass es sich hierbei durchaus um einen relevanten Fundposten handelt. In den meisten Fällen stellen sich die Abdrücke an zwei Flächen nach innen rundlich gewölbt dar. Die dritte Seite ist mehr oder weniger eben ausgeführt und zeigt entweder eine glatte oder eine, durch Abdrücke von Baumrinde, zerklüftete Oberfläche. Diese Fundstücke können wohl als Reste des Lehmverputzes eines Blockbaus interpretiert werden, der offensichtlich durch ein Brandereignis zerstört wurde220. Abbildung 32: Gebrannter Lehm mit dreieckigem Querschnitt 220 Vergl. zB.: FELGENHAUER-SCHMIEDT 2019, 106 67 5.4 Chronologische und funktionale Einordnung der Fundgegenstände Die Analyse des Fundmaterials der Burganlage von Öden Großau hatte die Klärung zweier Fragestellungen zum Ziel. Zum einen sollte der Zeitraum der Nutzung der Anlage eingegrenzt werden und zum anderen sollten Erkenntnisse zu den Lebensumständen und er Funktion der Anlage gewonnen werden. Die Datierung der Burg erfolgte durch Vergleiche mit anderen Fundstellen. Dabei wurden auch sehr schnell die Grenzen der Datierungsmöglichkeit anhand von Analogien aufgezeigt. Vor allem weil noch immer zu wenige gut stratifizierte und publizierte Grabungsergebnisse vorhanden sind. Nicht selten kam es bei den Recherchen vor, dass die Datierungen für Vergleichsstücke mancher Fundobjekte eine Zeitspanne von zweihundert Jahren umfassten. Um eine seriöse Einschätzung des Nutzungszeitraum abzugeben, ist daher immer der Gesamteindruck eines Fundensembles wichtig und nicht die Konzentration auf einzelne Randformen oder Keramikgruppen. Im Fall von Öden Großau zeigen sich anhand des Fundmaterials zwei Schwerpunkte. Zahlmäßig wenige, jedoch eindeutige Funde belegen eine Nutzung der Geländezunge bereits im 10. oder frühen 11. Jahrhundert. Bei der Keramik, die auf der Burganlage des 10. Jahrhunderts auf der Flur Sand entdeckt wurde, sind senkrechte Verstreichspuren typisch. Das Fehlen der selbigen in Öden Großau könnte also einen Datierungsansatz, der zeitlich zwischen den Burgen Sand und der Raabs liegt, stützen. Danach scheint es eine Unterbrechung der Siedlungstätigkeit gegeben zu haben. Jedenfalls sind die Funde, die in das 11. bis in die Mitte 12. Jahrhunderts datiert werden könnten, zahlenmäßig eher gering und wenig aussagekräftig. Dieser Eindruck wird auch durch Funde des 11. und frühen 12. Jahrhunderts aus Altenburg bestätigt, deren Form sich nicht mit jenen aus Öden Großau vergleichen lässt. Diese Scherben wurden auf die Zeit vor der Klostergründung im Jahr 1144 datiert221 Der größte Teil der Großauer Funde kann also in den Zeitraum zwischen der 2. Hälfte des 12. bis an das Ende des 13., beziehungsweise in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts, gestellt werden. Bezüglich der Funktion der Anlage spiegelt das Fundmaterial die Idee der mittelalterlichen Burg als multifunktionales Gebäude wider. Dieser Eindruck ist vor allem unter dem Gesichtspunkt sehr interessant, da die Grabungsfläche sich wohl im absoluten Kern der Anlage befand. Die prominenteste, weil höchste Stelle des Areals, wird üblicherweise der absoluten Führungsschicht zugeordnet. Im Großauer Material finden sich Hinweise auf typisch „ritterliche“ Tätigkeiten. Die Waffenfunde und 221 68 BACHNER et al. 2008, 429-431 auch das Reitzubehör belegen die Anwesenheit einer militärischen Elite. Die verbogenen Spitzen der Geschosse zeugen vermutlich sogar von direkten Kampfhandlungen. Daneben finden sich auch Objekte wie Spinnwirtel, die von häuslicher Produktion zeugen und sogar Spielzeug, das die Funktion der Burg als Wohnort unterstreicht. Die Funde von Vorratsgefäßen und Schloss beziehungsweise Schlüssel, weisen auf eine Funktion als Ort der Verwahrung oder auch der Verwaltung hin. Die Bruchstücke eines Aquamanile zeigen auch die Befolgung adeliger Tischsitten, im Sinne einer Abgrenzung zum Rest der Bevölkerung. All diese Eindrücke ließen sich aus der verhältnismäßig kleinen Grabungsfläche gewinnen und vermitteln ein Bild der Lebenswelt des vermutlich niederen Adels zur Zeit des Landesausbaus. 69 6 Befunde Abbildung 33: Gesamtplan der Grabungen in Öden Großau von 2009-2012.Braun: Pfostensetzungen und „Kanal“, Gelb: Gruben, Violett: Estrich, Blau: Mauerzug, Rot: Herdstellen, Dunkelgrau: Mauern und Steinsetzungen, Hellgrau: Steine Datengrundlage: Pläne von S. Felgenhauer-Schmiedt, O. Fries, S. Sam, R.Salzer Abbildung 33: Grabungsflächen mit Nummerierung 70 6.1 Mauerwerk Die Grabungen deckten die Reste einer Mauer auf, die den größten Teil des Burgplateaus eingeschlossen haben dürfte. Dieser Bering zeigt einen polygonalen, schiffsbug- oder bügeleisenförmigen Verlauf und ist in Richtung Ost-Nordost orientiert (siehe Abb. 33). Die Außenmaße betragen 15,5 Meter in der Länge und 11,3 Meter in der Breite. Die Ausdehnung Richtung Südosten konnte in den Jahren 2009-2012 nicht festgestellt werden. Die Stärke der Mauer beträgt im Norden und Süden 1,1 bis 1,2 Meter. In Richtung Nordosten, im Bereich der schiffsbugartigen Erweiterung nach Außen, ist sie mit 1,5 bis 1,7 Metern massiver ausgeführt. Der Erhaltungszustand muss grundsätzlich als schlecht bezeichnet werden. Obertätig waren vor Grabungsbeginn kaum Reste zu erkennen. Dementsprechend konnten bei den Grabungen nur noch die untersten Bereiche, welche wohl nur einen Bruchteil der ursprünglichen Mauerhöhe darstellen, untersucht werden. Im Norden und Süden haben sich in großen Teilen nur drei bis vier Steinlagen in einer Höhe von maximal 80 Zentimetern erhalten. In Richtung Südosten beträgt die maximale erhaltene Höhe etwa 1,20 Meter. Der Mauerzug orientiert sich im Norden und Süden an den natürlichen Gegebenheiten des Felsspornes und verläuft unmittelbar an der Kante zum Steilabfall in Richtung Thaya beziehungsweise, nicht ganz so steil abfallend, in Richtung Hafnerbach. Im Norden konnte in Fläche 1 festgestellt werden, dass das Fundament offenbar dem natürliche Felsverlauf folgte und dementsprechend an der Außenseite um einiges tiefer eingetieft wurde als innen. So konnte sich die Außenmauer hier auf einer Höhe von 2 Metern erhalten. Etwa 1,20 Meter davon sind als Fundament anzusprechen, obwohl sich die Mauertechnik kaum vom Aufgehenden unterscheidet. Den Übergang zwischen Fundament und obertägig sichtbarer Mauer markiert eine Zone mir stark aus den Fugen tretendem Mörtel, der auch an der Innenseite sichtbar ist und offenbar das bauzeitliche Begehungsniveau darstellt. Die Unterbrechung in der nördlichen Mauer zeugt von der zerstörerischen Vorgehensweise älterer Grabungen. Auch in der südlichen Mauer befindet sich eine Lücke, die jedoch tatsächlich einen Eingangsbereich darstellen dürfte. Während dieser im Osten noch relativ gut erhalten war, konnte der westliche Teil nur mehr sehr fragmentarisch nachgewiesen werden. In Richtung Nordosten, jener Seite an der die natürlichen Begebenheiten am wenigsten Schutz boten, bildet die Mauer einen Winkel nach außen. Hier verläuft sie nicht entlang der Kante des Plateaus, sondern lässt in Richtung des Grabensystems einen etwa 5 Meter breiten Streifen ungenutzt. Dieses kleine Vorplateau ist im Vergleich zum Inneren der Anlage um etwa 90 Zentimeter überhöht. Das Fundament des Berings dürfte Großteils nicht sehr stark abgetieft worden sein. Teilweise scheint ein Zurichten und Abflachen des Felsens den Erbauern genügt zu haben. An der Nordmauer zeigt sich 71 ein Fundamentabsatz, der auf dem Niveau des gewachsenen Bodens etwas hervorspringt. Anzunehmen wäre, dass ab diesem Absatz das aufgehende, also sichtbare Mauerwerk begann. In diesem Fall beginnt aber ab diesem Absatz die bereits erwähnte Zone mit heraus quillendem Fugenmörtel, die etwa 20 Zentimeter hoch ist (Abb.39). Dieses Bild verstärkt sich in der Nordostecke der Anlage. Hier folgt der Fundamentabsatz nicht dem Winkel der Bügeleisenform, sondern beschreibt eine halbkreisförmige Kurve. So ragt das Fundament in der Nordostecke etwa einen Meter in den Innenbereich der Anlage. Und auch hier beginnt das eigentliche aufgehende Mauerwerk, das sich eindeutig von dem unsortierten Fundamentmauerwerk unterscheidet, erst 20-30 Zentimeter über dem Niveau des Fundamentabsatzes (Abb. 35, 36, 37 und 46). Die Idee es handle sich hierbei um das Niveau eines einstigen Begehungshorizontes ist naheliegend. Dieser dürfte jedoch auch schon während der Bauphase nicht waagrecht gewesen sein, denn der Fundamentabsatz in der Nordostecke liegt deutlich höher als jener an der Nordmauer. Die Mauer ist als Schalenmauerwerk zu beschreiben (Abb. 57) das, innen und außen, aus regelmäßigen Lagen aus hammerrechten Steinquadern besteht. Großteils handelt es sich um Einzellagen, selten werden durch einzelne größere Steine zwei Lagen zusammengefasst (siehe vor allem Abb. 37 und 39). Die einzelnen Mauersteine erreichten eine maximale Breite von etwa 60 Zentimetern und eine Höhe von maximal 20 Zentimetern. Die Mauerfüllung besteht aus unregelmäßigen gelegten kleineren Bruchsteinen. Teilweise sind auch Opus spicatum ähnliche, also schräg aufgestellte und aneinandergereihte, Steine erkennbar. Eine kulturhistorische Einordnung und Datierung des Mauerwerks wird durch die Umstände erschwert. Durch den schlechten Erhaltungszustand und vor allem das Fehlen von Architekturelementen oder einer Oberflächengestaltung muss eine genaue Datierung wohl ausbleiben. Auch unter Experten scheint die Datierung eines Mauerwerks anhand seiner Struktur maximal auf ein halbes Jahrhundert genau möglich zu sein222. Generell ist die Einordung des Mauerwerks nur unter Berücksichtigung verschiedenster Einflüsse möglich. Die Mauertechnik verändert sich nämlich nicht nur im Lauf der Zeit, sondern wird auch von anderen Faktoren wie der Verfügbarkeit von Baumaterial, dem sozialen Status des Bauherren/der Bauherrin, die Fachkenntnis der Handwerker/innen und schlicht den finanziellen Mitteln beeinflusst223. Besonders schwierig scheint die Datierung des Mauerwerks im Hochmittelalter bis ans Ende des 12. Jahrhunderts. Diese Unsicherheit hängt nicht zuletzt mit der ähnlichen Problematik in der Keramiktypologie jener Zeit zusammen, durch die es an archäologisch gut datiertem Mauerwerk 222 223 72 MITCHEL/SCHÖN 2002, 463 FRIES 2015, 52 mangelt. Die Struktur des Mauerwerks bleibt in diesem Zeitraum recht ähnlich und definiert sich durch Schichtmauerwerk, also lagerhaft oder streng in Einzellagen versetzte Steinreihen, aus hammerrechten Bruchsteinen oder Quadern224. Die Entwicklung dabei läuft dabei, zwar nicht linear aber doch, von kleineren Quadern zu größeren Steingrößen225. Dementsprechend kann davon ausgegangen werden, dass der Bering der Burganlage von Öden Großau im Hochmittelalter, wohl im 12. Jahrhundert errichtet wurde. Aufgrund der relativ geringen Steingröße scheint auch eine Eingrenzung in die erste Hälfte desselbigen möglich. Durch die vielen Einflussfaktoren auf die Mauerwerkstechnik sind Vergleichsobjekte in naher Umgebung doppelt wertvoll. Glücklicherweise konnten im nur vier Kilometer nördlich gelegenen Weikertschlag, in der Pfarrkirche, bauhistorische Untersuchungen vorgenommen werden. Der Befund aus Großau lässt sich hier am ehesten mit der 1. Bauphase vergleichen, welche vorsichtig um 1170 datiert wird226. Das Großauer Mauerwerk scheint jedoch noch etwas strenger an Einzellagen orientiert zu sein, was eine etwas frühere Datierung andeuten könnte. Auch die Ergebnisse der jüngeren Ausgrabungen auf dem Burghügel stützen einen früheren Datierungsansatz227. Anzumerken ist auch, dass gerade im Bereich des nordöstlichen Mauerecks Spuren von einem großen Brandereignis, in Form von rötlichen Verfärbungen der Mauersteine, anzutreffen sind (Abb. 35 und 36). Da im Rahmen der Grabungen von 2009-2012 nicht der komplette Verlauf des Berings erschlossen werden konnte, ist auch eine detaillierte Auseinandersetzung mit Vergleichen zu ähnlichen Burgengrundrissen nicht zielführend. Mehr Aufschluss dazu werden die Grabungen ab dem Jahr 2017 geben. Ein Detail das jedoch durchaus Interpretationsmöglichkeiten bietet ist der Verlauf der Mauer im Nordosten, der sich nicht am Felsverlauf orientiert, sondern offensichtlich anderen Intentionen geschuldet ist. Dies könnte als Vorrang einer ästhetischen gegenüber einer fortifikatorischen Bauweise ausgelegt werden. Ein Trend, der grundsätzlich eher ab dem frühen 13. Jahrhundert einsetzt und eventuell für einen einflussreichen, auf Außenwirkung bedachten Bauherren schließen lässt228. 224 KÜHTREIBER T. 2005, 3f MITCHEL/SCHÖN 2002, 462 226 FRIES 2015, 17f 227 freundliche Mitteilung Oliver Fries 228 Vergleich zum Beispiel zur Burg der Kuenringer in Dürnstein, SCHICHT 2005, 36f 225 73 Abbildung 34: Ansicht des inneren Mauerknicks in Fläche 7 aus Nordwesten. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt Abbildung 35: Ansicht des Mauerknicks in Fläche 7 von Südwesten. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt 74 Abbildung 36: Innenansicht der Mauer im Bereich des schiffsbugartigen Verlaufs. Markiert ist der Mauerknick. Fläche 7, Plangrundlage: O. Fries Abbildung 37: Südansicht der Mauer im nördlichen Teil der Fläche 2, Foto: O. Fries Abbildung 38: Südansicht der Umfassungsmauer im Bereich der Fläche 2. Gelb: stark heraustretender Fugenmörtel. Plangrundlage: O.Fries 75 6.2 Planieschichten und Begehungshorizonte Vor allem im Nordosten der Anlage konnte während den Grabungen eine eindeutige Schichtenabfolge festgestellt werden. Dabei zeigt sich unter der Grasnarbe und teilweise unter Steinversturz, eine etwa 40 Zentimeter mächtige Schicht aus dunklem, humosem Material. Darunter folgte eine hellere Schicht die starke Spuren eines Brandgeschehens, also einen hohen Holzkohleanteil, aufwies. Direkt auf dieser Planierung fand sich, an der höchsten Stelle innerhalb der Burgfläche, der Rest eines Mörtelestrichs. An unterster Stelle befand sich teilweise eine bis zu 10 Zentimetern dicke Planierung aus hellem lehmigem Material, das direkt über dem anstehen Felsen aufgebracht wurde und wohl in der ersten Besiedlungsphase zum Ausgleich der unebenen Oberfläche diente. Diese wurde vor allem in Richtung Süden angetroffen, wo der Fels natürlich abfällt. Hier wurden auch die ältesten Funde angetroffen. An zwei Stellen kann eine Beeinträchtigung der Stratigrafie durch Raubgrabungen ausgeschlossen werden. Dazu zählt zum einen der Bereich des erwähnten Estrichs (Abb. 40) und zum anderen eine gebrannte Lehmplatte im Süden der Fläche 2 (Abb. 44). Die durch den Estrich versiegelte Brandschicht, Fundposten 5010, weist Keramik auf, die zwischen der Mitte des 12. bis um 1200 datiert werden kann. Die Keramikbruchstücke in und auf dem Estrich wiederum weisen in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts229. Ein zusammengesetztes Randbruchstück aus Scherben, die sowohl auf dem Estrich als auch unter der Herdplatte230 gefunden wurden, zeigt eine weiteren Nutzungsphase an. Die Planieschichten sind, bis auf die Unterste, wohl nicht als tatsächliche intentionelle Aufbringung anzusehen, sondern als die Überreste von Brandereignissen. Die Indizien sprechen dafür, dass ein solches mindestens zwei Mal auf der Burganlage stattgefunden hat und diese wohl auch in großem Ausmaß zerstörte. Die Reste des danach anfallenden Schuttes zeigten sich bei der Grabung als dunkle Verfärbungen. 