Talks by Jenny Schrödl
11. und 12. Oktober 2019
Freie Universität Berlin, Institut für Theaterwissenschaft
Freitag, 28. Juni 2019
Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin
Grunewaldst... more Freitag, 28. Juni 2019
Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin
Grunewaldstr. 35, 12165 Berlin-Steglitz
Sitzungsraum 103
(U+S Rathaus Steglitz, X83 Schmidt-Ott-Str.)
Blickt man zurück auf Performance-, Tanz-und Theaterarbeiten der 1970er und 1980er Jahre, überras... more Blickt man zurück auf Performance-, Tanz-und Theaterarbeiten der 1970er und 1980er Jahre, überrascht wie zentral dort das Spiel mit Geschlechterrollen, Fragen von Geschlecht und sexueller Identität sind -ohne dass dies sich in der theaterwissenschaftlichen Literatur dieser Zeit wiederspiegelt. Zudem gibt es eine vielfältige queere Theaterkultur, die in der hegemonialen (Theater-)Geschichtsschreibung und damit auch in der kulturellen Erinnerung bisher kaum auftaucht, ja weitestgehend unbekannt ist.
12. und 13. Januar 2018
Institut für Theaterwissenschaft der FU Berlin, Grunewaldstr. 35, 12165 ... more 12. und 13. Januar 2018
Institut für Theaterwissenschaft der FU Berlin, Grunewaldstr. 35, 12165 Berlin-Steglitz (U9 Rathaus Steglitz / X83 Schmidt-Ott-Straße)
Hörsaal
Ein Workshop der Dahlem International Network Junior Research Group "Kunst-Paare. Beziehungsdynam... more Ein Workshop der Dahlem International Network Junior Research Group "Kunst-Paare. Beziehungsdynamiken und Geschlechterverhältnisse in den Künsten" (FU/MPIB)
20. + 21.11.2015
Freie Universität Berlin
Institut für Theaterwissenschaft
Grunewaldstr. 35
D-12165 Berlin-Steglitz
Wie der Titel meines Beitrags -Travestie un/gleich Drag -bereits ankündigt, geht es in meinen Aus... more Wie der Titel meines Beitrags -Travestie un/gleich Drag -bereits ankündigt, geht es in meinen Ausführungen sowohl um Unterschiede als auch um Ähnlichkeiten zwischen Praktiken des Geschlechtertauschs in der Hoch-und Subkultur. Synonym dafür stehen die Begriffe Travestie und Drag; der Begriff Travestie für Geschlechterwechsel auf der Theaterbühne, als ein dramaturgisches Mittel und eine ästhetische Kategorie auf der einen Seite -und der Begriff Drag für Geschlechterwechsel nicht nur auf den Bühnen der Subkultur, als eine soziale und politische Kategorie auf der anderen Seite. Ob sich diese deutliche Gegenüberstellung halten lässt, wird vor allem am Ende meines Beitrags zu diskutieren sein. Zunächst soll es darum gehen, Travestie im Theater und Drag in der Subkultur getrennt voneinander, in ihren je eigenen Bedeutungen und Traditionen nachzuvollziehen; obgleich ich in der Kürze der Zeit nicht umhin komme, mit Zuspitzungen, Verallgemeinerungen, aber auch mit Auslassungen zu arbeiten.
Books by Jenny Schrödl
Theaterstimmen faszinieren. Wenn auf der Bühne lauthals geschrien, exzessiv geflüstert oder chori... more Theaterstimmen faszinieren. Wenn auf der Bühne lauthals geschrien, exzessiv geflüstert oder chorisch gesprochen wird, dann erhalten Stimmen eine auffällige Präsenz im Raum und rufen beim Publikum starke sinnlich-affektive Eindrücke hervor. Im Zentrum dieses Buches, das durch eine CD-ROM mit Theaterszenen ergänzt wird, stehen solche Situationen vokaler Intensität. Anhand zahlreicher Beispiele (u.a. Castorf, Gotscheff, Perceval, Pollesch, Schleef) wird die Sprechstimme im postdramatischen Theater hinsichtlich Materialität, ästhetischer Erfahrung und Ko-Präsenz analysiert und damit erstmals systematisch in Bezug auf ihre besondere Ästhetik untersucht. Die Studie liefert dadurch einen grundlegenden Beitrag zur Aufführungstheorie und -analyse sowie zur Stimm-und Performativitätsforschung.
