Books by Daniel Kuran
Geschichte zwischen Mythos und Messianischem. Walter Benjamins Jetztzeit und die Zeit der Toten als humane Zeit, 2019
(English)
In Walter Benjamin’s oeuvre history is grasped in a triangular relation to myth and mes... more (English)
In Walter Benjamin’s oeuvre history is grasped in a triangular relation to myth and messianism. The vulnerability of the dead is the key idea, which opens up a passage between myth and messianism and allows to think history in its humane dimension. Starting from Benjamin’s early essay Critique of Violence (Zur Kritik der Gewalt) and considering the enormous influence of the latter on current thought in Jacques Derrida, Giorgio Agamben, and Sigrid Weigel, Benjamin’s concept of history is being unfold in this book. The potential of a “weak messianism” (schwacher Messianismus), which points to the nucleus of Benjamin’s thought, lies in the fact that it allows for the recognition of the dead as subject of history as well as it provides a critique of sovereign power, images and society.
(Deutsch)
Ein Verständnis von Geschichte wird in Walter Benjamins Werk im Spannungsgefüge der Begriffe des Mythos und des Messianischen entwickelt. Das Motiv einer Verletzbarkeit der Toten deutet auf Geschichte als öffnenden Spalt zwischen Mythos und Messianischem sowie die Zeit als eine humane Zeit. Ausgehend von Benjamins frühem Essay Zur Kritik der Gewalt und in Auseinandersetzung mit dessen enormem Einfluss auf die gegenwärtigen Diskurse bei Jacques Derrida, Giorgio Agamben und Sigrid Weigel wird Benjamins Geschichtsdenken entfaltet. Das Potential eines schwachen Messianismus, der den Nukleus von Benjamins Denken bildet, liegt darin, die Toten als Subjekt der Geschichte aufzuweisen und zugleich eine Kritik der souveränen Macht, der Bilder und der Gesellschaft zu leisten.
Conferences by Daniel Kuran
by Luca Pellarin, Marcus Döller, Daniel Kuran, Jonathan Eibisch, Nassima Sahraoui, David Palme, Önder Özden, Leonardo Arigone, Pierangelo Bianco, Tiziana Faitini, and Francesca Raimondi Erfurt (DE), 28th-29th October 2020, Augustinerkloster, in collaboration with Deutsche Forschungs... more Erfurt (DE), 28th-29th October 2020, Augustinerkloster, in collaboration with Deutsche Forschungsgemeinschaft (Bonn) and Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien (Erfurt)
Papers by Daniel Kuran
Diese Arbeit untersucht Benjamins Geschichtsbegriff anhand der Thesen Uber den Begriff der Geschi... more Diese Arbeit untersucht Benjamins Geschichtsbegriff anhand der Thesen Uber den Begriff der Geschichte und dem Passagen-Werk. Diesen Geschichtsbegriff entwickelt die Arbeit in Auseinandersetzung mit dem Verstandnis des Mythos in Benjamins fruhen Schriften. Im Zentrum steht eine religionsphilosophische Interpretation von Benjamins Konzept der Jetztzeit im Spannungsgefuge zwischen Mythos und judisch-christlichem Messianismus. Geschichte wird dabei nicht in einer unreflektierten Bedeutung vorausgesetzt, sondern muss erst durch eine grundlegende Philosophie der Zeit in Hinblick auf die Geschichtlichkeit von Zeit gewonnen werden. Eine Offnung des Mythos zur Geschichte ergibt sich dabei nur in einer Perspektive auf die Verletzbarkeit des Menschen, die die messianische Dimension derselben zu erfassen vermag. An zentraler Stelle in Benjamins Geschichtsphilosophie steht die Verletzbarkeit der Toten, welche Geschichte an der Schwelle zum Messianischen erst zu denken erlaubt. Die Geschichte erweist sich dabei als der offnende Spalt zwischen Mythos und Messianischem, der die Nivellierungen der Zeit in einer mythischen bzw. mythisch-messianischen, jeweils inhumanen, Zeitlosigkeit verhindert. Allerdings muss sich die Arbeit zunachst der Frage einer noch moglichen Erfahrung von Geschichtlichkeit angesichts der leeren, homogenen Zeit stellen. Das Ziel der Arbeit ist es, mit Benjamin eine Antwort auf die Krise des Geschichtsbewusstseins in der leeren Zeit, die zum Verlust jedes freien Umgangs mit Vergangenheit gefuhrt hat, zu geben. Die Hypothese lautet, dass Benjamins Geschichtsphilosophie eine nicht-chronologische Erfahrung von Anfang und Ende, d. h. Eroffnung und Entzug der Zeit ermoglicht und somit die menschliche Zeiterfahrung zu retten vermag. Benjamins Konzept der Jetztzeit kann als Herzstuck einer neuen humanen Zeit betrachtet werden, die um den Begriff des Glucks kreist und sowohl einen menschlichen Blick auf die Zeit als auch eine ethische Praxis der Treue begrundet.