229 230 76 FNr.: 5210, 7411 FNr.: 2909 Abbildung 39: Südprofil der Flächen 6 und 8.Foto und Plangrundlage: S. Felgenhauer-Schmiedt 6.3 Trockensteinmauern An einigen Stellen innerhalb der Burganlage fanden sich trocken geschichtete Steinlagen, die wohl als die Reste von Fundamenten für Schwellbalkenbauten interpretiert werden können. Teilweise entsteht der Eindruck diese seien ursprünglich mit einer Lehmbindung aufgebaut worden, die im Lauf der Zeit ausgeschwemmt wurde. Das deutlichste Beispiel für diese Konstruktionselemente findet sich am westlichen Ende der Fläche 2 und der daran anschließenden Fläche 4 (Abb.41). Der Bereich ist leider durch unsachgemäße Grabungen gestört, weshalb ein direkter stratigraphischer Zusammenhang zum Bering nicht hergestellt werden kann. Das Niveau der Trockenmauer lässt aber deutlich darauf schließen, dass diese in jedem Fall jünger als die Umfassungsmauer ist. Außerdem ist die Steinlage in einem rechten Winkel zur Außenmauer orientiert, nimmt also Bezug dazu. Die Breite beträgt etwa einen Meter. In der Höhe hat sich nur noch eine Lage von etwa 20 Zentimetern erhalten. Die Steine reichen dabei teilweise bis direkt unter die Grasnarbe. Richtung Osten zeigt sich eine Mauerschale aus großen aufgestellten Bruchsteinen, nach Westen ist der Abschluss nicht so deutlich ausgeprägt. Im Kern der Steinlage finden sich lose, teils schräg geschlichtete Steine. Südöstlich dieses Befundes schließt eine große Fläche an, die durch Steinversturz geprägt ist. Teilweise scheint dieser Bereich jedoch durch geschlichtete Steinlagen begrenzt zu sein. So dürfte die annähernd rechteckige Form, die durch die Umzeichnung der Steine auf dem Plan ersichtlich wird, nicht zufällig entstanden sein. Vor allem in den Flächen 11, 12 und 13 zeichnen sich linear verlaufende Steinlagen ab, die sich auch eindeutig am Verlauf der Umfassungsmauer orientieren (Abb. 42 und 43). Im gesamten Bereich sind die Steine kompakt mit lehmigem Material vermengt. Auch im westlichsten Grabungsbereich, der Fläche 16, finden sich parallel dazu verlaufende Steinansammlungen, die 77 intentionell angelegt worden sein könnten. Der schlechte Erhaltungszustand des Fundamentes kann wohl mit der Weiterverwendung des hochwertigeren Steinmaterials erklärt werden. Die Interpretation als Trockensteinmauer wird durch eine sehr ähnliche Befundsituation in Altenhof am Kamp gestützt. Auch hier wurde innerhalb einer Umfassungsmauer ein Plateau aus trocken gelegten oder ursprünglich in Lehm gesetzten Steinen entdeckt, das als Fundamentterrasse für einen Holzbau interpretiert wurde231. Vermutlich lässt sich dieser Steinunterbau auf zwei verschiedene Gebäudeteile aufteilen. Vor allem im nördlichen Teil der Fläche 14 zeichnete sich nämlich ein, durch lockere dunkle Erde abgrenzbares, Nebengebäude ab. Zwischen und unter dem Steinversturz finden sich Funde die ins 13. Jahrhundert, vermutlich eher in die erste Hälfte, weisen232. Darunter auch einige Bruchstücke von Vorratsgefäßen, die, zusammen mit organischen Resten233, eine Interpretation des Bereiches als Vorratskammer nahelegen. Auch im Norden der Fläche 6, direkt an den Estrich anlaufend, könnte eine Steinlage als eine Art Punktfundament für einen Pfosten gedeutet werden. In Zusammenhang mit diesen Trockensteinfundamenten sind wohl die gebrannten Hüttenlehmstücke zu sehen, die wegen ihres dreieckigen Querschnittes als Hinweis auf einen Blockbau gedeutet werden. Die Verteilung dieser Lehmabdrücke zeigt einen deutlichen Schwerpunkt im Osten und Südosten der Steinlagen. Diese Häufung könnte dadurch erklärt werden, dass durch die feuerhemmende Wirkung des Lehmverputzes die westlichen Bereiche nicht so stark von der Hitzeeinwirkung betroffen waren. Die weiträumige Verteilung der Objekte zeugt von einer Planierung durch die die Reste eines Brandgeschehens über die komplette Burgfläche verteilt wurde. Eventuell kann mit dieser Planierung auch die Verteilung der Vorratsgefäße in Zusammenhang gebracht werden. Auch diese finden sich vorrangig in den Flächen 11, 12 und 14234, aber auch über dem Estrich und im Bereich des Kuppelofens. 231 HOFER 1996, 367-373 zB. Fnr.: 7211, 2512 und 6812 233 Mitteilung Frau Prof. Felgenhauer-Schmiedt 234 vA. FNr.: 4411, 5211, 6011, 2512, 5512 232 78 Abbildung 40: Trockensteinmauer in Fläche 2 und 4, Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt Abbildung 41: Trockensteinfundament eines Gebäudes im Westen der Grabungsfläche. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt 79 Abbildung 42: Eckbereich des Trockensteinfundamentes in Fläche 12. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt 6.4 Feuerstellen Es wurden zwei Feuerstellen aufgefunden, die eine unterschiedliche Konstruktion aufwiesen. Die erste befindet sich am östlichen Ende der Fläche 2 und nimmt direkten Bezug zur dortigen Trockensteinmauer (Abb. 44). Auf dem Niveau des jüngsten Begehungshorizontes fand sich eine viertelkreisförmige Herdplatte aus gebranntem Lehm. Nach Norden ist die Begrenzung unsicher, da der Bereich rezent gestört wurde. Im Westen wird die Herdplatte von einem verkohlten Holzbalken begrenzt. In dieser Richtung erschwert auch eine massive Störung, die wohl bereits aus dem 13. Jahrhunderts stammt235, die Interpretation. Im Gegensatz zu der beschriebenen Herdplatte finden sich bei der zweiten Feuerstelle Hinweise auf eine Ofenkuppel oder ähnliche Konstruktionselemente aus Lehm. Der Brandraum an sich gestaltet sich in Form einer halbkreisförmigen Holzkohleschicht, die von Bruchsteinen begrenzt wurde (Abb. 45). Darüber befand sich, recht weiträumig verteilt und wohl durch Störungen beeinträchtigt, eine rötlich gebrannte Erhöhung, die als Rest einer Lehmkuppel gedeutet werden kann (Abb. 61). Unmittelbar westlich neben dem Ofen beginnt das, bereits beschriebene, mutmaßliche Trockensteinmauerfundament, das im Bereich der Kuppel eine Delle aufweist und somit als stratigraphisch jünger angesehen werden kann. 235 80 FNr.: 1209, 1309, 1909, 711 Abbildung 43: Herdplatte mit darunterliegenden Planieschichten in Fläche 2. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt Abbildung 44: Feuerstelle unter rötlich gebranntem Lehm in Fläche 12. Dahinter die Reste eines Trockensteinfundamentes. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt 81 6.5 Pfosten Abbildung 45: Pfostengruben mit Nummerierung Es wurden 31 Vertiefungen dokumentiert, die als Pfostenlöcher angesprochen wurden. Der Schwerpunkt der Verteilung liegt dabei eindeutig im Nordosten der Anlage, also im höchsten Teil der Burgfläche. Die Pfostenspuren lassen sich in drei Gruppen zusammenfassen. Sechs befinden sich unmittelbar an der Umfassungsmauer, zwei davon (Nr.: 13 und 14) wurden wohl nachträglich direkt in den Fundamentvorsprung im Osten eingetieft. Es ist vorstellbar, dass sich entlang der Innenkante des Bering ursprünglich mehr Pfosten befunden haben. Doch die Zerstörungen durch unsachgemäße Grabungen waren hier, aufgrund des obertägig teilweise erkennbaren Mauerzugs, besonders intensiv. Zumindest ein weiterer Pfosten dürfte in dem Bereich dabei zu Tage getreten sein. Zur Funktion dieser Pfostensetzungen sind mehrere Interpretationen denkbar. Möglich wäre zum Beispiel, dass es sich hierbei um die letzten Reste eines Baugerüstes handelt, welches zur Errichtung des Berings benötigt wurde. Zahlreiche bildliche Darstellungen des Mittelalters lassen die Möglichkeit durchaus plausibel erscheinen236. Die Pfostenspuren wirken jedoch nicht so als wären sie in den 236 82 zB. BINDING 2001, Abb. 205 frischen Mörtel gesetzt, sondern nachträglich eingebaut worden. Eine weitere Interpretationsmöglichkeit wäre eine Zugehörigkeit der Pfosten zu einem hölzernen Wehrgang237. Abbildung 46: Pfosten 12, 13 und 14 im Bereich des Vorfundaments, Fläche 7, 2011 Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt Über dem Vorfundament, in dem zwei Pfosten eingetieft wurden, wurde eine Brandschicht aufgefunden, in der sich das Bruchstück einer Schale238 fand. Diese kann wohl in die späteste Besiedlungsphase der Burg, also um 1300 datiert werden. Als Indiz dafür, dass zum Zeitpunkt dieses Brandgeschehens die Pfostengruben bereits verfüllt waren, könnten die Brandspuren am Mauerwerk gesehen werden. Wären nämlich zum Zeitpunkt der Hitzeeinwirkung massive Pfosten direkt an der Mauer gestanden, würde man wohl, an den ansonsten deutlich rot gefärbten Steinen, Abdrücke erkennen können. Außerdem wird Pfosten Nummer 3 von einer länglichen Vertiefung überlagert, also ist zumindest eine Zugehörigkeit dieses Pfostens in die jüngste Phase auszuschließen. Vier von acht Keramikbruchstücken239, die in den Verfüllungen entdeckt wurden, sind zudem dem Neolithikum zuzurechnen, ein Umstand, der ansonsten vor allem bei den ältesten Planierungen vorkommt und somit ein weiterer Hinweis auf die Datierung liefert. 237 Vergleich zB Burg Trausnitz PIPER 1967, 326 FNr.: 911.1 – Tafel 17 239 FNr.: 2009, 2109, 7111 238 83 Die meisten Pfostenlöcher finden sich an der höchsten Stelle im Inneren der Anlage, im Zentrum der nordöstlichen Hälfte. Hier zeigen sich Pfostenreihen, die rechte Winkel bilden und parallel zur Nordund Südmauer verlaufen (Pfosten mit den Nummern: 6-11 und 18-20). In diesem Bereich ist also von einem Pfostenbau auszugehen. Im Zentrum dieser Struktur findet sich auch ein Estrich, auf dem sich Funde aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts befinden. Inwieweit diese Pfostenspuren und der Estrich zu einem Gebäude gehörten, ist ob der unklaren stratigrafischen Situation nur schwer nachvollziehbar. Ein kleines Pfostenloch (Nr.: 22) liegt jedoch direkt unter dem Estrich und zeigt das Vorhandensein eines Pfostenbaus bereits in einer älteren Siedlungsphase an. Dieser liegt auf einer Linie mit mehreren anderen Vertiefungen (Nr.: 17, 18, 23 und 26), die sich nicht an die Orientierung der Umfassungsmauer halten und somit eventuell sogar zur frühesten Besiedlungsphase, also jener aus dem 10. Jahrhundert, gehören könnten. Eine Gruppierung der Pfostenlöcher anhand ihrer absoluten Tiefe brachte keine Ergebnisse, die das Bild weiter differenzieren könnten. Funde finden sich naturgemäß eher selten in Pfostengruben und wenn, dann ist ihre Aussagekraft äußerst begrenzt. Anzumerken ist jedoch dennoch, dass in der Verfüllung des Pfostenlochs 30 in Fläche 10 auch gebrannter Lehm zu finden ist, der als Hinweis auf einen abgebrannten Blockbau interpretiert wird. In einer Linie zu dieser Verfüllung befindet sich ein Gräbchen (Darauf wird in weiterer Folge noch näher eingegangen), in dem sich ebenfalls viele Hüttenlehmreste befinden und die Pfosten 8-10. Da der Pfosten 30 und das Gräbchen innerhalb des postulierten Fundaments für diesen Blockbau situiert sind und dieses anscheinend durchschlagen, ist hier von einem jüngeren Pfostenbau auszugehen. Dieser könnte eventuell mit der Herdplatte in Fläche 2 in Verbindung stehen und sich in Richtung nördlicher Mauer orientieren. 84 Abbildung 47: Deutlich zu erkennen sind die dunklen Verfärbungen der Pfosten 2, 1 und 3 entlang der Mauer, Fläche 2, 2009, Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt 6.6 Gruben Im nördlichen Bereich finden sich, neben den Pfostenlöchern, auch andere Vertiefungen, die nicht eindeutig zu interpretieren sind. Es dürfte sich dabei nicht um klassische Speichergruben handeln. Auffällig sind hier vor allem drei als „Rinne“ oder „Kanal“ beschriebene, längliche Vertiefungen. Eine dieser Rinnen befindet sich im Norden der Fläche 2 und fällt sanft in Richtung Umfassungsmauer und einem unmittelbar davor befindlichen Pfostenloch ab. Stratigraphisch ist die Rinne jünger als der Pfosten, was darauf hinweisen könnte, dass dieses Eintiefung im Zuge der Entfernung des Pfostens entstanden sein könnte. Auch im Norden der Fläche 6 findet sich eine ähnliche Situation. Hier fällt eine Rinne nach Osten in Richtung einer rechteckigen Vertiefung mit ungleichmäßigem Boden ab. Unmittelbar daneben findet sich, direkt im Winkel der bügeleisenförmigen Ausformung der Mauer, eine ähnliche rechteckige Vertiefung. Auch hier lässt ein randlich erkennbarer Rest eines Pfostenloches eine ähnliche Interpretation zu. 85 Besonders merkwürdig scheint ein „Kanal“ der in Fläche 3 unterhalb einer massiven jüngeren Störung angetroffen wurde. Dieser wurde teilweise bis zu 50 cm in den anstehen Gneis eingetieft. Auch hier scheint eine Interpretation als Ausrissgraben denkbar. Aber auch ein Zusammenhang dieser Struktur mit der Errichtung eines Pfostens ist möglich. Zwei Doppelpfosten zeugen wohl von Ausbesserungsarbeiten in einem bestehenden Pfostenbau. Vielleicht wurde in dieser Situation eine andere vorgangsweise gewählt. Die Funde aus dem Kanal weisen in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts240 und datieren somit ähnlich wie jene auf dem Estrich. Zu erwähnen ist schlussendlich noch eine unförmige Grube in der Osthälfte der Fläche 2, am südlichen Profil, mit einem Durchmesser von maximal einem Meter und einer maximalen Tiefe von 45 Zentimetern. Abbildung 48: Der "Kanal" in Fläche 3 von Osten, 2009, Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt 6.7 Außenbereich Außerhalb des Berings wurden zwei kleine Schnitte angelegt. In Fläche 1 zeigten sich, außer der bereits beschriebenen Maueraußenseite, keine Befunde. Im Profil bestätigt sich das Bild, wonach bereits vor der Errichtung der Mauer eine relativ homogene Schicht, die dem gewachsenen Boden ähnelt, aufgetragen wurde, um das Plateau zu ebnen. Genau auf diesem Niveau tritt auch der Fugenmörtel, also der Übergang von Fundament zum aufgehenden Mauerwerk, aus. Der zweite Schnitt wurde als Fläche 15 direkt vor dem „Bug“, also vor dem nordöstlichen Winkel der Mauer angelegt. Hier traten, unter einem massiven Steinversturz und einer Brandschicht, überraschenderweise vier Pfostenlöcher auf. Zwei kleinere befinden sich in der Nähe der Mauer, im Bereich einer helleren grusigen Schicht, die als Fundamentgraben interpretiert werden kann. In etwa zwei Meter Abstand zur Mauer befinden sich zwei größere Löcher mit einem Durchmesser von 30 und 50 Zentimetern, die 60 beziehungsweise 70 Zentimeter in den anstehenden Boden eingetieft wurden. 