Edited Books by Jenny Schrödl
Berlin: Neofelis, 2022
Eine (fast) vergessene Theatergeschichte
Schwules Theater, Lesbentheater, weiblicher Punk, schie... more Eine (fast) vergessene Theatergeschichte
Schwules Theater, Lesbentheater, weiblicher Punk, schiefe Kunst und Cabaret: Theater prägt die LGBTQI*-Kultur im Deutschland der 1970er und 1980er Jahre. Auf Frauenfesten und in der Tuntenkultur, in Protestperformances und Performancekunst, auf öffentlichen Toiletten und Hinterzimmer-Bühnen werden ganz unterschiedliche Formen der theatralen Darstellung eingesetzt, um Sexualitäten und Geschlechter jenseits der heteronormativen Matrix sichtbar und erfahrbar zu machen. Das Wirkungsspektrum reicht dabei von subversiver Parodie über politische Agitation bis zum Spiel mit der vollständigen Illusion.
Den Theaterbegriff versehen wir im Titel des Bandes mit dem Gender-Sternchen, um einerseits die Offenheit des Begriffs für unterschiedliche, teils widersprüchliche Vorstellungen von Theater zu unterstreichen und um andererseits die genuine Verbindung von Theater mit queerer Kultur und Theorie zu betonen.
Dieser Band möchte einen ersten Überblick über ein bisher wenig beschriebenes Feld geben. Die Beiträge dokumentieren die vielfältigen theatralen Auseinandersetzungen mit Sexualität und Geschlecht in den westdeutschen Emanzipationsbewegungen, die wesentlich zur Herausbildung der freien Theaterszene beitrugen und somit wichtige ästhetische und politische Referenzpunkte für zeitgenössische Theater-, Tanz- und Performancepraxis darstellen. Sie zeigen aber auch die Auseinandersetzungen mit Geschlecht und Sexualität im künstlerischen und gesellschaftlichen Underground der DDR. Und schließlich blicken sie auf Travestie- und Cabaret-Kultur, um die Bedeutung von Theater für trans*-Personen dieser Zeit zu verdeutlichen.
In wissenschaftlichen Beiträgen, Zeitzeug*innen-Interviews und durch den Abdruck bislang unveröffentlichten Quellenmaterials (u. a. zu Unterste Stufe und Hibaré) werden in diesem Band unterschiedliche Aspekte dieser Zeit schlaglichtartig beleuchtet und dabei queere Methoden und Perspektiven erprobt, die in der deutschsprachigen Theaterwissenschaft bisher ein Forschungsdesiderat bilden.
https://www.neofelis-verlag.de/theater-performance/kunst-paare/
Interdisziplinäre Perspektiven und medialer Wandel Dezember 2016, 228 Seiten, kart., Abb., 29,99 ... more Interdisziplinäre Perspektiven und medialer Wandel Dezember 2016, 228 Seiten, kart., Abb., 29,99 €, ISBN 978-3-8376-3438-9 Das Hörbuch hat in den letzten Jahren an Beliebtheit und Bedeutung gewonnen. Es ist kaum mehr aus Bibliotheken und Buchhandlungen wegzudenken -und zunehmend zeigt sich auch die Forschung interessiert. Gleichzeitig herrscht noch erheblicher Konturierungsbedarf: Wie die Wortbildung »Hör-Buch« bereits andeutet, handelt es sich um einen vielschichtigen Gegenstand, der nicht nur verschiedene Sinne zugleich anspricht, sondern auch in Abhängigkeit von der Perspektive, aus der man ihn betrachtet, seine Gestalt verändert. Die Beiträge des Bandes widmen sich dieser Vielgestaltigkeit an der Schnittstelle verschiedener Disziplinen.