Religions
In this article, I investigate the relationship between religion and art in the work of Walter Be... more In this article, I investigate the relationship between religion and art in the work of Walter Benjamin. I demonstrate how this relation is embedded in Benjamin’s understanding of a dialectic of secularization, which has recently been examined by Sigrid Weigel and Daniel Weidner. Within this context, I focus on the “expressionless” and its relation to the holy in Benjamin’s thought. I follow different applications of the expressionless in Benjamin’s texts from different periods and analyze their overall significance. My thesis is that the expressionless is a specifically aesthetic category that can rescue the difference between the holy and the profane, granting both spheres their own rights and thereby resisting any sacralization of art in an aesthetic cult. Therefore, with reference to the holy and to the expressionless, one can claim with Benjamin that a religious perspective on art in a secular context is of irreplaceable value, while the expressionless simultaneously safeguards...
Uploads
Books by Daniel Kuran
In Walter Benjamin’s oeuvre history is grasped in a triangular relation to myth and messianism. The vulnerability of the dead is the key idea, which opens up a passage between myth and messianism and allows to think history in its humane dimension. Starting from Benjamin’s early essay Critique of Violence (Zur Kritik der Gewalt) and considering the enormous influence of the latter on current thought in Jacques Derrida, Giorgio Agamben, and Sigrid Weigel, Benjamin’s concept of history is being unfold in this book. The potential of a “weak messianism” (schwacher Messianismus), which points to the nucleus of Benjamin’s thought, lies in the fact that it allows for the recognition of the dead as subject of history as well as it provides a critique of sovereign power, images and society.
(Deutsch)
Ein Verständnis von Geschichte wird in Walter Benjamins Werk im Spannungsgefüge der Begriffe des Mythos und des Messianischen entwickelt. Das Motiv einer Verletzbarkeit der Toten deutet auf Geschichte als öffnenden Spalt zwischen Mythos und Messianischem sowie die Zeit als eine humane Zeit. Ausgehend von Benjamins frühem Essay Zur Kritik der Gewalt und in Auseinandersetzung mit dessen enormem Einfluss auf die gegenwärtigen Diskurse bei Jacques Derrida, Giorgio Agamben und Sigrid Weigel wird Benjamins Geschichtsdenken entfaltet. Das Potential eines schwachen Messianismus, der den Nukleus von Benjamins Denken bildet, liegt darin, die Toten als Subjekt der Geschichte aufzuweisen und zugleich eine Kritik der souveränen Macht, der Bilder und der Gesellschaft zu leisten.
Conferences by Daniel Kuran
Papers by Daniel Kuran
In Walter Benjamin’s oeuvre history is grasped in a triangular relation to myth and messianism. The vulnerability of the dead is the key idea, which opens up a passage between myth and messianism and allows to think history in its humane dimension. Starting from Benjamin’s early essay Critique of Violence (Zur Kritik der Gewalt) and considering the enormous influence of the latter on current thought in Jacques Derrida, Giorgio Agamben, and Sigrid Weigel, Benjamin’s concept of history is being unfold in this book. The potential of a “weak messianism” (schwacher Messianismus), which points to the nucleus of Benjamin’s thought, lies in the fact that it allows for the recognition of the dead as subject of history as well as it provides a critique of sovereign power, images and society.
(Deutsch)
Ein Verständnis von Geschichte wird in Walter Benjamins Werk im Spannungsgefüge der Begriffe des Mythos und des Messianischen entwickelt. Das Motiv einer Verletzbarkeit der Toten deutet auf Geschichte als öffnenden Spalt zwischen Mythos und Messianischem sowie die Zeit als eine humane Zeit. Ausgehend von Benjamins frühem Essay Zur Kritik der Gewalt und in Auseinandersetzung mit dessen enormem Einfluss auf die gegenwärtigen Diskurse bei Jacques Derrida, Giorgio Agamben und Sigrid Weigel wird Benjamins Geschichtsdenken entfaltet. Das Potential eines schwachen Messianismus, der den Nukleus von Benjamins Denken bildet, liegt darin, die Toten als Subjekt der Geschichte aufzuweisen und zugleich eine Kritik der souveränen Macht, der Bilder und der Gesellschaft zu leisten.