240 86 FNR.: 2709 Die Funde in diesen Pfostenspuren deuten zumindest nicht auf die jüngste Nutzungsphase der Burg hin241. Die Interpretation dieses Befundes fällt ob des kleinen Ausschnittes schwer. Angesichts der beiden kleineren Löcher, die sich im Fundamentgraben befanden, könnte auch hier eine Deutung als bauzeitliche Gerüstkonstruktion naheliegen. Aber auch eine kleinerer, dem Bering vorgelagerter Bau, zur besseren Verteidigung des Grabenbereiches, scheint möglich. Zwischen dem massiven Steinversturz fanden sich in erster Linie Funde der jüngsten Phase, also aus dem beginnenden 14. Jahrhundert, aber auch solche des 13. Jahrhunderts242. Bemerkenswert sind hier auch einige Metallfunde, unter anderem die Spitze eines Schwertes. Auch die einzigen beiden Ganzgefäße stammen aus dieser Versturzschicht. Der allgemein niedrige Zerscherbtheitsgrad spricht dafür, dass es sich hier um primär abgelagerten Abfall handelt, der von einem Nutzungshorizont und nicht auf eine Zerstörung zurückgeht. Demnach dürfte es sich hier um einen Entsorgungsbereich außerhalb der Mauer handeln. In der Brandschicht darunter243 fand sich ein Randstück, dass vermutlich an den Beginn des 13. Jahrhunderts zu stellen ist. Vielleicht handelt es sich hier also wieder um das Brandereignis, das auch innerhalb der Anlage bereits festgestellt wurde. Der Vergleich der Keramikgruppen des Steinversturzes und der darunterliegenden Brandschicht scheint jedenfalls die These zu unterstützen, dass die beiden Ablagerungen nicht aus derselben Nutzungsphase stammen244 Die mittelalterliche Brandschicht lag unmittelbar auf einem neolithischen Horizont der JevisoviceKultur. Direkt darunter befand sich der gewachsene Boden, der an dieser Stelle um etwa 90 Zentimeter über dem Niveau des Innenbereichs liegt. 241 FNr.: 5112 FNr.: 4212 243 FNr.: 6012 244 der Vergleich ist jedoch mit großer Vorsicht zu betrachten, da er sich zum einen nur auf ein Randstück in 6012 stützt und zum anderen gerade im Fundposten 4212 die Bestimmung der Keramikart aufgrund einer massiven Versinterung besonders schwer fiel 242 87 Abbildung 49: Steinversturz in Fläche 15. 1. Dokumentationsniveau. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt Abbildung 50: Pfostenlöcher 29, 31, 32 und 34 in Fläche 15, außerhalb der Mauer. Foto: O. Fries 88 7 Interpretation der Befunde und Fazit Die grundlegende Forschungsfrage nach der Datierung der Anlage konnte mittels der Analyse des Fundmaterials beantwortet werden. Unter Einbeziehung der Stratigraphie der Befunde konnten die erkannten Nutzungsphasen detaillierter beobachtet werden. Demnach ergeben sich vier Phasen, die sich anhand der Keramikformen gut abgrenzen lassen. Auch die Verteilung der Materialgruppen lässt eindeutig eine Entwicklung erkennen. Bestehen die ältesten Funde noch ausschließlich aus „fettem“ Grafitton, wird in den jüngeren Phasen der Anteil der stark grafithaltigen Ware immer geringer. Abbildung 51: Typentafel der Nutzungsphasen 89 GS-red. GS-red. GS-red. Abbildung 52: Verteilung der Warenarten in den Phasen 2-4 (von links nach rechts). Deutlich zu erkennen ist der Rückgang stark grafithaltiger - reduzierend gebrannter Ware (dunkelblau). Die frühesten Nachweise einer Besiedlung des Burgplateaus von Öden Großau stammen wohl noch aus dem 10. Jahrhundert. Befunde können dieser Phase jedoch nicht gesichert zugeordnet werden. Bei einigen Pfosten wäre eine solche zwar grundsätzlich möglich, aussagekräftige Indizien liegen jedoch nicht vor. Der Altfund eines Ganzgefäßes und die wenigen, jedoch relativ großen Keramikbruchstücke sprechen jedoch eindeutig für eine primäre Ablagerung am Burghügel und gegen ein Vorkommen aufgrund späterer Materialaufbringungen. Die fortifikatorisch günstige Lage lässt auch für diese frühe Phase einen Wehrbau vermuten, über dessen Aussehen nur spekuliert werden kann. Auffällig ist jedoch, dass im Umfeld keine Reste weiterer Gräben zu finden sind. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass sich auch die Anlage des 10. Jahrhunderts bereits auf dem, auch später genutzten, kleinen Burgplateau befand. Sie würde dementsprechend eher dem Typus einer hochmittelalterlichen Adelsburg entsprechen, als jenem der großflächigen Wallanlage in Tradition des Frühmittelalters. Ähnlich der Burg Raabs würde sich so auch Öden Großau von den, zu jener Zeit noch üblichen, mährischen Wallanlagen abgrenzen und eher der westlichen Bautradition folgen. Etwa um die Mitte des 12. Jahrhunderts entsteht auf dem Burghügel ein massiver Steinbau mit polygonalem Bering. Zur Innenbebauung jener Zeit könnten einige Pfostensetzungen an der höchsten Stelle im Nordosten der Anlage gezählt werden. Dementsprechend ist hier wohl von einem rechteckigen Pfostenbau innerhalb des Berings auszugehen. 90 Der Zugang zur Burg erfolgte über einen Eingangsbereich im Süden. Aus dieser Richtung ist im steilen Gelände des Abhanges Richtung Hafnerbach auch ein Altweg erkennbar245. Die Datierung eines Weges ist naturgemäß schwierig, deshalb konnte von einem Zusammenhang mit der Burganlage bisher nicht ausgegangen werden. Die Analyse des Geländemodells brachte jedoch einen Aspekt, der eine Verbindung bestätigen dürfte oder zumindest wahrscheinlicher macht kurz vor Erreichen der Grabensohle ist nämlich eine Abzweigung erkennbar, die offensichtlich auf den vorgelagerten Maierhof ausgerichtet ist (Abb. 54). Da von einer Gleichzeitigkeit von Hof und Burg auszugehen ist, ist somit wohl auch die mittelalterliche Nutzung des Altweges bestätigt. Die Errichtung des Steinbaus fällt in einen Zeitraum in dem das Territorium der Raabser Herrschaft, zu dessen Gefolgsleuten die Erbauer ohne Zweifel zu zählen sind, unter Druck geriet. Verbündete der Babenberger, die versuchten die Raabser an sich zu binden, erschlossen Gebiete in unmittelbarer Umgebung und kreisten das Raabser Einflussgebiet regelrecht ein246. Die Großauer Burg könnte dementsprechend als Antwort darauf verstanden werden und zur Sicherung des territorialen Anspruches und vielleicht als Gegenpol zur Befestigungsanlage in Weikertschlag errichtet worden sein. Am Ende des 12. Jahrhunderts dürfte es in dieser Anlage zu einem massiven Brandereignis gekommen sein. Die Reste dieser Brandkatastrophe wurden in einer mit Holzkohle versetzten Planieschicht angetroffen. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts wurde an der Nordmauer, im westlichen Teil der ergrabenen Fläche, ein Blockbau errichtet. Zum Ausgleich des abfallenden Felsens wurde ein Fundament aus Trockensteinmauern angelegt. Vermutlich befand sich im nördlichen Teil des Gebäudes ein abgetrennter Speicherraum. Zu dieser Bauphase ist auch ein Estrich östlich davon und ein Kuppelofen zu zählen. Der Großteil der Funde stammt aus dieser Phase. Diese unterstreichen den multifunktionalen Charakter des Gebäudes. Vor allem die Hinweise auf Lagerung und Verwaltung sprechen für eine Entwicklung, die sich von der fortifikatorischen Funktion der Burg wegbewegt. Auch diese Phase wird durch ein Brandereignis beendet. Darauf lassen vor allem die vielen Funde von gebrannten Lehmverputz des Blockbaus schließen. Dieses katastrophale Ereignis dürfte direkt in Zusammenhang mit einem gewaltsamen Angriff stehen. Geschossspitzen mit durch den Einschlag verbogener Spitze, sind ein eindeutiges Indiz dafür. Dieser Überfall dürfte zum Ende des 13. Jahrhunderts stattgefunden haben und könnte somit in Zusammenhang mit den kriegerischen Auseinandersetzungen zum Ende der Regierungszeit König Přemysl Otakar II von Böhmen stehen. 245 246 siehe auch LINDTNER 2012, 7 HOPF 2017, 140-144 91 Dieser hatte stets mit einer südböhmischen Opposition zu kämpfen, an der die Witigonen, die phasenweise die Herrschaft über das Raabser Gebiet innehatten, in führender Rolle beteiligt waren247. Danach scheint die Intensität der Nutzung des Burgareals abzunehmen. Funde weisen zwar darauf hin, dass die Anlage bis an den Beginn des 14. Jahrhunderts in Verwendung stand, die Anzahl der Funde und Befunde geht aber zurück. Eine Herdstelle mit dahinterliegender, trocken gesetzter Feuermauer entsteht in dieser letzten Phase. Auch einige Pfosten im nördlichen Teil könnten dazugehören. Vielleicht ist das als Indiz für einen Pfostenbau zu werten, der sich an die Nordmauer lehnte. Eventuell werden in dieser Zeit die Funktionen der Burg zunehmend vom gegenüberliegenden Wirtschaftsgebäude übernommen. Die Beziehung zwischen Maierhof und Burg wird jedoch nur durch weitere archäologische Untersuchungen zu klären sein. Noch in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts dürfte die Burganlage geordnet aufgegeben worden sein. Das Fehlen von Hinweisen auf ein Brandereignis, noch auf Kampfhandlungen legen diesen Schluss nahe. Auch die geringe Anzahl an Funden innerhalb des Berings unterstreicht das Bild eines geregelten Abbruches und des Umzuges in das naheliegende moderne Großau. Diese Entwicklung entspricht einer Tendenz die ab dem 13. Jahrhundert auch überregional festgestellt wird. Mit dem Abschluss der Kolonialisierung ändert sich auch die Herrschaftsstruktur. Viele kleine Burganlagen werden aufgegeben und die Verwaltung in weniger, aber größeren Burgen zusammengelegt248. Im Falle von Großau lässt sich zwar eine Zusammenlegung nicht nachweisen, die veränderte Funktion der Burgen, die nun weniger militärische und sondern vermehrt Verwaltungsfunktionen übernehmen, könnte jedoch ein Grund für die Übersiedelung sein. Abschließend kann festgehalten werden, dass die Grabung auf der Burganlage von Öden Großau weitreichende Aufschlüsse über den Sitz kleinerer Ministerialien zur Zeit des Landesausbaus erbrachte. Neben der bereits angesprochenen multifunktionalen Nutzung fällt vor allem das Fehlen einer massiven Innenbebauung ins Auge. Um Grundriss und innere Struktur abschließend bewerten zu können, müssen jedoch die Ergebnisse der neuen Grabungen auf dem Burghügel abgewartet werden. Auch genauere Untersuchungen der umliegenden Wüstungen und des Maierhofareals wären wünschenswert, um einen genaueren Einblick über Siedlungsverlauf und Funktionen zu erhalten. Denn um zu einem besseren Verständnis der herrschaftlichen Erschließung des nördlichen Waldviertels zu gelangen, ist natürlich vor allem die Kenntnis über das Zusammenspiel zwischen Herrschaftssitz und Siedlungen ausschlaggebend. 247 248 92 DOPSCH 2003, 463-481 FELGENHAUER-SCHMIEDT/KÜHTREIBER T. 2013, 227 8 Quellen- und Literaturverzeichnis BACHNER et al. 2008 Bachner, Ruß, Schmitsberger und Kultus, Ergebnisse der Grabungen im Stift Altenburg 2001-2008, ein zusammenfassender Überblick, In: Fundberichte aus Österreich 47, 2008, 420-438 BENINGER 1964 Eduard Beninger, Forschungen zur Burgenarchäologie: Kögerl und Steinbach, JbOÖMV 109, 1964, 194-232 BINDING 2001 Günther Binding, der mittelalterliche Baubetrieb in zeitgenössischen Abbildungen, 2001 BORS/LINDTNER 1998 Kurt Bors und Helmut Lindtner, Fundberichte aus Österreich 36, 1998, 914-917 BORS 1997 Kurt Bors, Grassaw Minor und Maior, KG Großau, NÖ. Ein Beispiel für Möglichkeiten, Grenzen und Probleme der Ortswüstungsforschung. 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Datengrundlage: Land Niederösterreich NÖGIS ...................................................................................................................................................... 7 Abbildung 5: Zeichnung eines Ganzgefäßes das auf dem Burgplateau entdeckt wurde (BORS/LINDTNER 1998, 914). ................................................................................................................ 14 Abbildung 6: Lage der ergrabenen Flächen auf dem Burghügel. Datengrundlage Hintergrund: Land Niederösterreich - NÖGIS ...................................................................................................................... 17 Abbildung 7: Grabungsflächen mit Nummerierung, Datengrundlage: Pläne von S. FelgenhauerSchmiedt , O. Fries, S. Sam, R.Salzer ..................................................................................................... 17 Abbildung 8: Verteilung der Keramikgruppen. Links nach Anzahl, Rechts nach Gewicht. ................... 23 Abbildung 9: Verteilung der stark grafithaltigen Keramikgruppen. Links nach Anzahl, Rechts nach Gewicht ................................................................................................................................................. 24 Abbildung 10: stark grafitgemagerte Keramik - reduzierend gebrannt ................................................ 24 Abbildung 11: links: stark grafitgemagerte Keramik mit beidseitig oxidierender Oberfläche. Daneben die Untergruppen: beidseitig oxidierend beige, beidseitig oxidierend rot und Vorratsgefäß .............. 26 Abbildung 12: einseitig oxidiertes Vorratsgefäß, einseitig oxidierend und einseitig oxidierend hellgrau-orange ..................................................................................................................................... 27 Abbildung 13: Keramikunterarten GS: links oben: beidseitig oxidierend beige, rechts oben: beidseitig oxidierend rot, ....................................................................................................................................... 27 Abbildung 14: Anteile der Untergruppen der gering grafithaltigen Keramik. Links: Anzahl, Rechts: Gewicht ................................................................................................................................................. 28 Abbildung 15: Gering grafithaltige Ware "blau" ................................................................................... 29 Abbildung 16: gering grafithaltige Keramik: reduzierend, beidseitig oxidierend, einseitig oxidierend und reduzierend blau ............................................................................................................................ 29 Abbildung 17: Anteile der Untergruppen der sand- und steinchengemagerten Keramik. Links nach Anzahl, Rechts nach Gewicht. ............................................................................................................... 30 Abbildung 18: Sand- und steinchengemagerte Keramik: reduzierend, einseitig oxidierend und oxidierend gebrannt .............................................................................................................................. 