Theater der Zeit, 2004
Leben wir in einer Kultur des Auges? Kunst-Stimmen weist entsprechende Auffassungen als zu einsei... more Leben wir in einer Kultur des Auges? Kunst-Stimmen weist entsprechende Auffassungen als zu einseitig zurück. Unsere Gegenwart ist geprägt von vielfältigen Stimmaufführungen und Stimmexperimenten: In der Sphäre der technischen und digitalen Medien begegnen uns körperlose ebenso wie nicht-menschliche Stimmen und im öffentlichen Raum tauchen verstärkt reproduzierte, anonyme Stimmen auf. Nirgendwo sonst jedoch treten die veränderten Stimm- und Hörtechniken so deutlich in den Vordergrund wie in der Kunst. Ob in Theater, Performance, Installation, Film, Video oder Radio in den zeitgenössischen Künsten wird die stimmlich-auditive Dimension menschlicher Existenz immer wieder aufs Neue bearbeitet, ausgestellt und thematisiert. Welche Stimmen geben sich in den Künsten zu hören? Wie verändern Technologien die Stimme und ihre Wahrnehmung? Welche Auswirkungen haben diese Veränderungen für das Schauspiel ebenso wie für das menschliche Selbstverständnis? Welche Bezüge zwischen Akustischem, Visuellem und Imaginärem werden in Theater, Performance- und Installationskunst, aber auch in Musik, Film und Radio inszeniert? Mit Beiträgen von Philip Auslander, Christa Brüstle, Miriam Dreysse, Helga Finter, Stefan Kaegi, Hermann Kappelhoff, Doris Kolesch, Brandon LaBelle, Alice Lagaay, Hans-Thies Lehmann, John Durham Peters, Kathrin Röggla, Daniel Schreiber, Jenny Schrödl, Leopold von Verschuer.
Diaphanes, 2008
Oberflächen galten und gelten gemeinhin als suspekt: Sie scheinen nur der Zier, wenn nicht gar de... more Oberflächen galten und gelten gemeinhin als suspekt: Sie scheinen nur der Zier, wenn nicht gar der Irreführung zu dienen, denn der Schein, so heißt es seit jeher, trügt. Das Wesentliche dagegen – Inhalt, Bedeutung, Wahrheit – wird in der Tiefe vermutet. Der vorliegende Band diskutiert nicht das vermeintlich Defizitäre der Oberfläche, sondern das, was sie in erster Linie ist: ein ästhetisches Phänomen, das von Inhalten nicht ablenkt oder sie schmückt, sondern sie überhaupt erst prägt und ihnen sinnliche Dimension verleiht. Die Beiträge aus Filmwissenschaft, Kunstgeschichte, Literatur- und Theaterwissenschaft sind vereint durch das Forschungsinteresse an den ästhetischen und medialen Umwertungen, welche die Effekte und Erscheinungen von Oberflächen rund um die bürgerliche Episteme der Tiefe erfahren haben. Feudale Kunstwerke, antibürgerliche Avantgardebewegungen, neue Medien sowie postmoderne Theorieansätze haben je spezifische Ästhetiken und Theoreme der Oberfläche geboten, welche die Erscheinungs- und Bedeutungsvielfalt des Begriffs deutlich machen, seine Metaphorik ausloten lassen und Annäherungen an seine Komplexität ermöglichen.
