Papers by Friedrich Hauss
International Journal of Health Services, 1984
Im folgenden Artikel geht es um das Nachzeichnen des gesellschaftlichen Aushandlungsund
Definitio... more Im folgenden Artikel geht es um das Nachzeichnen des gesellschaftlichen Aushandlungsund
Definitionsprozesses der Arbeitunfähigkeit und des Krankenstandes. Es zeigt sich,
daß die in der Medizinsoziologie und Sozialpolitik häufig verwendeten Erklärungsmuster
zur Bestimmung von Krankenstand zu kurz greifen, da sie jeweils nur einen der Aspekte
Verhalten/Kosten oder Gesundheit/Arbeitsbedingungen zum Gegenstand der Überlegungen
machen und zudem das komplexe Ebenengefüge und die auf diesen Ebenen
beteiligten Akteure in ihrem Einfluß auf die Konstituierung des Krankenstandes unberücksichtigt
lassen. Insbesondere wird gewöhnlich nicht berücksichtigt, daß alle diese
Konstitutionsprozesse auf den Betrieb bezogen erfolgen.
Es werden daher zunächst die unterschiedlichen Ansätze dargestellt, bevor auf die
verschiedenen Ebenen und Akteure des Definitions- und Aushandlungsprozesses in
Bezug auf den Krankenstand eingegangen wird. Danach wird der Betrieb als Ort eingeführt,
an dem sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Aushandlungsprozesse
durch den betrieblichen Umgang mit dem Problem der Arbeitsunfähigkeit bündeln
und dem einzelnen Beschäftigten seinen Entscheidungsraum abstecken.
Bürgerarbeit ist eine Maßnahme zur Integration von Langzeitarbeitslosen und Arbeitslosen mit beso... more Bürgerarbeit ist eine Maßnahme zur Integration von Langzeitarbeitslosen und Arbeitslosen mit besonderen Vermittlungshemmnissen, die langfristig nicht in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden können. 1 Als arbeitsmarktpolitisches Instrument wird Bürgerarbeit dabei durchaus kontrovers diskutiert: Die Urteile der Kritiker reichen von "Zwangsarbeit" über "Ausdehnung des Niedriglohnsektors", bis hin zur "letzten Chance für Alte und wenig gebildete Arbeitslose" oder "Möglichkeit zur Heranführung von Personen mit Vermittlungshindernissen in den Arbeitsmarkt". Natürlich ist es möglich, das Bundesprojekt Bürgerarbeit unter diesen Gesichtspunkten zu beurteilen, und diese Kritiken befruchten den gesellschaftlichen Diskurs über die Frage: Wie wollen wir mit unseren Langzeitarbeitslosen umgehen? Die bisherige Evaluation des Bundesprojektes im Land Mecklenburg-Vorpommern 2 hat allerdings, ausgehend von empirisch gewonnenem Material, einige zusätzliche Dimensionen freigelegt, in denen Bürgerarbeit vernünftigerweise diskutiert werden könnte und sollte.
Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Brandenburgischen Landesregierung... more Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Brandenburgischen Landesregierung herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlwerbern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Bundes-, Landtags-und Kommunalwahlen sowie für die Wahl der Mitglieder des Europäischen Parlaments. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht so verwendet werden, dass es als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es jedoch gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer einzelnen Mitglieder zu verwenden. Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Pflege im Land Brandenburg Studie im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie des Landes Brandenburg gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds · Stand August 2009 Die Verantwortung für den Inhalt liegt bei den Autorinnen und Autoren: 5.2.3 Die Situation erwerbstätiger pflegender Angehöriger aus Sicht der Geschäftsführung 5.2.4 Dezentrale und informelle Lösungen bevorzugt 5.2.5 Hauptprobleme und Schwierigkeiten: Nicht planbarer Verlauf der Pflege 5.2.6 Handlungsbedarf: Thematisierung, Anreize für Familienfreundlichkeit und steuerliche Erleichterungen 5.2.7 Fazit 6 Die Sicht der Pflegedienstleister und anderer institutioneller Akteure auf die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Pflege 6.1 Die Problemsicht der Pflegedienstleister vor Ort 6.1.1 Das Leistungsspektrum der Pflegedienstleister 6.1.2 Defizite bei der Nutzung der Leistungen 6.1.3 Defizite in der Kostenstruktur und der Finanzierung 6.2 Die Sicht arbeitsmarkt-und sozialpolitischer Akteure und Verbände auf die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Pflege 6.2.1 Qualitätsdefizite 6.2.2 Defizite im Zeitmanagement und beim Ausgleich unvereinbarer zeitlicher Anforderungen 6.2.3 Defizite im Informationsmanagement 6.2.4 Defizite bei der Finanzierung und der Kostenstruktur 6.2.5 Erwerbstätigkeit und Stellung auf dem Arbeitsmarkt 7 Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen 7.1 Von Defiziten zu Handlungsempfehlungen 7.2 Handlungsempfehlungen 7.2.1 Die Vereinbarkeit zum Thema machen: ein öffentlicher Diskurs 7.2.2 Handlungsmöglichkeiten im Verhältnis Unternehmen -Beschäftigte 7.2.3 Handlungsmöglichkeiten im Verhältnis Unternehmen -Unternehmen 7.2.4 Handlungsmöglichkeiten im Verhältnis Unternehmen -Pflegedienstleister 7.2.5 Handlungsmöglichkeiten im Verhältnis Angehörige -Pflegedienstleister 7.2.6 Handlungsmöglichkeiten auf Ebene Bund, Länder und Pflegekassen 7.3