30 Abbildung 19: Glimmergemagerte Keramik. Links: Mischbrand, Rechts: reduzierend gebrannt......... 31 Abbildung 20: oxidierend gebrannte, glasierte Keramik....................................................................... 32 Abbildung 21: weiße Keramik ............................................................................................................... 32 Abbildung 22: münzdatierte Töpfe aus Allentsteig (links) und Großeibenstein (rechts). STEININGER 1985, KatNr.: 3 und 43. ......................................................................................................................... 35 Abbildung 23: Schalen, 1:4 .................................................................................................................... 53 Abbildung 24: Schale mit sehr großem Durchmesser oder Trichter, 1:5 .............................................. 54 Abbildung 25: Beispiele für Deckel, 1:4 ................................................................................................. 55 Abbildung 26: Bodenmarken und Töpferzeichen, 1:2........................................................................... 57 Abbildung 27: Geschossspitzen, 1:2 ...................................................................................................... 59 Abbildung 28: Hufeisen 1:2 ................................................................................................................... 61 Abbildung 29: Hufnägel ......................................................................................................................... 61 Abbildung 30: Schlüssel und Schloss, 1:2 .............................................................................................. 62 Abbildung 31: Spinnwirtel 1:2 ............................................................................................................... 66 105 Abbildung 32: Gebrannter Lehm mit dreieckigem Querschnitt ............................................................ 67 Abbildung 33: Grabungsflächen mit Nummerierung ............................................................................ 70 Abbildung 34: Ansicht des inneren Mauerknicks in Fläche 7 aus Nordwesten. Foto: S. FelgenhauerSchmiedt ................................................................................................................................................ 74 Abbildung 35: Ansicht des Mauerknicks in Fläche 7 von Südwesten. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt 74 Abbildung 36: Innenansicht der Mauer im Bereich des schiffsbugartigen Verlaufs. Markiert ist der Mauerknick. Fläche 7, Plangrundlage: O. Fries ..................................................................................... 75 Abbildung 37: Südansicht der Mauer im nördlichen Teil der Fläche 2, Foto: O. Fries .......................... 75 Abbildung 38: Südansicht der Umfassungsmauer im Bereich der Fläche 2. Gelb: stark heraustretender Fugenmörtel. Plangrundlage: O.Fries .................................................................................................... 75 Abbildung 39: Südprofil der Flächen 6 und 8.Foto und Plangrundlage: S.Felgenhauer-Schmiedt ....... 77 Abbildung 40: Trockensteinmauer in Fläche 2 und 4, Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt ........................ 79 Abbildung 41: Trockensteinfundament eines Gebäudes im Westen der Grabungsfläche. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt .......................................................................................................................... 79 Abbildung 42: Eckbereich des Trockensteinfundamentes in Fläche 12. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt ............................................................................................................................................................... 80 Abbildung 43: Herdplatte mit darunterliegenden Planieschichten in Fläche 2. Foto: S. FelgenhauerSchmiedt ................................................................................................................................................ 81 Abbildung 44: Feuerstelle unter rötlich gebranntem Lehm in Fläche 12. Dahinter die Reste eines Trockensteinfundamentes. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt ................................................................. 81 Abbildung 45: Pfostengruben mit Nummerierung ................................................................................ 82 Abbildung 46: Pfosten 12, 13 und 14 im Bereich des Vorfundaments, Fläche 7, 2011 Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt .......................................................................................................................... 83 Abbildung 47: Deutlich zu erkennen sind die dunklen Verfärbungen der Pfosten 2, 1 und 3 entlang der Mauer, Fläche 2, 2009, Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt ................................................................. 85 Abbildung 48: Der "Kanal" in Fläche 3 von Osten, 2009, Foto: S. FELGENHAUER-SCHMIEDT .............. 86 Abbildung 49: Steinversturz in Fläche 15. 1. Dokumentationsniveau. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt 88 Abbildung 50: Pfostenlöcher 29, 31, 32 und 34 in Fläche 15, außerhalb der Mauer. Foto: O. Fries ... 88 Abbildung 51: Typentafel der Nutzungsphasen .................................................................................... 89 Abbildung 52: Verteilung der Warenarten in den Phasen 2-4 (von links nach rechts). Deutlich zu erkennen ist der Rückgang stark grafithaltiger - reduzierend gebrannter Ware (dunkelblau). ........... 90 Abbildung 53: Geländemodell, Ansicht aus Nordwesten. LIDAR-Daten, Land Niederösterreich - NÖGIS ............................................................................................................................................................. 107 Abbildung 54: Geländemodell, Ansicht von Süden. Deutlich ist der Altweg auf dem Abhang in Richtung Hafnerbach erkennbar der in zum Meierhof abzweigt. LIDAR-Daten, Land Niederösterreich NÖGIS .................................................................................................................................................. 108 Abbildung 55: Geländemodell, Ansicht von Westen. LIDAR-Daten, Land Niederösterreich - NÖGIS. 108 Abbildung 56: Überblick über die Flächen 2,3 und 4. Blick in Richtung Nordost. Foto: S. FelgenhauerSchmiedt .............................................................................................................................................. 109 Abbildung 57:Flächen 2,3 und 4. Blick in Richtung Südwesten. Fläche 1 außerhalb der Mauer bereits wieder verfüllt. Foto: O. Fries.............................................................................................................. 110 Abbildung 58: 1. Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 8. Blick nach Südwesten. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt ........................................................................................................................ 111 Abbildung 59: 2.Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 8. Blick nach Südwesten. Foto: S Felgenhauer-Schmiedt ........................................................................................................................ 111 Abbildung 60: 3.Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 8. Blickrichtung Nordost. . Foto: S. FELGENHAUER-SCHMIEDT................................................................................................................... 112 106 Abbildung 61: 1. Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 12 von Süden. Am Profil: Reste der „Ofenkuppel“. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt ................................................................................... 113 Abbildung 62: 2. Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 12 von Norden. Foto: S. FelgenhauerSchmiedt .............................................................................................................................................. 113 Abbildung 63. 3.Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 12 von Norden. Foto: O.Fries ............... 114 Abbildung 64: Überblick über das erste Dokumentationsniveau der Flächen 10, 11, 12 und 14 von Westen.Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt .............................................................................................. 115 Abbildung 65: Unterstes Dokumentationsniveau der Flächen 10, 11 und 14 von Süden. . Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt ........................................................................................................................ 115 Abbildung 66 1. Dokumentationsniveau der Fläche 16 von Süden. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt 116 Abbildung 67: 2. Dokumentationsniveau der Fläche 16 von Süden. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt 116 10 Geländemodelle Abbildung 53: Geländemodell, Ansicht aus Nordwesten. LIDAR-Daten, Land Niederösterreich - NÖGIS 107 Abbildung 54: Geländemodell, Ansicht von Süden. Deutlich ist der Altweg auf dem Abhang in Richtung Hafnerbach erkennbar der in zum Meierhof abzweigt. LIDAR-Daten, Land Niederösterreich - NÖGIS Abbildung 55: Geländemodell, Ansicht von Westen. LIDAR-Daten, Land Niederösterreich - NÖGIS 108 11 Grabungsdokumentation 11.1 Fotografische Dokumentation 2009 Abbildung 56: Überblick über die Flächen 2,3 und 4. Blick in Richtung Nordost. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt 109 Abbildung 57:Flächen 2,3 und 4. Blick in Richtung Südwesten. Fläche 1 außerhalb der Mauer bereits wieder verfüllt. Foto: O. Fries 110 2010 Abbildung 58: 1. Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 8. Blick nach Südwesten. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt Abbildung 59: 2.Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 8. Blick nach Südwesten. Foto: S FelgenhauerSchmiedt 111 Abbildung 60: 3.Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 8. Blickrichtung Nordost. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt 112 2011 Abbildung 61: 1. Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 12 von Süden. Am Profil: Reste der „Ofenkuppel“. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt Abbildung 62: 2. Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 12 von Norden. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt 113 Abbildung 63. 3.Dokumentationsniveau der Flächen 6 und 12 von Norden. Foto: O.Fries 114 2012 Abbildung 64: Überblick über das erste Dokumentationsniveau der Flächen 10, 11, 12 und 14 von Westen Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt Abbildung 65: Unterstes Dokumentationsniveau der Flächen 10, 11 und 14 von Süden. Foto: S. Felgenhauer-Schmiedt 115 Abbildung 66 1. Dokumentationsniveau der Fläche 16 von Süden. Foto: S. FelgenhauerSchmiedt Abbildung 67: 2. Dokumentationsniveau der Fläche 16 von Süden. Foto: S. FelgenhauerSchmiedt 116 Fundliste FNr Fläche 109 2 209 309 409 509 609 709 809 909 1009 1109 1209 1309 1409 1509 1609 1709 1809 1909 2009 2109 2209 2309 2409 2509 2609 2709 2809 2909 3009 3109 110 210 310 410 2 1 2 2 2 2 2 2 2 3 3 4 2 1 2 2 2 4 2 2 4 4 2 3 3 3 4 2 3 3 6 6 6 6 510 6 610 710 810 910 1010 1110 1210 1310 1410 1510 1610 1710 1810 1910 2010 7 7 8 6 7 7 8 6 6 8 6 9 10 6 6 2110 6 u. 7 2210 2310 6 7 2410 6 u. 7 2510 2610 2710 2810 2910 3010 6 6 6 6, 8 8 8 Beschreibung Funde aus humosem Material südl., Schicht 1 südlich der N-Mauer, zT Störung, unter Ofl. Bis ca. 30m Schicht 1, Spielstein aus Scherben Oberkante alter Humus unter Steinlage in schwarzer Schicht = Schicht 1 SW-Eck Estrichbereich, Unterkante Schicht 1 Störung östl. Estrich Schicht 2 Ostkante, 2 Knochen Osthälfte, Schicht 2 Westhälfte, Oberkante Schicht 3 (ehemaliger Begehungshorizont) wahrscheinlich gestört auf Vermessungslinie 2 Westhälfte, aus Schicht 1-2, gestört Schicht 1 auf Steinversturz - gestört S-Hälfte Mitte, Schicht 2, untere Hälfte unterhalb alter Humusschicht siehe Planum 1 Westhälfte, auf gewachsenem Boden Südhälfte, aus ehemaligem Estrichhorizont ehemaliger Estrichhorizont - Erdprobe Schicht 1 und 2 aus mittlerem Pfosten an Mauer s. Plan 3 aus Pfosten 2 (s. Plan 3) aus ehemaligem Boden (?) s. Plan 6 unter Versturzsteinen in der Mitte, s. Plan 6 s. Plan 3 aus alter Oberfläche - Phase 1, östlich des Herdes aus Unterkante "Kanal" aus humoser Füllung des "Kanal" aus humoser Erde unter großem Stein im N unter Herdplatte (s. Plan 6) Unterkante tiefste Stelle "Kanal" in heller Lehmpackung unter Herdplatte von Plan 6 Schicht 1, Südhälfte Schicht 1, Nordhälfte auf ehemaligen Boden in NO-Eck - sollte 1. Siedlungsphase sein Schicht 1 - dunkle humose Schicht unter Grasnarbe, unklar ob gestört oder nicht Südostecke bzw. westliche Hälfte, Obf. sehr unregelmäßig durch alte Grabungen in humoser Schicht bis ca. 1m nach S, in humosem Material von 1m nach S bis westl. Ende, humose Schicht aus humoser Schicht unter Oberfläche Ostkante, unter Humusoberkante aus humoser Schicht zw. Versturzsteinen der Mauer M2 in nördlicher Hälfte aus humoser Schicht zw. Versturzsteinen der Mauer M2 in südlicher Hälfte von Bodenoberkante bis -30 cm, schwarzer Humus Ost Kante in schwarzer Erde = Vf von Verfärbung c in Plan 3 von O-Kante bis 1,50 m nach W, Aus schwärzlicher Erde bis Oberkante helle grusige Schicht aus schwarzer Schicht bis -30 cm unter Oberfläche Oberfläche helle grusige Erde - gewachsener? Erdprobe aus humoser Erde im Eingangsbereich Fläche 6-Ostkante, aus schwärzlicher Erde (Schicht 1 u. 2) Erdprobe Schicht 1, von N-Kante bis 1m gegen S "Estrich" Unterkante Schicht 1 von N-Kante bis 1m gegen S bis 1m von Grenzlinie von Fl. 6 zu 7 nach O und W, aus schwarzer humoser Erde zwischen und unter Steinversturz aus "Grube", Erdprobe, 2. Phase humose Erde, grubenartige Vertiefung, Perle-Verfärbung c in Plan 3 unter Versturzsteinen Plan2, östlich und westlich unter Grenzline zw. Fl. 6 und 7, In leicht humoser Schicht knapp über dem gewachsenen Boden Unterkante Schicht 1 - braune lehmige Erde aus schwarzer Schicht - Schicht 1, bis 3,40m von N nach S s. Plan 3 unter Stein in Plan 3, in Schicht 2 (helle gelbe Schicht) Schicht 1 Unterkante, unter Planum 1 W-Hälfte Unter Schicht 1 (Unter Planum 1) Osthälfte Datum 29.Jun 01.Jul 01.Jul 01.Jul 02.Jul 