Transcript, 2009
Philosophische, medientheoretische und ästhetische Perspektiven Dezember 2008, 234 Seiten, kart.,... more Philosophische, medientheoretische und ästhetische Perspektiven Dezember 2008, 234 Seiten, kart., zahlr. Abb., inkl. Begleit-CD-ROM, 24,80 €, ISBN 978-3-89942-904-6 Menschliche Stimmen entziehen sich in ihrer Vielfältigkeit einer einheitlichen Definition, sie transportieren Welten der Wahrnehmung, Erfahrung und Kommunikation. Dieses Buch untersucht Stimmphänomene aus verschiedenen Perspektiven, die sich von Philosophie und Ästhetik über Sozialund Medienwissenschaften bis hin zu Kunst-und Kulturwissenschaften erstrecken. Dabei rücken Fragen in den Vordergrund, die in der jüngeren wissenschaftlichen Debatte oftmals zu kurz gekommen sind: Wie lässt sich der Raum zwischen Sprechenden und Hörenden begreifen? Was zeichnet die Erfahrung von Stimmen aus? Wie gehen die neuen Medien mit Stimmen um? Welche Rolle spielen Stimmen in den zeitgenössischen Künsten? Doris Kolesch ist Professorin für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin und Leiterin des Forschungsprojekts »Stimmen als Paradigmen des Performativen« am Sonderforschungsbereich »Kulturen des Performativen«. Vito Pinto und Jenny Schrödl sind wissenschaftliche Mitarbeiter im Forschungsprojekt »Stimmen als Paradigmen des Performativen«. Weitere Informationen und Bestellung unter: www.transcript-verlag.de/ts904/ts904.php
Papers by Jenny Schrödl
Fat Studies
Themen wie Dicksein und (›Über‹)Gewicht kommen in den darstellenden Künsten nur am Rand vor. Auch... more Themen wie Dicksein und (›Über‹)Gewicht kommen in den darstellenden Künsten nur am Rand vor. Auch sind dicke Darsteller*innen immer noch eine Ausnahme (nur für die Oper und das Musiktheater gilt dies weniger), vor allem was Frauen betrifft, und selbst wenn beleibtere Personen besetzt werden, spielen sie selten Hauptrollen, sondern eher-wie Nora Graupner bemerkt-»die lustigen Tanten, fürsorglichen Ammen oder Hausmädchen« (161), als wolle man unbedingt sicherstellen, dass ja alle (geschlechtlichen, klassistischen oder rassistischen) Klischees über Dicke reproduziert werden. Das Theater spiegelt in Sachen Körpergewicht und äußerer Erscheinung kaum einen Durchschnitt der tatsächlichen Bevölkerung, sondern (re-)produziert ein bestimmtes ideales Menschen-und Körperbild. Nach Franziska Schößler und Axel Haunschild ist das Menschenbild männlich, weiß und mittelalt (258), wobei vor allem körperliche → Fitness als Anforderung für Schauspielende an Bedeutung gewonnen hat (264) und sich auf bestimmte Körpernormen des Gewichts, der Ausdauer, der Gesundheit, des → Sport-und Essverhaltens (u.a.) auswirkt. Die darstellenden Künste arbeiten so an einer Etablierung eines ›idealen‹ → Körpers, seines Gewichts und Aussehens ebenso mit wie an Schönheits-und Gesundheitsidealen und verstärken umgedreht Ausgrenzungen und Diskriminierungen gegenüber dicken Menschen und schwereren Körpern. Während die Theater in Deutschland seit einigen Jahren starke Kritik erfahren am einseitigen Menschenbild und sich für ein diverseres Ensemble an Menschen mit verschiedenen Hautfarben, Berufswegen, Herkünften, → Alter oder Geschlechtern eingesetzt wird, ist dies in Bezug auf höheres Körpergewicht und Dicksein (noch) nicht im gleichen Maße der Fall. Das heißt aber nicht, dass nicht manchmal auch dickere Menschen Hauptrollen in Klassikern bekommen oder sich Darsteller*innen nicht gegen Vorurteile und Diskriminierungen öffentlich zur Wehr setzen würden, wie die Sopranistin Kathryn
Edition Kulturwissenschaft, 2016