Journal of Public Health, 2004
Eine erfolgreiche Umsetzung der Disease-Management-Programme macht einen neuen Umgang der Kranken... more Eine erfolgreiche Umsetzung der Disease-Management-Programme macht einen neuen Umgang der Krankenkassen (sowie auch anderer Institutionen im Gesundheitswesen) mit den Versicherten notwendig. Denn im Einzelfall wirken diese Programme umso erfolgreicher, wie die Patienten in ihnen zu Koproduzenten ihrer eigenen Gesundheit werden. Dazu müssen sie zunächst ermündigt werden. Die Ermündigungsprozesse sind umso erfolgreicher je mehr es den Krankenkassen gelingt, Gesundheitswissen sowie Handlungsmöglichkeiten und eine Handlungsrahmen zu schaffen, in dem die Gesundheitsprobleme der Versicherten nicht mehr gemäß der Vorschriftenlage zerhackt, sondern vielmehr in einem individuellen Bewältigungsplan integriert werden. Wenn sich nicht ausschließlich bereits selbstbewusste und ermündigte Versicherte an diesen Programmen beteiligen sollen, müssten die Krankenkassen eine neue Form der Kommunikation mit ihren Versicherten beginnen, die an den Problemen der Versicherten und den (von diesen längst erkannten) Defiziten des Gesundheitswesen ansetzt. Sie müssten weiterhin die positiven Erfahrungen der Selbsthilfegruppen bei er Umsetzung von Ermündigungsprozessen systematischer in ihr Handeln (re)integrieren und schließlich ihre Verwaltung so renovieren, dass das Dienstleistungshandeln auf sich nicht in der Bewerbung guter Risiken erschöpft sondern zur Voraussetzung einer Kooperation mit den Versicherten wird. For disease-management programs to become truly efficient and effective, a new quality of communication between health insurance companies and their customers would have to be put into practice. These programs are more successful in all cases because their participants are able to comply with them and cooperate actively. This requires a carefully designed process of empowerment, which will be all the more successful if knowledge of health issues, opportunities to deal with the programs and health plans, and a structure allowing the patient to become a partner are implemented. If patients participating in these programs are to include not only those who are already self-confident and empowered, health insurance companies will have to initiate a completely new quality of communication with their customers. Basically, this new quality should be patient-based and should contend with the deficiencies of the health care system. Furthermore, health insurance companies would do well to systematically integrate the experiences of self-help groups in empowering their members. Finally they would have to reconstruct their entire administrative process so that it shifts from a marketing perspective to cooperation with the customer.
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Papers by Friedrich Hauss
Definitionsprozesses der Arbeitunfähigkeit und des Krankenstandes. Es zeigt sich,
daß die in der Medizinsoziologie und Sozialpolitik häufig verwendeten Erklärungsmuster
zur Bestimmung von Krankenstand zu kurz greifen, da sie jeweils nur einen der Aspekte
Verhalten/Kosten oder Gesundheit/Arbeitsbedingungen zum Gegenstand der Überlegungen
machen und zudem das komplexe Ebenengefüge und die auf diesen Ebenen
beteiligten Akteure in ihrem Einfluß auf die Konstituierung des Krankenstandes unberücksichtigt
lassen. Insbesondere wird gewöhnlich nicht berücksichtigt, daß alle diese
Konstitutionsprozesse auf den Betrieb bezogen erfolgen.
Es werden daher zunächst die unterschiedlichen Ansätze dargestellt, bevor auf die
verschiedenen Ebenen und Akteure des Definitions- und Aushandlungsprozesses in
Bezug auf den Krankenstand eingegangen wird. Danach wird der Betrieb als Ort eingeführt,
an dem sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Aushandlungsprozesse
durch den betrieblichen Umgang mit dem Problem der Arbeitsunfähigkeit bündeln
und dem einzelnen Beschäftigten seinen Entscheidungsraum abstecken.
Definitionsprozesses der Arbeitunfähigkeit und des Krankenstandes. Es zeigt sich,
daß die in der Medizinsoziologie und Sozialpolitik häufig verwendeten Erklärungsmuster
zur Bestimmung von Krankenstand zu kurz greifen, da sie jeweils nur einen der Aspekte
Verhalten/Kosten oder Gesundheit/Arbeitsbedingungen zum Gegenstand der Überlegungen
machen und zudem das komplexe Ebenengefüge und die auf diesen Ebenen
beteiligten Akteure in ihrem Einfluß auf die Konstituierung des Krankenstandes unberücksichtigt
lassen. Insbesondere wird gewöhnlich nicht berücksichtigt, daß alle diese
Konstitutionsprozesse auf den Betrieb bezogen erfolgen.
Es werden daher zunächst die unterschiedlichen Ansätze dargestellt, bevor auf die
verschiedenen Ebenen und Akteure des Definitions- und Aushandlungsprozesses in
Bezug auf den Krankenstand eingegangen wird. Danach wird der Betrieb als Ort eingeführt,
an dem sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Aushandlungsprozesse
durch den betrieblichen Umgang mit dem Problem der Arbeitsunfähigkeit bündeln
und dem einzelnen Beschäftigten seinen Entscheidungsraum abstecken.