02.Jul 02.Jul 02.Jul 03.Jul 03.Jul 03.Jul 06.Jul 06.Jul 06.Jul 06.Jul 06.Jul 07.Jul 07.Jul 07.Jul 07.Jul 08.Jul 08.Jul 08.Jul 08.Jul 08.Jul 08.Jul 08.Jul 08.Jul 09.Jul 09.Jul 09.Jul 23.Aug 23.Aug 24.Aug 24.Aug 24.Aug 24.Aug 25.Aug 25.Aug 25.Aug 26.Aug 26.Aug 26.Aug 27.Aug 27.Aug 27.Aug 30.Aug 27.Aug 30.Aug 30.Aug 30.Aug 30.Aug 30.Aug 30.Aug 31.Aug 31.Aug 31.Aug 31.Aug 01.Sep 01.Sep 01.Sep 117 3110 3210 3310 3410 3510 3610 3710 3810 3910 4010 4110 4210 4310 4410 4510 4610 4710 4810 4910 5010 5110 5210 111 211 311 411 511 611 711 811 911 1011 1111 1211 1311 1411 1511 1611 1711 1811 1911 2011 2111 2211 2311 2411 2711 2811 2911 3011 3111 3211 3311 3411 3511 3611 3711 3811 3911 4011 4111 4211 4311 4411 4511 4611 4711 4811 4911 118 6 6 6 8 6 8 6 6 6 6 6, 8 8 8 8 8 6 6 6 6 8 6 8 10 11 7 6, 7 7 10 10 6, 7 7 7 6, 7 9 6 6 12 12 12 12 12 6 11 10 6 6 6 6 6 6 6 6 12 11 11 6 6 11 6 13 6 12 13 12 6 12 6 6 6 bis 2m nach W, aus Erde knapp über dem gewachsenen Boden Rinne a, humose Füllung unter Planum 1 humose Erde aus Rinne a unter Planum 1, Erdprobe in humoser Erde (Schicht 1), "Steinperle" aus brauner zT. auch roter Erde unter Planum 1 in vermutlicher Herdstelle unter Planum 1, letzte Phase, Erdprobe Unterkante von Schicht 1, Fe-Klammer braune Erde unter Planum 1, Steinwirtel aus dunkler Erde knapp über gewachsenem Boden ovaler Wirtel humose Erde über gewachsenem Boden, 1/2 Spinnwirtel aus brauner Erde 5-10 cm über gewachsenem Boden aus brauner Erde unter Planum 1 Knapp über gewachsenem Boden unter Feuerstelle in SW-Ecke aus Füllung Verfärbung e, Plan 4 aus Füllung Verfärbung f, Plan 4 schwarze Brandschicht unter Estrich in Steinversturz aus dunkler Schicht unter Holzkohleband (siehe FNr.: 48) das unter dem Estrich liegt in Mauer I die ins S-Profil hineingeht in Estrich unter Grasnarbe unter Grasnarbe Mauer M2 im Inneneck auf schwarzer Schicht unter Versturz in dunklem Humus zwischen Steinversturz Inneneck Mauer M2 auf schwarzer Brandschicht über gewachsenem Boden NW-Ecke, -40cm unter Humusoberkante, Hufnagel in humosem Material zwischen Steinen an Grenzlinie, humose Schicht knapp über gewachsenem Boden, Nagel auf schwarzer Brandschicht vor Inneneck schwarze Brandschicht vor Innenck O-Mauer, Erdprobe auf dunkler Schicht über heller gelblicher Erde auf mittelbrauner Erde im Eingangsbereich, Schlüssel Südhälfte, aus dunkler Erde in Steinversturz Nordhälfte, auf oberstem Begehungshorizont gezacktes Eisenblech in humosem Material unter Grasnarbe, Blei in humosem Material unter Grasnarbe, stabförmiges Eisen südlicher Teil, in humosen Material unter Oberfläche nördlicher Teil, auf und knapp über obersten Begehungshorizont auf oberstem Begehungshorizont in Humus, 2m nach S Ostkante, 2,7 m nach N, dunkle humose Erde Nordteil, Erdprobe aus Niveau oberster Begehungshorizont Nordteil, knapp unter oder im obersten Begehungshorizont 5 cm unter oberstem Begehungshorizont, Hufnagel Schicht D von Plan 1 Ostkante, unter oberstem Begehungshorizont, Hufnagel Nordteil, aus Material unter oberstem Begehungshorizont Nordteil, aus schwarzer Brandschicht auf gewachsenem (siehe Profil Fl. 6/10) Südteil, aus humosem Material zwischen Bruchsteinen (Versturzsteinen) unter rotgebranntem Lehm (Kuppel?) humoses, vermischtes Material unter Humus Südkante, Mauer M4 Nord, auf schwarzer Brandschicht Nord, aus Auffüllschicht unter oberstem Begehungshorizont unter Humus Brandschicht auf sterilem Boden, Geschossspitze unter Humus, auf rotgebranntem Lehm Eingangsbereich, an Mauerunterkante Südteil, Ker. 11. Jh auf rotgebrannter Erde (Ofenkuppel?) in humosem Material Süd, in rezenter Aufschüttung Mitte, aus humosem Material - Störung Süd, unter aufgeschütteten Material auf ehemaliger Oberfläche Verfärbung f, Pfostenloch ehemaliger Begehungshorizont auf 1. Aufplanierung in schwarzer, holzkohlehaltiger Schicht auf 1. Planierung oder Fels 01.Sep 01.Sep 01.Sep 01.Sep 01.Sep 01.Sep 01.Sep 01.Sep 01.Sep 01.Sep 01.Sep 02.Sep 02.Sep 02.Sep 02.Sep 02.Sep 02.Sep 02.Sep 02.Sep 02.Sep 03.Sep 03.Sep 04.Sep 04.Sep 04.Sep 04.Sep 04.Sep 05.Sep 05.Sep 05.Sep 05.Sep 05.Sep 05.Sep 05.Sep 06.Sep 06.Sep 06.Sep 06.Sep 06.Sep 06.Sep 06.Sep 07.Sep 07.Sep 07.Sep 07.Sep 07.Sep 07.Sep 07.Sep 07.Sep 07.Sep 07.Sep 07.Sep 07.Sep 07.Sep 08.Sep 08.Sep 08.Sep 08.Sep 08.Sep 08.Sep 08.Sep 11.Sep 11.Sep 11.Sep 11.Sep 11.Sep 12.Sep 12.Sep 12.Sep 5011 5111 5211 5311 5411 5511 5611 5711 5811 5911 6011 6111 6211 6311 6411 6511 6611 6711 6811 6911 7011 7111 7211 7311 7411 7511 112 212 312 412 512 612 712 812 912 1012 1112 1212 1312 1412 1512 1612 1712 1812 1912 2012 2112 2212 2312 2412 2512 2612 2712 2812 2912 3012 3112 3212 3312 3412 3512 3612 3712 3812 3912 6 Nord, in holzkohlehaltiger Schicht auf gewachsenem Boden oder 1. Planierung 6 Nord, Niveau Plan 2, auf Estrich 12 Süd und Mitte, in rezenter Aufschüttung SO-Ecke, hellbraune Erde unter Schutt, Außenfuß der Ringmauer, Trense, 12 Pfeilspitzenfragment? im inner SO-Eck unterhalb des entfernten Versturzes (leicht humoser verwitterter Gneis), 7 Auffüllschicht einer Senke vor Mauerbau? 12 Mitte, unter angeschütteter Erde in jüngster Begehungsfläche 12 Süd, Außenkante S-Mauer, in brauner Erde unter Schutt 6 Unterkante Tramontana-Störung 6, 12 in Holzkohleschicht 12 aus Tramontana-Störung auf jüngstem Begehungshorizont außerhalb der Mauersetzung (vl. Südmauer des jüngsten 12 Hauses 12 braune schottrige Erde, BZ Kopfschmuckring 12 Mitte, in harter Schicht unter Tramontana-Schutt, gelbbraune, schottrige Erde 12 Mitte, auf Fels 12 Mitte, unter Tramontana-Schutt in härterer Schicht auf Fels 12 Süd, bräunlich-gelbliche Erde -Aufplanierung, Schleifstein vor Südmauer, helle schottrige Schicht manchmal humose Einsprengsel (Auffüllschicht) 6 über rotgebrannter Schicht 12 Süd, harte Planieschicht über Fels 12 Scherbennest auf Hüttenlehm 12 auf verbranntem Lehm 11, 12 Putzen des Steinversturzes westlich des Ofens 6 Verfärbung an S-Mauer - Pfostenloch, humose holzkohleartige Schicht 10 unter großen Steinen in humoser Erde 12 Holzkohle 3 auf Estrich (aus Profil) 12 bei Scherben/Hüttenlehm Plan 5 14 Süd, humose Erde Schicht 1 14 Nord, humose Erde Schicht 1 13 Ost, humose Erde Schicht 1 14 Nord, humose Erde zwischen Steinen 13 O-Kante Mauer M II, humose Schicht an Mauerunterkante 13 humose Erde westlich Mauer II 14 Nord, humose Erde auf und zwischen Steinen 14 Süd, humose Erde auf und zwischen Steinen 15 humose Erde, Schwertende 15 humose Erde, Blei 15 humose Erde, Messer 15 humose Erde, Glaskugel 15 humose Erde auf Steinversturz 14 humose Erde zwischen und unter Steinen 14 auf jüngstem Niveau 14 beim Entfernen zwischen Steinen 14 beim Entfernen zwischen Steinen 14 Süd, in humoser Erde FE-Band 14 Süd, in humoser Erde unter Steinversturz, Armbrustbolzen 14 Süd, in braun-humoser Erde zwischen Steinen 14 Süd, auf harter heller Erde 14 Nord, schwarze lockere Erde 14 Süd, unter Steinversturz 14 Nord, aus schwarzer Erde unter Steinversturz 14 Süd, zwischen und unter Steinversturz 15 humoses Material in O-Hälfte, über Steinversturz 14 Nord, aus schwärzlicher Erde (unter FNr.: 24) 14 Süd, auf gewachsenem Fels, in Spalte 12, 13 beim Abtragen von Mauer 5 13 aus PL 26 14 Süd, auf Fels 14 Mitte, schwarze humose Schicht 14 Nord, schwarze humose Schicht 14 Süd, SW-Ecke auf Fels 14 Erdprobe schwarze Erde 15 Südosthälfte zwischen Versturzsteinen 14 Nord, schwarze humose Erde 14 Mitte, in Erde auf Fels 11 s. Plan 2 12.Sep 12.Sep 12.Sep 12.Sep 12.Sep 12.Sep 12.Sep 13.Sep 13.Sep 13.Sep 13.Sep 13.Sep 13.Sep 13.Sep 13.Sep 14.Sep 14.Sep 14.Sep 14.Sep 14.Sep 14.Sep 14.Sep 14.Sep 15.Sep 15.Sep 15.Sep 25.Jun 25.Jun 25.Jun 26.Jun 26.Jun 26.Jun 26.Jun 26.Jun 27.Jun 27.Jun 27.Jun 27.Jun 27.Jun 27.Jun 27.Jun 27.Jun 27.Jun 28.Jun 28.Jun 28.Jun 28.Jun 28.Jun 28.Jun 28.Jun 28.Jun 28.Jun 28.Jun 28.Jun 28.Jun 29.Jun 29.Jun 29.Jun 29.Jun 29.Jun 29.Jun 29.Jun 29.Jun 29.Jun 02.Jul 119 4012 4112 4212 4312 4412 4512 4612 4712 4812 4912 5012 5112 5212 5312 5412 5512 5612 5712 5812 5912 6012 6112 6212 6312 6412 6512 6612 6712 6812 6912 7012 7112 7212 7312 7412 120 14 15 15 14 14 13 12, 13 13 14 14 12, 13 15 15 14 14 14 14 16 12 4 15 12, 13 16 14 15 12 15 10 14 14 14 10, 12, 14 10, 14 16 12 s. Plan 2 unter Steinversturz auf dunkler Erde über heller Aufschüttung zwischen und unter Steinversturz Nord, vor Südprofil in schwarzer Erde Nord, in schwarzer Erde westlich von Mauer 5 in Lehmauftrag zwischen und unter Steinen schwarze holzkohlige Schicht Mitte West, humose Schicht über Fels N-Kante, auf Erde über und zwischen Fels aus Holzkohleschicht unter Lehmauftrag In PL 29 unter Steinversturz in humoser Erde in NO-Ecke Süd, auf Fels Nord, auf Fels Nord, auf Fels zw. Hüttenlehmstücken Nord, Messer humose Schicht HOK bis Steinversturz bzw Fels s. Plan 4 in dunkler Erde unter Stein-Mörtel Fleck in Holzkohleschicht unter 1. Dok-Niv. in Holzkohleschicht unter M5 unter Steinen Nord, unter Steinen aus gelber Aufschüttung bei Mauer M2 (Fundamentgrabenverfüllung) Holzkohle NL Kulturschicht In PL 30 Nord, unter Mörtelestrich Nord, Mörtelestrich Süd, auf Fels 02.Jul 02.Jul 02.Jul 02.Jul 02.Jul 02.Jul 02.Jul 03.Jul 03.Jul 03.Jul 03.Jul 03.Jul 03.Jul 04.Jul 04.Jul 04.Jul 04.Jul 04.Jul 04.Jul 04.Jul 04.Jul 04.Jul 04.Jul 05.Jul 05.Jul 05.Jul 05.Jul 05.Jul 05.Jul 05.Jul 05.Jul aus Brandschicht unter Plan 2 05.Jul Süd, aus Lehm über Fels schwarze Erde an Grenze zu Fl. 14 Nord Spinnwirte auf gewachsenem Boden? 05.Jul 05.Jul 05.Jul 13 Fundstatistik Verteilung der keramischen Warenarten, Hüttenlehmstücke mit dreieckigem Querschnitt und Nägel pro Fundposten. Grau hinterlegt: Anzahl, weiß hinterlegt: Gewicht 121 122 g s r ed x 10 9 110 111 112 2 10 2 11 3 11 3 12 409 4 10 4 11 50 9 510 511 609 6 10 6 11 6 12 70 9 710 711 712 8 10 8 12 909 9 11 10 0 9 10 10 1110 1111 12 0 9 12 10 13 0 9 13 11 13 12 14 0 9 14 10 14 11 14 12 150 9 1510 1512 16 12 170 9 1710 18 11 19 0 9 19 10 19 11 2009 2 0 10 2 0 11 2 10 9 2 110 2 112 29 220 41 399 3 4 11 1 5 28 88 9 5 4 31 53 45 13 gs g s eins g s eins hellg r a g s vo r r at umm b eig e u1 6 3 25 1 33 1 22 1 3 2 81 11 136 2 26 2 1 10 2 7 1 gs vo r r at eins. 14 358 7 178 1 5 1 11 1 2 2 33 1 6 56 5 2 g g r ed 70 2 g g r ed g g umm b lau 1 13 3 4 5 4 28 1 15 1 2 36 4 79 1 203 1 1 6 1 18 31 gg eins s r ed s eins 3 24 1 11 2 2 13 4 1 1 15 6 GL misch s o xi 1 3 2 32 9 1 154 79 4 11 1 2 1 1 2 4 2 9 2 10 7 1 11 4 31 1 13 1 8 1 4 weiß Huf n N a ag el g el HL 2 1 1 46 1 252 4 357 NL 12 2 2 1 1 2 153 13 47 8 21 17 1 56 2 12 2 31 1 23 2 4 1 20 63 12 11 73 1 1 1 2 1 g las. 8 63 14 10 3 GL r ed 1 1 1 1 1 4 gs b eid s rot gs b eid s. 7 7 4 1 1 6 12 79 1 3 5 54 24 138 2 6 49 526 1 12 12 88 1 34 6 75 4 52 3 41 3 48 10 466 10 66 10 108 2 4 1 31 32 8 1 4 9 26 31 2 3 12 79 1 2 1 3 11 6 1 26 10 1 9 1 29 1 8 3 2 1 3 1 1 157 49 6 6 44 3 11 2 3 66 58 1 1 3 4 4 35 48 23 2 4 2 2 22 88 8 24 4 2 58 99 1 2 2 2 1 4 2 33 19 19 6 5 27 18 1 6 2 8 1 1 11 1 8 1 8 71 171 7 5 1 2 3 67 1 15 2 192 1 1 87 26 1 2 1 1 5 103 2 9 2 15 2 7 1 3 1 3 2 8 2 79 61 1 43 21 2 20 1 7 3 1 1 154 15 13 12 1 5 4 1 1 1 9 1 26 7 91 1 5 1 7 3 2 2 7 2 34 1 1 2 1 1 17 3 2 12 2 20 13 1692 2 1 168 84 2 126 49 619 51 24 7 5 36 4 28 4 56 1 6 1 8 3 51 119 1 1 44 13 10 4 54 3 2 1 8 1 8 14 1 13 1 6 93 1 8 134 4 17 1 1 3 18 1 12 2 14 2 46 1 20 1 2 1 47 1 25 1 3 3 1 6 32 30 9 2 1 2 48 5 5 1 54 23 11 13 3 1 1 30 5 1 3 18 2 48 118 1 6 6 55 1 1 45 3 1 294 1 1 10 107 1 6 1 123 2209 2 2 11 2 4 10 2 4 12 2 50 9 2 510 2 511 2 512 2609 2 6 10 2 6 12 2 70 9 2 711 2 712 2809 2 8 10 2 8 11 2909 2 9 10 2 9 11 2 9 12 3009 3 0 10 3 0 11 3 0 12 3 10 9 3 110 3 111 3 2 10 3 2 11 3 3 11 3 4 10 3 4 11 3 4 12 3 510 3 511 3 6 11 3 6 12 3 712 3 8 11 3 8 12 3 9 10 3 9 11 3 9 12 4 0 11 4 111 4 112 4209 4 2 10 4 2 12 4 3 10 4 3 11 4 3 12 4 4 10 4 4 11 4 4 12 4 510 4 511 4 6 10 1 2 22 147 1 34 1 2 2 2 7 4 17 186 1 58 6 52 4 45 1 8 30 535 1 16 12 146 2 52 13 181 9 106 2 1 2 18 21 19 1 29 1 4 6 5 68 2 7 2 42 1 9 1 7 28 280 1 14 98 24 17 16 143 7 185 2 18 8 1 1 3 19 6 21 2 9 2 28 1 13 1 1 1 2 2 28 2 14 1 5 3 177 1 7 46 601 1 12 2 2 150 6 13 8 6 313 11 9 1 1 1 1 17 2 55 1 18 1 8 1 25 12 3 1 11 4 1 2 3 8 110 35 18 10 57 54 1 2 9 1 5 5 1 1 3 8 2 25 1 2 1 10 1 2 1 2 5 2 6 11 36 76 2 177 1 75 1 1 36 15 13 196 157 3 3 21 36 4 9 2 2 3 16 118 5 43 33 1 1 18 19 2 3 30 38 3 4 36 89 36 530 2 19 1 11 3 1 1 1 20 1 9 8 104 1 8 28 7 12 4 33 1 5 1 10 1 11 2 1 2 56 3 2 173 117 3 3 13 74 1 47 3 39 8 51 3 2 60 1 6 3 6 1 9 58 2 62 27 71 1 6 2 9 203 1 6 47 1 3 1 6 1 22 1 1 1 2 62 18 82 1 28 1 19 1 13 1 8 4 12 2 20 4 20 20 330 2 1 2 5 8 26 1 7 2 53 1 1 3 5 2 10 1 1 32 1 8 1 6 9 39 63 46 1 2 5 2 7 13 1 1 7 4 17 86 4 3 70 10 1 50 722 6 1 10 2 29 73 12 107 27 383 2 17 8 11 124 1 12 1 22 44 1209 1 5 8 57 1 12 1 1 132 225 7 1 10 1 1 6 11 1 2 1 1 3 22 6 48 4 38 2010 2 36 1 2 1 3 9 21 3 1 7 2 20 1 2 1 67 124 4 6 12 4 710 4 711 4 8 10 4 8 11 4 8 12 4 9 11 4 9 12 50 10 50 11 50 12 5110 5111 5112 52 10 52 11 53 11 53 12 54 11 54 12 5511 5512 56 11 5712 58 11 59 11 59 12 6 0 11 6 0 12 6 111 6 112 6 2 11 6 2 12 6 3 12 6 4 11 6 511 6 6 11 6 6 12 6 711 6 712 6 8 11 6 8 12 6 9 11 70 11 7111 7112 72 11 72 12 73 12 74 11 7511 5 1 34 8 13 5 4 1 4 39 9 1 142 226 109 8 35 460 52 6 5 1 69 3 46 4 18 3 24 1 5 1 144 1 1 4 1 6 4 15 1 3 4 1 13 2 30 1 33 1 6 17 9 124 1 3 3 2 1 1 41 7 11 38 1 1 1 2 1 2 8 8 4 13 5 20 1 28 1 12 5 51 2 34 41 10 34 7 49 1 7 1 8 1 1 4 21 14 55 300 2 9 3 1 2 92 2 602 1 1 53 27 1 1 1 1 7 15 163 3 31 10 7 3 194 68 27 1 5 1 8 5 28 55 112 9 2 38 49 1 2 2 1 1 3 2 1 3 1 27 10 1 1 19 52 2 2 33 18 2 43 2 6 1 7 147 4 3 98 83 3 20 75 1130 2 1 9 8 1 9 1 24 8 874 2 1 7 8 5 47 1 3 2 12 1 27 1 3 38 3 2 2 30 11 21 3 80 1 3 1 3 1 4 2 4 8 41 1 9 1 9 12 1 1 1 3 2 13 39 1 3 2 9 4 1 2 8 2 51 35 1 58 2 213 2 1 5 14 7 645 1 20 1 1 45 101 2 38 1 149 1 134 3 62 10 26 1611 126 3 31 1 2 8 14 6 1 1 6 4 2 6 1 446 1 24 1 2 1 1 11 230 1 12 3 48 1 25 24 6 1 1 1 60 1 42 323 4 1 111 87 1 17 1 1 4 21 4 299 7 106 15 97 4 1 2 2 2 40 4 15 35 20 1 3 3 2 2 6 53 49 10 1 26 1 3 96 4 138 1 21 38 233 18 3 3 1 39 9 1 1 14 9 1 1 178 2 1 125 1 223 219 3513 35 6 70 7899 6 3 4 34 68 611 97 2626 17 169 138 7 405 44 28 209 75 886 22 181 201 2987 14 261 91 5612 15 963 112 1483 15 289 29 422 2932 227 9971 814 14 Katalog und Tafeln 125 FNr: 609, 1409, 5411 Fläche: 2, 7 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: glatt, seifig SH: weich Drehspuren: am Randabschluss WS in mm: 8 DM in mm: 180 Beschreibung: einfach ausladender, nicht verstärkter Rand, mit gekehltem Randabschluss. Deutlich abgesetzte Schulterzone FNr: 909, 1409, 1509, 5511, 1412 Fläche: 2-O, 2-S,1, 12, 14 Objekt: Schale/Trichter? Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: innen rau und löchrig, außen leicht rau, teilweise, vor allem im Randbereich, glatt SH: hart Drehspuren: innen grobe und unregelmäßige Drehspuren, WS in mm: 11 DM in mm: 700 Beschreibung: ausladende, unprofilierte Rand-Wandzone, mit gekehltem Randanschluss. Im Randbereich leicht nach innen verstärkt. Zwei undeutliche umlaufende Rillen von 1-2 mm Breite, im oberen und unteren Drittel, außen. Oberhalb der ersten Linie wirkt die Oberfläche bis zum Rand teilweise geglättet. Am unteren Ende eine breite umlaufende Riefe. FNr: 2909, 2510, 4310, 5210,7411 Fläche: 2,6, 8, Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt-rot OF: leicht rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 DM in mm: 270 Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand mit Innenkehlung. Langer, steil ausladender Hals. - 126 127 FNr: 410. 2011 Fläche: 6 Objekt: Vorratsgefäß Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, sand- und steinchengemagert - einseitig oxidierend gebrannt-hellgrau/orange OF: rau, außen löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 11 Beschreibung: außen zwei umlaufende breite Riefen, jeweils ein Zentimeter breit FNr: 4510, 5512 Fläche: 8, 14 Objekt: Flachdeckel Material: Keramik, glimmergemagert - Mischbrand OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 10 DM in mm: 220 Beschreibung: gerader, leicht nach außen geneigter Randabschluss, ebene Standfläche. Rollstempeldekor (rechteckige Abdrücke) am Randabschluss - 128 129 FNr: 6911, 5312 Fläche: 12, 14-S Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: körnig, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 240 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite. Steil ausladender Hals, sanfter Hals- Schulterumbruch. Zwei umlaufende Leisten im Schulterbereich FNr: 2612, 4212 Fläche: 15 Objekt: Topf Gefäßteil: Ganzgefäß Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: leicht rau SH: hart Drehspuren: innen im oberen Bereich, außen nur im Bereich des SchulterHalsumbruches WS in mm: 7 DM in mm: 80 Beschreibung: steil ausladende Fußzone, ellipsoider Bauch, einfach ausladender Rand mit gerundetem Randabschluss. Umlaufendes Kerbdekor an der Schulter - 130 131 FNr: 109 . 1 Fläche: 2 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 10 DM in mm: 260 Beschreibung: umgeklappter und sehr kurz unterschnittener Rand FNr: 109 . 2 Fläche: 2 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, sand- und steinchengemagert - oxidierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen DM in mm: 200 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, verstärkt FNr: 109 . 3 Fläche: 2 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 4 DM in mm: 150 Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgeformtem Randabschluss FNr: 109 . 4 Fläche: 2 Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: sehr weich Drehspuren: keine WS in mm: 7 Beschreibung: waagrechtes Kammstrichdekor. FNr: 109 . 5 Fläche: 2 Objekt: Spielstein/ Spinnwirtel Material: Keramik, Beschreibung: sekundär verwendetes Keramikbruchstück, am Rand teilweise abgerundet und abgeschliffen FNr: 209 . 1 Fläche: 2 Objekt: Spielstein? Material: Keramik Beschreibung: sekundär verwendetes Keramikbruchstück, am Rand teilweise abgeschliffen - 132 133 FNr: 509 . 1 Fläche: 2 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend beige OF: leicht rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 260 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, nicht verstärkt FNr: 609 . 1 Fläche: 2 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 280 Beschreibung: umgeklappter und verstärkter Rand mit leichter Außenkehlung FNr: 709 . 1 Fläche: 2 Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, glimmergemagert - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 7 Beschreibung: zweizeiliges Einstichdekor, darunter eine geschwungene Wellenlinie FNr: 909 . 1 Fläche: 2-O Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 6 DM in mm: 200 Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgezogenem Randabschluss FNr: 909 . 2 Fläche: 2-O Objekt: ? Material: Keramik, sand- und steinchengemagert - oxidierend gebrannt OF: rau SH: hart Beschreibung: undefinierbares Keramikobjekt - 134 135 FNr: 909 . 3 Fläche: 2-O Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: innen glatt, außen rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 10 DM in mm: 200 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit spitzem Randabschluss FNr: 909 . 4 Fläche: 2-O Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 5 Beschreibung: umgeklappter und sehr kurz unterschnittener Rand FNr: 909 . 5 Fläche: 2-O Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 Beschreibung: 4-zeiliges sanft geschwungenes Wellenband FNr: 909 . 6 Fläche: 2-O Gefäßteil: Bodenfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Beschreibung: Bodenmarke in Form eines Radkreuzes FNr: 1009 . 1 Fläche: 2-W Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: außen WS in mm: 4 DM in mm: 140 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, verstärkt - 136 137 FNr: 1109 . 1 Fläche: 3 Objekt: Keil/Barren? Material: Eisen Beschreibung: schlank, pyramidenförmiges Eisenobjekt, Vergl. KÜHTREIBER K. 2006. T62/18 FNr: 1209 . 1 Fläche: 3-W Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 240 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, nicht verstärkt. Steil ausladender Hals, sanfter Schulterumbruch FNr: 1209 . 2 Fläche: 3-W Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 DM in mm: 260 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, nicht verstärkt, ausladender Hals, sanfter Schulterumbruch, - 138 139 FNr: 1209 . 3 Fläche: 3-W Objekt: Schale/Trichter Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: leicht rau SH: hart Drehspuren: innen grobe und unregelmäßige Drehspuren WS in mm: 11 DM in mm: 700 Beschreibung: unprofilierte ausladende Rand- Wandzone. Randabschluss am Scheitel waagrecht und außen steil abgestrichen. FNr: 1309 . 1 Fläche: 4 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 DM in mm: 200 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, verstärkt FNr: 1309 . 2 Fläche: 4 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 5 Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand mit flach abgestrichener Unterseite FNr: 1909 . 1 Fläche: 4 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 9 DM in mm: 310 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite - 140 141 FNr: 1909 . 2 Fläche: 4 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, glimmergemagert - Mischbrand OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 4 DM in mm: 120 Beschreibung: umgebogener Rand mit flach abgestrichener Unterseite FNr: 1909 . 3 Fläche: 4 Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, weiße Keramik OF: glatt SH: sehr hart Drehspuren: innen FNr: 2509 . 1 Fläche: 3 Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 8 DM in mm: 170 Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgeformten Randabschluss, kein Hals, scharfer Schulterumbruch. Drei schmale umlaufende Rillen im Schulterbereich FNr: 2609 . 1 Fläche: 3 Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 8 Beschreibung: zwei waagrechte Rillen mit einer sanft geschwungenen Wellenline dazwischen. FNr: 2709 . 1 Fläche: 3 Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen im Randbereich WS in mm: 7 DM in mm: 150 Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgeformten Randabschluss, profilierte Schulter. Eine umlaufende Rille an der Schulter und eine feine Rille unmittelbar am Halsansatz - 142 143 FNr: 2709 . 2 Fläche: 3 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau-löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 7 DM in mm: 160 Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand mit flach abgestrichener Unterseite FNr: 2709 . 3 Fläche: 3 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 4 DM in mm: 180 Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgezogenem Randabschluss FNr: 2709 . 4 Fläche: 3 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 4 DM in mm: 140 Beschreibung: umgeklappter und untergriffiger Rand, ausladender Hals FNr: 3109 . 1 Fläche: 3 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, Sand- und steinchengemagert - einseitig oxidierend gebrannt OF: leicht rau SH: hart Drehspuren: außen WS in mm: 6 DM in mm: 140 Beschreibung: einfach ausladender Rand mit gerundetem Randabschluss - 144 145 FNr: 210 . 1 Fläche: 6-N Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 4 DM in mm: 140 Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgeformten Randabschluss, steile Schulterzone. Zwei umlaufende breite Rillen im Schulterbereich FNr: 910 . 1 Fläche: 6 Objekt: Eisenobjekt Material: Eisen FNr: 910 . 2 Fläche: 6 Objekt: Eisenobjekt Material: Eisen FNr: 910 . 3 Fläche: 6 Objekt: Eisenobjekt Material: Eisen FNr: 1210 . 1 Fläche: 8 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 4 Beschreibung: umgeklappter und sehr kurz unterschnittener Rand FNr: 1210 . 2 Fläche: 8 Objekt: Schale/Trichter Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: leicht rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen grobe und unregelmäßige Drehspuren WS in mm: 12 Beschreibung: ausladende Randzone, Kehlung (Falz) am Randabschluss FNr: 1310 . 1 Fläche: 6 Objekt: Glasfragment Material: Glas Beschreibung: zwei Fragmente zusammengeschmolzen 146 147 FNr: 2010 . 1 Fläche: 6 Objekt: Schale Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: keine WS in mm: 5 DM in mm: 170 Beschreibung: flach abgestrichener, nach innen geneigter Randabschluss. 3 ca. 3 mm breite umlaufenden Rillen im obersten Drittel. FNr: 2110 . 1 Fläche: 6, 7 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand FNr: 2310 . 1 Fläche: 7 Objekt: Spinnwirtel Material: Speckstein DM in mm: 18 Beschreibung: abgerundeter Querschnitt, teilweise zwei umlaufende Rillen in der oberen Hälfte erkennbar FNr: 2510 . 1 Fläche: 6 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: keine WS in mm: 6 DM in mm: 90 Beschreibung: umgebogener Rand mit flach abgestrichener Unterseite FNr: 2610 . 1 Fläche: 6 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 9 Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgeformten Randabschluss FNr: 2610 . 2 Fläche: 6 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 7 DM in mm: 240 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit spitzem Randabschluss 148 149 FNr: 2610 . 3 Fläche: 6 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 200 Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgeformten Randabschluss FNr: 2910 . 1 Fläche: 8 Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen Beschreibung: zwei geschwungene Wellenlinien mit dazwischen liegender waagrechter Riefe FNr: 3010 . 1 Fläche: 8 Objekt: Topf/Kanne? Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: körnig SH: sehr weich Drehspuren: außen WS in mm: 6 DM in mm: 60 Beschreibung: vertikalter Rand mit leicht nach innen geneigtem, abgestrichenem Randscheitel. Steile Schulterzone mit zwei Absätzen. FNr: 3010 . 2 Fläche: 8 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 10 DM in mm: 260 Beschreibung: ausladender, kurz unterschnittener Rand mit abgestrichenem Randabschluss. Feine umlaufende Rillen im Halsbereich, zwei Umbrüche an der Schulter. FNr: 3410 . 1 Fläche: 8 Objekt: Spinnwirtel Material: Speckstein DM in mm: 19 Beschreibung: leicht doppelkonischer, stark verrundeter Querschnitt - 150 151 FNr: 3510 . 1 Fläche: 6 Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, sand- und steinchengemagert - reduzierend gebrannt OF: leicht rau, löchrig SH: hart Drehspuren: außen WS in mm: 6 DM in mm: 200 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite FNr: 3510 . 2 Fläche: 6 Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: keine WS in mm: 6 Beschreibung: Kammstrichdekor FNr: 3810 . 1 Fläche: 6 Objekt: Spinnwirtel Material: Speckstein DM in mm: 18 Beschreibung: konischer Querschnitt mir einer umlaufenden Rille etwa in der Mitte FNr: 3910 . 1 Fläche: 6 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich WS in mm: 5 DM in mm: 220 Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand mit flach abgestrichener Unterseite FNr: 3910 . 2 Fläche: 6 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 5 DM in mm: 180 Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgezogenem Randabschluss FNr: 3910 . 3 Fläche: 6 Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 DM in mm: 130 Beschreibung: einfach ausladender Rand mit gerundetem Randabschluss, bauchiger Gefäßkörper. Drei umlaufende, sanft profilierte Leisten im Bauchbereich. 152 153 FNr: 4110 . 1 Fläche: 6, 8 Objekt: Spinnwirtel Material: Keramik DM in mm: 44 Beschreibung: unregelmäßig rund bearbeitetes, sekundär verwendetes Keramikbruchstück, im Querschnitt rechteckig abgerundet FNr: 4110 . 2 Fläche: 6, 9 Objekt: Spinnwirtel Material: Speckstein DM in mm: 22 Beschreibung: doppelkonischer Querschnitt mit dem größten Durchmesser im unteren Drittel, im oberen Bereich zwei umlaufende Rillen. FNr: 4210 . 1 Fläche: 8 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 10 DM in mm: 260 Beschreibung: umgeklappter und sehr kurz unterschnittener Rand FNr: 4910 . 1 Fläche: 6 Objekt: Eisenobjekt Material: Eisen FNr: 5010 . 1 Fläche: 8 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 7 DM in mm: 290 Beschreibung: ausladender, kurz unterschnittener Rand mit abgestrichenem Randabschluss. Innen im Halsbereich zwei umlaufende Umbrüche erkennbar. - 154 155 FNr: 5010 . 2 Fläche: 8 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 200 Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgezogenem Randabschluss FNr: 5010 . 3 Fläche: 8 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 130 Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgeformten Randabschluss FNr: 5010 . 4 Fläche: 8 Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 DM in mm: 180 Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgezogenem Randabschluss FNr: 5010 . 5 Fläche: 8 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand - 156 157 FNr: 211 . 1 Fläche: 11 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 6 DM in mm: 130 Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgezogenem Randabschluss FNr: 711 . 1 Fläche: 10 Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, glimmergemagert - Mischbrand OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 4 DM in mm: 190 Beschreibung: ausladender, kurz unterschnittener Rand mit abgestrichenem Randabschluss FNr: 711 . 