Jenny Schrödl: Lisan, herzlichen Dank, dass Du heute Zeit gefunden hast für dieses Interview im R... more Jenny Schrödl: Lisan, herzlichen Dank, dass Du heute Zeit gefunden hast für dieses Interview im Rahmen unseres Sammelbandes "Phänomen Hörbuch. Interdisziplinäre Perspektiven und medialer Wandel". An diesem Projekt "Hörbuch", welches Stephanie Bung und Nicole Dehé 2012 initiiert haben, hast Du von Anfang an teilgenommen: Du warst bereits beim ersten Workshop in Konstanz (2012) und bei der zweitägigen Tagung in Berlin (2015) dabei. Bei letzterer hast Du Dich gemeinsam mit Deinem Kollegen Christian Wincierz mit einer spannenden Lesung ("Medley aus Texten und Liedern von Hoffmann, Kaléko, Williams und Moers") beteiligt-und ich frage Dich heute auch nicht als Absolventin der Theaterwissenschaft, sondern eben als Schauspielerin und als Praktikerin. Was hast Du als Schauspielerin eigentlich mit Hörbüchern zu tun? Lisan Lantin: Mit Hörbüchern direkt hat man als Schauspielerin erst einmal nichts zu tun. Das ist ein Berufsfeld, in das man sich unter anderem auch vorwagen kann. In der Ausbildung geht es ausschließlich um Theater und an gewissen Schulen auch um Film. Aber die Arbeit mit Text oder mit Sprache ist natürlich essentieller Bestandteil unserer Arbeit, also eigentlich unser täglich Brot. Aber ich habe zum Beispiel als Berufseinsteigerin eine Rolle gesprochen im Hörspiel "It Must be so", einem Hörbuch über Richard Wagner, bei dem Jens Neubert die Regie geführt hat. Tessa Mittelstaedt und Katharina Thalbach haben unter anderem ebenfalls mitgesprochen. Für mich war dabei total neu, dass man die Dialoge gar nicht mit seinem Partner aufnimmt, sondern jeder einzeln. Man muss sich ganz auf den Regisseur verlassen, dass das, was der einem sagt, auch stimmt, also man kann nicht vom anderen abnehmen im Dialog. Das war für mich eine ganz neue
Vortrag am 19.05.2019, Burning Issues Meets Theatertreffen:
Konferenz zu Gender(un)gleichheit
Open Gender Journal, 2017
Unser Beitrag stellt das Verhältnis von Körperlichkeit, Materialität und Gender in Theater und Th... more Unser Beitrag stellt das Verhältnis von Körperlichkeit, Materialität und Gender in Theater und Theaterwissenschaft ins Zentrum der Auseinandersetzung und zielt darauf, die Interdependenz der drei Kategorien herauszuarbei-ten und hervorzuheben. Dieser Zusammenhang der drei Begriffe ist in der Theaterwissenschaft durchaus keine Selbstverständlichkeit, im Gegenteil: Während Materialität und Körperlichkeit im Kontext des performative turneine starke Aufwertung und Zuwendung erfahren haben, ist Gender vergleichsweise marginal geblieben. Im ersten Teil soll es um eine begriffstheoretische Erörterung der Kategorien von Materialität und Körperlichkeit in ihrem Verhältnis zur Kategorie Gender gehen, wie sie primär im deutschsprachigen theaterwissenschaftlichen Diskurs der letzten zehn bis 15 Jahre Verwendung finden. Im zweiten Teil stehen drei Strategien des Gegenwartstheaters im Mittelpunkt, welche das Verhältnis von Materialität, Körperlichkeit und Gender verhandeln: Cross-Dressing, Nacktheit und Affektion der Dinge.
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Talks by Jenny Schrödl
Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin
Grunewaldstr. 35, 12165 Berlin-Steglitz
Sitzungsraum 103
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Institut für Theaterwissenschaft der FU Berlin, Grunewaldstr. 35, 12165 Berlin-Steglitz (U9 Rathaus Steglitz / X83 Schmidt-Ott-Straße)
Hörsaal
20. + 21.11.2015
Freie Universität Berlin
Institut für Theaterwissenschaft
Grunewaldstr. 35
D-12165 Berlin-Steglitz
Books by Jenny Schrödl
Edited Books by Jenny Schrödl
Schwules Theater, Lesbentheater, weiblicher Punk, schiefe Kunst und Cabaret: Theater prägt die LGBTQI*-Kultur im Deutschland der 1970er und 1980er Jahre. Auf Frauenfesten und in der Tuntenkultur, in Protestperformances und Performancekunst, auf öffentlichen Toiletten und Hinterzimmer-Bühnen werden ganz unterschiedliche Formen der theatralen Darstellung eingesetzt, um Sexualitäten und Geschlechter jenseits der heteronormativen Matrix sichtbar und erfahrbar zu machen. Das Wirkungsspektrum reicht dabei von subversiver Parodie über politische Agitation bis zum Spiel mit der vollständigen Illusion.
Den Theaterbegriff versehen wir im Titel des Bandes mit dem Gender-Sternchen, um einerseits die Offenheit des Begriffs für unterschiedliche, teils widersprüchliche Vorstellungen von Theater zu unterstreichen und um andererseits die genuine Verbindung von Theater mit queerer Kultur und Theorie zu betonen.
