Meike (
crafteln) ruft zum Blümchen-Monat-Mai Revival auf und ich bin dabei.
Blümchen mag ich. Aber warum und wieso, darüber habe ich mir ehrlich gesagt, noch nie Gedanken gemacht. Vielleicht bin ich vom Wesen her gedankenlos, einfach strukturiert, äußerst naiv? Ich weiß es nicht. Ich mag die Bilder von Monet, die von Edvard Munch mag ich nicht. Ich mag die Musik von Sting, die Musik von den Scorpions mag ich nicht leiden. Ich mag den Film "Drei Nüsse für Aschenbrödel", den Film "Das Schweigen der Lämmer" habe ich nie gesehen. Graphische Stoffe mag ich nicht, Blümchen-Stoffe um so mehr. (Wo wir wieder beim Thema wären!) Kurz und gut: Ich mag die Leichtigkeit des Seins. Ich habe keine Lust mehr, mir Gedanken um die Unwägbarkeiten des Lebens zu machen. Viel zu oft wurde ich enttäuscht und darauf habe ich keine Lust mehr. Ich meide sogar - so gut es geht - mir die täglichen Nachrichten anzuschauen. Ja, das gibt es - Desinteresse am Weltgeschehen. Die meisten Nachrichten sind Negativschlagzeilen, die mich runterziehen. Das will ich nicht mehr. Oder besser gesagt, ich kann nicht mehr. Ich kann mich noch gut an den 11.09.2001 erinnern und an die Zeit danach. Ich hatte schreckliche Angst, dass es zu unüberlegten Handlungen kommt. Oder erinnert Ihr Euch an die Nacht des zweiten Golfkrieges. Ich war wach, habe die Reportagen im Fernsehen gesehen und hatte wieder schreckliche Angst, dass das Ende bevorsteht.
Heute versuche ich, mich mit Dingen zu beschäftigen, die mir guttun. Nähen gehört definitiv dazu. Und wenn es dann noch ein wunderschöner Blümchenstoff ist ... dann kommt die Romantikerin in mir hervor.
Mein Stoff ist ein "erwachsener" Blumenstoff, denn meine Blumen sind groß. Die sieht man auf den ersten Blick. Es ist ein Baumwollsatin mit einem Schuss Elasthan. Da ich alle meine Webkleider füttere, habe ich ein Futter aus meinen Lager hinzugefügt. (Ich weiß genau, dass ich neues Futter gekauft habe - projektbezogen -. Ich finde es aber nicht mehr. *grummel*). Das unterste Gewirke ist ein Seidenorganza, mit dem ich den Oberstoff fixiere. Das habe ich bei meinem letzten Kleid auch getan und das Ergebnis gefiel mir gut.
Um ein Kleid zu nähen (jedenfalls ich), benötigt man einen Schnitt. Ich entschied mich für einen "By Hand London"-Kleider-Schnitt. Der Schnitt hat den schönen Namen Elisalex Dress. Ich habe im Internet einige Kleider nach diesem Schnitt gesehen und mich überfiel dieses "unbedingt-haben-wollen"-Gefühl. Der Schnitt war dann schnell geordert. Aber da ich soviel zu tun hatte, lag er seit Anfang März in der Warteschleife.
Ich finde die Aufmachung des Schnittes wunderschön. Er kommt in einem Schubkarton. Das ist genau mein Ding: Das Verspielte, das Unnützige.
In den nächsten Tagen werde ich mich mit der Anpassung des Schnittes befassen. Dies benötigt die meiste Zeit und die meisten Nerven. Das eigentliche Nähen geht dann etwas schneller.
Ach ja, ich werde das Kleid ohne Ärmel nähen. Ich ziehe dann lieber eine Strickjacke über das Kleid. Es ist nicht so, dass ich keine Ärmel einnähen könnte. Nein, das kann ich schon. Aber mich beengt das irgendwie. Ich kann mich dann nicht so bewegen wie ich gerne möchte.
So, hier könnt ihr die anderen Teilnehmer bewundern:
Blümchen-Monat-Mai
Ich freue mich, dass Meike diese Aktion wieder belebt hat.
Tschüss, bis bald
Martina