2 Fläche: 10 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 DM in mm: 190 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite FNr: 711 . 3 Fläche: 10 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau, löchrig SH: hart DM in mm: 220 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, verstärkt FNr: 911 . 1 Fläche: 7 Objekt: Schale Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, glimmergemagert - Mischbrand OF: rau, körnig SH: hart Drehspuren: keine WS in mm: 6 DM in mm: 130 Beschreibung: flacher, nach innen geneigter Randabschluss, im Randbereich nach innen leicht verstärkt, steil ausladende Wandung - 158 159 FNr: 1111 . 1 Fläche: 6, 7 Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 8 Beschreibung: Rest einer breiten Wellenlinie FNr: 1111 . 2 Fläche: 6, 7 Objekt: Aquamanile Material: Keramik, glasierte Keramik, - oxidierend gebrannt Beschreibung: unregelmäßiges Bruchstück mit bräunlich-gelblicher Glasur. An einer Kante ist ein Dekor mit drei Kerben erkennbar, in diesem bereich befindet sich an der Innenseite auch der Ansatz eines kleinen Ausgusses. FNr: 1211 . 1 Fläche: 9 Objekt: Schlüssel Material: Eisen Beschreibung: Trapezförmiger Griff mit durchbrochenem, viereckigem Bart FNr: 1411 . 1 Fläche: 6-N Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: außen im Randbereich WS in mm: 5 DM in mm: 140 Beschreibung: umgeklappter und sehr kurz unterschnittener Rand FNr: 1411 . 2 Fläche: 6-N Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 10 DM in mm: 220 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit spitzem Randabschluss FNr: 1711 . 1 Fläche: 12 Objekt: Trense Material: Eisen Beschreibung: Mundstück einer zweigliedrigen Ringtrense FNr: 2111 . 1 Objekt: Nadelkopf? Material: Buntmetall 160 161 FNr: 2211 . 1 Fläche: 10 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 160 Beschreibung: umgeklappter und untergriffiger Rand, ausladender Hals FNr: 2211 . 2 Fläche: 10 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 240 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, nicht verstärkt FNr: 3011 . 1 Fläche: 6-N Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, sand- und steinchengemagert - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 7 DM in mm: 240 Beschreibung: umgeklappter und untergriffiger Rand, ausladender Hals FNr: 3011 . 2 Fläche: 6-N Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 180 Beschreibung: umgeklappter und verstärkter Rand mit leichter Außenkehlung FNr: 3011 . 3 Fläche: 6-N Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau, körnig SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 200 Beschreibung: umgeklappter und verstärkter Rand - 162 163 FNr: 3011 . 4 Fläche: 6-N Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: körnig SH: weich Drehspuren: keine WS in mm: 7 DM in mm: 200 Beschreibung: umgeklappter und sehr kurz unterschnittener Rand am Scheitel glatt abgestrichen FNr: 3011 . 5 Fläche: 6-N Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 5 DM in mm: 160 Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand FNr: 3111 . 1 Fläche: 6-N Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 DM in mm: 150 Beschreibung: umgeklappter und sehr kurz unterschnittener Rand FNr: 3111 . 2 Fläche: 6-N Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: sehr weich Drehspuren: innen WS in mm: 6 Beschreibung: Schulterbereich und Halsansatz eines bauchigen Gefäßes. Waagrechtes Kammstrichdekor vor allem im Schulterbereich. FNr: 3211 . 1 Fläche: 6-S Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: glatt, seifig SH: weich Drehspuren: im Randbereich WS in mm: 10 DM in mm: 240 Beschreibung: einfach ausladender, nicht verstärkter Rand mit abgestrichenem Randabschluss, kaum profilierter Gefäßkörper. Reste einer doppelten Wellenlinie im Bereich der kaum profilierten Schulter 164 165 FNr: 3311 . 1 Fläche: 12 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 6 DM in mm: 240 Beschreibung: umgeklappter und verstärkter Rand FNr: 3311 . 2 Fläche: 12 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 DM in mm: 140 Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgeformten Randabschluss FNr: 3611 . 1 Fläche: 6-N Objekt: Topf? Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 12 DM in mm: 320 Beschreibung: einfach ausladender Rand, abgestrichen. Eine breite Leiste an der Außenseite FNr: 3711 . 1 Fläche: 6-N Objekt: Eisenobjekt Material: Eisen Beschreibung: Schlaufe? FNr: 3811 . 1 Fläche: 6-N Objekt: Spinnwirtel/Spielstein Material: Keramik Beschreibung: sekundär verwendetes Keramikbruchstück, an einer Seite rund abgeschliffen FNr: 3911 . 1 Fläche: 6-N Objekt: Geschossspitze Material: Eisen Gewicht: 5,4 g Beschreibung: dreieckiges Blatt mit rhombischem Querschnitt, im hinteren Drittel wird das Blatt durch einen Absatz zu einem Schaft mit sechseckigem Querschnitt, dahinter folgt rechteckiger Dorn, FNr: 4111 . 1 Fläche: 6 Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, glimmergemagert - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: keine WS in mm: 5 Beschreibung: zwei waagrechte, flache und breite Riefen. Ein zweizeiliges Rollstempeldekor mit rechteckigen Stempeln. 166 167 FNr: 4211 . 1 Fläche: 12-S Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau, seifig SH: sehr weich Drehspuren: im Randbereich innen WS in mm: 10 DM in mm: 180 Beschreibung: einfach ausladender, nicht verstärkter Rand mit abgestrichenem Randabschluss, schwach profilierter Gefäßkörper. Stark geschwungenes Wellenband aus drei feinen Rillen an der Gefäßschulter. Im unteren Drittel eine stark geschwungene Wellenlinie, FNr: 4411 . 1 Fläche: 12-S Objekt: Vorratsgefäß Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt-vorrat OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: innen WS in mm: 17 DM in mm: 650 Beschreibung: teilweise außen im Randbereich senkrecht flach gedrückt - Abdruck des Ofens? FNr: 4611 . 1 Fläche: 12-S Objekt: Messer Material: Eisen Beschreibung: Klinge mit geradem Rücken - 168 169 FNr: 4811 . 1 Fläche: 6 Objekt: Schale Gefäßteil: Boden-Wandfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: innen glatt, seifig; außen rau SH: weich Drehspuren: keine WS in mm: 13 DM in mm: 126 Beschreibung: unebenener Boden, ausladende Fußzone. Im oberen Bachbereich, vermutlich unmittelbar unterhalb des nicht erhaltenen Randes, mehrere runde Einstiche erkennbar. Vermutlich Reste eine Kammstichdekors. FNr: 5311 . 1 Fläche: 12-SO Objekt: Geschossspitze? Material: Eisen Beschreibung: Tüllenartig geformtes Eisenblech, konisch eingerollt mit einer offenen Seite. FNr: 5311 . 2 Fläche: 12-SO Objekt: Trense Material: Eisen Beschreibung: Mundstück einer zweigliedrigen Ringtrense FNr: 5611 . 1 Fläche: 12-S Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend beige OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, nicht verstärkt - 170 171 FNr: 5811 . 1 Fläche: 6, 12 Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt-rot OF: rau Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 DM in mm: 280 Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand mit Innenkehlung FNr: 5811 . 2 Fläche: 6, 13 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt-rot OF: leicht rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 4 DM in mm: 220 Beschreibung: umgeklappter und verstärkter Rand FNr: 5811 . 3 Fläche: 6, 14 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 7 DM in mm: 220 Beschreibung: umgeklappter und sehr kurz unterschnittener Rand FNr: 5911 . 1 Fläche: 12 Objekt: Schale/Trichter Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: leicht rau SH: hart Drehspuren: innen WS in mm: 9 DM in mm: 700 Beschreibung: ausladende Randzone, Kehlung (Falz) am Randabschluss, im Randbereich innen leicht verstärkt FNr: 6011 . 1 Fläche: 12 Objekt: Flachdeckel Material: Keramik, sand- und steinchengemagert - einseitig oxidierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 10 DM in mm: 170 Beschreibung: Gerader, leicht nach außen geneigter Randabschluss mit abgerundeten Ecken, leicht nach außen gewölbt. Am Boden Reste von herausgequollener Tonmasse - 172 173 FNr: 6111 . 1 Fläche: 12 Objekt: Kopfschmuckring Material: Buntmetall (Cu-Sn-Pb Legierung) Beschreibung: Drahtring mit rundem Profil und offenem Ende FNr: 6511 . 1 Fläche: 12-S Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 4 DM in mm: 160 Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgeformten Randabschluss FNr: 6711 . 1 Fläche: 12-S Objekt: Schale? Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: innen glatt, seifig; außen rau SH: weich Drehspuren: keine WS in mm: 12 Beschreibung: leicht gekehlter Randabschluss, leicht abgesetzter ausladender Rand; ausladende Wandzone. Kammstichdekor unmittelbar unterhalb des Randes, mehrere Reihen aus steilschräg angeordneten Einstichen FNr: 6711 . 2 Fläche: 12-S Objekt: Schleifstein Material: Stein FNr: 7211 . 1 Fläche: 10 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 Beschreibung: eng umgebogener und kurz unterschnittener Rand, scharfer Umbruch am Schulteransatz FNr: 7211 . 2 Fläche: 10 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 DM in mm: 100 Beschreibung: eng umgebogener und kurz unterschnittener Rand, scharfer Umbruch am Schulteransatz - 174 175 FNr: 312 . 1 Fläche: 13-O Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 DM in mm: 180 Beschreibung: eng umgebogener und kurz unterschnittener Rand, scharfer Umbruch am Schulteransatz FNr: 412 . 1 Fläche: 14-N Objekt: Eisenobjekt Material: Eisen FNr: 612 . 1 Fläche: 13 Objekt: Schale Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, sand- und steinchengemagert - oxidierend gebrannt OF: körnig SH: weich Drehspuren: keine WS in mm: 4 Beschreibung: einziehender, beidseitig verdickter Rand mit flachem, nach innen geneigtem Randabschluss. Zwei feine umlaufende Rillen in der Schulterzone FNr: 712 . 1 Fläche: 14-N Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, glimmergemagert - Mischbrand OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 4 DM in mm: 180 Beschreibung: ausladender, kurz unterschnittener Rand mit abgestrichenem Randabschluss FNr: 712 . 2 Fläche: 14-N Objekt: Flachdeckel Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen WS in mm: 11 Beschreibung: gerader, leicht nach außen geneigter Randabschluss, scharfer Umbruch. Zwei feine umlaufende Rillen im unteren Wandbereich. - 176 177 FNr: 912 . 1 Fläche: 15 Objekt: Schwertspitze Material: Eisen FNr: 1112 . 1 Fläche: 15 Objekt: Messer Material: Eisen Beschreibung: Klinge mit geradem Rücken und Griffangel FNr: 1212 . 1 Fläche: 15 Objekt: Spielkugel Material: Glas FNr: 1312 . 1 Fläche: 15 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 150 Beschreibung: umgeklappter und untergriffiger Rand, ausladender Hals FNr: 1312 . 2 Fläche: 15 Gefäßteil: Bodenfragment Material: Keramik, glimmergemagert - Mischbrand OF: rissig schrundig SH: hart Drehspuren: keine DM in mm: 135 Beschreibung: Flachboden, leicht abgesetzte, steil ausladende Fußzone, teilweise am Umbruch zur Bauchzone als breite Riefe 0,5 cm, ausgeführt, Ansatz einer ausladenden Fußzone vorhanden. Bodenmarke in Form eines vierspeichigen Radkreuzes - 178 179 FNr: 1412 . 1 Fläche: 15 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen WS in mm: 5 DM in mm: 140 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, nicht verstärkt FNr: 1712 . 1 Fläche: 14 Objekt: Blech Material: Eisen FNr: 1812 . 1 Fläche: 14-S Objekt: Säge Material: Eisen FNr: 1912 . 1 Fläche: 14-S Objekt: Geschossspitze Gewicht: 11,7 g Material: Eisen Beschreibung: weidenblattförmiges Blatt mit rhombischem Querschnitt, rechteckiger abgebrochener Dorn, umgebogene Spitze FNr: 2012 . 1 Fläche: 14-S Objekt: Beschlag Material: Eisen FNr: 2212 . 1 Fläche: 14_N Objekt: Geschossspitze Gewicht: 21,6 g Material: Eisen Beschreibung: weidenblattförmiges Blatt mit rhombischem Querschnitt, rechteckiger Dorn, umgebogene Spitze - 180 181 FNr: 2412 . 1 Fläche: 14-N Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 7 DM in mm: 200 Beschreibung: umgeklappter und sehr kurz unterschnittener Rand FNr: 2412 . 2 Fläche: 14-N Objekt: Flachdeckel Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 10 DM in mm: 180 Beschreibung: abgerundeter Randabschluss, FNr: 2412 . 3 Fläche: 14-N Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau, innen löchrig SH: sehr weich Drehspuren: keine WS in mm: 6 Beschreibung: eine waagrechte Riefe und eine sanft geschwungene, breite Wellenlinie FNr: 2512 . 1 Fläche: 16-S Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen WS in mm: 5 DM in mm: 150 Beschreibung: eng umgebogener und kurz unterschnittener Rand, scharfer Umbruch am Schulteransatz, umlaufende Rille an der Schulter FNr: 2512 . 2 Fläche: 16-S Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 6 DM in mm: 150 Beschreibung: umgebogener Rand mit flach abgestrichener Unterseite - 182 183 FNr: 2512 . 3 Fläche: 16-S Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: körnig SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 4 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite FNr: 2512 . 4 Fläche: 16-S Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 DM in mm: 120 Beschreibung: eng umgebogener und kurz unterschnittener Rand, scharfer Umbruch am Schulteransatz, eine umlaufende Rille am Halsansatz FNr: 2512 . 5 Fläche: 16-S Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 DM in mm: 120 Beschreibung: eng umgebogener und kurz unterschnittener Rand, scharfer Umbruch am Schulteransatz FNr: 2512 . 6 Fläche: 16-S Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: außen WS in mm: 6 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, verstärkt FNr: 2512 . 7 Fläche: 16-S Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: am Scheitel glatt, sonst rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 6 Beschreibung: einfach ausladender Rand mit gerundetem Randabschluss FNr: 2512 . 8 Fläche: 16-S Objekt: Flachdeckel Material: Keramik, gering grafithaltig - einseitig oxidierend gebrannt OF: rau, schrundig SH: hart Drehspuren: außen WS in mm: 5 DM in mm: 161 Beschreibung: abgerundeter, unregelmäßiger Randabschluss, ebene Standfläche, zentraler Knauf. Drei bis vier umlaufende Rillen in der Mitte der Oberseite der Standfläche 184 185 FNr: 2512 . 