Dieser Band möchte einen ersten Überblick über ein bisher wenig beschriebenes Feld geben. Die Beiträge dokumentieren die vielfältigen theatralen Auseinandersetzungen mit Sexualität und Geschlecht in den westdeutschen Emanzipationsbewegungen, die wesentlich zur Herausbildung der freien Theaterszene beitrugen und somit wichtige ästhetische und politische Referenzpunkte für zeitgenössische Theater-, Tanz- und Performancepraxis darstellen. Sie zeigen aber auch die Auseinandersetzungen mit Geschlecht und Sexualität im künstlerischen und gesellschaftlichen Underground der DDR. Und schließlich blicken sie auf Travestie- und Cabaret-Kultur, um die Bedeutung von Theater für trans*-Personen dieser Zeit zu verdeutlichen.
In wissenschaftlichen Beiträgen, Zeitzeug*innen-Interviews und durch den Abdruck bislang unveröffentlichten Quellenmaterials (u. a. zu Unterste Stufe und Hibaré) werden in diesem Band unterschiedliche Aspekte dieser Zeit schlaglichtartig beleuchtet und dabei queere Methoden und Perspektiven erprobt, die in der deutschsprachigen Theaterwissenschaft bisher ein Forschungsdesiderat bilden.
Papers by Jenny Schrödl
Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin
Grunewaldstr. 35, 12165 Berlin-Steglitz
Sitzungsraum 103
(U+S Rathaus Steglitz, X83 Schmidt-Ott-Str.)
Institut für Theaterwissenschaft der FU Berlin, Grunewaldstr. 35, 12165 Berlin-Steglitz (U9 Rathaus Steglitz / X83 Schmidt-Ott-Straße)
Hörsaal
20. + 21.11.2015
Freie Universität Berlin
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Grunewaldstr. 35
D-12165 Berlin-Steglitz
Schwules Theater, Lesbentheater, weiblicher Punk, schiefe Kunst und Cabaret: Theater prägt die LGBTQI*-Kultur im Deutschland der 1970er und 1980er Jahre. Auf Frauenfesten und in der Tuntenkultur, in Protestperformances und Performancekunst, auf öffentlichen Toiletten und Hinterzimmer-Bühnen werden ganz unterschiedliche Formen der theatralen Darstellung eingesetzt, um Sexualitäten und Geschlechter jenseits der heteronormativen Matrix sichtbar und erfahrbar zu machen. Das Wirkungsspektrum reicht dabei von subversiver Parodie über politische Agitation bis zum Spiel mit der vollständigen Illusion.
Den Theaterbegriff versehen wir im Titel des Bandes mit dem Gender-Sternchen, um einerseits die Offenheit des Begriffs für unterschiedliche, teils widersprüchliche Vorstellungen von Theater zu unterstreichen und um andererseits die genuine Verbindung von Theater mit queerer Kultur und Theorie zu betonen.
Dieser Band möchte einen ersten Überblick über ein bisher wenig beschriebenes Feld geben. Die Beiträge dokumentieren die vielfältigen theatralen Auseinandersetzungen mit Sexualität und Geschlecht in den westdeutschen Emanzipationsbewegungen, die wesentlich zur Herausbildung der freien Theaterszene beitrugen und somit wichtige ästhetische und politische Referenzpunkte für zeitgenössische Theater-, Tanz- und Performancepraxis darstellen. Sie zeigen aber auch die Auseinandersetzungen mit Geschlecht und Sexualität im künstlerischen und gesellschaftlichen Underground der DDR. Und schließlich blicken sie auf Travestie- und Cabaret-Kultur, um die Bedeutung von Theater für trans*-Personen dieser Zeit zu verdeutlichen.
In wissenschaftlichen Beiträgen, Zeitzeug*innen-Interviews und durch den Abdruck bislang unveröffentlichten Quellenmaterials (u. a. zu Unterste Stufe und Hibaré) werden in diesem Band unterschiedliche Aspekte dieser Zeit schlaglichtartig beleuchtet und dabei queere Methoden und Perspektiven erprobt, die in der deutschsprachigen Theaterwissenschaft bisher ein Forschungsdesiderat bilden.