9 Fläche: 16-S Objekt: Flachdeckel Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 8 DM in mm: 160 Beschreibung: gerader, leicht nach außen geneigter Randabschluss, ebene Standfläche, zentraler Knauf. Ein umlaufender Grat auf der Standfläche, eine umlaufende breite Riefe an der Außenseite, Ritzmarke in Form einer einzelnen länglichen Kerbe an der Oberseite des Knaufes FNr: 2512 . 10 Fläche: 16-S Objekt: Knauf Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: leicht rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen Beschreibung: spulenförmig mit Mulde an der Oberseite FNr: 2512 . 11 Fläche: 16-S Objekt: Spielstein Material: Stein Beschreibung: abgebrochener unterer Teil eines bearbeiteten Steinquaders. FNr: 2612 . 1 Fläche: 15-O Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 8 Beschreibung: eine breite waagrecht verlaufende Riefe, direkt darunter ansetzend eine schmälere, sanft geschwungene Wellenlinie FNr: 2712 . 1 Fläche: 14-N Objekt: Bandhenkel? Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Beschreibung: Reste von drei länglichen Kerben am oben Henkelansatz - 186 187 FNr: 2812 . 1 Fläche: 14-S Objekt: Schloss Material: Eisen Beschreibung: Vorhängeschloss mit Sperrfederkonstruktion, deformierter Zylinder mit Schlüsselloch am unteren Ende, Bügelscheide ist durch einen dünnen Steg mit Zylinder verbunden, überzogen mit einer Cu-Sn-Pb - Legierung FNr: 2912 . 1 Fläche: 12,13 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend beige OF: löchrig SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 120 Beschreibung: umgeklappter und verstärkter Rand FNr: 3112 . 1 Fläche: 14-S Objekt: Haken? Material: Eisen Beschreibung: besteht aus zwei aneinandergepressten Eisenbändern – an den Enden verzwirbelt FNr: 3212 . 1 Fläche: 14-M Objekt: Geschossspitze Material: Eisen Gewicht: 13,1 g Beschreibung: weidenblattförmiges Blatt mit rhombischem Querschnitt, rechteckiger abgebrochener Dorn, umgebogene Spitze FNr: 3412 . 1 Fläche: 14-S Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: außen rau, innen glatt SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 7 DM in mm: 220 Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand FNr: 3412 . 2 Fläche: 14-S Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau, körnig SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 4 DM in mm: 140 Beschreibung: umgebogener Rand mit flach abgestrichener Unterseite FNr: 3412 . 3 Fläche: 14-S Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 Beschreibung: im oberen Bereich vermutlich Reste einer waagrechten breiten Riefe. Im Unteren Bereich: Eine breite sanft geschwungene Wellenlinie. Eventuell zeugt die Einkerbung am untersten Rand von einem ursprünglich zweizeiligen Wellenband. - 188 189 FNr: 3612 . 1 Fläche: 15 Objekt: Beschlag Material: Eisen FNr: 3712 . 1 Fläche: 14-N Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend beige OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 10 DM in mm: 250 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite. Innen im Halsbereich eine waagrechte Rille, in feuchten Ton eingeritzt- Ritzmarke? 5mm breit. FNr: 4212 . 1 Fläche: 15 Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, glimmergemagert - Mischbrand OF: innen glatt, außen rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 150 Beschreibung: ausladender, kurz unterschnittener Rand mit abgestrichenem Randabschluss FNr: 4212 . 2 Fläche: 15 Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, glimmergemagert - Mischbrand OF: innen glatt, außen rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 150 Beschreibung: ausladender, kurz unterschnittener Rand mit abgestrichenem Randabschluss - 190 191 FNr: 4212 . 3 Fläche: 15 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 4 DM in mm: 180 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite FNr: 4212 . 4 Fläche: 15 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 260 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, verstärkt FNr: 4212 . 5 Fläche: 15 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen im Randbereich WS in mm: 6 DM in mm: 200 Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgezogenem Randabschluss FNr: 4212 . 6 Fläche: 15 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 320 Beschreibung: umgeklappter und untergriffiger Rand, ausladender Hals FNr: 4212 . 7 Fläche: 15 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 320 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, verstärkt - 192 193 FNr: 4212 . 8 Fläche: 15 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: leicht rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 4 DM in mm: 180 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite FNr: 4212 . 9 Fläche: 15 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau, löchrig SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 Beschreibung: umgebogener Rand mit flach abgestrichener Unterseite FNr: 4212 . 10 Fläche: 15 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, glimmergemagert - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 160 Beschreibung: umgebogener Rand mit flach abgestrichener Unterseite FNr: 4212 . 11 Fläche: 15 Objekt: Topf? Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 4 DM in mm: 110 Beschreibung: eng umgebogener und kurz unterschnittener Rand, scharfer Umbruch am Schulteransatz FNr: 4212 . 13 Fläche: 15 Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 Beschreibung: Ritzmarke in Form eines Kruckenkreuzes, vermutlich an der Gefäßschulter - 194 195 FNr: 4212 . 12 Fläche: 15 Objekt: Topf Gefäßteil: Ganzgefäß Material: Keramik, sand- und steinchengemagert - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 DM in mm: 150 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite, rund einziehender Hals, sanfter Schulterumbruch, ellipsoider Bauch, ausladende Fußzone, flache Standfläche, eine scharfkantige umlaufende Leiste an der Schulter. - 196 197 FNr: 4612 . 1 Fläche: 12, 13 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: innen glatt, außen rau, löchrig SH: hart Drehspuren: keine WS in mm: 6 DM in mm: 160 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite FNr: 4812 . 1 Fläche: 14 Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: innen WS in mm: 8 Beschreibung: waagrechte sehr flache Leiste, mit geringem Abstand dazu eine stark geschwungen Wellenlinie FNr: 5012 . 1 Fläche: 12, 13 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 160 Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgezogenem Randabschluss FNr: 5212 . 1 Fläche: 15 Objekt: Hufeisen Material: Eisen Beschreibung: Hufeisenfragment mit drei Rechteckigen Nagellöchern, Innen und außen leicht wellenförmig, Rute verjüngt sich zu einem schmalen, aufgestellten Stollen. - 198 199 FNr: 5512 . 1 Fläche: 14-N Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: glatt, löchrig SH: hart Drehspuren: außen WS in mm: 6 DM in mm: 140 Beschreibung: einfach ausladender, nicht verstärkter Rand mit abgestrichenem Randabschluss am Scheitel glatt abgestrichen FNr: 5512 . 2 Fläche: 14-N Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 3 DM in mm: 110 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, verstärkt FNr: 5512 . 3 Fläche: 14-N Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 4 Beschreibung: umgeklappter und verstärkter Rand FNr: 5612 . 1 Fläche: 14-N Objekt: Messer Material: Eisen Beschreibung: stark verbogene Klinge mit geradem Rücken FNr: 5812 . 1 Fläche: 12 Objekt: Spinnwirtel Material: Speckstein DM in mm: 11 Beschreibung: konischer Querschnitt mit drei umlaufenden Linien FNr: 6012 . 1 Fläche: 15 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 4 Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand - 200 201 FNr: 6212 . 1 Fläche: 16 Objekt: Schale Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, sand- und steinchengemagert - einseitig oxidierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: keine WS in mm: 6 DM in mm: 250 Beschreibung: unprofilierter steil ausladender Rand mit abgerundetem Randabschluss FNr: 6212 . 2 Fläche: 16 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, glimmergemagert - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 DM in mm: 120 Beschreibung: umgebogener Rand mit flach abgestrichener Unterseite FNr: 6212 . 3 Fläche: 16 Objekt: Flachdeckel Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 8 DM in mm: 220 Beschreibung: gerader, leicht nach außen geneigter Randabschluss, ebene Standfläche FNr: 6212 . 4 Fläche: 16 Objekt: Flachdeckel Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 8 DM in mm: 220 Beschreibung: gerader, leicht nach außen geneigter Randabschluss, ebene Standfläche FNr: 6812 . 1 Fläche: 14-N Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 4 DM in mm: 180 Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand mit flach abgestrichener Unterseite. Umlaufende, abgerundete Leiste an der Schulter. FNr: 6812 . 2 Fläche: 14-N Objekt: Knauf Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: innen und außen Beschreibung: unvollständig erhaltener spulenförmiger Knauf mit Mulde an der Oberseite und kleiner zentralen Eintiefung - 202 203 FNr: 7212 . 1 Fläche: 10, 14-S Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 180 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit spitzem Randabschluss FNr: 7212 . 2 Fläche: 10, 14-S Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 6 DM in mm: 160 Beschreibung: umgebogener Rand mit flach abgestrichener Unterseite FNr: 7212 . 3 Fläche: 10, 14-S Objekt: Henkeltopf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, glimmergemagert - reduzierend gebrannt OF: rau, körnig SH: hart Drehspuren: keine WS in mm: 5 DM in mm: 140 Beschreibung: eng umgebogener und kurz unterschnittener Rand, scharfer Umbruch am Schulteransatz FNr: 7312 . 1 Fläche: 16 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 4 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, nicht verstärkt, am Scheitel glatt abgestrichen. Zwei feine umlaufen Rillen im Halsbereich. FNr: 7412 . 1 Fläche: 12 Objekt: Spinnwirtel Material: Speckstein DM in mm: 19 Beschreibung: konischer Spinnwirtel mit drei umlaufenden Rillen. - 204 205 FNr: x . 1 Objekt: Topf Gefäßteil: Rand- und Wandfragment Material: Keramik, glimmergemagert - Mischbrand OF: rau, löchrig SH: weich Drehspuren: innen und außen WS in mm: 6 DM in mm: 160 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand mit eckig abgestrichener Unterseite FNr: x . 2 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: leicht rau, löchrig SH: hart Drehspuren: keine WS in mm: 6 DM in mm: 120 Beschreibung: umgebogener und untergriffiger Rand, nicht verstärkt. Zwei feine Rillen im Halsbereich FNr: x . 3 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 7 DM in mm: 200 Beschreibung: ausladender, verstärkter Rand mit eckig ausgezogenem Randabschluss FNr: x . 4 Objekt: Flachdeckel Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 8 DM in mm: 190 Beschreibung: waagrechter Randabschluss, scharfer Übergang, ebene Standfläche, sehr unregelmäßiger Boden. Zwei umlaufende Grate. Reste von seitlich aus der Standfläche herausgequollener Masse, teilweise abgestrichen. - 206 207 FNr: x . 5 Objekt: Flachdeckel Material: Keramik, stark grafithaltig - beidseitig oxidierend gebrannt OF: rau SH: weich Drehspuren: außen WS in mm: 6 DM in mm: 160 Beschreibung: gerader, leicht nach außen geneigter Randabschluss, ebene Standfläche. Reste von seitlich aus der Standfläche herausgequollener Masse. FNr: x . 6 Objekt: Topf Gefäßteil: Randfragment Material: Keramik, gering grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: rau SH: hart Drehspuren: innen und außen WS in mm: 5 Beschreibung: umgeklappter und unterschnittener Rand mit flach abgestrichener Unterseite FNr: x . 7 Gefäßteil: Wandstück Material: Keramik, stark grafithaltig - reduzierend gebrannt OF: leicht rau SH: sehr weich Drehspuren: innen WS in mm: 6 Beschreibung: Schulter- und Halsbereich eines bauchigen Gefäßes. Mehrzeilige unregelmäßige Ritzverzierung aus unterbrochenen Linien FNr: x . 8 Objekt: Geschossspitze Material: Eisen Beschreibung: unvollständig erhaltene Spitze mit sechseckigem Querschnitt und Dorn FNr: x . 9 Objekt: Produktionsabfall Material: Buntmetall Beschreibung: Legierung aus Blei und wenig Zinn FNr: x . 10 Objekt: Hufeisen Material: Eisen Beschreibung: Fragment einer Rute mit zwei rechteckigen Nagellöchern die in einem Falz angebracht wurden. Verjüngt sich leicht zu einem umgeklappten Stollen. FNr: x . 11 Objekt: Spinnwirtel Material: Keramik DM in mm: 30 Beschreibung: zur Hälfte erhaltener, regelmäßig rund gearbeiteter Spinnwirtel aus Keramik, mit abgerundetem Querschnitt 208 209 210 15 Zusammenfassung Unweit der Ortschaft Großau im nördlichen Waldviertel (NÖ) befindet sich auf einer Geländezunge über der Mährischen Thaya eine abgekommene Burganlage. Das Gebiet wird unter anderem als „Öden Großau“ bezeichnet. Die schriftlichen Quellen zur Burg setzen im Jahr 1204 ein und legen einen Nutzungszeitraum bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts nahe. Hier fanden in den Jahren 20092012 archäologische Grabungen statt, die in der vorliegenden Arbeit aufgearbeitet werden. Der erste Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem angetroffenen Fundmaterial. Die keramischen Funde werden dabei anhand der Warenart und der Formgebung kategorisiert und datiert. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die häufigste keramische Grundform, den Topf, gelegt. Hier wird die Randgestaltung genauer betrachtet, um eine präzisere chronologische Einordnung zu ermöglichen. Als Grundlage für die zeitliche Einordnung werden vor allem gut datierte Vergleichsobjekte aus der Region herangezogen. Im zweiten Teil werden die ergrabenen Befunde beschrieben und interpretiert. Durch die Kombination der stratigraphischen Informationen und der Datierung des Fundmaterials, konnten einzelne Nutzungsphasen und Zerstörungshorizonte der Burganlage identifiziert werden. Die erste Nutzung des Geländesporns konnte somit überraschenderweise bereits um das Ende des 10. Jahrhunderts festgestellt werden. Nach einer Siedlungsunterbrechung, dürfte die Errichtung des steinernen Berings um die Mitte des 12. Jahrhunderts erfolgt sein. Genutzt wurde die Anlage danach, unterbrochen von zumindest zwei Brandereignissen, bis an den Beginn des 14. Jahrhunderts. Durch die vorliegende Arbeit wird ein umfassendes Bild einer verhältnismäßig kleinen Ministerialienburg zur Zeit des Landesausbaus im nördlichen Niederösterreich gezeichnet. Dieses bestätigt den multifunktionalen Charakter einer solchen Anlage und gibt vor allem Einblick in die Innenbebauung des zentralen Burgbereiches. 211